5. VO Positivismen (Behavioralismus, Rational Choice, Kritischer Rationalismus) PDF

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Dieses Dokument ist eine Vorlesungsfolie oder Zusammenfassung zum Thema Positivismus, Behavioralismus, Rational Choice Theorie und kritischer Rationalismus in den Sozialwissenschaften. Es beschreibt die unterschiedlichen wissenschaftstheoretischen Ansätze, ihre Annahmen und Methoden.

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**Qualitativ unterschiedliche Wissenschaftstheorien der SoWi:** - - - - - - (**Nicht-) Kombinierbarkeit von Ansätzen** Nicht alle Ansätze der SoWi sind als Erklärungsansätze miteinander kombinierbar! Widersprüche in ontologischen und epistemologischen Annahmen: - - - zumind...

**Qualitativ unterschiedliche Wissenschaftstheorien der SoWi:** - - - - - - (**Nicht-) Kombinierbarkeit von Ansätzen** Nicht alle Ansätze der SoWi sind als Erklärungsansätze miteinander kombinierbar! Widersprüche in ontologischen und epistemologischen Annahmen: - - - zumindest partielle grundsätzliche Kombinierbarkeit gibt es zw. CR und Poststukutralismus Bei SoWi geht es um WARUM Fragen - eine Beschreibung von Ereignissen ist noch keine Antwort **(Nicht-) Kombinierbarkeit von Ansätzen und Methoden** Methoden sind nicht fix an bestimmte wissenschaftstheoretische Ansätze gebunden aber man kann sagen: - - - **Positivismus** Grundsätzliche Annahmen: - - - **Positivistische Sozialontologie:** [Grundannahme 1:] **keine qualitativen** (nur graduelle) **Unterschiede zw** **gesellschaftlichen und personalen** Prozessen, Mechanismen, Phänomenen **und natürlichen Mechanismen** [Grundannahme 2:] als (sowi relevante) **Realität** gilt **nur** dasjenige **was beobachtbar und quantifizierbar ist** (Ausnahme: das Axiom der Rational-Choice-Theorie) [Grundannahme 3]: **ontologischer Atomismus/methodologischer Individualismus** alle Makrophänomene seien in Mikro-Phänomene übersetzbar -\> Staat, Ökonomie oder gesellschaftliche Klassen gäbe es nicht - sie seien de facto nur Ansammlungen von Individuen in bestimmten Marktsituationen CR hält dagegen (Emergent properties: Strukturen wie der Staat haben Eigenschaften und Wirkkraft die von denen der Individuen verschieden sind) **Positivistische Epistemologie:** **Wis. Erkenntnisse** können **ausschließlich durch empirisch** (Beobachtung und Experiment) sowie durch **Überprüfung der logischen Konsistenz der Schlussfolgerungen** ("connected by logic") getestet werden. \- \> empirische Ansätze sind primär methoden- orientiert, [Theorie ist nachrangig] **Begriffsverwendung: Empirie und Analyse** SoWi Analyse die auch empirischen Untersuchungen beruhen müssen keineswegs emiristisch oder positivistisch sein! \* empirisch-analytisch: einschränkende/irreführende Verwendung in positivistischer Literatur Das gesamte Feld empirischer SoWi Forschung ist keineswegs auf Beobachtung, Experimenten und Messungen beschränkt! \*Der Begriff **empirisch** bezieht sich auf Wissen oder Methoden, die auf Beobachtungen, Erfahrungen und Daten aus der realen Welt basieren. **Empiristisch** hingegen bezeichnet eine philosophische Haltung (Empirismus), die behauptet, dass alle Erkenntnis letztlich nur durch Sinneserfahrung gewonnen werden kann und dass es keine angeborenen Ideen gibt. Während empirisch eher eine Beschreibung wissenschaftlicher Vorgehensweisen ist, drückt empiristisch eine grundlegende erkenntnistheoretische Position aus. **Allgemeine Charakteristika der Positivismen** **3 Varianten des Positivismus:** 1. 2. 3. [Anspruch:] an SoWi **Gesetze** zu **erkennen** zu **erstellen** und auf dieser Basis **Vorhersagen** zu **machen** [Vorgehen:] **Verallgemeinerung von** beobachteten **empirischen Regelmäßigkeiten von Ereignisfolgen** -\> Induktion [Fokus]: Methoden und Technik -\> Positivismus bevorzugt das Beobachtbare als alle Variablen die (leicht) qualifizierbar sind (zB standardisierte Fragebögen) **Gesetze = regelmäßige Ereignisfolgen** Erkenntnisziel: Kausalbeziehungen (wenn A dann geschieht B, Langzeitarbeitslosigkeit -\> Verlust von Selbstachtung) *Bei CR werden hingegen die bestehenden Strukturen und Akteure und ihre Wirkkräfte und Mechanismen hinzugezogen* *Exkurs: nicht prüfungsrelevant!* **"Gesetze als universell gültig"** Argument der Positivismen: Regelhaftifkeiten/Gesetze sollen im Idealfall nomologisch (gesetzesförmig) und in ihrem Geltungsanspruch werde räumlich noch zeitlich relativiert sein (Egal wann und wo: Wenn A (mit Zusatzbedingungen Y1-Yn) dann triff B ein) Können Gesetze überhaupt universell sein? - bisher noch kein einziges solch Gesetzt gefunden, nicht-positivistische Vertreter argumentieren es gibt grundsätzlich keine Gesetze *Exkurs Ende* **Ziele und Grundannahmen des Positivismus:** - - - - **Hauptthemen des Positivismus:** - - **Probleme und Grenzen des Positivismus** 1. 2. 3. 4. 5. 6. **Methodologie: Induktion u. Deduktion** **Induktion:** [Ausgangspunkt] ist ein (angeblich) [neutrales Beobachten] und sammeln von emp Beweismittel -\> v[erallgemeinern von empirischen Regelmäßigkeiten], Theorie ist nachgeordnet **Duduktion:** [Ausgangspunkt] ist eine [theoretische Annahme oder "feststehender Fakt"] -\> dann [Ableitung von Hypothesen] (empirisch testbare Behauptungen und Voraussagen) -\> dann [Testes] (quantifizierbare Daten) -\> [Widerlegung oder Bestätigung der Hypothese] **Unterschied zw wisstheo. Grundthesen und realer Forschungspraxis** in pos Forschung oft "gap" zw Methoden in der Theorie und wie sie Praktiziert werden (gap wahl nicht nur im Pos.) -\> bei Entwicklung von Impfstoffen "muss" quasi eine Annahme über die Mechanismen von biologischen und chemischen Strukturen gemacht werden

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