Positivismus und Sozialwissenschaften

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Questions and Answers

Welche Aussage trifft nicht auf den Positivismus in den Sozialwissenschaften zu?

  • Wissenschaftliche Erkenntnisse werden primär durch logische Deduktion gewonnen. (correct)
  • Es wird ein ontologischer Atomismus vertreten, bei dem Makrophänomene auf Mikroebene reduziert werden.
  • Als relevante Realität gilt nur das, was beobachtbar und quantifizierbar ist.
  • Es gibt keine qualitativen Unterschiede zwischen gesellschaftlichen und natürlichen Prozessen.

Was bedeutet 'ontologischer Atomismus' im Kontext des Positivismus?

  • Die Annahme, dass die Analyse von Individuen in bestimmten Marktsituationen ausreichend ist, um Makrostrukturen zu verstehen. (correct)
  • Die Annahme, dass Makrophänomene der Gesellschaft nicht auf Mikroebene reduziert werden können.
  • Die Annahme, dass es keine hierarchischen Strukturen in der Gesellschaft gibt und alle Entitäten gleichwertig sind.
  • Die Annahme, dass die Welt aus unteilbaren Einheiten besteht, die nicht weiter reduzierbar sind.

Was ist ein Hauptunterschied zwischen positivistischer und kritisch-realistischer (CR) Sozialwissenschaft?

  • Positivismus akzeptiert, dass der Staat und seine Strukturen Eigenschaften besitzen, die sich von denen der Individuen unterscheiden.
  • Positivismus verwendet qualitative Methoden, während CR primär quantitative Methoden verwendet.
  • CR akzeptiert, dass Strukturen wie der Staat Eigenschaften haben, die über die der Individuen hinausgehen, während der Positivismus dies ablehnt. (correct)
  • Positivismus betont die Bedeutung von Emergenz, während CR sie ignoriert.

Welche Aussage beschreibt die positivistische Epistemologie am besten?

<p>Wissenschaftliche Erkenntnisse werden durch empirische Beobachtungen und logische Konsistenz überprüft. (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist die Bedeutung des Begriffs 'empirisch' im wissenschaftlichen Kontext?

<p>Es beschreibt Wissen oder Methoden, die auf Beobachtungen, Erfahrungen und Daten aus der realen Welt basieren. (B)</p> Signup and view all the answers

Warum sind nicht alle sozialwissenschaftlichen Ansätze miteinander kombinierbar?

<p>Weil es Widersprüche in den ontologischen und epistemologischen Annahmen gibt. (C)</p> Signup and view all the answers

Was wird in den Sozialwissenschaften durch das WARUM-Fragen betont?

<p>Das Hinterfragen von Ursachen und Zusammenhängen hinter beobachtbaren Phänomenen. (C)</p> Signup and view all the answers

Inwiefern ist die Begriffsverwendung 'empirisch-analytisch' in der positivistischen Literatur irreführend?

<p>Weil sie die Vielfalt empirischer Methoden in der Sozialforschung einschränkt und fälschlicherweise mit positivistischen Ansätzen gleichsetzt. (A)</p> Signup and view all the answers

Was wird im Empirismus als notwendig für Erkenntnis angesehen?

<p>Sinneserfahrung (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Methodologie wird im Positivismus häufig verwendet?

<p>Induktion (A)</p> Signup and view all the answers

Was ist eine zentrale Annahme des Positivismus hinsichtlich Gesetze?

<p>Gesetze müssen universell gültig sein. (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist das Hauptziel des Positivismus?

<p>Vorhersagen auf Basis empiriell erkannter Gesetze. (A)</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden Prinzipien ist kein Bestandteil des Positivismus?

<p>Subjektive Interpretationen (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage über Induktion im Positivismus ist korrekt?

<p>Induktion erfordert die Verallgemeinerung von Beobachtungen. (A)</p> Signup and view all the answers

Was charakterisiert die deduktive Methodologie im Positivismus?

<p>Sie beginnt mit Hypothesen und leitet dann empirisch testbare Behauptungen ab. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Position nehmen nicht-positivistische Vertreter bezüglich der Gesetze ein?

<p>Es gibt grundsätzlich keine Gesetze. (B)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Kombinierbarkeit von Ansätzen

Nicht alle wissenschaftlichen Ansätze in der SoWi lassen sich kombinieren, da sie unterschiedliche Grundannahmen in Bezug auf die Welt (Ontologie) und die Art und Weise, wie wir sie erkennen können (Epistemologie) haben.

Positivistische Sozialontologie

Die positivistische Sozialontologie nimmt an, dass es keine qualitativen Unterschiede zwischen sozialen und natürlichen Prozessen gibt. Die Realität besteht nur aus dem, was beobachtbar und quantifizierbar ist.

Positivistische Epistemologie

Die positivistische Epistemologie besagt, dass wissenschaftliche Erkenntnisse nur durch empirische Beobachtung und logische Überprüfung gewonnen werden können.

Empirie vs. Positivismus

Der Begriff "Empirie" bezieht sich auf Wissen oder Methoden, die auf Beobachtungen und Daten aus der realen Welt basieren. Er ist nicht gleichzusetzen mit dem Positivismus.

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Ontologischer Atomismus/methodologischer Individualismus

Die Positivistische Sozialontologie betont, dass alle gesellschaftlichen Phänomene auf das Verhalten von Individuen zurückzuführen sind. Sie ignoriert die emergente Eigenschaft von Strukturen.

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Realität in der Positivistischen Sozialontologie

Die Positivistische Sozialontologie akzeptiert nur beobachtbares und quantifizierbares als Realität. Ausnahmen, wie das Axiom der Rational-Choice-Theorie, bestätigen die Regel.

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Qualitative Unterschiede zwischen gesellschaftlichen und natürlichen Prozessen

Die Positivistische Sozialontologie sieht keine qualitativen Unterschiede zwischen gesellschaftlichen und natürlichen Prozessen.

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Empirische SoWi vs. Positivismus

Empirische Sozialforschung ist nicht zwangsläufig positivistisch. Sie kann auch qualitative Methoden und interpretative Herangehensweisen verwenden.

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Empirismus

Eine philosophische Haltung, die argumentiert, dass alle Erkenntnis nur durch Sinneserfahrung gewonnen werden kann und es keine angeborenen Ideen gibt.

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Empirisch

Eine wissenschaftliche Vorgehensweise, die sich auf die Beobachtung und Messung von empirischen Daten konzentriert.

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Positivismus in der Sozialwissenschaft

Eine Forschungsrichtung, die versucht allgemeine Gesetze in der Sozialwissenschaft zu entdecken und auf dieser Grundlage Vorhersagen zu treffen.

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Induktion

Die Verallgemeinerung von beobachteten empirischen Regelmäßigkeiten zu allgemeinen Aussagen.

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Deduktion

Der Prozess, bei dem man aus einer Hypothese, Falsifizierbare Aussagen ableitet, die durch empirische Tests überprüft werden können.

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Gesetz in der Sozialwissenschaft

Eine allgemeine Aussage, die die Beziehung zwischen zwei oder mehr Variablen beschreibt.

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Universalität von Gesetzen

Die Ansicht, dass Gesetze universell gültig sind, also unabhängig von Zeit und Ort gelten.

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Prädiktive Gültigkeit

Die Fähigkeit einer wissenschaftlichen Theorie, präzise Vorhersagen über zukünftige Ereignisse zu treffen.

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Study Notes

Positivismus (Behaviorismus, Rational Choice Theorie, Kritischer Rationalismus)

  • Qualitative Unterschiede in den Sozialwissenschaften (SoWi)
    • Empirismus/Positivismus
    • Hermeneutik/interpretative Ansätze
    • Poststrukturalismus/Diskurs
    • Critical Realism/Kritischer Materialismus
    • Pragmatismus
    • Handlungstheorien

(Nicht-)Kombinierbarkeit von Ansätzen

  • Nicht alle SoWi-Ansätze sind kombinierbar
  • Widersprüche in ontologischen und epistemologischen Annahmen
    • Positivismus vs. Hermeneutik
    • Positivismus vs. Poststrukturalismus
    • Positivismus vs. Critical Realism
  • Zumindest teilweise grundsätzliche Kombinierbarkeit zwischen Critical Realism und Poststrukturalismus
  • Beschreibung der Ereignisse ist keine Erklärung für die Ursachen, im SoWi-Kontext
    • Primäre Frage im SoWi ist „Warum?“, nicht nur „Was?“.

(Nicht-)Kombinierbarkeit von Ansätzen und Methoden

  • Methoden sind nicht an bestimmte wissenschaftstheoretische Ansätze gebunden
  • Positivistische Ansätze nutzen vorwiegend quantitative Methoden
  • Hermeneutische/interpretative Ansätze nutzen meist qualitative Methoden
  • Kritisch-realistisch orientierte Analysen verwenden auch quantitative Methoden (z.B. Statistiken)

Positivismus - Grundsätzliche Annahmen

  • Forschung basiert auf Messen und Vorhersagen (Naturwissenschaften)
  • Quantifizierbarkeit von Ereignissen
  • Möglichkeit und Ziel, allgemeingültige und zeitübergreifende Gesetze zu erstellen

Positivistische Sozialontologie

  • Grundannahme 1: keine qualitativen Unterschiede zwischen gesellschaftlichen und natürlichen Prozessen, Mechanismen
  • Grundannahme 2: Realitäten sind nur beobachtbar und messbar (Ausnahme: Rational-Choice-Theorie-Axiom)
  • Grundannahme 3: Ontologischer Atomismus/Methodologischer Individualismus - Makrophänomene sind auf Mikrophänomene zurückzuführen.
  • Critical Realism sieht Strukturen und Akteure mit eigener Wirkkraft und Eigenheiten.

Positivistische Epistemologie

  • Erkenntnisse beruhen auf empirischen Beobachtungen und logischer Konsistenz
  • Empirische Ansätze sind primär methodenorientiert, Theorie ist nachrangig

Begriffsverwendung - Empirie und Analyse

  • SoWi-Analysen mit empirischen Untersuchungen müssen nicht unbedingt an einen positivistischen Ansatz gebunden sein.
  • Empirisch-analytisch in der Literatur eng mit positivistischen Ansätzen verbunden, aber die Verwendung ist nicht einschränkend oder irreführend.

Allgemeine Charakteristika des Positivismus

  • 3 Varianten: Behaviorismus, Rational-choice-Ansatz, Kritischer Rationalismus
  • Anspruch auf Erkennen von Gesetzen und Vorhersage auf Basis empirischer Regelmässigkeiten
  • Fokus auf Methoden und Technik (z.B. standardisierte Fragebögen)
  • Erkenntnisziel ist die Aufdeckung kausaler Zusammenhänge

Ziele und Grundannahmen des Positivismus

  • Quantitative Analysen menschlichen Verhaltens
  • Induktives Schließen (von Beobachtungen -> allgemeine Gesetze)
  • Erstellen vorhersagefähiger Hypothesen
  • Neutralität und Leidenschaftslosigkeit der Analyse

Probleme und Grenzen des Positivismus

  • Unterscheidung zwischen Ursache und Korrelation oftmals unklar.
  • Beschränkung auf sichtbare Variablen
  • Annahme von Regelmäßigkeit von Ereignissen - begrenzte Aussagenkraft über Wandel
  • Fehlen eines Handlungskonzeptes
  • Unterschätzung der Komplexität von Prozessen
  • Schwierigkeiten beim Verstehen und Interpretieren

Methodologie: Induktion und Deduktion

  • Induktion: Beobachtung -> Verallgemeinerung
  • Deduktion: Theorie -> Hypothesen -> Test

Unterschiede zwischen wissenschaftstheoretischen Grundlagen und realer Forschungspraxis

  • Oft gibt es Unterschiede zwischen den theoretischen Grundlagen und der praktischen Anwendung von positivistischen Methoden in der Forschung.

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