Unterschiede zwischen Realismus und Konstruktivismus
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Questions and Answers

Erläutern Sie den Unterschied zwischen dem wissenschaftlichen Realismus und dem Konstruktivismus.

Der wissenschaftliche Realismus geht davon aus, dass eine objektive Realität existiert, unabhängig von der Wahrnehmung des Forschenden. Der Konstruktivismus hingegen sieht die Realität als sozial konstruiert, also durch Wahrnehmung und Interpretation geschaffen. Realismus bevorzugt quantitative Methoden, Konstruktivismus qualitative Ansätze.

Erläutern Sie die Konzepte Theorie, Hypothese und Konstrukt und stellen Sie die Zusammenhänge zwischen diesen Konzepten anhand eines Beispiels dar.

Eine Theorie ist ein System von Annahmen, das versucht, ein Phänomen zu erklären (z. B. Armutstheorie). Eine Hypothese ist eine überprüfbare Aussage über den Zusammenhang von Variablen, die aus einer Theorie abgeleitet wird (z. B. "Geringes Einkommen erhöht das Armutsrisiko"). Ein Konstrukt ist ein theoretisches Konzept, das nicht direkt messbar ist und erst durch Operationalisierung messbar gemacht werden kann (z. B. Intelligenz).

Beispiel: Die Theorie der sozialen Ungleichheit könnte die Hypothese enthalten, dass Bildungsniveau und Einkommen zusammenhängen. "Bildungsniveau" wäre ein Konstrukt, das durch Operationalisierung, z. B. durch den Schulabschluss, messbar gemacht werden kann.

Erläutern Sie den Unterschied zwischen einer manifesten und einer latenten Variablen. Nennen Sie jeweils ein Beispiel.

Eine manifeste Variable ist direkt messbar (z. B. Alter). Eine latente Variable ist nicht direkt messbar und erfordert eine Operationalisierung, d.h. die Definition von Messinstrumenten, um sie messbar zu machen (z. B. Intelligenz).

Unterscheiden Sie induktives und deduktives Vorgehen bei der Generierung wissenschaftlicher Aussagen. Wählen Sie die richtige Antwort aus:

<p>Induktion: Von Einzelbeobachtungen wird eine allgemeine Theorie abgeleitet. Deduktion: Aus einer Theorie werden Hypothesen abgeleitet und empirisch getestet. (A)</p> Signup and view all the answers

Was wird als Induktionsproblem bezeichnet?

<p>Es ist unmöglich, eine allgemeine Aussage durch eine endliche Anzahl von Beobachtungen zu beweisen, da zukünftige Beobachtungen abweichen könnten.</p> Signup and view all the answers

Beschreiben Sie das Falsifikationsprinzip.

<p>Wissenschaftliche Aussagen werden nicht bewiesen, sondern widerlegt (falsifiziert). Eine Hypothese gilt als vorläufig bestätigt, solange sie nicht widerlegt wurde.</p> Signup and view all the answers

Nehmen Sie zu der Aussage "Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass..." Stellung.

<p>Diese Aussage ist problematisch, da wissenschaftliche Erkenntnisse stets vorläufig sind und durch neue Beweise widerlegt werden können. Textstellen wie &quot;Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass...&quot; sind deshalb kritisch zu betrachten und widersprechen dem Falsifikationsprinzip.</p> Signup and view all the answers

Stellen Sie die Anforderungen und potenziellen Probleme dar, die sich bei latenten Variablen im Zusammenhang mit Messung und Operationalisierung stellen.

<p>Anforderungen: Klare Definition des Konstrukts, zuverlässige (reliable) und gültige (valide) Messung durch geeignete Indikatoren. Probleme: Messfehler, unvollständige Abbildung.</p> Signup and view all the answers

Unterscheiden Sie die Konzepte Validität und Reliabilität in Bezug auf Messungen.

<p>Validität gibt an, ob ein Messinstrument tatsächlich das misst, was es messen soll. Reliabilität bedeutet, dass eine Messung unter gleichen Bedingungen reproduzierbare Resultate hervorbringt.</p> Signup and view all the answers

Es ist möglich, dass eine Messung reliabel, aber nicht valide ist. Es ist aber auch möglich, dass eine Messung valide, aber nicht reliabel ist.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Wissenschaftlicher Realismus

Auffassung, dass die Welt unabhängig von unserem Wissen existiert.

Konstruktivismus

Auffassung, dass Wissen durch soziale Prozesse konstruiert wird.

Theorie

Ein System von Hypothesen zur Erklärung eines Phänomens.

Hypothese

Überprüfbare Aussage über den Zusammenhang von Variablen.

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Konstrukt

Theoretisches Konzept, das messbar gemacht wird.

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Manifeste Variable

Direkt messbare Variablen wie z.B. Alter.

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Latente Variable

Nicht direkt messbare Variablen, benötigen Operationalisierung.

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Induktion

Allgemeine Theorie aus Einzelbeobachtungen ableiten.

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Deduktion

Hypothesen aus bestehenden Theorien ableiten und testen.

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Falsifikationsprinzip

Eine Theorie muss prinzipiell widerlegbar sein.

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Validität

Misst ein Instrument das, was es soll (inhaltliche Richtigkeit)?

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Reliabilität

Reproduzierbare Resultate unter gleichen Bedingungen.

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Externe Validität

Ergebnisse übertragen sich auf andere Personen/Situationen.

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Interne Validität

Ergebnisse sind frei von Störfaktoren.

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Zufallsstichprobe

Alle Elemente der Population haben die gleiche Auswahlchance.

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Gelegenheitsstichprobe

Auswahl erfolgt nach Verfügbarkeit, nicht repräsentativ.

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Median

Wert, der die Daten in zwei Hälften teilt.

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Mittelwert

Durchschnittswert einer Datenreihe.

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Streuungsmaß

Maß für Variabilität der Daten (z.B. Standardabweichung).

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p-Wert

Wahrscheinlichkeit, dass ein Ergebnis durch Zufall zustande kommt.

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Chi-Quadrattest

Test zur Überprüfung von Verteilungen in Kategorien.

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ANOVA

Varianzanalyse zur Überprüfung von Mittelwertunterschieden.

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Hypothesen

Vermutungen, die experimentell überprüft werden.

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Fehler erster Art (α-Fehler)

Fälschliche Ablehnung der Nullhypothese.

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Regressionsanalyse

Untersuchung des Einflusses unabhängiger Variablen auf abhängige.

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Korrelation

Statistischer Zusammenhang zwischen zwei Variablen.

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Study Notes

Unterschiede zwischen Realismus und Konstruktivismus

  • Wissenschaftlicher Realismus: Objektive Realität existiert unabhängig von Wahrnehmung.
  • Konstruktivismus: Realität ist sozial konstruiert durch Wahrnehmung und Interpretation.
  • Realismus: Quantitative Methoden bevorzugt.
  • Konstruktivismus: Qualitative Methoden bevorzugt.

Theorie, Hypothese und Konstrukt

  • Theorie: System von Hypothesen, das ein Phänomen erklärt (z.B. Armutstheorie).
  • Hypothese: Überprüfbare Aussage über den Zusammenhang von Variablen (z.B. "Geringes Einkommen erhöht das Armutsrisiko").
  • Konstrukt: Theoretisches Konzept, das messbar gemacht werden muss (z.B. Intelligenz).

Manifeste und Latente Variablen

  • Manifeste Variable: Direkt messbar (z.B. Alter).
  • Latente Variable: Nicht direkt messbar, benötigt Operationalisierung (z.B. Intelligenz).

Induktives und Deduktives Vorgehen

  • Induktion: Von Einzelbeobachtungen zu einer allgemeinen Theorie (z.B. Beobachtung von Armut und Bildungsniveau).
  • Deduktion: Von einer Theorie zu überprüfbaren Hypothesen (z.B. Theorie sozialer Ungleichheit führt zur Hypothese).

Induktionsproblem

  • Es ist unmöglich, allgemeine Aussagen durch eine endliche Anzahl von Beobachtungen zu beweisen.

Falsifikationsprinzip

  • Wissenschaftliche Aussagen werden nicht bewiesen, sondern falsifiziert. Eine Hypothese gilt so lange als vorläufig bestätigt, bis sie widerlegt wurde.

Problematische Aussage "wissenschaftlich bewiesen"

  • Wissenschaftliche Erkenntnisse sind vorläufig und können durch neue Beweise widerlegt werden.

Probleme bei latenten Variablen (Messung und Operationalisierung)

  • Messfehler: Indikatoren messen das Konstrukt möglicherweise ungenau.
  • Unvollständige Abbildung: Zu wenige oder ungeeignete Indikatoren verursachen unvollständige Messung.

Validität und Reliabilität

  • Validität: Ein Messinstrument misst tatsächlich das, was es messen soll.
  • Reliabilität: Messinstrument liefert bei wiederholter Anwendung konsistente Ergebnisse. Validität setzt Reliabilität voraus.

Reliabilität und Validität

  • Reliabilität und Validität sind wichtig für die Messung von Konstrukten.

  • Messungen können reliabel aber nicht valide sein – z.B. ein Test misst eine Eigenschaft konsistent, aber die Frage ist nicht relevant oder richtig.

  • Messungen können nicht valide aber reliabel sein – z.B. ein Test misst eine Eigenschaft konsistent, aber das Messinstrument misst etwas komplett anderes.

  • Gute Validität setzt gute Reliabilität voraus.

Interne und Externe Validität

  • Interne Validität: Ergebnisse sind frei von Störfaktoren.
  • Externe Validität: Ergebnisse lassen sich verallgemeinern. (Ergebnisse gelten auch außerhalb der Studie)

Zufallsstichprobe vs. Gelegenheitsstichprobe

  • Zufallsstichprobe: Jedes Element hat gleiche Chance ausgewählt zu werden; repräsentativer für die Gesamtbevölkerung.
  • Gelegenheitsstichprobe: Nicht repräsentativ; Auswahl erfolgt nach Verfügbarkeit.

Beobachtung als Erhebungsmethode

  • Qualitative Beobachtung: In natürlichen Kontexten; soziale Prozesse verstehen.
  • Quantitative Beobachtung: Objektive, messbare Verhaltensweisen; z.B. gezählte Vorkommnisse.

Median vs. Mittelwert

  • Median: Mittlerer Wert in einer geordneten Datenreihe; weniger anfällig für Ausreißer.
  • Mittelwert: Durchschnitt aller Werte; anfälliger für Ausreißer.

Lage- und Streuungsmaße

  • Lagemaße (z.B. Mittelwert, Median, Modus): beschreiben zentrale Tendenz.
  • Streuungsmaße (z.B. Standardabweichung, Varianz, Interquartilsabstand): beschreiben die Variabilität der Daten.

Diagramme für Visualisierung von Daten

  • Säulendiagramm, Histogramm, Streudiagramm, Boxplot.

90%-Quantil

  • 90% der Werte liegen unterhalb oder gleich diesem Wert.

Streuung bei ordinal skalierten Variablen

  • Spannweite, Interquartilsabstand.

Korrelationskoeffizienten

  • Korrelation: Zusammenhang zwischen zwei Variablen.
  • Lineare Korrelation (z.B. Pearsons Korrelationskoeffizient) misst Stärke des linearen Zusammenhangs.
  • Nicht-lineare Korrelation (z.B. Spearmans Rangkorrelationskoeffizient) besser für nicht-lineare Zusammenhänge.

Pearsons Produkt-Moment-Korrelation

  • Empirische Kovarianz der beiden Variablen geteilt durch das Produkt der empirischen Standardabweichungen.
  • Misst die Stärke der linearen Korrelation.

Null- und Alternativhypothese

  • Nullhypothese: Formulierung eines Fehlers.
  • Alternativhypothese: Gegenteil der Nullhypothese.

Fehler erster Art (alpha)

  • Fehler, wenn man die Nullhypothese fälschlicherweise ablehnt.

p-Wert

  • Wahrscheinlichkeit, ein mindestens ebenso extremes Ergebnis zu erhalten wie das beobachtete, unter der Annahme, dass die Nullhypothese korrekt ist.

Chi-Quadrat-Test

  • Überprüfung, ob ein Zusammenhang zwischen zwei kategorialen Variablen besteht.

T-Test

  • Vergleich von Mittelwerten; gepaart oder unabhängig je nach Versuchsanordnung

ANOVA (Varianzanalyse)

  • Vergleich von Mittelwerten von mehr als zwei Gruppen.

Regressionsanalyse

  • Analyse von Beziehungen zwischen Variablen (unabhängige und abhängige Variable).
  • R-Quadrat (R^2): Misst den Anteil der Varianz der abhängigen Variable, der durch die unabhängigen Variablen erklärt wird.
  • Signifikanz: Sind die Ergebnisse der Regression statistisch bedeutsam?

Güte und Signifikanz der Regression

  • Güte der Regression (R-Quadrat): Anteil der Varianz der abhängigen Variable, der durch die unabhängigen Variablen erklärt wird.
  • Signifikanz: Sind die Ergebnisse der Regression statistisch bedeutsam? Wichtig für die Generalisierbarkeit.

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Dieses Quiz untersucht die grundlegenden Unterschiede zwischen wissenschaftlichem Realismus und Konstruktivismus. Es behandelt Konzepte wie Theorien, Hypothesen, manifeste und latente Variablen sowie induktive und deduktive Vorgehensweisen. Teste dein Wissen über diese wichtigen wissenschaftlichen Paradigmen.

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