VL 3 Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien - gemischt

Ein Epitop ist ein spezifischer Abschnitt eines Antigens, der vom Immunsystem erkannt und angegriffen werden kann.

Ein Allergen-Epitop ist ein spezifischer Abschnitt eines Allergens, der eine allergische Reaktion auslösen kann.

Panallergene sind Proteine oder Proteingruppen, die in verschiedenen Nahrungsmitteln und Pflanzen vorkommen und bei Menschen allergische Reaktionen auslösen können.

Hitzelabile Allergene sind Allergene, die durch Hitzeeinwirkung ihre Allergenität verlieren.

Hitzestabile Allergene behalten ihre Allergenität auch nach dem Kochen bei.

Profilin ist ein Panallergen, das in verschiedenen Pflanzen wie Pollen, Gemüse und Früchten vorkommt.

PR-10-Proteine sind eine Gruppe von Panallergenen, die hitzelabil sind.

Anaphylaxie-trächtige Lipidtransferproteine sind eine Gruppe von Panallergenen, die hitzestabil sind.

Eine Substanz, die die Bindung von Antikörpern oder bestimmten Lymphozyten-Rezeptoren ermöglicht.

Ein Antigen, das eine Immunantwort auslöst und Antikörper-Produktion stimuliert.

Die Reaktion des Immunsystems auf potenziell schädliche Substanzen.

Die Fähigkeit eines Stoffes, eine Immunantwort im Körper auszulösen.

Labor-hergestellte Allergene, die identisch mit den natürlichen Allergenen in Lebensmitteln sind.

Durch die Identifizierung der Allergene in Lebensmitteln und ihre Herstellung als rekombinante Allergene für Tests.

Sie dienen zur Diagnose und möglicherweise zur Therapie von Nahrungsmittelallergien, indem sie eine präzise Identifizierung und Kontrolle der allergenen Stoffe ermöglichen.

Die Bezeichnung der Epitope erfolgt mit den ersten 3 Buchstaben der botanischen Bezeichnung + dem ersten Buchstaben der botanischen Unterzeichnung + einer Zahl (Nummerierung).

Das Immunsystem reagiert auf ein Allergen und entwickelt eine allergenspezifische Immunantwort.

Das Immunsystem bildet Antikörper (meistens IgE) gegen das Allergen.

Verdauungsstabile Proteine aus der Nahrung werden über den Gastrointestinaltrakt in intakter Form aufgenommen, wodurch es zu Sensibilisierung kommen kann.

Ja, wenn die gastrale Hydrolysierung gehemmt wird (z.B. durch Protonenpumpenblocker).

Medikamente, die die Verdauung behindern, können zu einer Sensibilisierung und Allergisierung führen.

Eine Behandlungsmethode, die das Immunsystem desensibilisiert und die Toleranz gegenüber einem Allergen erhöht.

Eine Form der Allergie-Immuntherapie, bei der das Allergen in kleinen Dosen zugeführt wird, um das Immunsystem allmählich an das Allergen zu gewöhnen.

Ein Tagebuch, in dem man alle Speisen und Getränke, die man zu sich nimmt, sowie auftretende Symptome notiert.

Es beschreibt Reaktionen des Körpers auf Lebensmittel, die nicht immer allergisch bedingt sind.

Die Aufspaltung chemischer Verbindungen durch die Reaktion mit Wasser.

Spezialnahrung für Säuglinge, bei der die Proteine in kleinere Fragmente aufgespalten wurden, um das Risiko von Allergien zu minimieren.

Das Stillen von Säuglingen bis zum 4. Lebensmonat reduziert das Risiko von Allergien.

Der Prozess, bei dem das Gehirn eine Assoziation zwischen einem neutralen Reiz (z.B. Pollen) und einer negativen Erfahrung (z.B. allergische Reaktion) bildet.

Abkürzung für Nicht-allergische Nahrungsmittel-assoziierte Reaktionen. Diese Reaktionen werden nicht durch eine klassische Allergie verursacht, sondern durch andere Mechanismen, wie z.B. Signal-Lernen.

Beschreibt eine Erkrankung, bei der psychische Faktoren eine Rolle bei den körperlichen Symptomen spielen. Manche Allergien werden als psychosomatisch betrachtet, weil die Konditionierung des Gehirns eine Rolle spielt.

Unerwünschte Reaktion des Immunsystems auf eine Substanz, die normalerweise harmlos ist.

Eine Reaktion des Immunsystems, die durch das Immunglobulin E (IgE) ausgelöst wird. IgE-Antikörper binden an Mastzellen und Basophilen.

Eine Art von Überempfindlichkeitsreaktion, die durch IgE-Antikörper vermittelt wird. Auch als Soforttyp-Reaktion bekannt.

Immunzellen, die im Gewebe des Körpers vorkommen. Sie spielen eine Rolle bei allergischen Reaktionen.

Nahrungsmittelallergie, die ausschließlich im Zusammenhang mit körperlicher Belastung auftritt.

Immunglobulin E, ein Antikörper des Immunsystems, der eine wichtige Rolle bei Allergien spielt.

Die Schutzschicht im Darm, die bei körperlicher Belastung gestört werden kann. Dies kann zu einer erhöhten Exposition des Immunsystems mit Nahrungsmittelallergenen führen.

Ein Beispiel für eine NMA, die durch bestimmte Weizenallergene ausgelöst wird. Symptome können gastrointestinal, allergisch (z.B. Nesselsucht) oder systemisch sein.

Ein Lernprozess, bei dem ein neutraler Reiz (z.B. Pollen) mit einem unbedingten Reiz (z.B. Anstrengung) verbunden wird, sodass der neutrale Reiz alleine die gleiche Reaktion hervorruft.

Pollen, der im Kontext mit Anstrengung oder einer negativen Erfahrung als neutraler Reiz wirkt, der später alleine eine Reaktion auslösen kann.

Der Prozess, bei dem das Gehirn Assoziationen zwischen einem Signal (z.B. Pollen) und einer unangenehmen Erfahrung (z.B. Anstrengung) im Gedächtnis speichert.

Eine Zöliakie, die trotz konsequenter glutenfreier Ernährung über 12 Monate hinweg Beschwerden und Veränderungen im Dünndarm zeigt.

Antikörper im Blut, die auf eine Zöliakie hindeuten. Sie werden für die Erstdiagnose, Verlaufskontrolle und Familien-Screenings eingesetzt.

Eine Schädigung der Schleimhaut im Dünndarm, die ein Kennzeichen der Zöliakie ist.

Genetische Marker für eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, an Zöliakie zu erkranken.

Regelmäßige Überprüfungen, um den Verlauf der Zöliakie nach glutenfreier Ernährung zu beobachten.

Eine Stoffwechselstörung, die durch die Unfähigkeit des Körpers gekennzeichnet ist, Fructose (Fruchtzucker) richtig zu verarbeiten.

Eine genetische Form der Fruktoseintoleranz, die durch einen Mangel an dem Enzym Fructose-1-Phosphat-Adolase verursacht wird.

Eine erworbene Form der Fruktoseintoleranz, bei der der Transport von Fructose aus dem Darm in die Blutbahn gestört ist.

Symptome können vielfältig sein, wie z.B. Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, sowie Funktionsstörungen von Leber und Nieren.

Ein Atemtest, bei dem nach einer Fructoselösung die Wasserstoffmenge im Atem gemessen wird, kann Hinweise auf eine Fruktoseintoleranz geben.

Eine Ernährungsumstellung, die die Fructosezufuhr reduziert und die Aufnahme von Lebensmitteln, die Fructose gut vertragen werden, erhöht.

Ein Zustand, der durch einen Mangel an bestimmten Enzymen (Alkohol- oder Aldehyddehydrogenase) verursacht wird und in der Regel zu Reaktionen wie Rötung, Kopfschmerzen und Übelkeit führt. Besonders bei Menschen asiatischer Abstammung häufig.

Etwa 50% der Asiaten haben einen Mangel an Alkohol- oder Aldehyddehydrogenasen. Diese genetische Variante führt zu einer eingeschränkten Verstoffwechslung von Alkohol.

Häufige Symptome sind Errötung, Herzrasen, Kopfschmerzen, verstopfte Nase, Bauchbeschwerden und Blutdruckschwankungen. Auch Hautausschläge und Juckreiz können auftreten.

Es gibt keine spezifischen Tests für Alkohol-Intoleranz, aber genetische Untersuchungen können Hinweise auf einen Mangel an Alkohol- oder Aldehyddehydrogenasen geben.

Lebende Mikroorganismen, die bei ausreichender Menge der Gesundheit des Menschen zuträglich sind.

Nicht-lebende, unverdauliche Nahrungsbestandteile, die das Wachstum und die Aktivität bestimmter Bakterien im Darm fördern.

Kombination aus Pro- und Präbiotika.

Ballaststoffe sind unverdauliche Nahrungsbestandteile, die als Nahrung für die gesunden Bakterien im Darm dienen.

Zöliakie ist eine Unverträglichkeit gegenüber Gluten, einem Eiweiß in Getreide wie Weizen, Roggen und Gerste. Sie führt zu einer Entzündung im Dünndarm, die die Nährstoffaufnahme beeinträchtigt.

Gluten verursacht eine Entzündung in der Dünndarmschleimhaut. Die Darmzotten verkümmern, wodurch der Körper wichtige Nährstoffe schlechter aufnehmen kann.

Gluten enthält Glutamin und Prolin, die nicht im Darm abgebaut werden können. Bei Zöliakie greift das Immunsystem fälschlicherweise diese Aminosäuren an. Das löst eine Entzündung im Dünndarm aus.

Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Grünkern, Dinkel, Kamut, Einkorn, Urkorn, Emmer und Triticale enthalten Gluten.

Die Diagnose erfolgt durch eine Blutuntersuchung und eine Biopsie des Dünndarms. Bei Verdacht auf Zöliakie sollte man einen Arzt konsultieren.

Symptome können vielfältig sein und von Durchfall, Bauchschmerzen und Blähungen bis hin zu Gewichtsverlust, Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten reichen.

Die einzige Behandlungsmöglichkeit ist eine strikte glutenfreie Diät. Das bedeutet, dass Lebensmittel mit Gluten dauerhaft gemieden werden.

Ohne eine glutenfreie Ernährung kann die Zöliakie zu schwereren Problemen wie Osteoporose, Unfruchtbarkeit, Nervenschäden und Krebs führen.

Neben Durchfall, Bauchschmerzen und Blähungen kann Zöliakie auch zu Untergewicht, Kleinwuchs und weiteren Komplikationen wie Osteoporose, Gelenkschmerzen und psychischen Störungen führen.

Eine symptomatische Zöliakie zeichnet sich durch deutliche Symptome wie Durchfall, Gewichtsverlust oder Entwicklungsstörungen aus.

Eine asymptomatische Zöliakie verläuft ohne offensichtliche Symptome, wird oft zufällig entdeckt und kann trotzdem zu gesundheitlichen Problemen führen.

Personen mit potenzieller Zöliakie zeigen unter glutenhaltiger Kost leichte Symptome und Auffälligkeiten in Blutuntersuchungen, aber keine Veränderung der Dünndarmschleimhaut.

Eine sekundäre Lactoseintoleranz kann durch eine Zöliakie entstehen, da die Dünndarmschleimhaut durch die Entzündung geschädigt wird und den Milchzucker nicht mehr richtig verdauen kann.

Eine glutenfreie Ernährung ist bei Zöliakie unabdingbar, um die Entzündung im Dünndarm zu stoppen, die Symptome zu lindern und Langzeitfolgen zu verhindern.

Eine angeborene Krankheit, die durch einen Mangel am Enzym Saccharase-Isomaltase verursacht wird. Menschen mit dieser Erkrankung können Haushaltszucker, Maltose und manchmal Stärke nicht richtig verdauen.

Die Saccharose-Intoleranz wird durch einen angeborenen Mangel an Saccharase-Isomaltase (CSID oder GSID) verursacht. Dieser Mangel betrifft mehrere Enzyme, darunter Saccharase, Maltase, Isomaltase und manchmal auch Lactase. Der Mangel ist genetischen Ursprungs und liegt somit von Geburt an vor.

Typische Symptome sind Magenkrämpfe, Blähungen, vermehrtes Gas, Übelkeit, Erbrechen und/oder Durchfall. Weitere Symptome können sein: Atemwegsinfektionen, Viruserkrankungen, schlechte Gewichtszunahme, Wachstumsprobleme, Nierensteine und verminderte Kupferaufnahme.

Die Vererbung der Saccharose-Intoleranz erfolgt autosomal-rezessiv, d.h. beide Eltern müssen die Mutation tragen, damit das Kind die Krankheit entwickelt. Eltern sind meist nur Träger der Mutation (heterozygot) und zeigen keine oder nur leichte Symptome.

Die Diagnose erfolgt durch Gentest, Atemtest oder durch direkte Enzym-Quantifizierung in Gewebebiopsien.

Menschen mit Saccharose-Intoleranz müssen Haushaltszucker in allen Formen meiden, z.B. Rohrzucker, Zuckerrüben, Sorghum, Puderzucker, Kandiszucker, brauner Zucker, Zuckerwatte, Zuckerrübensirup, Rohrohrzucker, Melasse, Lebkuchen, Baked Beans und Pumpernickel.

Die Saccharose-Intoleranz tritt bei etwa 1 von 5.000 Menschen europäischer Abstammung auf. Bei Ureinwohnern Grönlands, Alaskas und Kanadas kann die Häufigkeit bis zu 1 von 10 Personen betragen.

Die Saccharose-Intoleranz kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen, wie z.B. Mangelernährung, Gewichtsverlust, Wachstumsstörungen, Nierensteinen und reduzierter Kupferaufnahme.