Kultur und Wirtschaft

Das freie Marktsystem ist in Angloamerika stärker entwickelt als in Europa. Die USA sind nach dem Zweiten Weltkrieg zum größten Finanzcentrum der Welt geworden und prägen die Industrie und Wissenschaft.

China, Japan und Korea sind alte Hochkulturen, die heute wieder eine große weltwirtschaftliche Bedeutung haben. Buddhismus und Konfuzianismus prägen die Religionsphilosophie. Konfuzianismus beeinflusst speziell das Wirtschaftsverhalten mit einer geringen Bedeutung des Individuums und hierarchischem Denken.

Der Hinduismus prägt die Kultur Südasien. Traditionelle Werte wie strenge soziale Trennung, das Kastenwesen, die untergeordnete Rolle der Frau und polytheistische Gottesvorstellungen sind tief verwurzelt. Trotz moderner wirtschaftlicher Entwicklung, besonders in Indien, bleiben diese Werte relevant. Der Buddhismus und der Islam haben durch ihre Ablehnung des Kastenwesens viele Anhänger gewonnen.

Südostasien wird als 'Brückenkontinent' bezeichnet, zeichnet sich durch seine kulturelle Vielfalt aus. Der Buddhismus dominiert viele Regionen. Der Islam gewann seit dem 8. Jahrhundert an Bedeutung in Indonesien und Malaysia. Viele Staaten sind multikulturell geprägt. Es gibt noch Reste des Hinduismus, vor allem auf Bali, und katholische Einflüsse aus der europäischen Kolonialzeit, insbesondere in den Philippinen.

Australien und Ozeanien wurden stark von britischen Einwanderern geprägt, ähnlich wie Angloamerika, und sind bis heute kulturell britisch beeinflusst. Die zunehmende wirtschaftliche Verflechtung mit Ost- und Südostasien macht die Anbindung an diese Regionen immer wichtiger. Ozeanien umfasst Tausende von Inseln mit verschiedenen Kulturen, die stark durch Kolonialmächte wie die USA, Großbritannien, Australien und Frankreich geprägt wurden.

Russland und die ehemaligen Staaten der UdSSR wurden früher durch den Kommunismus geprägt. Die Sowjetunion war ein großer Staat, der viele verschiedene Kulturen unter sich vereinte.

Die Einteilung der Welt in verschiedene kulturelle Regionen, die durch gemeinsame Geschichte, Religion, Werte und Sprache verbunden sind.

Die Idee, dass eine Kultur (z.B. der Westen) eine dominante Rolle spielt und andere Kulturen unterdrückt oder beeinflusst.

Ein Konzept, das die Welt in verschiedene Kulturkreise unterteilt, wobei die Unterschiede zwischen den Kulturen (z.B. Religion, Werte) im Vordergrund stehen.

Eine Kritik am Kulturkreis-Konzept, die darauf hinweist, dass die Einteilung in Kulturkreise komplexe kulturelle Realitäten und Unterschiede ignoriert, die innerhalb der Regionen existieren.

Diese Kritik betrifft die Art und Weise, wie Kulturkreise definiert werden. Die Einteilung basiert oft mehr auf geografischen Aspekten als auf kulturellen Gemeinsamkeiten.

Ein Konzept, das die Welt nach dem Ende des Kalten Krieges nicht mehr durch ideologische oder wirtschaftliche Konflikte, sondern durch kulturelle Konflikte, wie z.B. Religionen, geteilt sieht.

Ein Konflikt zwischen dem Westen und anderen Kulturen, der durch die Wahrnehmung des Westens als dominante Kultur entsteht.

Das Konzept von Huntington, das die Welt in West, Islam und China unterteilt, wird kritisiert, weil es zu vereinfacht ist und die Vielfalt innerhalb jedes Kulturkreises ignoriert.

Die Inglehart-Welzel-Karte ordnet Länder nach zwei Werten ein: Traditionell vs. Säkular und Überleben vs. Selbstentfaltung. Traditionelle Werte betonen Religion, Autorität und Familienwerte, während säkulare Werte weniger religiös und rationaler sind. Überlebenswerte fokussieren auf Sicherheit und Wirtschaft, während Selbstentfaltungswerte Freiheit, Toleranz und Gleichheit betonen.

Traditionelle Werte betonen Religion, Autorität und traditionelle Familienwerte wie Eltern-Kind-Beziehungen. Sie lehnen oft Scheidung, Abtreibung, Euthanasie und Selbstmord ab. Nationalstolz ist wichtig.

Säkular-rationale Werte sind das Gegenteil der traditionellen Werte. Sie legen weniger Wert auf Familienwerte und Autorität. Sie sind weniger religiös und fokussieren auf Vernunft und Individualismus.

Überlebenswerte konzentrieren sich auf wirtschaftliche und körperliche Sicherheit. Menschen mit diesen Werten sind oft weniger tolerant gegenüber anderen Meinungen und Kulturen und vertrauen mehr auf ihre eigene Gemeinschaft.

Werte der Selbstentfaltung betonen Umweltschutz, Toleranz gegenüber Ausländern und LGBTQ+, Gleichberechtigung der Geschlechter, Freiheit, Offenheit und soziale Verantwortung sowie die aktive Teilnahme am wirtschaftlichen und politischen Leben.

Reiche Länder entwickeln sich von Überlebenswerten hin zu Selbstentfaltungswerten. Dort sind Freiheit und Sicherheit selbstverständlich, was neue Werte wie Toleranz und Individualität fördert.

Die Welt kann anhand von zwei Perspektiven betrachtet werden: Kultur (Religionen, Traditionen) und Wirtschaft (reiche/arme Länder). Die 5 Welten Theorie konzentriert sich auf die zweite Perspektive - die wirtschaftliche Organisation der Welt.

Der französische Demograf Alfred Sauvy prägte den Begriff "Drei Welten -- ein Planet", der die Grundlage für die 5 Welten Theorie bildet.

Die Länder Nordamerikas, Westeuropas, Japan, Australien und Neuseeland. Sie zeichnen sich durch Industrialisierung und Wohlstand aus.

Die ehemaligen Ostblockstaaten, wie die Sowjetunion und ihre Verbündeten. Sie waren sozialistisch und kommunistisch.

Entwicklungsländer, die oft arm und wirtschaftlich schwach sind.

Die Weltbank teilt Entwicklungsländer anhand ihres Einkommens in verschiedene Kategorien ein: Länder mit niedrigem Einkommen, Länder mit mittlerem Einkommen und ölexportierende Länder mit hohem Einkommen.

Die UNO differenziert zusätzlich zwischen Least Developed Countries (LDCs) und Newly Industrializing Countries (NICs). LDCs sind die am wenigsten entwickelten Länder, während NICs aufstrebende Länder sind.

Die Einteilung der Welt in „Erste-, Zweite- und Dritte Welt

Die „Zweite Welt“ existiert nach dem Zerfall des Ostblocks nicht mehr. Diese Länder werden heute als „Transformationsländer

Der Sozialwissenschaftler Ulrich Menzel argumentierte 1992, dass der Begriff „Dritte Welt“ nicht mehr sinnvoll sei, da die „Zweite Welt“ verschwunden sei.

Einheitliche Standards, die die Sicherheit und Qualität von Produkten garantieren. Sie erleichtern den internationalen Handel durch Vermeidung von Kompatibilitätsproblemen. Beispiele sind Steckerformen oder Qualitätsanforderungen für Lebensmittel.

Eine Krankheit, die in einem bestimmten geografischen Gebiet dauerhaft vorkommt. Beispiel: Malaria in den Tropen.

Ein räumlich begrenztes, aber zeitlich stark begrenztes Ausbruchsgeschehen einer Krankheit. Beispiel: Ebola-Epidemie in Westafrika 2014-2016.

Ein krankheitsbedingtes Ereignis, das sich weltweit ausbreitet. Beispiele: COVID-19 Pandemie ab 2020 oder die Spanische Grippe 1918-1920.

Zoonosen sind Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden. Sie machen einen großen Teil der Infektionskrankheiten aus.

Lösungsstrategien zur Eindämmung von Pandemien, die ein funktionierendes Gesundheitssystem mit ausreichend Ressourcen und Personal, hygienische Maßnahmen und die Trennung von Kranken und Gesunden beinhalten.

Das Ende einer Pandemie wird durch die Abnahme der Erkrankungsrate durch die Entwicklung von Immunität erreicht, entweder durch überstandene Infektionen oder Impfungen.

Ein Zustand, in dem ein Großteil der Bevölkerung gegen eine Krankheit immun ist, entweder durch überstandene Infektion oder Impfung. Dies verhindert die Ausbreitung der Krankheit.

Das soziale Ende einer Pandemie tritt ein, wenn die Menschen lernen, mit der Krankheit zu leben und die Gesellschaft sich an die neue Situation anpasst.

In Katastrophen suchen Menschen oft nach einem tieferen Sinn oder nach Schuldigen, um die Ereignisse zu verstehen und zu verarbeiten.

Die Pest, verursacht durch das Bakterium Yersinia pestis, verbreitete sich im 14. Jahrhundert durch Handel und Bevölkerungswachstum und führte in Europa zu über 25 Millionen Todesfällen.

Quarantäne, Isolation in Lazaretten und Schutzkleidung, wie die Masken der Pestdoktoren, wurden zur Eindämmung der Pest im Mittelalter eingesetzt.

Die Spanische Grippe (1918-1920) war eine Influenza-Pandemie, die weltweit bis zu 50 Millionen Todesopfer forderte.

Der Einsatz von Antibiotika ab 1943 ermöglichte die wirksame Behandlung der Pest und reduzierte die Ausbrüche deutlich.

Verschwörungstheorien, Leugnung der Krankheit und Vorwürfe an Regierungen verbreiteten sich während der Corona-Pandemie über soziale Medien.

Influenza bleibt eine große Gesundheitsbedrohung. Pandemien wie die Asiatische und Vogelgrippe zeigen die anhaltende Gefahr.