Klinische Psychologie: Expositionstherapie
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Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten den Zweck einer Verhaltensanalyse?

  • Die Identifizierung von unbewussten Konflikten aus der frühen Kindheit.
  • Die Erfassung und funktionale Beschreibung von Verhalten, um es zu verstehen, erklären, beschreiben und vorauszusagen. (correct)
  • Die Erstellung eines umfassenden Persönlichkeitsprofils des Patienten.
  • Die detaillierte Analyse der genetischen Prädispositionen eines Patienten.
  • Die Makroanalyse in der Verhaltensanalyse konzentriert sich hauptsächlich auf spezifische Verhaltensweisen in bestimmten Situationen.

    False (B)

    Nennen Sie die fünf Komponenten des SORCK-Modells.

    Stimulus, Organismus, Reaktion, Konsequenzen, Kontingenzverhältnis

    Im SORCK-Modell bezieht sich der Buchstabe 'C' auf die ________ des Verhaltens.

    <p>Konsequenzen</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Eigenschaften ist KEIN wichtiges Element bei der Vermittlung eines Erklärungsmodells im Rahmen der kognitiven Vorbereitung?

    <p>Komplexität (A)</p> Signup and view all the answers

    Eine bewusste Entscheidung des Patienten für die Exposition ist irrelevant für den Therapieerfolg.

    <p>False (B)</p> Signup and view all the answers

    Erläutern Sie kurz, warum es wichtig ist, die bisherigen Vermeidungsstrategien des Patienten wertzuschätzen, auch wenn diese langfristig nicht hilfreich sind.

    <p>Wertschätzung zeigt Verständnis für die kurzfristige Wirksamkeit der Strategien und fördert eine therapeutische Beziehung.</p> Signup and view all the answers

    Ordnen Sie die folgenden Konzepte ihrer jeweiligen Beschreibung zu:

    <p>Stimulus (SORCK-Modell) = Äußere oder innere Reizsituation Organismus (SORCK-Modell) = Individuelle biologische und lerngeschichtliche Ausgangsbedingungen Reaktion (SORCK-Modell) = Verhalten, das auf den Stimulus folgt Konsequenzen (SORCK-Modell) = Einsetzen einer Verstärkung/Bestrafung</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Aussagen beschreibt NICHT die Grundannahmen der Verhaltenstherapie?

    <p>Der Fokus liegt primär auf vergangenen Erfahrungen und deren unbewussten Einflüssen. (C)</p> Signup and view all the answers

    Die systematische Desensibilisierung nach Wolpe beinhaltet die direkte Konfrontation mit der phobischen Situation ohne Entspannungstechniken.

    <p>False (B)</p> Signup and view all the answers

    Erläutern Sie kurz, wie Mary Cover Jones die Angst von 'Little Peter' reduziert hat.

    <p>Mary Cover Jones reduzierte Peters Angst, indem sie ihm das Angstobjekt zusammen mit Süßigkeiten anbot. So wurde die Angst mit positiven Reizen überschrieben.</p> Signup and view all the answers

    Skinner entwickelte die ______, um die Prinzipien der operanten Konditionierung zu untersuchen.

    <p>Skinner-Box</p> Signup and view all the answers

    Ordnen Sie die folgenden Personen ihren wichtigsten Beiträgen zur Entwicklung der Verhaltenstherapie zu:

    <p>Pawlow = Klassische Konditionierung Watson = Konditionierung von Angst (Little Albert) Skinner = Operante Konditionierung Wolpe = Systematische Desensibilisierung</p> Signup and view all the answers

    Welche Aussage beschreibt am besten das Konzept der reziproken Hemmung nach Wolpe?

    <p>Die Koppelung problematischer Reize mit inkompatiblen Reaktionen. (C)</p> Signup and view all the answers

    Expositionstherapie wird bei Erwachsenen häufiger angewendet als systematische Desensibilisierung, da sie darauf abzielt, dass Patienten lernen, ihre Angst auszuhalten, anstatt sie durch Entspannung zu vermeiden.

    <p>True (A)</p> Signup and view all the answers

    Wie unterscheidet sich die Verhaltenstherapie von der Psychoanalyse in Bezug auf ihren Fokus?

    <p>Die Verhaltenstherapie konzentriert sich auf beobachtbares Verhalten und gegenwärtige Bedingungen, während die Psychoanalyse den Fokus auf vergangene Erfahrungen und unbewusste Prozesse legt.</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten den Unterschied zwischen graduiertem und massiertem Vorgehen bei der Konfrontationstherapie?

    <p>Graduiertes Vorgehen beinhaltet eine schrittweise Annäherung an angstauslösende Situationen, während massiertes Vorgehen eine schnelle Konfrontation mit schwierigen Situationen anstrebt. (C)</p> Signup and view all the answers

    Bei der Expositionstherapie sollte der Patient aktiv versuchen, die aufkommende Angst zu unterdrücken, um den Therapieerfolg zu beschleunigen?

    <p>False (B)</p> Signup and view all the answers

    Nennen Sie zwei Situationen, in denen ein graduiertes Vorgehen bei der Konfrontationstherapie bevorzugt werden sollte.

    <p>körperliche Komplikationen, mangelnde Motivation des Patienten</p> Signup and view all the answers

    __________ ist eine intensive Reizkonfrontation, die sich vor allem bei Zwangspatienten in Kombination mit Reaktionsverhinderung bewährt hat.

    <p>Flooding</p> Signup and view all the answers

    Ordnen Sie die folgenden Komponenten der Emotion Angst ihren entsprechenden Aspekten zu:

    <p>Gedanken = Katastrophenphantasien Körper = Herzrasen Verhalten = Vermeidungsstrategien</p> Signup and view all the answers

    Was ist das Hauptziel der Erstellung einer Angsthierarchie vor Beginn einer Expositionstherapie?

    <p>Die strukturierte Annäherung an angstauslösende Situationen, vom Leichten zum Schweren. (C)</p> Signup and view all the answers

    Während einer Exposition sollte der Therapeut den Patienten ermutigen, sich auf die realen Bedrohungen in der Situation zu konzentrieren, anstatt auf Katastrophengedanken?

    <p>False (B)</p> Signup and view all the answers

    Nennen Sie zwei Kriterien, die das Ende einer Expositionssitzung bestimmen.

    <p>deutlicher Angstabfall, selbstständige Bewältigung</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Aspekte sind bei der Planung von Expositionen in vivo mit Kindern besonders wichtig?

    <p>Graduierte Expositionen mit mittlerem Angstniveau und guter Kontrollierbarkeit. (B)</p> Signup and view all the answers

    Bei der interozeptiven Exposition werden angstrelevante Körpersymptome vermieden, um den Patienten nicht zusätzlich zu belasten.

    <p>False (B)</p> Signup and view all the answers

    Welche Rolle spielen Eltern typischerweise bei der Durchführung von Expositionstherapien mit Kindern?

    <p>Co-Therapeuten</p> Signup and view all the answers

    Die Stärkung der ______ ist ein wichtiger Bestandteil der Therapie, um den Patienten zu ermutigen, sich ihren Ängsten zu stellen.

    <p>Selbstwirksamkeitsüberzeugung</p> Signup and view all the answers

    Ordne die folgenden Wirkmechanismen der Expositionstherapie ihren Beschreibungen zu:

    <p>Habituation = Angst nimmt durch das Verweilen in der Situation ab. Belief Disconfirmation = Veränderung der Kognition durch Umstrukturierung und Ausprobieren. Inhibitorisches Lernen = Verletzung von Erwartungen im Bezug auf Konditionierung.</p> Signup and view all the answers

    Was bedeutet der Begriff 'Renewal' im Kontext von Lernprinzipien bei der Expositionstherapie?

    <p>Ein erhöhtes Rückfallrisiko in einem neuen Umgebungskontext. (D)</p> Signup and view all the answers

    Das einmalige Wiederauftreten einer CS-US-Assoziation hat keinen Einfluss auf das Rückfallrisiko.

    <p>False (B)</p> Signup and view all the answers

    Welches der folgenden Elemente ist kein wesentlicher Bestandteil bei der Durchführung von Expositionen mit Kindern?

    <p>Die strikte Vermeidung jeglicher positiven Verstärkung, um die Natürlichkeit der Erfahrung zu gewährleisten. (A)</p> Signup and view all the answers

    Welche Aussage beschreibt am besten, wie das Rescorla-Wagner-Modell zur Expositionstherapie beiträgt?

    <p>Es erklärt, dass Lernen besonders effektiv ist, wenn eine Diskrepanz zwischen Erwartung und tatsächlichem Ereignis besteht. (B)</p> Signup and view all the answers

    Die Durchführung von aktiven Elementen der Expositionstherapie bei Angststörungen, Zwangsstörungen und PTBS wird als Kunstfehler betrachtet, wenn sie unterlassen wird.

    <p>True (A)</p> Signup and view all the answers

    Nennen Sie ein Ziel, das laut Craske (2014) in der Expositionstherapie verfolgt werden soll.

    <p>Expectancy Violation (Erwartungsverletzung)</p> Signup and view all the answers

    Ein wichtiger Aspekt bei der Gestaltung von Expositionen ist die __________, um die Generalisierung des Gelernten zu fördern.

    <p>Stimulus-Variabilität</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Therapieformen beinhaltet keine Exposition im Sinne einer aktiven Überprüfung von Annahmen?

    <p>Gesprächstherapie (A)</p> Signup and view all the answers

    Die Mehrheit der CBT-Therapeuten setzt Expositionsübungen in ihrer Praxis ausreichend ein.

    <p>False (B)</p> Signup and view all the answers

    Nennen Sie einen Grund, warum Patienten Expositionen im Rahmen von RCTs (Randomized Controlled Trials) verweigern könnten.

    <p>Angst/Furcht vor der Konfrontation</p> Signup and view all the answers

    Ordnen Sie die folgenden Elemente den entsprechenden Schritten zur Maximierung der Expectancy Violation in der Expositionstherapie zu:

    <p>Herausarbeiten von Katastrophengedanken = Vor der Exposition Überprüfung, ob die befürchtete Katastrophe eingetreten ist = Auswertung Kombination multipler Auslösereize = Extinktion verstärken Entzug von Sicherheitssignalen = Variationen des Therapiekontextes</p> Signup and view all the answers

    Flashcards

    Konditionierung

    Lernprozess, der durch Assoziation von Reizen entsteht, z.B. Pawlows Hund.

    Little Albert

    Experiment von Watson zur Konditionierung von Angst bei einem Kind.

    Desensibilisierung

    Therapeutische Technik zur Verringerung von Ängsten durch Reizexposition.

    Operante Konditionierung

    Lernprozess, bei dem Verhalten durch Belohnung oder Bestrafung beeinflusst wird.

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    Reziproke Hemmung

    Kopplung eines angstauslösenden Reizes mit einer inkompatiblen Reaktion.

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    Grundannahmen der Verhaltenstherapie

    Verhalten wird durch Konsequenzen kontrolliert; Fokus auf beobachtbares Verhalten.

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    Empirische Fundierung

    Wissenschaftliche Basis für Interventionen in der Verhaltenstherapie.

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    Gegenwartsfokus

    Verhaltenstherapie konzentriert sich auf aktuelle Probleme und nicht die Vergangenheit.

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    Reaktion R

    Das Verhalten, das auf einen Stimulus folgt und durch Konsequenzen beeinflusst wird.

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    Verhaltensanalyse

    Diagnostisches Verfahren zur Erfassung und Beschreibung von Verhalten.

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    Makroanalyse

    Untersucht die Entwicklung eines Problems im Lebenskontext des Patienten.

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    Mikroanalyse

    Beschreibt Verhalten in spezifischen Situationen.

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    SORCK-Modell

    Modell zur Analyse von Verhaltensweisen und deren Aufrechterhaltungsmechanismen.

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    Kognitive Vorbereitung

    Vermittlung eines Erklärungsmodells für das Verhalten des Patienten.

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    Hierarchisierung

    Ordnen von Angstthemen nach Intensität zur schrittweisen Konfrontation.

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    Kognitives Modell der sozialen Phobie

    Erklärung, die beschreibt, wie Gedanken Ängste in sozialen Situationen verursachen.

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    Graduierte Exposition

    Ein schrittweiser Ansatz zur Konfrontation mit Ängsten, beginnend mit leichteren Aufgaben.

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    Massierte Exposition

    Eine intensive, schnelle Konfrontation mit schwierigen angstauslösenden Situationen.

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    Flooding

    Intensive Reizkonfrontation, oft bei Zwangsstörungen eingesetzt.

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    Regeln für Patienten

    Richtlinien, um Ängste zuzulassen und Vermeidungsverhalten zu vermeiden.

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    Gefühle der Angst

    Angst umfasst Gedanken, körperliche Reaktionen und Verhalten.

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    Angsthierarchie

    Eine Liste von angstauslösenden Situationen, angeordnet nach Intensität.

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    Ende der Exposition

    Beendet, wenn der Patient die Situation ohne Vermeidungsstrategien bewältigt hat.

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    Therapeuten-Rolle

    Der Therapeut muss die Angst des Patienten unterstützen und begleiten.

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    Therapieprinzipien

    Zentrale Grundsätze und Maßnahmen im Behandlungskonzept.

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    Exposition in vivo

    Aktives Üben in der realen Umgebung zur Angstbewältigung.

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    Erwartungsverletzungen

    Festhalten und Überprüfung von Befürchtungen während Therapie.

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    Interozeptive Exposition

    Technik zur Behandlung von Panikstörungen und Hypochondrie durch Körperreaktionen.

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    Habituation

    Abfall der Angst durch längeres Verbleiben in einer angstauslösenden Situation.

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    Überzeugungen widerlegen

    Veränderung negativer Kognitionen durch Umstrukturierung.

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    Inhibitorisches Lernen

    Lernen, dass eine konditionierte Reaktion nicht mehr erfolgt.

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    Extinktion

    Prozess, bei dem eine konditionierte Reaktion schwächer wird, wenn der US entfällt.

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    Rescorla-Wagner Modell

    Ein Lernmodell, das besagt, dass Lernen am besten erfolgt, wenn eine Diskrepanz zwischen Erwartung und Realität besteht.

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    Expectancy Violation

    Das Ziel der Therapie, Erwartungen herauszuarbeiten und Situationen zur maximalen Diskrepanz zu wählen.

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    Stimulus-Variabilität

    Die Verwendung vieler Variationen von Stimuli in der Therapie, um die Extinktion zu verstärken.

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    Effektivitätsnachweis von Expositionstherapie

    Die Expositionstherapie ist nachweislich die erfolgreichste Behandlung von Angststörungen und PTBS.

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    Aktive Elemente der Therapie

    Elemente der Therapie, die aktiv bei der Behandlung von Angststörungen und Zwangsstörungen helfen.

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    Verweigerung von Exposition

    Bis zu 30% der Patienten mit Ängsten verweigern Expositionsbedingungen in Randomisierten Kontrollen.

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    Kombination multipler Auslösereize

    Verstärkung der Extinktion durch Verwendung mehrerer Auslöser in der Therapie.

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    Exposition außerhalb der Verhaltenstherapie

    Exposition findet auch in anderen Therapieformen als der Verhaltenstherapie Anwendung.

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    Study Notes

    Klinisch-psychologische Intervention - Expositionstherapie

    • Verhaltenstherapie: Entwickelt als Gegenbewegung zur Psychoanalyse, basiert auf lerntheoretischen Prinzipien zur Behandlung von Störungen. Zentrales Prinzip: Verhalten wird hauptsächlich durch Konsequenzen gesteuert.
    • Pawlow: Seine Konditionierungsarbeiten waren entscheidend für die Entwicklung der lerntheoretisch basierten Verhaltenstherapie (Pawlowscher Hund).
    • Watson & Mary Cover Jones: Watson konditionierte "Little Albert" mit Angst vor allem Pelzigen und Mary Cover Jones konditionierte "Peter" durch konditionierte Desensibilisierung, was eine frühe Form der Therapie darstellt.
    • Skinner: Vertreter des Behaviorismus, entwickelte die Skinner-Box und die operante Konditionierung.
    • Wolpe: Entwickelte die Desensibilisierungsverfahren, um Ängste zu reduzieren, basierend auf der reziproken Hemmung (Koppeln problematischer Reize mit nicht-problematischen Reaktionen wie Entspannung).
    • Verhaltenstherapie - Grundannahmen:
      • Verhalten wird durch Konsequenzen kontrolliert.
      • Schwerpunkt auf beobachtbarem Verhalten.
      • Empirische Fundierung der Interventionen.
      • Fokus auf die Gegenwart.
    • Exposition bei Erwachsenen: Verhalten wird durch Konsequenzen gesteuert, Vermeidung wird durch negative Konsequenzen aufrechterhalten. Vor der Exposition: Verhaltensanalyse, psychoedukative/kognitive Vorbereitung und Hierarchisierung.
    • Verhaltensanalyse: Diagnostisches Verfahren zur funktionalen Beschreibung von Verhalten (Handeln, Denken, Fühlen, Wahrnehmen), um Verhalten zu verstehen, erklären und voraussagen zu können. Makro- und Mikroanalyse. Untersucht lerntheoretische Entwicklung des Problems.
    • Kognitive Vorbereitung: Erklärungsmodell zu Störung, Ableitung Therapierationale, Plausibilität, Kompatibilität, Nichtfalsifizierbarkeit, Perspektivität, Bewusste Entscheidung mittels Exposition.
    • SORCK-Modell: Modell zur Mikroanalyse eines Verhaltens, Stimulus, Organismus, Reaktion, Konsequenz, Kontigenzverhältnis
    • Hierarchisierung: Festlegung von angstbesetzten Situationen (z.B. Zahnarztphobie) in einer Reihenfolge von geringster zu höchster Angst. Bevorzugter Bereich der ersten Exposition ist der mittlere oder mittel-hohe Bereich.
    • Graduierte vs. massierte Vorgehensweise bei Konfrontation: Graduiert beginnt mit leichterem Reiz. Massiert verwendet schwierigste Reize. Graduiertes Vorgehen wird bei körperlichen Komplikationen (z.B. Asthma) oder fehlender Motivation zum massierten Vorgehen favorisiert.
    • Exposition bei Kindern und Jugendlichen: Ähnliche Prinzipien wie bei Erwachsenen, aber graduiertes Vorgehen und aktive Begleitung durch den Therapeuten haben Priorität.
    • Interozeptive Exposition: Methode zur Behandlung von Panikstörungen und Hypochondrie, die angstrelevante Körpersymptome herbeiführt (z.B. Schwindel durch schnelles Drehen).
    • Wirkmechanismen der Exposition: Habituation (Angstabfall durch Verbleib in der Situation), Überzeugungen widerlegen (Belief Disconfirmation, Veränderung der Kognition) und inhibitorisches Lernen (Verletzung von Erwartungen).
    • Rescorla-Wagner-Modell: Hervorhebung von Diskrepanz zwischen Erwartung und tatsächlichem Ereignis als wichtiger Lernfaktor.

    Regeln für die Durchführung von Expositionstherapien

    • Patienten: Akzeptanz der angstauslösenden Reize, Vermeidung von Vermeidungsstrategien und Abgrenzung von Realität und Phantasie sind entscheidend.
    • Therapeuten: Aufnahme der subjektiven Angststärke, Hinweis auf Vermeidungsstrategien und Differenzierung von Bedrohung und Katastrophengedanken sind essentiell.

    Fazit zu Expositionen

    • Wirksamkeit bei Angststörungen, Zwangsstörungen, PTBS und anderen Störungen.
    • Klare lerntheoretische Modelle zur Unterstützung.
    • Anwendung in verschiedenen Therapieformen.
    • Erforderlich: Zeit, Flexibilität und Mut von Therapeutinnen und Patientinnen.
    • Nicht-Durchführung bei Angststörungen/Zwangsstörungen ist ein "Kunstfehler".

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    Description

    Die Verhaltenstherapie nutzt lerntheoretische Prinzipien zur Behandlung psychischer Störungen. Wichtige Pioniere waren Pawlow mit der klassischen Konditionierung, Watson und Jones mit frühen Therapieformen sowie Skinner mit der operanten Konditionierung. Wolpe entwickelte Desensibilisierungsverfahren zur Angstreduktion.

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