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Zusammenfassung F4 Neu 16.07.2024.pdf

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2024

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phobias anxiety disorders neurotic disorders psychology

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1.1. Seite 1 F4: Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen 1.1. Seite 2 Somatoforme Phobische Störungen Störungen Andere...

1.1. Seite 1 F4: Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen 1.1. Seite 2 Somatoforme Phobische Störungen Störungen Andere F4 Angststörungen Dissoziative Störungen Neurotische Belastungs- und somatoforme Störungen Zwangsstörung Andere neurotische Störungen Belastungsstörungen 1.1. Seite 3 Agoraphobie Soziale Phobie F40 Phobische Störungen Spezifische (isolierte) Phobie 1.1. Seite 4 Agoraphobie Soziale Phobie F40 Phobische Störungen Spezifische (isolierte) Phobie 1.1. Seite 5 Fragen aus dem Fachbuch Teil 1: Gib es eigentlich einen Unterschied zwischen Ängsten und Phobien? Wie definiert man Angst? Wann macht Angst krank? Was passiert in uns, wenn wir Angst haben? Welche Bedeutung hat Angst? 1.1. Seite 6 Fragen aus dem Fachbuch Teil 1: Gib es eigentlich einen Unterschied zwischen Ängsten und Phobien? Wie definiert man Angst? Wann macht Angst krank? Was passiert in uns, wenn wir Angst haben? Welche Bedeutung hat Angst? 1.1. Seite 7 Wie definiert man eigentlich Angst / Phobie ? zentrale Emotion Wird ausgelöst durch: PHOBIE  äußere Reize (z.B. Angreifer) = Störung, bei der die  innere Reize (z.B. Vorstellungen) Angst durch eine eindeutig Funktionale Verhaltenssteuerung definierte, eigentlich ungefährliche Situation Wann macht Angst krank? ausgelöst wird dem Auslöser nicht angemessen und überdauert Keine Bewältigungsmöglichkeit Starke Beeinträchtigung Angstreaktion erfolgt nahezu immer Vermeidungsverhalten oder Durchstehen von Situationen unter starker Angst 1.1. Seite 8 Fragen aus dem Fachbuch Teil 2: Welche Phobien kennst Du? Wie kann man die spezifischen (isolierten) Phobien noch weiter unterteilen? 1.1. Seite 9 Es werden folgende spezifischen Phobie-Subtypen unterschieden - Tier-Typus (Schlangen, Spinnen, etc.) - Umwelt-Typus (Stürme, Höhen, Wasser, Gewitter) - Blut-Spritzen-Verletzungs-Typus (oft familiär gehäuft) - Situativer Typus (Fahrstühle, Räume) - Anderer Typus (Erbrechen, Ersticken, etc.) 1.1. Seite 10 Epidemiologie Erkrankungsalter Frühe Kindheit – gelegentlich nach bedrohlichem Ereignis Lebenszeitprävalenz 8% (Tier- und Höhenängste am häufigsten) Geschlechterverhältnis 2 (Frauen) : 1 (Männer) 1.1. Seite 11 F4: Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen 1.1. Einführung 1.1.1. Fallbeispiele 1.1.2. Symptome Fallbeispiele 1.1.3. Einordnung 1.2. Definition/Allgemeines 1.2.1. Bedeutung für den Heilpraktiker für Psychotherapie 1.2.2. Epidemiologie (Häufigkeiten) und weitere Fakten 1.3. Typische Symptome 1.1. Seite 12 Typische Symptome einer Phobie Starkes Angstgefühl (bezogen auf Situation oder Objekt) Schweißausbrüche Herzklopfen Zittern Übelkeit Harndrang/ Stuhldrang „Gefühl, neben sich zu stehen“ (Depersonalisation), die Umwelt sei verändert (Derealisation) 1.1. Seite 13 F4: Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen 1.4. Anamnese & Diagnostik 1.4.1. Einordnung triadisches System (veraltet) 1.4.2. Diagnostik nach ICD-10 1.4.3. Diagnostik nach AMDP (Psychopathologischer Befund) 1.4.4. Testpsychologie 1.4.5. Diagnostik nach ICD-11 1.4.6. Diagnostik nach DSM V 1.4.7. Differentialdiagnose (DD) 1.4.8. Komorbiditäten 1.5. Ursachen und Verlauf 1.5.1. Ätiologie (Ursachen) 1.5.2. Pathogenese (Krankheitsentstehung) 1.5.3. Verlauf der Erkrankung 1.5.4. Risikofaktoren 1.1. Seite 14 Agoraphobie Soziale Phobie F40 Phobische Störungen Spezifische (isolierte) Phobie 1.1. Seite 15 Subtypen: Spezifische Phobie Tier-Typus Umwelt-Typus (Stürme, Höhen, Wasser) oft früher Beginn Blut-Spritzen-Verletzungs-Typus (familiär gehäuft, manchmal Ohnmacht) Situativer Typus (Fahrstühle, Räume) Anderer Typus (Ersticken, Erbrechen, Erwerb einer Krankheit) 1.1. Seite 16 Diagnostik: Spezifische Phobien F40.2 Deutliche Furcht vor einem bestimmten Objekt oder Situation oder Vermeidung physisch Symptome psychisch Herzklopfen, erhöhte HF Gefühl von Schwindel, Schwäche Schweissausbrüche und Unsicherheit Zittern Mind. 2 Derealisation - Mundtrockenheit Angstsymp Unwirklichkeitsempfinden/ Atembeschwerden tome- Depersonalisation - Beklemmungsgefühl davon Selbstentfremdung Thoraxbeschwerden mind. 1 der Angst vor Nausea roten Kontrollverlust, „verrückt zu werden“ Angst zu sterben 1.1. Seite 17 Agoraphobie Soziale Phobie F40 Phobische Störungen Spezifische (isolierte) Phobie 1.1. Seite 18 Was ist Agoraphobie? Meiden öffentlicher Plätze Meidung von Menschenmengen Meiden alleine zu reisen oder von Reisen in größere Entfernungen 1.1. Seite 19 Diagnostik Agoraphobie F40.0 Angst, an Orten zu sein, von denen eine Flucht schwierig ist oder bei Panikattacken keine Hilfe erreichbar ist physisch Symptome psychisch Herzklopfen, erhöhte HF Gefühl von Schwindel, Schwäche Schweissausbrüche und Unsicherheit Zittern Mind. 2 Derealisation/ Depersonalisation Mundtrockenheit Angstsymp Angst vor Atembeschwerden tome- Kontrollverlust, Beklemmungsgefühl davon „verrückt zu werden“ Thoraxbeschwerden mind. 1 der Angst zu sterben Nausea Übelkeit roten 1.1. Seite 20 Diagnostische Kriterien: Agoraphobie  F40.00 Agoraphobie OHNE Panikstörung  F40.01 Agoraphobie MIT Panikstörung (F.41.0)  Fast alle Agoraphobiker weisen in der Vorgeschichte einen (oder) mehr traumatische Angstanfälle auf (Quelle: Schmidt –Traub, 2004) 1.1. Seite 21 Diagnostische Kriterien: Agoraphobie  F40.01 Agoraphobie MIT Panikstörung (F.41.0) 80% leiden an einer Angststörung mit Panikattacken 1.1. Seite 22 Agoraphobie Soziale Phobie F40 Phobische Störungen Spezifische (isolierte) Phobie 1.1. Seite 23 Diagnostik: Soziale Phobie F40.1 Deutliche Furcht im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen oder sich peinlich zu verhalten ODER Vermeidung dieser Situationen physisch Symptome psychisch Erröten oder Zittern Angst vor Blamage Angst zu erbrechen Unzulänglichkeit Miktions- oder Mind. 2 Demütigung Defäkationsdrang bzw. Angst Angstsympto Abwertung davor me- wie in Ausgrenzung 40.0 (nächste Starke Distanz Folie) und Vermeidung von mind. eins Augenkontakt der roten „einsilbige“ Kommunikation 1.1. Seite 24 Diagnostik: Soziale Phobie F40.1 physisch Symptome psychisch Herzklopfen, erhöhte HF Gefühl von Schwindel, Schwäche und Schweißausbrüche Unsicherheit Zittern Mind. 2 Derealisation/ Depersonalisation Mundtrockenheit Angstsymp Angst vor Kontrollverlust, „verrückt zu Atembeschwerden tome- werden“ Beklemmungsgefühl davon Angst zu sterben Thoraxbeschwerden mind 1 der Nausea roten 1.1. Seite 25 F4: Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen 1.4. Anamnese & Diagnostik 1.4.1. Einordnung triadisches System (veraltet) 1.4.2. Diagnostik nach ICD-10 1.4.3. Diagnostik nach AMDP (Psychopathologischer Befund) 1.4.4. Testpsychologie 1.4.5. Diagnostik nach ICD-11 1.4.6. Diagnostik nach DSM V 1.4.7. Differentialdiagnose (DD) 1.4.8. Komorbiditäten 1.5. Ursachen und Verlauf 1.5.1. Ätiologie (Ursachen) 1.5.2. Pathogenese (Krankheitsentstehung) 1.5.3. Verlauf der Erkrankung 1.5.4. Risikofaktoren 1.1. Seite 26 Differentialdiagnostik Phobien/Agoraphobie: Generalisierte Angststörungen Soziale Phobie Zwangsstörungen Schizophrenie Soziale Phobie: Depression /affektive Störungen Ängstliche (vermeidende) Persönlichkeitsstörung Panikstörung Agoraphobie Schizophrenien PTBS 1.1. Seite 27 Differentialdiagnostik – Soziale Phobie (1/2) 1.1. Seite 28 Differentialdiagnostik – Soziale Phobie (2/2) 1.1. Seite 29 F4: Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen 1.4. Anamnese & Diagnostik 1.4.1. Einordnung triadisches System (veraltet) 1.4.2. Diagnostik nach ICD-10 1.4.3. Diagnostik nach AMDP (Psychopathologischer Befund) 1.4.4. Testpsychologie 1.4.5. Diagnostik nach ICD-11 1.4.6. Diagnostik nach DSM V 1.4.7. Differentialdiagnose (DD) 1.4.8. Komorbiditäten 1.5. Ursachen und Verlauf 1.5.1. Ätiologie (Ursachen) 1.5.2. Pathogenese (Krankheitsentstehung) 1.5.3. Verlauf der Erkrankung 1.5.4. Risikofaktoren 1.1. Seite 30 Komorbiditäten 1.) Spezifische Phobie - Andere Angststörungen - Depression - Bipolare Störungen - Missbrauch Psychotrope Substanzen - Dependente Persönlichkeitsstörung braucht sehr viel Hilfe +Unterstützung, hat Angst, Dinge allein zu machen,will immer jemanden um sich haben, der Entscheidungen trifft+auf sie aufpasst. 1.1. Seite 31 Komorbiditäten 2.) Agoraphobie - Andere Angststörungen (z.B. Spezifische Phobien, Panikstörung, Soziale Angststörung) - Depressive Störungen - Posttraumatische Belastungsstörungen - Missbrauch psychotrope Substanzen (z.B. Alkohol) 1.1. Seite 32 Komorbiditäten 3.) Soziale Phobie - Andere Angststörungen - Depression - Bipolare Störung - Missbrauch psychotrope Substanzen - Dysmorphophobe Störung - Ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung 1.1. Seite 33 F4: Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen 1.4. Anamnese & Diagnostik 1.4.1. Einordnung triadisches System (veraltet) 1.4.2. Diagnostik nach ICD-10 1.4.3. Diagnostik nach AMDP (Psychopathologischer Befund) 1.4.4. Testpsychologie 1.4.5. Diagnostik nach ICD-11 1.4.6. Diagnostik nach DSM V 1.4.7. Differentialdiagnose (DD) 1.4.8. Komorbiditäten 1.5. Ursachen und Verlauf 1.5.1. Ätiologie (Ursachen) und Pathogenese (Krankheitsentstehung) 1.5.2. Verlauf der Erkrankung 1.5.3. Risikofaktoren 1.1. Seite 34 F4: Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen 1.4. Anamnese & Diagnostik 1.4.1. Einordnung triadisches System (veraltet) 1.4.2. Diagnostik nach ICD-10 1.4.3. Diagnostik nach AMDP (Psychopathologischer Befund) 1.4.4. Testpsychologie 1.4.5. Diagnostik nach ICD-11 1.4.6. Diagnostik nach DSM V 1.4.7. Differentialdiagnose (DD) 1.4.8. Komorbiditäten 1.5. Ursachen und Verlauf 1.5.1. Ätiologie (Ursachen) und Pathogenese (Krankheitsentstehung) – Spezifische Phobie 1.5.2. Verlauf der Erkrankung 1.5.3. Risikofaktoren 1.1. Seite 35 Ursachen Spezifische Phobie Behaviorismus (Lerntheorie) 1. Klassisches Konditionieren 2. Operantes Konditionieren 3. Modelllernen 1.1. Seite 36 Pathogenese (Krankheitsentstehung) Spezifische Phobie: - Entwickeln sich manchmal nach einem bedrohlichen oder traumatischen Ereignis (z.B. Angriff durch ein Tier) - Oder nach dem man andere Personen beim Durchleben eines traumatischen Ereignisses erlebt hat - Oder sogar durch umfangreiche Medienberichterstattung - Viele erinnern sich aber nicht an den spezifischen Grund - Spezifische Phobie entwickelt sich i.d.R. in der frühen Kindheit - Situations-Typus meist späteres Erkrankungsalter als spezifische Phobien des Umwelt-,Tier-, oder Blut-Sptitzen-Typus 1.1. Seite 37 F4: Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen 1.4. Anamnese & Diagnostik 1.4.1. Einordnung triadisches System (veraltet) 1.4.2. Diagnostik nach ICD-10 1.4.3. Diagnostik nach AMDP (Psychopathologischer Befund) 1.4.4. Testpsychologie 1.4.5. Diagnostik nach ICD-11 1.4.6. Diagnostik nach DSM V 1.4.7. Differentialdiagnose (DD) 1.4.8. Komorbiditäten 1.5. Ursachen und Verlauf 1.5.1. Ätiologie (Ursachen) und Pathogenese (Krankheitsentstehung) - Agoraphobie 1.5.2. Verlauf der Erkrankung 1.5.3. Risikofaktoren 1.1. Seite 38 Pathogenese (Krankheitsentstehung) Agoraphobie: - Bei ca. 2/3 der Fälle mit Agoraphobie liegt der Beginn vor dem 35 Lebensjahr. - Beginn im Kindesalter ist aber selten (meist Beginn ca. 17. Lj; ohne vorausgehende Panikstörung bei ca. 25-29 Lj) 1.1. Seite 39 Ursachen Agoraphobie Behaviorismus (Lerntheorie) 1. Klassisches Konditionieren 2. Operantes Konditionieren 3. Modelllernen 1.1. Seite 40 Konditionierung - Angst Angstauslösende Angst Situation UCS UCR CS CR Neutraler Reiz Angst (z.B. Kaufhaus) UCS: unkonditionierter Stimulus CS: konditionierter Stimulus UCR: unkonditionierte Reaktion CR: konditionierte Reaktion 1.1. Seite 41 F4: Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen 1.4. Anamnese & Diagnostik 1.4.1. Einordnung triadisches System (veraltet) 1.4.2. Diagnostik nach ICD-10 1.4.3. Diagnostik nach AMDP (Psychopathologischer Befund) 1.4.4. Testpsychologie 1.4.5. Diagnostik nach ICD-11 1.4.6. Diagnostik nach DSM V 1.4.7. Differentialdiagnose (DD) 1.4.8. Komorbiditäten 1.5. Ursachen und Verlauf 1.5.1. Ätiologie (Ursachen) und Pathogenese (Krankheitsentstehung) 1.5.2. Verlauf der Erkrankung 1.5.3. Risikofaktoren 1.1. Seite 42 F4: Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen 1.4. Anamnese & Diagnostik 1.4.1. Einordnung triadisches System (veraltet) 1.4.2. Diagnostik nach ICD-10 1.4.3. Diagnostik nach AMDP (Psychopathologischer Befund) 1.4.4. Testpsychologie 1.4.5. Diagnostik nach ICD-11 1.4.6. Diagnostik nach DSM V 1.4.7. Differentialdiagnose (DD) 1.4.8. Komorbiditäten 1.5. Ursachen und Verlauf 1.5.1. Ätiologie (Ursachen) und Pathogenese (Krankheitsentstehung) – Soziale Phobie 1.5.2. Verlauf der Erkrankung 1.5.3. Risikofaktoren 1.1. Seite 43 Pathogenese (Krankheitsentstehung) Soziale Phobie: - Störung kann sich aus einer sozialen Hemmung oder Schüchternheit in der Kindheit heraus entwickeln - Kann auch im Anschluss an ein belastendes oder peinliches Ereignis (z.B. Mobbing, Erbrechen während einer Rede) oder auch schleichend beginnen 1.1. Seite 44 Ursachen der sozialen Phobie - Soziale Situationen werden in bedrohlicher Weise interpretiert - Das führt zu physiologischen Reaktionen (Zittern, Erröten etc.) und kognitiven Angstsymptomen, die z.B. Konzentrationsschwierigkeiten nach sich ziehen können => Diese lösen weitere Ängste aus => Folge: Vermeidungsreaktion => Teufelskreis 1.1. Seite 45 Ursachen der sozialen Phobie 1.1. Seite 46 Ursachen der sozialen Phobie Kognitive Theorie nach Beck: - Negative zentrale Schemata spielen eine zentrale Rolle für die Entwicklung psychischer Störungen. - Becks Modell konzentriert sich auf die Rolle von kognitiven Schemata in der Entstehung, Auslösung und Aufrechterhaltung von Sozialen Phobien. 1.1. Seite 47 Ursachen der sozialen Phobie Kognitive Theorie nach Beck: Dysfunktionale kognitive Schemata bei sozialer Phobie: 1. Überhöhte Standards in Bezug auf das eigene soziale Auftreten: - „ich darf auf keinen Fall langweilig wirken“ - „ich darf nicht anecken“ - „man darf mir keine Fehler oder Makel anmerken“ 2. Bedingte Annahmen über Konsequenzen persönlicher Verhaltensweisen, Reaktionsmuster und Eigenschaften: - „wenn ich schweige, halten mich alle für einen Langweiler“ - „wenn meine Hände zittern, denken alle, ich sei ein Alkoholiker“ - „wenn ich etwas falsches sage, halten mich alle für einen Idioten“ 1.1. Seite 48 Ursachen der sozialen Phobie Kognitive Theorie nach Beck: Dysfunktionale kognitive Schemata bei sozialer Phobie: 3. Allgemeine negative Überzeugungen über sich selbst: - „ich habe nicht wirklich etwas zu sagen, was von Bedeutung ist, und dabei bin ich noch nicht einmal unterhaltsam“ - „ich bin dumm“ - „ich kann eh nichts“ 1.1. Seite 49 F4: Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen 1.4. Anamnese & Diagnostik 1.4.1. Einordnung triadisches System (veraltet) 1.4.2. Diagnostik nach ICD-10 1.4.3. Diagnostik nach AMDP (Psychopathologischer Befund) 1.4.4. Testpsychologie 1.4.5. Diagnostik nach ICD-11 1.4.6. Diagnostik nach DSM V 1.4.7. Differentialdiagnose (DD) 1.4.8. Komorbiditäten 1.5. Ursachen und Verlauf 1.5.1. Ätiologie (Ursachen) und Pathogenese (Krankheitsentstehung) 1.5.2. Verlauf der Erkrankung 1.5.3. Risikofaktoren 1.1. Seite 50 Verlauf und Prognose: phobische Störungen Unbehandelt => chronischer Verlauf Agoraphobie: Verlaufen meist chronisch Spezifische Phobien: unterschiedlich In der Kindheit erworben: klingen meistens ab Im Erwachsenenalter erworben: dauerhaft persistierend Bei Anwendung verhaltenstherapeutischer Verfahren => 77% - 95% Verbesserung der Symptome 1.1. Seite 51 Verlauf Soziale Phobie Die Sozialphobie verläuft unbehandelt meist chronisch und phasenhaft. Es wechseln sich Phasen mit starken und schwachen Symptomen ab. Nur sehr selten kommt es zu einer Spontanheilung. Bei 75% der Betroffenen bestehen zusätzliche psychische Erkrankungen wie eine Depression, Panikattacken, Alkoholismus und Persönlichkeitsstörungen. 15% der Betroffenen unternehmen einen Selbstmordversuch. 1.1. Seite 52 F4: Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen 1.6. Therapie 1.6.1. Psychoedukation 1.6.2. Psychotherapieverfahren 1.6.3. Weitere Interventionen 1.6.4. Psychopharmakotherapie 1.6.5. Prävention 1.6.6. Prognose 1.7. Sonstiges 1.7.1. Literatur 1.7.2. Filmtipps 1.7.3. Interessantes 1.8. Weitere Fragen & Antworten (z.B. Prüfungsfragen, Transferfragen) 1.1. Seite 53 F4: Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen 1.6. Therapie 1.6.1. Psychoedukation 1.6.2. Psychotherapieverfahren 1.6.3. Weitere Interventionen 1.6.4. Psychopharmakotherapie 1.6.5. Prävention 1.6.6. Prognose 1.7. Sonstiges 1.7.1. Literatur 1.7.2. Filmtipps 1.7.3. Interessantes 1.8. Weitere Fragen & Antworten (z.B. Prüfungsfragen, Transferfragen) 1.1. Seite 54 Psychoedukation - Phobien 1. Allgemeines Störungsmodell (Video: Warum bin ich so wie ich bin?) 2. Stress-Vulnerabilitätsmodell 3. Teufelskreis der Angst-Modell 4. Kognitionsmodell (Wie Gedanken meine Gefühle beeinflussen) 5. Aufklärung: Warum die Angst bei Konfrontation von alleine sinken wird 6. Ausblick auf eine (Integrative) Psychotherapie => siehe Psychotherapieverfahren 1.1. Seite 55 Psychoedukation - Agoraphobie 1. Allgemeines Störungsmodell (Video: Warum bin ich so wie ich bin?) 2. Stress-Vulnerabilitätsmodell 3. Teufelskreis der Angst-Modell 4. Kognitionsmodell (Wie Gedanken meine Gefühle beeinflussen) 5. Aufklärung: Warum die Angst bei Konfrontation von alleine sinken wird 6. Ausblick auf eine (Integrative) Psychotherapie => siehe Psychotherapieverfahren 1.1. Seite 56 Stress-Vulnerabilitätsmodell Stressoren Störung Keine Störung Vulnerabilität 1.1. Seite 57 Psychoedukation - Agoraphobie 1. Allgemeines Störungsmodell (Video: Warum bin ich so wie ich bin?) 2. Stress-Vulnerabilitätsmodell 3. Teufelskreis der Angst-Modell 4. Kognitionsmodell (Wie Gedanken meine Gefühle beeinflussen) 5. Aufklärung: Warum die Angst bei Konfrontation von alleine sinken wird 6. Ausblick auf eine (Integrative) Psychotherapie => siehe Psychotherapieverfahren 1.1. Seite 58 Teufelskreis der Angst – Agoraphobie mit Panik Auslöser: z.B. Gedanken, körperliche Veränderung Körperliche Wahrnehmung Symptome Gedanken Körperliche („Gefahr“) Veränderung ANGST 1.1. Seite 59 Teufelskreis Modell - Soziale Phobie 1.1. Seite 60 Psychoedukation - Agoraphobie 1. Allgemeines Störungsmodell (Video: Warum bin ich so wie ich bin?) 2. Stress-Vulnerabilitätsmodell 3. Teufelskreis der Angst-Modell 4. Kognitionsmodell (Wie Gedanken meine Gefühle beeinflussen) 5. Aufklärung: Warum die Angst bei Konfrontation von alleine sinken wird 6. Ausblick auf eine (Integrative) Psychotherapie => siehe Psychotherapieverfahren 1.1. Seite 61 Kognitives Modell am Beispiel einer Hundephobie 1.1. Seite 62 Kognitives Modell am Beispiel einer Hundephobie 1.1. Seite 63 Kognitionsmodell – Soziale Phobie 1.1. Seite 64 Psychoedukation - Agoraphobie 1. Allgemeines Störungsmodell (Video: Warum bin ich so wie ich bin?) 2. Stress-Vulnerabilitätsmodell 3. Teufelskreis der Angst-Modell 4. Kognitionsmodell (Wie Gedanken meine Gefühle beeinflussen) 5. Aufklärung: Warum die Angst bei Konfrontation von alleine sinken wird 6. Ausblick auf eine (Integrative) Psychotherapie => siehe Psychotherapieverfahren 1.1. Seite 65 Irrationale Befürchtungen: Angstintensitätsniveau unerträgliche Angst, ohnmächtig werden, Herzinfarkt, Sterben, verrückt werden und andere Katastrophengedanken Entscheidungspunkt Wendepunkt der Angst (Vermeidung oder Konfrontation) längerfristig: Zunahme von Selbstvertrauen Beginnende Zufriedenheit, es Konfrontation Angstreduktion geschafft zu haben Konfrontationsphase Erleichterungsphase Zeitverlauf 1.1. Seite 66 F4: Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen 1.6. Therapie 1.6.1. Psychoedukation 1.6.2. Psychotherapieverfahren 1.6.3. Weitere Interventionen 1.6.4. Psychopharmakotherapie 1.6.5. Prävention 1.6.6. Prognose 1.7. Sonstiges 1.7.1. Literatur 1.7.2. Filmtipps 1.7.3. Interessantes 1.8. Weitere Fragen & Antworten (z.B. Prüfungsfragen, Transferfragen) 1.1. Seite 67 Integrative (Psycho)therapie von Phobien Möglicher Ablauf für alle Phobien: 1. Anamnese & Diagnostik: - ICD-10 Diagnostik - ggf. Ergänzungsfragebögen - Diagnostik von möglichen Komorbiditäten 2. Psychoedukation: => siehe Video Psychoedukation - Allgemeine Informationen (Behandlungsmöglichkeiten) - Entwicklung eines individuellem Störungskonzeptes (siehe Ursachen) 3. Arztbesuch: - Ausschluß körperliche Erkrankungen und ggf. Klärung Psychopharmaka (Antidepressiva, Tranqulizer) => Arzt 4. Aufstellung Therapieplan (Verfahren, Mitarbeit, Nebenwirkungen, voraussichtliche Dauer, Kosten, etc.) 1.1. Seite 68 Psychotherapie – möglicher Ablauf 1.) Gesprächstherapie nach Rogers => Vertrauensaufbau (Rapport) => Haltung: Forscher sein und versuchen zu verstehen) 2.) Systemische Therapie (Ressourcenorientiert) - Auftragsklärung („Bitte helfen Sie mir dabei dass…“) - Refraiming: Umdeutung - Wunderfrage: „Wie würde es sich anfühlen, wenn Phobie nicht mehr da wäre?“ Alternativ: „So tun als ob“ - Weitere Ressourcen (z.B. hilfreiche Musik) - Externalisieren (vgl. 2.) 2.) Alternativ zu Externalisieren: Tiefenpsychologie/ Gestalttherapie - Arbeit mit inneren Anteilen - Stuhlarbeit 3.) Entspannung und Achtsamkeit/ Hypnose (hypnotische Sprachmuster) - Imaginationsübungen (z.B. Sicherheit) - Achtsamkeit auf Atem (Mehr Verankerung im Hier und Jetzt) 1.1. Seite 69 Psychotherapie – möglicher Ablauf 4.) Kognitive Verhaltenstherapie (ergänzend MET) a.) Konfrontationstherapie (Exposition) in sensu (Gedanken) und in vivo (z.B. mit direktem Spinnenkontakt) Flooding (Reizüberflutung) Systematische Desensibilisierung b.) Kognitive Umstrukturierung (Arbeit an negativen Grundüberzeugungen) 1.1. Seite 71 Kognitive Verhaltenstherapie – Konfrontation mit systematischer Desensibilisierung Angstskala 100% Lebende Spinne anfassen 90% Spinne läuft in unmittelbarer Nähe 80% 70% Spinne irgendwo im Raum (weit weg) 60% 50% Spinne im Fernsehen 40% 30% Spinne im Buch 20% Sich eine Spinne vorstellen 10% 0% Kein Kontakt zu Spinnen 1.1. Seite 73 Kognitives Modell am Beispiel einer Hundephobie 1.1. Seite 74 Kognitive Umstrukturierung: ABC-Schema Ziel: Veränderung von negativen Gedanken / Gefühlen A: Aktivierendes Ereignis B: Überzeugungen / Bewertungen / Gedanken über A (was hast Du über A gedacht ?) C: Unerwünschte Folgen Consequenzen ⇒ Emotional (E) ⇒ Verhalten / Folgen (V) ⇒ Körperlich (K) 1.1. Seite 75 Kognitives Modell Beispiel einer Hundephobie 1.1. Seite 76 Kognitive Umstrukturierung: ABC-Schema Ziel: Veränderung von negativen Gedanken / Gefühlen Hausaufgaben: - Gedankentagebuch - Eigene ABC-Schemata aufschreiben 1.1. Seite 77 Psychotherapie – Zusatz: Soziale Phobie 5.) Rollenspiele => Soziale Phobie 6.) Live-Expositionstraining 7.) Video-Feedback-Training 8.) Soziales Kompetenztraining 1.1. Seite 78 Psychotherapie – Zusatz: Soziale Phobie 5.) Rollenspiele => Soziale Phobie 6.) Live-Expositionstraining 7.) Video-Feedback-Training 8.) Soziales Kompetenztraining 1.1. Seite 79 Therapie – Soziale Phobie Rollenspiele: z.B. zum Thema: Wie wirke ich selbstsicher ? 1. Blickkontakt 2. Gesichtsausdruck 3. Körperhaltung 4. Sprache 1.1. Seite 80 Psychotherapie – Zusatz: Soziale Phobie 5.) Rollenspiele => Soziale Phobie 6.) Live-Expositionstraining 7.) Video-Feedback-Training 8.) Soziales Kompetenztraining 1.1. Seite 81 Soziale Phobie – Beispiele Live-Exposition Mittelpunktsübungen in öffentlichen Verkehrsmitteln während der Fahrt oder beim Aussteigen sich gegenseitig etwas zurufen und dabei unbedingt die Reaktionen der anderen wahrnehmen in größeren Geschäften oder auf der Straße sich gegenseitig etwas zurufen, die Situation als "provozierten Streit" oder als eine "Wiedersehens-Szene" gestalten in Cafés und Restaurants hineingehen, sich in diesen umsehen und wieder hinausgehen 1.1. Seite 82 Soziale Phobie – Beispiele Live-Exposition Ansprechübungen kurzes, einfaches Ansprechen auf der Straße mit Fragen nach Uhrzeit, Wegen, Geschäften usw. komplexeres Ansprechen, bei dem z.B. mehrfache Informationsfragen gestellt werden oder nochmals nachgefragt wird (z.B. eine fremde Person ansprechen und darum bitten, eine Skizze des Wegs anzufertigen, den man gehen müsste oder in einem Geschäft die Verkäufer dazu motivieren, ein Kleidungsstück selbst anzuprobieren) 1.1. Seite 83 Soziale Phobie – Beispiele Live-Exposition Forderungen stellen in größeren Geschäften Beratungsgespräche führen, bei denen die Betroffenen erst über reine Sachinformationen versuchen sollen, die Verkäufer möglichst lange in Anspruch zu nehmen bzw. persönliche Meinungen/Stellungnahmen der Verkäufer erfragen 1.1. Seite 84 Soziale Phobie – Beispiele Live-Exposition Blamierübungen in Beratungsgesprächen unwissend verhalten (die meisten Betroffenen gehen nur dann in Geschäfte, wenn sie exakt wissen, was sie möchten), nach Sonderangeboten oder Billigprodukten fragen, sich bei Banken über die Möglichkeiten, geringe Geldbeträge anzulegen, zu informieren usw. in einem Lebensmittelgeschäft an der Kasse die Verkäuferin bitten zu warten und einer zweiten Person zurufen, sie solle das fehlende Stück holen in einem Geschäft an der Kasse wegen "Geldmangels" etwas zurückstellen lassen 1.1. Seite 85 Soziale Phobie – Beispiele Live-Exposition Lokale und Restaurants in Lokale hineingehen, sich in der Mitte hinsetzen, den Kellner rufen, etwas bestellen, den Kellner zum Bezahlen rufen (bzw. sich bemerkbar machen), sich die Rechnung auflisten lassen, eine Rechnung fürs Finanzamt fordern in einem Lokal zu jemandem hinzusetzen, aber kein Gespräch anfangen, am Tisch absichtlich Fehler machen (z.B. etwas fallen lassen, ausschütten, einen Stuhl beim Aufstehen umwerfen) 1.1. Seite 86 Psychotherapie – Zusatz: Soziale Phobie 5.) Rollenspiele => Soziale Phobie 6.) Live-Expositionstraining 7.) Video-Feedback-Training 8.) Soziales Kompetenztraining 1.1. Seite 87 F4: Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen 1.6. Therapie 1.6.1. Psychoedukation 1.6.2. Psychotherapieverfahren 1.6.3. Weitere Interventionen 1.6.4. Psychopharmakotherapie 1.6.5. Prävention 1.6.6. Prognose 1.7. Sonstiges 1.7.1. Literatur 1.7.2. Filmtipps 1.7.3. Interessantes 1.8. Weitere Fragen & Antworten (z.B. Prüfungsfragen, Transferfragen) 1.1. Seite 88 Psychopharmakotherapie – Spezifische Phobie Behandlung nur in schweren Fällen indiziert Antidepressiva (SSRI) – Paroxetin Ärzte verschreiben ggf. im Bedarfsfall ((z.B. bei Flugphobie auch Benzodiazepine (Tavor)), die angstlösend wirken => bei längerer Einnahme Gefahr der Abhängigkeit 1.1. Seite 89 Psychopharmakotherapie - Agoraphobie Gilt für Panikstörung /Agoraphobie: Antidepressiva (SSRI) z.B. Citalopram, Escitalopram, Paroxetin, Sertralin Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) – Z.B. Venlafaxin Wenn beides nicht wirksam => Trizyklische Antidepressiva (z.B. Clomipramin) Benzodiazepine (wenn notwendig: nur für Kurzzeittherapie) 1.1. Seite 90 Psychopharmakotherapie – Soziale Phobie Paroxetin ((gehört zur Klasse der selektiven Serotonin-Re-Uptake Inhibitoren (SSRI)) Wirkt antidepressiv ohne zu sedieren Wirkt damit auch auf die Komorbiditäten ein (Angststörungen, Depressive Episoden 1.1. Seite 91 F4: Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen 1.6. Therapie 1.6.1. Psychoedukation 1.6.2. Psychotherapieverfahren 1.6.3. Weitere Interventionen 1.6.4. Psychopharmakotherapie 1.6.5. Prävention 1.6.6. Prognose 1.7. Sonstiges 1.7.1. Literatur 1.7.2. Filmtipps 1.7.3. Interessantes 1.8. Weitere Fragen & Antworten (z.B. Prüfungsfragen, Transferfragen) 1.1. Seite 92 Verlauf und Prognose: phobische Störungen Unbehandelt => chronischer Verlauf Spezifische Phobien: unterschiedlich In der Kindheit erworben: klingen meistens ab Im Erwachsenenalter erworben: dauerhaft persistierend Bei Anwendung verhaltenstherapeutischer Verfahren => 77% - 95% Verbesserung der Symptome 1.1. Seite 93 Prognose spezifische Phobie Gute Prognose: Phobie von kürzerer Dauer Bei klarem Wissen der Konfliktverursachung 1.1. Seite 94 Prognose Soziale Phobie Setzt typischerweise in der mittleren bis späten Adoleszenz ein Vorboten existieren häufig bereits in Kindheitsjahren Beginn ist meist schleichend, selten mit klaren Auslösern verknüpft (mögliche identifizierbare Auslöser können dann als Trigger fungieren) Meist kommen Menschen mit sozialer Phobie erst sehr spät in die Therapie (im Vergleich zu anderen Angststörungen ist die Latenzzeit am längsten) Günstige Prognose, wenn: Später Krankheitsbeginn, höheres Ausbildungsniveau, fehlende psychiatrische Komorbidität 1.1. Seite 95 Mündliche Prüfungssituation – Soziale Phobie Diagnose wurde nach Fallbeispiel vom Prüfling richtig gestellt => Soziale Phobie Prüfer fragt: „Und wie würden Sie jetzt therapeutisch vorgehen?“ 1.1. Seite 96 Mündliche Prüfungssituation – Soziale Phobie Prüfling: „Ich würde schwerpunktmäßig Methoden der (kognitiven) Verhaltenstherapie anwenden“ 1.1. Seite 97 Mündliche Prüfungssituation – Soziale Phobie Prüfer: „Warum?“ 1.1. Seite 98 Mündliche Prüfungssituation – Soziale Phobie Prüfling: „Die haben sich in wissenschaftlichen Untersuchungen bei Phobien und Angsterkrankungen als sehr wirksam erwiesen“ 1.1. Seite 99 Mündliche Prüfungssituation – Soziale Phobie Prüfer: „Wie würden Sie praktisch nun vorgehen?“ 1.1. Seite 100 Mündliche Prüfungssituation – Soziale Phobie Prüfling: „Zunächst einmal erarbeite ich mit dem Patienten eine klare Zielsetzung“ Prüfer: „Warum ist das wichtig?“ 1.1. Seite 101 Mündliche Prüfungssituation – Soziale Phobie Prüfling: „ Die Therapieforschung hat in vielen Studien gezeigt, dass der Erfolg einer Therapie und somit die Zufriedenheit der Patienten mit der Behandlung sehr stark davon abhängig ist, wie konkret und realistisch Therapieziele formuliert werden. Außerdem ist es für mich als Therapeut sehr wichtig auch im Therapieprozess selber immer wieder mit dem Patienten abzugleichen, ob die Therapieziele sich verändert haben.“ 1.1. Seite 102 Mündliche Prüfungssituation – Soziale Phobie Prüfer: „Was ist denn in der Beziehungsgestaltung bei einem Patienten mit einer sozialen Phobie zu beachten?“ 1.1. Seite 103 Mündliche Prüfungssituation – Soziale Phobie Prüfling: „Patienten sind empfindlich gegenüber sozialen Misserfolgen. Dies zeigt sich auch im Kontakt zu mir. Der Patient braucht klare Anweisungen und Aufgabenstellungen vom mir und hat übersteigerte Ansprüche an das eigene Verhalten. Davon darf ich mich als Therapeut nicht anstecken lassen.“ 1.1. Seite 104 Mündliche Prüfungssituation – Soziale Phobie Prüfer: „Wie geht es dann weiter?“ 1.1. Seite 105 Mündliche Prüfungssituation – Soziale Phobie Prüfling: „Als nächstes erarbeite ich im Rahmen der Psychoedukation zusammen mit dem Patienten ein Erklärungsmodell. “ 1.1. Seite 106 Mündliche Prüfungssituation – Soziale Phobie Prüfer: „Warum ist das wichtig?“ 1.1. Seite 107 Mündliche Prüfungssituation – Soziale Phobie Prüfling: „Der Patient erhält ein Verständnis dafür, warum es ihm so geht, wie es ihm geht und auch können wir aus diesem Modell ableiten, welche Interventionen bzw. Methoden wir in der Therapie anwenden, um eine Veränderung und die Therapieziele zu erreichen. Dadurch dass der Patient versteht, wo und wie er Einfluss nehmen kann gibt es schon eine innere Entlastung und das Gefühl von „Ohnmacht“ und Hilflosigkeit, was viele Patienten haben, reduziert sich meist.“ 1.1. Seite 108 Mündliche Prüfungssituation – Soziale Phobie Prüfer: „Wie ginge es dann weiter?“ 1.1. Seite 109 Mündliche Prüfungssituation – Soziale Phobie Prüfling: „Ich kann die Interventionen aus den Erklärungsmodellen ableiten.“ 1.1. Seite 110 Mündliche Prüfungssituation – Soziale Phobie Prüfer: „Was können sie denn dann mit dem Patienten machen?“ 1.1. Seite 111 Mündliche Prüfungssituation – Soziale Phobie Prüfling: „ Mit dem kognitiven Erklärungsmodell kann der Patient verstehen, dass dysfunktionale Gedanken, also die Bewertung von Situationen zu Gefühlen der Angst, verbunden mit körperlichen Symptome führt. Daher arbeiten wir mit kognitiven Strategien an den dysfunktionalen Gedanken.“ 1.1. Seite 112 Mündliche Prüfungssituation – Soziale Phobie Prüfer: „Wie machen Sie das?“ 1.1. Seite 113 Mündliche Prüfungssituation – Soziale Phobie Prüfling: „Mithilfe von Fragebögen, und/oder Imaginationsübung kann der Patient erstmal herausfinden, welche dysfunktionalen Gedanken er hat. Danach können wir mit verschiedenen Techniken an den Gedanken arbeiten: Gedanke zu Ende denken, Disputieren, Gedankentagebuch 1.1. Seite 114 Mündliche Prüfungssituation – Soziale Phobie Prüfer: „Gibt es noch weitere Interventionen, die sie mit dem Patienten machen möchten?“ 1.1. Seite 115 Mündliche Prüfungssituation – Soziale Phobie Prüfling: „Aus dem SORKC Modell z.B. kann der Patient entnehmen, dass sein Vermeidungsverhalten dazu führt, dass er langfristig als Konsequenz immer mehr Angst bekommt und keine korrigierenden Erfahrungen machen kann. Daher wenden wir Expositionsübungen an. Der Patient muss in Situationen gehen, die er sonst vermeidet. In diesen Situationen soll dann auch das Sicherheitsverhalten abgelegt werden. Bevor wir in die Expositionen gehen üben wir zunächst Bewältigungsstrategien für die Angstkontrolle, die der Patient dann auch in den Expositionsübungen anwenden darf.“ 1.1. Seite 116 Mündliche Prüfungssituation – Soziale Phobie Prüfer: „Ist das nicht kontraproduktiv? Sollte die Angst nicht so hoch wie möglich steigen, damit der Patient merkt, wie die Angst runtergeht und auch das Gefühl hat, die Situation erfolgreich bewältigt zu haben?“ 1.1. Seite 117 Mündliche Prüfungssituation – Soziale Phobie Prüfling: „Margraf und Schneider betonen, dass neben Habituation auch das Kontrollerleben über die angstaktivierende Situation ein therapeutischer Faktor ist. Somit sind alle Copingstrategien zur Angstkontrolle zielführend, wenn sie zu Selbstwirksamkeit führen, das Annäherungsverhalten motivieren und korrigierende Erfahrungen verinnerlichen.“ 1.1. Seite 118 Mündliche Prüfungssituation – Soziale Phobie Prüfer: „Was können das für Strategien sein, die sie mit dem Patienten üben?“ 1.1. Seite 119 Mündliche Prüfungssituation – Soziale Phobie Prüfling: „Atemübungen, Lippenbremse, PME, Emotionsregulationstechnik“ 1.1. Seite 120 Mündliche Prüfungssituation – Soziale Phobie Prüfer: „Was ist in Expositionsübungen NICHT erlaubt für den Patienten?“ 1.1. Seite 121 Mündliche Prüfungssituation – Soziale Phobie Prüfling: „Die Patienten dürfen nicht angstauslösende Situation ausweichen, also keine Ablenkung, kein Sicherheitsverhalten“ 1.1. Seite 122 Mündliche Prüfungssituation – Soziale Phobie Prüfer: „Welches Expositionsverfahren machen sie mit ihrem Patienten?“ 1.1. Seite 123 Mündliche Prüfungssituation – Soziale Phobie Prüfling: „Ich wähle ein graduelles Expositionstraining in sensu und in vivo und in Rollenspielen. Ich wähle mit dem Patienten eine Situation mit einem mittleren Schweregrad und steigere dann sukzessive bis zu 100%. Zunächst in sensu (in der Vorstellung), dann wie in vivo. Diese Verfahren sind beide bei einer sozialen Phobie wirksam. In sensu ist ein guter Einstieg für in vivo. Bei Soziophobien, Agoraphobie, spezifischer Phobie beides möglich. 1.1. Seite 124 Mündliche Prüfungssituation – Soziale Phobie Prüfer: „Gibt es da ein besonderes Vorgehen bzgl. der Expositionsübungen?“ 1.1. Seite 125 Mündliche Prüfungssituation – Soziale Phobie Prüfling: „Eine gute Vorbereitung des Patienten ist sehr wichtig! Ich vermittle dem Patienten das Konfrontationsrational. Das ist ganz wesentlich, damit der Patient versteht, warum er sich mit den unangenehmen, sehr angstbesetzen Situationen konfrontieren muss. Der Patient muss auch noch zur medizinischen Abklärung zum Arzt. Ich stelle mit dem Patienten die Hierarchie von Übungssituationen auf und bereite die Expositionen zusammen mit den Patienten vor und nach. Prüfling: Als weitere Intervention ist es wichtig auch emotionale Strategien für die Angstbewältigung anzuwenden. Der Patient soll dadurch lernen, Gefühle zu erkennen, sie anzunehmen und Bewältigungsstrategien erlernen. Hier sind das Emotionsmodell/Affektbrücke, (Achtsamkeitstraining), Gefühle und Bedürfnisse erkennen lernen (Gefühlsstern, Emotions- und Bedürfnisanalyse mit Lösungsweg, Emotionsanalyse?) eine Möglichkeit. 1.1. Seite 126 Mündliche Prüfungssituation – Soziale Phobie Prüfer: „Was ist am Ende ihrer Therapie entscheidend?“ 1.1. Seite 127 Mündliche Prüfungssituation – Soziale Phobie Prüfling: „Eine Rückfallprophylaxe. Hier können wir eine Therapiebilanz machen, kritische Situationen und Lösungsmöglichkeiten besprechen, eine persönliche Werkzeugbox für den Patienten zusammenstellen und erarbeiten, was dem Patienten nach Beendigung der Therapie helfen wird.“ 1.1. Seite 128 Somatoforme Phobische Störungen Störungen Andere F4 Angststörungen Dissoziative Störungen Neurotische Belastungs- und somatoforme Störungen Zwangsstörung Andere neurotische Störungen Belastungsstörungen 1.1. Seite 129 Panikstörung Generalisierte Angststörungen F41 Andere Angststörungen Angst und depressive Störung, gemischt 1.1. Seite 130 Epidemiologie Panik Erkrankungsalter Junges Erwachsenenalter Lebenszeitprävalenz Isolierte Panikanfälle: 15- 30 % mind. einmal im Leben 2% Panikstörung Geschlechterverhältnis 2 (Frauen) : 1 (Männer) 1.1. Seite 131 F4: Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen 1.1. Einführung 1.1.1. Fallbeispiel 1.1.2. Symptome Fallbeispiel 1.1.3. Einordnung 1.2. Definition/Allgemeines 1.2.1. Bedeutung für den Heilpraktiker für Psychotherapie 1.2.2. Epidemiologie (Häufigkeiten) und weitere Fakten 1.3. Typische Symptome 1.1. Seite 132 Typische Symptome Panikstörung Intensives Angsterleben innerhalb kürzester Zeit Beklemmungsgefühl mit Angst vor Herzinfarkt Herzklopfen Atemnot (mit Hyperventilation möglich) Angst vor Ohnmacht Schwindelgefühl Zittern 1.1. Seite 133 Symptome: Panikstörung Angst vor der Angst Beginnt abrupt Einzelne Episode mit intensiver Angst Innerhalb weniger Minuten erreicht sie ein Maximum und dauert mind. einige Minuten Alle Symptome der Agoraphobie 1.1. Seite 134 F4: Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen 1.4. Anamnese & Diagnostik 1.4.1. Einordnung triadisches System (veraltet) 1.4.2. Diagnostik nach ICD-10 1.4.3. Diagnostik nach AMDP (Psychopathologischer Befund) 1.4.4. Testpsychologie 1.4.5. Diagnostik nach ICD-11 1.4.6. Diagnostik nach DSM V 1.4.7. Differentialdiagnose (DD) 1.4.8. Komorbiditäten 1.5. Ursachen und Verlauf 1.5.1. Ätiologie (Ursachen) und Pathogenese (Krankheitsentstehung) 1.5.2. Verlauf der Erkrankung 1.5.3. Risikofaktoren 1.1. Seite 135 Diagnostik Panikstörung F41.0 Wiederholte Panikattacken , die nicht auf spezifische Situationen o. ein spezifisches Objekt bezogen sind Sie treten spontan auf. Sie sind nicht verbunden mit besonderer Anstrengung, gefährlichen o. lebensbedrohlichen Situationen. Charakteristikum einer Panikattacke: Es ist eine einzelne Episode von intensiver Angst oder Unbehagen. Sie beginnt abrupt. Sie erreicht innerhalb weniger Minuten ein Maximum und dauert mind. Einige Minuten. 1.1. Seite 136 Diagnostik Panikstörung F41.0 physisch Symptome psychisch Herzklopfen, erhöhte HF Schweißausbrüche Gefühl von Schwindel, Tremor Schwäche und Unsicherheit Mundtrockenheit Mind. 4 Derealisation/ Symptome Depersonalisation Atembeschwerden dieser und Angst vor Kontrollverlust, Beklemmungsgefühl davon , Thoraxbeschwerden „verrückt zu werden“ mind. 1 der Nausea roten. Angst zu sterben Hitzewallungen o. Kälteschauer Gefühllosigkeit o. Kribbelgefühle 1.1. Seite 137 Differentialdiagnostik Affektive Störungen Schizophrenie Zwangsstörungen Anpassungsstörungen Posttraumatische Belastungsstörungen Persönlichkeitsstörungen (ängstlich, abhängige) Essstörungen Somatoforme Störungen Substanzmittelgebrauch (z.B. Nikotin, Koffein, Appetitzügler) Medikamente (z.B. Schilddrüsenhormone) 1.1. Seite 138 Welche körperlichen Erkrankungen können zu Angsterkrankungen führen? Endokrine Angstsymptome Hypothyreose, Hyperthyreose, Hyperparathyreoidismus, Karzinoidsyndrom, Cushing-Syndrom Metabolische Angstsymptome Hypoglykämie, Hypokaliämie Kardiale Angstsymptome Koronare Herzkrankheit, Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen, Myokardinfakt Zerebrale Angstsymptome Zerebrale Anfallsleiden, Enzephalomyelitis disseminata (MS), zerebrale Vaskulitiden, dementielle Erkrankungen, Morbus Parkinson, Chorea Huntington Pulmonale Angststymptome Asthma bronchiale, chronisch-obstruktive Lungenerkrankung 1.1. Seite 139 Komorbidität bei Angststörungen weiteren Angststörungen Affektive Störungen Alkoholabhängigkeitssyndrome Medikamentenmissbrauch/-abhängigkeit 1.1. Seite 140 Therapie von Angststörungen Psychoedukation Ernährung Entspannungs- Integrative Sport, verfahren/ Therapie bei Bewegung & Achtsamkeit Angststörungen Aktivitäten Psychotherapie Soziale Psychopharmaka Beziehungen => Arzt 1.1. Seite 141 Psychoedukation - Angststörungen 1. Erläuterung allgemeiner Ursachen für die Entstehung von psychischen Störungen (Genetik, Lernerfahrungen, Bindung, Schutzfaktoren) => siehe Video zur Ätiologie 2. Stress-Vulnerabilitätsmodell („Durchbrechen der Angstschwelle“) 3. Teufelskreis der Angst 4. Erarbeitung eines persönlichen Störungskonzeptes 5. Therapieplan anhand des persönlichen Störungskonzeptes erstellen 1.1. Seite 142 F4: Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen 1.6. Therapie 1.6.1. Psychoedukation 1.6.2. Psychotherapieverfahren 1.6.3. Weitere Interventionen 1.6.4. Psychopharmakotherapie 1.6.5. Prävention 1.6.6. Prognose 1.7. Sonstiges 1.7.1. Literatur 1.7.2. Filmtipps 1.7.3. Interessantes 1.8. Weitere Fragen & Antworten (z.B. Prüfungsfragen, Transferfragen) 1.1. Seite 143 Psychopharmaka 1.) Antidepressiva (SSRI) => Mittel der 1.Wahl (Citalopram, Escitalopram, Paroxetin, Sertralin) 2.) Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) (Venlafaxin) => Mittel der 2.Wahl 3.) Trizyklische Antidepressiva: nur, wenn 1.) und 2.) nicht wirksam sind 4.) Benzodiazepine (wenn, nur als Kurzzeittherapie) 1.1. Seite 144 Prognose Mit einer gezielten Behandlung ist die Prognose gut. Ohne Behandlung besteht das Risiko, dass eine Panikstörung dauerhaft bestehen bleibt. Bei etwa 80 Prozent der Patienten zeigt die Therapie einen langfristigen Erfolg. Wichtig ist vor allem, sich rechtzeitig ärztliche/psychotherapeutische Hilfe zu suchen, da die Panikstörung nicht von alleine verschwindet. Bei ca. 20 % der Betroffenen verläuft die Erkrankung chronisch. 1.1. Seite 145 Panikstörung F41 Generalisierte Andere Angststörung Angststörungen Angst und depressive Störung, gemischt 1.1. Seite 146 Andere Angststörungen Panikstörung Wiederkehrende schwere NICHT auf spezifische Angstattacken Situationen oder Objekte bezogen Generalisierte Angststörung Anhaltende Angst „frei flottierend“ 1.1. Seite 147 Epidemiologie GAS Erkrankungsalter Häufig schleichend, chronisch. Weit gestreuter Beginn um das 30. Lebensjahr. Lebenszeitprävalenz 6% (Angaben sehr schwankend) Geschlechterverhältnis 2 (Frauen) : 1 (Männer) 1.1. Seite 148 Symptome: Generalisierte Angststörung Frei flottierend Ständiges sich Sorgen machen in verschiedenen Lebensbereichen (Kinder, Krankheit, Partnerschaft, Unfall etc.) Ständiges „sich ängstigen“ Verknüpft mit vegetativen Symptomen und Symptome der Anspannung 1.1. Seite 149 Diagnostik: Generalisierte Angststörung (GAS) F41.1 Mind. 6 Monate Leitsymptome: – Anspannung, Besorgnis und Befürchtungen Mind. 4 der körperlichen und psychischen Symptome müssen vorliegen 1.1. Seite 150 Diagnostik GAS F41.1 physisch Symptome psychisch Herzklopfen, erhöhte HF, Palpitationen Gefühl von Schwindel, Schweißausbrüche Schwäche und Benommenheit Tremor Mind. 4 Derealisation/ Symptome Depersonalisation Mundtrockenheit dieser und Angst vor Kontrollverlust, Atembeschwerden davon , Beklemmungsgefühl „verrückt zu werden“ mind. 1 der Thoraxbeschwerden roten. Angst zu sterben Nausea Hitzewallungen Hitzewallungen o. Kribbelgefühle Kälteschauer Gefühllosigkeit o. Kribbelgefühle 1.1. Seite 151 Diagnostik GAS F41.1 Allgemeine Anspannung Symptome Symptome Muskelverspannung Ruhelosigkeit Hitzewallungen Nervosität, „wie Kribbelgefühle Mind. 4 aufgedreht sein“ Kloßgefühl im Hals Symptome Unspez. dieser und davon , Symptome mind. 1 der roten. Übertriebene Reaktion auf Überraschungen o. Erschrecktwerden Konzentrationsschwierigkeiten Reizbarkeit Einschlafstörungen 1.1. Seite 152 F4: Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen 1.6. Therapie 1.6.1. Psychoedukation 1.6.2. Psychotherapieverfahren 1.6.3. Weitere Interventionen 1.6.4. Psychopharmakotherapie 1.6.5. Prävention 1.6.6. Prognose 1.7. Sonstiges 1.7.1. Literatur 1.7.2. Filmtipps 1.7.3. Interessantes 1.8. Weitere Fragen & Antworten (z.B. Prüfungsfragen, Transferfragen) 1.1. Seite 153 Psychopharmakotherapie 1.) Antidepressiva (SSRI) => Paroxetin, Escitalopram 2.) Selektive Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) => Venlafaxin, Duloxetin 3.) Trizyklische Antidepressive (nur wenn 1.) und 2.) nicht wirksam sind 4.) Benzodiazepine (nur maximal für Kurzzeittherapie) 1.1. Seite 154 1.1. Seite 155 1.1. Seite 156 Fragen aus dem Fachbuch Teil 1: Was ist charakteristisch für eine Zwangsstörung? Was sind Kennzeichen einer Zwangsstörung? (Fachmännisch ausgedrückt) Was sind Zwangshandlungen und Zwangsgedanken? (Fachmännisch ausgedrückt) Welche Zwangsgedanken sind typisch? Welche Zwangshandlungen sind typisch? 1.1. Seite 157  Innerer Drang bestimmte Dinge zu denken oder zu tun (stereotyp)  Der Betroffene wehrt sich gegen das Auftreten der Zwänge und erlebt diese als übertrieben und sinnlos  Krankhaft, wenn es zur Beeinträchtigung des Denkens Handelns & des sozialen Verhaltens kommt  Großer Leidensdruck!!  Ich-Dyston!! Erleben sie als NICHT zu ihrem eigenen Ich gehörend 1.1. Seite 158 Fragen aus dem Fachbuch Teil 1: Was ist charakteristisch für eine Zwangsstörung? Was sind Kennzeichen einer Zwangsstörung? (Fachmännisch ausgedrückt) Was sind Zwangshandlungen und Zwangsgedanken? (Fachmännisch ausgedrückt) Welche Zwangsgedanken sind typisch? Welche Zwangshandlungen sind typisch? 1.1. Seite 159 Zwangsgedanken - Verschmutzung - Pathologischer Zweifel - Körperliche Gesundheit - Streben nach Symetrie - Aggressive Impulse - Sexuelle Impulse 1.1. Seite 160 Fragen aus dem Fachbuch Teil 1: Was ist charakteristisch für eine Zwangsstörung? Was sind Kennzeichen einer Zwangsstörung? (Fachmännisch ausgedrückt) Was sind Zwangshandlungen und Zwangsgedanken? (Fachmännisch ausgedrückt) Welche Zwangsgedanken sind typisch? Welche Zwangshandlungen sind typisch? 1.1. Seite 161 Zwangshandlungen - Kontrolle - Waschen/ Säubern - Nachfragen / Beichten - Symetrie / Ordnung - Horten/ Sammeln - Multiple Handlungen 1.1. Seite 162 Fragen aus dem Fachbuch Teil 2: Es gibt noch Zwangsimpulse. Was könnte der Unterschied zwischen Zwangsgedanken und Zwangsimpulsen sein? Wie oft kommen Zwänge vor? Wie sieht das Geschlechterverhältnis aus? Wann beginnt die Erkrankung? Wie ist ein möglicher Gedankenablauf bei einem Zwangspatienten? 1.1. Seite 163 Ich könnte den Ich könnte von Hepatitis Erreger an den der Brücke Händen haben und springen! meine Familie infizieren! Sie werden so gut wie NIE ausgeführt!!! Zwangsgedanke Zwangsimpuls 1.1. Seite 164 Epidemiologie 1.1. Seite 165 Typische Symptome Wiederkehrende Zwangshandlungen Wiederkehrende Zwangsgedanken Innere Anspannung => Zwang wird ausgeführt, um eine Angstspannung zu reduzieren Patient weiß, das es unsinnig ist, muss es aber trotzdem tun (ich-dyston) 1.1. Seite 166 F4 Neurotische-Belastungs- und somatoforme Störungen 1.4. Anamnese & Diagnostik 1.4.1. Einordnung triadisches System (veraltet) 1.4.2. Diagnostik nach ICD-10 1.4.3. Diagnostik nach AMDP (Psychopathologischer Befund) 1.4.4. Testpsychologie 1.4.5. Diagnostik nach ICD-11 1.4.6. Diagnostik nach DSM V 1.4.7. Differentialdiagnose (DD) 1.4.8. Komorbiditäten 1.5. Ursachen und Verlauf 1.5.1. Ätiologie (Ursachen) und Pathogenese (Entstehung) 1.5.2. Verlauf der Erkrankung 1.5.3. Risikofaktoren 1.1. Seite 167 Diagnostik: Zwangsstörung F42 Entweder Zwangsgedanken oder Zwangshandlungen (oder beides) an den meisten Tagen über einen Zeitraum von zwei Wochen Symptome werden als eigene Versuchen Widerstand zu Gedanken/Handlungen leisten angesehen Zwangs- Ausführung des gedanken Zwangsgedanken Dauernde Wieder- oder – handlungen oder der -handlung holung, wird als nicht angenehm zeigen alle unsinnig anerkannt Merkmale Leidensdruck und Einschränkung 1.1. Seite 168 Diagnostik: Zwangsstörung F42 F42.0 vorwiegend Zwangsgedanken oder Grübelzwang Zwanghafte Ideen, bildhafte Vorstellungen, Zwangsimpulse Sind sehr quälend z.T. endlose Überlegungen mit Verlust der Fähigkeit notwendige Entscheidungen zu treffen Eng verbunden mit depressiven Episoden Nur zu diagnostizieren, wenn nicht gleichzeitig eine depressive Episode gegeben ist. 1.1. Seite 169 Ich könnte meinen Chef mit einem Messer angreifen! Ich habe sowas ja auch noch nie gemacht! In den letzten Na ja, ich habe ihn ja gestern Tagen lagen ja erst gesehen und da ist ja auch Messer da, nichts passiert! und ich habe nichts gemacht! 1.1. Seite 170 Diagnostik: Zwangsstörung F42 F42.1 vorwiegend Zwangshandlungen Häufig bezogen auf Reinlichkeit, wiederholte Kontrollen, die garantieren, dass sich eine mögliche Situation nicht entwickeln kann, übertriebe Ordnung und Sauberkeit Aus Furcht vor einer Gefahr Das Ritual ist ein wirkungsloser oder ein symbolischer Versuch, diese Gefahr abzuwenden 1.1. Seite 171 1, 2, 3, der Herd ist Die Wohnung könnte aus, 1, 2, 3, der abbrennen! Herd ist aus! 1.1. Seite 172 Differentialdiagnosen bei Zwangsstörungen Psychische Erkrankungen Organische Ursachen für Zwänge Depression Chorea Minor (Sydenham) Schizophrenie Epilepsie Angststörungen Enzephalitis Zwanghafte Persönlichkeitsstörung Schädel-Hirn-Trauma Essstörungen Tumore des ZNS Impulskontrollstörung Hirnabszess Autismus Ischämische Hirnläsionen Gilles-de-la-Tourette-Syndrom Medikamente ADS/ADHS Zustand nach Vergiftungen (Mangan, Kohlenmonoxid) 1.1. Seite 173 Komorbidität bei Zwangsstörungen Affektive Störungen (ca. 65% aller Zwangspatienten entwickeln depressive Symptomatik) Einfache und soziale Phobien (ca. 22%) Essstörungen (17%) Alkoholmissbrauch (14%) Angststörungen ADS/ADHS Partnerschaftskonflikte Medikamentenmissbrauch/-abhängigkeit 1.1. Seite 174 F4 Neurotische-Belastungs- und somatoforme Störungen 1.4. Anamnese & Diagnostik 1.4.1. Einordnung triadisches System (veraltet) 1.4.2. Diagnostik nach AMDP (Psychopathologischer Befund) 1.4.3. Diagnostik nach ICD-10 1.4.4. Testpsychologie 1.4.5. Diagnostik nach ICD-11 1.4.6. Diagnostik nach DSM V 1.4.7. Differentialdiagnose (DD) 1.4.8. Komorbiditäten 1.5. Ursachen und Verlauf 1.5.1. Ätiologie (Ursachen) und Pathogenese (Entstehung) 1.5.2. Verlauf der Erkrankung 1.5.3. Risikofaktoren 1.1. Seite 175 Wie verlaufen sie? Oft vergehen 7-10 Jahre bis zur Behandlung Beginn: meist im Jugendalter/ frühes Erwachsenalter Beginn bei Männern früher als bei Frauen Bei Männern komorbide Tic-Störungen wahrscheinlicher Männer eher Gedanken und Symetriezwänge; Frauen eher Einigungszwänge Jungen > Mädchen Erkrankung nimmt langsam zu und verschlimmert sich zunehmend Ohne Therapie => 2/3 chronisch immer stärkere Beeinträchtigung und Konsequenzen: massiver Zeitaufwand, Miteinbezug des Umfelds, großes Vermeidungsverhalten, SUIZDALITÄT! Vollständige Ausheilung eher selten Medikamentöse Behandlung: Antidepressiva (Rückgang der Beschwerden ca. 20-40%) Nach Absetzen von Medikamenten: Rückfallquote ca. 80-90% Bei ca. 50% aller von einer Zwangsstörung Betroffenen treten zu irgendeinem Zeitpunkt Suizidgedanken auf => bei 25% aller Betroffenen kommt es zu Suizidversuchen (wenn eine Depresssion komorbid vorhanden ist, erhöht das das Risiko) Aufrechterhaltend (Krankheitsgewinn) => Video youtube Zwangsstörung ist assoziiert mit einer geringeren Lebensqualität und einem hohen Grad sozialer und beruflicher Beeinträchtigung 1.1. Seite 176 Beispiele für Probleme im Verlauf des Lebens Hoher Zeitaufwand für die Zwänge Vermeidung von zwangsauslösenden Situationen kann die Funktionsfähigkeit stark beeinträchtigen Zum Beispiel könne die Zwangsgedanken, jemand anderem einen Schaden zuzufügen, die Beziehung zu Familie und Freunden für den Zwangserkrankten gefährlich erscheinen lassen => Folge: Vermeidung dieser Beziehungen Symetriezwänge können die zeitliche Fertigstellung von schulischen oder beruflichen Aufgaben behindern, da sich die Aufgabe niemals „richtig“ anfühlt => Folge: Scheitern in Schule und Beruf Medizinische Probleme: Bei Kontaminationsangst werden Ärzte vermieden Entwicklungsschwierigkeiten bei jungen Menschen (Kontaktschwierigkeiten(; später auszuziehen aus dem Elternhaus 1.1. Seite 177 Psychoedukation 1. Erläuterung allgemeiner Ursachen (Ätiologie) für psychische Erkrankungen => siehe Video Ätiologie 2. Stress-Vulnerabilitätsmodell => siehe auch Phobien/Angststörungen 3. Unterschiede zwischen Zwangsgedanken und Zwangshandlungen erläutern 4. Modell der verzerrten Kognitionen (ABC-Schema) 5. Informationen für Angehörige 6. Modell der Reaktionsverhinderung 7. Erarbeitung eines individuellen Störungskonzeptes 8. Erläuterung der verschiedenen Behandlungs- möglichkeiten 1.1. Seite 178 F4 Neurotische-Belastungs- und somatorme Störungen 1.6. Therapie Zwangsstörungen 1.6.1. Psychoedukation 1.6.2. Psychotherapieverfahren 1.6.3. Weitere Interventionen 1.6.4. Psychopharmakotherapie 1.6.5. Prävention 1.6.6. Prognose 1.7. Sonstiges 1.7.1. Literatur 1.7.2. Filmtipps 1.7.3. Interessantes 1.8. Weitere Fragen & Antworten (z.B. Prüfungsfragen, Transferfragen,etc.) 1.1. Seite 179 Psychopharmaka Antidepressiva (SSRI`s) => z.B. Fluvoxamin, Fluoxetin, Paroxetin, Escitalopram serotonerg, wirksames trizyklisches Antidepressivum (z.B. Clomipramin) Ggf. Neuroleptika bei überwertigen Ideen (inhaltlichen Denkstörungen) - Wirkungseintritt: frühestens nach 4 Wochen - Maximale Wirkung: nach 8-12 Wochen - Höhere Dosierungen als bei depressiven Episoden erforderlich - Etwa 60-80% der Betroffenen sprechen auf medikamentöse Behandlung an - Zwänge selbst reduzieren sich um ca.20-40% 1.1. Seite 180 Verlauf/Prognose/Prävalenz Spontanheilungen/-remission sehr selten Chronischer Verlauf überwiegend Unbehandelt ungünstig Bei Behandlung mit Verhaltenstherapie=> Besserung ca. 60-80% Bei Behandlung mit Antidepressiva (Trizyklische AD oder SSRI) => Rückgang der Beschwerden ca. 20-40% Nach Absetzen => Rückfall ca. 80-90% 1.1. Seite 181 1.1. Seite 182 Fragen aus dem Fachbuch Wie definiert man eine akute Belastungsreaktion? Wie häufig kommt das vor (Epidemiologie)? 1.1. Seite 183 Akute Belastungsreaktion EREIGNIS Reaktion auf belastende Lebensereignisse, die nach Art und Ausmaß deutlich über das nach allgemeiner Lebenserfahrung zu Erwartende hinaus gehen ABHÄNGIG von: Art, Dauer und Schwere der Ursache, ob selber erlebt oder beobachtet 1.1. Seite 184 Typische Symptome Umgangssprachlich: Nervenzusammenbruch „Schockzustand“ Innere Unruhe, Schwitzen, Herzklopfen Umwelt wird verändert wahrgenommen (psychisches Taubheitsgefühl, Derealisation,Desorientierung, Bewußtseinseinengung) Ärger, Gereiztheit Tritt meist wenige Minuten nach dem Ereignis ein 1.1. Seite 185 F4 Neurotische-Belastungs- und somatorme Störungen 1.4. Anamnese & Diagnostik 1.4.1. Einordnung triadisches System (veraltet) 1.4.2. Diagnostik nach AMDP (Psychopathologischer Befund) 1.4.3. Diagnostik nach ICD-10 1.4.4. Testpsychologie 1.4.5. Diagnostik nach ICD-11 1.4.6. Diagnostik nach DSM V 1.4.7. Differentialdiagnose (DD) 1.4.8. Komorbiditäten 1.5. Ursachen und Verlauf 1.5.1. Ätiologie (Ursachen) und Pathogenese (Krankheitsentstehung) 1.5.2. Verlauf der Erkrankung 1.5.3. Risikofaktoren 1.1. Seite 186 Akute Belastungsreaktion Zeitkriterium Beginnt meist unmittelbar nach dem Ereignis und Abklingen nach 2-3 Tagen Symptome Gefühl von Betäubung, Empfindungslosigkeit Zeichen panischer Angst, Schwitzen, Zittern, Unruhe, Amnesie Die Symptome können stark fluktuieren 1.1. Seite 187 Diagnostik Akute Belastungsreaktion F43.0 Vorübergehende Störung als Reaktion auf eine außergewöhnliche physische oder psychische Belastung. Beginn innerhalb einer Stunde nach der Belastung. Gruppe 1 Symptome Gruppe 2 Rückzug von erwarteten sozialen Kriterien B (Symptome), Interaktionen C und D der GAS Einengung der Aufmerksamkeit Offensichtliche Desorientierung F43.00 leicht: nur Symptome aus Gruppe 1 Ärger oder verbale Aggression F43.01 mittel: Symptome aus Gruppe 1 und Verzweiflung o. 2 Symptome aus Gruppe 2 Hoffnungslosigkeit F43.02 schwer: Symptome aus Gruppe 1 Unangemessene o. sinnlose und 4 Symptome aus Gruppe2 oder Überaktivität dissoziativer Stupor (F44.2) Unkontrollierbare und außergewöhnliche Trauer 1.1. Seite 188 Diagnostik GAS F41.1 physisch Symptome psychisch Herzklopfen, erhöhte HF, Palpitationen Gefühl von Schwindel, Schweißausbrüche Schwäche und Benommenheit Tremor Mind. 4 Derealisation/ Symptome Depersonalisation Mundtrockenheit dieser und Angst vor Kontrollverlust, Atembeschwerden davon , Beklemmungsgefühl „verrückt zu werden“ mind. 1 der Thoraxbeschwerden roten. Angst zu sterben Nausea Hitzewallungen Hitzewallungen o. Kribbelgefühle Kälteschauer Gefühllosigkeit o. Kribbelgefühle 1.1. Seite 189 Diagnostik GAS F41.1 Allgemeine Anspannung Symptome Symptome Muskelverspannung Ruhelosigkeit Hitzewallungen Nervosität, „wie Kribbelgefühle aufgedreht sein“ Mind. 4 Symptome Kloßgefühl im Hals dieser und Unspez. davon , Symptome mind. 1 der roten. Übertriebene Reaktion auf Überraschungen o. Erschrecktwerden Konzentrationsschwierigkeiten Reizbarkeit Einschlafstörungen 1.1. Seite 190 Diagnostik Akute Belastungsreaktion F43.0 Vorübergehende Störung als Reaktion auf eine außergewöhnliche physische oder psychische Belastung. Beginn innerhalb einer Stunde nach der Belastung. Gruppe 1 Symptome Gruppe 2 Rückzug von erwarteten sozialen Kriterien B (Symptome), Interaktionen C und D der GAS Einengung der Aufmerksamkeit Offensichtliche Desorientierung F43.00 leicht: nur Symptome aus Gruppe 1 Ärger oder verbale Aggression F43.01 mittel: Symptome aus Gruppe 1 und Verzweiflung o. 2 Symptome aus Gruppe 2 Hoffnungslosigkeit F43.02 schwer: Symptome aus Gruppe 1 Unangemessene o. sinnlose und 4 Symptome aus Gruppe2 oder Überaktivität dissoziativer Stupor (f44.2) Unkontrollierbare und außergewöhnliche Trauer 1.1. Seite 191 Differentialdiagnostik Posttraumatische Belastungsstörung Angststörung/ Panikstörung Dissoziative Störungen Depressive Episode Akute Schizophrenie Intoxikation bei Suchterkrankungen oder Entzugssymptome Zwangsstörungen Anpassungsstörung 1.1. Seite 192 Komorbiditäten Depressive Episode Suchtmittelmissbrauch Depersonalisation/ Derealisation Angststörungen 1.1. Seite 193 Ablauf einer typischen Belastungsreaktion 1.Phase 2.Phase 3.Phase „Schock“ mit vegetativer Schneller Wechsel der Beginn nach Abklingen der Begleitsymptomatik Symptome akuten Phase - Derealisations- / - Antrieb gesteigert - Siehe auch 2.Phase Depersonalisationserleben oder verringert - Bewußtseinsstörungen - Angst - Depression (Bewußtseinseingengung) - Sozialer Rückzug - Suizidgedanken => - Aufmerksamkeitsstörungen - Verzweiflung Suizidhandlung - Vegetative Symptome - Lautes aggressives - Partielle Amnesie für (Schneller Puls, Schwitzen, Verhalten (verbal) das traumatische Zittern, Erbrechen, Harn- und - Motorische Ereignis Stuhldrang Übererregtheit - Dissoziativer Stupor 1.1. Seite 194 Prognose Die akute Belastungsreaktion klingt in der Regel innerhalb von Stunden oder Tagen ab oder hält zumindest nicht länger als einen Monat an. Bei adäquater Behandlung ist die Prognose günstig, dass die Belastungsreaktion innerhalb von vier Wochen abklingt. 1.1. Seite 195 1.1. Seite 196 Fragen aus dem Fachbuch Was ist eine Anpassungsstörung und wodurch kann sie entstehen? Wie häufig kommt das vor (Epidemiologie)? Welche Symptome fallen Dir spontan ein? 1.1. Seite 197 Anpassungsstörungen F43.2 Anpassungsstörungen entstehen immer nach Belastungssituationen/ belastende Lebensereignisse, aber auch nach erfreulichen Ereignissen: Geburt, Hochzeit Die Belastungen können akut auftreten (z.B. Diagnose einer schweren Erkrankung) oder über einen längeren Zeitraum und zum Teil auch weniger dramatisch sein (Arbeitsplatzprobleme, Hausbau, Eheprobleme) Symptomatik ist sehr variabel 1.1. Seite 198 Typische Belastungsfaktoren: Anpassungsstörungen Jugendliche Erwachsene Schulprobleme Ehe-/ Beziehungsprobleme Elterliche Zurückweisung oder Trennung / Scheidung / Tod Trennung der Eltern (Eheprobleme der Eltern, Trennung von Freund) Arbeitsplatzprobleme Probleme mit Kindern Drogen-/ Alkoholprobleme, rechtliche Arbeitsplatzprobleme, finanzielle Probleme Probleme Umzug Krankheit Alkohol- / Drogen- probleme Rechtliche Probleme 1.1. Seite 199 Typische Symptome 1. Depressive Reaktionen, Angst, Besorgnis 2. Ein Gefühl, unmöglich zurechtzukommen (vorausplanen oder in gegenwärtiger Form fortzufahren erscheint nicht möglich) 3. Einschränkung bei der Bewältigung der alltäglichen Routine 4. Ein Gefühl, als stehe man kurz vor einem dramatischen, emotionalen Ausbruch 5. Bei Jugendlichen: Störungen des Sozialverhaltens 1.1. Seite 200 Diagnostik Anpassungsstörung F43.2 Identifizierbare psychosoziale Belastung, von einem nicht außergewöhnlichen o. katastrophalen Ausmaß. Symptome Symptome wie bei F3, F4 und Nicht länger als 6 Monate F91 nach Ende der Belastung WICHTIG! Die Kriterien der Nur bei längerer Beginn der einzelnen Störungen werden depressiver Reaktion Symptomatik nicht erfüllt!! innerhalb max. 2 Jahre eines Monats Untergruppen siehe ICD 10 nach Belastung 1.1. Seite 201 Differentialdiagnostik affektive Störung!! akute Belastungsreaktion PTBS Angststörungen normale Reaktion organische Erkrankungen 1.1. Seite 202 Differentialdiagnostik In diesem Fall würdet ihr die Diagnose einer depressiven Episode geben, nicht die einer Anpassungsstörung!!! 1.1. Seite 203 Verlauf Definitionsgemäß dauern die Anpassungsstörungen nicht länger als 6 Monate (bzw. 2 Jahre bei der längeren depressiven Reaktion) Die Prognose für die Anpassungsstörung im Erwachsenenalter ist günstig Etwa 80% der Patienten sind nach 5 Jahren gesund Immerhin 20% leiden zu diesem Zeitpunkt jedoch an einer anderen psychischen Störung Eine Chronifizierung mit Übergang in ein depressives Syndrom (z.B. depressive Episode, Dysthymia) ist insbesondere bei chronischen Belastungen häufig 1.1. Seite 204 Psychoedukation 1. Erläuterung allgemeiner Ursachen für psychische Störungen 2. Stress-Vulnerabilitätsmodell 3. Was sind Life-Events und wie können sie sich auswirken? 4. Verlusterlebnisse verarbeiten (z.B. Stadien von Trauer) 5. Wie könnte ein „neues/ verändertes“ Leben aussehen ? 6. Erarbeitung eines individuellen Störungskonzeptes 1.1. Seite 205 Schweregrade von belastenden Lebensereignissen („Life Events“ – Bsp. Anpassungsstörung) Akute Ereignisse Schweregrade Länger andauernde Lebensumstände Auseinanderbrechen einer Leicht Familiäre Streitigkeiten, Unzufriedenheit Freundschaft, Schulbeginn mit der Arbeit, Leben in einer Umgebung oder Schulabschluss, ein Kind mit hoher Kriminalität verlässt das Elternhaus Heirat, Trennung der Mittel Eheprobleme, schwerwiegende finanzielle Ehepartner, Probleme, Ärger mit Vorgesetzten, ein Arbeitsplatzverlust, alleinerziehender Elternteil zu sein Pensionierung, Misserfolge Scheidung, Geburt des ersten Schwer Arbeitslosigkeit, Armut Kindes Tod eines nahen Verwandten, Sehr schwer Eine eigene, schwere Diagnose einer schweren chronische Krankheit Erkrankung oder die eines Kindes 1.1. Seite 206 Einordnung ICD-10 1.1. Seite 207 Epidemiologie und weitere Fakten - Was versteht man eigentlich unter einem Trauma? - Lebenszeitprävalenz? Geschlechterverhältnis? Dauer? - Wann wirken sich die Traumata besonders schwer auf die Betroffenen aus? - Was bezeichnet man als Typ I- Traumata? - Was bezeichnet man als Typ II-Traumata? - Was beschäftigt traumatisierte Menschen 1.1. Seite 208 Epidemiologie und weitere Fakten Wann wirken sich die Traumata besonders schwer auf die Betroffenen aus? - Bei intensiver Bedrohung - Wiederholtem Vorkommen - Bei unerwartetem Eintritt - Wenn keine Kontrolle möglich - Wenn Hilfe ausblieb - Bei irrreversiblen Schäden oder Verlusten - Bei Schuldgefühlen wegen des Ereignisses 1.1. Seite 209 Epidemiologie und weitere Fakten - Was versteht man eigentlich unter einem Trauma? - Lebenszeitprävalenz? Geschlechterverhältnis? Dauer? - Wann wirken sich die Traumata besonders schwer auf die Betroffenen aus? - Was bezeichnet man als Typ I- Traumata? - Was bezeichnet man als Typ II-Traumata? - Was beschäftigt traumatisierte Menschen 1.1. Seite 210 Epidemiologie und weitere Fakten Traumatisierungstypen Typ I - Traumata: - Kurze Dauer, einmaliges Auftreten Beispiele: - Naturkatastrophen - Unfälle - Technische Katastrophen - Kriminelle Gewalttaten 1.1. Seite 211 Epidemiologie und weitere Fakten - Was versteht man eigentlich unter einem Trauma? - Lebenszeitprävalenz? Geschlechterverhältnis? Dauer? - Wann wirken sich die Traumata besonders schwer auf die Betroffenen aus? - Was bezeichnet man als Typ I- Traumata? - Was bezeichnet man als Typ II-Traumata? - Was beschäftigt traumatisierte Menschen 1.1. Seite 212 Epidemiologie und weitere Fakten Traumatisierungstypen Typ II - Traumata: - Längere Dauer, wiederholtes Auftreten - „man made traumata (von Menschenhand) Beispiele: - Geiselhaft - Folter - Kriegsgefangenschaft, Kriegserlebnisse, KZ - Wiederholte sexuelle und körperliche Gewalt - Wiederholte Vergewaltigung 1.1. Seite 213 Epidemiologie und weitere Fakten - Was versteht man eigentlich unter einem Trauma? - Lebenszeitprävalenz? Geschlechterverhältnis? Dauer? - Wann wirken sich die Traumata besonders schwer auf die Betroffenen aus? - Was bezeichnet man als Typ I- Traumata? - Was bezeichnet man als Typ II-Traumata? - Was beschäftigt traumatisierte Menschen 1.1. Seite 214 Epidemiologie und weitere Fakten Warum reagiere ich so? Bin ich normal? Wann geht es mir nicht mehr Wie war ihr/sein letzter Moment? Was ist so? meine letzte Erinnerung an sie/an ihn? Wer hat Schuld? Was ist meine Schuld? Wie kann ich in den Alltag zurückfinden? 1.1. Seite 215 Posttraumatische Belastungsstörung 1.1. Einführung 1.1.1. Fallbeispiel 1.1.2. Symptome Fallbeispiel 1.1.3. Einordnung 1.2. Definition/ Allgemeines 1.2.1. Bedeutung für den Heilpraktiker für Psychotherapie 1.2.2. Epidemiologie (Häufigkeiten) und weitere Fakten 1.3. Typische Symptome 1.1. Seite 216 Typische Symptome - PTBS Auslöser: Traumatisches Ereignis => i.d.R. treten Symptome aber nicht unmittelbar danach auf (in der Akutsituation treten häufig Schocksymptome und eine emotionale Betäubung auf Hauptsymptome 1.) Unwillkürliches Wiedererleben des Ereignisses (Intrusionen, Flashbacks) aus der Vergangenheit 2.) Vermeidung und Verdrängen aller Erinnerungen: - Emotionale Stumpfheit, Gleichgültigkeit und Teilnahmslosigkeit der Umgebung und anderen Menschen gegenüber - Aktive Vermeidung von Aktivitäten und Situationen, die Erinnerungen an das Trauma wachrufen könnten - Manchmal können wichtige Aspekte des traumatischen Erlebnisses nicht mehr (vollständig) erinnert werden 3.) Vegetative Übererregtheit: Schlafstörungen, Reizbarkeit, Nervosität, Konzentrationsschwierigkeiten, erhöhte Wachsamkeit, übermäßige Schreckhaftigkeit 1.1. Seite 218 Typische Symptome – Intrusionen & Flashbacks - Als Intrusion wird das Wiedererinnern und Wiedererleben von psychotraumatischen Ereignissen in der Psychotraumatologie verstanden, wobei Intrusionen Bilder, Flashbacks (bildhafte Nachhallerinnerungen) und Albträume umfassen 1.1. Seite 219 Typische Symptome - PTBS Unwillkürliches Wiedererleben des Traumas (Intrusionen, Flashbacks) - Menschen mit PTBS werden spontan von aufkommenden Erinnerungen an das traumatische Erlebnis überwältigt und können dies nicht willkürlich kontrollieren oder unterdrücken - Bei manchen Betroffenen kommen nur Bruchteile der Erinnerung hoch, während andere unter sogenannten Flashbacks leiden - Flashbacks beschreiben das halluzinationsartige Zurückversetzen in das Geschehen - Die Betroffenen haben das Gefühl, die Situation gedanklich noch einmal zu durchleben - Auslöser sind oftmals sogenannte Schlüsselreize, also wenn beispielsweise ein Kriegsopfer Schreie hört oder ein Brandopfer Rauch riecht 1.1. Seite 220 Typische Symptome - PTBS Unwillkürliches Wiedererleben des Traumas (Intrusionen, Flashbacks) - Auch das Wiederkehren der traumatischen Erinnerungen in Form von Albträumen ist typisch für die Posttraumatische Belastungsstörung - Symptome auf körperlicher Ebene mit (dauerhafter) Erregung (Arousel) mit Anspannung, Atemnot, Zittern, Schwindel, Herzrasen und Schweißausbrüchen, Schwäche- und Lähmungsgefühlen können sich dann hinzugesellen - Es kann zu belastenden Alpträumen kommen - Hypervigilanz mit dem Gefühl ständig auf der Hut zu sein bei gleichzeitig erhöhter Schreckhaftigkeit - Gestörte Emotionsregulation und Störungen der Impulskontrolle (z.B. Wut) - Im Extremfall kann sich die Symptomatik über Derealisations- und Depersonalisationserleben bis zu einem dissoziativen Stupor zuspitzen 1.1. Seite 221 Typische Symptome - PTBS Auslöser: Traumatisches Ereignis - Das Selbst- und Weltbild erscheint stark erschüttert - Das Vertrauen in andere Menschen ist nachhaltig gestört - Viele Betroffene leiden zudem unter schweren Schuld- oder Schamgefühlen oder unter Selbsthass - Die Leistungsfähigkeit in wichtigen Lebensbereichen ist eingeschränkt, die Bewältigung des Alltags wird für viele zur Qual - Der Verlauf körperlicher Erkrankungen kann durch eine PTBS negativ beeinflusst werden - Das Risiko für Suchterkrankungen, Depressionen und andere psychische Erkrankungen steigen bei einer PTBS stark an 1.1. Seite 222 Typische Symptome – Komplexe PTBS - Folge einer lang anhaltenden Traumatisierung – Typ II-Trauma => kein Einzelerlebnis wie bei der PTBS (Typ I-Trauma) - Schwere und anhaltende Traumatisierungen (Misshandlungen, sexueller Kindesmissbrauch, Kriegserfahrungen, Folter, Naturkatastrophen, emotionale Vernachlässigung) - Meistens handelt es sich um zwischenmenschliche Gewalt - Die traumatisierte Person durchlebt Situationen katastrophalen Ausmaßes, auf die sie – gerade als Kind – nicht angemessen vorbereitet ist und die jegliche Bewältigungskompetenzen überfordern - Es kann sowohl direkt im Anschluss an die Traumata als auch mit erheblicher zeitlicher Verzögerung (Monate bis Jahrzehnte) in Erscheinung treten 1.1. Seite 223 Typische Symptome – Komplexe PTBS - Im Unterschied zur klassischen Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) ist die Komplexe PTBS nicht durch ein Einzelereignis verursacht, sondern durch ein breites Spektrum kognitiver, affektiver und ps

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