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VL35_Belastungsstoerungen_I_1_4_ENC_2024_01_15.pdf

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Allgemeine und spezielle Störungslehre II 35. Belastungsstörungen I Prof. Dr. Alexander Lischke [email protected] Hinweis Die nachfolgenden Folien und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt und dürfen außerhalb der Vorlesung und des Seminars nicht öffentlich genutzt o...

Allgemeine und spezielle Störungslehre II 35. Belastungsstörungen I Prof. Dr. Alexander Lischke [email protected] Hinweis Die nachfolgenden Folien und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt und dürfen außerhalb der Vorlesung und des Seminars nicht öffentlich genutzt oder gezeigt werden. Die Folien und Abbildungen dürfen auch nicht an Personen weitergegeben werden, die nicht an der Vorlesung oder dem Seminar teilnehmen. Eine Veröffentlichung und Nutzung der Folien und Abbildungen über Social Media und Internet ist untersagt. Rückfragen bzgl. der Nutzungsrechte können an Prof. Dr. Alexander Lischke gestellt werden ([email protected]). 2 Planl Vorlesung Plan Allgemeiner Teil – Geschichte der Klinische Psychologie – Beschäftigungs- und Forschungsfelder der Klinischen Psychologie Störungsübergreifender Teil – Deskription, Klassifikation und Diagnostik von Störungen – Epidemiologie von Störungen – Ätiologie und Pathogenese von Störungen – Therapie von Störungen Störungsspezifischer Teil – Störungen im Erwachsenenalter (Schwerpunkt) – Störungen im Kindes- und Jugendalter Wiederholung – Klausurvorbereitung 4 Vorlesung Plan VL01 05.04.23 Ãœberblick VL02 05.04.23 Geschichte und Gegenstand der Klinischen Psychologie VL03 12.04.23 Diagnostik I: Anamnese, Psychopathologischer Befund VL04 12.04.23 Diagnostik II: Diagnose, Diagnosesysteme VL04 19.04.23 Diagnostik III: Diagnoseverfahren VL05 19.04.23 Epidemiologie: Definition, Konzepte, Prinzipien; Prävalenz von Störungen VL06 26.04.23 Ätiologie und Pathogenese I: Vulnerabilitäts-Stress-Modell, Stressbezogene Faktoren VL06 26.04.23 Ätiologie und Pathogenese I: Psychosoziale Faktoren, Psychologische Faktoren VL07 03.05.23 Ätiologie und Pathogenese II: Psychologische Faktoren, Biologische Faktoren VL08 10.05.23 Therapie I: Psychotherapie, Psychopharmakotherapie VL08 10.05.23 Therapie II: Psychotherapie: Ablauf, Ziele, Wirkprozesse, Wirksamkeit 5 Vorlesung Plan VL09 10.05.23 Therapie III: Psychotherapieforschung VL10 17.05.23 Therapie IV: Kognitive Verhaltenstherapie: Prinzipien, Aufbau, Ziele VL11 17.05.23 Therapie V: Kognitive Verhaltenstherapie: Kognitive Grundlagen und Methoden VL12 24.05.23 Therapie VI: Kognitive Verhaltenstherapie: Behaviorale Grundlagen und Methoden VL13 31.05.23 Wiederholung VL14 07.06.23 Affektive Störungen I: Deskription und Klassifikation VL15 07.06.23 Affektive Störungen II: Diagnostik, Epidemiologie I VL16 14.06.23 Affektive Störungen III: Diagnostik, Epidemiologie II VL17 21.06.23 Affektive Störungen IV: Ätiologie und Pathogenese I VL18 28.06.23 Affektive Störungen V: Ätiologie und Pathogenese II VL19 28.06.23 Affektive Störungen VI: Therapie 6 Vorlesung Plan VL20 05.07.23 Psychotische und wahnhafte Störungen I: Deskription, Klassifikation und Diagnostik VL21 12.07.23 Psychotische und wahnhafte Störungen II: Epidemiologie VL22 10.10.23 Psychotische und wahnhafte Störungen III: Ätiologie und Pathogenese VL23 10.10.23 Psychotische und wahnhafte Störungen IV: Therapie VL24 17.10.23 Angststörungen I: Deskription und Klassifikation VL25 17.10.23 Angststörungen II: Diagnostik und Epidemiologie I VL26 24.10.23 Angststörungen III: Diagnostik und Epidemiologie II VL27 07.11.23 Angststörungen IV: Diagnostik und Epidemiologie III VL28 14.11.23 Angststörungen V: Diagnostik und Epidemiologie IV VL29 21.11.23 Angststörungen VI: Ätiologie und Pathogenese I VL30 28.11.23 Angststörungen VII: Ätiologie und Pathogenese II VL31 05.12.23 Angststörungen VIII: Therapie 7 Vorlesung Plan VL32 05.12.23 Zwangsstörungen I: Deskription, Klassifikation, Diagnostik und Epidemiologie VL33 08.01.24 Zwangsstörungen II: Ätiologie und Pathogenese VL34 08.01.24 Zwangsstörungen III: Therapie VL35 16.01.24 Belastungsstörungen I: Deskription, Klassifikation, Diagnostik und Epidemiologie VL36 23.01.24 Belastungsstörungen II: Ätiologie und Pathogenese VL37 29.01.24 Belastungsstörungen III: Therapie VL38 06.02.24 Wiederholung 8 Lernziele Lernziele Sie sollen wissen – wie verschiedene Belastungsstörungen festgestellt und voneinander unterschieden werden – wie häufig verschiedene Belastungsstörungen auftreten – wie Belastungsstörungen sich entwickeln und verlaufen 10 Gliederung Belastungsstörungen – Deskription – Klassifikation – Diagnostik und Differentialdiagnostik – Epidemiologie 11 Selbstreflexion Selbstreflexion Haben Sie schon einmal ein schreckliches Ereignis erlebt? Einen schlimmen Unfall, einen Ãœberfall oder gar einen gewalttätigen oder sexuellen Ãœbergriff? Oder kennen Sie jemanden, der ein solches Ereignis erlebt hat? Erinnern Sie sich noch daran, wie das Ereignis abgelaufen ist? Haben Sie noch alles vor Augen? Wie war das für Sie? Waren Sie entsetzt? Konnten Sie reagieren? Oder waren Sie starr vor Angst und konnten sich kaum bewegen? Haben Sie Schmerzen gefühlt oder waren Sie wie betäubt? Wie haben Sie sich nach dem Ereignis gefühlt? Waren Sie hilflos und haben sich verletzlich gefühlt? Mussten Sie immer wieder an das Ereignis denken? Haben Sie davon geträumt? 13 Erfahrungsberichte Belastungsstörungen: Erfahrungsberichte Dokumentation (45 min) https://www.youtube.com/watch?v=vdSIe0xUi8c 15 Fallbeispiele Belastungsstörungen: Fallbeispiel Herr S. Herr S. (28 Jahre) wollte mit seinem Fahrrad eine Kreuzung Prellungen und äußere Wunden, die im Krankenhaus versorgt überqueren, als er von einem rechts abbiegenden Auto erfasst wurden. Obwohl sich Herr S. rasch von den körperlichen Folgen wurde. In dem Moment, in dem er das Auto auf sich zukommen des Unfalls erholte, merkte er bereits in den ersten Tagen und sah, ging ihm der Gedanke durch den Kopf: „Das war es, jetzt Stunden, dass ihm immer wieder ungewollt lebhafte Bilder des sterbe ich!“. Durch den Aufprall wurde er vom Fahrrad Unfalls vor Augen kamen. Diese konnten auch ganz plötzlich geschleudert und blieb verletzt auf der Fahrbahn liegen. Ein auftreten, ohne dass ihm ein besonderer Auslöser bewusst war. entgegenkommendes Auto konnte nur knapp vor ihm bremsen. Zudem konnte er nur sehr schwer einschlafen und wurde in der Herr S. hatte große Schmerzen und es kam ihm endlos lang vor, Nacht häufig durch Albträume geweckt. Herrn S. fiel es sehr bis der Krankenwagen kam, der ihn ins Krankenhaus brachte. schwer, über den Unfall zu sprechen; er versuchte, Gedanken Auch auf dem Weg ins Krankenhaus machte er sich noch große und Gespräche darüber zu vermeiden. Er vermied es außerdem, Sorgen, an inneren Verletzungen zu sterben. Im Krankenhaus Fahrrad oder Auto zu fahren und benutzte nur noch öffentliche stellte sich heraus, dass Herr S. keine inneren Verletzungen Verkehrsmittel. Auch als Fußgänger fühlte er sich nicht mehr hatte, sondern neben mehreren Knochenbrüchen vor allem sicher, vor allem an Ampeln. 17 Belastungsstörungen: Fallbeispiel Herr S. Wenn er auf dem Bürgersteig unterwegs war, versuchte er aufgegeben. Auch seine Arbeit fiel ihm nun sehr schwer, da er immer, Autos aus allen Richtungen im Blick zu behalten, und kam sich kaum noch auf seine Aufgaben konzentrieren konnte. dadurch langsamer voran als sonst. Die Angstsymptome und Zusätzlich entwickelte er depressive Symptome, fühlte sich belastenden Erinnerungen machten Herrn S. große Sorge; er zunehmend niedergeschlagen und antriebslos. fürchtete, verrückt zu werden. Viele Freunde und Kollegen konnten nicht verstehen, dass ihn der Unfall immer noch beschäftigte („Was willst Du denn, Du hast doch Glück gehabt!“). Er fühlte sich zunehmend von anderen Menschen entfremdet und begann, sich zurückzuziehen. Vor dem Unfall war er ein sehr aktiver Mensch gewesen: Er spielte Fußball im Verein, traf sich regelmäßig mit Freunden und ging am Wochenende gerne in die Berge. Seit dem Unfall hat er fast alle dieser Aktivitäten Hoyer et al. 2021 18 Belastungsstörungen: Fallbeispiel Frau M. Frau M. (45 Jahre) war in Kindheit und Jugend wiederholt niedergeschlagener Stimmung, exzessivem Grübeln, Verlust an schweren körperlichen und sexuellen Gewalterfahrungen durch Interesse und Antriebslosigkeit. Seit dem Tod ihrer Mutter vor den Vater ausgesetzt. Noch als Erwachsene erlebt sie mehrfach einem Jahr hat sich die Symptomatik deutlich verstärkt, seitdem pro Woche intrusive Bilder und Albträume in Bezug auf die hat sie auch häufiger abendliche Essanfälle. Wenn die Belastung Ereignisse und reagiert auf Situationen, die sie daran erinnern, sehr stark wird, verletzt sie sich selbst (Kopf gegen die Wand mit starker Angst, körperlichen Reaktionen (Schmerzen, Zittern, schlagen; Schneiden am Bein). Sie fühlt sich durch die aktuellen Herzrasen) sowie dissoziativem Erleben (Gefühle der Beschwerden stark belastet und ist nicht mehr in der Lage zu Unwirklichkeit, reduzierte Wahrnehmung der Umgebung). Sie arbeiten. Frau M. berichtet von starken Schuldgefühlen anderen vermeidet daher Gedanken und Gespräche in Bezug auf die Menschen gegenüber, sie halte sich für „einen schlechten Gewalterfahrungen sowie eine Vielzahl von Situationen, die sie Menschen“. Dieses Gefühl kennt sie schon seit ihrer Kindheit und an die Ereignisse erinnern (z. B. Sexualität, gewalttätige Filme, es sei in manchen Situationen so stark, dass sie sich vor sich Kontakt zu fremden Männern). Zudem berichtet sie von selbst ekle. 19 Belastungsstörungen: Fallbeispiel Frau M. In ihrem Leben hatte Frau M. verschiedene Partnerschaften, die jedoch sehr instabil und konfliktbehaftet waren. Sie beschreibt sich zudem als sozial sehr isoliert („Ich habe nur Bekannte, keine echten Freunde.“). Hoyer et al. 2021 20 Deskription Belastungsstörungen: Deskription Belastung und Belastungsreaktionen Belastung Belastungsstörung Stress (gewöhnliche Belastung) Vorrübergehende Störung1 Trauma (ungewöhnliche Belastung) Andauernde Störung2 Anpassungsstörung Akute Belastungsstörung Posttraumatische Belastungsstörung Komplexe PTBS / Persönlichkeitsveränderung Bewältigung Integration Kompensation 1Vorrübergehende Störungen: Anpassungsstörungen (gewöhnliche Belastung), Akute Belastungsstörung (außergewöhnliche Belastung) 2Andauernde Störungen: (komplexe) Postraumatische Belastungsstörung (außergewöhnliche Belastung), Persönlichkeitsveränderung nach Extrembelastung (außergewöhnliche Belastung) 3Dissoziative Störungen (DIS), Depressive Störungen (MDD), Borderline Persönlichkeitsstörung (BPD), Generalisierte Angststörung (GAS), Somatoforme Störungen (SOM) 22 Belastungsstörungen: Deskription Belastung und Belastungsreaktionen Belastung Belastungsstörung Stress (gewöhnliche Belastung) Vorrübergehende Störung1 Trauma (ungewöhnliche Belastung) Andauernde Störung2 Anpassungsstörung Akute Belastungsstörung Posttraumatische Andere Störungen3 Belastungsstörung DIS, BPD, MDD, GAS, SOM Komplexe PTBS / Persönlichkeitsveränderung Bewältigung Integration Kompensation 1Vorrübergehende Störungen: Anpassungsstörungen (gewöhnliche Belastung), Akute Belastungsstörung (außergewöhnliche Belastung) 2Andauernde Störungen: (komplexe) Postraumatische Belastungsstörung (außergewöhnliche Belastung), Persönlichkeitsveränderung nach Extrembelastung (außergewöhnliche Belastung) 3Dissoziative Störungen (DIS), Depressive Störungen (MDD), Borderline Persönlichkeitsstörung (BPD), Generalisierte Angststörung (GAS), Somatoforme Störungen (SOM) 23 Belastungsstörungen: Deskription Belastung und Belastungsreaktionen Gewöhnliche Belastung Angst Depression Belastungs- Bewältigung oder reaktion Störung1 Anspannung Sozialverhalten Triebbefriedigung

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