PEP-Zusammenfassung 2006 PDF
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Pädagogische Hochschule Salzburg Stefan Zweig
2006
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This document provides a guide for handling children's problematic behavior, with examples of problem situations and solutions. It emphasizes the use of positive reinforcement and clearly defined rules, with strategies for using consequences that teach and don't punish.
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3(3 0HPR 3UlYHQWLRQVSURJUDPPIU([SDQVLYHV3UREOHPYHUKDOWHQ +RJUHIH 9HUODJ 0HPR 3RVLWLYH.RQVHTXHQ]HQ 1. Wirkungsvolle Aufforderungen stellen 2. Positive Konsequenzen, wenn es klappt 3. Besonders loben, wenn es von selbst klappt Verschiedene Formen: Positive Aufmerksamkeit Loben...
3(3 0HPR 3UlYHQWLRQVSURJUDPPIU([SDQVLYHV3UREOHPYHUKDOWHQ +RJUHIH 9HUODJ 0HPR 3RVLWLYH.RQVHTXHQ]HQ 1. Wirkungsvolle Aufforderungen stellen 2. Positive Konsequenzen, wenn es klappt 3. Besonders loben, wenn es von selbst klappt Verschiedene Formen: Positive Aufmerksamkeit Loben Gemeinsames tun Privilegien Materielle Belohnung Eigenschaften: durchführbar sofort erfolgen regelmäßig erfolgen Die „Punkteschlange“: Gezielt für bestimmtes Problem planen Kind an die Regeln erinnern und Mut machen Punkte eintragen und eintauschen Keine Punkte entziehen PEP-ER 6.1 -RE 3UlYHQWLRQVSURJUDPPIU([SDQVLYHV3UREOHPYHUKDOWHQ +RJUHIH 9HUODJ Ihre Erfahrungen seit dem letzten PEP-Termin... 1. Ihre 3URWRNROOH„Schöne Situationen“ und „Probleme“. 2. Ihr 3URWRNROO„Positive Konsequenzen“. 3. Ihre geplante 3XQNWHVFKODQJH. PEP-ER 6.2 3(3 7 3UlYHQWLRQVSURJUDPPIU([SDQVLYHV3UREOHPYHUKDOWHQ +RJUHIH 9HUODJ KHPD ,QIR 6RQLFKW 1HJDWLYH.RQVHTXHQ]HQ Was sind negative Konsequenzen? Warum sind negative Konsequenzen wichtig? Was ist eine „Auszeit“? PEP-ER 6.3 7 Aufforderung durch Erziehende +RJUHIH 9HUODJ 3UlYHQWLRQVSURJUDPPIU([SDQVLYHV3UREOHPYHUKDOWHQ ,QIR HXIHOVNUHLV Wiederholung der Aufforderung Nein wird befolgt? Nein wird befolgt? Ja Andere Tätigkeit Ja Andere Tätigkeit wird befolgt? Ja Andere Tätigkeit Erziehende ratlos Erziehende geben nach Nein Erziehende drohen Nein Nein Erziehende reagieren aggressiv Ja Andere Tätigkeit (vgl. Döpfner et al., 2002; modifiziert nach Barkley, 1987) PEP-ER 6.4 $XVVWLHJDXVGHP 7 HXIHOVNUHLV 3UlYHQWLRQVSURJUDPPIU([SDQVLYHV3UREOHPYHUKDOWHQ +RJUHIH 9HUODJ ,QIR Regel / Aufforderung durch Erziehende Wiederholung der Aufforderung und Ankündigung der negativen Konsequenz wird befolgt? Nein wird befolgt? Ja Ja Belohnung / Positive Konsequenz Belohnung / Positive Konsequenz Nein Durchführung der negativen Konsequenz (nach Döpfner et al., 2000a) PEP-ER 6.5 'LHHUZHLWHUWH$ PSHO ,QIR 3UlYHQWLRQVSURJUDPPIU([SDQVLYHV3UREOHPYHUKDOWHQ +RJUHIH 9HUODJ Regeln aufstellen Wirkungsvolle Aufforderungen geben Positive Konsequenzen, wenn Aufforderungen befolgt werden Negative Konsequenzen, wenn Aufforderungen nicht befolgt werden PEP-ER 6.6 *UXQGUHJHOQ ]XP$XVVWLHJDXVGHP7HXIHOVNUHLV +RJUHIH 9HUODJ 3UlYHQWLRQVSURJUDPPIU([SDQVLYHV3UREOHPYHUKDOWHQ 3ODQ 1. Stärken Sie die positive Beziehung zum Kind, z. B. durch „Wertvolle Zeit“. 2. Sparen Sie Energie. Achten Sie darauf, dass Sie außerdem feste Zeiten der Entspannung bzw. des Auftankens für sich in den Alltag einbauen. 3. Stellen Sie eindeutige Regeln auf und geben Sie dem Kind wirkungsvolle Aufforderungen. 4. Positive Konsequenzen, wenn Aufforderungen befolgt werden. 5. Negative Konsequenzen, wenn Aufforderungen nicht befolgt werden. 6. Verlangen Sie nicht zu viel vom Kind und sich selbst. PEP-ER 6.7 1HJDWLYH.RQVHTXHQ]HQ 3UlYHQWLRQVSURJUDPPIU([SDQVLYHV3UREOHPYHUKDOWHQ +RJUHIH 9HUODJ ,QIR (LJHQVFKDIWHQ durchführbar erfolgen sofort erfolgen regelmäßig ergeben sich aus dem Problemverhalten zielen auf das Verhalten, nicht auf die Person (im Unterschied zu Strafe = Abwertung) sind zeitlich begrenzt (angemessene Dauer) 9HUVFKLHGHQH)RUPHQ Aktives Ignorieren (mit Absicht gerade nicht wie gewohnt reagieren) Wiedergutmachung Entzug von Privilegien Einengung des Handlungsspielraums Auszeit PEP-ER 6.8 1HJDWLYH.RQVHTXHQ]HQ ,QIR 3UlYHQWLRQVSURJUDPPIU([SDQVLYHV3UREOHPYHUKDOWHQ +RJUHIH 9HUODJ VLQGKLOIUHLFK wenn positive Konsequenzen allein sich nicht als wirksam erwiesen haben. wenn das negative Verhalten massiv ausgeprägt ist (zerstörerisches / aggressives Verhalten). weil Sie sich damit gut gerüstet fühlen. PEP-ER 6.9 1HJDWLYH.RQVHTXHQ]HQ sind so wichtig, weil... 3UlYHQWLRQVSURJUDPPIU([SDQVLYHV3UREOHPYHUKDOWHQ +RJUHIH 9HUODJ es nicht egal ist, ob und wie das Kind etwas macht ,QIR Kinder nur selten durch bloße Einsicht lernen Verantwortliches Handeln durch Konsequenzen gelernt wird Erziehende Möglichkeiten des Handelns brauchen, damit Sie nicht hilflos sind Man die Situation abschließen und wieder wertvolle Zeit mit dem Kind verbringen kann. PEP-ER 6.10 3UlYHQWLRQVSURJUDPPIU([SDQVLYHV3UREOHPYHUKDOWHQ +RJUHIH 9HUODJ BLITZUMFRAGE Wie sehen Sie das? Halten Sie das für richtig / wichtig? Wie sind Ihre Erfahrungen? PEP-ER 6.11 1HJDWLYH.RQVHTXHQ]HQ Beispiele: 3UlYHQWLRQVSURJUDPPIU([SDQVLYHV3UREOHPYHUKDOWHQ +RJUHIH 9HUODJ 3ODQ Ignorieren Sie das Verhalten des Kindes aktiv, wenn es versucht, Sie zu provozieren. Lassen Sie das Kind das verschüttete Wasser wieder aufwischen. Das Kind kann sich nach dem Essen keinen Nachtisch aussuchen, weil es sich nicht an die Regeln gehalten hat, d. h. die verabredete positive Konsequenz bleibt aus. Führen Sie die Hand des Kindes, wenn es seine Jacke nicht allein aufhängt oder die Schuhe nicht allein wegstellt. Führen Sie eine Auszeit ein, wenn Sie merken, dass sich das Kind in einem Konflikt nicht beruhigen kann. PEP-ER 6.12 :RUDXIVROOWHQ6LHDFKWHQ" ,QIR 3UlYHQWLRQVSURJUDPPIU([SDQVLYHV3UREOHPYHUKDOWHQ +RJUHIH 9HUODJ 3ODQHQ +DQGHOQ PEP-ER 6.13 9 3UlYHQWLRQVSURJUDPPIU([SDQVLYHV3UREOHPYHUKDOWHQ +RJUHIH 9HUODJ RUEHUHLWXQJ 1HJDWLYH.RQVHTXHQ]HQ 3UREOHPVLWXDWLRQ 5HJHO 3ODQ 1HJDWLYH.RQVHTXHQ] 1. 1. 2. 2. 3. 3. PEP-ER 6.14 1HJDWLYH.RQVHTXHQ]HQ 3UlYHQWLRQVSURJUDPPIU([SDQVLYHV3UREOHPYHUKDOWHQ +RJUHIH 9HUODJ 3ODQ 1. Übertragen Sie zunächst die Problemsituation, die Sie mit negativen Konsequenzen gezielt verändern wollen, und die entsprechende Regel von Ihrem Protokoll „Probleme“ in die Vorbereitung „Negative Konsequenzen“. 2. Überlegen Sie verschiedene Möglichkeiten, wie Sie dem Kind zeigen können, dass Sie mit seinem Verhalten nicht einverstanden sind. 3. Tragen Sie diese verschiedenen Möglichkeiten als negative Konsequenzen ein. 4. Sprechen Sie mit dem Kind über Ihren Plan und legen Sie diesen offen. Damit bereiten Sie sich selbst und das Kind auf die nächste schwierige Situation vor. PEP-ER 6.15 1HJDWLYH.RQVHTXHQ]HQ +DQGHOQ 3UlYHQWLRQVSURJUDPPIU([SDQVLYHV3UREOHPYHUKDOWHQ +RJUHIH 9HUODJ 1. Denken Sie daran, wirkungsvolle Aufforderungen zu stellen. 2. Sobald das Kind die Aufforderung befolgt, loben Sie es und führen Sie ggf. die verabredete positive Konsequenz durch. 3. Benennen Sie die Regelverletzung und kündigen Sie die negative Konsequenz an. 4. Geben Sie dem Kind eine Chance: Befolgt es die Aufforderung jetzt, loben Sie es dafür und führen Sie ggf. die verabredete positive Konsequenz durch. 5. Befolgt das Kind die Aufforderung jetzt nicht, führen Sie die negative Konsequenz durch. PEP-ER 6.16 3UlYHQWLRQVSURJUDPPIU([SDQVLYHV3UREOHPYHUKDOWHQ +RJUHIH 9HUODJ +DQGHOQ 1HJDWLYH.RQVHTXHQ]HQ 3VVVW 6. Führen Sie keine langen Diskussionen mit dem Kind. Nicht reden sondern handeln! 7. Führen Sie die negative Konsequenz möglichst ruhig durch. Um so wirksamer ist sie! Was brauchen Sie, um ruhig zu bleiben? PEP-ER 6.17 3UlYHQWLRQVSURJUDPPIU([SDQVLYHV3UREOHPYHUKDOWHQ +RJUHIH 9HUODJ :DVOHUQWGDV.LQGDXV QHJDWLYHQ.RQVHTXHQ]HQ" ,QIR „Was Erziehende mir sagen, meinen sie ernst.“ „Ich bin ihnen wichtig.“ „Alles was ich tue, hat eine Konsequenz.“ PEP-ER 6.18 3UlYHQWLRQVSURJUDPPIU([SDQVLYHV3UREOHPYHUKDOWHQ +RJUHIH 9HUODJ :DVOHUQHQ(U]LHKHQGHDXV QHJDWLYHQ.RQVHTXHQ]HQ" ,QIR „Ich kann Schwierigkeiten mit dem Kind regeln, ohne mich extrem aufzuregen.“ „Ich bin nicht hilflos, denn ich weiß, was ich tun kann.“ „Wir können die Situation abschließen und wieder wertvolle Zeit miteinander verbringen.“ PEP-ER 6.19 'LH$XV]HLW ,QIR 3UlYHQWLRQVSURJUDPPIU([SDQVLYHV3UREOHPYHUKDOWHQ +RJUHIH 9HUODJ Lieber Ausstieg aus der Situation als Ausbruch von Gewalt! *UPSI =VFKUQN Die Auszeit ermöglicht negative Konsequenzen auch im Konflikt! PEP-ER 6.20 'LH$XV]HLW 3UlYHQWLRQVSURJUDPPIU([SDQVLYHV3UREOHPYHUKDOWHQ +RJUHIH 9HUODJ ,QIR YHUVFKLHGHQH)RUPHQ Kind muss die Situation verlassen (darf z. B. nicht mehr mitspielen) Kind muss den Raum verlassen (wenn es z. B. jemanden ständig stört) Kind muss einen „Auszeitort“ aufsuchen (z. B. im Büro der Kita-Leitung auf einem Stuhl sitzen) Erwachsener verlässt die Situation (beendet z. B. das Vorlesen) Erwachsener zieht sich an seinen „Auszeitort“ zurück. (macht z. B. die Küchentür / Zimmertür hinter sich zu) PEP-ER 6.21 'LH$XV]HLW ,QIR 3UlYHQWLRQVSURJUDPPIU([SDQVLYHV3UREOHPYHUKDOWHQ +RJUHIH 9HUODJ LVWKLOIUHLFK wenn andere negative Konsequenzen allein sich nicht als wirksam erwiesen haben. wenn die Grenzen anderer deutlich überschritten werden (Schutzfunktion). wenn die Situation zu eskalieren droht. PEP-ER 6.22 'LH$XV]HLW 3ODQ 3UlYHQWLRQVSURJUDPPIU([SDQVLYHV3UREOHPYHUKDOWHQ +RJUHIH 9HUODJ 1. Wählen Sie eine für die Problemsituation geeignete Form der Auszeit. 2. Achten Sie dabei auch auf Alter und Entwicklungsstand des Kindes: Erzeugen Sie keine Angst! (z. B. Tür offen lassen) 3. Wählen Sie ggf. einen geeigneten Auszeitort aus: Nicht attraktiv für das Kind & zur Beruhigung geeignet. 4. Setzen Sie die Mindestzeit fest (etwa Lebensalter x 2 Min.). 5. Besprechen Sie mit dem Kind Ihren Plan und was Sie konkret von ihm erwarten. Damit bereiten Sie sich selbst und das Kind auf die nächste schwierige Situation vor. PEP-ER 6.23 'LH$XV]HLW +DQGHOQ 3UlYHQWLRQVSURJUDPPIU([SDQVLYHV3UREOHPYHUKDOWHQ +RJUHIH 9HUODJ 1. Loben Sie das Kind, wenn es in schwierigen Situationen die Aufforderungen befolgt (ggf. pos. Konsequenz). 2. Erinnern Sie das Kind mit fester aber freundlicher Stimme an die Regeln („Es wird nicht geschlagen!“) und kündigen Sie die Auszeit an. 3. Bewahren Sie Ruhe! (z. B. Zählen Sie noch einmal leise bis fünf.) 4. Befolgt das Kind die Aufforderung, loben Sie es dafür und führen Sie ggf. die verabredete positive Konsequenz durch. 5. Befolgt das Kind die Aufforderung nicht, führen Sie die Auszeit wie geplant durch. PEP-ER 6.24 3UlYHQWLRQVSURJUDPPIU([SDQVLYHV3UREOHPYHUKDOWHQ +RJUHIH 9HUODJ +DQGHOQ 'LH$XV]HLW 6. Streiten und diskutieren Sie nicht mit dem Kind solange es in der Auszeit ist! 7. Warten Sie, bis die Mindestzeit vorüber ist. Falls das Kind sich noch nicht beruhigt hat, verlängern Sie die Auszeit, bis es mind. 1 Minute ruhig war. 8. Loben Sie das Kind, wenn es ihm gelungen ist, sich zu beruhigen. 9. Achten Sie darauf, dass sich die Auszeit für das Kind nicht lohnt, behalten Sie die Aufforderung bei. 10. Notieren Sie die durchgeführte Auszeit im Protokoll „Konsequenzen“! PEP-ER 6.25 3.RQVHTXHQ]HQ Gruppenleitung +RJUHIH 9HUODJ URWRNROO Zweitkraft andere Name des Kindes 3UlYHQWLRQVSURJUDPPIU([SDQVLYHV3UREOHPYHUKDOWHQ Verhalten des Kindes / Regel +DQGHOQ Erzieherin Beurteiler wirkungsvolle Aufforderungen gestellt? Datum Kind -/ heutiges Datum Konsequenzen Wenn Regel befolgt wird Wenn Regel nicht befolgt wird PEP-ER 6.26 -RE 3UlYHQWLRQVSURJUDPPIU([SDQVLYHV3UREOHPYHUKDOWHQ +RJUHIH 9HUODJ Zum nächsten PEP-Termin... 1. Führen Sie die 3URWRNROOH„Schöne Situationen“ und „Probleme“. 2. Setzen Sie positive und negative Konsequenzen gezielt ein. Überlegen Sie, wann eine „$XV]HLW“ in Frage kommt. 3. Notieren Sie Ihre Erfahrungen im 3URWRNROO„Positive Konsequenzen“. 4. Bringen Sie Ihre 0DSSH mit allen Protokollen mit. PEP-ER 6.27 3UlYHQWLRQVSURJUDPPIU([SDQVLYHV3UREOHPYHUKDOWHQ +RJUHIH 9HUODJ 3(3=XVDPPHQIDVVXQJ Das heutige Thema zum Nachlesen 3(30HPR Das Wichtigste in aller Kürze... 0HPR in Ihrer Mappe Zum Aufhängen „vor Ort“ Wie hat es Ihnen heute gefallen... Telefonkontakt möglich am... Nächste Sitzung am... PEP-ER 6.28