Nervensystem PDF - Tierarztpraxis am Kurpark Oberlaa

Summary

This document is a study guide on the nervous system, covering its structure and function. It discusses the central nervous system details and includes components of the body like the brain, spinal cord, and peripheral nerves.

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MODUL 4 NERVENSYSTEM Überwachende und ordnende Funktion überwacht Tätigkeiten der inneren Organe verarbeitet Meldungen aus der Innen- und Umwelt ordnet zweckentsprechendes Verhalten an Meldungen, die innen und außen aufgenommen werden -> Reize deren Aufnahmestellen -> Rezeptoren...

MODUL 4 NERVENSYSTEM Überwachende und ordnende Funktion überwacht Tätigkeiten der inneren Organe verarbeitet Meldungen aus der Innen- und Umwelt ordnet zweckentsprechendes Verhalten an Meldungen, die innen und außen aufgenommen werden -> Reize deren Aufnahmestellen -> Rezeptoren Peripheres NS: Leitungen, die Reize zum Gehirn hinführen ZNS: Reizverarbeitung Vegetatives NS: zuständig für geordneten Ablauf der inneren Organe UNTERTEILUNG Zentrales Nervensystem Peripheres Nervensystem Vegetatives Nervensystem Zentrales NS-> Gehirn und Rückenmark Peripheres NS-> Spinalnerven u periphere Nerven Vegetative NS-> unwillkürliches NS, Innenweltsystem, nicht dem Willen unterworfen, lebenswichtige Körperfkt: Atmung, Verdauung, Stoffwechsel, Herz/Kreislauf Parasypathikus - Sympathikus ZENTRALES NERVENSYSTEM GEHIRN Encephalon, Ansammlung von Nervengewebe 6 Anteile: 1. Verlängertes Mark (Medulla oblongata) 2. Brücke (Pons) 3. Mittelhirn (Mesencephalon) 4. Kleinhirn (Cerebellum) TIERARZTPRAXIS AM KURPARK OBERLAA 1 5. Zwischenhirn (Diencephalon) 6. Großhirn (Cerebrum) 1. Stammhirn Besteht aus: verlängertem Mark, Brücke, Mittelhirn Verlängertes Mark Medulla oblongata, schließt sich an Schädelbasis direkt dem Rückenmark an Brücke Pons, schließt sich unmittelbar an das verlängerte Mark an Mittelhirn Mesencephalon, kleinste Gehirnabschnitt, liegt direkt über Brücke Stammhirn Verantwortlich für lebenserhaltende Funktionen, zB Atmung, Regulierung der Körpertemperatur 2. Kleinhirn Cerebellum, besteht aus Rinde und Mark, Kontrollzentrum für die Bewegung/Motorik - >kontrolliert Körperhaltung, regelmäßige Ausführung und Koordination von Bewegungsabläufen, Muskelspannung, Viele Windungen-> Oberflächenvergrößerung-> Steigerung der Leistungsfähigkeit 3. Zwischenhirn Diencephalon, zw. Hirnstamm und Großhirn, Besteht aus Thalamus (Sehhügel) und Hypothalamus (übergeordnetes Zentrum des vegetativen Nervensystems), An Unterfläche des Zwischenhirns-> Hypophyse Hypophysenhinterlappen = Teil des ZNS Hypophysenvorderlappen = übergeordnete Hormondrüse, Teil des endokrinen Systems TIERARZTPRAXIS AM KURPARK OBERLAA 2 Thalamus „Tor des Bewusstseins“, alle Reize von außen und aus Körperinneren gelangen über aufsteigende Nervenbahnen hierher, Hier Verarbeitung und Unterteilung in wichtige und unwichtige Reize, wichtige Reize-> weiter zu Großhirn, Filtersystem, damit Großhirn nicht von unwichtigen Reizen überschwemmt Hypothalamus Wichtige Schaltstelle zw Nerven- und Hormonsystem, Gleichzeitig übergeordnete Hormondrüse und übergeordnetes Zentrum des vegetativen Nervensystems, Das innere Milieu des Körpers wird gesteuert (Körpertemp, Kreislauf, Wasser-, Nahrungsaufnahme), Abgabe der Hormone Vasopressin und ADH zur Regulierung des Wasserhaushalts 4. Großhirn Cerebrum, größter Hirnabschnitt, Sitz des Bewusstseins -> alle Reize (außen, innen), die bewusst werden sollen, müssen das Großhirn erreichen, Weiße Substanz: innen Nervenfasern, hier Nervenzellen wie Inseln eingebettet Graue Substanz: außen, Großhirnrinde, besteht aus vielen Nervenzellkernen mit unterschiedl. Funktionen, Viele Windungen zur Oberflächenvergrößerung 2 Hälften (Hemisphären durch tiefe Längsspalte, an Unterseite verbunden, Unterschiedliche intellektuelle Aufgaben Stirnlappen Willkürmotorik, verantwortl. für willkürliche Bewegungen Scheitellappen Hier werden Empfindungen aus dem Körper bewusst (Schmerz, Tast-, Druckempfindungen) Hinterhauptlappen Sehzentrum TIERARZTPRAXIS AM KURPARK OBERLAA 3 Schläfenlappen Hörzentrum, Reize aus Hör-, Gleichgewichtsorgan werden hier verarbeitet Limbisches System Funktionelle Einheit durch Zusammenschluss verschiedener Teile verschiedener Gehirnstrukturen (Teilen von Großhirn, Zwischenhirn, Mittelhirn), Emotionales Gehirn, es entstehen hier Gefühle, zB Aggression, Angst, Wut, Trauer Hirnhäute Meningen, Gehirn und Rückenmark von bindegewebigen Hirnhäuten umgeben Unterteilung Harte Hirnhaut Dura Mater, liegt innerem Schädelknochen an, Epiduralraum: zw Knochen und Dura Mater Spinnwebenhaut Arachnoidea, dünnes Häutchen, anschließend an Dura Mater, Subduralraum: zwischen Dura Mater und Arachnoidea Weiche Hirnhaut Pia Mater, Blutgefäße, liegt Gehirn- und Rückenmarksoberfläche direkt auf, Subarachnoidalraum: zwischen Pia Mater und Arachnoidea, Liquor Ventrikelsystem System von Hohlräumen, diese stehen miteinander in Verbindung, Ventrikel (Gehirnkammern), die mit Liquor (Gehirn- u Rückenmarkswasser) gefüllt Liquor Umspült Gehirn und Rückenmark, Funktion: Schutz des Gehirns vor Stößen und Schlägen von außen, Ernährung der Gehirnzellen, TIERARZTPRAXIS AM KURPARK OBERLAA 4 Diagnostik: Punktion kleiner Menge von Gehirn-bzw. Rückenmarkswasser aus Subarachnoidalraum des Rückenmarks zu Laboruntersuchungszwecken -> Nachweis von versch. Infektionskrankheiten Blut-Hirnschranke Nicht alle Stoffe aus Blut gelangen zu Gehirnzellen, Gebildet aus Endothelzellen der Kapillaren und Nervenzellausläufern, Durch diese Verbindung zwischen Blutgefäß- und Nervensystem werden Blutinhaltsstoffe kontrolliert, Schutzeinrichtung damit keine schädigenden Stoffe zu Nervenzellen gelangen Blutgefäße des Gehirns Durch paarig angelegte innere Halsschlagader (A. Carotis interna) Und die beiden Wirbelschlagadern (Aa. Vertebrales)-> wird an Hirnbasis zu A. Basilaris Zweigen sich in immer kleiner werdende Kapillaren auf, Sauerstoffarmes, venöses Blut -> über paarige Drosselvene (V. Jugularis) -> zum Herzen RÜCKENMARK Medulla Spinalis, schließt sich dem verlängerten Mark caudal an, = Teil des Zentralnervensystems, Verläuft im Wirbelkanal bis zum 1./2. LW, Ebenfalls von 3 Häuten und der Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit umgeben, Graue Substanz (Nervenzellkörper) Weiße Substanz (durchziehende Nervenfasern) PERIPHERES NERVENSYSTEM 1. Spinalnerven TIERARZTPRAXIS AM KURPARK OBERLAA 5 Aus oberen und unterem Bereich des Rückenmarks -> 31 Rückenmarksnervenpaare, Verlaufen kurze Strecke innerhalb Wirbelkanal, treten weiter caudal durch spezielle Öffnungen aus knöchernem Wirbelkanal, Unterteilung: 8 Halsnervenpaare 12 Brustnervenpaare 5 Lendennervenpaare 5 Kreuzbeinnervenpaare 1 Schwanznervenpaar 2. Periphere Nerven Enthalten motorische, sensibel und vegetative Fasern Afferente (aufsteigende) Nervenfasern Leiten Reiz (elektr. Erregung) von Peripherie zum Gehirn Efferente (absteigende) Nervenfasern Leiten elektr. Erregung vom Gehirn in Peripherie Leitungsnetz, das die Reize zum Gehirn leitet und Antworten vom Gehirn wieder in den Körper trägt Besteht aus sensiblen (leiten Sinnesreize zum ZNS hin) und motorischen (Bewegungsnerven) Nerven Fast immer bilden gleichzeitig sensible und motorische Fasern einen Nerven (gemischte Nerven) NERVENSYSTEME WILLKÜRLICHES NERVENSYSTEM Regelung aller Funktionen des Körpers, die dem bewussten Willen unterliegen -> TIERARZTPRAXIS AM KURPARK OBERLAA 6 Wahrnehmung und Verarbeitung von Reizen und Steuerung der Willkürbewegung (damit Reiz bewusstwerden kann, muss er im Gehirn verarbeitet werden) UNWILLKÜRLICHES NERVENSYSTEM Autonomes (unabhängiges), vegetatives Nervensystem Nervengewebe, dessen Funktion nicht durch Willen und Bewusstsein beinflussbar ist Leitungsnetz, steht mit vegetativen Zentren im ZNS in Verbindung, Regelung wichtiger Lebensfunktionen Sympathikus Parasympathikus Sympathikus Funktion: Mobilisierung von Energie zur Auseinandersetzung mit der Umwelt Gehirn, Herz-, Skelettmuskulatur werden mit Sauerstoff versorgt, Körperfunktionen, die für Flucht-, Kampfsituation störend wirken, werden gehemmt Ursprung: Hals-, Brust-, Lendenwirbelsäulenbereich aus Rückenmark − Beschleunigung von Herzschlag und Atmung − Bronchienerweiterung und Erweiterung der Blutgefäße, die Herz und Skelettmuskulatur versorgen − Blutdruckanstieg − Hemmung der Darmbewegung − Hemmung der Tätigkeit der Verdauungsdrüsen − Hemmung der Blasen- und Darmentleerung − Pupillenerweiterung (Mydriasis) Parasympathikus Ursprung: Hirnstamm und Sakralmark (Kreuzbein), TIERARZTPRAXIS AM KURPARK OBERLAA 7 Hauptnerv: N. Vagus, Gegenspieler des Sympathikus, Körperliche Effekte, die der Erholung und dem Aufbau des Organismus dienen − Verlangsamung von Herzschlag und Atmung − Verengung von Bronchien und Blutgefäßen der Herz- und Skelettmuskulatur − Blutdrucksenkung − Steigerung der Magen-, Darmmotilität − Förderung der Blasen-, Darmentleerung − Pupillenverengung (Miosis) REFLEXE Immer gleichbleibende (stereotype) unwillkürliche Reaktion auf einen Reiz, Reiz aus Umgebung oder aus Körperinneren, Laufen sehr schnell ab, dadurch ermöglichen sie dem Organismus in bestimmten Situationen rasch zu reagieren (zB beim Stolpern) Einteilung: normal, verstärkt, abgeschwächt -> Zu Diagnostikzwecken von Erkrankungen des Nervensystems Reflexbogen Ursprungsort des Reizes und Reaktionsort liegen meist nahen beieinander oder sogar selbe Stelle, Elektrische Impuls verläuft auf kürzestem Weg bogenförmig vom Entstehungsort über Rückenmark zu Reaktionsort -> REFLEXBOGEN Der Reiz, der einen Reflex auslöst, erreicht nicht das Gehirn, sondern wird direkt vom Rückenmark beantwortet SCHMERZ TIERARZTPRAXIS AM KURPARK OBERLAA 8 Schmerzbedeutung: Warnfunktion, kurz und lokal begrenzt, Beschädigungen des Organismus werden an ZNS gemeldet, Abwehrreaktion ausgelöst, um größere Schäden zu vermeiden Schmerzeinteilung Nach Schmerzdauer Akute Schmerzen Folge einer Gewebeschädigung, verursachen Reaktion wie z.B. Flucht, Haltungsänderung, Schmerzgesicht Postoperative Schmerzen Chronische Schmerzen Länger als 3 Monate, Nicht durch Schmerzmittel beeinflussbar, Schmerz hat sich verselbstständigt, keine Warnfunktion mehr Schmerzeinteilung Chronische Schmerzen Physiolog gesehen sinnlos, ursächlich ist hierfür Ausbildung eines Schmerzgedächtnis -> Entsteht, wenn Schmerzen über längeren Zeitraum bestehen und unbehandelt bleiben, Nervenzellen im Gehirn reagieren nach und nach immer stärker auf ständig eintreffenden Schmerzimpuls -> Schmerz wird immer stärker, obwohl Ursache nichtmehr/kaum mehr vorhanden, !Frühzeitige Schmerzbehandlung! QUELLE: Das Lehrbuch für Tiermedizinische Angestellte“, „Tiermedizinische Fachangestellt in Schule und Beruf TIERARZTPRAXIS AM KURPARK OBERLAA 9

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