Cervicalblockade Verfahrensanweisung KN-ANÄ 02 PDF
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RWTH Aachen University
C. Elbe
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This document provides a procedure for a cervical blockade, a regional anesthetic technique often used in conjunction with carotid stenosis treatment. It details pre-operative preparation, necessary materials, monitoring procedures, and post-operative considerations. It mentions blood pressure management and anti-coagulation.
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Cervicalblockade Verfahrensanweisung KN-ANÄ – 02 – Patientenbezogene Abläufe Das regionalanästhesiologische Verfahren der Cervicalblockade wird meist zur Thrombe...
Cervicalblockade Verfahrensanweisung KN-ANÄ – 02 – Patientenbezogene Abläufe Das regionalanästhesiologische Verfahren der Cervicalblockade wird meist zur Thrombendarteriektomie (TEA) einer Carotisstenose angewandt. Zur Operation kommen Patienten mit symptomatischer oder asymptomatischer Carotisstenose. In seltenen Fällen handelt es sich um einen Notfalleingriff. Präoperative Vorbereitung Anamnese: handelt es sich um eine symptomatische oder asymptomatische Carotisstenose? Dokumentation der präoperativen neurologischen Defizite HNO-Konsil zum Ausschluss N. recurrens-Parese Neurologisches Konsil Material Sterilset zur Desinfektion (Lochtuch, Schaumstofftupfer etc.) Nadel Sonoplex 50 mm, bei großem Halsumfang Sonoplex 80 mm 20 ml Prilocain 1%, 40 ml Ropivacain 0,375 % Remifentanil-Perfusor (1mg/50 ml) Standardmonitoring (graues EKG-Kabel mit Resp-Funktion), + arterielle RR-Messung Sauerstoff-Nasensonde Monitoring Einleitung: arterielle Druckmessung kontralateral zur Punktionsstelle in LA Anwesenheitspflicht im Saal für Anästhesist und Anästhesiepflegekraft während der Abklemmphase, um schnellstmöglich auf neurologische Veränderungen zu reagieren. Während Abklemmphase: Minütliche Kontrolle der Vigilanz, der Sprache und Motorik. Postoperativ Verlegung auf Intensivstation. Vorgehen Ultraschall-Kontrolle Diaphragmabeweglichkeit zum Ausschluss N. phrenicus-Parese 1. Anästhesie der Carotisscheide: Ultraschall-gesteuerte Identifikation der Carotis- Bifurkation, dann Anlage unter Sicht eines Depots von 5 ml Prilocain 1% und 5 ml Naropin 0,375% an die A. carotis communis. Einstichstelle Hinterrand M. sternocleideomastoideus. Sorgfältige Aspiration zur Vermeidung intravasaler Injektionen. Punktionsnadel mit LA füllen, da Luftblasen die Ultraschall-Darstellung stören; beim Vorschieben der Nadel können bereits kleine Mengen LA gegeben werden. Dateiname: KN-ANÄ-VA Cervicalblockade (02-0) Seite: 1 von 2 Ersteller: C. Elbe Erstellt/Update: 06.2019 / 31.07.20 Freigabe: CA Prof. Krüger Freigabedatum: 31.07.2020 Cervicalblockade Verfahrensanweisung KN-ANÄ – 02 – Patientenbezogene Abläufe 2. Anästhesie des Plexus cervicalis intermedius: Zurückziehen der Nadel an den Hinterrand des M. sternocleidomastoideus. Nach Aspiration Applikation von 20 ml Ropivacain 0,375%. 3. Additive Lokalanästhesie: 3a. Am oben verwendeten Punktionsort 5 ml Prilocain 1% in Richtung der späteren Schnittführung (Vorderrand M. sternocleidomastoideus). 3b. Punktionsort Mastoid. Einstich in Richtung der späteren Schnittführung. Hier Etappen-Injektion mit 10 ml Prilocain 1%. (5-3-2 ml). 4. Kleines Lokalanästhesie-Depot (2 – 4ml) im Bereich der Fossa jugularis. Hier wird am OP-Ende die Redon ausgeleitet. Additive Medikation Sedierung Remifentanil-Perfusor (1mg/50ml): 5 bis max. 10 ml/h. Blutdruckmanagement Hypertension über 220mmHg systolisch muss konsequent behandelt werden mit Urapidil- Boli 5 – 10 mg i.v. Blutdruck-Ziel vor der Abklemmphase zwischen 140 – 180 mmHg systolisch. Blutdruck-Ziel während Abklemmphase 180 mmHg systolisch Blutdruck-Ziel nach Abklemmphase 120 – 160 mmHg systolisch. Blutdruck-Ziel auf Intensivstation 110 – 150 mmHg systolisch. Antikoagulation (nach Rücksprache mit Operateur) Acetylsalicylsäure 100 mg p.o. 1-0-0 Heparin-Perfusor 7 IE/kg KG Postoperative Therapie Alle Patienten, die an der Carotis operiert werden, müssen postoperativ auf der Intensivstation mindestens bis zum Folgetag überwacht werden. In der postoperativen Phase treten häufig hypertensive oder hypertone Phasen auf, die behandelt werden müssen. Eine postoperative Nachblutung ist eine akut lebensbedrohliche Komplikation. Dateiname: KN-ANÄ-VA Cervicalblockade (02-0) Seite: 2 von 2 Ersteller: C. Elbe Erstellt/Update: 06.2019 / 31.07.20 Freigabe: CA Prof. Krüger Freigabedatum: 31.07.2020