Fragenkatalog Deutsch Fajtak PDF

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This document contains a series of questions about German language and linguistics.

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VO Deutsch Fajtak 1. Was sind die grundlegenden Aufgaben der Sprachdidaktik? ---------------------------------------------------------- - ▪ Wissenschaftliche Erforschung der Lernprozesse - ▪ Technik des Unterrichtens - ▪ Fundierung des Sprachunterrichts Ohne fachwissenschaftliches und fa...

VO Deutsch Fajtak 1. Was sind die grundlegenden Aufgaben der Sprachdidaktik? ---------------------------------------------------------- - ▪ Wissenschaftliche Erforschung der Lernprozesse - ▪ Technik des Unterrichtens - ▪ Fundierung des Sprachunterrichts Ohne fachwissenschaftliches und fachdidaktisches Wissen ist es der Lehrkraft nicht möglich, Unterricht korrekt zu planen und auf die fachbezogenen Probleme und Bedürfnisse der Kinder einzugehen. 2. Welche Bezugswissenschaften hat die Sprachdidaktik? ------------------------------------------------------ Sprachdidaktik kann als Theorie des Lehrens und Lernens im interdisziplinären Kontext betrachtet werden. - ▪ Bildungswissenschaft (z.B.: Allgemeine Didaktik) - ▪ Psychologie (z.B.: Psycholinguistik) - ▪ Soziologie (z.B.: Soziolinguistik, Lesesoziologie) - ▪ Sprachwissenschaft (z.B. Phonologie) - ▪ Literaturwissenschaft (z.B. Kinder- und Jugendliteratur) 3. Welche Leitideen bestimmen nach Freund unterrichtliches Handeln in der ------------------------------------------------------------------------- Grundschule? ------------ - Die normative Komponente des Gegenstandes (Berücksichtigung sprachlicher Normen) - Die schöpferisch-künstlerische Komponente (Förderung der kreativen Fähigkeiten) - Kindgemäßheit und Entwicklungsorientierung (Eigenaktivität fördern und Unterstützung geben) - Die sprachsystematische Komponente (systematischer Aufbau sprachlichen Wissens) *\*sprachliche Normen sind zB Rechtschreibung, Grammatik, gendergerechte Sprache\...* 4. Nennen Sie drei Zieldimensionen des Sprachunterrichts! --------------------------------------------------------- - Sprachunterricht soll den Aufbau der kindlichen Identität unterstützen. - Sprachunterricht soll die Kommunikationsbereitschaft- und fähigkeit der Kinder entfalten. - Sprachunterricht soll die emotionale Entwicklung der Kinder unterstützen. 5. Welche fünf sprachlichen Kompetenzen sind für die Bildungsstandards im Unterrichtsfach Deutsch grundlegend? -------------------------------------------------------------------------------------------------------------- - Linguistische Kompetenz Beherrschen eines umfassenden Wortschatzes und der Regeln - Kommunikative Kompetenz Fähigkeit zu situationsangemessenem Sprachhandeln - Kognitive Kompetenz Fähigkeit zur Ordnung und Speicherung von Erfahrung/Wissen+Abruf und Neuordnung dieser - Metakommunikative Kompetenz Fähigkeit zur Reflexion über sprachl. Ausdrücke, Handlungen, Strukturen des Sprachsystems - Multimediale kommunikative Kompetenz Nutzung der modernen Informations- und Kommunikationstechnologie 6. Wie heißen die Kompetenzbereiche des Unterrichtsfaches Deutsch? ------------------------------------------------------------------ - (Zu-) Hören und Sprechen - Lesen - Verfassen von Texten - (Rechts-) Schreiben und Sprachbetrachtung 7. Was bedeutet Phonetik? ------------------------- phoné (griech.): Ton, Laut, Stimme Die Phonetik beschäftigt sich mit den physikalischen Eigenschaften von Lauten und mit den Möglichkeiten der Lautbildung \*Phonetik erforscht wie Sprachlaute produziert, übermittelt und wahrgenommen werden. 8. Was bedeutet Phonologie? 8. Was bedeutet Phonologie? --------------------------- Die Phonologie beschreibt die Stellung der Laute (Phoneme) im Sprachsystem. Phonologie erforscht, wie Laute in einer Sprache systematisch verwendet werden, um Bedeutungen zu erzeugen und zu unterscheiden. 9. Was ist ein Phonem? ---------------------- phoné (griech.) = Ton, Laut, Stimme Phoneme sind die kleinsten bedeutungsunterscheidenden Einheiten der Lautsprache (Vokale *aeiou+äöü*, Konsonanten *Rest*) *zB B in Bein* 10. Wie können Konsonanten beschrieben werden? ---------------------------------------------- Konsonanten (Mitlaute) werden entweder durch Sprengung eines Verschlusses oder durch Verengung des Luftweges in der Mundhöhle oder im Rachen gebildet. Bei stimmhaften Konsonanten treten als zweite Schallquelle die Stimmlippen des Kehlkopfes hinzu. Es wird zwischen Artikulationsart (wie?) und Artikulationsort (wo?) unterschieden. Beispiel: /b/ wird mit den Lippen gebildet (Ort), welche dabei geschlossen werden (Art), daher ist /b/ ein bilabialer Verschlusslaut. 11. Wie können Vokale beschrieben werden? ----------------------------------------- Vokale (Selbstlaute) werden durch die Stimmbänder im Kehlkopf gebildet. Eine unterschiedliche Gestaltung des Resonanzraumes, der Mundhöhle, bewirkt die Verschiedenartigkeit der Vokale. Vokale können gespannt (lang) oder ungespannt (kurz) sein. Zu den Vokalen zählen auch Umlaute. Zwielaute (Diphthonge) werden gebildet, indem die Zunge eine Gleitbewegung durchführt. Sie setzt bei einem Vokal an und gleitet zu einem zweiten (zB: /a/ -\> /u/: /au/) 12. Was sind Allophone? ----------------------- Allophone sind Laute, die ein Phonem realisieren, z.B. Zungenspitzen- /r/ und Zäpfchen- /R/ sind Allophone des Phonems /r/. 13. Was ist ein Minimalpaar? ---------------------------- Zwei Zeichenkörper, die sich wie „Hase" und „Hose" nur in einem Segment unterscheiden, bilden ein Minimalpaar. 14. Was ist ein Graphem? ------------------------ graphema (griech.): Schrift Grapheme sind die kleinsten bedeutungsunterscheidenden Einheiten in einem Schriftsystem (Buchstaben). *zB: A ist ein Graphem der den Laut a repräsentiert* 15. Was ist ein Allograph? -------------------------- Allographe sind Buchstaben, die ein Graphem realisieren (z.B. Groß- und Kleinbuchstaben). 16. Was wird unter Phonem-Graphem-Korrespondenzen verstanden? ------------------------------------------------------------- = Laut-Buchstaben- Zuordnungen, ist für den Schriftspracherwerb grundlegend. 17. Was sind Morpheme? ---------------------- morphé (griech.)= Gestalt, Form Morpheme sind die kleinsten bedeutungstragenden Einheiten der Sprache. Grundmorpheme: kurz, nicht weiter zerlegbare Wörter bzw. Bedeutungsträger zB: alt, Haus, und, geh Grammatische Morpheme: erweitern die Wortbedeutung des Grundmorphems zB: ver/kauf/en 18. Womit befasst sich die Semantik? ------------------------------------ sema (griech.): Zeichen, Merkmal Die Semantik befasst sich mit der Analyse und Beschreibung der Bedeutung sprachlicher Zeichen und Zeichenfolgen (Wörter, Wortgruppen, Sätze). 19. Was sind Signalgruppen? --------------------------- Signalgruppen sind auffallende Buchstabengruppen, die als optische Gestaltmerkmale auftreten, z.B. „all" in „alle", „Halle", „Schall",..., „aus" (Wortunterganzes) in „Haus", „Maus",... 20. Welche Arten der Flexion sind in der Grammatik bedeutsam? Wie können diese beschrieben werden? -------------------------------------------------------------------------------------------------- flectere (lat.): biegen, beugen - **Konjugation**: Konjugation coniugare (lat.): verbinden Die Konjugation ist die für das Verb spezifische Flexionsform. Das Verb kann sich hinsichtlich Person, Numerus, Modus, Tempus und Genus verändern. *(Ich geh, du gehst, er/sie/es geht,..)* - **Deklination**: declinare (lat.): abbiegen, abändern, beugen Im Deutschen werden Nomen, Adjektive, Artikel, Pronomen und einige Numeralia dekliniert. Mittels Deklination verändert sich ein Wort nach Kasus, Numerus und Genus. - **Komparation**: comparare (lat.): vergleichen Das Vergleichen oder die „Steigerung" betrifft das Adjektiv und das Adverb. 21. Womit beschäftigt sich die Syntax? -------------------------------------- syntaksis (griech.): Zusammenordnung, Satzgefüge Die Syntax (Satzlehre) beschäftigt sich mit dem Aufbau und der Bildung von Sätzen. 22. Was wird in der Linguistik unter dem Lautprinzip (phonographischen Prinzip) verstanden? ------------------------------------------------------------------------------------------- - Grundlegend für alle Alphabetschriften - Phonemen werden nach bestimmten Regeln Graphemen zugeordnet und umgekehrt - Phonem-Graphem-Korrespondenzregeln 23. Was wird in der Linguistik unter dem Stammprinzip (morphematischen Prinzip) verstanden? ------------------------------------------------------------------------------------------- Dieses Prinzip bezieht sich auf die Schreibung des Wortstammes innerhalb einer Wortfamilie. Morpheme sind die kleinsten bedeutungstragenden Einheiten einer Sprache und zeigen Wortverwandtschaften auf. Grundschulrelevante Bereiche sind z.B. die Umlautschreibung und die Auslautverhärtung. wohnen, wohnt, gewohnt, Wohnung,... fahren, fährt, gefahren, Gefahr, gefährlich,... Baum -- Bäume / Hand -- Hände 24. Was wird in der Linguistik unter dem grammatischen (syntaktischen Prinzip) verstanden? ------------------------------------------------------------------------------------------ Dieses Prinzip regelt die Groß- und Kleinschreibung und die Zeichensetzung. Es ist grammatisches Wissen (z.B. zu Wort- und Satzarten, zur Nominalisierung...) erforderlich. auf Abruf, in Hinsicht auf, zur Not, in Bezug auf, außer Acht lassen, zu Hilfe kommen, in Kauf nehmen,... 25. Was besagt das System der sprachlichen Grundfertigkeiten? ------------------------------------------------------------- Es beschreibt die grundlegenden sprachlichen Fähigkeiten, die notwendig sind, um Sprache effektiv zu verstehen und zu verwenden. Diese Fertigkeiten werden in vier Hauptbereiche unterteilt: Sprachproduktion Sprachrezeption (-aufnahme) ---------------------- ------------------ ----------------------------- Gesprochene Sprache Sprechen Hören Geschriebene Sprache Schreiben Lesen Diese vier Grundfertigkeiten sind eng miteinander verbunden und fördern sich gegenseitig. Sie bilden die Basis für Sprachkompetenz. Eine gut entwickelte sprachliche Kompetenz erfordert meist die Fähigkeit, alle vier Fertigkeiten in verschiedenen Kontexten anzuwenden. 26. Was bedeuten die Begriffe Sprachproduktion, Sprachrezeption und Sprachreflexion? ------------------------------------------------------------------------------------ **Zur Sprachproduktion** Beim Sprechen und Schreiben wird aktiv Sprachmaterial erzeugt. (Laute werden artikuliert, Texte werden produziert.) Schriftliche und mündliche Äußerungen müssen inhaltlich vollständig und grammatisch und lexikalisch möglichst korrekt sein, um verstanden werden zu können. **Zur Sprachrezeption** Beim Hören und Lesen geht es vorrangig um Verstehensprozesse und die Aufnahme und Verarbeitung von akustischen und visuellen Signalen. **Sprachreflexion** Bewusstes Nachdenken über Sprache und ihre Strukturen um Sprachverständnis- und kompetenz zu fördern 27. Was sind kommunikative Ausdrucksmittel? ------------------------------------------- - Metasprachliche Mittel (zB grammatische Begriffe, um über Sprache zu sprechen) - Sprachbegleitende Mittel (zB Lautstärke, Tonfall, Artikulation) - Außersprachliche Mittel (zB Mimik, Gestik) 28. Welche drei Sprachintentionen lassen sich von Karl Bühlers Organon-Modell ableiten? Welche Bedeutung haben diese? --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- - **Expressive Sprachintention:** Absicht zu erzählen, sich sprachlich auszudrücken, Emotionen zeigen - **Informative Sprachintention:** Absicht, jemanden über etwas zu informieren - **Appellative Sprachintention:** Absicht, beim „Empfänger" ein bestimmtes Verhalten auszulösen 29. Was besagt das Vier-Ohren-Modell von F. Schulz v. Thun? ----------------------------------------------------------- Es besagt, dass jede Nachricht auf vier verschiedene Arten interpretiert werden kann, und jede dieser Arten wird als ein „Ohr" bezeichnet, mit dem der Empfänger eine Nachricht hören kann. Diese 4 Ebenen einer Botschaft sind: 30. Welche Möglichkeiten gestörter Kommunikation gibt es? Was bedeuten diese? ----------------------------------------------------------------------------- **Differenz der Codes:** Es werden zwei verschiedene „Sprachen" (auch Fachsprachen) gesprochen. Der „Empfänger" versteht den „Sender" nicht. (z.B. Vortrag eines Biochemikers...) **Differenz der Erfahrung** Menschen mit unterschiedlichem kulturellem und gesellschaftlichem Hintergrund fehlt häufig der gemeinsame Erfahrungshorizont. Sie können vom selben Begriff eine unterschiedliche Vorstellung haben (z.B. „Fetzen", „Läufer", \...). **Differenz der Konnotation** Unter einem Begriff werden gefühls- und einstellungsmäßig verschiedene Mitbedeutungen verstanden (z.B.: rot, schwarz, usw. --Farben oder politische Parteien). 31. Welche Sprachebenen werden in der Vorlesung genannt? -------------------------------------------------------- - Idiolekt (Sprache des Einzelnen) - Dialekt (Regionale Mundart) - Soziolekt (Sprache einer sozialen Gruppe) - Standardsprache (überregionale institutionalisierte Sprache einer Sprachgemeinschaft) - Hochsprache - Kultursprache - Fachsprache 32. Was ist mit dem Begriff Standardsprache gemeint? ---------------------------------------------------- überregionale institutionalisierte Sprache einer Sprachgemeinschaft *!Schule!* 33. Was bedeutet der Begriff Sprachvarietät? -------------------------------------------- ***Varietät***: Erscheinungsform der Standardsprache, die durch einzelne Varianten besonders charakterisiert ist zB: österr-deutsch: Schlagobers, Fleischhauer; australisches Englisch,.. 34. Welche vier Theorien haben sich zum Spracherwerb des Kindes etabliert? -------------------------------------------------------------------------- Beschreiben Sie diese! ---------------------- Bis heute keine eindeutige Antwort auf die Frage, wie ein Kind Sprachen(n) erwirbt. - **Nativistischer Ansatz** Der Mensch verfügt über ein angeborenes Sprachvermögen („Sprachkompetenz") auf Basis einer „Universalgrammatik". Kind erwirbt Sprache intuitiv und unbewusst; Spracherwerb= Regelerwerb - **Lerntheoretischer Ansatz** Sprache entwickelt sich als Reaktion auf Reize. Spracherwerb durch Imitation und Verstärkung (pos./neg. Reaktion der Umwelt) - **Kognitivistischer Ansatz** Das Erlernen von Sprache basiert auf kognitiven Fähigkeiten, es besteht ein Zusammenhang zwischen Sprache und Denken. Spracherwerb ist abhängig von Entwicklungsstand des Denkens (Stichwörter: Objektpermanenz, Symbolfunktion, Perspektivenwechsel) - **Interaktionistischer Ansatz** Spracherwerb impliziert soziales Handeln. Kinder lernen Sprache durch aktive Unterstützung und Interaktion mit ihrer sozialen Umgebung (zB: Anpassung Sprachniveau, gemeinsame Aktivitäten,...). 35. Welche Phasen durchläuft das Kind im ersten Lebensjahr in Bezug auf den Spracherwerb? ----------------------------------------------------------------------------------------- 1\. Schreien (Appelfunktion) 2\. Lallen Lallmonologe, Echolalie, Verbindungen zwischen Vokal und Konsonant, erster Umgang mit Sprechsilben (bababa) Ab dem 6. Monat erfolgt eine Ausrichtung der Lautproduktion auf gehörte Laute Phase des ersten Sprachverständnissen. Durch Interaktion hervorgerufene Reaktionen erwecken den Eindruck, dass das Kind über ein erstes Sprachverständnis verfügt („Wo ist der Bub?" -- „Da.") Phase des eigentlichen Sprechens Mit etwa einem Jahr erkennt das Kind die Bedeutung bestimmter Laut- und Silbenkombinationen, zB „mama" wird zur Bezeichnung einer konkreten Person Im 2.Lj passiver Wortschatz 4-10mal umfangreicher als aktiver Wortschatz. 36. Wie verläuft der Spracherwerb bezüglich des Wortschatzes? ------------------------------------------------------------- Phase des eigentlichen Sprechens Mit etwa einem Jahr erkennt das Kind die Bedeutung bestimmter Laut- und Silbenkombinationen, zB „mama" wird zur Bezeichnung einer konkreten Person Im 2.Lj passiver Wortschatz 4-10mal umfangreicher als aktiver Wortschatz. 37. Wie verläuft der Spracherwerb in Bezug auf syntaktische Strukturen? ----------------------------------------------------------------------- 1\. Einwortsätze -- Erkennen des Symbolcharakters von Sprache (ab 10.Monat) 2\. Zweiwortsätze -- Wesen der Sprache wird erfasst zB „Suppe essen", „Ich spielt" 3\. Erwerb des syntaktischen Prinzips (ab 1,5-2 J.) Mehrwortsätze zB „Da ist Papi", „Ich hab ein Bild gemalt." (ab 2J) *\*Struktur von Satzbildung* 38. Was stellte Pregel bezüglich der Sprache des Schulkindes fest? ------------------------------------------------------------------ Die Sprache des Schulkindes (Pregel) **Freskostil** **Reliefstil** ------------------------------------- ---------------------------------------------------------- ---------------------------------------------------------------------------- **Satzbau** parataktisch-additiv Darstellung verschiedener Beziehungen **Darstellungstempus (Zeit)** Perfekt Präteritum **Adjektive** meist prädikativ verstärkt attributiv **Struktur der dargestellten Welt** Raum als Rahmen von Geschehen, ohne Tiefe, „freskenhaft" Raum gewinnt an Selbständigkeit durch Einsatz sprachlicher Mittel, „Relief **Zeitstruktur** einfache Reihung zeitliche Tiefe **Perspektive** Außenperspektive Festigung der Erzählerpersönlichkeit, Berücksichtigung der Zuhören Dieser Untersuchung von Pregel (vgl. Beisbart/Marenbach, 2010, S. 70) ging die weitaus bekanntere allgemeine soziologische Studie von Basil Bernstein voraus. Basil Bernstein prägte in den 1960er-Jahren im Zusammenhang mit Zugehörigkeiten zu sozialen Schichten die Begriffe restringierter Sprachcode und elaborierter Sprachcode. 39. Was bedeuten die Begriffe Erstsprache, Zweitsprache, Fremdsprache, Begegnungs- und Nachbarsprache? ------------------------------------------------------------------------------------------------------ **Erstsprache** Der Spracherwerb des Kindes erfolgt durch Interaktion und Nachahmung. Die Erstsprache ist identitätsstiftend (Muttersprache). **Zweitsprache** Der Zweitspracherwerb erfolgt entweder simultan oder konsekutiv zum Erstspracherwerb und kann gesteuert oder ungesteuert erfolgen. Die Zweitsprache wird in alltäglichen Kommunikationssituationen benötigt und verwendet. **Fremdsprache** Der Fremdspracherwerb ist gesteuert -- die Sprache wird gelehrt und gelernt. **Begegnungs- und Nachbarsprache** Es handelt sich um die Sprache, die von anderen Menschen in der Umgebung gesprochen wird, aber nicht die Mehrheitssprache ist. 40. Was bedeuten die Begriffe Bilingualismus und Semilingualismus? ------------------------------------------------------------------ **Bilingualismus** - Doppelsprachigkeit - Sprachliche Symmetrie zwischen zwei Sprachen **Semilingualismus** - Halbsprachigkeit - Interferenzen 41. Was ist mit „innerer Mehrsprachigkeit" gemeint? --------------------------------------------------- Die Erstsprache (Standardsprache) wird unter Berücksichtigung von Dialekt und Soziolekt ausgebildet (Sprachvarietäten). 42. Welche Theorien haben sich zum Zweitspracherwerb etabliert? Beschreiben Sie diese! -------------------------------------------------------------------------------------- **Identitäts- Hypothese** Es wird davon ausgegangen, dass Erst- und Zweitspracherwerb identisch verlaufen. Dabei werden angeborene Potenziale und kognitive Prozesse aktiviert, wodurch die Regeln der Zweitsprache in der gleichen Abfolge erworben werden wie die der Erstsprache. **Transfer-Hypothese** Diese Hypothese wird auch als Kontrastivhypothese bezeichnet und besagt, dass die Erstsprache den Erwerb der Zweitsprache insofern beeinflusst, dass in der Erstsprache und Zweitsprache idente Strukturen einfach zu erlernen sind. Unterschiedliche Regeln führen hingegen zu Fehlern und Lernschwierigkeiten. Interferenzen können im Bereich der Aussprache, der Grammatik und des Wortschatzes auftreten. **Interlanguage-Hypothese** Diese Hypothese besagt, dass der Erwerb der Zweitsprache über eine „Zwischensprache" erfolgt. Dabei wird ein spezifisches Sprachsystem entwickelt (Interlanguage), das Merkmale der Erstsprache, Merkmale der Zweitsprache und eigenständige Züge beinhaltet. **Interdependenz-Hypothese** Die Entwicklung der Zweitsprache ist abhängig vom Entwicklungsstand der Erstsprache, d.h. es muss eine Basis in der Erstsprache gegeben sein, damit die Zweitsprache erworben werden kann. 43. Was besagt das Modell zum Schriftspracherwerb nach Renate Valtin? --------------------------------------------------------------------- Der Schriftspracherwerb ist ein fortlaufender Lernprozess, der in mehreren Phasen erfolgt: 1.Präliteral- symbolische Phase - Nachahmung von Verhaltensweisen, Vorlesen hat hohen Stellenwert 2\. Logographemische Phase - Kind erfasst den Symbolcharakter graphischer Zeichen (Buchstabe steht für etwas) 3./4. Alphabetische Phase - Phonem- Graphem- Korrespondenz wird erkannt. Kinder können Buchstaben benennen und beim Schreiben eine Lautfolge in Form von Buchstaben darstellen („lauttreu") 5\. Orthographische Phase - Das Erkennen, dass viele Wörter anders geschrieben als gesprochen werden. Beim Lesen und Schreiben werden größere sprachliche Einheiten erfasst und verwendet. 6\. Integrativ- Automatisierte Phase Das Kind verfügt über einen Grundwortschatz gespeicherter Wörter, die „abrufbar" sind und richtig geschrieben werden können. Aspekte der Wort- und Satzgrammatik werden umgesetzt. Das Lesen erfolgt wortübergreifend, dh. Es werden Wortgruppen und Sätze erfasst 44. Wie werden die Phasen der Lese- und Schreibentwicklung bezeichnet? ---------------------------------------------------------------------- Schriftspracherwerb ist ein fortlaufender Lernprozess, der in mehreren Phasen erfolgt: **Präliteral-symbolische Phase (1)** In der präliteral-symbolischen Phase ahmt das Kind Verhaltensweisen von Bezugspersonen nach. Das Vorlesen hat somit einen hohen Stellenwert für die Leseentwicklung des Kindes. **Logographemische Phase (2)** In der logographemischen Phase erfassen die Kinder den Symbolcharakter graphischer Zeichen. Buchstaben stehen „für etwas", ein Wort wird als Bild (Logo) betrachtet. Das Kind merkt sich bestimmte Gestaltmerkmale eines Wortes. Das Schreiben kann als „Schreibmalen" angesehen werden. **Alphabetische Phase (3, 4)** In der alphabetischen Phase werden PhonemGraphem-Korrespondenzen erkannt. Kinder können Buchstaben benennen und beim Schreiben eine Lautfolge in Form von Buchstaben darstellen. Diese Schreibweisen erfolgen „lauttreu", also phonetisch. Anfänglich steht der Anlaut (der erste Laut eines Wortes) im Vordergrund, oft kommt es zu „Skelettschreibungen". (Lautfolgen werden nur rudimentär verschriftet.) Beim Lesen ist nicht mehr das „Logo" im Vordergrund sondern die Buchstabenfolge des Wortes, welche oft mühsam „erlesen wird. **Orthographische Phase (5)** In der orthographischen Phase erkennen die Kinder, dass viele Wörter anders geschrieben als gesprochen werden. Es erfolgt eine Übernahme orthographischer Muster (z.B. Umlautschreibung bei Wortverwandtschaften, Ast -- Äste). Die Leistung besteht im Erlernen und Merken orthographischer Regeln. Dabei kann es zu Übergeneralisierungen kommen, d.h. orthographische Regeln werden auf Wörter übertragen, für die diese nicht gelten, z.B. kahm, vertig,...). Sowohl beim Schreiben als auch beim Lesen werden größere sprachliche Einheiten (Morpheme, Silben) erfasst und verwendet. **Integrativ-automatisierte Phase (6)** In der integrativ-automatisierten Phase verfügt das Kind über einen Grundwortschatz gespeicherter Wörter, die „abrufbar" sind und richtig geschrieben werden können. Aspekte der Wort- und Satzgrammatik werden umgesetzt (Groß- und Kleinschreibung, Zeichensetzung,...) Ebenso erfolgt das Lesen wortübergreifend, d.h. es werden Wortgruppen und Sätze erfasst. 45. Wie vollzieht sich die Entwicklung sprachlicher Erkenntnis- und Abstraktionsfähigkeit in der Volksschule? ------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Entwicklung sprachlicher Erkenntnis- und Abstraktionsfähigkeit **Grundstufe I:** [▪ Schulanfängerinnen und Schulanfänger:]komplex-ganzheitliches Denken, konkrete Dingbezeichnungen, Einheit zwischen Sache und Sprache -- Sprache existiert im Gebrauch. [▪ 2. Schuljahr:] vorgrammatischer Bereich, einfache grammatische Erkenntnisse (Namenwort+"Begleiter", „Tunwort", „Wiewort" -- Interpolationsbezeichnungen) Erkennen des Satzes am Klangbild. [Grundstufe II:] Höheres Abstraktionsniveau, Erstellen von „Primitivregeln", Erkennen des inneren Aufbaus der Sprache (Vor- und Nachsilben, Konjugationen, Deklinationen,Satzgliedbestimmungen,...) 46. Welche Bedeutung haben die Begriffe „Sprachgefühl" und „Sprachbewusstheit" in Bezug auf den systematischen Sprachunterricht? -------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Entwickeln von Sprachbewusstheit impliziert einen analytischen Zugang zu Inhalten und Phänomenen der Sprache. 47. Nennen Sie einige Kompetenzen zum Bereich Sprachreflexion. -------------------------------------------------------------- - Ein allgemeines Sprachverständnis entwickeln - ▪ Sprachliche und außersprachliche Äußerungen wahrnehmen - ▪ Zum Verstehen externes Wissen (Weltwissen) heranziehen - ▪ Bereitschaft und Fähigkeit, anderen zuzuhören - ▪ Ansprüche an Sprechen und Zuhören erkennen 48. Nennen Sie einige Kompetenzen zum Bereich Sprachproduktion. --------------------------------------------------------------- - Artikuliert und an der Standardsprache orientiert sprechen - ▪ Erlebtes und Beobachtetes sowie Gedanken und Gefühle sprachlich angemessen ausdrücken - ▪ Sachbezogen sprechen (informieren, beschreiben, erklären) - ▪ (Beim formellen Sprechen) über Sprachkonventionen verfügen, Gesprächsregeln anwenden - ▪ Partner- und problembezogene Gespräche führen 49. Welche Aufgaben werden dem Leseunterricht zugeschrieben? ------------------------------------------------------------ ▪ Erfassen der Laut- Buchstaben- Zuordnung ▪ Durchgliedern von Wörtern und Sätzen (akustisch und visuell) ▪ Speichern und Wiedergeben von Wörtern und Buchstabengruppen ▪ Aufbauendes Zusammenlesen Ein Schulbuch, das den Schriftspracherwerb unterstützt, wird Fibel genannt. 50. Was ist eine grundlegende Voraussetzung zum Schriftspracherwerb? -------------------------------------------------------------------- Die deutsche Sprache ist eine lautorientierte Alphabetschrift. Das Erlernen der PhonemGraphem-Korrespondenzen ist Voraussetzung für den Schriftspracherwerb. Historisch betrachtet haben sich für das Lesenlernen zwei Methodenkonzeptionen entwickelt: synthetische und analytische (ganzheitliche) Verfahren. Aktuell wird eine Methodenvielfalt diskutiert und differenziert umgesetzt (z.B. Spracherfahrungsansatz, silbenanalytische Verfahren,...). 51. Was bedeuten nach Maras/Ametsbichler die Begriffe „Lesefertigkeit" und -------------------------------------------------------------------------- „Leseverständnis"? ------------------ „Lesefertigkeit bezeichnet das durch Übung erworbene Können im fehlerfreien Erfassen von Schriftzeichen und Zusammenfügen dieser Schriftzeichen zu Silben und Wörtern, verbunden mit einer Steigerung der Sicherheit und Geschwindigkeit des Vorgangs." Leseverständnis bezeichnet das Erfassen der Bedeutung von Wörtern, Wortgruppen, Sätzen oder Texten." 52. Beschreiben Sie Lesestrategien und Arbeitstechniken zum Bereich Lesen. -------------------------------------------------------------------------- Lesestrategien und Arbeitstechniken... vor dem Lesen - ▪ Vermutungen über den Text anstellen - ▪ das Vorwissen aktivieren - ▪ Fragen an den Text stellen... während des Lesens - Stichwörter bzw. Schlüsselwörter unterstreichen bzw. aus dem Text herausschreiben - bestimmte Textabschnitte bewusst mehrmals lesen - wichtige, nicht verstandene Textstellen kennzeichnen und/oder mit Randbemerkungen versehen, - Notizen zum Text anfertigen - einen Text in Abschnitte gliedern - für Textabschnitte Zwischenüberschriften formulieren... nach dem Lesen - überprüfen, inwieweit die eingangs angestellten Vermutungen eingetroffen sind, - überprüfen, ob die an den Text gestellten Fragen geklärt sind, - Fragen zum Text beantworten, - den Text mündlich oder schriftlich zusammenfassen 53. Nennen Sie einige Strategien zum Überarbeiten von Texten. ------------------------------------------------------------- - Das Streichen: Ein oder mehrere Wörter bzw. Sätze werden gestrichen, weil sie überflüssig/falsch sind bzw. eine unnötige Wiederholung darstellen. - Das Ergänzen: Wörter werden ergänzt, um etwas anschaulicher, genauer darzustellen. - Das Ersetzen: Wörter od. Ausdrücke werden ersetzt, um etwas treffender zu formulieren. - Das Umstellen: Wörter, Satzglieder od. Sätze werden aus stilistischen Gründen verschoben. 54. Was ist eine Schreibkonferenz? ---------------------------------- - Prozess der Textproduktion durch die Kinder steht im Mittelpunkt des Unterrichts - Erweiterung des Textbegriffs - Formen des Schreibens berücksichtigen unterschiedliche Faktoren (Schreibintentionen, Schreibanlässe, Medien, Inhalt und sprachliche Form des Geschriebenen) 55. Wodurch wird im Bereich Verfassen von Texten Schreibkompetenz charakterisiert? ---------------------------------------------------------------------------------- - Aus reiner Vorstellung gestalten - Erlebnisse, Beobachtungen und Gedanken aufbewahren (notieren, dokumentieren) - Schreiben als Lern- und Arbeitshilfe nutzen - Schreibprodukte veröffentlichen - Zu vorgegebenen Schreibanlässen einen kurzen Text schreiben - Sich an der Schreibabsicht, Adressat/innen und konventionellen Schreibmustern orientieren - Erlebte und erfundene Geschichten folgerichtig erzählen - Einen Text prüfen und überarbeiten 56. Welche Aufgaben hat der Rechtschreibunterricht? --------------------------------------------------- 57. Wodurch lässt sich Rechtschreibkompetenz charakterisieren? -------------------------------------------------------------- 58. Was sind Rechtschreibstrategien? ------------------------------------ 59. Welche Einsichten in den Bau der Sprache sollen die Schülerinnen und Schüler erlangen? ------------------------------------------------------------------------------------------ 60. Welche Einsichten in die Bedeutung und Wirkung von Sprache sollen die ------------------------------------------------------------------------- Schülerinnen und Schüler erlangen? ---------------------------------- 61. Welche Bedeutung hat der Begriff Sprachbewusstheit? ------------------------------------------------------- 62. Welche Übungen sollen nach Prcha-Plank im Kompetenzbereich „Einsicht in Sprache durch Sprachbetrachtung" durchgeführt werden? --------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- 63. Welche gesellschaftlichen Veränderungen führten im 15. und 16. Jahrhundert zu einer lehrplanmäßigen Struktur des Unterrichtsfaches Deutsch? ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------- 64. Welche Persönlichkeiten des 17. und 18. Jahrhunderts setzten sich für die ----------------------------------------------------------------------------- Etablierung des Unterrichtfaches Deutsch ein? --------------------------------------------- 65. Wann und durch welches Dokument wurde der Deutschunterricht im gesamten Volksschulwesen der Monarchie eingeführt? ---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

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