Finanzierung & Rechnungswesen+Jahresabschluss&Bewertung PDF

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This document provides an overview of financial and accounting principles. It covers topics like calculating the present and future value of investments, including different types of bonds, and other finance and accounting related concepts. The document also contains lists of abbreviations related to these topics.

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Finanzierung & Rechnungswesen Erstellt von Pauline Becker Erstellt um @October 26, 2023 1:08 PM Status Not started Tags Abkürzungen: AC Vollkostenrechnung - absorption costing...

Finanzierung & Rechnungswesen Erstellt von Pauline Becker Erstellt um @October 26, 2023 1:08 PM Status Not started Tags Abkürzungen: AC Vollkostenrechnung - absorption costing Afa Absetzung für Abnutzung AHK Anschaffungs- und Herstellungskosten ÄZ Äquivalenzziffer BAB Betriebsabrechnungsbogen BW Barwert (present value) C konstante Zahlung CAPM Capital Asset Pricing Model CT Zahlung (cash flow) im Zeitpunkt T EJZ effektiver Jahreszinssatz EW Endwert (future value) g Rate GKV Gesamtkostenverfahren GuV Gewinn- & Verlustrechnung GK-ZS Gemeinkosten-Zuschlagssatz IPO Initial Public Offering IZS interner Zinssatz KLR Kosten- & Leistungsrechnung Finanzierung & Rechnungswesen 1 KW Kapitalwert (Net Present Value NPV) ND Nutzungsdauer r Rendite, Return / Zinssatz RAP Rechnungsabgrenzungsposten RE Rechnungseinheiten UKV Umsatzkostenverfahren VC Teilkostenrechnung - variable costing VG Vermögengegenstände VZW Vorzeichenwechsel y interner Zinssatz einer Anleihe (Yield to Maturity) Konten = Spalten der GuV (Erfolgskonten) und Bilanz (Bestandskonten) verbriefen: Zusicherung eines Rechts in einem Schriftstück emittieren: Ausgeben leerverkaufen: Leerverkäufer (short seller) leiht sich bei der Bank gegen Gebühr Aktien und verkauft direkt→ spekuliert auf fallende Kurse, kann sie dann billiger wieder zurückkaufen →Markt kann überschwemmt werden von Leerkäufen und dadurch die Aktienkurse fallen Finanzierung Einführung in die Finanzwirtschaft Zahlungsströme im Unternehmenskontext Investition = Mittelverwendung Entscheidung, die zunächst eine Auszahlung zur Folge hat Wertschöpfung durch geschickte Investition: Implementierung von Projekten mit: Ertrag > Kosten Entscheidung gegen Projekte, deren Ertrag die Kosten der Finanzierung unterschreitet oder auch Entscheidung zum Abbruch von Projekten Finanzierung & Rechnungswesen 2 Finanzierung = Mittelherkunft Entscheidung, die zunächst einen Kapitalzufluss (Einzahlung) zur Folge hat Unternehmen finanziert sich mit Eigenkapital: = Eigentümer Fremdkapital: Gläubiger (Kapitalgeber, die “fremd” / nicht Eigentümer des Unternehmens sind). Müssen dem Unternehmen “glauben”, dass es seine Schulden begleichen wird. Verletzung der vertraglichen Verpflichtungen hat insolvenzrechtliche Konsequenzen Ansprücke von Gläubigern sind im Insolvenzrecht vorrangig Typische Finanzierungsarten: Eigenkapital: Nicht-ausgeschüttete Gewinne, Ausgabe von Aktien (Aktiengesellschaft), Ausgabe von Stammanteilen (bei GmBH) Fremdkapital: Kredite, Schuldverschreibungen (Anleihen) Wertschöpfung durch geschickte Finanzierung Ausnutzen von institutionellen Verzerrungen wie unterschiedliche Besteuerung der versch. Finanzierungsformen Vermeidung von riskanten Finanzierungsstrategien, die zu expliziten oder impliziten Kosten führen Nutzung von Finanzierungsinstrumenten, die die Unternehmung effizienter machen Ausnutzen von Fehlinformationen oder irrationalem Verhalten von Investoren Betriebliche Finanzwirtschaft und Methoden jede relevante Entscheidung hat finanzielle Implikationen → fällt in Bereich der betrieblichen Finanzwirtschaft (Corporate Finance) alles was ein Unternehmen tut ist fällt unter Finanzwirtschaft Methoden: zweistufiger Entscheidungsprozess: alle Konsequenzen in Zahlungen ausgedrückt Aggregation der Zahlungen → Entscheidungsprozess heißt Bewertung Verortung der Finanzwirtschaft Finanzierung & Rechnungswesen 3 Links: Rechnungswesen: befasst sich mit dem aktuellen Wert der Aktiva (anlagen) und Passiva (Finanzierungen) abgegrenzte Periode Rechts Finanzierung: zukünftige Zahlungsströme gesamten Lebenszyklus des Unternehmens Bewertung von Zahlungsströmen, Anleihen Bewertung von Anleihen / Zeitwert des Geldes Wert einer Zahlung hängt nicht nur von ihrer Höhe, sondern auch vom Zeitpunkt ab → entspricht Wert des jeweiligen Zahlungsstroms zu diesem Zeitpunkt Analyse des Zeitwert des Geldes: durch Fremdkapitalfinanzierung von Unternehmen und Staaten: Anleihen →Abzinsung (Diskontierung) von Zahlungen ist essentiell Anleihen verbriefen Zahlungsansprüche, die sich als periodischer Zahlungsstrom materialisieren Barwert Abzinsen Der Barwert beschreibt den Wert von zukünftigen Zahlungen abgezinst auf heute. Zahlungsströme mit unterschiedlicher Laufzeit und Zinssätzen vergleichbar zu machen. Mit dem Barwert lässt sich der Wert einer Investition auf einen bestimmten Zeitpunkt zurückrechnen, unabhängig davon, ob dieser in der Gegenwart oder der Vergangenheit liegt. teile den Wert des zukünftigen Zahlungsstrom, also den Cashflow deiner Investition, durch den Diskontierungsfaktor C1 Barwert: BW = 1+r Endwert Finanzierung & Rechnungswesen 4 Aufzinsen Wert einer Investition wird auf eine zukünftige Periode hochgerechnet heutigen Vergleichswert also den Wert der Investition heute und multiplizierst diese mit dem Aufzinsungsfaktor Endwert: EW = C0 ∗ (1 + r) Anleihen = Schuldverschreibungen, Bonds → Fremdkapitalfinanzierung verbriefte, typischerweise handelbare finanzielle Ansprüche (Zahlung des Nennbetrags und Zinsen) gegenüber Schuldner Herausgeber von Wertpapieren/ Anleihen = Emittent Anleihearten Kuponanleihe: Periodische fixe Zinszahlungen, als Kupons bezeichnet, bis zur endfälligen Tilgungszahlung Nullkuponanleihen (Zerobond): Keine periodischen Zinszahlungen, Tilgungsbetrag wird am Laufzeitende ausgezahlt Floating Rate Notes: Periodsiche variable Zinszahlungen, die sich an den jeweils vorherrschenden kurzfristigen Zinsen orientieren, mit endfälliger Tilgungszahlung Hybride Formen mit Eigen- und Fremdkapitalcharakter, beispielsweise: Wandelanleihen (Anleihe kann von Gläubiger in Aktie umgewandelt werden Optionsanleihen (Anleihe + Option auf Aktie) Rating = Bonitätsbeurteilung eines Emittenten (Emittentenrating) oder einer einzelnen Anleiheemission (Emissionsrating) bezeichnet Funktionen des Ratings Finanzierung & Rechnungswesen 5 Erhöhung des Informationsstands aller Marktteilnehmer→ keine Bonitätsprüfung notwendig Ermöglichung des Erwerbs der Anleihe durch regulierte Institutionen Ratingklassen → je höher Risiko desto höher der Risikoaufschlag auf Zinszahlungen andere Gestaltungsmöglichkeiten Sicherheiten (durch Vermögensgegenstände wie Aktienbestände besichert) Convenants = vertragliche Zusatzvereinbarungen die Emittenten Handlungen erzwingen oder verbieten (Kontrollwechselklausel) Kündingungsrecht (Emittent oder Gläubiger können vorzeitig kündigen) Einperiodige Verzinsung Endwert: EW = C0 ∗ (1 + r) C1 Barwert: BW = 1+r Eine Zahlung in der Zukunft ist weniger wert, als eine Zahlung in gleicher Höhe in der Gegenwart Mehrperiodige Verzinsung EW = C0 ∗ (1 + r)T Zinseszinseffekt → Endwert höher, als wenn man die ursprüngliche Investition plus die Summe von T Zahlungen * (1+r) berechnet CT BW = (1+r)T CT ist quasi EW und C0 BW Unterjährige Verzinsung m-mal pro Jahr verzinsen → unterjährige Verzinsung r m∗T EW = C0 ∗ (1 + m) effektiver Jahreszinssatz EJZ: Finanzierung & Rechnungswesen 6 identisch mit jährlichen Zinssatz, bei dem nach demselben Investitionshorizont von T Perioden durch die jährliche Verzinsung derselben Investitionssumme entsteht Umrechnung in normalen Jahreszinssatz (nur einmal im Jahr verzinsen) → Wie hoch muss Zinssatz für eine jährliche Verzinsung sein, damit man auf gleichen Wert kommt wie effektiver Jahreszinssatz gleiche Startsumme C0 gleiche Zeitperiode T gleicher Endwert EW gesucht: Zinssatz EW = C0 ∗ (1 + EJ Z)T EJ Z = T EW C0 −1 Stetige Verzinsung Spezialfall der unterjährigen Verzinsung, bei dem für jede sehr sehr kleine Zeiteinheit die Verzinsung stattfindet r m∗T EW = C0 ∗ (1 + m) ⇒ lim EW = C0 ∗ (e)r∗T x→∞ Mehrperiodige Zahlungsströme: Zahlungen werden pro Periode angenommen, die zusammen einen Zahlungsstrom mit der Länge von T Perioden ergeben Ci einzelne Zahlung pro Periode i r isZinssatz pro Periode i T Ci BW = ∑ (1+r)i i=1 T T −i EW = ∑ Ci ∗ (1 + r) i=1 Zahlung Ci wird bis zum Zeitpunkt T noch T-i mal verzinst Rentenformeln: minimieren den Aufwand von Berechnung von Bar- & Endwerten von konstanten oder konstant wachsenden periodischen Zahlungen über eine bestimmte Anzahl von Perioden Spezialfall von Mehrperiodigen Zahlungsströmen Ewige Rente mit konstanter Zahlung C konstante Zahlung r Zinssatz pro Periodendauer C BW = r C = BW ∗ r Endliche Rente mit konstanter Zahlung konstante Zahlung C Finanzierung & Rechnungswesen 7 Zeithorizont T Perioden r Zinssatz pro Periode 1 BW = C r ∗ (1 − (1+r)T ) EW = BW ∗ (1 + r)T Ewige Rente mit konstant wachsenden Zahlungen C BW = r−g r > g muss gelten! Rate g konstant wachsenden periodischen Zahlung C r Zinssatz pro Periode Endliche Rente mit konstant wachsenden Zahlungen BW = C r−g ∗ (1 − ( 1+g 1+r ) ) T limT →∞ BW = C r−g Zerobonds Ermittlung des internen Zinssatz der Anleihe y (Yield to Maturity) 1 y = ( N ennwert PZ )T − 1 CT wegen BW = (1+r)T = PZ (Preis der Anleihe Z) Yield eines risikolosen Zerobonds ist aktuell herrschender risikoloser Zinssatz CT Nennwert Kuponanleihen Rückzahlung des Nennwertes + zwischenzeitliche Zinszahlungen (Kupons) Preis P der zweijährigen risikolosen Kuponanleihe K j ährlicher K uponprozentsatz∗N ennwert P= 1+r + N ennwert+j ährlicher K uponprozentsatz∗N ennwert (1+r)2 Preis P der dreijährigen risikolosen Kuponanleihe K j ährlicher K uponprozentsatz∗N ennwert P= 1+r + j ährlicher K uponprozentsatz∗N (1+r)2 ennwert + N ennwert+j ährlicher K uponprozentsatz∗N ennwert (1+r)3 bei konstantem risikolosen Zinssatz fallen im Zeitablauf diejenigen Anleihen im Wert, deren Preise über dem Nennwert liegen Umgekehrt steigen bei konstantem risikolosen Zinssatz im Zeitablauf diejenigen Anleihen im Wert, deren Preise unter dem Nennwert liegen Zerobonds -vs Kuponanleihen Beide Anleihen besitzen nach der Erhöhung des Zinssatzes einen geringeren Wert Berechnung wie viel Wert verloren wurde alter P reis−neuer P reis alter P reis Methoden der Investitionsentscheidung Finanzierung & Rechnungswesen 8 Capital Budgeting Entscheidungsprozess über die Durchführung von Investitionen kleinere Unternehmen → einfache Methoden (Amortisationsrechnung) Wahl der Methode abhängig von Branche des Anwenders Ölindustrie → Kapitalwertmethode Filmindustrie → Amortisationsrechnung / IZS-Methode Kapitalwertmethode Summe der Barwerte der zukünftigen mit der Investition verbundenen Zahlungen (ohne die Anfangsauszahlung der Investition) abzüglich der Anfangsauszahlung zur Initialisierung der Investition C KW = -Anfangsauszahlung + BWZ ahlungen = -Anfangsauszahlung + 1+r + C (1+r)2 +… Entscheidungsregel: Führe Investitionsprojekt durch, wenn Kapitalwert > 0 → positiver KW Projekt verdient mehr als mit ihm verbundene Auszahlungen Opportunitätskosten: entgangener Nutzen einer alternativen Investitionsmöglichkeit mit vergleichbarem Risiko (Bsp. Investieren besser als bei gleichem Zinssatz anlegen) Vorteile: Zahlungen als Grundlage Mehrperiodizität Berücksichtigung erwarteter risikoädaquater Renditen Nachteile: wenn einzusetzendes Kapital knapp → Kapitalwertmethode liefert keine unmittelbare Lösung des Auswahlproblems Lösung: Kombinatorische Ermittlung des maximalen Gesamtkapitalwerts innerhalb der Budgetgrenze Amortisationsrechnung (Payback Methode) Zeitspanne bestimmt, in der die Anfangsauszahlung (=C0 ) eines Investitionsprojekts wieder in Form der durch das Projekt verbundenen kumulierten Zahlungen zurückgeflossen ist Entscheidungsregel: Führe Investitionsprojekt durch, wenn dies eine bestimmte maximale Amortisationsdauer nicht überschreitet Finanzierung & Rechnungswesen 9 Vorteile: Schnell und einfach anzuwendende Methode (besonders bei operativen, häufig auftretenden Entscheidungssituationen kleinerer Größenordnung) Fehleinschätzungen des Managements in der Prognose werden mit Erreichen der Periode der maximalen Amortisationsdauer offenbar Besondere Eignung für Unternehmen, die keine guten Zugang zu Kapitalmärkten haben. Nachteile: keine Berücksichtigung des Zeitpunkts der Zahlungen, also der Präferenz von früheren gegenüber späteren Zahlungen Lösungsmöglichkeit: Betrachtung der Barwerte aller Zahlungen statt Zahlungen selbst ansonsten analog vorgehen wie normale Amortationsmethode Keine Brücksichtigung von Zahlungen nach der Amortisationsdauer Projekte werden gleich bewertet obwohl sie eigentlich unterschiedlich sind nach Amortisationsdauer kann dazu führen, dass Kapitalwertmethode und Amortisationsmethode zu unterschiedlichen Ergebnissen führen Willkürliche Festlegung der gewünschten Amortisationsdauer Interne Zinssatzmethode interne Zinssatz IZS = Zinssatz, bei dem der Kapitalwert einer Investition 0 beträgt Verzinsung des im Investitionsprojekt gebundenen Kapitals und damit eine zusammenfassende Kennzahl des Gesamtprojekts Entscheidungsregel: Investiere in ein Investitionsprojekt, wenn interner Zinssatz > geforderter Zinssatz Vorgehensweise: 1. Berechne IZS durch Lösen der Kapitalwertgleichung mit KW = 0 Finanzierung & Rechnungswesen 10 (falls mehr Jahre als 2 weitere Brüche analog hinzufügen) (1 + IZS) durch x substituieren 2. Prüfen, ob interner Zinssatz > geforderter Zinssatz (schon in Aufgabenstellung gegeben) gilt und entscheide Vorteile: einzige und einfach zu kommunizierende Kennzahl bei Vergleich Investitionsprojekte Berücksichtigung von mehrperiodigen Zahlungen Probleme: umständliche Berechnung des IZS, v.a. bei langen Projekte zwei Lösungen können auftreten → was tun? tritt auf, wenn mehr als ein VZW bei Zahlungen stattfindet bei n VZW können bis zu n vernünftige IZS ermittelt werden → was ist der Richtige?? Wenn Kapitalwert zwischen den beiden internen Zinssätzen positiv ist, kann nach Kapitalwertmethode die Entscheidungsregel lauten: Investiere, wenn der geforderte Zinssatz für den Kapitalwert zwischen IZS1 und IZS2 (jeweils ausschließlich) liegt. Inkonsistenz Kapitalwertmethode & IZS-Methode wenn beide Investitionsprojekte unterschiedliche Größenordnungen der Anfangsauszahlung aufweisen wenn zeitliche unterschiedliche Verteilung der Zahlungen je nach Zeitschritt unterschiedliche Ergebnisse bei der Kapitalwertmethode Lösung: Prüfung auf Projekt x1 : x1 − x2 in gesamter Tabelle rechnen IZM-Methode berechnen Kapitalwertmethode berechnen wenn beide Methoden angenommen werden → Annahme Projekt x1 Eigenkapitalfinanzierung, Aktien Unterschiede Eigen- & Fremdkapital Finanzierung & Rechnungswesen 11 Aktien Grundkapital einer AG in Aktien aufgeteilt Aktien + Gewinnrücklagen = Eigenkapital keine Lauftzeit handeln an Börsen Rechte von Aktionären Anteil an Bilanzgewinn (Dividende) Anteil am Liquitationserlös Teilnahme, Rederecht, Stimmrecht Jahreshauptversammlung Stellung von Anträgen Auskunftsrechts Bezug junger Aktien Vorzugsaktien vertragliche Vorrechte höherer Dividendenanspruch Nachteil Abwesenheit des Stimmrechts Phänomene beim Börsengang / IPO-Phänomene Underpricing: Bookbuildingpreis deutlich unter dem ersten Handelskurs Zyklizität: ökonomisch gute Zeiten wird Markt mit IPOs überflutet, in schlechten Zeiten geht die Anzahl Börsengänge zurück Kosten des Börsengangs: Transaktionskosten für Börsengang beim Unternehmen hoch Langfrist-Performance: 3-5 Jahre nach Börsengang fällt eher durchschnittlich aus Finanzierung & Rechnungswesen 12 Kapitalbeschaffung durch Kapitalerhöhung Ordentliche Kapitalerhöhung: Ausgabe von jungen Aktien zur Beschaffung neuen Eigenkapitals Bedingte Kapitalerhöhung: Kapitalerhöhung trifft nur im Maße ein, in dem von einem Umtausch- oder Bezugsrecht Gebrauch gemacht wird Genehmigtes Kapital: Ermächtigung des Vorstands Eigenkapital zu emittieren, benötigt 3/4 Mehrheit in Hauptversammlung, höchstens für 5 Jahre Dividenden Aktienkurs sinkt um den Betrag der ausgezahlten Dividende, wenn Aktie “ex-dividend” gehandelt wird nicht von Steuer absetzbar kann nicht zur Insolvenz führen → keine Zahlungsverpflichtung Unternehmen haben “verbindlichen” Charakter → Unternehmen wollen diese nicht kürzen → langfristig stabil halten (Dividend smoothing) Signalwirkung Dividendenerhöhung: Signal: Positive Zukunftserwartungen des Managements (neue Marktinformationen) Wirkung: Positive Aktienkursveränderung am Tag der Ankündigung Dividendenseknung: Signal: Negative Zukunftserwarteungen des Managements Wirkung: Negative Aktienkursveränderung am Tag der Ankündigung Zunahme des Handelsvolumens bei Ankündigung des Ex-Dividenden Termin niedrig besteuerte Aktien vor dem Ex-Dividenden-Termin und verkaufen sie dann hinterher Einfluss von Steuerpräferenzen von Investoren in manchen Ländern höherer Steuersatz als Kapitalgewinne (durch Verkauf von im Kurs gestiegenen Aktien) trotz steuerlichen Nachteils → sehr verwendetes Mittel der Ausschüttungspolitik→ dividend puzzle Besteuerung je nach Investorentyp variiert (Privatanleger oder institutioneller Anleger) Finanzierung & Rechnungswesen 13 Steuerpräferenz führt zu Klienteleffekt →Unternehmen passt Dividend Politik den Steuerpräferenzen des Aktionärklientels an Portfoliotheorie Renditen: Absolute Rendite = Dividende + Kursveränderung Dividende(D)+K ursveränderung(P1 −P0 ) D P1 −P0 D+P1 Aktienrendite = anf änglicher V ermö genswert(P0 ) = P 0 + P0 = P0 −1 Dividendenzahlung D Dividendenrendite = anf änglicherV ermögenswert = P0 P1 −P0 Rendite aus Kursveränderung= P0 anfänglicher Vermögenswert = Investitionssumme Halteperiode Rendite Rendite wenn Investition über Periode von n Jahren hält ri Rendite für jedes Jahr i r a = (1 + r1 ) ∗ (1 + r2 ) ∗ … ∗ (1 + rn ) − 1 Geometrisch durchschnittliche Rendite r g : (1 + rg )n = (1 + r1 )(1 + r2 ) … ∗ (1 + rn ) → welche Rendite hätte Kurs der Aktie wachsen müssen, um den korrekten Kurs am Ende des Beobachtungszeitraums zu erhalten sinnvoll am Anfang / Ende zu betrachten einsetzen und dann nach rg auflösen Arithmetisch durchschnittliche Rendite: (r1 +r2 +…+rn ) ra = n Durchschnitt einzelner Renditen Geometrisch durchschnittliche Rendite ≠ Arithmetisch durchschnittliche Rendite: Arithmetisch durchschnittliche Rendite > Geometrisch durchschnittliche Rendite Schwankungen größer, je stärker die Schwankungen der einzelnen Jahresrenditen Finanzierung & Rechnungswesen 14 Historische Renditen Risikoprämie: zusätzliche Rendite über die risikolose Rendite hinaus für die Übernahme von Risiko (Kompensation) Trade-Off: Risiko-Rendite Einzelne Wertpapiere riskante Wertpapiere (Aktien) sind durch unsichere Rendite charakterisiert Aktueller Aktienkurs S(0) ist sicher und bekannt ~ Wahrscheinlichkeitsverteilung für zukünftigen Aktienkurs S (1) ~ Rendite r~ = S (1)+D−S (0) S (0) oder ohne Dividende je nach Aufgabenstellung = WahrscheinlichkeitA 1 ∗ Aktienfonds1 + Mittelwert Rendite A : μA WahrscheinlichkeitA 2 ∗ Aktienfonds2 +... →oder mit Rentenfonds dann μR Varianz des Aktienfonds Finanzierung & Rechnungswesen 15 Standartabweichung → Maß des Risikos (große Standartabweichung → hohe Schwankungen) Risiko mindern wenn Aktien kombiniert werden v.a. wenn sie negativ korreliert sind Portfolios: Portfolienrendite: gewichtete Summe der Einzelrenditen (hier 2 Wertpapiere) Portfolienanteile: Erwartete Rendite des Portfolios entspricht der gewichteten Summe der erwarteten Rendite der im Portfolio enthaltenen Wertpapiere μa = erwartete Rendite von Aktie A wa = Gewichtung von A Finanzierung & Rechnungswesen 16 Standartabweichung des Portfolios - Risiko der Portfoliorendite: →beobachtet meist positiv korrelierte Aktienrendieten Beispiel Finanzierung & Rechnungswesen 17 Rendite aus einem riskanten und risikolosen Wertpapier risikoloses Wertpapier → Standartabweichung 0 Finanzierung & Rechnungswesen 18 effiziente Porfolios wenn μt −r Angebot Preis steigt Rendite sinkt (weil Investoren aufgrund der Preissteigerung mehr bezahlen müssen) Anteile berechnen bei gegebenen Marktportfoliorendite μm μm = x ∗ μa + (1 − x) ∗ μb alle \mu einsetzen und nach x auflösen xa ist Gewicht für a xb = 1 − xa Rechnungswesen Grundlagen Abgrenzung zur Finanzwirtschaft Fokus auf dem wirtschaftlichen Erfolg eines Unternehmens während einer bestimmten abgegrenzten Periode wirtschaftlicher Erfolg = Veränderung des Reinvermögens zwischen Anfang und Ende der Periode Finanzierung & Rechnungswesen 25 Daten des Rechnungswesens: analytische Ergebnisse, die auf Rechnungslegungsprinzipien beruhen “Cash ist ein Fakt, Gewinn ist eine Meinung” Reinvermögen Erfolgsberechnung = Reinvermögen zum Zeitpunkt tx - Reinvermögen zum Zeitpunkt t0 Reinvermögen = Wer der Vermögensgegenstände zum Zeitpunkt tx - Wert der Schulden zum Zeitpunkt tx Reinvermögen Anfang des Jahres: Verwenden der Barwerte aus dem aktuellen Jahr und den darauffolgenden Jahren Reinvermögen Ende des Jahres: Verwenden der Barwerte aus dem darauffolgenden Jahren, Zahlungsströme aus dem aktuellen Jahr → alle Zahlungsströme, die davor passiert sind, haben keinen Einfluss auf das aktuelle Jahr, weil Anteilseigner positive Zahlungen auszahlt Vermögensgegenstände Wert der Vermögensgegenstände → Summe der Barwerte aller Projekte Vermögensgegenstände erwirtschaften die Zahlungsströme Vermögensgegenstände werden mit den zugehörigen Zahlungsströme den Projekten zugeordnet Erfolgsmessung des Rechnungswesen Erfolg = Veränderung der Marktwerte der Vermögensgegenstände (VG) und Schulden in einer Periode Marktwert der VG = Liquidationswert Probleme bei Anwendung von Marktwerten der Vermögensgegenstände: Unternehmen hat nicht vor VG zu verkaufen → irrelevant oft aktueller Marktpreis nicht vorhanden / schwer vergleichbar VG mit anderen VG einen anderen Wert, als die Bewertung einzeln aufwändig Subjektivität bei nicht direkt beobachtbaren Marktwerten Zeitpunkt nicht klar wann tatsächlich gebucht Probleme bei Anwendung von Marktwerten der Schulden: nur beobachtbar wenn Schulden in Form von handelbaren Wertpapieren vorhanden sind sinnlos Marktwert zurückzukaufen und dafür neue Schulden einzugehen→ wenn Marktwert gesunken, sind neue Schulden trotzdem teurer weil Zinsen gestiegen → wenn Zinsen gesunken dann Marktwert gestiegen, ist höher als ursprüngliche Schuld Erfolgsmessung als Veränderung des Börsenwertes Eigenkapital in Form einer Aktie an einer Börse gehandelt→ aus dem Aktienkurs ergibt sich Börsenwert Finanzierung & Rechnungswesen 26 Börsenwert entspricht nicht dem kalkulierten Eigenkapitalwert (Probleme von vorher) Marktteilnehmer antizipieren und aggregieren die zukünftigen Zahlungsströme des Unternehmens → Börsenwert drückt besser Eigenkapital aus als der kalkulierte Wert Probleme mit Börsenwert nur wenn Eigenkapital als Aktie an Börse gehandelt wird Henne-Ei-Problem: wartet auf Börsenwert am Ende der Periode, Investoren brauchen aber Infos über Erfolg aus Vergangenheit damit sie Börsenwert (Bewertung) bilden können richtiger Weg: Berechnung von wirtschaftlichem Erfolg auf Basis von Prinzipien des Rechnungswesens Reinvermögen der VG - Wert der Schulden keine Erfolgsmessung auf Zahlungen und Marktwerte → Bewertungsmethoden des Rechnungswesens Grundidee des Rechnungswesens Dokumentationsfunktion: Festlegen von Vermögen, Besitz, Verpflichtungen, Rechten, damit die finanzielle Lage des Unternehmens beurteilt werden kann Planungsfunktion: Zusammenstellen von Information, um vorab Entscheidungen auf Wirtschaftlichkeit zu testen (Soll-Werte) Kontrollfunktion: Erfassen von Daten, um nachher die tatsächliche Wirkung von Entscheidungen zu überprüfen (Ist-Werte) Gewinn des Rechnungswesens = Erträge - Aufwendungen (Profit = Revenues - Expenses) →wenn negativ dann Verlust Erträge = Wert aller erbrachten Güter- und Dienstleistungen in der Periode (Umsatzerlöse) Aufwendungen = Wert aller verbrauchten Güter- und Dienstleistungen einer Periode Rechnungslegungsprinzipien / Grundsätze Realisationsprinzip (revenue recognition principle) Wann sollen Umsätze als realisiert gelten? geschäftliche Transaktion ist abgeschlossen, wenn folgenden 3 Bedingungen erfüllt sind: Messung der Umsatzerlöse + damit verbundene Aufwendungen hohe Sicherheit, dass Unternehmen ökonomisch von der Transaktion profitiert (also das Zahlung später auch noch erfolgt, zuverlässiger Kunde) Unternehmen hat die mit der Transaktion verbundenen Risiken und Nutzungsvorteile auf den Transaktionspartner transferieren NICHT entscheidend, ob Zahlung bereits erfolgt ist Keine Umsatzerlöse nach dem Realisationsprinzip: Finanzierung & Rechnungswesen 27 Erhalt von Anzahlungen, aber ohne Komplettierung der Transaktion Wenn Umtauschrechte noch zur Rückabwicklung der Transaktion führen können Verkauf von Produktion, aber vor ihrer Produktion Matching Principe Umsatzerlöse + ihre verursachten Aufwendungen fließen in den Gewinn derselben Periode ein nicht entscheidend, dass in dieser Periode auch eine aufwandsverbundene Auszahlung erfolgt Matching nach dem Grundsatz der sachlichen Abgrenzung Aufwendungen für die Produktion von Produkten fließen erst dann in die Gewinnberechnung ein, wenn Produkte verkauft werden + Umsatzerlöse realisiert der zeitlichen Abgrenzung Aufwendungen für Miete fließen dann in die Gewinnberechnung ein, wenn die Mietperiode ausläuft und die Miete - oft vorausbezahlt - verbraucht wird Beispiele zukünftige geschätzte Zahlungen werden schon als Aufwendungen abgezogen → Garantieleistungen allegmeine Betriebsaufwendungen haben in jeder Periode einen Anteil Aufwendungen tauchen erst auf, wenn Umsätze aus dem Verkauf getätigt werden → Einkauf Vorsichtsprinzip (prudence principle) = Imparitätsprinzip → positive und negative Effekte ungleich bewertet potenzielle Verluste so früh wie möglich ausweisen Schäden oder aufwändige Restrukturierungen erwartete Verkaufspreis niedriger als historischer Einkauf → Verlust sofort berechnen Gewinne erst, wenn sie erziehlt worden sind Kundenauftrag mit zukünftigen Erträgen erst berücksichtigen, wenn dieser komplett abgeschlossen ist Forführungsprinzip (going concern principle) bei Rechnungslegung im Rechnungswesen wird von Kontinuität ausgegangen → Unternehmen in vorhersehbarer Zukunft weiterhin geschäftlich aktiv es wird von Fortführung des Unternehmens ausgegangen Konsistenzprinzip Grundsatz der Stetigkeit Finanzierung & Rechnungswesen 28 Rechnungslegung über mehrere Perioden wird auf dieselbe Weise durchgeführt Falls Änderung dieser Rechnungslegung notwendig wird, muss diese angezeigt und nachvollziehbar gemacht werden Periodenabgrenzung: Prinzipien und Rechtsnormen Richtigkeit und Willkürfreiheit Klarheit Vollständigkeit in Deutschland: HGB Abgabenordnung (AO) Einkommens- und Körperschaftssteuergesetz (EStG und KStG) International: International Financial Reporting Standards (IFRS) Externes vs. internes Rechnungswesen Bilanz & GuV Finanzierung & Rechnungswesen 29 Aktiva vs. Passiva VG → zukünftige ökonomische Werte, die 1. dem Unternehmen zufließen 2. zuverlässig in Geldeinheiten messbar sind Sachen, die das Unternehmen besitzt Anlagevermögen (langfristig) Sachanlagen, Finanzanlagen, Immaterielle Vermögensgegenstände, Aktiv latente Steuern Umlaufvermögen (kurzfristig) Vorräte, Geleitstete Anzahlungen auf Bestellungen, Forderungen, Wertpapiere, Liquide Mittel Vermögensgegenstände werden oft nur zu historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten bewertet oder noch niedriger, wenn diese historischen Kosten nicht zurückverdient werden können Definition sehr eng gefasst → viele wertvolle Unternehmenseigenschaften in der Bilanz nicht erfasst Humankapital Verträge über Großaufträge Reputation & Marke → Vorsichtsprinzip Fremdkapital in der Bilanz Schulden = existierende Verpflichtungen des Unternehmens, um Geld, Güter & Dienstleitungen an einen Anspruchsberechtigten außerhalb des Unternehmens bereitzustellen die zuverlässig in Geldeinheiten messbar sind keine Spardose! Verbindlichkeiten (Höhe und Fälligkeit steht fest) finanzielle Verbindlichkeiten, kurz- und langfristig (Überziehungskredit, Bankdarlehen, Hypothek, Anleihen, zu zahlende Dividende) Verbindlichkeiten aus operativem Geschäft (Lieferungen & Leistungen, Lohnverbindlichkeiten, Zinsverbindlichkeiten) Erhaltene Anzahlung auf Bestellungen zur Vorfinanzierung von Aufträgen Finanzierung & Rechnungswesen 30 Gewinn- & Ertragssteuerverpflichtungen Rückstellungen (Höhe und Fälligkeit sehr wahrscheinlich und wird geschätzt) Pensionen, Gewährleistung, unterlassene Instandhaltung, passive latente Steuern, Lieferung und Leistung noch ohne Rechnungsstellung sich quasi selbst eine Rechnung schicken auch eine Schuld mit Blick auf die Zukunft Eigenkapital in der Bilanz = Reinvermögen des Unternehmens, kein Geldtopf Wert der Vermögensgegenstände - Wert der Schulden = Wert der Eigenkapitals Gezeichnetes Kapital + Kapitalrücklage (→ insgesamt von Gesellschaftern eingezahlt) + Gewinnrücklage (→ kumuliert aus bisherigen Gewinnen) Anspruch der Unternehmenseigentümer auf den Wert der Vermögensgegenstände Rückstellung (→ Schuld, Teil des Fremkapitals) vs. Rücklage (Teil des Eigenkapitals) Gewinn & Verlustrechnung GuV erfasst sämtliche Erträge und Aufwendungen einer Abrechnungsperiode und ermittelt den Periodenerfolg Umsatzerlöse - Aufwendungen positiv → Gewinn negativ → Verlust Umsatzerlöse → Bewertung nach Realisationsprinzip (3 Bedingungen s.o.) Aufwendungen → Bewertung nach Matching Principle Erfolg bezieht sich auf eine Periode (”Geschichte”) erzählt die Geschichte der Bilanz Bilanz bezieht sich auf einen Zeitpunkt (”Foto”) Aufwendungen Herstellungskosten: Kosten für Einkauf und Produktion der Güter & Dienstleistungen, welche in dieser Periode verkauft wurden → Matching nach Grundsatz der sachlichen Abgrenzung Produktions- oder Einkaufskosten treten bei Einkauf und Produktion auf Solange Güter nicht verkauft → Kosten keine Aufwendung Kosten werden in Bilanz als Vermögensgegenstände aktiviert → aber nicht in GuV Erst wenn Produkte verkauft werden, fallen Kosten an → Aufwendungen (Herstellungskosten) in Verkaufsperiode → jetzt in GuV Finanzierung & Rechnungswesen 31 Periodenaufwendungen: Kosten unabhängig von jeweiligen Umsatzerlösen nicht in der Bilanz als Teil der Vorräte aktiviert werden durch Zeitverlauf bestimmt z.B. Marketing, Miete, Vertrieb, Verwaltung → Matching nach dem Grundsatz der zeitlichen Abgrenzung Berechnung Operativer Gewinn / Verlust Umsatzerlöse - Herstellungskosten = Bruttoergebnis Bruttoergebnis - Periodenaufwendungen = Operativer Gewinn / Verlust operativ, weil Fremdkapital noch nicht abgezogen wurde Unterkonto des EK erklärt die erfolgswirksamen Veränderungen des EK, die nicht durch Transaktionen mit Kapitalgebern bedingt sind stellt die verschiedenen Arten von Umsatzerlösen und Aufwendungen differenziert dar zeigt Ursachen der EK-Veränderung auf Erfolgsquellen detaillierte Gliederung der einzelnen Aufwands- & Ertragsarten nur wenn sich EK verändert → in GuV notieren Jahresüberschuss, wenn Erträge ≥ Aufwendungen bzw. Jahresfehlbetrag, wenn Erträge < Aufwendungen. Aufgaben: sämtliche Erträge und Aufwendungen einer Abrechnungsperiode ermittelt Periodenerfolg Kontoformen: Gegenüberstellung von Aufwendungen + Erträge Sattelform: Tabellarische, fortlaufende Darstellung der Erfolgskomponenten Bilanz Finanzierung & Rechnungswesen 32 Veränderung des Reinvermögens, dass durch Unternehmenstätigkeit erwirtschaftet wird und nicht aus Transaktionen mit den Kapitalgebern (z.B: Dividendenausschüttung) entstanden ist nur Veränderung des Eigenkapitalwertes fließt ein, welche durch gewöhnliche Geschäftstätigkeit verursacht wurde ≠ durch Interaktion mit Eigentümern Kapitalerhöhung, Auszahlung von Dividenden Periodenerfolg: Ek in t1 - EK in t0 + Entnahmen - Einlagen = Periodenerfolg Zusammenhang GuV & Bilanz bilden gemeinsam den Hauptbestandteil des Jahresabschluss GuV erzählt die Geschichte der Bilanz (was in der Periode passiert ist) erklärt die Bilanz Weitere Stufen: Operatives Ergebnis - Kosten Fremdkapital (z.B. Zinsen ausgezahlt an Fremdkapitalgeber) = Ergebnis vor Steuern - Steuern auf Gewinn (ausgezahlt an die Steuerbehörde) = Ergebnis nach Steuern (Jahresüberschuss) Eingestellt in die Gewinnrücklage (Teil des Eigenkapitals) Ausgezahlt als Dividende an Eigentümer Finanzierung & Rechnungswesen 33 Finanzierung & Rechnungswesen 34 Grundformen der Verbuchung Antizipative Rechnungsabgrenzung (accruals) Aufwendungen oder Umsatzerlöse werden vorweg genommen (antizipieren), wofür Zahlungen erst in einer späteren Periode erfolgen Fall 3 & 5 Transistorische Rechnungsabgrenzung (deferrals) Zahlungen erfolgen bereits in Periode → Aufwendungen oder Umsatzerlöse in der nächsten Periode Fall 2 & 6 Finanzierung & Rechnungswesen 35 Worksheet Approach Regelungen Liquide Mittel Änderung + Nicht-liquide Vermögensgegenstände Änderung = Änderung Eigenkapital + Änderung Fremdkapital Eigenkapitalwertänderung = Umsatzerlöse - Aufwendungen außer bei Interaktion mit Eigentümern Bilanz: Ausgeglichenheit muss immer vorliegen in einer Zeile GuV: Ausgeglichenheit muss nicht vorliegen nur wenn Bilanz das EK ändert Aufwand → EK - Umsatzerlös → EK + erste Zeile: Bilanz: Eröffnungsbilanz → aktuelle Stand GuV: leer (gestrichelt)→ noch nichts passiert in dieser Periode jede weitere Zeile: jeder Geschäftsvorfall pro Zeile dargestellt jede Spalte: Bilanz: Eröffnungsbilanz + Summe aller Änderungen = Schlussbilanz Finanzierung & Rechnungswesen 36 GuV: Summe aller GuV-relevanten Geschäftsvorfällen = gesamtes GuV Ergebnis (je Spalte) Situation am Ende einer Periode Kreditaufnahme (Liquide Mittel +, Fremdkapital +) Kredittilgung (Liquide Mittel –, Fremdkapital -) Zinszahlung (Liquide Mittel –, Eigenkapital –) Kapitalerhöhung (Liquide Mittel +, Eigenkapital +) Aktienrückkauf (Liquide Mittel –, Eigenkapital –) Dividendenzahlung (Liquide Mittel –, Eigenkapital –) Kapitalflussrechnung erfassen die Ursachen für die Veränderung der liquiden Mittel einer Periode Einzahlungen - Auszahlungen im operativen Bereich im Investitionsbereich im Finanzierungsbereich Netto-Geldvermögen: Liquide Mittel + Wertpapiere + Forderungen - kurzfristige Schulden Einnahme/Ausgabe : Netto-Geldvermögen steigt / sinkt Net Working Capital: Netto-Geldvermögen + Vorräte (Umlaufvermögen - kurzfristige Schulden) Rechnungsabgrenzungsposten RAP Aufwendungen 1. Alle Aufwendungen in der Periode buchen 2. Kosten, die eigentlich erst in der nächsten Periode wirksam sind, werden anteilig zurückgedreht → in VG umgewandelt unter “Geleistete Anzahlungen” a. Aufwendungen werden teilweise in die neue Periode übertragen praktisch, da nicht erst “geleistete Anzahlung” gebildet wird und diese dann auch wieder vor Periodenende auf gelöst werden muss Finanzierung & Rechnungswesen 37 Problem: Bilanz & GuV innerhalb einer Periode nicht genau Erträge 1. Alle Erträge in der Periode buchen 2. Erträge, die eigentlich erst in der nächsten Periode geleistet werden, werden anteilig zurückgedreht → in Verpflichtung (Schulden) umgewandelt unter “Erhaltene Anzahlungen” a. Erträge werden teilweise in die neue Periode übertragen praktisch, da nicht erst “erhaltene Anzahlung” gebildet wird und diese dann auch wieder vor Periodenende aufgelöst werden muss Mehrdeutigkeit im externen Rechnungswesen planmäßige Abschreibungsmethoden relevant bei Vermögensgegenstäden, die dauerhaft im Unternehmen sind → Anlagevermögen Zahlung fallen nur am Anfang und Ende der Nutzung des VG an, werden aber allen Perioden zugerechnet Gesamtaufwand = Einkaufspreis - Restwert am Ende der letzten Periode Abschreibungssumme über gesamte Nutzungsdauer erwartete Abschreibungen Restwert oft unterhalb des Einkaufspreises: Technischer Verschleiß bei Maschinen Finanzierung & Rechnungswesen 38 Natürlicher Verschleiß durch Witterung Technische Fortschritte Ablauf befristeter Nutzungsrechte (Lizenzen) Auszahlung für einen Investition in Bilanz aufnehmen → aktivieren auch selbst hergestellte Vermögensgegenstände kann man aktivieren und dann abschreiben Buchwert des Vermögensgegenstand zum Zeitpunkt t = Anfangswert des Vermögensgegenstands - kumulierte Abschreibungen bis Zeitpunkt t Buchwert muss innerhalb der Periode nicht Marktwert entsprechen nur am Ende der Periode soll Buchwert = Marktwert (geschätzter Restwert) Lineare Abschreibung Geometrisch-degressive Abschreibung Arithmetisch-Degressive jedes Jahr um den gleichen Betrag niedriger Progressive Abschreibung Finanzierung & Rechnungswesen 39 von Jahr zu Jahr steigende Abschreibungsbeträge Leistungsabschreibung basierend auf Leistungsabgabe in der Periode, wobei Kosten pro abgegebenen Leistungseinheit = gesamte Abschreibungskosten / geschätzte Gesamtzahl der Leistungseinheiten (Summe der Nutzung) außerplanmäßige Abschreibungsmethoden unerwartete Abschreibungen durch z.B. Katastrophen Fehlinvestitionen Kursrückgang bei gehaltenen Wertpapieren Preissenkungen der Waren notwendig, wenn Fortführung der planmäßigen Abschreibung nicht mehr angemessen ist, weil Buchwert weit über heutigem Marktwert und dem indirekten Wert liegt Differenz aus Buchwert und Marktwert darf nicht beliebig groß sein Zuschreibung = Rückgangig machen einer außerplanmäßigen Abschreibung sehr stark begrenzt Aktivieren oder gleich erfolgswirksam verbuchen Aktivieren → Matching Principle Vergleich Grundform 1 & 2 Rückstellungen bilden oder abwarten Vergleich Grundform 1 & 3 Finanzierung & Rechnungswesen 40 = Schulden (passivierte Verpflichtungen für zukünftige Auszahlungen, die wirtschaftlich verursacht worden sind Bildung einer Rückstellung führt zu sofortigem Aufwand Kriterien, die vorliegen müssen: 1. Unternehmen hat Verpflichtung Ressourcen abzugeben (Geld, Güter, Dienstleistungen) 2. Höhe der Verpflichtung kann in Geldeinheiten verlässlich geschätzt werden 3. Rückstellung wird in der Periode gebildet, wenn die Verpflichtung entsteht Beispiele Pensionsrückstellungen Rückstellungen für Garantieverpflichtungen und Gewährleistungen Steuerrückstellungen (passive latente Steuern) Rückstellungen für Resturkturierungsverpflichtungen, Umweltschutzmaßnahmen, Prozessrisiken, Methoden zur Vorratsbewertung von Waren Bewertung der Vorräte beeinflusst die Herstellungskosten der verkauften Güter und damit den Gewinn in einer bestimmten Periode Gleitend gewogenes Durchschnittsverfahren Durchschnitt der Anschaffungswerte aller bis zu der Periode vorhandenen Vorratsentitäten ermitteln und allen Entitäten zuordnen 1. Summe der Vorräte bilden 2. Preis pro Stück * Stück berechnen und aufsummieren 3. N ummer2 N ummer1 * Stückzahl der zu verkaufenden Güter Finanzierung & Rechnungswesen 41 FIFO First-In First-Out Historische Anschaffungswerten betrachten erste dem Lagerkonto hinzugefügten Kosten werden kalkulatorisch zuerst genommen LIFO Last-In First-Out die letzten dem Lagerkonto hinzugefügten Kosten werden kalkulatorisch zuerst genommen Finanzierung & Rechnungswesen 42 Herstellungskosten Bewertung fertiger Erzeugnisse Produktionsvorgang ist erfolgsneutral → Umschichtung der Aktiva weil Kosten in Bilanz aktiviert werden keine Aufwendungen während Produktion (Matching Principle) Periodenaufwand: Aufwand, der nicht Produkten zugeordnet wird, sondern einer Periode in der er auftritt VariableKosten(+ggf s.F ixkosten) F ertigungskosten = P roduktionszahl ∗ V erkaufszahl Teilkostenrechnung - variable costing VC: 1. alle Fixen Fertigungskosten aufaddieren F ixe F ertigungskosten 2. P roduktionszahl = F ixe F ertigungskosten pro Stück 3. Umsatzerl öse = P reise ∗ V erkaufsanzahl 4. Herstellungkosten = Verkaufszahl * Fixe Fertigungskosten pro Stück + variable Fertigungskosten pro Stück 5. Operatives Ergebnis = Umsatzerl öse − Herstellungskosten − Nicht − F ertigungskosten Nur variable Material- & Fertigungskosten gehen in die Berechnung der Herstellungskosten ein fixe Fertigungskosten + Nicht-Fertigungskosten → Periodenaufwand Vollkostenrechnung - absorption costing AC 1. Umsatzerl öse = P reise ∗ V erkaufsanzahl 2. Herstellungkosten = Verkaufszahl * Fixe Fertigungskosten pro Stück + variable Fertigungskosten pro Stück 3. Operatives Ergebnis = Umsatzerl öse − Herstellungskosten − Nicht − F ertigungskosten variable + fixe Fertigungskosten werden in Herstellungskosten aktiviert Nicht-Fertigungskosten → Periodenaufwand Finanzierung & Rechnungswesen 43 Grundlagen des internen Rechnungswesens kalkulatorische Zinsen / Kosten + Abschreibungen erden in anderer Höhe (Anderskosten) oder gar nicht (Zusatzkosten) berücksichtigt Kosten Sachanlage = Abschreibungen + kalkulatorische Zinsen über den Buchwert kalkulatorischer Unternehmerlohn → eigene zeit kalkulatorische Miete → eigenes Gebäude wegen Opportunitätskosten kalkulatorische Wagniskosten → wenn Rückstellungen im Rahmen des externen Rechnungswesens nicht ausreichen Herstellungskosten (extern) vs. Herstellkosten (intern, enthalten auch kalkulatorische Elemente) nutzungsabhängige Abschreibung Höhe der Abschreibung einer Periode wird entsprechend der Inanspruchnahme (Nutzung) des VGs in der Periode bestimmt Anfangswert AWV G Liquidationswert LWV G Abschreibungsbetrag pro Nutzungseinheit ABSl bei maximalen Nutzungspotenzial L AWV G −LWV G ABSl = L Abschreibungsbetrag einer Periode t: ABSt ergibt sich dann mit Inanspruchnahme (Nutzungsdauer) It von VG in Periode t: ABSt = ABSl ∗ lt Annuitätenabschreibungen Finanzierung & Rechnungswesen 44 Kosten in jeder Periode gleich BW: hier Anschaffungsbuchwert Buchwerte im nächsten Jahr immer nur um Abschreibungen reduzieren nicht um C (Zinsen nicht mit draufrechnen!) Vorgehensweise: 1. A berechnen 2. C berechnen (C = Summe Abschreibungen + kalk. Zinsen pro Jahr → konstant) 3. kalk. Zinsen pro Jahr berechnen mit r ∗ Buchwert J ahrx 4. C - kalk. Zinsen pro Jahr = Abschreibungen 5. pro Jahr Buchwert J ahrx+1 − Abschreibungenx+1 = Buchwert J ahrx a. Zinsen nicht mit in Buchwert miteinrechnen! 6. Tabelle ausfüllen (s.u.) Annuitätenabschreibung + zusätzliche Abschreibung → konstante Abschreibung 1. neuer Wiederbeschaffungswert berechnen über t Jahre mit x Preissteigerung Neuer Wiederbeschaffungswert = Historischer Anschaffungswert ∗ (1 + x)t 2. Endwert der zusätzliche Abschreibung = Wiederbeschaffungswert - Anschaffungswert (1+r)T −1 3. A berechnen A = r 4. C Berechnen (C = Summe Abschreibungen + kalk. Zinsen pro Jahr → konstant) C = EW A 5. kalk. Zinsen pro Jahr berechnen mit r ∗ Buchwert J ahrx 6. C - kalk. Zinsen pro Jahr = Abschreibungen 7. pro Jahr Buchwert J ahrx+1 − Abschreibungenx+1 = Buchwert J ahrx a. Zinsen nicht mit in Buchwert miteinrechnen! Finanzierung & Rechnungswesen 45 8. Tabelle ausfüllen (s.u.) Kosten für Wiederbeschaffung sind nun höher als die Einkaufs- und Produktionskosten damals →Unternehmen will auch in der Zukunft die gleichen Vermögensgegenstände erwerben geometrisch wachsende Abschreibungsbeträge 1. A berechnen 2. C berechnen (C = Summe Abschreibungen + kalk. Zinsen pro Jahr → konstant) 3. kalk. Zinsen pro Jahr berechnen mit r ∗ Buchwert J ahrx 4. C - kalk. Zinsen pro Jahr = Abschreibungen 5. C auf die einzelnen Jahre runterrechnen mit EW = C1 ∗ T ∗ (1 + r)T 6. Tabelle ausfüllen (s.u.) Finanzierung & Rechnungswesen 46 Kosten / Aufwand im externen vs. internen Rechnungswesen Grundkosten in Art und Höhe mit entsprechender Aufwandsart im externen Rechnungswesen identisch z.b. Löhne, Materialkosten, Versicherungsprämie Anderskosten vergleichbarer Art von Aufwand im externen Rechnungswesen unterscheiden sich aber in ihrer Höhe z.B. Vorratsbewertung zu Wiederbeschaffungswerten vs. zu historischen Anschaffungswerten kalkulatorische Abschreibungsmethoden, die nur im internen Rechnungswesen erlaubt sind. Zusatzkosten keine Entsprechung werden weder in Art noch in Höhe → nicht im externen Rechnungswesen verwendet Kalkulatorische Zinsen wie Eigenkapitalkosten Kalkulatorische Unternehmerlohn Kalkulatorische Miete Kalkulatorische Wagnisse Opportunitätskosten Neutraler Aufwand - Aufwendungen im externen Rechnugswesen, die im internen nicht berücksichtigt werden →keine Kosten Betriebsfremder Aufwand (außerhalb der betrieblichen Leistungserstellung, z.B. Spenden für karitative Zwecke Periodenfremder Aufwand (z.B. Nachzahlung von Steuern ohne Rückstellung) Außerordentlicher Aufwand (Katastrophenschäden) → = neutraler Aufwand Finanzierung & Rechnungswesen 47 Kostenrechnung Begriffe Kostenobjekt: Steht für alles mit “Was sind Kosten für …?”, Bausteine für Kostenrechnungssystem → Einzelauftrag, Dienstleistung, Kunde, Standort Kostenträger: spezifischerer Begriff Kostenträge ist ein Kostenobjekt, an dem das Unternehmen die Kosten festmachen will → Herausfinden, wie gewinnbringend dieses Objekt ist → produkttyp, Auftrag, Kundengruppe Kostentreiber (= Kosteneinflussfaktor): Variable, die am besten erklärt, wie die gesamten Kosten eines Kostenobjekts zustande kommen Produktionsvolumen → Materialkosten Zahl der Lieferung an Kunden → Verpackungs- & Versandkosten Zahl der Produktserien → Kosten für Einstellaktivitäten Zahl der Produktvarianten → Kosten für Entwurf und Produktentwicklung Kostenverteilungsschlüssel: Auf Basis dieser Variable werden Gemeinkosten mehreren auf Kostenobjekten aufgeteilt Kostenstellen: Abrechnungseinheiten, in die das Unternehmen organisatorisch aufgegliedert ist →organisatorischer Bereich, der Kosten selbstständig plant, erfasst und kontrolliert →wo fallen Kosten an? Fertigungsstellen Materialstellen Verwaltungsstellen Vertriebsstellen Forschungs- & Entwicklungsstellen Finanzierung & Rechnungswesen 48 Kostenarten Beispiele Kostenarten: Kategorie, die nach bestimmten Kriterien aufgegliedert werden können, Einordnung abhängig von dem Kostentreiber Personal- & Sozialkosten Sach- & Materialkosten Kosten für bezogene Dienstleistungen / Fremdrechte (Lizenzen) Kapitalkosten öffentliche Abgabe / Steuern, Versicherungskosten Variable vs. fixe Kosten Variable: Kosten, die mit der Ausprägung eines Kostentreibers variieren Fixe: Kosten, die in konstanter Höhe anfallen und nicht mit Kostentreiber variieren Resultat von Vergangenheitsentscheidungen (”sunk costs”) durch Verträge festgelegt (nur unter sehr hohen Kosten verändert) nur von anderen Entscheidungsträgern geändert →abhängig von Skalierung, da oft nur für bestimmte Beschäftigungsintervalle der Kostentreiber unverändert →manche bei steigender Beschäftigung schneller und bei sinkender langsamer (Kostenremanenz “cost stickiness”) Einzel- vs. Gemeinkosten Einzelkosten: werden durch dieses Kostenobjekt verursacht und können diesem in exakter Höhe eindeutig und vollständig zugeordnet werden Gemeinkosten: können Kostenobjekt nicht in exakter Höhe zugeordnet werden Kosten müssen dann indirekt über sinnvolle Kostenverteilungsschlüssel aufgeteilt werden Finanzierung & Rechnungswesen 49 → Einordnung einer Kostenart abhängig von Kostenobjekt Ist- vs. Plan-Kosten tatsächlich angefallenen Kosten (Ist-Kosten) zukünftig zu erwartenden Kosten (Plan-Kosten) Normalkosten: durchschnittliche Ist-Kosten mehrerer vergangener Perioden Vollkosten- vs. Teilkosten Vollkostenrechnung: alle Kosten, unabhängig davon, wie sie weiter differenziert werden können Teilkostenrechnung rechnet nur mit einem Teil der Kosten (meist nur variable Kosten) Kostenstellenrechnung Werkzeuge für Kostenstellenrechnung BAB Spalten = Kostenstellen Zeilen = Kosten jeder Kostenstelle, in der Sekundärkostenverrechnung schrittweise geändert Horizontal: Kostenentlastung der leistenden Kostenstelle = ∑ innerbetriebliche Kostenbelastungen von anderen Kostenstellen Vertikal: Gesamtkosten der Kostenstelle = P rimäre Gemeinkosten + ∑ innerbetriebliche Kostenbelastunge von anderen Kostenstellen Aufgaben der Kostenstellung Bindeglied zwischen Kostenarten- und Kostenträgerrechnung, um Gemeinkosten bei Mehrproduktunternehmen verrechnen zu können Bereitstellung von Informationen über Leistungsbeziehungen und Ressourcenverbrauch der einzelnen Kostenstellen zu Planungs- und Kontrollzwecken → Wirtschaftslichkeitskontrolle Primärkostenverrechnung: zuordnen und verteilen der primären Gemeinkosten auf die Kostenstellen, wo die Kosten entstehen Finanzierung & Rechnungswesen 50 Produkt-Einzelkosten: können eindeutig und vollständig einem bestimmten Produkttyp (Kostenträger) zugeordnet werden Kostenstelle-Einzelkosten: stehen nicht direkt im Bezug zu bestimmten Produkttypen oder anderen Kostenträgern, werden aber einer Kostenstelle zugeordnet (Mitarbeiter der 100% in dieser Kostenstelle arbeitet, Anschreibungen einer Maschine) Kostenstellen-Gemeinkosten: entstehen für mehrere Kostenstellen und können nicht direkt einer zugeordnet werden (über bestimmte Schlüssel verteilt) Sekundärkostenverrechnung: verteilen der Kosten von Vorkostenstellen auf Endkostenstellen basierend auf innerbetrieblichen Leistungen Endkostenstellen: arbeiten an Kostenobjekten, welche die Kunden kaufen Vorkostenstellen: nicht direkt am Endprodukt arbeiten z.B.: Verwaltung, interne Dienstleistungen Fragestellungen für welche Methoden am sinnvollsten: Wie viel innerbetriebliche Leistungen werden für andere Vorkostenstellen erbracht? Vorkostenstellen erbringen überwiegend Leistungen für Endkostenstellen → Anbauverfahren Manche Vorkosten stellen erbringen einen beträchtlichen Teil ihrer Leistung für andere Vorkostenstellen → Stufenleiterverfahren Alle Vorkostenstellen erbringen einen Teil ihrer Leistung für andere Vorkostenstellen → Gleichungsverfahren Gesamtkosten pro Kostenstelle = Kostenstelle-Einzelkosten + primäre zugerechnete Gemeinkosten + sekundär zugerechnete Gemeinkosten Anbauverfahren: Kosten der Vorkostenstellen nur auf Endkostenstellen verteilen Gesamtkosten einer V orkostenstellen S umme allerAnzahlen der Endkostenstellen = Verrechnungspreise pro abgegebene Leistungseinheit V errechnungspreise pro abgegebene Leistungseinheit ∗ Anzahl einer Endkostenstelle = sekundäre Kosten der Endkostenstelle Anbauverfahren in Formeln Finanzierung & Rechnungswesen 51 Stufenleiterverfahren: Kosten der Vorkostenstellen auf Endkostenstellen + andere Vorkostenstellen verteilen → nur in eine Richtung 1.) Vorkostenstelle → Betrachtung aller andere Vorkostenstellen 2.) Vorkostenstelle → Betrachtung aller nachfolgenden Vorkostenstellen aber nicht Vorkostenstelle 1 & 2 Reihenfolge der Vorkostenstellen bei der Verrechnung hat Einfluss auf Resultat Mit Vorkostenstelle angefangen, welche relativ gesehen, die meisten Leistungen auch für andere Vorkostenstellen erbringt Für jede Vorkostenstelle berechnen und dann vergleichen: S umme aller anderen V orkostenstellen S umme aller anderen Kostenstellen insgesamt V errechnungspreise pro abgegebene Leistungseinheit = Gesamtkosten der V orkostenstelle + zugerechnete Kosten von vorherigen V orkostenstelle S umme allerAnzahlen der Endkostenstellen + V orkostenstellen die nachf olgend sind V errechnungspreise pro abgegebene Leistungseinheit ∗ Anzahl einer Endkostenstelle / V orkostenstelle = sekundäre Kosten der Endkostenstelle / V orkostenstelle Stufenleiterverfahren in Formeln Gleichungsverfahren: Kosten der Vorkostenstellen auf Endkostenstellen + andere Vorkostenstellen verteilen → in alle Richtungen immer ohne Eigenbedarf der eigenen Vorkostenstelle Summe der abgegebenen Gemeinkosten berechnen Finanzierung & Rechnungswesen 52 Kostenträgerrechnung wofür fallen sie an Ermittlung der Kosten zur Messung von Profitabilität und Unterstützung von Managemententscheidungen Bewertung von Beständen an (un)fertigen Erzeugnissen Verursachungsprinzip: auf die Kostenobjekte verteilen, die ursächlich für die Kostenentstehung sind, basierend auf dem Kostentreiber Unternehmen mit einem homogenen Massenprodukt Keine (schwankende) Lagerhaltung unfertiger Erzeugnisse Keine (schwankende) Lagerhaltung fertiger Erzeugnisse (Produktionsmenge = Absatzmenge) Durchschnittsprinzip: hilfsweise pauschal auf die Kostenobjekte verteilen, wenn der Kostentreiber nicht bekannt ist, oder nicht ökonomisch ermittelt werden kann Divisionskalkulation → Verursachungsprinzip Einstufige Divisionskalkulation Finanzierung & Rechnungswesen 53 Zweistufige Divisionskalkulation Mehrstufige Divisionskalkulation Äquivalenzziffernkalkulation Verwandte, ähnliche Produkte werden über Äquivalenzziffern in ein einheitliches, homogenes „Einheitsprodukt“ umgerechnet Ein Produkt wird als Bewertungsbasis genommen mit ÄZ 1 1. Bestimmung der Äquivalenzziffern (meistens in Aufgabenstellung schon gegeben) 2. Umrechnung der Outputmengen auf Einheitsmengen Σ ÄZ * Anzahl der Produkte = Rechnungseinheiten RE 3. Ermittlung der Stückselbstkosten des Einheitsproduktes ein Konstanter Wert für alle Produkte gleich Herstellkosten pro Recheneinheit/Selbstkosten des Einheitsproduktes = Gesamtkostenunternehmen S umme aller Rechnungseinheiten (s.o.) 4. Ermittlung der Stückkosten der äquivalenten Produkte Produkt 1 Preis = ÄZ1 * Selbstkosten des Einheitsprodukts Zuschlagskalkulation Gemeinkosten durch Zuschlagsssätze auf entsprechende Einzelkosten umlagern für jeden Schlüsselgröße (Material, Fertigungskosten, etc.) folgendes berechnen: 1. Gemeinkostenzuschlagssätze GK-ZS berechnen = Gemeinkosten Einzelkosten a. bei Verwaltungs- / Vertriebsgemeinkosten V-GK-ZS = V erwaltungs−V ertriebsgemeinkosten alle anderen Kosten außer V erwaltungs−V ertriebsgemeinkosten 2. Gemeinkosten = GK-ZS * Einzelkosten Finanzierung & Rechnungswesen 54 Maschinenstundensatzkalkulation Unternehmen mit starkem Maschineneinsatz → hohe Maschinengemeinkosten z.B. Wartung, Energieverbrauch, Gebäudekosten Differenzierung maschinenzurechenbaren Gemeinkosten und restlichen Gemeinkosten M aschinengemeinkosten 1. Maschinenstundensatz MS - S berechnen = Einsatzzeit (h) 2. Maschinenabhängige Fertigungsgemeinkosten = MS −s ∗ M aschinenlauf zeit (in h → umrechnen!) P rodukt Lohnsstundensatzkalkulation Unternehmen mit starkem Personaleinsatz → hohe Personalgemeinkosten z.B. Training/Förderung neuer Mitarbeitenden, Lohnbuchhaltung, Büroräume Differenzierung von Lohnzurechenbaren Gemeinkosten und restliche Gemeinkosten Lohngemeinkosten 1. Lohnstundensatz LS-S berechnen = Einsatzzeit (h) LS −S ∗ Arbeitszeit (in h → umrechnen!) 2. Lohnabhängige Fertigungsgemeinkosten = P rodukt weitere Verteilungsschlüssel mengenbasierte (wenn mehr oder weniger verkauft oder produziert, verändern sich die Kosten linear dazu): Stückzahl in Produktion oder Vertrieb analog zu Einzelkosten Zeitgrößen Gebäudefläche Personalstärke Schätzungen Kostenverbrauch nicht Mengen basiert: Sortimentsbreite (Vielfalt) Serienumrüstungen (Aufwendungen für Umstellungen auf neue Chargen) Finanzierung & Rechnungswesen 55 Anzahl von Kunden Anzahl von Lieferanten Jahresabschluss & Bewertung Einführung & Grundlagen Anforderungen gemäß HBG an JA → Ergebnis des externen Rechnungswesens (Einzel- oder Konzernabschluss) Erstellung Pflicht außer für Kleinstkaufleute Einzel vs. Konzernabschluss Einzelabschluss: Rechnungslegung bezieht sich auf ein Unternehmen als rechtliche Einheit (z. B. OHG, KG, GmbH, AG) Konzernabschluss: Rechnungslegung umfasst mehrere wirtschaftlich abhängige, aber rechtlich selbstständige Unternehmen(Tochtergesellschaften). Konzernabschluss der Obergesellschaft (Mutterunternehmen) schließt die Tochtergesellschaften ein. vom Inventar zur Bilanz Buchführung: Laufende, lückenlose sowie sachliche und chronologisch geordnete Aufzeichnung aller Geschäftsvorfälle eines Unternehmens Inventar: Körperliche Einzelfassung aller Vermögensgegenstände und Schulden eines Unternehmens durch Messen, Zählen, Wiegen oder Schätzen Vermögen - Schulden (=”Verbindlichkeiten” (Fremdkapital)) = Reinvermögen (Eigenkapital) Finanzierung & Rechnungswesen 56 Adressaten, Funktionen, Ziele Für Eigentümer, Gläubiger, Fiskus, Management, etc. erfolgt die Vermittlung des Bestands an Vermögen und Kapital & Ermittlung des Periodenerfolgs z

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