Sitzung3_Publikation PDF - German Lecture Notes

Summary

These lecture notes cover the German literature and media in German language teaching context. The author is Prof. Dr. Sebastian Susteck. The notes discuss issues in German and literature teaching.

Full Transcript

Prof. Dr. Sebastian Susteck LITERATUR UND MEDIEN Vorlesung im Modul A des „Master of IM Education“, Ruhr- DEUTSCHUNTERRICHT Univ...

Prof. Dr. Sebastian Susteck LITERATUR UND MEDIEN Vorlesung im Modul A des „Master of IM Education“, Ruhr- DEUTSCHUNTERRICHT Univer sität Bochum PROBLEME DES DEUTSCH- UND LITERATURUNTERRICHTS PROBLEME DES DEUTSCH- UND LITERATURUNTERRICHTS PROBLEME DES DEUTSCH- UND LITERATURUNTERRICHTS Diffuse Zielsetzungen des Unklarheit in Zielsetzungen Literaturunterrichts bei des Unterrichts bei LehrerInnen (Gattermaier) SchülerInnen (Schilcher & Pissarek) Aushandlung und Vglsw. geringe kognitive Debattenkultur als Aktivierung & wenig charakteristisch für den kumulative Deutschunterricht Wissensentwicklung im (Willems) Studium (TEDS-LT) PROBLEME DES DEUTSCH- UND LITERATURUNTERRICHTS Diffuse Zielsetzungen des Unklarheit in Zielsetzungen Literaturunterrichts bei des Unterrichts bei LehrerInnen (Gattermaier) SchülerInnen (Schilcher & Pissarek) ‚Horizontaler‘ eher als ‚vertikaler‘ Wissensaufbau im Deutsch-, speziell Literaturunterricht Fach Deutsch als „multidiskursive[s] Kreuzungsfeld unterschiedlichster Funktionen“, „Hybridfach“ (Ralph Köhnen: Lehrerberufsforschung: Aushandlung und Allgemeine Perspektiven und Vglsw. geringe kognitive Debattenkultur als das Fach Deutsch. In: Ders. Aktivierung & wenig (Hg.): Beruf oder Berufung? charakteristisch für den DeutschlehrerInnen im Fokus. kumulative Deutschunterricht Bochum u. Freiburg/Br. 2014, Wissensentwicklung im (Willems) S. 13-73, hier: S. 14 u. 60.) Studium (TEDS-LT) UNTERSCHIEDLICHE LERNVORGÄNGE IM LITERATURUNTERRICHT „Lernen“ (wesentlich gesteuert durch „Bildung“ (wesentlich als ungesteuert von LehrerInnen geplante Aktivität) Selbstbildung, für die LehrerInnen nur Impulse geben und Rahmen setzen können) Prozesse, die "durch systematische Prozesse, die durch "strukturelle Herstellbarkeit, Determinierbarkeit, Komplexität, ihre besondere Relevanz für Didaktisierbarkeit, Beherrschbarkeit“ (S. die Lernenden sowie ihre emergente, 247) gekennzeichnet sind nicht durch 'Lehre' herstellbare, unkontrollierbare Qualität“ (S. 247) gekennzeichnet sind. Florian Schultz-Pernice: Die Literatur der Literaturdidaktik. Grundlegung und Entwurf einer literaturdidaktischen Objektkonstitution aus deutschdidaktischer Perspektive. Stuttgart 2019. LEHRERINNEN-EINSTELLUNGEN ZUR LITERATUR UND IHRE EFFEKTE Christian Dawidowski, Anna R. Hoffmann u. Angelika Stolle: Ko- Konstuktion von literarischen Bildungs- vorstellungen im Verlauf Einige zentrale der gymnasialen Oberstufe. Ergebnisse auch in: Frankfurt/M. 2019. Vgl. Christian Dawidowski: Literarische Bildung. Stuttgart 2022, S. 82-84. LEHRERINNEN-EINSTELLUNGEN ZUR LITERATUR UND IHRE EFFEKTE Christian Dawidowski, Qualitative Untersuchung: Begleitung von sieben Anna R. Hoffmann u. Deutsch-Leistungskursen über die gesamte Angelika Stolle: Ko- Konstuktion von Qualifikationsphase literarischen Bildungs- Untersucht wurden Deutungsmuster von Literatur auf vorstellungen im Verlauf Lehrer_innenseite und ihr Einfluss auf die der gymnasialen Oberstufe. Deutungsmuster von Schüler_innen. Frankfurt/M. 2019. Literatur als Lernmedium/Medium formaler Bildung vs. Literatur als Medium der Persönlichkeitsbildung Literatur als Lernmedium/Medium formaler Bildung in fünf Kursen zumeist von jüngeren Lehrer_innen: klare Trennung von unterrichtlicher und privater Lektüre Literatur als Medium der Persönlichkeitsbildung in zwei Kursen von älteren Lehrer_innen: Kontinuum von unterrichtlicher und privater Lektüre LEHRERINNEN-EINSTELLUNGEN ZUR LITERATUR UND IHRE EFFEKTE Christian Dawidowski, Literatur als Lernmedium/Medium formaler Bildung Anna R. Hoffmann u. führt zu in fünf Kursen zumeist von jüngeren Angelika Stolle: Ko- Konstuktion von Lehrer_innen → viele Schüler_innen, die eine literarischen Bildungs- lernorientierte oder gar keine Vorstellung von vorstellungen im Verlauf Literatur haben passen sich den Deutungsmustern der der gymnasialen Oberstufe. Lehrer_innen an; Schüler_innen mit Frankfurt/M. 2019. persönlichkeitsbildend-ästhetischen Deutungsmustern werden frustriert. Literatur als Medium der Persönlichkeitsbildung in zwei Kursen von älteren Lehrer_innen → der größte Teil aller Schüler_innen macht sich das Deutungsmuster der Lehrer_innen zu eigen. LEHRERINNEN-EINSTELLUNGEN ZUR LITERATUR UND IHRE EFFEKTE Christian Dawidowski, Literatur als Lernmedium/Medium formaler Bildung n Anna R. Hoffmann u. fünf Kursen zumeist von jüngeren Lehrer_innen → Angelika Stolle: Ko- Konstuktion von Konsensorientierung: große Einstellungsähnlichkeit literarischen Bildungs- zw. Lehrer_innen und Schüler_innen in Frontstellung vorstellungen im Verlauf gg. die ‚(Lese-)Vorgaben‘ der gymnasialen Oberstufe. Literatur als Medium der Persönlichkeitsbildung in Frankfurt/M. 2019. zwei Kursen von älteren Lehrer_innen → Dissens zulassend: intensive, konfliktuöse Diskussionen über Literatur. → Wichtigkeit einer bejahenden Einstellung zur Literatur und Integration unterrichteter Literatur ins eigene Lesen und Leben, um dies auch Schüler_innen zu ermöglichen. ASPEKTE DES NRW-CURRICULUMS FÜR DEN LITERATURUNTERRICHT LEHRPLANWISSEN: GRUNDLAGEN Welchen Status haben Lehrpläne und Richtlinien?  Nicht fachdidaktische, sondern administrative Texte;  fachdidaktisch als Hintergrundtexte relevant, die Unterrichtsziele, z. T. Inhalte und Methoden festlegen;  z. T. durch fachdidaktische Entscheidungen mit geformt. Lehrplanwissen Beeinflussung z. B. Beeinflussung z. B. durch Festlegung durch Festlegung von bestimmter Zielen („Lesen“) Fachdidak- Verfahrensweisen tisches Wissen („integrativer Deutschunterricht“) LEHRPLANWISSEN: GRUNDLAGEN Welchen Status haben Lehrpläne und Richtlinien? Vorstellung: Richtlinien und Lehrpläne Vorstellung: Richtlinien und Lehrpläne steuern Unterricht. sind für Unterricht weitgehend irrelevant und eher „Hintergrundrauschen“. Für die Schweiz gilt, dass „nur eine Minderheit der Lehrkräfte regelmässig (d.h. […] häufiger als alle zwei Jahre) in die sie betreffenden Lehrpläne schaut“. (R. Künzli u. St. Hopmann (Hg.): Lehrpläne. wie sie entwickelt werden und was von ihnen erwartet wird. Chur u. Zürich 1998, S. 11.) LEHRPLANWISSEN: GRUNDLAGEN Welchen Status haben Lehrpläne und Richtlinien? Vorstellung: Richtlinien und Lehrpläne Vorstellung: Richtlinien und Lehrpläne steuern Unterricht. sind für Unterricht weitgehend irrelevant und eher „Hintergrundrauschen“.  Lehrpläne als regulierende Texte, Resultat politischer Kompromisse;  ohne Expertenwissen teils unverständlich;  vage;  kompilatorisch, nicht vollständig systematisch gegliedert oder geschlossen;  für LehrerInnen eher Dinge ermöglichend als verhindernd. DIE NRW-KERNLEHRPLÄNE SEK. I (G8) (S. 11) Kernlehrplan für den verkürzten Bildungsgang des Gymnasiums – Sekundarstufe I (G8) in Nordrhein- Westfalen. Deutsch. Hg. vom Ministerium Deutschunterricht als Sprachunterricht für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen. Frechen 2007. https://www.schulentwicklung.nrw.de/leh rplaene/lehrplan/10/gym8_deutsch.pdf (02.05.2020) DIE NRW-KERNLEHRPLÄNE SEK. I (G9) Kernlehrplan für die Sekundarstufe I Gymnasium in Nordrhein- Westfalen. Deutsch. Hg. vom Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf 2019. https://www.schulentwicklung.nrw.de/lehrplaene/lehrplan/196/g9 _d_klp_%203409_2019_06_23.pdf (02.05.2020) Deutschunterricht als Unterricht mit Beiträgen zur Persönlichkeitsentwicklung DIE NRW-KERNLEHRPLÄNE SEK. I (G9) (S. 8) Deutschunterricht als Unterricht mit Beiträgen zur Persönlichkeitsentwicklung DIE NRW-KERNLEHRPLÄNE SEK. I (G9) Spezifizierung: (1.) Grundlage sind Sprache, Texte, Kommunikation und Medien (2.) SchülerInnen erwerben Text- und Gesprächskompetenz DIE NRW-KERNLEHRPLÄNE SEK. I (G9) DIE NRW-KERNLEHRPLÄNE SEK. I (G9) (S. 8) (S. 9) (S. 8) Primär gegen- stands- bezo- gene Ziele Kommunikation = Schwerpunkt Literatur & Sprache (prozedural); Medien ästhetische Texte Schwerpunkt Pragmatik Sachtexte Sprache (systemisch); Schwerpunkt Semantik, Syntax Primär gegen- stands- bezo- gene Ziele Kommunikation = Schwerpunkt Literatur & Sprache (prozedural); Medien ästhetische Texte Schwerpunkt Pragmatik Sachtexte Sprache (systemisch); Schwerpunkt Semantik, Syntax Primär perso- nen & persön- lich- keits- bezo- gene Ziele Schwerpunkt kognitive und Schwerpunkt Arbeits- und charakterliche Entwicklung Selbstorganisationsfähigkeiten Primär perso- nen & persön- lich- keits- bezo- gene Ziele Schwerpunkt kognitive und Schwerpunkt Arbeits- und charakterliche Entwicklung Selbstorganisationsfähigkeiten Besondere Rolle der Literatur Primär perso- nen & persön- lich- keits- (S. 8) bezo- gene Ziele Schwerpunkt kognitive und Schwerpunkt Arbeits- und charakterliche Entwicklung Selbstorganisationsfähigkeiten Besondere Rolle der Literatur Besonderer Input von Literatur & ästhetischen Texten: Die gelisteten Ziele sind „zum großen Teil in Kompetenzerwartungen abbildbar.“ (S. 8) Die „Weiterentwicklung ästhetischer Wahrnehmung und ethischer Haltungen“ spiegeln sich dagegen „vielfach nicht in wahrnehmbaren Kompetenzmerkmalen“ und entziehen sich „weitgehend einer standardisierten Überprüfung“ (S. 8f.). (S. 9) (S. 11) „Grunddimensionen fachlichen Handelns“ Inhaltliche Schwerpunkte des Unterrichts Anforderungen und intendierte Lernergebnisse (S. 14) Inhaltsfelder Kompetenzbereiche Inhaltsfelder (S. 14) Inhaltsfelder (S. 15) DIE NRW-KERNLEHRPLÄNE SEK. I (G9) Kompetenzerwartungen geordnet nach drei Stufen: 1. Erprobungsstufe (Kl. 5 & 6) 2. Erste Stufe (Kl. 7 & 8) 3. Zweite Stufe (Kl. 9 & 10) Aufbau des Kernlehrplans für jede Stufe: Jeweils vier Mal a) Benennung der Schwerpunkte je eines Inhaltsfeldes b) Benennung der Kompetenzerwartungen für dieses Inhaltsfeld getrennt nach Rezeption und Produktion DIE NRW-KERNLEHRPLÄNE SEK. I (G9) Aufbau des Kernlehrplans für jede Stufe: Inhaltsfeld X Inhaltliche Schwerpunkte 1. 2. … Kompetenzerwartungen zum Inhaltsfeld X Rezeption 1. 2. … Kompetenzerwartungen zum Inhaltsfeld X Produktion 1. 2. … Beispiel: Zweite Stufe, Inhaltsfeld Texte (S. 32) Beispiel: Zweite Stufe, Inhaltsfeld Texte (S. 32f.) Beispiel: Zweite Stufe, Inhaltsfeld Texte (S. 33f.) DIE NRW-KERNLEHRPLÄNE SEK. II „Persönlich- keitsbildung“ (S. 8) Kernlehrplan für die Sekundarstufe II Gymnasium / Gesamtschule in Nordrhein-Westfalen. Deutsch. Herausgegeben vom Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf 2023. S. 11 https://www.schulentwicklung.nrw.de/lehrplaene/lehrplan/328/gost_klp_d_2023_06_07.pdf (07.05.2024) DIE NRW-KERNLEHRPLÄNE SEK. II „Quer- schnitts- aufgaben“ (S. 8) Kernlehrplan für die Sekundarstufe II Gymnasium / Gesamtschule in Nordrhein-Westfalen. Deutsch. Herausgegeben vom Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf 2023. S. 11 https://www.schulentwicklung.nrw.de/lehrplaene/lehrplan/328/gost_klp_d_2023_06_07.pdf (07.05.2024) DIE NRW-KERNLEHRPLÄNE SEK. II „Fachliche Ziele“ (S. 8f.) Kernlehrplan für die Sekundarstufe II Gymnasium / Gesamtschule in Nordrhein-Westfalen. Deutsch. Herausgegeben vom Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf 2023. S. 11 https://www.schulentwicklung.nrw.de/lehrplaene/lehrplan/328/gost_klp_d_2023_06_07.pdf (07.05.2024) DIE NRW-KERNLEHRPLÄNE SEK. II S. 12 ZIELE DES LITERATURUNTERRICHTS S. 14

Use Quizgecko on...
Browser
Browser