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This document discusses the methodology of literary instruction in German language courses, specifically focusing on the topic. The document explores methods for teaching literature and media, including an analysis of texts and setting learning objectives.
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Prof. Dr. Sebastian Susteck LITERATUR UND MEDIEN Vorlesung im Modul A des „Master of IM Education“, Ruhr- DEUTSCHUNTERRICHT Univ...
Prof. Dr. Sebastian Susteck LITERATUR UND MEDIEN Vorlesung im Modul A des „Master of IM Education“, Ruhr- DEUTSCHUNTERRICHT Univer sität Bochum METHODIK DES LITERATURUNTERRICHTS >Methodik< = Gesamt von Methoden >Methode< von griech. méta ‚(zu etwas) hin‘ und hodós ‚der Weg‘ = Weg, ein Ziel zu erreichen In Didaktik und Schulpraxis ambivalente Stellung METHODIK DES LITERATURUNTERRICHTS Methodik: In Didaktik und Schulpraxis ambivalente Stellung: Sekundär, ´ Weg zum Ziel Unverzichtbar, führt zum Ziel METHODIK DES LITERATURUNTERRICHTS Methodik: In Didaktik und Schulpraxis ambivalente Stellung: Sekundär, ´ Weg zum Ziel Unverzichtbar, führt zum Ziel Dem Ziel nachgeordnet Sichtbarer als das Ziel → Verführt zum Denken von der Methodik aus METHODIK DES LITERATURUNTERRICHTS Sinnvolle Unterrichtsplanung in der Abfolge: Ziele → Methoden Im Literaturunterricht besonders Planungsdreischritt: Analyse des Textes Festlegung: Was sollen Schüler am Text sehen oder erfahren? (Methodische) Lenkung von Aufmerksamkeit, die Sehen und Erfahren ermöglicht. METHODIK ALS DIFFUSES FELD METHODIK ALS DIFFUSES FELD Z. B. Methode „Fishbowl“: „Bei der Fishbowl-Methode (auch Innen-/Außenkreis-Methode) diskutiert eine kleine Gruppe von Teilnehmern im Innenkreis (im >Goldfisch-GlasGoldfisch-Glastieferes< Verständnis literarischer Texte; - auch gefühlsmäßige Zugriffe auf den Text; - Raum für analytisch schwächere Schüler; - mehr Motivation zum Unterricht; - Freude an Literatur. ZWEITEILUNG VON UNTERRICHTSMETHODEN Methodik des Deutsch- und Literaturunterrichts: Spinner, Kaspar H.: Handlungs- und produktionsorientierter Literaturunterricht. In: Bogdal, Klaus-Michael/ Korte, Hermann (Hrsg.): Grundzüge der Literaturdidaktik. München 2006, S. 248-257 Handlungs- und produktions- orientierte Verfahren - emphatischer Handlungsbegriff: Mehr Spielraum für eigenes Handeln, Selbständigkeit - Produkte mit kreativer Komponente (S. 247) ZWEITEILUNG VON UNTERRICHTSMETHODEN Methodik des Deutsch- und Literaturunterrichts: Historische Vorläufer: Handlungs- und produktions- orientierte Verfahren - Gotthold Ephraim Lessings Fabeldidaktik (18. Jahrhundert) - Reformpädagogik um 1900 - Robert Ulshöfer (nach dem Zweiten Weltkrieg) - Pädagogische Kreativitätsdiskussion, kritische Didaktik um 1970 (S. 248ff.) ZWEITEILUNG VON UNTERRICHTSMETHODEN Methodik des Deutsch- und Literaturunterrichts: Historische Vorläufer: Handlungs- und produktions- orientierte Verfahren - Gotthold Ephraim Lessings Fabeldidaktik (18. Jahrhundert) Literaturtheoretische Grundlagen und Bezüge: - Reformpädagogik um 1900 - Rezeptionsästhetik der 1970er Jahre - Robert Ulshöfer (nach dem Zweiten Weltkrieg) - [Postmoderne und Dekonstruktion] (S. 250ff.) - Pädagogische Kreativitätsdiskussion, kritische Didaktik um 1970 ZWEITEILUNG VON UNTERRICHTSMETHODEN Methodik des Deutsch- und Literaturunterrichts: Grundprinzipien: Handlungs- und produktions- orientierte Verfahren - „Handeln“ zulassen, da dies intensivere Lernprozesse als Instruktion oder Unterrichtsgespräch ermöglicht. - Die Konstruiertheit von Texten bewusst machen und damit auch einen Beitrag zur Textanalysekompetenz leisten. - Auch nicht-analytische Zugangsweisen zu Texten als Verstehens- und Interpretationsleistungen ansehen. - Die Imaginationskraft fördern. - Unterricht individualisieren. - Literatur- und schreibdidaktische Unterrichtsziele verbinden. (S. 252f.) ZWEITEILUNG VON UNTERRICHTSMETHODEN Methodik des Deutsch- und Literaturunterrichts: Kritik: Handlungs- und produktions- orientierte Verfahren - Ansatz ist theoriefern und rein methodisch orientiert, spart Ziele und Bildungsgehalte aus. (S. 252f.) ZWEITEILUNG VON UNTERRICHTSMETHODEN Methodik des Deutsch- und Literaturunterrichts: Kritik und strittige Fragen: Handlungs- und produktions- orientierte Verfahren - Ansatz ist theoriefern und rein methodisch orientiert, spart Ziele und Bildungsgehalte aus. - Ansatz birgt die Gefahr des Subjektivismus. - Umstritten ist, ob es kognitiv-begrifflicher Unterrichtsergebnisse bedarf, ob also produktive Verfahren immer in eine analytische Reflexionsphase münden müssen. - Unklar ist, inwiefern SchülerInnenprodukte der Handlungs- und Produktionsorientierung beurteilt werden sollen und können. (S. 255f.) HANDLUNGS- UND PRODUKTIONS- ORIENTIERTE METHODEN (BEISPIELE) „Einen [literarischen] Text aus seinen Teilen selber zusammensetzen [...] Mit vorgegebenen Reimwörtern eines Gedichtes ein eigenes Gedicht machen [...] Den Schluß eines Textes selber verfassen [...] Einen inneren Monolog, eine erlebte Rede, einen Brief oder eine Tagebuchnotiz einer Figur verfassen [...] Einen Gegentext schreiben, z. B. zu einem idyllisierenden Naturgedicht einen Text über Umweltzerstörung [...] Eine Textsituation als lebendes Bild darstellen [...] Bilder zu einem Text zeichnen/malen [...] Für eine Erzählung die graphische Verlaufskurve mit eingefügte Schüsselsätzen oder -wörtern gestalten [...] Einen Text vertonen [...]“ Haas, Gerhard, Wolfgang Menzel u. Kaspar H. Spinner: Handlungs- und produktions- orientierter Literaturunterricht. In: Praxis Deutsch, H. 123 (1994), S. 17-25, hier: S. 24. UNTERSUCHUNG VON FRITZSCHE U. A. UNTERSUCHUNG VON FRITZSCHE U. A. Tests in zwanzig Gymnasialklassen: Fördert hpo Unterricht das Leseverständnis von Schülern stärker als analytischer Unterricht? Stärkt hpo Unterricht die Unterrichtsmotivation? UNTERSUCHUNG VON FRITZSCHE U. A. Tests in zwanzig Gymnasialklassen: Fördert hpo Unterricht das Leseverständnis von Schülern stärker als analytischer Unterricht? Ergebnis: Nein. Stärkt hpo Unterricht die Unterrichtsmotivation? Ergebnis: Nein. Vergleich analytischer Unterricht vs. HPO (bei Fritzsche) Analytischer Unterricht (Handlungs-) und pro- duktionsorientierter Un- terricht Operationsmodus des Fragen zu Texten (Quasi-)literarisch Unterrichts beantworten; Bedeutung schreiben, um Texte zu von Textstellen erklären. ergänzen. Wahlmöglichkeiten im Bevorzugt identische Wahlmöglichkeiten Unterricht Aufgaben für alle Schüler. zwischen Aufgabenstel- lungen. Reichweite von Auf kurze Antworten Auf die Erstellung Aufgaben berechnete Aufgaben. größerer Texte berech- nete Aufgaben mit längerer Bearbeitungs- zeit. HPO ZWISCHEN LITERATUR- UND SCHREIBUNTERRICHT Spinner, Kaspar H.: Handlungs- und produktionsorientierter Literatur- unterricht. In: Bogdal, Klaus-Michael/ Korte, Hermann (Hrsg.): Grundzüge der Literaturdidaktik. München 2006, S. 248-257, hier: S. 253. Literaturdidaktische Ziele/ Schreibdidaktische Ziele/ Literaturunterricht Schreibunterricht Produktives Schreiben Kreatives Schreiben HPO ZWISCHEN LITERATUR- UND SCHREIBUNTERRICHT Spinner, Kaspar H.: Handlungs- und produktionsorientierter Literatur- unterricht. In: Bogdal, Klaus-Michael/ Korte, Hermann (Hrsg.): Grundzüge der Literaturdidaktik. München 2006, S. 248-257, hier: S. 253. Schreiben als Medium oder Schreiben als Gegenstand? Literaturdidaktische Ziele/ Schreibdidaktische Ziele/ Literaturunterricht Schreibunterricht Produktives Schreiben Kreatives Schreiben TRADITIONELLE SCHREIB- UND AUFSATZFORMEN IM DEUTSCHUNTERRICHT TRADITIONELLE SCHREIB- UND AUFSATZFORMEN IM DEUTSCHUNTERRICHT Beispiel Inhaltsangabe BEISPIEL INHALTSANGABE Kompetenzan- forderungen der Rezeption des (literarischen) Textes BEISPIEL INHALTSANGABE Kompetenzan- forderungen der Rezeption des (literarischen) Textes BEISPIEL INHALTSANGABE Kompetenzan- forderungen der Produktion des (Schüler-)Textes