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Neurophysiologie PDF document contains questions about primary and secondary sensory cells, adequate stimulus, transduction, transformation, types of sensors, different types of brain function and parts. This document is a collection of neurophysiology questions.

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Fragen zu Neurophysiologie 1. Was sind primäre und sekundäre Sinneszellen? o Primäre Sinneszellen: Diese Sinneszellen sind Nervenzellen, die den Reiz direkt aufnehmen und ihn in Form eines Aktionspotentialsweiterleiten. D...

Fragen zu Neurophysiologie 1. Was sind primäre und sekundäre Sinneszellen? o Primäre Sinneszellen: Diese Sinneszellen sind Nervenzellen, die den Reiz direkt aufnehmen und ihn in Form eines Aktionspotentialsweiterleiten. Das bedeutet, sie haben sowohl die Funktion eines Rezeptors als auch die eines Neurons. Beispiele sind die Geruchsrezeptoren in der Nase oder Nozizeptoren in der Haut, die Schmerz wahrnehmen. Sekundäre Sinneszellen: Diese Sinneszellen nehmen den Reiz auf,besitzen jedoch selbstkeine AXone und leiten die Information über eine Synapse an eine nachgeschaltete Nervenzelle weiter. Ein Beispiel sind die Haarzellen im Innenohr, die Bewegungen der Flüssigkeit in der Cochlea registrieren und an Neuronen weitergeben. 2. Was ist ein adäquater Reiz? Ein adäquater Reiz ist die spezifische Reizart, auf die ein Rezeptor optimal reagiert. o Beispiel: Stäbchen und Zapfen in der Retina des Auges reagieren auf Lichtwellen bestimmter Wellenlängen (adäquater Reiz). Obwohl Rezeptoren auch aufandere Reize reagieren können (z.B. Druck auf das Auge erzeugt Lichtempfindung), ist der Energieaufwand beieinem adäquaten Reiz minimal. 3. Erkläre die Begiffe Transduktion und Transfomation! o Transduktion: Der Prozess, dem ein physikalischeroder chemischer Reiz in ein bei elektrisches Signal umgewandelt wird. Zum Beispiel wandelt ein Mechanorezeptor Druck in ein Rezeptorpotentialum. Transformation: Die Umwandlung des Rezeptorpotentials in ein Aktionspotential, das über die afferenten Nervenfasern inszentrale Nervensystem weitergeleitet wird. 4.Welche Sinne kennen wir? Die Sinne lassen sich in klassische und weitere Sinne einteilen: Klassische Sinne:Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Fühlen. Weitere Sinne: Propriozeption: Tiefensensibilität, die uns die Position und Bewegung unserer Gliedmaßen vermittelt. Thermorezeption: Wahrnehmung von Wärme und Kälte. Nozizeption: Schmerzempfindung. Gleichgewichtssinn: Wahmehmung der Körperlage im Raum, vermittelt durch das Vestibularorgan. 5. Was sind ionotrope und metabotrope Rezeptoren? o lonotrope Rezeptoren: Diese Rezeptoren öffnen bei Bindung eines Liganden direkt lonenkanäle in der Zellmembran, wodurch lonen wie Natrium oder Kalzium in die Zelle einströmen. Der Effekt tritt schnellein. Beispiel: Acetylcholinrezeptor an der motorischen Endplatte. Metabotrope Rezeptoren: Diese Rezeptoren lösen nach Ligandenbindung eine Signalkaskade über G-Proteine aus, die indirekt Ionenkanäle öffnen oder andere Zellprozesse regulieren. Der Effekt ist langsamer,aber länger anhaltend. Beispiel: Muskarinische Rezeptoren. 6. Welche Typen von Sensoren gibt es? Sensoren können nach ihrem Funktionsprinzip unterschieden werden: o P-Sensoren (Proportional):Reagieren kontinuierlich auf die Reizstärke. Sie adaptieren langsam, wie z. B. Merkel-Zellen. D-Sensoren (Differential): Reagieren nur auf Reizänderungen. Sie adaptieren schnell,wie z. B. Pacini-Körperchen. o P-D-Sensoren: Kombinieren beide Funktionen und sind die häufigste Sensorklasse. 7. Was verstehen wir unter Divergenz, Konvergenz, lateraler Hemmung, rekurrenter Hemmung? o Divergenz: Ein einzelnes Neuron teilt seine Signale auf mehrere Zielneuronen auf. Dies ermöglicht die Verteilung der Information an verschiedene Bereiche. o Konvergenz: Mehrere Neuronen übertragen ihre Signale auf ein einzelnes Zielneuron.Dies verbessert die Signalverarbeitungund Integration. Hemmung: Laterale Neuronen hemmen benachbarte Nervenzellen,wodurch Kontraste verstärkt werden (z. B. im visuellen System für Schärfekontraste). Rekurrente Hemmung: Ein Neuron hemmt sich selbstoder benachbarte Neuronen über eine Rückkopplungsschleife. Dies dient der Kontrolle und Stabilisierung neuronaler Aktivität. 8. Welche zwei Bahnsysteme gibtes in der Somatosensorik? Lemniskales System (Hinterstrangsystem): Leitet Informationenüber feineBerührungen und Propriozeption.Es verläuft über den des Rückenmarks und kreuzt in der Medulla oblongata. Hinterstrang Spinothalamisches System (Vorderseitenstrang): Leitet Schmerz- und Temperaturinformationen. Es kreuzt bereits auf Segmentebene im Rückenmark und steigt auf der Gegenseite auf. 9. Wie können wir Nervenfasern klassifizieren? Gib Beispiele! Nervenfasern werden nach ihrer Leitungsgeschwindigkeitund Funktion unterschieden: Aa: Schnelle Fasern fürPropriozeptionund motorische Signale. AB: Mittelschnelle Fasern für Mechanosensibilität. Aö: Langsame Fasern für Schmerz (stechend) und Temperatur. C-Fasern: Sehr langsame Fasern fürdumpfen Schmerz und Temperatur. 10. Welche Mechanorezeptoren gibt es an der Haut? Meissner-Körperchen: Geschwindigkeit und Berührung. Merkel-Zellen:Vertikaler Druck, Textur. Ruffini-Körperchen:Dehnung und laterale Zugspannung. Pacini-Körperchen: Vibration und Beschleunigung. 11. Erkläre: Intensitätsschwelle, 2-Punkte-Diskriminierung,simultane und sukzessive Raumschwelle! Intensitätsschwelle: Kleinster Reiz, der wahrgenommen wird. 2-Punkte-Diskriminierung:Fähigkeit,zwei Berührungen als getrennt wahrzunehmen. Simultane Raumschwelle: Empfindlichkeitfür räumliche Muster, wie Punkte auf der Haut. Sukzessive Raumschwelle: Wahmehmung von zeitlich versetzten Berührungen. 12. Wie erfolgt die Propriozeption? Welche Sinnesleistung wird erbracht? Wozu dient sie? Ablauf: Propriozeption erfolgt über Rezeptoren wie Muskelspindeln, Golgi-Sehnenorgane, Gelenksensoren und Hautsensoren. Diese nehmen Informationen über die Position, Bewegung und Kraft unserer Gliedmalßen auf. Die Signale werden über afferente Bahnen (vorwiegend über das lemniskale System) an das zentrale Nervensystem weitergeleitet. o Sinnesleistung: Lagesinn: Wahrnehmung der Stellung von Gelenken. Bewegungssinn: Erkennung von Bewegung und Geschwindigkeit. Kraftsinn: Wahrnehmung der aufgebrachten Muskelkraft. o Funktion: Propriozeption ist essentiell für die Steuerung und Koordination der Körperhaltung, des Gleichgewichts und der Zielmotorik (z. B. Greifen oder Gehen). 13. Beschreibe den Aufbau einer Muskelspindel und eines Golgi-Sehnenorgans! o Muskelspindel: Lage: Parallel zu den Muskelfasern. Aufbau: Intrafusale Muskelfasern mit sensorischen Endigungen (la- und I|-Fasern). Eingebettet in eine Bindegewebskapsel. Durch Gamma-Motoneurone reguliert. Funktion: Misst die Länge und Dehnung des Muskels und sorgt über den Eigenreflexfürdie Konstanthaltung der Muskelspannung. o Golgi-Sehnenorgan: Lage: In den Übergangsbereichen von Muskel und Sehne, seriell zu den Muskelfasern. Aufbau: Sensorische Nervenfasern (lb-Fasern)innerhalbeiner Kollagenstruktur. Funktion: Misst die Muskelspannung und schütztden Muskel vor Überdehnung durch Hemmung des a-Motoneurons (autogener Hemmreflex). 14. Beschreibe den Temperatursinn! Was ist die Indifferenzzone?Was ist das Besondere an den Thermorezeptoren? Was ist das paradoxe Temperaturempfinden? Temperatursinn: Temperatur wird durch freie Nervenendigungen in der Haut wahrgenommen. Kälterezeptoren (Að-Fasern) und Wärmerezeptoren (C-Fasern) sind aktiv im Bereich von 10-45°C. o Indifferenzzone: Temperaturbereich zwischen 30-35°C, in dem die Haut keine Temperatur wahrnimmt (neutral). o Besonderheiten der Thermorezeptoren: Sie sind Proportional-Differential-Sensoren und reagieren sowohl auf die absolute Temperatur als auch auf Temperaturänderungen. Thermorezeptoren können durch chemische Substanzen wie Menthol (kühlend) oder Capsaicin (brennend) aktiviert werden. o Paradoxes Temperaturempfinden: Schnelle Erhitzung über 45°C kann zunächst ein Kälteempfinden auslösen. Dies geschieht durch inadäquate Erregung der Kälterezeptoren. 15. Was ist ein Brown-Sequard-Syndrom? Was ist eine funikuläreMyelose? o Brown-Sequard-Syndrom: HalbseitigeRückenmarksläsion, führt zu: lpsilateraler Lähmung und Verlust der feinen Berührungssensibilität (epikritisch). Kontralateralem Verlustvon Schmerz- und Temperaturempfinden (protopathisch). o Funikuläre Myelose: Schädigung der Hinterstränge des Rückenmarks durch Vitamin-B12-Mangel. Symptome: Verlust der epikritischen Sernsibilität und Gangunsicherheit (sensibilitätsbedingte Ataxie). 16. Wie wird die Schmerzempfindung vermittelt? Welche Schmerzarten gibt es? Vermittlung: Schmerz wird durch freie Nervenendigungen (Nozizeptoren) registriert, die auf mechanische, thermische oder chemische Reize reagieren. Leitung erfolgt über: Að-Fasern: Schnelle, stechende Schmerzen. C-Fasern: Langsame, brennende Schmerzen. Schmerzarten: Somatischer Schmerz:Oberflächenschmerz (z. B. Haut) und Tiefenschmerz (2. B. Muskeln). Viszeraler Schmerz: Dumpfer Schmerz in den Organen, schwer lokalisierbar. Projizierter Schmerz: Schmerz entlang eines Nervs (z. B. bei einem Bandscheibenvorfall). Übertragener Schmerz: Schmerz in der Haut oder Muskulatur bei inneren Organproblemen (z.B. Myokardinfarkt linker Arm). 17.Was sind Headsche Zonen? Beschreibe dern cuti-viszeralen Reflexbogen! o Headsche Zonen: Hautareale,die reflektorisch mit bestimmten inneren Organen verbunden sind. Beispiel: Schmerzen in der rechten Schulter bei Gallenblasenproblemen. Cuti-viszeraler Reflexbogen: Hautreize können über neuronale Verschaltungen die Funktion innerer Organe beeinflussen(z. B. Massage zur Linderung von Magenproblemen). 18. Was ist die Aufgabe von Renshaw-Zellen? Wie kommt es zur Fazilitation/Disfazilitation? Renshaw-Zellen: SpezielleInterneurone im Rückenmark, die die Aktivität von Motoneuronen hemmen (rekurrenteHemmung). Funktion:Stabilisierung der Muskelkontraktionen und Verhinderung von Überaktivität. Fazilitation: Erleichterung der Erregungsweiterleitungdurch erhöhte synaptische Aktivität. Disfazilitation: Hemmung der synaptischen Aktivität, die die Erregungsweiterleitung reduziert. 19. Was ist ein Reflex? Welche Arten von Reflexen gibt es? Wozu dienen sie? Nenne Beispiele! Reflex: Eine unwillkürliche, stereotypeReaktion auf einen bestimmten Reiz. Arten: Eigenreflex: Reiz und Reaktion im selben Organ (z. B. Patellarsehnenreflex). Fremdreflex:Reiz und Reaktion in unterschiedlichenOrganen (z. B. Rückziehreflex). o Schutzfunktion,Aufrechterhaltungder Haltung und Bewegung. Funktion: 20. Beschreibe die Verschaltung eines Muskeleigenreflexes! o Dehnungsreiz wird von Muskelspindeln wahrgenommen. o la-Afferenz leitet den Reiz ins Rückenmark. Umschaltung auf a-Motoneuron im Vorderhorn. o Kontraktiondes gleichenMuskels. 21. Erkläre die autorhythmische Funktion des Rückenmarks unter dem Begriff der Lokomotion! o Lokomotion: Das Rückenmark enthält zerntrale Mustergeneratoren, die rhythmische Bewegungen (z. B. Gehen) auch ohne direkte Gehirnsteuerung ermöglichen. 22. Welche Bahnen im Rückenmark sind an der Motorik beteiligt? o Pyramidenbahn (Tractuscorticospinalis): Feinmotorik,bewusste Bewegungssteuerung. Extrapyramidale Bahnen: Steuerung von Haltung und groben Bewegungen (z.B. Tractus rubrospinalis, vestibulospinalis).

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