Einführung in die Wirtschaftswissenschaften (LE-08) PDF

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Universität Augsburg

2023

M. Paul / A. Tuma / P. Welzel

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economic theory economic principles business administration

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This document is a set of lecture notes for a course on Introduction to Economics. The presentation contains information on economic theories, business principles, and business practices, along with diagrams and graphs.

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EINFÜHRUNG IN DIE WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN M. PAUL / A. TUMA / P. WELZEL WINTERSEMESTER 2023/24 Urheberrechtlicher Schutz Diese Datei ist urheberrechtlich geschützt. Die Urheber stellen sie im Wintersemester 2023/24 ausschließlich denjenigen Studierenden der Universität Augsburg zur Verfügung,...

EINFÜHRUNG IN DIE WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN M. PAUL / A. TUMA / P. WELZEL WINTERSEMESTER 2023/24 Urheberrechtlicher Schutz Diese Datei ist urheberrechtlich geschützt. Die Urheber stellen sie im Wintersemester 2023/24 ausschließlich denjenigen Studierenden der Universität Augsburg zur Verfügung, die für die jeweilige Veranstaltung bei Digicampus angemeldet sind. Jede Weitergabe und Vervielfältigung ist untersagt und wird als Urheberrechtsverletzung behandelt, die verfolgt wird. 2 | Einführung in die WiWi | M. Paul / A. Tuma / P. Welzel Einführung in die Wirtschaftswissenschaften LE-08: Beschaffung und Bestandsarten Prof. Dr. Axel Tuma KAPITEL 2: WAS IST IN DER BESCHAFFUNG ZU TUN? Beschaffung Grundlagen und Rahmenbedingungen Rechnungs- Organisation Beschaffung Finanzierung Marketing wesen Personal Controlling ▪ Bestellmengen ▪ Lagerbestände ▪ Optimale Bestellmengen 5 | Einführung in die WiWi | M. Paul / A. Tuma / P. Welzel Wie soll Eli T. die Beschaffung organisieren? Nachdem Eli T. jetzt weiß, dass seine Geschäftsidee prinzipiell Erfolg versprechend ist, will er sich jetzt operativen Fragestellungen zuwenden. Die erste betrifft die Beschaffung der Pommes. ▪ Da es für ihn zeitlich sehr aufwendig ist, die Rohstoffe für seine Pommesbude jeden Vormittag nur für den jeweils kommenden Verkaufstag zu besorgen, überleget er sich, die Rohstoffe für eine bestimmte Zeit auf Vorrat zu kaufen. ▪ Daraus ergibt sich die Frage: Wie oft soll er wie viele Pommes ordern? ▪ Welche Einflussgrößen spielen bei der Entscheidung eine Rolle? Eli T. greift sich ein Logistikhandbuch, um die prinzipiellen Zusammenhänge zu begreifen. 6 | Einführung in die WiWi | M. Paul / A. Tuma / P. Welzel Wozu dienen Lagerbestände? Als Erstes lernt er, dass unterschiedliche Bestellpolitiken zu einem unterschiedlichen Lagerbestand führen. 𝑡 = 1 Woche? Lagerbestand q1 q2 q3 Zugangsprozess Abgangsprozess (Diskrete) Bestell-/ Losgrößen im Zeitablauf 7 | Einführung in die WiWi | M. Paul / A. Tuma / P. Welzel Mögliche Bedarfsverläufe (Abgangsprozesse) Kontinuierlicher Bedarf Trendförmiger Bedarf z.B. Wasser, Lebensmittel z.B. Mode, Smartphones 𝑡 𝑡 Saisonaler Bedarf Trendförmig, saisonaler Bedarf z.B. Lebkuchen z.B. Winterschuhe in Trendfarbe 𝑡 𝑡 8 | Einführung in die WiWi | M. Paul / A. Tuma / P. Welzel Bestellpolitiken (Zugangsprozesse) (I) (S,t)–Politik oder Bestellrhythmusverfahren ▪ Der disponible Bestand b wird periodisch im Abstand von jeweils t Zeiteinheiten kontrolliert. ▪ nach der Bestandkontrolle wird so viel bestellt (Bestellmenge q ), dass der disponible Bestand die Auffüllgrenze S erreicht Variable Bestellmenge q, gleiche Zeitabstände Bestand S q q q q Zeit (t) t t t t 9 | Einführung in die WiWi | M. Paul / A. Tuma / P. Welzel Bestellpolitiken (Zugangsprozesse) (II) (s,q)–Politik oder Bestellpunktverfahren ▪ Der disponible Bestand b wird kontinuierlich überwacht. ▪ Die Zeitpunkte zu denen Bestellungen ausgelöst werden, werden durch den Bestellpunkt (Meldebestand) s bestimmt. Die Bestellmenge q ist im Zeitverlauf konstant, zeitl. Abstände zwischen Bestellungen variieren Bestand s+q q q q s Zeit (t) t t t 10 | Einführung in die WiWi | M. Paul / A. Tuma / P. Welzel Bestände Was ist der “tiefere Sinn” von Beständen? ▪ Lagerbestände sind Puffer zwischen Zugangs- und Abgangsprozessen von Gütern Wie hoch sollten Lagerbestände sein? ▪ Lagerbestand führt zu Kosten (Kapitalbindung, Fläche, Kühlung, Materialverluste etc.) ▪ Je nach Produkt unterschiedliche Bestände sinnvoll ▪ Generell gilt für den Lagerbestand: So groß wie nötig, so klein wie möglich! 11 | Einführung in die WiWi | M. Paul / A. Tuma / P. Welzel Bestandsarten (I) Aber was ist der “tiefere Sinn” von Beständen und welche Bestandsarten gibt es? →Prozessinterne Bestände → Arbeitsbestände Lagerbestände i.w.S. → Sicherheitsbestände Lagerbestände i.e.S. → Saisonale Bestände Antizipative Bestände → Bestände zur strategischen Versorgungssicherung → Spekulative Bestände 12 | Einführung in die WiWi | M. Paul / A. Tuma / P. Welzel Bestandsarten (II) Arbeitsbestände (Zyklusbestände) Funktion: Zeitliche Entkopplung von seriellen Prozessen Pommes-Bude Lieferant Fertigung 1 Fertigung 2 Kunde Produzent Ausgelöst durch: Bestellmenge Fertigungslos Eli T. erkennt, dass sein Beschaffungs- problem identisch mit der Frage optimaler Fertigungslose in der Produktion ist! Betriebswirtschaftlicher Nutzen ▪ Bestellungen: Vorteile durch Mengenrabatte, Senkung der Bestellkosten, Versorgungssicherung ▪ Produktion: Ersparnisse durch niedrigere Rüstkosten, Transportkosten, Kosten der Qualitätskontrolle, Vermeidung von Leerkapazitäten 13 | Einführung in die WiWi | M. Paul / A. Tuma / P. Welzel Deterministischer Bestandsverlauf Annahme: ▪ Deterministisches Modell (Wiederbeschaffungszeit, Bedarfsverlauf, Bestellmengen sind konstante Größen) Idealisierte Darstellung: Arbeits- bestand Ø Arbeits- bestand 𝑡 14 | Einführung in die WiWi | M. Paul / A. Tuma / P. Welzel Stochastischer Bestandsverlauf Annahme: ▪ Stochastisches Modell (Wiederbeschaffungszeit, Bedarfsverlauf, Bestellmengen sind variable Größen) Realistische Darstellung: Arbeits- bestand Ø Arbeits- bestand 𝑡 15 | Einführung in die WiWi | M. Paul / A. Tuma / P. Welzel Bestandsarten (II) Sicherheitsbestände ▪ Funktion: − Aufrechterhaltung der Lieferbereitschaft trotz stochastisch schwankender Bedarfe und/oder schwankender Lieferzeit bzw. Liefermenge ▪ Betriebswirtschaftlicher Nutzen: − Reduktion von Fehlmengenkosten: − Vermeidung entgangener DBs sowie von Good-Will-Verlusten − Vermeidung von Sondertransporten, Eilfertigungsaufträgen, Mehrarbeit − Vermeidung unnötiger Kosten für Produktionsumstellungen (Set-up-costs) sowie Vermeidung von Umdispositionen − „so hoch wie erforderlich, so niedrig wie möglich“ 16 | Einführung in die WiWi | M. Paul / A. Tuma / P. Welzel Deterministischer Bestandsverlauf mit Sicherheitsbeständen Basis: Deterministisches Modell Modellerweiterung: Ø Gesamtbestand = Ø Arbeitsbestand + Ø Sicherheitsbestand Idealisierte Darstellung: Bestand Arbeits- bestand Sicherheits- bestand 𝑡 17 | Einführung in die WiWi | M. Paul / A. Tuma / P. Welzel Stochastischer Bestandsverlauf mit Sicherheitsbeständen Realistische Darstellung: Bestand Arbeits- bestand Sicherheits- bestand 𝑡 18 | Einführung in die WiWi | M. Paul / A. Tuma / P. Welzel Bestandsarten (III) Saisonale Bestände ▪ Funktion: − Abdeckung zukünftiger Bedarfsspitzen (Saison, Kampagnen) − Pufferung von saisonal anfallenden Produktionsmengen (z.B. Landwirtschaft) ▪ Betriebswirtschaftlicher Nutzen: − Senkung der Umstellungskosten in der Produktion (Kampagnen) − Harmonisierung der Kapazitäten − Überstunden/Kurzarbeit/Nachtarbeit/Feiertagsarbeit − Gleichmäßige Auslastung der Maschinen (keine Vorhaltung von Spitzenkapazitäten) − Vermeidung von saisonbedingten Ein-/Ausstellungen − Senkung Fremdbezugskosten 19 | Einführung in die WiWi | M. Paul / A. Tuma / P. Welzel Bestandsauf- und -abbau bei saisonalen Beständen Idealisierte Darstellung (Prinzipverlauf): Bedarfsrate/ Produktionsrate Bedarfs- Bestands- rate abbau Produktions- rate t Es wird mehr produziert Bestand als benötigt, Bestand baut sich auf Es wird weniger produziert als benötigt, Bestands- Bestand baut sich ab verlauf t 20 | Einführung in die WiWi | M. Paul / A. Tuma / P. Welzel Bestandsarten (IV) Bestände zur strategischen Versorgungssicherung ▪ Funktion: − Absicherung gravierender Lieferstörungen auf der Absatz- oder Beschaffungsseite − Beispiele: Arbeitskampf, Liefersperren, Engpasssituationen, Insolvenz ▪ Betriebswirtschaftlicher Nutzen: − Senkung potenzieller Produktionsstillstandskosten − Erhöhung der strategischen Lieferbereitschaft ?! 21 | Einführung in die WiWi | M. Paul / A. Tuma / P. Welzel Bestandsarten (V) Spekulative Bestände ▪ Funktion: − Vorratsbildung in Erwartung von Preiserhöhung ▪ Betriebswirtschaftlicher Nutzen: − Senkung von Materialkosten − Realisierung von Spekulationsgewinnen ?! 22 | Einführung in die WiWi | M. Paul / A. Tuma / P. Welzel Todos Jetzt sind Sie dran ▪ Nachbereitung mit Folien, Notizen und ggf. Lektüre ▪ Denken, Verstehen, ggf. mit Kommiliton*innen diskutieren, statt Auswendiglernen ▪ Ggf. Übungsmöglichkeiten nutzen 23 | Einführung in die WiWi | M. Paul / A. Tuma / P. Welzel Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Arbeiten Sie kontinuierlich! Bitte bleiben Sie dran! M. Paul / A. Tuma / P. Welzel Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Universität Augsburg

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