IRM 1. Kapitel mit Lösungen PDF
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OTH Regensburg
2024
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This document is an introduction to the subject of economics, as well as the overview of economic principles. It covers economic theory. This content is intended for use in university courses or for individual study.
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Grundlagen der Volkswirtschaftslehre Wintersemester 2024/25 International Relations and Management Seite 2 Warum Ökonominnen selten einer Meinung sind Ökonomen können über die empirische Gültigkeit alternativer positiver Theorien und über das Funktionieren der Wirtschaft...
Grundlagen der Volkswirtschaftslehre Wintersemester 2024/25 International Relations and Management Seite 2 Warum Ökonominnen selten einer Meinung sind Ökonomen können über die empirische Gültigkeit alternativer positiver Theorien und über das Funktionieren der Wirtschaftswelt uneins sein! Ökonominnen können unterschiedliche Werte und deshalb unterschiedliche normative Wertvorstellungen darüber haben, was die Politik leisten sollte (Ethik, Religion, Philosophie)! Ökonomen mögen insgeheim einer Meinung sein, doch nur Populisten erhalten mediale Aufmerksamkeit! Positive Analyse: „was ist“ (beschreibend) „Mindestlohnbestimmungen verursachen Arbeitslosigkeit!“ (Fakten) Normative Analyse: „was sein soll“ (präskriptiv) „Man sollte die vorgeschriebenen Mindestlöhne erhöhen!“ (Fakten + Werturteile) => Grenze zwischen Wissenschaft und Politik wird überschritten Seite 3 Organisatorisches I Sprechstunde: nach Vereinbarung E-Mail: [email protected] Skript: ELO https://elearning.hs-regensburg.de/course/view.php?id=1901 Seite 4 Organisatorisches II „Paket“ Grundlagen der Volkswirtschaftslehre: 1. Vorlesung mit „interaktivem“ Skript zum Download 2. Weblinks, Zeitungsartikel… Seite 5 Gliederung 1. Einführung 2. Wirtschaftssysteme 3. Der Markt 4. Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen (VGR) Seite 6 1. Einführung – Einordnung der VWL Seite 7 1. Einführung – Einordnung der VWL Volkswirtschaftslehre erklärt das ökonomische Verhalten von Individuen. untersucht, wie das Verhalten der Individuen über Märkte oder andere Institutionen koordiniert wird. hinterfragt, was Verhaltensänderungen bedingt und was diese für gesamtwirtschaftliche Auswirkungen haben. sucht nach Mechanismen, mit denen das gesamtwirtschaftliche Wachstum erhöht werden kann. Betriebswirtschaftslehre untersucht, wie ein Unternehmen organisiert werden muss, um bestimmte Ziele zu erreichen (Gewinnmaximierung, Kostenminimierung). entwickelt konkrete Instrumente (Marketing, Finanzierung, Controlling). Seite 8 1. Einführung – Einordnung der VWL Fragen, auf die die Volkswirtschaftslehre (VWL) antworten sucht Wie kann Arbeitslosigkeit reduziert werden? Wie kann der Fachkräftemangel beseitigt werden? Wie kann Inflation verhindert/reduziert werden? Wie können Wirtschafts- und Finanzkrisen verhindert werden? Wie muss eine Volkswirtschaft organisiert sein, um klimafreundlich zu sein? Wie gelingt eine gerechtere Einkommens- und Vermögensverteilung? Welche Auswirkungen hat Migration auf die deutsche Volkswirtschaft? Ist Klimaschutzpolitik schlecht für die Wirtschaft? Wieviel kostet der Kohleausstieg/Atomausstieg/die Energiewende? Wieviel kostet der Klimawandel? Welche Auswirkungen hat der Mindestlohn auf die Arbeitslosigkeit? Ist Protektionismus gut für die heimische Wirtschaft? Seite 9 1. Einführung – Einordnung der VWL Fragen, auf die die Betriebswirtschaftslehre (BWL) antworten sucht Seite 10 1. Einführung – Zweck der VWL Auf der Suche nach Gesetzmäßigkeiten… Seite 11 1. Einführung – Zweck der VWL Gesetzmäßigkeiten der wirtschaftlichen Realität zu ergründen Investitionen Export Inflationsrate Staatsverschuldung Arbeitslosenquote Zinsentwicklung Konsum Seite 12 1. Einführung – Teilgebiete der VWL Die Volkswirtschaftslehre wird in zwei Teilgebiete unterteilt: Seite 13 1. Einführung – Teildisziplinen der VWL Auszug Teildisziplinen der VWL Wirtschaftsgeschichte Wirtschaftspolitik Finanzwissenschaft Konjunktur- und Wachstumstheorie Arbeitsmarktökonomie Verhaltensforschung Spieltheorie Empirische Ökonomie (Ökonometrie) Seite 14 1. Einführung – Ökonomisches Denken 8 volkswirtschaftliche Grundprinzipien Seite 15 1. Einführung – 1. Knappheit Nr. 1: Alles ist knapp Ökonomie leitet sich aus dem griechischen Wort oikonomía für Haushaltsführung ab. Ökonomische Entscheidungen ergeben sich aus der Knappheit der Güter: Was wird produziert? Wie wird produziert? Welche Ressourcen werden eingesetzt – Allokationsentscheidung Für wen wird wann produziert? Interpersonelle und intertemporale Verteilung – Distributionsentscheidung Seite 16 1. Einführung – 1. Knappheit Die volkswirtschaftliche Produktion ist (bei gegebenem Stand des technischen Wissens) durch den Bestand an Produktionsfaktoren begrenzt: Wärmepumpen in Stück Was ist das? = transformation curve E Transformationskurve 500 B (Produktionsmöglichkeitenkurve) 400 C A, B und C sind realisierbar! 300 D realisierbar, aber ineffizient 200 D E nicht realisierbar, aber gewünscht 100 A Pkw in Stück 100 200 300 400 Seite 17 1. Einführung – 1. Knappheit Erhöhung der volkswirtschaftlichen Produktionsmöglichkeiten, durch: ? Technischen Fortschritt! Wärme- pumpen F 600 Transformationskurve E (Produktionsmöglichkeitenkurve) 500 B 400 C 300 200 100 A G Pkw 100 200 300 400 500 Seite 18 1. Einführung – 2. Entscheidungen Nr. 2: Man muss sich entscheiden Um etwas zu erhalten, müssen wir üblicherweise etwas anderes aufgeben: Arbeit – Freizeit Konsum – Ersparnis Sozialausgaben – Verteidigungsausgaben Effizienz – Gleichheit (Gerechtigkeit). Entscheiden heißt, zwischen Alternativen, Handlungsmöglichkeiten oder Zielen zu wählen. Seite 19 1. Einführung – 3. Opportunitätskosten Nr. 3: Die Kosten von dem, was man will, bestehen aus dem, was man dafür aufgibt Entscheidungen erfordern, dass Kosten und Nutzen von Alternativen verglichen und gegeneinander aufgewogen werden. Studieren oder Aufnahme einer Beschäftigung? Hausarbeit oder Biergarten? Vorlesung besuchen oder ausschlafen? Die Opportunitätskosten sind das, was aufgegeben werden muss, um etwas anderes zu erlangen. Seite 20 1. Einführung – 3. Opportunitätskosten Nr. 3: Die Kosten von dem, was man will, bestehen aus dem, was man dafür aufgibt Produktionsgut Opportunitätskosten als Verzichtskosten: z.B. Maschinen in Stück => Auf wie viele Maschinen muss eine Volkswirtschaft verzichten, 40 wenn sie100 Tonnen Kartoffeln zusätzlich herstellen will? 30 (200; 20) 20 - 10 (300; 10) 10 (400; 0) Konsumgut + 100 z.B. Kartoffeln in Tonnen 100 200 300 400 Seite 21 1. Einführung – 3. Opportunitätskosten Nr. 3: Die Kosten von dem, was man will, bestehen aus dem, was man dafür aufgibt Beispiel: Sie haben Anfang 2024 bei einer Lotterie 1000 € gewonnen und überlegen sich nun, ob und wie Sie das Geld anlegen sollen. Sie stehen vor der Alternative, das Geld in Ihre Spardose zu stecken oder das Geld bei Ihrer Bank zu einem Zinssatz von 2% p.a. anzulegen. Da Sie das Geld gerne jederzeit verfügbar haben möchten, entscheiden Sie sich für die Spardose. Wie hoch sind die Opportunitätskosten der „Spardose” im Gesamtjahr 2024? 20 € Seite 22 1. Einführung – 3. Opportunitätskosten Nr. 3: Die Kosten von dem, was man will, bestehen aus dem, was man dafür aufgibt Studium vs. Beruf Sollten Sie studieren oder sofort arbeiten? Ein Studium ist ein Vollzeitstudium und zeitintensiv. Es entstehen während der mehrjährigen Studienzeit neben den Lebenshaltungskosten Kosten für das Studium (Semesterbeitrag, Literatur etc.) Dies sind die tatsächlichen Kosten. Die Opportunitätskosten entstehen in der Höhe des Lohnes, den Sie in dieser Zeit verdient hätten, wenn Sie einen Beruf ausgeübt hätten. NUR wenn die in Zukunft erwarteten höheren Löhne aufgrund des Studiums höher ausfallen, als dies ohne Studium der Fall ist, entscheidet man sich für ein Studium – wenn man ausschließlich ökonomisch denkt ;-) Seite 23 1. Einführung – No free Lunch! Aus 1 bis 3 folgt: „There is no such thing as a free lunch!“ Seite 24 1. Einführung – 4. Grenzbegriffe Nr. 4: Rationale Individuen denken in Grenzbegriffen (Marginalanalyse) Rationalitätsannahme: Unterstellt den Akteuren vernunftbetonte, zielgerichtete Entscheidungsfindung bei Kenntnis aller wesentlichen Informationen. Marginale Veränderungen sind kleinste Anpassungen existierender Aktionspläne: Es geht nicht um Ja/Nein-Entscheidungen, sondern um eine quantitative Entscheidung: Wie viel von x soll ich tun/kaufen? Menschen fällen Entscheidungen, indem sie Kosten und Nutzen marginaler Veränderungen abwägen Seite 25 1. Einführung – 4. Grenzbegriffe Nr. 4: Rationale Individuen denken in Grenzbegriffen (Marginalanalyse) Beispiel: Sie planen einen Kurzurlaub nach Venedig. Das Zug-Ticket bekommen Sie geschenkt, für Hotel und Verpflegung müssen Sie selbst aufkommen. Sie können online über ein Reisebüro selber wählen, wie lange Sie in Venedig bleiben wollen. Die Kosten pro Tag belaufen sich auf 100 €. Wie lange sollten Sie bleiben? Paula, Annas Hund, läuft mit 5 km/h um das Haus. Anna, die gerade ihren Führerschein macht, fährt mit 15 km/h hinterher. Die Strecke um das Haus beträgt 0,5 km. Wie lange braucht Anna, um ihren Führerschein zu bestehen, wenn sie Paula jeden Morgen um 7:00 Uhr einholt? Seite 26 1. Einführung – 4. Grenzbegriffe Nr. 4: Rationale Individuen denken in Grenzbegriffen (Marginalanalyse) Nutzen, Grenznutzen und (Grenz-)Kosten ausgedrückt in € Tag Nutzen Grenznutzen Grenzkosten Nutzen - Kosten 1. Tag 200 200 100 100 2. Tag 350 150 100 150 3. Tag 460 110 100 160 4. Tag 540 80 100 140 5. Tag 600 60 100 100 Seite 27 1. Einführung – 4. Grenzbegriffe Nr. 4: Rationale Individuen denken in Grenzbegriffen (Marginalanalyse) Grenznutzen ^ marginale Zahlungsbereitschaft Grenznutzen Grenzkosten 200 Grenzkosten = Marginal cost(s) 150 110 100 Grenzkosten 80 = 100 60 1 2 3 4 5 Menge Seite 28 1. Einführung – 5. Anreize Nr. 5: Menschen reagieren auf Anreize Marginale Änderungen von Kosten und Nutzen motivieren Menschen dazu, ihr Verhalten zu ändern. Eine Alternative wird dann bevorzugt, wenn der marginale Nutzen die marginalen Kosten übersteigt. Beispiel: Vorlesung Wie wirken sich folgende Veränderungen auf Ihren Anreiz aus, die Vorlesung regelmäßig vor- und nachzubereiten? Es gibt (mehr) ECTS für die Vorlesung positiv Klausur muss nicht im ersten Semester bestanden werden negativ Es gibt viele Bars in der Stadt negativ „Hausaufgaben“ werden korrigiert und bewertet positiv Seite 29 1. Einführung – 5. Anreize Nr. 5: Menschen reagieren auf Anreize Seite 30 1. Einführung – 6. Spezialisierung Nr. 6: Durch Handel kann es jedem besser gehen Menschen ziehen einen Nutzen aus den Möglichkeiten, die Handel bietet. Handel zwischen zwei Ländern führt meist dazu, dass es jedem Land wirtschaftlich besser geht. Handel erlaubt es, sich auf Tätigkeiten zu spezialisieren, die die jeweiligen Handelspartner am besten können. Internationale Arbeitsteilung Absolute/komparative Kostenvorteile Seite 31 1. Einführung – 6. Spezialisierung Nr. 6: Durch Handel kann es jedem besser gehen Legendäres Beispiel: Robinson Crusoe erleidet Schiffbruch und wird auf eine einsame Südseeinsel verschlagen. Freitag lebt auf der Nachbarinsel und kommt mit den dortigen Lebensbedingungen gut zurecht. Freitag kann an einem (Arbeits-)Tag entweder 10 Fische fangen oder 20 Kokosnüsse sammeln. Robinson kann an einem Tag entweder 6 Fische fangen oder 16 Kokosnüsse sammeln. Sollten Robinson und Freitag miteinander Handel treiben? Seite 32 1. Einführung – 6. Spezialisierung Nr. 6: Durch Handel kann es jedem besser gehen Fall 1: Autarkie Jeder arbeitet und konsumiert für sich alleine. Sowohl Robinson als auch Freitag verwenden jeweils die Hälfte ihrer Zeit für den Fischfang und das Sammeln von Kokosnüssen. „Produktion“ pro 5-Tage-Woche: Fische Kokosnüsse Freitag 25 50 Robinson 15 40 Beide 40 90 Seite 33 1. Einführung – 6. Spezialisierung Nr. 6: Durch Handel kann es jedem besser gehen Fall 2: Handel Freitag und Robinson einigen sich, dass Robinson ausschließlich Kokosnüsse sammelt. Freitag fischt vier Tage die Woche und sammelt einen Tag Kokosnüsse. „Produktion“ pro 5-Tage-Woche: Fische Kokosnüsse Freitag 40 20 Robinson 0 80 Beide 40 100 Seite 34 1. Einführung – 6. Spezialisierung Nr. 6: Durch Handel kann es jedem besser gehen Fische Kokosnüsse Freitag 25 55 Robinson 15 45 Ergebnis: Obwohl Freitag Robinson in beiden Tätigkeiten überlegen ist, stellen sich beide durch den Handel besser. Warum? Wenn Freitag an 1½ Tagen für Robinson Fischen geht, hat dieser 2½ Tage Zeit, um zusätzliche Kokosnüsse zu sammeln. In 2½ Tagen sammelt Robinson mehr Kokosnüsse, als Freitag in 1½ gesammelt hätte. Seite 35 1. Einführung – 6. Spezialisierung Nr. 6: Durch Handel kann es jedem besser gehen Merke: Freitag hat einen absoluten Kostenvorteil in beiden Tätigkeiten. Robinson hat einen relativen Kostenvorteil beim Sammeln von Kokosnüssen. Fazit: Handel lohnt sich selbst dann, wenn einer der Handelspartner bei der Produktion sämtlicher Güter absolut höhere Kosten hat. Jedes Land hat in wenigstens einer Tätigkeit gegenüber jedem beliebigen anderen Land einen relativen Kostenvorteil. Handel bringt stets Vorteile durch Spezialisierung! Aufgabe: Stellen Sie die Transformationskurven von Freitag und Robinson graphisch dar und erklären Sie mit Hilfe der Opportunitätskosten, warum sie miteinander Handel treiben sollten! Seite 36 1. Einführung – 7. Effizienz Nr. 7: Märkte sind i.d.R. eine effiziente Methode der ökonomischen Organisation In einer Marktwirtschaft (siehe 2. Kapitel: Wirtschaftssysteme) werden Ressourcen durch die dezentralen Entscheidungen zahlreicher Unternehmen und Haushalte zugeteilt. Unternehmen und Haushalte interagieren auf den Märkten für Güter und Dienstleistungen: Haushalte entscheiden über ihren Konsum und über ihre Arbeitsleistung. Unternehmen entscheiden über Arbeitskräfteeinsatz, Produktionsweise und Output. Preise als Koordinationsmechanismus der Marktwirtschaft. Unsichtbare Hand des Marktes (Adam Smith). Seite 37 1. Einführung – 8. Marktversagen Nr. 8: Regierungen können manchmal die Marktergebnisse verbessern Ein Marktversagen liegt vor, wenn ein Markt die Ressourcen nicht optimal zuteilt. In diesem Fall kann es sinnvoll sein, wenn die Regierung in diesem Markt interveniert. Ob eine solche Intervention sinnvoll ist, hängt wiederum von der Kosten der Intervention und von Regierungsversagen ab. => Marktversagen liegt vor, wenn der Preismechanismus versagt! Seite 38 1. Einführung – 8. Marktversagen Nr. 8: Regierungen können manchmal die Marktergebnisse verbessern Marktversagen wird verursacht durch: Ausführlich im 2. Kapitel Externe Effekte: Auswirkungen der Handlungen der Marktteilnehmer auf die Wohlfahrt von unbeteiligten Personen. Beispiel? Lärmbelästigung durch Verkehr, Gesundheitliche Schäden durch Passivrauchen Marktmacht: die Fähigkeit einer Person oder eines Unternehmens, Preise signifikant zu beeinflussen. Öffentliche Güter: Straßenbeleuchtung, Landesverteidigung Leuchtturm, Luftqualität, Wikipedia Seite 39 1. Einführung – Ökonomisches Denken Das waren die 8 volkswirtschaftlichen Grundprinzipien Es gibt noch mehr… Seite 40 1. Einführung – Das Wichtigste Zielgröße der VWL ist das materielle Wohlergehen der Gesellschaft. Untersuchungsgegenstand sind u.a. Arbeitslosigkeit, Wirtschaftswachstum, Umweltverschmutzung/Klima, Wirtschafts-/Finanzkrisen, Inflation, Staatsverschul- dung, Immigration, Bildung. Grundlage: Verständnis des Verhaltens der ökonomischen Akteure (private Haushalte, Unternehmen, Staat). Knappheit ist der Antrieb für ökonomisches Handeln. Menschen nutzen Gelegenheiten, um sich besser zu stellen. Rationale Entscheider(innen) berücksichtigen Opportunitätskosten. Rationale Entscheider(innen) denken in Grenzbegriffen. Handel bringt stets!? Vorteile für alle Handelspartner. Effizienz bedeutet, dass unter gegebenen Bedingungen das beste (der größtmögliche Nutzen/Gewinn) erzielt wird. Märkte sind in der Regel effizient… … aber nicht immer! Seite 41 1. Einführung – Schlüsselbegriffe Volkswirtschaft: Gruppe von Menschen, die bei der Wirtschaftsgestaltung zusammenwirken. Verhalten der Volkswirtschaft spiegelt das Verhalten der Individuen. Volkswirtschaftslehre: Wissenschaft von der Bewirtschaftung knapper gesellschaftlicher Ressourcen. Knappheit: Die Gesellschaft hat weniger anzubieten, als die Menschen haben wollen (Begrenzte Ressourcen). Effizienz: Eigenschaft einer Gesellschaft, soviel wie möglich aus den knappen Ressourcen herauszuholen. Gerechtigkeit: Eigenschaft einer Gesellschaft, die wirtschaftliche Wohlfahrt fair auf die Mitglieder zu verteilen. Opportunitätskosten: Was aufgegeben werden muss, um etwas anderes zu erlangen. Marginale Veränderungen: Kleine Anpassungen bestehender Aktionspläne. Seite 42 1. Einführung – Schlüsselbegriffe Marktwirtschaft: Volkswirtschaft, die Ressourcen (Arbeit, Kapital, Boden) durch dezentralisierte Entscheidungen zahlreicher Unternehmungen und Haushalte zuteilt, die zu diesem Zweck auf Märkten zusammenwirken. Marktversagen: Situation, in der es einem sich selbst überlassenen Markt nicht gelingt, die Ressourcen effizient zuzuteilen (Beispiele: Externe Effekte, Öffentliche Güter, Marktmacht). Externer Effekt: Unkompensierte Auswirkung ökonomischen Handelns auf die Wohlfahrt eines unbeteiligten Dritten (z. B. Zigarettenrauch). Marktmacht: Die Fähigkeit eines einzelnen oder einer kleinen Gruppe, den Marktpreis maßgeblich zu beeinflussen (Monopol/Kartell). Die unsichtbare Hand des Marktes: Freie Märkte umfassen viele „egoistische“ Käufer und Verkäufer. Trotz dezentralisierter Entscheidungen ist das Ergebnis effizient. Die „unsichtbare Hand“ führt zu einer Förderung des Allgemeinwohls. Begriff geht zurück auf Adam Smith (hat er allerdings nur am Rande erwähnt…). Seite 43 1. Einführung – Literatur Baßeler, Ulrich/Heinrich, Jürgen/ Utecht, Burkhard: Grundlagen und Probleme der Volkswirtschaft, 19. Auflage, Verlag Schäffer- Poeschel, 2010. Mankiw, Gregory: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre, 9. Auflage, Verlag Schäffer- Poeschel, 2024. Seite 44 1. Einführung – hilfreiche Links Europäische Zentralbank https://www.ecb.europa.eu/home/html/index.de.html Deutsche Bundesbank https://www.bundesbank.de/de Statistisches Bundesamt https://www.destatis.de/DE/Home/_inhalt.html Sachverständigenrat https://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/index.html Wirtschaftsforschungsinstitute, z.B. ifo Institut für Wirtschaftsforschung https://www.ifo.de/ IWF (https://www.imf.org/en/Home), OECD (https://www.oecd.org/en.html) Statista (OTH-Lizenz) https://de.statista.com Seite 45