Intelligenz-, Entwicklungsstörungen PDF

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This document provides an overview of intelligence and developmental disorders, including categories from the ICD-10. It details various types of disorders, characteristics, and management strategies. The categories include intellectual, developmental, behavioural and emotional disorders.

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## 3. Intelligenzstörungen, Entwicklungsstörungen & Verhaltensstörungen und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend ### Störungskategorien im ICD-10 * Intelligenzstörungen, beinhaltet leichte, mittelgradige, schwere, schwerste Intelligenzminderung (F70-F73) und dissoziierte Intel...

## 3. Intelligenzstörungen, Entwicklungsstörungen & Verhaltensstörungen und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend ### Störungskategorien im ICD-10 * Intelligenzstörungen, beinhaltet leichte, mittelgradige, schwere, schwerste Intelligenzminderung (F70-F73) und dissoziierte Intelligenz (F74) * Entwicklungsstörungen, beinhaltet umschriebene Entwicklungsstörungen des Sprechens und der Sprache (F80), umschriebene Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten (F81), umschriebene Entwicklungsstörung der motorischen Funktionen (F82), kombinierte umschriebene Entwicklungsstörungen (F83) und Tief greifende Entwicklungsstörungen F84) * Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend, beinhaltet Hyperkinetische Störungen (F90, mehr dazu im nächsten Semester), Störungen des Sozialverhaltens (F91), kombinierte Störung des Sozialverhaltens und der Emotionen (F92), Emotionale Störungen des Kindesalters (F93), Störungen sozialer Funktionen mit Beginn in der Kindheit und Jugend (F94), Ticstörungen (F95) und Andere Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend (F98) ## Intelligenz und Intelligenzminderung * Intelligenz: Fähigkeit zu geistiger Leistung und damit Bewältigung von praktischen und theoretischen Aufgaben * Intelligenzminderung: entstanden während der Entwicklungsperiode (ererbt, prä-, peri- oder postnatal) * nach der Geburt, Meningitis * wenn Mutter Röteln hat, konsumiert Alkohol während Schwangerschaft * Zustand verzögerter oder unvollständiger Entwicklung der geistigen Fähigkeiten * meist im Kindergarten bereits zu bemerken * Störung kann alleine oder mit jeder anderen Störung (körperlich, psychisch) auftreten * längsschnittlich in Grenzen veränderbar ► Diagnose anpassen * Ätiologie: bei leichten Formen beträchtliche Umwelteinflüsse; bei schweren Formen organische Ursachen, aber oft keine Feststellung der Ursache möglich ## Ausprägungen von Intelligenzminderung | Intelligenz-minderung | ICD-10 | IQ | Bezeichnung | mentales Alter | Schule | Häufigkeit | |----------------------|--------|----|-------------|-------------|--------|------------------------------------------------------------------------------------| | Grenzbereich | F81 | 70-84 | Lernbehinderung | - | Förderschule | - | | leicht | F70 | 50-69 | Oligophrenie I. Grades (Debilität) | 9-11 | Sonderschule G | 3-4% | | mittelgradig | F71 | 35-49 | - | 6-8 | - | - | | schwer | F72 | 20-34 | Oligophrenie II. Grades (Imbezillität) | 3-5 | - | <1% | | schwerst | F73 | 0-19 | Oligophrenie III. Grades (Idiotie) | <3 | - | - | | | | | | | | | * F74: dissoziierte Intelligenzstörung, Verbal- und Handlungs-IQ um mindestens 15 Punkte verschieden ## Management bei Intelligenzstörungen * Beratung durch Humangenetiker, Elternberatung, Frühdiagnostik (z.B. Phenylketonurie, Hypothyreose) durch medizinische Maßnahmen lässt sich nach der Geburt die Intelligenzminderung verhindern * Substitution mit Schilddrüsenhormonen * Frühförderung, Heilpädagogik * Vermeidung von Sekundärschäden, Diät bei Stoffwechselstörungen * Sonderkindergärten, Sonderschulen, beschützende Werkstätten * nur in schweren Fällen Heimunterbringung * Verhaltenstherapie; Aufbau von Kommunikation, Entwicklung praktischer Fähigkeiten * Pharmakotherapie bei Verhaltensstörungen, u.a. Antipsychotika wie Risperidon ## Formen von Entwicklungsstörungen * umschriebene Entwicklungsstörungen des Sprechens und der Sprache, z.B. Stottern, Poltern, Dysarthrie, Mutismus (Sprachverweigerung bei vorher vorhandener Sprache), Dyslalie, Dysgrammatismus, Audimutitas (Stummheit ohne erkennbare Ursache, Kind hat nie gesprochen) * Störung Laut-, Silbenbildung, Grammatik * umschriebene Entwicklungsstörungen schulischer Fähigkeiten, z.B. Legasthenie, isolierte Schreibstörung, Dyskalkulie, kombinierte Störung * umschriebene Entwicklungsstörungen motorischer Funktionen, z.B. Grob-, Fein-, Mundmotorik * kombiniert umschriebene Entwicklungsstörungen (beinhalten mehrere der vorgenannten Störungen * tief greifende Entwicklungsstörungen ## Tief greifende Entwicklungsstörungen: Kanner-Syndrom * =frühkindlicher Autismus * 2-4/10.000 Kinder, Junger 3 × häufiger * Beginn vor 30. Lebensmonat * Kinder starr und emotionslos, Spielstörung, Veränderungsängste, Verhaltensrituale * in ¼ deutliche Intelligenzminderung, motorische Koordinationsschwäche, starke Abkapselung, schwere Sprachentwicklungsstörung, defizientes Ich-Bewusstsein (pronominale Umkehr du-ich) * Therapie: individuell angepasst; Frühförderung, körperbezogene Maßnahmen, Verhaltenstherapie ## Tief greifende Entwicklungsstörungen: Asperger-Syndrom * fast nur Jungen * frühe sprachliche Entwicklung (dennoch Kommunikationsstörungen), späte motorische Entwicklung (Stereotypien, Ungeschicklichkeit) * intellektuelle Entwicklung meist unauffällig * teils Inselbegabungen * Therapie: individuell angepasst; Training sozialer Fertigkeiten ## Autismus-Spektrum-Störungen * im ICD-11 keine Erfassung einzelner Entitäten des Autismus, sondern Hauptdiagnose der Autismus-Spektrum-Störung mit Erfassung des Funktionsniveaus **Funktionsniveau** | | | |--------|------| | hoch | Asperger | | gering | Kanner | ## Formen von Verhaltens- und emotionalen Störungen * hyperkinetische Störungen, z. B. Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Störung * Störungen des Sozialverhaltens * kombinierte Störungen des Sozialverhaltens und der Emotionen * emotionale Störungen des Kindesalters, z.B. Trennungsangst, Phobie, soziale Ängstlichkeit, Geschwisterrivalität * Störungen sozialer Funktionen mit Beginn in der Kindheit und Jugend, z. B. elektiver Mutismus * Ticstörungen, z. B. Tourette-Syndrom * andere, z. B. Enuresis, Enkopresis, Fütterungsstörung, Pica * Einnässen * Einkoten * Verzehr von Dingen, die nicht gegessen werden dürfen, Radiergummi

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