Informationspädagogik Zusammenfassung PDF
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This document is a summary of information pedagogy, media pedagogy, and socialisation, and provides definitions and descriptions of key concepts in these fields. No specific school or university is mentioned.
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Informationspädagogik Aufgabe von Bibliotheken und Informationseinrichtungen Bereitstellung und Vermittlung von Informationen. Förderung von Zugang und Kompetenz im Umgang mit Informationen. Menschenrechte: Bibliotheken als Orte der Menschenrechte durch freien Zugang zu Informationen. Das Informat...
Informationspädagogik Aufgabe von Bibliotheken und Informationseinrichtungen Bereitstellung und Vermittlung von Informationen. Förderung von Zugang und Kompetenz im Umgang mit Informationen. Menschenrechte: Bibliotheken als Orte der Menschenrechte durch freien Zugang zu Informationen. Das Informationszeitalter Genese von Informationen (Übergang analog zu digital) Sich wandelnde Gesellschaft: Zugang zu Infos allein reicht nicht (Vermittlung von Fähigkeiten im Umgang mit Informationen ist entscheidend) Informationspädagogik Begriff: Didaktik, die sich mit Umgang von Informationen beschäftigt Charakteristik: Nicht an Institutionen gebunden. Förderung der Informationskompetenz durch Methoden/Formate. Medienpädagogik Definition: Pädagogik der Vermittlung des Umgangs mit Medien Emanzipatorischer Ansatz: Nicht nur vermitteln von Wissen, sondern auch Selbstbestimmung durch aktive Nutzung und Erstellung von Medien. Bibliothekspädagogik Definition: Bezieht sich auf die Einrichtung, nicht auf Objekte sondern Bezug zu diesem Ort Pädagogische Settings Orte, wo uns Pädagogik begegnet, ist sie gefragt im Arbeitsalltag? WB7ÖB Unterschiede Beispiele Pädagogische Aufgaben in Informationseinrichtungen Leseförderung, Informationskompetenz, Veranstaltungsarbeit. Katalogeinführungen, Recherchetrainings, Bilderbuchkino. Grundlagen der Pädagogik Allgemeine Definition = Lehre vom Lehren und Lernen !Es gibt nicht die Pädagogik! - Pädagogik abhängig von verschiedenen Menschenbildern - entstand 1700 (Sicht dass Wissen alleine nicht reicht) - anthropologisch (ältere zu jüngeren) Weitere Pädagogische Begriffe Bildung: in Person ablaufende Prozesse Erziehung: Förderung von Kindern und Jugendlichen Lernen: Integration und Veränderungen neuer Erfahrungen in bestehende Deutungsmuster Lehren: Vermittlung von Erkenntnissen/Handlungsoptionen Erziehungswissenschaft Keine einheitliche Definition von Begriffen, keine verbindliche Gliederung und Systematik - Junge Wissenschaft - Pädagogik (oft auf Praxis bezogen) = Erziehungswissenschaft - Interdisziplinäre Ausrichtung Pädagogische Richtungen Geisteswissenschaftliche Pädagogik (Dilthey) Verstehen statt Erklären, Praxis vor Theorie Kritisch-rationale Erziehungswissenschaft (Roth) Mit Fakten und Erkentnissen verbessern Realistische Wende (statt nur theoretisch tatsächliche Beobachtungen anwenden) Empirische Orientierung (Sammeln von Daten etc. um herauszufinden was in Praxis wirklich funktioniert/tatsächlich ist) Kritische Erziehungswissenschaft (Klafki) Reflexion der gesellschaftlich politischen Bedingtheit (Bildung/Erziehung kritisch im Kontext sozialer/politischer Verhältnisse zu hinterfragen) Emanzipation (Durch Bildung Fähigkeit fördern gesellschaftliche Strukturen kritisch zu reflektieren u aktiv an Veränderung mitzuwirken) Hermeneutik als Methode der Erziehungswissenschaften = Verstehen von Sinnzusammenhängen in pädagogischen Prozessen um Pädagogik besser zu verstehen und zu Handeln Verstehen der Lebenswirklichkeit Verstehen wie pädag. Handeln entstanden ist Ursprünge von pädag. Zielen verstehen Pädag. Bezug im Mittelpunkt der Fragestellungen Sozialisation und Erziehung Sozialisation Definition: = Gesamtheit der gesellschaftlichen Einflüsse auf die Persönlichkeitsentwicklung. Dynamische Person-Umwelt-Beziehung (Individuen passen sich an soziale Umwelt an und beeinflussen diese bzw. ständiger Austausch) Theorien: Wechselseitiger Prozess zwischen biopsychischer Grundstruktur der Akteure und sozialer/physischer Umwelt → dauerhafte Wahrnehmung, Bewertungs und Handlungsdispositionen entstehen (persönlich als auch kollektiv) Dispositionen (pädag. Ansatz): stabile (erlernte/angeborene) Fähigkeiten, Einstellungen oder Verhaltensbereitschaften Sozialisation Struktur Erklärung dazu: Grafik zeigt die Ebenen bzw.wie diese in einem sozialen System miteinander verknüpft sind. 1. Ebene 4: Gesamtgesellschaft = Rahmenbedingungen in denen Sozialisation stattfindet 2. Ebene 3: Institutionen = Haben Einfluss auf gesellschaftliche Strukturen 3. Ebene 2: Interaktionen und Tätigkeiten = soziale Interaktionen und damit direkte Sozialisation 4. Ebene 1: Subjekt= Individuum dass von den sozialen Strukturen beeinflusst wird, es geht um Punkte die das Individuum in seiner Sozialisation entwickelt Sozialisation: Theorien Psychologische (Basis-) Theorien: Lern- und Verhaltenspsychologie, Psychoanalyse, kognitive Entwicklungstheorien Psychologie und ökologischer Ansatz Soziologische (Basis-) Theorien, im Wesentlichen: strukturfunktionale Theorie, interaktionistische Theorie und Gesellschaftstheorien Arbeiten der ,,Frankfurter Schule“ (Horkheimer, Adorno) zur Charakterbildung, die Arbeiten des Soziologen Arndold Unverzichtbarkeit der Kultur für das ,,Mängelwesen“ Mensch (Gehlen) Aneignungs- und Tätigkeitstheorie der sowjetischen Psychologie (Wygotski, Leontjew, Galperin) Erforschung der sozialen und biografischen Konstruktion von Verstehensleistungen (Schütz, Berger, Luckmann) Materialistische Sozialisationstheorie (Lorenzer, Holzkamp) Systemtheorie (Luhmann) Sozialisation: Instanzen (Bezugspersonen/ Umfeld dass Einfluss auf Sozialisation der Person hat) Familie Schule Peer-Group Umgebung Soziologische Theorien: Struktur-funktionale Theorie: Diese Theorie betrachtet die Gesellschaft als ein System, in dem jede Institution oder Praxis eine bestimmte Funktion erfüllt, um die Stabilität und das Gleichgewicht der Gesellschaft zu gewährleisten. Symbolischer Interaktionismus: Diese Theorie betont, wie Menschen durch soziale Interaktionen Bedeutungen und Symbole schaffen, die ihr Verhalten und ihre Wahrnehmung der Welt prägen. Gesellschaftstheoretische Ansätze: Diese Ansätze befassen sich mit den sozialen Strukturen, Prozessen und den Wechselwirkungen innerhalb der Gesellschaft, um deren Organisation und Entwicklung zu verstehen. Psychologische Theorien: Lern- und Verhaltenspsychologie: Diese Theorie untersucht, wie individuelles Verhalten durch Lernprozesse beeinflusst wird, einschließlich der Rolle von Belohnung, Bestrafung und Umweltfaktoren. Psychoanalyse: Eine Theorie von Sigmund Freud, die die Bedeutung des Unbewussten und innerer Konflikte für die menschliche Entwicklung und das Verhalten hervorhebt. Kognitive Entwicklungspsychologie: Diese Theorie untersucht, wie Menschen ihre Denkprozesse über die Zeit hinweg entwickeln und wie sie Informationen aufnehmen, verarbeiten und speichern. Ökologischer Ansatz: Dieser Ansatz betont die Wechselwirkungen zwischen Individuen und ihrer Umwelt, wobei die sozialen und physischen Kontexte als wichtige Einflussfaktoren auf die Entwicklung betrachtet werden. Erziehung Begriff ist zu unterscheiden von Wissensvermittlung (nicht nur weitergeben von Fakten, sondern Bezug auf Entwicklung des Menschen) Umstritten (Zeit der Aufklärung, jeder hat andere Ansichten) Verhalten und Haltung im Vordergrund (nicht nur Lernen von Inhalten, sonder auch von Verhaltensweisen, Haltung, wie Offenheit… und Einstellung ggü. sich und anderen) Freiheit als Grund und Gegenentwurf (es kann kein Überstülpen von Gut/Böse Richtig/Falsch erfolgen, sondern Freiheit des Einzelnen als Grundprinzip) Frage nach Erziehungsauftrag (Verantwortung von Eltern, Lehrer … für Entwicklung des Kindes, über bloße Wissensvermittlung hinaus) Prinzip des Dialogs unter Achtung der Freiheit des Gegenübers (nicht einseitige Autorität, sondern Dialog und respektvoller Austausch) Wertende Stellungnahme durch Erziehende (zwar Freiheit, aber wertende Komponente, Erziehende nehmen Stellung zu Verhaltensweisen, Normen etc. zur Orientierung und Unterstützung, jedoch nicht als Zwang oder unreflektierte Autorität) Hilfestellung zur Selbstbestimmung (Erziehung soll Individuum befähigen selbstbestimmt zu handeln, nicht nur Wissen vermitteln sondern befähigen Entscheidungen zu treffen, Verantwortung übernehmen, reflektiert sein, ohne von äußeren Autoritäten abhängig zu sein) Fragen 1. Brauchen wir Erziehung? Ja! Um Menschen zu selbstständigen, verantwortungsbewussten und fähigen Mitgliedern unserer Gesellschaft zu machen. Erziehung überträgt wichtige Werte und Fähigkeiten 2. Wie kann Erziehung aussehen? Erziehung sollte individuell, ganzheitlich und dialogorientiert sein. Nicht nur Wissen, sondern Kompetenzen und nicht einfach Autorität 3. Unter welchen Wertekanon stellen wir diese Erziehung? Wichtige Werte sind Respekt, Toleranz, Gleichberechtigung, Verantwortung und Freiheit. 4. Welche Rolle spielen Freiheit und Verantwortung? Freiheit ermöglicht Selbstbestimmung, aber sie geht mit Verantwortung einher. Erziehung sollte den Ausgleich zwischen freiem Handeln und den Konsequenzen des eigenen Verhaltens fördern. 5. Welche Normen und Richtlinien gelten in Deutschland? Erziehung in DE basiert auf dem Grundgesetz, Bildungsplänen und derUN- Kinderrechtskonvention und Antidiskriminierungsgesetzen, die die Rechte und Gleichberechtigung der Kinder und demokratische Werte fördern Bildung = in der Person ablaufende Prozesse - Umstritten, ob Bildung ,,von außen“ gelingen kann - Bildung anders als Übersetzung Education Der klassische Bildungsbegriff (nach Humboldt) Nicht von außen, sondern sich selbst bildend Möglichst vieles in sich selbst vereinen Bilden der eigenen Individualität, Verkörperung der Menschheit als Ganzes Bildung vollzieht sich in sozialem Rahmen (nicht isoliert) Blick auf die Welt und nicht nur auf das Umfeld Sprache ist wichtiges Instrument dieses Vorganges Zeitgemäßer Bildungsbegriff nach Klafki Neubestimmung des humboldtschen Begriffs unter Berücksichtigung neuzeitlicher Umstände = Bildung Ziel der Bemühungen pädagogisch und bildungspolitisch handelnder Materielle vs. Formale Bildung Materielle Bildungstheorien: - Stellen Lerninhalte in Vordergrund - Werte oder wissenschaftliche Erkenntnisse Formale Bildungstheorien: - Fokus auf sich bildendes Individuum - Entfaltung/Entwicklung von Potentialen im Menschen Formale Bildung = ein systematischer, institutionalisierter Bildungsprozess, der in Schulen, Universitäten oder ähnlichen Einrichtungen stattfindet und durch festgelegte Lehrpläne, Abschlüsse und Zertifikate strukturiert ist. Institutionalisiert Bildungssystem eines Landes Strukturiert Anerkannte Bildungsabschlüsse Feste Lehrpersonen Non-Formale Bildung = umfasst organisierte Lernprozesse außerhalb des formalen Bildungssystems, die auf freiwilliger Basis stattfinden und oft praktische Fähigkeiten oder persönliche Entwicklung fördern. Zusätzlich zu formaler Bildung Bereich des lebenslangen Lernens Alle Altersgruppen Voraussetzung für Umsetzung des Menschenrechts auf Bildung Informelle Bildung = Informelle Bildung ist das lebenslange, unstrukturierte Lernen, das durch alltägliche Erfahrungen, Interaktionen und Selbststudium ohne institutionelle Vorgaben stattfindet. Umgang Menschen untereinander/ mit Natur/Umwelt Weitergegebene Kenntnisse über Generationen Wenig(nicht) organisiert Schafft Voraussetzung für Anpassung an sich ändernde Gegebenheiten Frühestes Lernen als Voraussetzung weiterer Bildungsprozesse Lernen Grundlagen = Vorstellung von quantitativer Wissensanhäufung, lange Instruktion und Rezeption als Konzept (langer Prozess) ,,Menschen sind lernfähig aber unbelehrbar“ (Horst Siebert) Lernergebnisse nach Gagné Unterschieden in 5 Klassen: - Intellektuelle Fertigkeiten - Kognitive Strategien - Sprachgebundenes Wissen - Motorische Fähigkeiten - Einstellungen Lernen: Dimensionen Aktiver Prozess Konstruktiver Prozess Sozialer Prozess Emotionaler Prozess Lerndreieck Erklärung: Die Grafik zeigt, dass Lernen im Zusammenspiel von drei Aspekten stattfindet: die lernende Person mit ihrer Biografie, der Lerngegenstand im gesellschaftlichen Kontext und das soziale Umfeld/Lernverhältnis. Gemeinsam bilden sie den individuellen Bedeutungsraum des Lernens. Lernen: Verständnis Informationsverarbeitungsprozess Folge von Selbstwirksamkeitserfahrungen (Lernen geht besser wenn Person durch Erfolge erlebt dass sie etwas erreichen kann) Kognitive Operationen (Denkprozesse wie Verstehen, Analysieren…) Soziales Handeln Bedeutung sozialer Faktoren Kommunikativ: Wissen wird durch Diskussionen und Austausch erworben. Hohe Beteiligung: Eigeninitiative der Lernenden ist gefordert. Verantwortung: Lernende tragen aktiv zur Gestaltung ihres Lernprozesses bei. Lernstile 1. Motorisch/Haptischer Typ: Lernen durch Ausprobieren. 2. Auditiver Typ: Lernen durch Zuhören. 3. Visueller Typ: Lernen durch visuelle Darstellung 4. Kognitiv/Abstrakter Typ: Lernen durch Lesen und Schreiben. 5. Kommunikativer Typ: Lernen durch Gespräche und Diskussionen. o Kritisch: Lernstile werden oft hinterfragt, da sie situativ variieren. Lernen: Arten von Wissen Deklarativ: Wissen über Sachverhalte („Was ist?“). Prozedural: Wissen über Fertigkeiten („Wie geht?“). Kontextuell: Situationsbezogenes Wissen. Lernen: Rollenverständnis Lehrer/in: Wissen vermitteln. Berater/in: Hilfestellung geben. Coach: Begleitung und Motivation. Vermittler/in Lebenslanges Lernen (LLL) bezeichnet den kontinuierlichen Prozess des Lernens über die gesamte Lebensspanne, der über die Schul- und Studienzeit hinausgeht. Es umfasst formale, informelle und selbstgesteuerte Lernaktivitäten, die es Individuen ermöglichen, ihre Fähigkeiten und Kenntnisse anzupassen und zu erweitern. LLL fördert sowohl berufliche als auch persönliche Entwicklung und hilft, sich an Veränderungen in der Gesellschaft und am Arbeitsmarkt anzupassen. Lerntheorien: Grundlagen Lernhandeln nur bedingt beobachtbar Verschiedene Modelle zur Erklärung von Lernhandeln/unterschiedliche Vorstellungen Verhältnis von Lernenden, Lehrenden Theorie: Behaviorismus = Behaviorismus ist eine Lerntheorie, die davon ausgeht, dass Verhalten durch äußere Reize geformt wird und Lernen vor allem durch Verstärkung und Bestrafung erfolgt. Vertreter: I.P. Pawlow, B.F. Skinner. Lernen durch Verstärkung: Positive und negative Verstärkung führen zu Verhaltensänderungen. Programmiertes Lernen: Inhalte werden in klarer Reihenfolge vermittelt. Lehrende wissen was lernende in Zukunft wissen sollen/müssen Lernende müssen Inhalte bei Befragung wiedergeben können Kognitivismus = Kognitivismus ist eine Lerntheorie, die den Fokus auf Denk- und Verstehensprozesse legt, bei denen Lernende aktiv Informationen verarbeiten, interpretieren und in mentale Modelle integrieren. Vertreter: J.Piaget, P.G. Zimbardo 1. Lernen durch Einsicht: Verstehen steht im Mittelpunkt. 2. Denkprozesse/Verstehen spielen zentrale Rolle: 3. Entwicklung mentaler Modelle/Erwerb richtiger Methoden 4. Selbststeuerung: Lernende ordnen Informationen selbständig, lernen wird durch lernende selbst gesteuert 5. Ziel ist Ausbildung der Problemlösefähigkeit Konstruktivismus = Konstruktivismus ist eine Lerntheorie, die besagt, dass Wissen durch individuelle Erfahrungen und die aktive Konstruktion von Bedeutungen entsteht, wobei Vorwissen und subjektive Perspektiven eine zentrale Rolle spielen. Vertreter: H. Siebert, K. Reich. Lernen durch Erleben: Wissen entsteht subjektiv durch eigene Erfahrungen. Lernen nicht von außen gesteuert, wissen ensteht durch interne subjekte Lehrende sind begleitende Lernen ist individuell, Lernweg nicht vorhersehbar Konnektivismus = Konnektivismus ist eine Lerntheorie, die davon ausgeht, dass Wissen durch Netzwerke von Verbindungen zwischen Individuen, Ressourcen und Ideen entsteht und sich ständig verändert. Lernen im digitalen Zeitalter: Vernetzung von Menschen und Ressourcen. Metapher: Wissen wird in Netzwerken verteilt. Wissen wo als zentrale Dimension Ist es eine Lerntheorie? Pragmatismus Keine Allgemeingültigkeit von Theorien Theorie als Werkzeug: Welche Theorie löst ein spezifisches Problem am besten? Theorie: Konsequenzen Inszenierung von Lernen abhängig vom Verständnis von Lernen Gestaltung von Lernanlässen komplex unterschiedliche Strategien, wenn viele Lernende erreicht werden sollen didaktische Planung Lerntheorien und didaktische Modelle Didaktik Weiter Begriff = Wissenschaft vom Lehren und Lernen Enger Begriff = Wissenschaft vom Unterricht Noch enger = Theorie der Bildungsinhalte Ziel: Wissenschaft vom Lehren und Lernen. Fokus: Planung, Gestaltung und Analyse von Unterricht. - Ziel: Dedaktische Theorien mit Ziel, Planung und Analyse des Unterrichts zu ermöglichen plus zu Optimieren - Didaktische Modelle zur Durchführung/Auswertung der Lehre Wesentliche didaktische Modelle 1. Kritisch-konstruktivistisch (Klafki): Bildung als zentraler Begriff, Lehren und Lernen als Interaktionsprozess Wachsende Selbstbestimmung der Lernenden Lernen durch üben wiederholen, erarbeiten Sozialer Prozess in der Gruppe 2. Hamburger Modell (Schulz): Lernen/Lehren Systematisch gestaltet Emanzipatorischer Ansatz (lernende befähigt kritisch zu denken/Selbstbestimmung) Handlungsfähige Subjekte (selbst Probleme lösen/handeln) Kompetenz, Autonomie und Solidarät (Ganzheitliche Bildung durch Sachwissen, Selbständigkeit, soziale Fähigkeiten Aufbau: was soll gelernt werden, wer lernt was von wem, wie wird Lernziel erreicht, Erfolgskontrolle 3. Konstruktivistische Didaktik: Lernen als aktiven, selbstgesteuerten Prozess, bei dem Wissen individuell aus Erfahrungen und Interaktionen mit der Umwelt konstruiert wird. Aus Beobachtung konstruieren der Wirklichkeit: Wissen entsteht individuell durch Interpretation und Erfahrungen. Subjektives Wissen durch Input von außen: Lernende integrieren externe Reize in ihr eigenes Verständnis. Selbstgesteuertes Lernen: Lernende steuern ihren Lernprozess aktiv und eigenverantwortlich. Aufgabe, Lernprozesse anzustoßen: Lehrende regen das Lernen an, anstatt Wissen vorzugeben. Ganzheitliches Lernen: Lernen ist aktiv, fehlerfreundlich, lebensnah und berücksichtigt Emotionen. Erfolg wird am Lernprozess gemessen, nicht nur am Ergebnis. Kritik: Gefahr, dass Didaktik zur Autodidaktik wird und die Rolle der Lehrenden unklar bleibt. 4. Eklektische Didaktik: Kombination unterschiedlicher Ansätze. kombiniert bewusst verschiedene Ansätze und Perspektiven, um flexibel auf die Bedürfnisse von Lehrenden, Lernenden und den Lernstoff einzugehen. Bewusstes Zusammenführen unterschiedlicher Positionen: Verschiedene didaktische Ansätze werden gezielt kombiniert. Auswahl und Integration sich unterscheidender Ansätze: Passende Elemente verschiedener Modelle werden flexibel integriert. Didaktisches Dreieck: Lehrende, Lernende, Lernstoff: Der Unterricht wird durch das Zusammenspiel von Lehrenden, Lernenden und Inhalten gestaltet. Didaktisches Sechseck: Der Unterricht wird zusätzlich durch die Perspektiven von Zielen, Inhalten, Methoden, Medien, Raum und Zeit ergänzt. Allgemeine Didaktik vs. Empirische Lehr-Lern-Forschung Empirische Lehr-Lern-Forschung: befasst sich mit allen Bereichen des Lernens, auch außerhalb von Institutionen Beschreibt, erklärt und optimiert Lehr-Lern-Prozesse Allgemeine Didaktik: befasst sich mit der Ausbildung von Lehrpersonen in der formalen Bildung Theorie und Gestaltung von Lehr-Lern-Prozessen im Kontext der Ausbildung von Lehrer*innen Bibliothekspädagogik Definition Zusammenbringen von Bildung und Informationstechnik Informationstechnik nicht als Gegenstand sondern Mittel im Fokus Frage nach Voraussetzungen von Informationspädagogik: Ausstattung, Vermittlungswege, Didaktik = Vermittlung von Informationskompetenz, Leseförderung, Spiral- Curriculum Kooperationen KiTa Schule Bestandsauskunft Veranstaltungsarbeit Gern gemachte Fehler bei der Definition der Bibliothekspädagogik z. B. als Abteilung („Wir haben jetzt auch eine Bibliothekspädagogik“) im Rahmen einer Stellenbeschreibung bzw. Qualifikation („Sie ist Bibliothekspädagogin.“) als Strategie („Wir machen jetzt auch Bibliothekspädagogik“) als ausschließliche Aufgabe öffentlicher Bibliotheken als Bezeichnung für die Kooperation mit Schulen bezeichnet die Veranstaltungsarbeit von Bibliotheken als eine spezifische Aufgabe (z. B. Klassenführungen) als Desiderat als nichtexistent („BP gibt es gar nicht, das ist eigentlich…“) Grundlagen Thorie und Praxis des pädag. Handels in Bibliotheken Lehr-/Lerninszenierungen: Lehrmethoden und Lernsettings in Bibliotheken gezielt gestaltet und angepasst Keine Reduktion auf Kinder und Jugendliche Anregung, Ermöglichung und Unterstützung von Lernen: Die Bibliothek hat die Aufgabe, Lernprozesse anzuregen und zu unterstützen, nicht nur zu vermitteln. Flexible Anpassung: Die Lehrmethoden und die Organisation des Lernens müssen sich flexibel an neue Gegebenheiten und technologische Entwicklungen anpassen. Auswahl der Medien, Tools, Mittel und Wege: Didaktisches Handeln: Pädagogisches Handeln in Bibliotheken muss systematisch geplant und auf didaktische Prinzipien ausgerichtet sein. PISA-Schock und Bibliothekspädagogik: Bibliothekspädagogik wird oft im Kontext des PISA-Schocks genannt, der das Bewusstsein für die Bildungsdefizite und die Notwendigkeit der Förderung von Medien- und Informationskompetenz stärkte. Ziel der Bibliothekspädagogik: Sie beantwortet Fragen zum lebenslangen Lernen (LLL) und vermittelt gleichzeitig Medien- und Informationskompetenz. Analogie zu anderen "Bindestrichpädagogiken": hat eigene Methoden, ist aber in ihrem Handlungsfeld auf die Bibliothek als Lernort abgestimmt. Querschnittsaufgabe: für alle Abteilungen plus Verantwortungsbereiche einer Bib Thesen zur Bibliothekspädagogik These 1: Zentrales Tätigkeitsfeld von Bibliothekarinnen und Bibliothekaren Bibliothekspädagogik wird als ein zentrales Tätigkeitsfeld von Bibliothekar*innen in öffentlichen und wissenschaftlichen Bibliotheken angesehen, in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen Bibpäda. Ist spezielles/interdisziplinäres Arbeitsfeld dass für Bibliothekare als Kernaufgabe verankert werden muss These 2: Spezielles, interdisziplinäres Arbeitsfeld Bibliothekspädagogik ist ein spezielles Arbeitsfeld, das Schnittmengen mit anderen pädagogischen Disziplinen wie Museumspädagogik, Schulpädagogik und Medienpädagogik hat. Umfasst Bildungs/Vermittlungsaktivitäten von Bibs unter Berücksichtigung pädagogischer/didaktischer Grundlagen These 3: Zielgruppen der Bibliothekspädagogik Bibliothekspädagogische Angebote richten sich an alle Zielgruppen, auch Multiplikatoren (Erzieher, Lehrer) Diese Angebote sind nicht nur auf formales Lernen ausgerichtet, sondern auch auf informelles und nicht-formales Lernen. These 4: Lernorte Bibliothek Bibpäda muss in Studiengängen von Bibliothekaren verankert werden Fort/Weiterbildungen müssen ausgebaut werden Spiralcurriculum Die Grundlage eines Spiralcurriculums ist die regelmäßig wiederkehrende Beschäftigung mit einem Thema. Dabei werden die Inhalte von Schuljahr zu Schuljahr immer komplexer und anspruchsvoller. So können sich die Schülerinnen und Schüler von "Anfängern" zu "Profis" z.B. im Bereich Informationskompetenz weiterentwickeln. In verschiedenen Klassenstufen werden die Inhalte von der Bibliothek passend zum schulischen Alltag und zu den Bildungsstandards und den Lehrplänen ausgesucht. Der Besuch in der Bibliothek und die Teilnahme an entsprechenden Klassenführungen, Veranstaltungen oder Recherchetrainings sollte dabei regelmäßiger Bestandteil des schulischen Lebens sein. Für jede Jahrgangsstufe ergibt sich dadurch eine detaillierte Zusammenstellung der Lernziele, der Lehrinhalte und eine Fülle von Themen bei der Umsetzung in und mit der Bibliothek. Arbeitsfelder BP: personale Vermittlung/non-Personale Vermittlung Lernraumgestaltung unter pädagogischen und didaktischen Aspekten Neu- und Weiterentwicklung von Angeboten und Services strategische, konzeptionelle und organisatorische Tätigkeiten Lernraum Bibliothek Agenda, Inhalte und Methoden abhängig von räumlicher Gestaltung Bibliothek als Aufenthaltsort, Einladung zum informellen Lernen durch Aufenthalt (Lernen „im Vorbeigehen“) Bibliothek als Inszenierung und Attraktor Raum als „dritter Pädagoge“ Bibliothek als „dritter Ort“ (Ray Oldenburg), jedoch schwieriges Konzept BP: Herausforderungen Gestaltung pädag. Prozesse und Strategien Konzepte an Zeilgruppen anpassen und gut geplant Keine Nachbildung der Schule Stellenwert oft umstritten (Medien/Informationskompetenzvermittlung) Kompetenz und Ausbildung wichtig Schwierige Haltung unter Mitarbeiter Open Library und ihre Herausforderungen Soziale Bibliothekspädagogik? Wende 19./20. Jahrhundert Einfluss neuer Bildungsansätze auf Bibliotheksarbeit Kinder sozialer „Unterschichten“ waren im Zentrum der Bemühungen Ziel: Schaffung gleicher Bildungsvoraussetzungen Erste Kinderlesehallen maßgeblich beeinflusst von diesem Konzept der Pädagogik Kritische Begegnungen Umgang mit Übergriffen? Bibliotheken benötigen klare Richtlinien und Schulungen, um Übergriffe professionell und angemessen zu bewältigen. Umgang mit vertraulichen Informationen? Vertrauliche Daten von Nutzer*innen müssen stets mit höchster Sensibilität und unter Einhaltung des Datenschutzes behandelt werden. Wie viel Soziale Arbeit ist leistbar? Die Grenze der sozialen Unterstützung sollte dort gezogen werden, wo sie die Hauptaufgaben der Bibliothek übersteigt. Wann sollten wir Verantwortung abgeben? Verantwortung sollte an Fachkräfte oder externe Stellen weitergegeben werden, wenn die Situation die Kompetenzen der Bibliothek übersteigt. Medienpädagogik Medienpädagogik: Grundlagen = Fachrichtung der Pädagogik, Medienkompetenz als Kulturtechnik Ziel: Handlungskompetenz im Umgang mit Medien Bedeutungszuwachs (durch verstärkte Mediennutzung) Medienpädagogik beschäftigt sich mit der Rolle von Medien in Bildung, Freizeit und Beruf. Sie fördert persönliche und soziale Entwicklung, untersucht die pädagogische Bedeutung von Medien und unterstützt deren Nutzung und Produktion. MP: Geschichte (weggelassen, siehe Vorlesungsfolien S.89) Zentrale begriffe Medienkompetenz: Konzept nach Baacke) Elemente von Medienkompetenz: Medienkritik: Fähigkeit, Medieninhalte kritisch zu analysieren und zu bewerten. Medienkunde: Wissen über Medien, ihre Funktion, Struktur und Nutzung. Mediennutzung: Kompetenter Umgang mit Medien für Information, Kommunikation und Unterhaltung. Mediengestaltung: Fähigkeit, eigene Medieninhalte kreativ und technisch umzusetzen. Diskussionsfelder Identitätskonstruktionen in digitalen Medien Onlinebasierte Gemeinschaften, Gruppen und soziale Netzwerke Migration und Medien Lehren und Lernen mit digitalen Medien Gewalt und Medien Sexualisierung und Pornografisierung Jugendkulturen und Medien Politik und Medien Medien und soziale Ungleichheit Digitale Spiele Datafizierte Lebenswelten und Datenschutz Hate Speech, Fake-News und Filter Bubbles Gender und Medien Medien und Inklusion Informelles Lernen mit Medien Lebensaltersbezüge Kindesalter Jungendalter Erwachsenenalter höheres Lebensalter Institutionen (keine Ahnung auf was die Institutionen für einen Bezug haben.. standen halt random im Skript hahah) Kita Schule Hochschule Außerschulische Jungendmedienarbeit Erwachsenenbildung/Weiterbildung Konzepte: Aktive Medienarbeit Ansatz einer handlungsorientierten Medienpädagogik Be- und Erarbeiten von Bereichen sozialer Realität („authentische Erfahrung“) Bestandteil einer emanzipatorischen Pädagogik Schaffung von „Mündigkeit“ Lernprinzipien: Handelndes Lernen, exemplarisches Lernen, Gruppenarbeit Medien sind dabei Mittel der Reflexion von Einstellungen, Verhaltens- und Handlungsweisen, der Exploration, zur Herstellung von Öffentlichkeit bzw. zur Artikulation, zum Erfahrungsaustausch, der Analyse und Kritik der Massenmedien Konzept: Ästhetische Bildung Ästhetische Bildung fördert durch mediengestützte Erfahrungen Überraschung, Genuss und Selbsterkenntnis, indem sie neue Formen der Wahrnehmung schafft, symbolische Botschaften decodiert und subjektive mit medial vermittelten Wahrnehmungswelten konfrontiert. Lebenslanges Lernen (LLL) – Lifelong Learning Lebenslanges Lernen (LLL- Lifelong-Learning) = Lernen als Phänomen Lernen als „Alltagssache“ Lernen über Lebensspanne Im Leben immer neue Wissensaneignung, Umgang mit neuen Situationen Erfahrungen und Fähigkeiten = Lernen als Diskus In 1970er und 1990er Jahren Thema in der Öffentlichkeit Lernen als Thema in der Gesellschaft oder Gesellschaftssystemen, nicht mehr nur als Thema individueller Entwicklung Lebenslanges Lernen in Bildungseinrichtungen Von individuellem Lernen in Lebensspannen Weg zu Lernprozessen in dieser Lebensspanne, der institutionalisiert wird Klassische Lernprozesse mit Industrialisierung gewandelt. Nicht mehr nur Ältere an Jüngere. Dieses Lernen reicht nicht mehr aus. Fokus auf organisierte Bildungsangebote Erwachsenenbildung als Fortsetzung der Schule LLL: Anforderungen: Moderne Wissensgesellschaft macht gesichertes Wissen zur Voraussetzung Wissen nicht mehr Statisch Wissenschaft in Frage gestellt Wissenswandel als dauerhafter Austausch von Erkenntnissen und Wissen LLL: Veränderte Voraussetzungen Lebensarbeitszeit reduziert sich Mehr freie Zeit für Veränderungen Größere Erwartungshaltung an Wissenserwerb Sich stetig verändernde Arbeits- und Lebenswelt Menschen benötigen mehr Basisqualifikation in der Arbeitswelt Durch Übernahme einfacher Tätigkeiten durch automatische Prozesse größere Anforderung an Reflexions- und Problemlösungskompetenzen der Arbeitskräfte Arbeitswelt im Wandel, berufliche Veränderungen sind kaum vermeidbar LLL in internationalen Dokumenten Europäische Union und Weltbank Ziel der industriellen Wettbewerbsfähigkeit Ziele: Beschäftigungsfähigkeit und Allgemeinbildung Wege abseits des formalen Lernens OECD Unterschied Education und Learning: Education bezeichnet organisierte, strukturierte Lernprozesse Learning ist Voraussetzung für Existenz lebender Organismen So rückt informelles Lernen und den Vordergrund LLL Ansätze in Deutschland 1996 Gutachten zum Lebenslangen Lernen. Ansprüche an Wissensgesellschaft wurden formuliert. Auch hier ökonomische Ziele im Vordergrund. Lernorte, Lebensphasen- und Lebensbereiche berücksichtigt in Absicht zu lebenslangen Lernprozessen anzuregen Formales, nicht-formales und informelles Lernen Schaffung struktureller Voraussetzungen für individuelle Gestaltung Schaffung einer Lernkultur LLL: Pädagogische Gestaltung Erweiterung der Teilnehmerorientierung Subjektorientierte Didaktik: Individuelle Situation des Einzelnen als Ausgangspunkt Verständnis von Lernen als Kompetenzentwicklung Aufgabe der Pädagog*innen auf Einzelne Voraussetzungen, Erwartungen und Ziele einzugehen Biografisch orientierte Erwachsenenbildung Selbstgesteuertes Lernen: Greift konkrete Lebenssituationen auf Fokus auf „natürliches“ lernen und anknüpfen daran LLL: Lernorte Lernen wird räumlich entgrenzt Multimedial Erlebnisbezogen „Entprofessionalisiert“ Ausweitung auf formales, nicht-formales, informelles Lernen Kombinationssetting: Selbstlernen, LLL: Bibliotheken Bibliotheken schon immer Bildungseinrichtungen LLL als Katalysator für veränderte Konzepte Grundversorgung für die Bürger/innen Versorgen spezifischer Zielgruppen (z.B. im wissenschaftlichen Bereich) Bibliotheken als Ort des Lernens Teaching Library, Lernateliers, Lernstudio LLL: Bibliotheken Zugang zu Bildung und Wissen Förderung von Lese-, Medien- und Informationskompetenz Medienangebote für Bildungseinrichtungen (Kindergarten, Schule, Hochschule, EB/WB) Schaffung von Orientierung LLL: Bibliotheken Rahmenbedingungen Bedarf an offenen, kostenlosen Lernorten Öffnungszeiten Angebotsstrukturen Perspektive Profil LLL: Bibliotheken Potenziale individueller Zugang zeitliche Flexibilität Beratung Informationsaufbereitung über das Internet individuelle Arbeitsplätze oft wohnortnahe Versorgung niedrige „Schwellen“ LLL: Bibliotheken Herausforderungen didaktische und methodische Kompetenzen fachliche Entwicklung von Lernarrangements pädagogische Beratung Gestaltung von Lernmöglichkeiten Vernetzung von Bildungszugängen LLL: Optionen ÖB Gestaltung von Lernangeboten für alle, besonders für bildungsferne Bevölkerungsschichten Förderung von Grundbildung und Schlüsselkompetenzen Unterstützung des selbstgesteuerten Lernens Integration von Lern- und Beratungsangeboten Vernetzung von Bildung und Kultur Integration von Lernen in das soziale Umfeld LLL: Optionen WB Vermittlung von Informationskompetenz qualifizierte Angebote zur Recherche Unterstützung der Lehre (Hochschulbibliotheken) LLL: Volkshochschulen „Lehrort“ durch Lehre dominiert unterschiedliche lerntheoretische Bezüge unterschiedliche didaktische Konzepte kaum Vielfalt der Raumkonzepte Aufenthaltsqualität begrenzt Kompetenzen didaktische und methodische Kompetenzen fachliche Entwicklung von Lernarrangements pädagogische Beratung Gestaltung von Lernmöglichkeiten Vernetzung von Bildungszugängen Bewältigung von Migrationsproblemen Bildungsbericht 2024 https://www.bildungsbericht.de/de/bildungsberichte-seit- 2006/bildungsbericht-2024/bildung-in-deutschland-2024 Ergebnis: Der Nationale Bildungsbericht 2024 identifiziert mehrere zentrale Herausforderungen im deutschen Bildungssystem: Anstieg der Schulabgänger ohne Abschluss: Im Jahr 2022 verließen 6,9 % der Jugendlichen die Schule ohne Abschluss, was einem Anstieg gegenüber den Vorjahren entspricht. Lehrkräftemangel: In vielen Bildungseinrichtungen besteht ein erheblicher Mangel an qualifiziertem Personal, was zu vermehrtem Einsatz von Quereinsteigern führt. Soziale Ungleichheiten: Der Bildungserfolg ist weiterhin stark von der sozialen Herkunft abhängig, was zu ungleichen Bildungschancen führt. Stagnation der Akademisierungsrate: Die Anzahl der Studierenden stagniert, trotz des Bedarfs an Fachkräften in bestimmten Branchen. Diese Befunde unterstreichen die Notwendigkeit gezielter Reformen und Investitionen, um die Qualität und Gerechtigkeit im deutschen Bildungssystem zu verbessern. Geschichte der Pädagogik Pädagogik im deutschsprachigen Raum ab der Aufklärung als Begriff Entstehung daher in der Bildungsgeschichte Start im Altertum Griechisches Erziehungswesen (500 v. Chr.) Spartaner: Staats- und Kriegserziehung – Starke Menschen Musikalische Erziehung Athenisches Bildungswesen: Polis Feste Lebensordnung Festgeschriebene Sitten Leibesertüchtigung (Kriegsfähigkeit) Aufgabe der Frauen und Mädchen im Haus, wenige der Kultur beiwohnend Erstes „Schulwesen“ Umbau Athens in Handelsstaat führte weg von reiner Kriegserziehung Jungen in Begleitung eines Hauseigenen Pädagogen (Sklave) in Unterweisung in Buchstabenkunde (Lesen) Keine Schulbücher sondern Texte von Homer, Äsop sowie Spruchdichter Übergang zu einer verstandesmäßigen Bildung und Kultur, der Paideia Sokrates (verst. 399 v. Chr.) Unter Einfluss Sokrates Umwandlung der Bildung von reiner Lehre zu Erkenntnisgewinn aus den Schülern heraus „sokratisches Gespräch“ noch heute didaktische Grundform Lehre nicht für Nutzen, sondern auf Tugend gerichtet Sophisten und Sokrates gingen Weg der verstandesmäßigen Unterweisung Platon gilt als bedeutendster Schüler Platon (428 v. Chr. – 347 v. Chr.) Rückkehr von der individuellen Entwicklung zu Bildung des Wertes des Menschen entsprechend Bildung einem Staatsziel untergeordnet Bildung für Menschen nach diesen zugeordneten Inhalten Staat (Politeia) und Gesetze (Nomoi) als oberste Ordnung Aristoteles (geb. 322 v. Chr.) Bedeutendster Schüler Platons Erziehung zum Staatsbürger Abwendung von der körperlichen und musischen Lehre vollendet Weiterentwicklung der Bildung Unter Alexander dem Großen Eroberung des Morgen- und Abendlandes Ende des Staatsbürgerlichen Bildungsziels, hin zum gebildeten Weltbürger Aus der Philosophie entstanden eigene Wissenschaften (Mathematik/ weitere Naturwissenschaften) Hauptstadt Ägyptens wichtigste Stellung, zwei Bibliotheken als Forschungsstätten In Folge breitere Bildung Römisches Reich Erziehung zum Staatsbürger, jedoch durch Familie Öffentlich zugängliche Schreibstuben ab dem 5. Jhd. V. Chr. Ab dem 3. Jhd. V. Chr. fremdsprachige Schulen, Lehre der Griechen übernommen, lateinische Schriften bekamen erst später Bedeutung Im letzten Jhd. V. Chr. Rhetorenschulen in griechischer und lateinischer Sprache Humanitas als Lehre des Menschen Frühmittelalter Durch Christentum lateinische Sprache und zurückdrängen der bisherigen Lehre, römischer Einfluss blieb aber erhalten Lehre diente der Übermittlung christlicher Inhalte Lehre war lange Zeit Priestern und Mönchen vorbehalten Bis ins 6. Jhr. keine Lehre im Sinne von Unterricht, Lehre als Nachahmung des Lebens der Mönche und Geistlichen und das kennen der christlichen Inhalte als Grundlage Ab Mitte 6. Jhd. Schreibunterricht an Schulen des Abendlandes Mit Karl dem Großen Institutionalisierung des kirchlichen Schulwesens (9. Jhd.) Hoch- und Spätmittelalter (1) Geistlicher – ritterlicher- bürgerlicher Stand Entstehung der Scholastik Wissenschaften drängen in ganz Europa nach vorne Ab dem 11. Jhd. erste Hochschulen in Europa (Marokko erste Hochschule im 9. Jhd.) Philosophie/ Theologie Rechtsschulen Heilkunde als weitere Disziplin Universitätsgründungen in Deutschland erst im 13. Jhd Hoch- und Spätmittelalter (2) Ab dem 13. Jhd. Bürgerliche Schichten in Schulen Vergrößerung dieser durch städtische Zuschüsse Hieraus erging Forderung, die Lehrstellen auch selbst besetzen zu dürfen Ausweitung der Gewerbe ließ erste rein weltliche Lehre entstehen (Berufsbildung), war rein deutschsprachig, also erstmals ohne Latein als Bildungssprache Erst private, dann städtische Schulen Zu Beginn des 16. Jhd. konnten vermutlich 10-30% der städtischen Bevölkerung Lesen und Schreiben Humanismus und Reformation (1) Anfänge in Italien ab dem 15. Jhd. Übergang Mittelalter zur Neuzeit Rückbezug auf Lehre des Antiken und das dortige Menschenbild Abwendung von kirchlichen Inhalten, hin zum weltlichen Bildung um ihrer selbst willen Entdeckung des Individuums gegen die Einschränkungen durch Kirche und Stand Entfaltung des Menschen Entwicklung des Buchdrucks treibt neue Lehre voran Für Führende Schichten Reformation Hauptsächlich Glaubens bzw. Machtfragen Schulwesen litt unter diesem Hauptthema Humanismus schien verdrängt zu werden Neues Menschenbild rückte zunächst in Ferne Humanistik und Reformation einte letztlich der gemeinsame Feind: Luther spricht sich für Humanismus aus, da dieser gegen die Scholastik ist (größter Einfluss durch Melanchthon) Entstehung protestantische Ratsschulen mit konfessioneller Abhängigkeit Forderung Luthers: Entstehung von Büchereien Protestantisch-humanistisches Bildungswesen Ab dem 16. Jhd. Aufteilung der Lehre in drei Stufen Erste Bildungspläne (protestantisch staatliche Schulen) Nach Religionsfriede erste Schulordnungen (noch immer abhängig/geprägt von Religionen) Beginn des öffentlichen Schulwesens Unter jeweiligen Landesfürsten unterschiedliche Inhalte Katholisch humanistisches Bildungswesen ab dem 16. Jhd. Katholische Reform Modernere Schulen nach außen Inhaltlich wenig modern Aus beiden Richtungen Entwicklung der Bildung des einfachen Volkes. Rationalismus 17. Jhd. Exploration, Eroberungen, neue Methoden der Wissenschaft Descartes: Wahr ist, was die Vernunft erfassen kann Durch weiteren Einfluss des Humanismus Wert der Muttersprache erkannt Sprachwissenschaften entstehen Neues Erziehungsbild im 18. Jhd. durch Locke und Rousseau- Mensch als Mensch im Mittelpunkt Entwickeln des Geistes, entgegen dem reinen auswendig lernen (fremdsprachiger Texte) Erfindung der modernen Pädagogik Wolfgang Ratke: 1. wie fremde Sprachen rasch und leicht zu erlernen seien 2. wie in hochdeutscher und anderen Sprachen eine Schule einzurichten, in der alle Künste und Wissenschaften ausführlich können gelernt werden 3. wie im ganzen Reich eine einträchtige Sprache, Regierung und Religion einzuführen und zu erhalten sei. Johann Amos Comenius Schule für Kinder allen Standes, auch Mädchen Schule muss leisten, was Eltern erzieherisch nicht könnten Wissen/ Sitten / fromme Gesinnung Ein Lehrer, einheitlicher Schulstoff, Lehrbücher Lernumgebung förderlich Lernen ohne Zwang „[…] so bilde man den Verstand vor der Sprache, gebe den Sprachstoff vor der Grammatik, lehre die realen Fächer vor den sprachlichen, die Beispiele vor den Regeln.“ (Weimer, Hermann. Geschichte der Pädagogik, S. 83) Aufklärung 18. Jhd. Vernunft, Gleichheit, Rechte Durch Aufhellung des Verstandes besseres Individuum und bessere Gesellschaft Nicht Schulen sondern individuelle Bildung als Ideal Locke und Rousseau als wichtigste Einflüsse Locke: Kinder „zurechtbiegen“, Wünsche entbehren, Abhärten, auf den Pfad der Tugend bringen. Kind als noch unbeschriebenes Blatt, Lob und Tadel statt Strafe. Durch gute Erziehung wird Glückseligkeit erreicht. Vertrauensverhältnis zwischen Lehrer und Zögling. Rousseau: natürliche Entwicklung des Kindes, keine Einflüsse, natürlicher Zustand des Menschen bewahren. Auch hier Abhärten, unnötiges Begehren unterdrücken, „anti- autoritär“, Leiden sind auszuhalten. „Entdeckung der Kindheit“. Nur für Jungen. Beide Ansätze fordern, dass Kinder „gute“ Menschen werden. Kinder sind als Individuenwahrzunehmen. Philanthropische Pädagogik 2. Hälfte des 18. Jhd. Nach Basedeow Erziehung im Sinne des „Menschenfreundes“ Schulen waren spielerische Orte, der Umgang war freundschaftlich Bildung sollte durch Erkenntnis gelingen. Geschicktes Erfragen führten zu gewünschter Erkenntnis Scheitern der wichtigsten Einrichtung da Ziele nicht erreicht werden konnten Auch hier Mädchenerziehung im Sinne der „guten Frau“ In Folge dieser Ansichten erste wissenschaftliche Arbeiten in Deutschland zu Pädagogik sowie erstes Handbuch der Pädagogik Unter Philantrophisten erste private pädagogische Einrichtungen und Konzepte sowie Entstehung neuer Literaturgattung, der Kinder und Jugendliteratur Einfluss Kants in der Aufklärung Kein ausgesprochener Pädagoge, aber größten philosophischen Einfluss in der Aufklärung Kant ist gegen privaten, sondern für aufgeklärten staatlichen Unterricht Kategorischer Imperativ: „Handele stets so, daß die Maxime deines Handelns zum allgemeinen Naturgesetz werden kann.„ Schulwesen in der Aufklärung Ende 18. Jhd./ Anfang 19. Jhd. wird Schulwesen zur Staatsangelegenheit, weg von den christlichen Schulen Bildungshoheit wird gesetzlich festgeschrieben Staatliche Schulämter (mit Geistlichen besetzt) Volkserziehung durch Volksschulen Backlash für Frauen und Mädchen, da Geschlechterrollen mit Rousseau definiert wurden weg von der Bildung der dieser Entstehung der Frauenbewegung mit der Pädagogin Amalie Holst und Lehrerin Betty Gleim als Gegenstimme zu den Männern Neuhumanismus Beginn 19. Jhd. Philologie als Wissenschaft Pädagogik zunächst zurückgedrängt Bildung vom Menschen selbst ausgehend Geistige Vorstellung, nicht politische Realität Deutsche Klassik und ihre Bildungsideale Weniger in Pädagogik als in gesamtgesellschaftlichem Bild mit großem Einfluss Das Volk als Ideal Die Ausbildung des Charakters durch erleben der deutschen Landschaft und deren Menschen Ziel einer deutschen Nationalerziehung kommt auf Nationale und soziale Aufgaben am Volk im Vordergrund Standes- und Bildungsunterschiede fallen weg Verschieden Strömungen innerhalb der Pädagogik Bildungsverständnis nach Humboldt Bildung als Selbstbildung, Ausbildung des eigenen Charakters vor Bildung für die Gesellschaft Bildung ohne Äußeren Zweck, ohne Ende: Lebenslanges Lernen Freiheit und Vielfältigkeit als Voraussetzung gelungener Bildung Einheitlicher, allgemeiner Unterricht Sprachliche Bildung als Ausgang für weitere Bereiche Begründet modernes Bildungswesen in Deutschland Bildungsverständnis Pestalozzi Menschliche Natur und individuelle Stärken stehen im Mittelpunkt Bildung als Erziehungsmittel Möglichst viele Sinne in den Lernprozess einbringen Mensch als gesellschaftliches und sittsames Wesen Grundlage der Volksschulpädagogik Das 19. Jahrhundert Schulreform: Komplette Neuaufstellung aller Staats- und Verwaltungsstrukturen Volksschulen als einheitliches Konzept (keine Sonderwege mehr) Gründung der Humboldt Universität Berlin Lehramt nun vom Pfarramt getrennt, Ausbildung der in Lehrerseminaren Reifeprüfungen als Voraussetzung für höhere Bildung Entstehung der Turnerbewegung Das 19. Jahrhundert (2) Kein geeintes Deutschland Liberale und konservative Bildungspolitik Entstehung neuer Wissenschaften Politisierung an Universitäten Eingreifen in Staatsrechte durch Karlsbader Beschlüsse Gründung von Realschulen In der 2. Hälfte „Rückentwicklung“ zu konservativen Methoden und Ansichten, mit der Industrialisierung jedoch moderne Wissenschaften Das 20. Jahrhundert Aufkommen von Fachschulen Ausbau der Hochschulen Kinderschutz und sozialpädagogische Ansprüche fanden Einzug Einrichtung von Förderklassen Jugendvereinigungen und staatliche Bestrebungen für „schulentlassene Jugendliche“ Bedeutung von Gemeinschaft in Bezug auf Erziehung steigt Kunsterziehungsbewegung, Wandergesellschaften,… Freie Entfaltung des Kindes wird wieder entdeckt Ende der Monarchie 1918 erstmals Schulrecht im Reichsrecht Reichsschulkonferenz 1920 die lediglich Grundschule regelte Gleichsetzungsgrundsatz beider Geschlechter Bildung im Nationalsozialismus Ideologisch wichtige Fächer: Biologie, Sport, Geschichte Ausgrenzung ethnischer und religiöser Minderheiten Jüdische Volksschulen bald einzige Möglichkeit der Bildung jüdischer Kinder 1942 untersagen jeder Beschulung jüdischer Kinder Unterstützung klassischer Rollenbilder Schulen = Erziehungsanstalten Eliteausbildung im Widerspruch zu Erziehung zu blindem Gehorsam Pädagogik nach 1945 (1) Überwachung durch die Alliierten Rückbezug auf Pädagogik der Weimarer Republik Föderalismus und Eigenverantwortung der Länder 50er Jahre: erste Kultusministerkonferenz Festhalten an Dreigeteiltem Bildungssystem und 4-jähriger Grundschule Pädagogik nach 1945 (2) Erst mit 68er Bewegung Änderungen in Konzepten: gegen die autoritäre Erziehung, mehr Freiheit und Gleichheit gefordert Ende der 70er Jahre Bildungsgesamtplan (Bildung unabhängig von Familien, Vorschulerziehung, Orientierungsstufen, Spätere Teilung der weiterführenden Schulen, Umsetzung nur teilweise erfolgreiche) Wiedervereinigung mit Herausforderungen Pädagogik als wissenschaftliche Disziplin ausgebaut (Sozialpädagogik, Medienpädagogik, Friedenspädagogik, …) Das Bild der heutigen Pädagogik In Deutschland werden verschiedene pädagogische Ansätze verfolgt, die auf unterschiedlichen theoretischen Grundlagen basieren. Montessori-Pädagogik: Betont die individuelle Entwicklung des Kindes und fördert selbstgesteuertes Lernen durch speziell entwickelte Materialien. Waldorfpädagogik: Legt Wert auf die ganzheitliche Entwicklung, einschließlich künstlerischer und handwerklicher Tätigkeiten, und orientiert sich an den Entwicklungsphasen des Kindes. Reggio-Pädagogik: Sieht das Kind als aktiven Gestalter seines Lernprozesses und betont die Bedeutung der Umgebung als "dritten Erzieher". Situationsansatz: Orientiert sich an den aktuellen Lebenssituationen der Kinder und fördert Lernen durch die Auseinandersetzung mit realen Erfahrungen. Freinet-Pädagogik: Betont die freie Entfaltung der Persönlichkeit, die kritische Auseinandersetzung mit der Umwelt und die Selbstverantwortung des Kindes.