Grundbegriffe PDF - Betriebswirtschaftslehre - Sommersemester 2024

Summary

This document, from the University of Vienna, provides a summary of the subject 'Betriebswirtschaftslehre' (Business Administration). Topics covered include the basics of economics, different types of business activities, and details about goods (materielle and immaterielle).

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Kapitel 1 – Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre Rudolf Vetschera, Sommersemester 2024 1. Gegenstand der BWL ‐ Inhaltsübersicht 1.1 Wirtschaften und ökonomisches Prinzip 1.2 Betrieb und Unternehmen 1.3 BWL als Wissenschaft 12.02.2024 1 Gegenst...

Kapitel 1 – Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre Rudolf Vetschera, Sommersemester 2024 1. Gegenstand der BWL ‐ Inhaltsübersicht 1.1 Wirtschaften und ökonomisches Prinzip 1.2 Betrieb und Unternehmen 1.3 BWL als Wissenschaft 12.02.2024 1 Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre | Inhaltsübersicht Seite 9 1. Gegenstand der BWL ‐ Inhaltsübersicht 1.1 Wirtschaften und ökonomisches Prinzip 1.2 Betrieb und Unternehmen 1.3 BWL als Wissenschaft 12.02.2024 1 Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre | Inhaltsübersicht Seite 10 1.1 Wirtschaften und ökonomisches Prinzip Betriebswirtschaftslehre (BWL): eigenständiges Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaften (basiert auf dem ökonomischen Prinzip) Was ist und wozu dient „Wirtschaft“? 12.02.2024 1 Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre | 1.1 Wirtschaften und ökonomisches Prinzip Seite 11 1.1 Wirtschaften und ökonomisches Prinzip Betriebswirtschaftslehre (BWL): eigenständiges Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaften (basiert auf dem ökonomischen Prinzip) Wirtschaften: Tätigkeiten von Menschen zur Befriedigung von Bedürfnissen bei knappen Ressourcen Bedürfnisse: Wünsche nach Veränderung negativ empfundener Mangelzustände Bedarf: in Form von Gütern konkretisiertes Bedürfnis Güter: Mittel zur Bedürfnisbefriedigung 12.02.2024 1 Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre | 1.1 Wirtschaften und ökonomisches Prinzip Seite 12 1.1.1 Einteilung von Gütern Nach der Verfügbarkeit: ◦ Freie Güter – für jedermann beliebig verfügbar - Bsp.: Luft (zum Atmen), Sand in der Wüste ◦ Knappe Güter – nur in begrenzter Menge vorhanden - Bsp.: Autos, Lebensmittel, Rohstoffe Nach der Beschaffenheit: ◦ Materielle Güter – körperliche Gegenstände oder Sachen („greifbar“) - Bsp.: Computer, Haus, Spielzeug ◦ Immaterielle Güter – Dienstleistungen, Informationen, Rechte oder andere immaterielle Werte - Bsp.: Patent, Urheberrecht, Image, Markenname 12.02.2024 1 Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre | 1.1 Wirtschaften und ökonomisches Prinzip Seite 13 1.1.2 Produktionsfaktoren Produktionsfaktoren: Faktoren zur Herstellung von Produkten / Erbringung von Dienstleistungen ◦ klassisch – nur Sachgüter (nach Gutenberg) ◦ aktuell – inklusive immaterielle Güter (Wissen als Produktionsfaktor) Volkswirtschaftliche Einteilung der Produktionsfaktoren Arbeit Boden Kapital  Kombination zur Erzielung von Erträgen 12.02.2024 1 Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre | 1.1 Wirtschaften und ökonomisches Prinzip Seite 14 1.1.2 Produktionsfaktoren: Einteilung nach Gutenberg 12.02.2024 1 Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre | 1.1 Wirtschaften und ökonomisches Prinzip Seite 15 1.1.2 Produktionsfaktoren: Einteilung nach Gutenberg ◦ Werkstoffe (Material) = verbrauchte oder in Produkte ◦ Betriebsmittel = zum Vollzug der Produktion eingehende Güter wie eingesetzte Arbeitsmittel wie - Rohstoffe und Vorprodukte (Halbfabrikate) – - Sachgüter wesentliche Produktbestandteile Bsp.: Maschinen, Grundstücke, Gebäude, Bsp.: Eisen, Computerchips, Rohre Werkzeuge - Hilfsstoffe – untergeordnete Produktbestandteile - Immaterielle Güter Bsp.: Schrauben, Klebstoff Bsp.: Informationen, Algorithmen, Software - Betriebsstoffe – zum Betrieb von Maschinen bzw. zur  Gebrauchsgüter bzw. Potenzialfaktoren Funktionserhaltung Bsp.: Schmiermittel, Diesel  Verbrauchsgüter bzw. Repetierfaktoren 12.02.2024 1 Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre | 1.1 Wirtschaften und ökonomisches Prinzip Seite 16 1.1.2 Produktionsfaktoren Menschliche Arbeitskraft = Potenzialfaktor ◦ Ausführende Arbeit = objektbezogene Aufgaben in der Leistungserstellung und –verwertung, finanzielle Aufgaben ohne wesentliche Entscheidungsbefugnis - Bsp.: Montagearbeiten, Staplerfahrer, Buchhaltung ◦ Dispositive Arbeit = Managementaufgaben wie Planung, Kontrolle, Organisation, Personalführung - Bsp.: Vorstandsvorsitzender, Produktionsleiterin 12.02.2024 1 Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre | 1.1 Wirtschaften und ökonomisches Prinzip Seite 17 1.1.2 Produktionsfaktoren Beispiel der Einteilung der Produktionsfaktoren: Tischlerei „Ebenholz“ ◦ Produktpalette: verschiedene Varianten von Tischen, Stühlen, Schränken ◦ Werkstoffe: - Rohstoffe: Holzplatten und –bretter - Vorprodukte: zugekaufte Beschläge und Schlösser - Hilfsstoffe: Holzleim, Nägel und Schrauben - Betriebsstoffe: Strom, Schmiermittel, schnell verschleißende Werkzeuge ◦ Betriebsmittel: Gebäude mit Werkstatt und Büroräumen, Fräsmaschine, Hammer ◦ Ausführende Arbeit: Möbelherstellung durch angestellte Tischler ◦ Dispositive Tätigkeiten: Meister (Eigentümer), Büroangestellte 12.02.2024 1 Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre | 1.1 Wirtschaften und ökonomisches Prinzip Seite 18 1.1.3 Ökonomisches Prinzip Produktionsfaktoren Produktionsfaktoren Transformation Konsumgüter Produktionsfaktoren Möglichst viel Begrenzt vorhanden 12.02.2024 1 Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre | 1.1 Wirtschaften und ökonomisches Prinzip Seite 19 1.1.3 Ökonomisches Prinzip Maximumprinzip ◦ maximaler Output mit gegebenem Aufwand an knappen Gütern Minimumprinzip ◦ Erreichen eines angestrebten Outputs mit minimalem Input von knappen Gütern Allgemeines Extremumprinzip ◦ möglichst günstiges Verhältnis bzw. möglichst große Differenz zwischen Output und Input 12.02.2024 1 Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre | 1.1 Wirtschaften und ökonomisches Prinzip Seite 20 1. Gegenstand der BWL ‐ Inhaltsübersicht 1.1 Wirtschaften und ökonomisches Prinzip 1.2 Betrieb und Unternehmen 1.3 Unternehmensziele 12.02.2024 1 Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre | 1.2 Betrieb und Unternehmen Seite 21 1.2 Betrieb & Unternehmen Einteilung von Wirtschaftseinheiten Haushalte: entscheiden über Verwendung von Konsumgütern unmittelbar zur Bedürfnisbefriedigung Betriebe: planvoll organisierte Wirtschaftseinheiten zur Herstellung von Sachgütern oder Dienstleistungen Deckung des Eigenbedarfs (Konsumtion) Fremdbedarfs (Produktion) priv. Betriebe = Unternehmen private Träger private Haushalte gemischtwirtschaftliche Betriebe öffentliche Hand öffentliche Haushalte öffentliche Betriebe 12.02.2024 1 Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre | 1.2 Betrieb und Unternehmen Seite 22 Einteilung von Wirtschaftseinheiten Private Haushalte: Individualbedürfnisse Öffentliche Haushalte: Kollektivbedürfnisse  durch Konsum erzielbaren Nutzen maximieren Private Betriebe: private Entscheidungsträger, private Investoren  langfristige Gewinnmaximierung (erwerbswirtschaftliches Prinzip) Öffentliche Betriebe: Trägerschaft in öffentlicher Hand ◦ Bsp.: Verkehrsbetriebe (Österreichische Bundesbahn ÖBB) Gemischtwirtschaftliche Betriebe: teils privat, teils öffentlich ◦ Bsp.: OMV, Österreichische Post 12.02.2024 1 Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre | 1.2 Betrieb und Unternehmen Seite 23 1.3 BWL als Wissenschaft BWL = Wissenschaft vom Wirtschaften der Betriebe bzw. Unternehmen ◦ Berücksichtigt auch deren Beziehungen zur Umwelt (bspw. zu Konkurrenten, Kunden, Staat,…) 3 mögliche Ausprägungen: 1) Beschreibende (deskriptive) BWL: beschreibt und erklärt das Unternehmen und sein unternehmerisches Handeln (aber keine Handlungsempfehlungen!) 2) Praktisch‐normative (entscheidungsorientierte) BWL: beschreibt, erklärt und gestaltet den Unternehmensablauf (durch unternehmerische Entscheidungen!) 3) Bekennend‐ bzw. ethisch‐normative BWL: zusätzlich werden auch andere Formalziele als reine Gewinnmaximierung berücksichtigt (z.B. Sozialziele für Arbeitnehmer) 12.02.2024 1 Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre | 1.2 Betrieb und Unternehmen Seite 24 1.3 BWL als Wissenschaft Geschichte der BWL: ◦ Handels‐ und Rechentechnik als erster Vorläufer der BWL (1494: erste doppelte Buchführung) ◦ Mittelalter – Handlungswissenschaft, die Verhaltensregeln für einzelne Fälle vorgegeben hat - wurde als Kameralwissenschaft (= Volkswirtschafts‐, Finanzpolitik und Handlungswissenschaft) gelehrt ◦ 18. Jhdt.: Verselbstständigung der Volkswirtschaftslehre (VWL) und nachfolgender Aufschwung ◦ Fortentwicklung zur BWL mit der Gründung von Handelshochschulen (1898: Leipzig, St. Gallen, Aachen, Wien) Wichtige Vertreter aus dem 20. Jhdt.: ◦ Schmalenbach (Fortschritte im Rechnungswesen), Gutenberg (Produktions‐ und Kostentheorie,…) Heinen (Darstellung von Entscheidungsprozessen innerhalb eines Betriebes) 12.02.2024 1 Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre | 1.2 Betrieb und Unternehmen Seite 25 1.3 BWL als Wissenschaft Unterteilung der BWL in Teilgebiete: ◦ Allgemeine BWL ◦ Spezielle BWL - Nach Funktionen: Produktion, Marketing, Personal, … - Nach Branchen: Banken, Handel, KMU, …. ◦ Übergreifende Themen - Operations Research - Wirtschaftsinformatik - Internationales Management 12.02.2024 1 Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre | 1.2 Betrieb und Unternehmen Seite 26

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