Fragestellungen Frauen- und Geschlechtergeschichte PDF
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This document provides a summary of the questions and themes in the study of women's and gender history. It explores different perspectives on history, focusing on the interplay of social and political contexts. The text includes discussion on historic concepts and methodologies relating to women's history.
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***Fragestellungen, Themenfelder und Wissenschaftsgeschichte der Frauen- und Geschlechtergeschichte -- Zusammenfassung*** Wissenschaft und die Ordnung der Geschlechter: ============================================== Einführung: Perspektiven auf Geschichte: ----------------------------------------...
***Fragestellungen, Themenfelder und Wissenschaftsgeschichte der Frauen- und Geschlechtergeschichte -- Zusammenfassung*** Wissenschaft und die Ordnung der Geschlechter: ============================================== Einführung: Perspektiven auf Geschichte: ---------------------------------------- Wonach fragen wir eigentlich, wenn wir historisch Denken? - Wie haben Menschen in einer gewissen Zeit, dass Gemeinwesen ihrer Zeit gesehen? - Zielt auf die Geschichte des politischen Denkens -- ist für uns wichtig, dass Denkvermögen zu verstehen. - Politikwissenschaft - Wir können gegenwärtige Verhältnisse als eine Linse nützen, um vergangene Ereignisse zu verstehen - Der Begriff der Klasse wurde erst durch den Marxismus ausformuliert, man kann aber auch in die frühe Neuzeit mit der Linse der Klasse schauen. - Jede Generation schreibt Geschichte neu. - Vergangenheit können wir nur partiell erfassen - Soziologie - Der Geschichtswissenschaftliche Ansatz zeichnet sich durch die Auseinandersetzung mit der Komplexität des historischen Materials aus - Für uns geht es um die Vielfältigkeit, die Mentalitäten usw. in denen sich unterschiedliche historische Akteur\*innen bewegen - Hilfe durch Vergangenes - Die Historizität von Begriffen und ihren Bedeutungen - Überzeitliche Begriffe, die uns nicht dazu verleiten sollen, Bedeutungen der Begriffe aus der Vergangenheit mit der heutigen Bedeutung zu verwechseln - Begriffsbedeutungen aktualisieren sich immer wieder - Feminismus aus dem 19. Jhd. unterscheidet sich vom Feminismus des späten 20. Jhd. - Historische Veränderlichkeit der Begriffe Historische Frauenforschung, Frauengeschichte, Geschlechtergeschichte, Feministische Geschichte Nach Frauen in der Geschichte forschen ====================================== Ökonomie: ========= Politik -- Frage der Arbeitsteilung (zw. Den Geschlechtern) - Welche politischen Möglichkeiten in der Gesellschaft - Wie kam es dazu, dass nicht nur geschlechtliche Arbeitsteilung als etwas Natürliches galt/gilt, sondern auch der gender pay gap? Zusammenhang Hausarbeit und Kapitalismus/Produktion vs. Reproduktion - Fokus auf spätes 18./19./20 Jhd. Bis heute (nicht MA,) - Mit zunehmender Staatlichkeit kam auch der Ausschluss der Frauen aus der Politik (zunehmend) Öffentlich vs. Privat -\> widersprüchlich und gegensätzlich - Erwerbsarbeit vs. Carearbeit - Auch Parallelen zwischen Familie und Staat -- spiegeln ein spezifisches Bild von Gesellschaft wider - Öffentlichkeit = Raum, indem Politik und Verhandlungen über gesellschaftliche Werte,... stattfinden. Herstellort des Verständnisses einer Gesellschaft - Privat = Raum, des Schutzes Rückzuges (eine Art Gegenpol); emotional Thema Frauenbewegung der 70er: Arbeitsteilung unbedeutend, weil privat -- unpolitisch man will neue, gerechte Welt schafften; für die Unterdrückten kämpfen Wie entsteht eine politische Bewegung? - Meist ist schon das Bewusstsein da; es sollte gemeinsame Entscheidungen über Politik geben - Werte sind geteilte Werte; -\> eigentlich ist das ja gar nicht umgesetzt..." -\> Zuspitzung der Situation Wie haben Historiker\*innen darüber nachgedacht? - Sichtbar machen, dass Familie ein historisches Konstrukt ist -\> wie Mitte 20 Jhd. relativ neue Erfindung - Infragestellung von Definition für die Familie; rational-männlich-Erwerbsarbeit - Bilder wichtig, die das Zeigen (Ingrid Bauer -Tschickweiber von Hallein) -- Frauen waren in Zigarettenfabrik eben billiger -- bringt dem Staat Geld -- Frauen sind eben geschickter; arbeiten ja eh nur paar Jahre vorm Heiraten - Politischer Bereich männlich -- Verhandlungen über Gemeinwohl als öffentliche Angelegenheit -- Frauen seit Franz. Revolution durch Ideologie ausgeschlossen (Fabrik als Ort der Politisierung) - The Lady and the Millgirl -- Gerda Lerner - Wie entsteht denn die politische Geschlechterordnung der USA? - Klassenfrage im Zentrum - Nordamerikanische Gesellschaft von der Siedlergesellschaft bis zu den USA -- in dieser Zeit muss das Geschlechterdenken des späten 20. Jhd. ihre Ursachen haben -- weil: keine klassenübergreifende Solidarität unter den Frauen im 19. Jhd. -- schaute sich Frauen im Arbeitsleben an: Interessant, wie sie sich das Konzept der Arbeit geändert hat - Kolonial: Hierarchie, aber jede Arbeit hoch gewertet, weil arme Gesellschaft - USA: (Industrialisierung Auslöser mehrerer Bewegungen) - Zuerst Frauen in Fabriken, weil Männer eher in Landwirtschaft - Immer höheren Arbeitskräfte-Zustrom aus Europa -- ind. Arbeit billiger -- Abwertung (Millgirls) -- Weiblichkeit wird definiert durch arm und reich -- meine Frau muss nicht arbeiten - Senera falls declaration = Beginn der modernen Frauenbewegung in den USA -- nur Oberschicht zu der Zeit - Diversität der indigenen Gesellschaft - Gerda Lerner beschreibt Gesellschaften der USA ohne auf Indigene einzugehen (Diversität der indigenen Gesellschaften/Diversität der Kontaktzonen) -- Beziehung zwischen Siedlern und Indigenen Die Polarisierung der Geschlechtscharaktäre -- Karin Hausen - 1970er Jahre -- Forschung eng mit Sozialgeschichte verbunden - Wie kommt man aus Ungerechtigkeit bei Arbeitern,...? - Schauen auch auf unbezahlte Arbeit - Wir müssen auch miteinbeziehen, welche Ideen die Menschen von Geschlechterverhältnissen hatten - Ideen und Vorstellen nach Geschlechtlichkeit - Um 1800 Vorstellungen von F/M grundlegend ändern -- Geschlechtscharakter - Nachdenken über Männlichkeit/Weiblichkeit bildet intellektuelle Energie -- Differenz wird universal; vorher auch an andere Eigenschaften gebunden - Form des Mannes mehr Kraft; Frau mehr Schönheit -- auch viele Platzanweisungen - Was ist das Interesse hinter der Universalisierung? - Während der Industrialisierung wird Gewerbe von Familienleben auseinanderdriften -- Dissoziation - Trifft Unternehmer- und Arbeiterklasse - Bruch alter Ordnungen - offene Zukunft 1. Orientierung an der der Natur abgeschauten Rechten 2. Gesellschaft auf ein Vertragssystem (-Kapitalismus - Erfindung der Geschlechtscharaktäre ein wichtiges Mittel zur Sicherung der Herrschaft/Trennung sozialer Räume - Mann kann als einziger an beiden Orten sein -- Frau auch, wird aber eher unterdrückt gehalten - Zum 1. Mal Konzept der bürgerlichen Familie -- Hochzeit eher Mitte 20. Jhd. aber nie für alle Schichten - Wenn Frau daheimbleiben kann, ist Zeichen für sozialen aufstieg - Idee von Schule, Ausbildung... fundamental für Geschlechterzuschreibung - Entstehung der Hausarbeit im Kapitalismus - Hausarbeit entsteht erst in einer industriekapitalistischen Gesellschaft -- neue Aufteilung der Arbeiten - „natürliche Familie" ist historisch hoch veränderlich -- innerform. Arbeitsteilung und soziale Beziehungen (Mütterlich) - Veränderung macht sich an der Hausarbeit fest - Was passiert mit den Arbeitsleistungen im Haushalt durch Erwerb und Familie? - Durch drastische Veränderung der Erwerbsarbeit (Landschaft, Lebensweisen,...) -- vor diesem Hintergrund erscheint das Private als letzter unvollendeter Ort (=noch zu modernisierendes Feld) - Hausabriet erst im Kapitalismus erfunden und als Arbeit unsichtbar gemacht - Trennung von Privat-und Erwerbsraum - Notwendig werden von Rückzugsraum, Kindererziehung,... - Anleitung: muss aus Liebe geschehen, Orientierung an Bedürfnisse von Mann/Kind Pauperisieren !!! - Hausfrau macht Arbeit, aber tut so, als wäre es keine Frauenbewegung -------------- 1. Bürgerliche Frauenbewegung 2. Sozialistische Frauenbewegung - 1900 in Österreich Thema - Klare politische Frage -- Bewegungen untersuchen (zb. Arbeiterbewegung) - Erleichtert durch Selbstdokumentation historischer Bewegungen (Autobiographien um Aktivist\*innen,...) -- politisch international -- nie wertneutral - Sorgfältige Begriffsbestimmung wichtig! Für Abgrenzung; auch wenn sich Begriffe wandeln -- Sprachwandel und historische Auswirkung: Begriffsgeschichte - Frauenbewegung: - Neutral; Beschreibung Großgruppe Frauen - Singular; drückt programmatischen Anspruch aus; Reaktion auf Frauenfrage (Mitte 18. Jhd. vor allem) - Frauen kämpfen gegen Ausgrenzung in bestimmten Bereichen und stellen den ihren zugeschriebene Geschlechtscharakter in Frage - Plural: weitgehend Frauen; setzen sich für die Verbesserung von Frauenrechten ein - 19\. Jhd. Frankreich: Feminismus (ismus -- politische Ziel) -- Programmatik - Zuerst radikale Fraktion des Feminismus -- weil gerade in F. linke und liberale Männer für mehr Rechte für Frauen einstanden - Daher Frauenbewegung nicht richtig - Suffragetten: jene, die mit legalen Mitteln das Wahlrecht gewinnen wollten und jene, die dazu militärische Mittel wählten (davon spalteten sich Feministen ab) - Vor 1. WK. In USA genützt, um jüngere zu aktivieren -- im späten 20. Jhd. erst wirklich relevant - „Feminismus" heute ein Begriff für Politiker\*inne, um ihre Gesellschaftsanalyse präzise zu bezeichnen - Durch Zeitschriften ihre Ansichten verbreiten! - Durch Daten erkennt man Hochphase im späten 19. Jhd./Anfang 20. Jhd. -- Gesellschaftswandel - 1\. Wk starke Grenze all dieser politischen Aktivitäten - Reglementierung der Prostitution: - In vielen europäischen Ländern ein notweniges Übel: Männer ohne Sex können schwierig werden -- Heirat nur möglich wenn ein gewisser Stand erreicht ist,... -\> Sanitäres Problem; Männer Sex zu ermöglichen -- Prostituierte können gesundheitlich überwacht werden, aber werden dafür wie Kriminelle behandelt -- gegen das protestierte Frauenbewegung (Ms. Butler) - „Zur Aufhebung der Prostitution" -- Wunschgedanke - Frauen aus Bürgertum und obere Schichten kümmerten sich um Probleme der Unterschicht - Jede random Frau ohne männlichen Schutz konnte um Polizei auf der Straße aufgegriffen werden als Prostituierte - Rosa Maier: - Aktivisten für bessere Bildungschancen für Frauen (eng verbunden mit Erwerbsmöglichkeiten) - 2 Ebenen: Anteilhabe am differenzierten gesellschaftliche Diskurs -- unabhängige Selbsterhaltung (um Mann) - Wiener Frauenerwerb Gründung 1866; Unizugang vereinzelt vor 1. WK - Partizipation auch Förderung -- für Verbesserung der sozialen Situation -- Hintergrund: zunehmende Denaturierung europäischer Gesellschaften -- Wählerklassen verbreiten sich - Frauen = Behinderte -- Staatsfremde (kein Mitglied in polit. Vereinen) -- fiel nach 1. WK Kampf um Wahlrecht: transnationaler Aktivismus - Haben Infos gesammelt und permanent getauscht und in Zeitungen veröffentlicht -- Konferenzen immer dort, wo am meisten nötig - Arbeiterinnen des Proletariats - Weniger um Erwerbschancen, sondern mehr um ihre Schutzmaßnahmen unbegrenzter Ausbeutung - Organisierung viele Widerstände: Arbeitsbelastung zw. Erwerb und Familie -- keine Zeit für politische Aktivitäten -- wenig Bildung -- organisierten sich außerhalb der jeweiligen sozialistischen Parteien (1898 Frauenkommitee Konferenz ohne Partei) - Arbeiterinnenbildungsverein 1870er; 1890er versuche - Auguste Fichert im ABV Vorträge - 1893 Les- und Diskursklub „Livertas" - Adelheid Popp - Streik der 70er: Erster selbstständiger Arbeiterinnenstreik in Gumpendorf - 17-Jährige Anführerin weil entlassen - 1\. Mai frei; Erhöhung Mindestlohn; Senkung der Arbeitszeit von 13 auf 10 Stunden - Erfolgreich - Unterschied „Wiener Frauenbewegung" und „Arbeiterinnenbewegung" - 1918/19 Frauenwahlrecht - Frauentag 8. März durch Wahlrechtsdemos von M+F - Bürgerliche Damen in Wien nie auf die Straße gegangen Geschlechterregime ------------------ Wer kann die Rechte und ihre Durchsetzung garantieren? -- Wie wird Geschlecht durch den Staat gestaltet? - Vertragstheorie in der Politikwissenschaft - Die politische Theorie der Moderne baut auf das Konzept des Vertrags - Gesellschaftsvertrag: Geschichte der Ablösung der natürlichen Unterwerfung, unter der die Väter der Macht ihre Söhne abgeschüttelt haben -- Väterliche Macht wird durch die Revolution der Söhne abgelöst und durch eine rechtliche gelöste Regierungsform ersetzt - „Staat" ist nicht gleich Naturgegebenheit; guter Tausch: Individuen verlassen die Unsicherheit der natürlichen Freiheit (z.B. Recht des Stärkeren) und unterwerfen sich der Gesetzmäßigkeit und Macht des Staates, wofür sie die geschützte und bürgerlich Freiheit eintauschen - Heraustreten aus Naturzustand ist das Eingehen eines Vertrages (sind Tiere vertragsfähig?) - Theorie der Freiheit (bis heute) - Voraussetzung: beide Vertragspartner müssen Eigentum an eigener Person besitzen (=vertragsfähig) - Gesellschaft als Ergebnis (nicht immer geschriebener) Verträge - Schon im 19. Jhd. durch marxistische Theorie kritisiert, die auf nur scheinbar gleiche Partner im (Arbeits-)vertrag hinweist - Weit weniger Gehör fand Kritik von Feministinnen mit nur scheinbarer Geschlechtsneutralität des Gesellschaftsvertrages beschäftigt - sehr früh geäußert (End 18. Jhd.) -- Verflechtung Politik mit Herrschaft im Privaten - Die problematische Konzeption des Ehevertrages (im engl. Kontext -- frühe Entwicklung dort) - Neue fem. Theorie: US-Amerikanerin Carol Paytman: mit Gesellschaftsvertrag besteht auch ein Geschlechtervertrag - Geschlechtervertrag: unmittelbarster Ausdruck im Ehevertrag (Vertrag zw. Ungleichen) -- Sicherung des freien Zugangs von Frauen für alle Männer -- Reorganisation der patriarchalen Ordnung als brüderliches Patriachat gekennzeichnete bürgerliche Gesellschaft - Privatsphäre eben daher nicht von Öffentlichkeit abgetrennt, sondern ihr Fundament sei - Grundvertrag: Freiheit der Menschen/Individuen (Gesellschaftsvertrag) -- Unterwerfung der Frauen (Geschlechtervertrag) - Das Paradoxon von Gleichheit und Differenzen - Tatsache, dass Meschen gleiche politische Rechte haben, aber es dadurch noch längst nicht dazu geführt hat, die Ungleichheit in den ökonomischen und sozialen Beziehungen tatsächlich aufgehoben wurden - Politische Konfliktfelder der 1. Republik - 1918 Wahlrecht: ohne Geschlechtsunterschied -- kurz darauf aber politische Revolution, die Differenzen wieder einführen (auch Frauen) - „Die Frau als Wählerin" -- paradoxe Formulierung; Frauen können dafür ja noch gar nicht reif sein - 2 Entwicklungen 1. Frauenrechtlerinnen haben es schwer, eine politische Heimat zu finden 2. Einigende Band eines Frauenstandpunktes durch Ausgeschlossensein, Frau sein;... entstanden ist schnell brüchig wird - 1918/19 Frauen mehr als die Hälfte der Wählerschaft (Frauen als homogene Gruppe adressiert) -- nicht einschätzbar für Parteien -- nun auch Männer als Gruppe -- kaum politische Adressierungen - Sexuelle Unterwerfung eine Form der Nicht-Souveränität - Welche Schwierigkeiten haben nun schon zuvor aktive Frauen zu kämpfen, wenn sie einen Platz suchen im neuen politischen Feld? 1. Sozialdemokratinnen: wollten nach Gleichstellung Verein auflösen, verlieren jegliche organisatorische Machtbasis, weil männerdominiert 2. Dachverband bürgerlicher Frauenbewegung: vor 1. WK. Auf Überparteilichkeit geeinigt - Alle Parteien sehen Frauen aus instrumentalisierten Perspektiven -- wie können Frauen uns nützen? - Sorge um unberechenbares Wahlverhalten - Internationale Besonderheit der österreichischen Geschichte: getrennte Stimmauszählung M/F - Frauen hätten konservativer gewählt -- Frauen hätten Nazis an die Macht gebracht -- stimmt nicht - Homogenisierung von Frauenstimmen (Männerstimmen nie) Norm bleibt der Mann - 4-7% gewählte Frauen in politischen Positionen - Wen repräsentieren sie? Ihr politisches Programm - Auf 2. Blick: selbst dargestellt als Repräsentantinnen der Frauen (Frauenstandpunkt) - Wahlrechtforderung: für alle -- Frauen leisten Beitrag zur Gesellschaft -- müssen es gut einbringen können -- positive Darstellung von Gruppeneigenschaften vs. Grundlegende neutrale Rechte - Haushaltshilfen Gesetz/Sozialpolitik -- Gebärfähigkeit/Abtreibungsgesetzt -- Mädchenbildung -- Eherecht/Scheidungsrecht -- „Evolution Frauenstandpunkt (keine Mehrheit bekommen) **Frauen im Nationalrat der 1. Republik** ------------------------------------------- --------------------- 1919 10 von 170 Mandaten 1920 12 von 175 Mandaten 1923 8 von 165 Mandaten 1927 6 von 165 Mandaten 1930 11 von 165 Mandaten - Menschenrechte und Geschlecht -- Staatliche und überstaatliche Rechtsdiskures -- allgemeine Erklärung der Menschenrechte 1948 -- Übersetzung, kontinuierliche Weiterentwicklung -- CEDAW -- Frauenrechtskonvention der UN 1979 Gender ------ - Gender und Sex **Sex** **Gender** ------------------- ------------------------- Biologie Anhängig von der Kultur M&F veränderbar angeboren Nicht veränderbar - Biologische Determiniertheit als Problem -- Geschlecht war offensichtlich - Soziologen wollten eine Lösung für M/F, Weiblichkeit,... - 1972.: Anne Oakley: - John Hamson: trans-Phänomen -- Gender - Scott: "*Gender nur für Grammatik"* in 1940er Wörterbuch - Unterscheidung ist terminologisch - Feministen mussten auf Relevanz von Geschlechterdiffernz hinweisen, ihr Ziel war es aber diese wieder aufzulösen -- Sex vs. Gender dabei sehr hilfreich - Variability of Gender: Historisierung (wissenschaftlicher Zugang) - Veränderung (politischer Zugang) - Denise Riley: - Kontinuität und Identität von Frau -- ein Kollektiv? - Inwiefern würde eine kollektive Nennung von Frauen die Chance von feministischen Bewegungen verringern? Feminismus ohne Frau? - „Die Frau ist mütterlich" -- wollte sie entgegentreten -- für Individualität - „Frauen" wird jeden Tag benutzt von Politik etc. erzeugt jedoch keine stabile Gruppe -- Biologie und Gender in einem - Ambivalenz der Geschichte des Feminismus; 1. Kategorie „Frauen" für sich in Anspruch nehmen für Wünsche etc. 2. Zurückweisung einer Vielzahl von Evokationen von Frauen - Geht nicht durch Dekonstruktion oder Transzendenz -- Instabilität von Frauen anzuerkennen und historische Ursachen suchen - Macht mich die Tatsache, dass ich eine Frau bin, anders, als dass ich ein Mensch bin? 1. Weibliche Sprecherin kann kritisch reflektieren 2. Aktuelles Verständnis von Frauen und Politik analysieren 3. Analytische Auseinandersetzung mit Kategorie „Frauen" zur Reflexion tiefliegender vergeschlechtlichter Kategorien und Auseinandersetzung mit Segmenten früherer Definitionen von Geschlechtern - Kann nur funktionieren, wenn man nicht zugrunde legende Kontinuität der Frau unterstellt, sondern wie sie ständig neu konstruiert wird - Riley fordert nicht Abschied von „Frauen", sondern eine radikale Historisierung -- Alternative von Frauen zb. Automatisch Männer - Foucault und Riley fordern die differenzierte Auseinandersetzung -- schafft Bezugspunkt - Riley: entweder Identifikation mit einer Identität oder Auflösung aller Identitäten -- Möglichkeit, nur manchmal eine Frau zu sein -- Genderbegriff reicht nicht aus - Hist. Induzierte Evokation von Frauen: Momente, in denen durch Beschreibung und Adressierung die Kategorie „Frauen" hergestellt wird, in die alle Frauen inkludiert werden -- Zwecke und Folgen unterschiedlich - Geschlechterkrieg beginnt im 15. Jhd. - Christine de Pizan: Sprecherin der Frauen; fordert Respekt -- stellt selbst Kategorie „Frauen" her - Spätes 17.-19. Jhd.: starke Sexualisierung von Frauen - Weiblichkeit zuschreibend als Kollektiv; Männer als Individuen - Es gibt keinen geraden Weg zw. Kollektivadressierung und Demokratisierung - Joan Scott: - Knüpft an Oakley an -- nützliche Kategorie „Gender" - Einbeziehung der Frau in die Geschichte impliziere nicht nur eine neue weibliche Geschichte, sondern eine neue Geschichtsschreibung überhaupt - Mangel an Theorie: Rasse, Klasse, Geschlecht -- Unterdrückung: Marginalisierung, Ausbeutung, Ungleichheit; aber: unterschiedliche theoretische ausformuliert - Gender sei für sie ein politisch akzeptierter Deckbegriff für Frauen -- für Politik etc. als irrelevant gesehen +-----------------------+-----------------------+-----------------------+ | **Wege der | | | | feministischen | | | | Theoriebildung ihrer | | | | Zeit** | | | +=======================+=======================+=======================+ | *Patriarchatstheorien | *Marx.-fem. Theorien* | *Verknüpfung | | * | | psycho-analyt. | | | | Ansätze* | +-----------------------+-----------------------+-----------------------+ | - Problem: gehen | - Suche nach | Kritikpunkte: | | von | materiellen | | | unveränderlich | Erklärungen für | 1. Festlegung auf | | kohärenten | das soziale | binären Gegensatz | | Bedingungen des | Geschlecht immer | (Mann und Frau) | | menschlichen | bei ökonomischen | | | Körpers | Erklärungen | 2. Psycho-analytisch | | (physischer | landen Familie, | e | | Unterschied | Haushalt, | Theorie ist es | | zwischen M/F | Sexualität,... | nicht gelungen, | | | | Verknüpfungen | | - Warum soll es | - Resultate sich | zwischen Subjekt | | sich ändern? | ändernder | und | | | Produktionsweisen | gesellschaftliche | | | | r | | | | Wirklichkeit | | | | herzustellen | +-----------------------+-----------------------+-----------------------+ - Ziel Scott: eigene Theoretisierung, weil andere Theorien nicht hinreichend sind -- neuen Definition von Gender müsse gesucht werden, die die Integration in die historische Analyse ermöglicht und bewirkt - Wie kann man Gender in der politischen Geschichte wirksam machen? 1. Gender als konstitutives Element von gesellschaftlichen Beziehungen und gründet auf wahrgenommene Geschlechterunterschiede (nicht biologisch) 2. Funktion von Gender, die über die Geschlechterbeziehungen hinausweist - Wie könnte man in der Forschung mit „Gender" arbeiten? - Vernetzt; Garstenauer: Verwaltungsgeschichte 19./20. Jhd. - Eid der Beamten 2 Männlichkeitsmetaphern (mussten auch Frauen sagen) Körpergeschichte: ----------------- Binarität der Geschlechter wurde lange nicht hinterfragt; Historisierung der biologischen Geschlechter - Nachdenken über die Gewordenheit des scheinbar Natürlichen - Ziele und Effekte von historischer Wissenschaft: - gegenwärtige Verhältnisse stabilisieren/destabilisieren/aus ihnen befreien - Es gibt keine unpolitische Wissenschaft, sondern nur eine, die über ihre Ziele reflektiert - Hist. Ws. Kaum sichtbar machen, dass das, was als unveränderlich erscheint, begründet durch Politik etc. vllt. Erst seit kurzer Zeit so ist -- die Frage nach der VGH kann immer emanzipatorische aus der Gegenwart sein - Spätes 18. Jhd.: Naturalisierung der Geschlechtsunterschiede hist. stark veränderbar - Michael Foucault: Sexualität aus Fänger der Natürlichkeit befreien -- wie man Verlangen etc. spürt, hängt vom hist./gesell. Kontext ab - Fragestellung nach 2-Geschlechtlichkeit/heterosexuelle Norm nicht nur aus Feminismus, sondern auch aus Wissenschaftsgeschichte - Entwicklung aus US-Amerikanischer Wissenschaftsgeschichte -- Thomas Laqueur: Buch „Making sex" -- wie sich geschl. Köper von Antike bis Freud verändert hat - Geschl. so-sein von Menschen ist/war auch hist. Diskurs - Judy Butler: Kritik der heterosexuellen Matrix (es wird immer in derselben Weise gedacht) -- Fokus auf Diskurs greifbarer, einfach nachzulesen - Barbara Duden: Butler erzeugt ein körperloses Menschenbild -- Menschen nicht mehr Effekt des Diskurses - Historische Geschlechtermodelle: - Laqueur: Auseinandersetzung mit hist. Geschlechtermodell - Wissen zb. über weibl. Körper nicht nur wissensch. Wissen - Wie entsteht die wissenschaftliche Vorstellung vom geschlechtlichen Körper? - Galenus: Ähnlichkeiten M/F Geschlechtstypen -- Homologie der Geschlechtsteile (gearbeitet mit Zeichnungen) -- Renaissance bez. Bedeutung -- Frau als noch nicht perfekten, unfertigen Mann -- Abschriften existieren als Rezepte -- viele geht verloren/wird falsch übernommen - Laqueur: 1990er These: tiefer Wechsel von 1-Geschlechtermodell (Antike: Männer und defizitäre Männer) -- im fem. Umfeld These sehr willkommen - Katharine Park: Dauer des Modells sei falsch eingeschätzt - Johann Storch: Arzt; Leiden der Frauen „Weiberklagen" -- Zeichen von hist. Umbruch; Duden -- Leibeserfahrung historisiert (wie damals Schwangerschaft gefühlt, etc \...) - Soziogenese (Auseinandersetzung mit Körper) und Rekonstruktion hist. Körperwahrnehmung - Mensch wird immer mehr zu einem ökonomischen Faktor -- Soziogenese: was man hat (18 Jhd. unvorstellbar -- eher magische Kräfte) - Duden: Perspektive der Besonderheit; Andersheit, Anderen -- politischer Motor: Kritik des med. Diskurses des 20. Jhd. -- 1. Beziehungspunkt zum Kind: Ultraschallbild; 18. Jhd. erste Bewegungen im Bauch - Butler: Gender trouble: Geschlechterzuschreibung dar nicht nur anatomisch sein -- Geschlechtsidentität (Gender) ist ungleich Kultur/Geschlecht = Natur - Med. Wissen im 18. Jhd. von kulturellen Vorstellungen geprägt - Binäre Ordnung hat Macht, dass sie einen zwingt, wohin man fällt - Geschlechtsordnung diskursiv hergestellt -- Foucault keine Realitäten außerhalb des Diskurses (=immer von Macht durchzogen) - Man kann kein Geschlecht wahrnehmen, dass nicht schon kulturell geformt ist - Butler: queer/Lesben-Bewegung ist die Kritik der Zwangsheterosexualität; Widerstand knüpft an Widerstand Generativität ------------- - Herkunft eines Kindes (illegitime Kinder) - William Blake: verlassene Kinder (Kupferstich) 1793 = Kinder ohne legitimen Ort - Mythen der Bevölkerungsbombe: - Buchtitel 1980er von Paul Ehrlich; „Bombe" - Atombombe -- ultimative Macht -- Metapher für alles verstärkte -- Zerstörung der Welt im Scheckensszenario durch Überbevölkerung angekündigt; Menschen (zu viel) = tödliche Waffe -- Paul und Anne Ehrlich: „Bevölkerungswachstum und Umweltkrise" - Enzensberger: Bevölkerungsexpansion immer spezifische rassissierte, hierarchisierte Bilder - Bilder von marginalisierten Menschen der 3. Welt = animalisch; nicht menschlich - Erwünschte und unerwünschte Kinder -- Negativkonnotation der Bombe - Regulierung von Generativität, Fertilität,... - 1970er: Frage nach Selbstbestimmung in Industrieländern zur zentralen Forderung -- „Mein Bauch gehört mir", „Das Private ist politisch" -- Produktion von Leben -- Frauen in Afrika Testpersonen für 1. Pille (extrem hohe Dosis!) - Geburt sichert nichts; Kinder bekommen ist ein sozialer Akt - So wie Fortpflanzung reguliert ist, hat viel Einfluss von Frauenrechten in einer Gesellschaft - Entscheidungen wie Kind aussetzen/töten steht in Relation mit einer Gesellschaft, die es unmündig aussetzt/ermordet hat - *Generativität* = Notwendigkeit/Fähigkeit von Populationen/Individuen, sich durch Fortpflanzung zu regenerieren = Gesellschaftliche Praxis der Fürsorge für vorausgehende und nachfolgende Generationen - Kann nicht ohne Bezug auf Geschlechtsordnung gedacht werden - *Reproduktion*: marx. Theorie -- vieler Herstellung von Arbeitskraft für den Arbeitsmarkt/fem. 70er -- Kritik an Reproduktion und dann Neudeutung - An dem Moment, an dem Bevölkerung messbar wurde, veränderte sich auch der Umgang mit Generativität - Durchsetzung moderner Verwaltungstaat mit zählbarer (der Zählung unterworfener) Bevölkerung - mit Industrialisierung: Bev. Wird in Ökonomie und Politik ein neuer Wert zugeschrieben, den man für rational regulierbar hält -- Militär, Fabrik (=Bedarf unspezifisch wie Spezialwissen, sondern nur Arbeitsfähige) - Bevölkerungspolitik immer differenzierend - Demografie - Bevölkerungsentwicklungen in hist. Tiefe -- Erbschaftsverträge, Heiratsverbote, Familienpolitiken, Wohlfahrtsmaßnahmen - Herrschafts- und Verwaltungsperspektive (Prognostik als spezifischer Umgang mit VGH) - Sichtbar werden: größere Strukturen, die dann individ. Entscheidungen treffen (im Rahmen gesell. Strukturen) - Unsichtbar werden: soziale Strukturen (weil nur mehr staatl. Institution als agierende erscheine - Für wen werden welche Handlungsräume geöffnet und welche Möglichkeiten verschlossen? - Kindesmord: - Verdeutlichen soziale Not von Frauen ohne Generativitätsselbstbestimmung - 18\. Jhd.: Demogr. Übergang beginnt -- neues gesellsch. Denken - Ursachen Kindesmord: - Eng mit Unehelichkeit verbunden (in Wien 1840er über 60&; 1860er 50% unehelich) - Staat sucht in früher Neuzeit nach Wegen, Kindesmorde zu reduzieren - 18\. Jhd. Gründung Wiener Gebär- und Findelhaus (1784-1810) max. 10 000 Kinder pro Jahr -- 1860er/70er 1/3 der Kinder dort geboren (noch wenigen Wochen zu Pflegemüttern) - Hohe Kindersterblichkeit im 18./19. Jhd. in Europa (1/4) -- Findelkinder in Ö 60-80% gestorben - Kampf um Recht auf Abtreibung - 20\. Jhd. (70er); Österreich: Fristenlösung -- bis dahin Gesetz von 1803: Abtreibung -- Verbrechen (1-5 Jahre Gefängnis) - 1920er Forderung SDP: wohlhabende Frauen Abtreibungsmöglichkeit in privaten Sanatorien; selbstgezahlt -- nicht durchgesetzt - Kath. Kirche: Abtreibungsverbot legitimiert mit Recht auf Leben -- Verhütung abgelehnt -- Abstinenz einzige Regulierungsform - Nazi Bevölkerungspolitik: - Pronatalistische Maßnahmen: verschärfte Abtreibungsverbote, schärfere Strafen - Antinatalistische Maßnahmen: rassistisch definierte Abtreibungen, Zwangsabtreibungen, Ermordung unwerten Lebens - Nach 2. WK. Gesetzte rückgängig aber keine Infragestellung von Abtreibungsverbot Queer ----- - Kritik der Heteronormativität und die Geschichte der Sexualität - Historisierung um Sexualität; Mitte 20. Jhd. verändert sich stark - Foucault: Leistungen für das Denken über Sexualität 1. Historisierung und Entnaturalisierung von Sexualität 2. Repressionsthese=Sexualität wirkt in uns und wird unterdrückt, bis sie manchmal irgendwann ausbricht - Es gibt effektiven Mechanismus der Macht durch das sexuelle Begehren gleichzeitig hervorgebracht und diszipliniert - Mischung auf Verlockung und Verboten effizientes Mittel zur Disziplinierung von Menschen - Infragestellung der heterosexuellen Norm: (durch fem. Forschung/Theoriebildung und Historisierung von Sexualität) - Sichtbarmachung nicht heterosexueller Formen des Begehrens - Dekonstruktion der Binarität zur Homo- und Heterosexualität - Parallel zur Historisierung finde Bewegungen zur Liberalisierung und Frauenbewegung statt -- auch Bew. Homosexueller Menschen - Österreich: bis zur kl. Strafrechtsreform 1971 homosexuelle Handlungen verboten -- auch mit Entkriminalisierung keinesfalls Rechtsgleichheit -- 2 Meilensteine: 2005 -\> Aufnahme homosexueller NS-Opfer in die Opfergruppe/2019 -\> Ehe für alle - „Identitäten" mit Stolz öffentlich -- Identitätspolitik hat aber auch einschränkende Effekte -- viel Kritik durch Historiker,... - Teresa de Lauretis: Queer Theory -\> andere Art des Denkens über das Sexuelle in Diskurs -- Kritik an Lernkategorien fem. homosex. Kategoriebildung (Scott; Riley -- Kategorie) -- Identitätspolitik kann zwar die Bewertung einer Kategorie ändern; Kategorie selbst aber nicht aufheben - Queer Studies/Theory - Nach Identitätspolitik: queer als umbrella term -- kann auch öfter geändert werden im Leben - Queer Studies als prod. Erweiterung der Gay und Lesbian Studies und fem. Ansätze - Kämpfen um Gleichstellung, brauchen dazu aber differenzierte Sichtbarkeit - Queer Theory: Macht- und Normalitätsperspektive - Mike Laufenberg: Widersprüchliches wie lesb./asiatisch,... verändert hegemon. Bed. Von schwul, hetero,... - vielfach zu beobachtende Gleichzeitigkeit - Jasbir Buar: Auseinandersetzungen um das Konzept Homonationalismus = Instrumentalisierung von LGBTQ+ zu nation. Zwecken -- Homosex. Feindseligkeit könne im Islam nicht (mehr) kritisiert werden -- viele Debatten - Queere Geschichte und transhistorische Perspektiven - Normative und normalisierende -- braucht auch hist. Analyse - Wie lässt sich der normative Blick durchkreuzen? - Wie können schweigende Archive befragt werden? - Welche Methoden? - Eve Kosofsky Sedgwick: - erfordert korrektive Methodologien (queer reading) -- Schweigen und Gesagtes muss beides analysiert werden -- Formen aus Nachdenken: induktiv, deduktiv (existieren schon; man versucht Bsp.: zu finden) - Themen queerer Geschichte: Erfahrungen von Verfolgung, Bewegungsgeschichten, Liberalisierung -- Holocaust queer erzählen - Transhistorische Perspektiven: Geschlechtergrenzen überschreitend Produktion -- Formen der Transgeschlechtlichkeit - Dis/Kontinuitäten von Alterität: unterschiedliche queere und nicht-binäre Lebensweisen -- ambivalente Idenifikationsbilder Allgemeine Geschichte --------------------- - Terminologien, Abgrenzungen - Scott: Weg zu finden, zu sprechen, dass alle eingebunden werden -- auch möglich: das Allgemeine gibt es ja gar nicht - Abgrenzungen wichtig, wenn es um Beschreibung eines wissenschaftlichen Feldes geht - 80er: wir machen quasi Sozialforschung - Fem. Geschichte -- politisch orientiert - Frauengeschichte (zuerst da, ohne Männer), Geschlechtergeschichte, Frauen und Geschlechtergeschichte (Kritik: viel zu großer Fokus auf Differenz selbst)-- eng miteinander verbunden; Benennung situationsabhängig - Feministische Geschichte - Karin Hausen: die Nicht-Einheit der Geschichte - Universalgeschichte von Schiller - Frage nach der Allgemeinheit der Geschichte (es gibt keine Gesamtgeschichte) - Allgemeingeschichte heute; Universalgeschichte im 18. Jhd. - Schiller: Einheit des Menschengeschlechtes historisch abbilden -- neue Relevanzsetzung nötig, aber wo fängt man an? - Hausen: Erziehung als Metapher; Sonderanthropie des Weibes - Suche nach allg. G. abgebrochen und stattdessen Universalg. Durch Nationalg. Ersetzt; eigentlich immer noch Allgemeing. - Hausen: Fiktion der Allgemeing. (wie wir sie heute lernen) = Produkt der Selbstverständigung üb die kulturelle Hegemonie von weißen europ./USA Männern - Nationalhistorie zum organisierenden Prinzip, dass von Geschichtswissenschaften bis in die 70er nicht in Frage gestellt wird -- durch Kritik an Gender Basis in Frage gestellt - 2 Probleme mit Weiberentwicklung: 1. Histo. Ereignis: Ende Bipolarität (Ostöffnung, Kapitalsozialismus, Aufschwung Nationgedanke) 1980er -- man braucht Nation als Rahmen nicht mehr 2. Infragestellung der Nationalhistorie zu neuen Ansätzen geführt - Das im 18 Jhd. entworfene Konzept des Nationalstaates und der Konkurrenz von Nationalstaaten seine ordnende und integrierende Kraft zu der hist. Deutung weltweiter Entwicklung eingebüßt, ist das Nachdenken über neue historiogr. Konzepte angesagt -- Hausen - Uneinheitlichkeit wird zum Zentrum der Darstellung -- Distanz zu Kollektivsubjekte -- auch: Fiktion der Einheit bewusst aufgeben, anstatt einfach übernehmen - Problem z.b.: Habsburger nur durch deutschsprachige oder ungarische Frauen vertreten -- selektiv oder offenere Lösungsweisen für solche Probleme - Scott: Daily Paradoxes to Offer - Gleichheit und Differenz in der fem. Politik des Ziel? - Feminismus ist keine Reaktion auf die Republik, aber ein Effekt davon - Inwiefern sind Frauenrechte als Menschenrechte umgesetzt worden? - Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte um 1989 etablierte gewisse Grundrechte (Freiheit aller Menschen und Gleichheit vor Gesetz\#9 - Ursprung der Souveränität an die Nation (Nation tritt an die Stelle des Gottegnadentums des monarchischen Herrschers -- Frauen und Männer sind nicht gleich...) - Versprechen der fem. Revolution: Widerspruch des Menschenrechtsgedanken um Erklärung von Gleichsetzung bis Einführung eines Frauen einbeziehenden allg. Wahlrechts 1944 - Scott erläutert also Dynamik von Gleichheit und Differenz im Rahmen von franz. Diskurs in Bezug auch eben auf Frauen - Reichsforderungen und Selbstentwürfe - Kein/Kontinuum - Paradoxon = wahr und falsch Behauptung; sondern auch „Komplexe einander widersprechende Gedanken und Gefühle in Balance zu bringen und auch Befechtung der forschenden Orthodoxie -- viel klüger poli. Zu denken - „Individuum" -- franz. Rev. hat Förderung nach Demokratie legitimiert - Männer gleichen sich im Geschlecht, sind jedoch individuell - Imagination von Olympe de Gouge: Vorstellungskraft für Aufklärung ambivalente Rolle -- Spiegelung und Neuzusammenstellung von Ideen -- Gefahr für Entfremdung und Exzen -- Frau der Schrift: weil ich imaginieren kann, kann ich auch polit. Sprechen - forderte aktive/positive Staatsbürgerschaft für alle, die polit. Teilhaben wollen - Jeanne Deroin (1848): Differenzfeministin -- Forderung im Kontext einer kooperativen Gesellschaft in der das heterosex. Paar des sozialen Individuums sei (weibl. Und männl. Züge haben) -- Gleichsetzung von Wahlrecht und Recht und damit Vermischung zwischen pos. Und formalen Rechten -- kritisierte sie die Inkonsistenz der poli. Denksystems ihrer Zeit (weil wir untersch. Arbeitsfelder haben müssen alle beteiligt sein) -- Kritik des Klassenmodell - Madeleine Pettetier: sie wollte keine Frau sein, wie es die Gesellschaft von ihr erwartet hätte -- 1, Frau nach Med.studium Psychiaterin; aus sehr einem Verhältnis -- self made woman -- kleidet sich männlich -- Individualität -- Ende 19. Jhd. elitäres Konzept; Individuen haben sich von breiten Masse abgetrennt - Scott: 1. Hinweise auf fem. Traditionsbildung 2. Kausalzusammenhänge und inhaltl. Kontinuitäten als Erklärungsprinzip zurückweist und ihren die Gemeinsamkeit des Prinzip des Paradoxon gegenüberstellt -- unter all deisen steht die Notwendigkeit, die Besonderheit und Gleichheit die Frau politisch zw. Geltung bringen zu müssen, wenn es darum ging im Namen von Frauen zu sprechen und einzufordern es aus polit. Perspektive hellwach sei, ob jemand ein Menn sei -- nicht Zeichen des Fortschritts des Individualismus, sondern das Symptom seiner grundlegenden Widersprüche - Scott -\> Fallstudien: - Gleichheit und Differenz in Fem. Politik - Versprechen der Revolution - Rechtsforderungen und Selbstentwürfe - Kein/Kontinuum Timelines --------- Wie über die Zeit in der Geschichte nachgedacht wird/werden könnte - Caroline Arni und ihr Konzept der Historisierung: 1. Periodisierung: - Wann beginnt aus geschlechtergeschichtlicher Sicht die Zeitgeschichte? - Wie werden Epochen; Epochengrenzen definiert? - Zeitraum indem zusammenhängende, nicht zwingend homogene, Strukturen etc. zu beobachten sind - Kulturelle Rahmungen, ähnliche Erfahrungen -- verallgemeinernde Aussagen möglich - Gravierende Ereignisse als Grenzen 2. Zeitgeschichte: (divers diskutiert) - Gemeinsamer Erfahrungsraum - Einschneidende Erlebnisse als Grenze - Lässt sich relativ definieren, als die Epoche der Mitlebenden - Bestimmte Ereignisse als Grenze (Zeitgeschichte: Weltkriege und Ende der Bipolarität 1990er) - Ereignisorientiert stabil und gleichzeitig dynamisches Zeitkonzept (beide Vor-/Nachteile; gewisse Spannung) - Kritik: eurozentristisch! (für andere Kolonisierung wichtiger!) - Periodisierung (in) Frauen- und Geschlechtergeschichte - Jean Kelly-Gadol: - Kriterien zur Definition der Renaissance (zunehmen Individualisierung, neuer Zugang zu Wissen, Verfügungsmacht über eigene Lebensgestaltung -- trafen für Frauen ja gar nicht zu -- deutlich, dass Periodisierungsdiskussion keine Selbstzwecke sind, sondern am heuristischen Mehrwert gemessen werden -- differenzierte Blicke - Welchen Gewinn könnte es bringe, die Zeitgeschichte geschlechtlich informiert ohne Unterschied beginnen zu lassen? 1. Grundlegende konst. Veränderung, die neue Forschungsfragen generiert 2. Einwenden: formalrechtliche Gleichstellung hätte die Lebensarten gar nicht so viel verändert -- einerseits gegen Periodisierung oder sinnvol zeitlichen Rahmen: Frage nach Verflechtung formaler Gleichheit mit sozialer Ungleichheit (betrifft ja nicht nur Frauen) -- gegen: wenn Umbruchsereignis Epochengrenze man viele Erklärungszusammenhänge aufsprengt, die inhaltliche zusammenhängen -- eher lange Epochengrenze statt scharfe Grenze -- Sattelzeit - Terminologien - Gab es im 18. Jhd. fem. Bewegungen? - Anachronistisch -- erst zentraler Begriff in 1870er/80er - Europ. Geschichte vor „Feminismus" sind wiederkehrende Debatten um soziale Stellung von Frauen - Versch. Bewegungen seit europä. Aufklärung als Vorgeschichte? - Vermischung von analyt. Und hist. Begriffen -- Differenz und Verflechtung verdeutlich -- Trennung leider nicht so leicht - Vorteil: theoriegebildeter analy. Zugang. Große Klarheit aus Perspektive gegenwärtige Wissensbestände - Nachteil: Bedeutung an hist. Persönlichkeit gebunden, die sie selbst gar nicht so definiert hätten - Über den zeitgenössischen Horizont hinausgehende Analyse - Fehlt aber Bezug zum Theoriewerkzeug -- starke Beschränkung der Aussagen - Forschungsansatz: den oft Widersprüchlichen und Sprunghaften Wandlunge um Begriffe, denn parallelen Existieren von unterschiedlichen Bedeutungen = Begriffsgeschichte -- histo. Semantik - Radikale Historisierung - War Christine de Pizan eine weibl. Intellektuelle? - Ami: spätes 20. Jhd. als mögl. fem. Identifikationsfigur entdeckt -- weibl. Intellektuelle erst Zeit 1990er und vorerst nur für Männer benützt -- Anachronismus (Lucien Febvre Kritik) -- Kritik und Gebrauchweisen - Nicole Lauras: für Anachronismus -- im kontrollierten Rahmen -- verwendet, da Epoche ja nicht homogen -- Wandel - Ami: dass nur, wenn man mit den Denkweisen einer Zeit bricht, man über da zeitgenössische Wesen hinauskommen könne Zeit nicht, sich gottgleich über eine Epoche zu stellen, aber aus Konfrontation mit VGH Wissen für Gegenwart gewinnen -- Wo Anachronismen heute z.B.: ; Gefahr: Kategorien der GGW können erschüttert werden - Kontrolliertes, reflektiertes Hin- und Hergehen (Theoriebildend) zw. Gegenwart untersuchter Vergangenheit - Pizan: gebildete Witwe im 14. Jhd. -- Feministin später 20. Jhd. - Erlaubt uns ihre Strategien zur Bewerbung ihrer eigenen Werke, als auch ihre Strategien bei der Schaffung einer gebildeten Frau näher tu betrachten - Ihre Bilder gab sie selbst im Auftrag - Anachro. Auch in der anderen Richtung: erschließt nicht nur Frage den Status wie ihrer in ihrer Zeit sondern erschließt auch neue Frage im Einblick auf die Definition des Begriffes „Intellektuell" - Wissenschaftler müsse nach wirklichen Anachonismen suchen und sie nicht nur behaupten - Davon ausgehen, dass die anal. Begriffe zw begrenzt sind - Unreflektierte Anachronismen problematisch - Gebrauch der Geschichte: Wann waren die „Schwestern von gestern"? -- differente Lebensstandard von Frauen in bestimmten Zeiten/Orten - Identifikationsmittel. Wichtig, potentes Instrument für public history - Reflexion von Historisierung - Traditionsbildung und Translation. Transfers 1970er: Berlin/NY