Fragenkatalog Entwicklungsverläufe PDF
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Schneider, Schweighofer
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This document contains a collection of questions related to development, including concepts of ontogeny, phylogenesis, and developmental psychology. It covers topics such as the different types of development and includes a discussion on different stages of development. The questions provide an examination of important terminology and concepts in the field of developmental psychology.
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1. - Ontogenese (Entwicklung des Individuums) - Phylogenese (Entwicklung einer biologischen Art) - Aktualgenese (Entwicklung einer Handlung) - Pathologenese (Entwicklung einer Krankheit) - Historiogenese (Entwicklung einer Kultur) 2. - = einen über die Ze...
1. - Ontogenese (Entwicklung des Individuums) - Phylogenese (Entwicklung einer biologischen Art) - Aktualgenese (Entwicklung einer Handlung) - Pathologenese (Entwicklung einer Krankheit) - Historiogenese (Entwicklung einer Kultur) 2. - = einen über die Zeit ablaufenden Prozess, der durch verschiedene innere und äußere Einflüsse gesteuert wird 3. - = Jede Veränderung, die nicht auf exogene Faktoren (Erfahrung, Übung oder Sozialisation) zurückzuführen ist - Zu erfüllende Indizes: - Veränderungen treten universell auf - Veränderungen treten in einer bestimmten Altersperiode auf - Veränderungen sind nachholbar - Veränderungen sind nichtumkehrbar - Lernsensible Phasen = Entwicklungsabschnitte, in denen spezielle Erfahrungen eine max. positive od. negative Wirkung haben 4. - Entwicklungsgefährdung: - Hinweise auf eine Entwicklungsstörung verstanden - Warnzeichen, dass Probleme entstehen könnten - Entwicklungsverzögerung: - Wenn der Entwicklungsstand eines Kindes (durch Experten festgestellt) von einer definierten Normentwicklung abweicht, aber unter günstigen Bedingungen & bei entsprechender Förderung wieder aufgeholt und wettgemacht werden kann - Begriff betont damit zeitlichen Aspekt der Entwicklung & unterscheidet von bleibenden Beeinträchtigungen - Entwicklungsstörung (=developmental disorder): - = bleibende Beeinträchtigungen, die von Experten unter Zuhilfenahme diagnostischer Methoden festgestellt werden - Können in versch. Funktionsbereichen (Motorik, Sprache, Kognition, Verhalten) auftreten und markieren qualitative bedeutsame Abweichung von definierter Norm 5. - **Nahsinn** (körpereigene Reize empfangen und verarbeitet) - Vestibuläres System (Gleichgewichtssystem) - Taktiles System (Oberflächenwahrnehmung \[Haut\]) - Propriozeptive System (Tiefen oder Eigenwahrnehmung) - **Fernsinn** (körperferne und -fremde Reize empfangen und verarbeitet) - Auditives System (hören) - Visuelles System (sehen) - Olfaktorisches System (riechen) - Gustatorisches System (schmecken) 6. - **Praxie:** - **Die Fähigkeit, eine gewollte Handlung durchzuführen** - **Abgeleitet von griech.: tun, handeln, Tat, Übung** - **Dyspraxie:** - **Defizite beim Versuch der Interaktion mit dem individuellen Umfeld und der Einflussnahme auf dieses Umfeld** - **Apraxie:** - **Unfähigkeit, „Dyspraxie" die ledigliche Beeinträchtigung der Fähigkeit** - **Obwohl Muskeln funktionieren -- geht vom Kopf her nicht** - **Somatopraxie:** - **Wird zur Charakterisierung jener Kinder verwendet, deren Dyspraxie vermutlich auf eine somatosensorische Verarbeitung zurückzuführen ist** - Probleme bei Bewegungen, die durch die Wahrnehmung des eigenen Körpers gesteuert werden (weder Kopf noch Motorik funktioniert) 7. a. **Sensumotorische Phase (0-2 J.)** - - - - - - b. **Präoperationele Phase (2-7 J.)** - - - - - - - - - - - - - a. **3. Phase der konkreten Operation (7-12 J.)** - - - - - - - a. **4. Phase der formalen Operationen (ab 11/12-J.)** - - - **Alle Phasen müssen immer in dieser Abfolge durchlaufen werden, die nachfolgende Phase baut auf die vorhergehende auf** 8. [Lerntheorien -- Konstruktivismus] - - - - [Assimilation ] - Anpassung/Angleichung/Integration von neuen Informationen an bestehende Schemata - = mentales Ungleichgewicht zwischen vorhandenem kognitivem Schema und der Realität - Passen das bestehende Wissen an, um neue Informationen integrieren zu können = Akkommodation 9. 10. - Need for Cognition: - Das Bedürfnis oder Neigung, geistig anspruchsvolle Aufgaben zu suchen und Freude an der Verarbeitung von Informationen zu empfinden - Personen mit hohen NFC beschäftigen sich gerne mit komplexen und herausfordernden Denkvorgängen, reflektieren intensiv und bevorzugen gründliche Analysen - Personen mit niedrigem NFC vermeiden es, unnötige kognitive Anstrengungen zu unternehmen - Verbindung mit Piaget: - Piaget beschreibt, wie Kinder kognitive Fähigkeiten in aufeinanderfolgenden Stufen entwickeln - NFC beschreibt hingegen die individuelle Motivation und Freude an kognitiven Herausforderungen - Beide Konzepte lassen sich in Hinblick auf die Entwicklung und Förderung kognitiver Fähigkeiten bei Kindern verbinden - Entwicklung des Denkens: - Piaget durch aktive Auseinandersetzung mit Umwelt entwickeln sich kognitive Strukturen - NFC kognitive herausfordernde Aufgaben aktiv suchen und sich auf Problemlösungen einlassen - Übergang zu höheren kognitiven Stufen: - NFC Entwicklung von schnelleren komplexeren Denkstrukturen - Piaget Übergang von konkreten-operationalen zu formalen-operationalen Phase erfordert ebenfalls Lösen abstrakter Probleme - SuS sollen die Möglichkeit bekommen selbst zu Forschen und sich intensiver mit unterschiedlichen Themen auseinandersetzen - Auch das Problemlösen soll ihnen selbst überlassen werden, um untersch. Denkweisen anzuregen und dazu mehrere versch. Lösungswege zu erforschen 11. - **...** beschreibt die Wechselwirkung zwischen dem Bindungsverhalten und dem Explorationsverhalten eines Kindes - basiert auf der Bindungstheorie von John Bowlby. Die Balance ist situationsabhängig und variiert je nach Kontext: - Bindungsverhalten: Kind sucht Nähe zu seiner Bezugsperson, insbesondere in Situationen, die Unsicherheit oder Angst auslösen. Die Nähe zur Bezugsperson bietet Schutz, Sicherheit und Trost. - Explorationsverhalten: Sobald sich das Kind sicher fühlt, entfernt es sich von der Bezugsperson und beginnt seine Umwelt zu erkunden und Neues zu lernen. - Sichere Bindung = Gleichgewicht zwischen Bindung und Exploration -- Balance stellt also sicher, dass das Kind sowohl Sicherheit als auch Autonomie erfährt und sich optimal entwickeln kann 12. - Fühlen sich wohl und sicher - Eltern als sichere Basis - Kinder Erfahrungen gemacht, dass ihre Bedürfnisse zuverlässig erfüllt werden und ihre Bezugspersonen sich ihnen gegenüber liebevoll und feinfühlig verhalten = bedingungsloser Liebe, große Zuneinung und Vertrauen - Verhalten: freundlich, ausgeglichen, neugierig, gute Konzentration - viel Aktion mit Umwelt = weil gutes „Netz" bei Unsicherheiten - Angemessenes soziales Verhalten **Beispielbeobachtung -- Schüler (7)** - = selbstbewusstes und ausgeglichenes Verhalten - Arbeitet konzentriert und zeigt großes Interesse an den Aufgaben - In neuen Situationen (Gruppenarbeit) zeigte er sich neugierig - Explorationsverhalten: Erkundung der Umgebung; stellen von Fragen, um neue Inhalte zu verstehen; von LP „gelöst", blieb jedoch in Sichtweite -- bei Unsicherheiten oder Fragen suchte der Kontakt zur LP - Bindungsverhalten: bei Unsicherheiten (ungewohnte Aufgabe) = Nähe zur LP und fragte um Unterstützung - Verhalten: freundlich, offen, ausgeglichen, gute Konzentration - Interpretation: sichere Bindung -- offensichtlich positive Erfahrungen gemacht, dass seine Bedürfnisse nach Unterstützung und Zuwendung erfüllt werden - Wenig emotionale Reaktion auf Abwesenheit der Eltern - Kinder erfahren, dass Eltern nicht/nicht ausreichend auf Bedürfnisse reagieren Kinder unterdrücken Bedürfnisse - Häufiger Auffälligkeiten im Sozialverhalten - Vermeiden Situationen, in denen sie mit emotionalen Bedürfnissen auf Ablehnung stoßen könnten (du darfst nicht weinen) - Verhalten: häufig sehr vernünftig und selbstständig, anpassungsbereit (gleiche Hose wie alle) und unauffällig, unwirksam - Erleben von Misstrauen, Verzweiflung geprägt - Kind weiß, dass Eltern Schutz bieten, aber nicht immer - Erfahrung: große Unstetigkeit von Seiten ihrer Bezugspersonen gemacht - Pendeln zwischen starker Nähe und starker Ablehnung - Wenig Sicherheit und „immer auf der Hut" - Verhalten: anhänglich mit Trennungsnagst, auch Ärger auf Bezugsperson - Widersprüchliche Verhaltensweisen: Suche nach Nähe, aber Ablehnung von Kontaktangeboten (wenden z.B. den Blick bewusst ab und klammern sich an Bezugsperson) - Undurchschaubares Verhalten der Bezugsperson -- Phasen der Zuwendung sowie der offenen Ablehnung -- im Extremfall: mit körperlicher Gewalt, aggressivem Schimpfen oder Nichtbeachten verbunden - Vernachlässigung, Liebesentzug sowie ein Alleinlassen kommen vor - Dilemma: Bezugsperson = Sicherheit und Gefahr zugleich - Verhalten: Unsicherheit, mangelndes Interesse, missmutige Grundstimmung,... 13. 14. - Respektvoller Umgang - Regelmäßige Kommunikation - Transparenz (Ziele, Methoden, Erwartungen klar kommunizieren) - Eltern als Erziehungspartner\*innen (Eltern = Expert\*innen der Kinder) - Gemeinsame Zielsetzung - Gegenseitige Unterstützung - Elterngespräche wertschätzend gestalten - Kulturelle Sensibilität - Zugänglichkeit (Angebote wie Telefonsprechstunden) - Mitarbeit an Projekten - Ressourcen und Tipps teilen - Lösungsorientierte Gespräche 15. - „Zone der nächsten Entwicklung" = Bereiche, in dem Kinder mit Unterstützung mehr leisten können, als sie alleine schaffen - Beobachten: Entwicklungsstand analysieren und gezielte Förderung planen - Gestalten: Anregende Lernumgebung und Aktivitäten schaffen - Anleiten: Kinder in der Zone der nächsten Entwicklung unterstützen - Kommunizieren: Denkprozesse durch Dialoge fördern - Vorbild sein: Kulturelles Wissen und Fertigkeiten vermitteln - Spielpartner\*innen: Lernen spielerisch begleiten und fördern **\ ** - ist das unmittelbare und direkte System - Familie - besteht aus mehreren zwischenmenschlichen Beziehungen, Tätigkeiten, Rollen - alle wechselseitigen Beziehungen wirken sich auf die Entwicklung aus - - - - Systeme, an denen das Individuum nicht direkt teilnimmt, also Systeme haben keinen Einfluss auf das Individuum - Exosysteme habe eine Einfluss auf das Individuum - umfasst die Gesamtheit aller Beziehungen einer Gesellschaft - dazu zählen Werte und Normen, Konventionen, Kultur, Traditionen, Gesetzte, Vorschriften - dazu zählt auch, welches Bild vom Kind vorwiegend in der Gesellschaft herrscht - = lebensverändernde Ereignisse; zeitliche Dimension der Entwicklung Normativ (fix): Einschulung; Nicht normativ: Tod eines Angehörigen - die Systeme sind nicht getrennt voneinander beobachtbar- sind miteinander vernetzt - Große Bedeutung haben die Übergänge zwischen den einzelnen Systeme - Auswirkungen aus einer Systemebene haben einen Einfluss auf das Individuum 16. - **Beobachtungssituation:** Ein armer und ein reicher Mann verhalten sich unterschiedlich in einer bestimmten Situation, z. B. im Umgang mit einem Bettler. Der reiche Mann ignoriert den Bettler, während der arme Mann etwas gibt oder mitfühlend ist. - **Lernerfolg:** Kinder oder Beobachtende lernen nicht nur die Verhaltensweise, sondern auch die sozialen Normen, die implizit vermittelt werden, z. B. ob Empathie oder Ignoranz als „angemessen" wahrgenommen wird. - **Faktor:** Der Beobachter ist oft geneigt, das Verhalten des Modells nachzuahmen, das mächtiger oder angesehener wirkt, in diesem Fall der reiche Mann. - **Beobachtungssituation:** Ein Erwachsener überquert eine rote Ampel, obwohl Kinder in der Nähe sind. Sie beobachten die Handlung. - **Lernerfolg:** Kinder könnten daraus schließen, dass Regeln unter bestimmten Umständen nicht wichtig sind -- insbesondere, wenn sie die Person als Vorbild wahrnehmen (z. B. Elternteil oder Lehrer). - **Faktor:** Die Glaubwürdigkeit und die Konsequenzen des Verhaltens beeinflussen, ob das Kind das Verhalten nachahmt (z. B., wenn nichts passiert, während der Erwachsene die rote Ampel überquert). 17. - Kommunikation: Schreien zur Bedürfnisäußerung, Gurren, erste Lalllaute - Artikulation: Lallen und Brabbeln, Vokale und Konsonanten werden getestet - Reaktionen: erste Reaktion auf Namen und Geräusche - Laute von Muttersprache werden erkannt - Artikulation: Kanonisches Lallen (Silbenverdoppelung wie „baba") - Verständnis: Reagieren auf Namen und einfache Aufforderungen - Erste Wörter: Wörter wie „Mama" oder „Papa" - Wortschatzexplosion: Aktiver Wortschatz wächst schnell auf ca. 50-200 - Grammatik: Zwei-Wort-Sätze (Auto haben) - Verständnis: Verständnis von einfachen Fragen und Präpositionen - Aufforderungen und Fragen - Wortschatz: 450 Wörter, erste Verben, Adjektive, Präpositionen verwendet - Grammatik: Erste Haupt- und Nebensätze, korrekte Verwendung Plural - Kommunikation: Fragen nach „wo, was wer" - Artikulation: Alle Laute bis schwierige Zischlaute werden beherrscht - Wortschatz: Erweiterung auf bis zu 1.000 Wörter - Grammatik: Satzbau mit 5-6 Wörter, einfache Nebensätze - Artikulation: Nahezu fehlerfreie Lautbildung, inklusive schwieriger Konsonantenverbindungen - Wortschatz: Bis zu 8.000 Wörter mit differenzierter Nutzung - Grammatik: Komplexe Sätze, verschiedene Zeitformen, richtige Artikelverwendung 18. a. - Beeinträchtigungen im Wortverständnis/Wortproduktion/ nichtverbalen Entsprechungen von Wörtern b. - Probleme mit den Sprechorganen (Störung kann zentral oder peripher auftreten) - Betroffene Kinder sprechen Wörter nicht richtig aus/haben Probleme damit, Sätze vollständig richtig zu bilden c. - Fehlerbildung des Lautes /sch/ d. - Schwierigkeiten bei der Bildung/Aussprache des /r/-Lautes e. - Lautbildungsstörung des Lautes /g/ (nicht korrekt gebildet oder durch einen anderen Laut ersetzt) f. - Fehlerhafte Aussprache des Lautes /ch/ g. - Fehlerhafte Aussprache des Lautes /s/ h. - Fehlerbildung/Fehlaussprache des /l/-Lautes - **Artikulationsstörung:** - Artikulation des Kindes unterhalb seinem Intelligenzalters - Z.B. Stammeln, Dyslalie, Lallen, Schetismus, Rhotazismus, Gammatizismus... - **Expressive Sprachstörung:** - Fähigkeit, die expressiv gesprochene Sprache zu verwenden, unter seinem Intelligenzalter - Expressive Sprache: Um Absichten/Emotionen auszudrücken - Z.B. Dysphasie, kindlicher Dysgrammatismus, Aphasie - **Rezeptive Sprachstörung:** - Sprachverständnis unterhalb seinem Intelligenzalters - Auch expressive Sprache und Wort-Laut-Produktion beeinflusst - Z.B. rezeptiver Typ der Dysphasie oder Aphasie, Wernicke-Aphasie (Betroffene können mit anderen sprechen, aber Wörter nicht sinngemäß verstehen und benutzen („Worttaubheit") 19. - - Wimmelbilder - „Gib mir das rüber" - Ich sehe was, was du nicht siehst - Morgenkreis - Rollenspiele - Lieder, Reime - Erzählsteine - Wie spät ist es, Herr Wolf? - Farbwürfelspiel - Geschichtenlauf - Guten-Morgen Rituale - Interview - Kofferpackspiel - Mein rechter Platz ist frei, ich.... - Obstsalat - Stille Post - Wer bin ich? - Robotersprache **\ ** 20. **Vorübergehende Tic-Störung:** - Motorische und/oder vokale Tics über weniger als ein Jahr **Dauerhaften Tic-Störung (chronische Tic-Störung):** - Motorische **oder** vokale Tics (jedoch nicht beides) über mehr als ein Jahr **Tourette-Syndrom:** - Motorische **und** vokale Tics über mehr als ein Jahr 21. - Sie dauern länger an - Können eine Kombination aus mehreren einfachen Tics bestehen. - Bei manchen komplexen Tic-Störungen rufen die Betroffenen Obszönitäten oder Schimpfwörter aus (als Koprolalie bezeichnet) - Koprolalie oft mit Tourette-Syndrom in Verbindung gebracht, haben mind. 85 % der betroffenen Menschen keine Koprolalie - Komplexe Tic-Störungen können zielgerichtet erscheinen, wie bei Koprolalie oder wenn eine Person nachgeahmt wird: Tics sind nicht absichtlich 22. - Unaufmerksamer Typ - Probleme mit Konzentration und Aufmerksamkeit - Hyperaktiv-impulsiver Typ - Übermäßige Aktivität und Impulsivität und weiß die Konsequenten nicht - Kombinierter Typ - Kombination aus Unaufmerksamkeit und Hyperaktivität -- impulsiv, weiß die Konsequenzen nicht 23. - Gleichzeitige Auftreten einer Störung mit einer anderen Störung - Bis zu 2/3 Kinder mit ADHS zeigen noch weitere Störungen - Zusätzliche Störungen:\ -Tics, Störung des Sozialverhaltens, Schlafstörungen, Angststörungen 24. **Ursachen:** [Genetik: Vererbung] - Erbliche Störung - Genetischer Einfluss über 70% - Zusammenspiel mehrere Gene und Umweltfaktoren - Erhöhte Rate bei ADHS-Symptomen bei unmittelbaren Familienangehörigen [Neuropsychologische Faktoren ] Störung bei exekutiver Funktionen bei ADHS-Kindern - Reaktionshemmung - das Arbeitsgedächtnis - Flexibilität im Denken und Verhalten - Sequenzierung von Verhalten und Planen - Theorie Russell Barkley: Bei ADHS-Betroffene sind vor allem die Hemmungen von Impulsen gestört [Umwelt (psychosozial) ] - Interaktionsstörungen mit Eltern, Geschwistern etc. - Allergische Reaktionen gibt allerdings keine empirischen Befunden [Hirnverletzungen ] - Zusammenspiel der Neurotransmitter gestört [Schwangerschaft] - Schlechte Ernährung - Rauchen & Alkoholkonsum [Giftstoffe ] - Bleibelastung kann zu Hyperaktivität und Unaufmerksamkeit führen [Krankheiten & Verletzungen ] - Meningitis oder Enzephalitis -- können zu Lern- und Aufmerksamkeitsproblemen führen - Hirnschädigung **Behandlung:** [Ziele: ] - Verzögerung der impulsive Reaktionen - Training der Aufmerksamkeit - Förderung der Selbstwahrnehmung und Selbstkontrolle - Stärkung des Selbstwertgefühls - Förderung der sozialen Wahrnehmung und sozialen Kompetenzen ![Ein Bild, das Text, Screenshot, Klebezettel, Schrift enthält. Automatisch generierte Beschreibung](media/image4.jpeg) **Coaching** [Informationen über das Störungsbild ] - die Erläuterung des Störungsbildes - Information zu den Ursachen und zusammenhängen - Informationen zum Verlauf - Aufzeigen von möglichen Therapieansätzen und Behandlungsalternativen - Aufzeigen von häuslichen Unterstützungsmaßnahmen ADHS- Aufklärung und Beratung mit dem Ziel: - Das Kind und sein Verhalten zu verstehen und wissen, dass es - Weder durch Böswilligkeit - Durch falsche Erziehung verursacht ist - Zur Akzeptanz der Störung in den verschiedenen Lebensfeldern des Kindes beizutragen - Bezugsperson aufzeigen, wie man das Kind richtig unterstützt **Heilpädagogische Fördermaßnahmen** Gestaltungstherapie Leibtherapie - Worte reichen oft nicht aus - Therapie ermöglicht vielfältige Chancen **Mototherapie-Psychomotorik** - Lernen spielerisch ihre Impulsivität zu steuern, soziale Situationen einzuschätzen und sich angemessen zu verhalten 25. Grundprinzipien für PädagogInnen - Positive Beziehung zum Kind stärken - Regelmäßiges Bestärken und sofortiges Lob - Kind anblicken, berühren und zunicken - Klare Regeln einführen und durchhalten - Entlastung für sich und Mitschüler organisieren - Langsames Arbeiten ertragen - Mündliche Leistung besser honorieren - Therapeutische und erzieherische Maßnahmen mittragen 26. **Grenzsteine der Motorik** - Es handelt sich um entwicklungsabhängige Funktionen, die von allen Kindern (wenn auch zu unterschiedlichen Zeitpunkten) durchlaufen werden - Die Zeitpunkte, zu denen die einzelnen definierten Funktionen auftreten, müssen in einer repräsentativen Bevölkerungsgruppe empirisch erfasst worden sein, so dass der Zeitpunkt, zu welchem 90 bis 95 % der Kinder in dieser Bevölkerung die entsprechende Funktion beherrschen, genau bekannt ist. - Wenn diese Bedingung erfüllt ist, spricht man von **„validierten** (d.h. gültigen, gesicherten) Grenzsteinen". - Ein „**Grenzstein der Entwicklung"** ist danach das Lebensalter, in welchem 90 bis 95 % aller Kinder der gleichen Population eine definierte wichtige, entwicklungsabhängige Fähigkeit beherrschen. - Wenn eine oder gar mehrere Funktion zum jeweiligen „Grenzsteinalter nicht beherrscht ist= nicht gleich eine krankhafte Entwicklungsstörung - Grenzsteinkonzept= gut Orientierungshilfe, ersetzt keine Entwicklungsdiagnostik **Körpermotorik und Prüfung durch „Grenzsteine"** Die wichtigsten Elemente der Körpermotorik sind die Aufrichtung und die Fortbewegung. Mit der Entwicklung dieser Fähigkeiten in den ersten Lebensjahren erweitert das Kind seine Möglichkeiten, die Umwelt zu erfahren und sich mit ihr auseinander zu setzen. Durch die Aufrichtung wird auch die Kontaktnahme über die Fernsinne, also das Gesichtsfeld und die Orientierung auf Lautquellen, wesentlich begünstigt. Die Aufrichtung gegen die Schwerkraft stellt besondere Anforderungen an das Kind, zumal die Wirkung der Schwerkraft vor der Geburt durch den Auftrieb im Fruchtwasser vermindert ist. Die Aufrichtung beginnt mit der Fähigkeit des Kindes, den Kopf gegen die Schwerkraft anzuheben und in einer Mittelstellung zu halten. Wenn das Kind dazu sicher und ausdauernd in der Lage ist (ab der Mitte des ersten Halbjahres), spricht man von „Kopfkontrolle". **Validierte Grenzsteine der Körpermotorik in den ersten drei Lebensjahren sind (vgl. Michaelis 2010, 123 f.):** **6. Monat:** Symmetrische Rückenlage ohne konstante Asymmetrien in Haltung und Bewegung des Rumpfes und der Extremitäten; Anheben des Kopfes aus Rückenlage, Kopf- und Blickwendung nach bewegten Gegenständen oder Personen; Abstützen auf die Unterarme oder Hände in Bauchlage. **12. Monat:** Freies Sitzen mit geradem Rücken und sicherer Gleichgewichtskontrolle; Selbständiges Drehen von der Bauch- in die Rückenlage und umgekehrt. **24. Monat:** Aufheben von Gegenständen vom Boden aus dem Stand ohne Gleichge- wichtsverlust; Treppengehen im Nachstellschritt mit Festhalten am Geländer oder an der Hand Erwachsener. **36. Monat**: Beidbeiniges Abhüpfen von einer Treppenstufe (oder Hocker vergleichbarer Höhe) ohne Hinfallen; Rennen mit deutlichem Armschwung und Umsteuern von Hindernissen, promptes Anhalten möglich. **Hand- und Fingermotorik** Dem gezielten, aktiven Greifen gehen motorische Aktivitäten voraus, mit denen sich das Kind mit seinen Händen vertraut macht (vgl. Largo 2004a): Es führt die Hände zum Mund und lutscht an Fingern oder Handrücken (Hand-Mund-Koordination) es führt die Hand vor die Augen und betrachtet sie (Hand-AugenKoordination) die Hände berühren und betasten sich gegenseitig (Hand-HandKoordination). Das willentliche (intentionelle) Loslassen ergriffener Gegenstände entwickelt sich erst nach dem willentlichen Ergreifen; zunächst werden die Gegenstände einfach aus der Hand „verloren". **Validierte Grenzsteine der Hand- und Fingermotorik in den ersten drei Lebensjahren sind (vgl. Michaelis 2010, 123f.):** **6. Monat:** Transferieren eines Gegenstandes (Spielzeug) von einer Hand in die andere in der Mittellinie; radialer Faustgriff. **12. Monat:** ** ** Scherengriff: Kleine Gegenstände werden zwischen Daumen und gestrecktem Zeigefinger gehalten. **24. Monat:** ** ** Sicherer Pinzettengriff; Halten eines Malstifts im Faustgriff oder „Pinselgriff"(mit den ersten drei Fingern, wobei der Stift in der Handinnenfläche liegt). **36. Monat:** ** ** Buchseiten können einzeln korrekt umgeblättert werden; präziser 3-Finger-Spitzgriff (Daumen-Zeigefinger-Mittelfinger) bei der Stift- haltung und der Manipulation kleiner Gegenstände. **\ ** **Genauere Erklärung von Frage 7** 1. **Sensu-motorische Phase (0 -- 1,6/2. Lebensjahr)** - **Grundlagen für die Denkentwicklung** - **Anfang: angeborene Verhaltensweisen und Reflexe** - **Wiederholende Aktivitäten, vom Kind ausgehend & interessante Effekte produzieren (Lutschen-Greifen-Hantieren)** - **Erfahrungen mit Sinnesorgangen & Bewegungsapparat im Vordergrund sensumotorische Kontrolle erlernen (Namensgebung)** - **Auseinandersetzung mit der Umwelt** - **Sehen, hören, greifen,... wird zunehmend durch Gedanken kontrolliert** - **Motorische Kontrolle** - **Bewusstsein um Objektkonstanz = was nicht sichtbar, existiert auch nicht (nach 8 Monaten überwunden** - **Fähigkeit Umwelt auch kognitiv zu repräsentieren** - **8 Monats-Angst (Fremdenangst), Kleinkind erwirbt Auseinandersetzung mit der Umwelt die Konzepte des Raumes, der Zeit und Kausalität** 2. **Präoperationale Phase (1,6/2 -- 7 Lebensjahre)** - **Kind assimiliert Unzahl an Informationen** - **Offenes Fenster / sensible Phase** - **Gedanken laufen nach einfachen logischen Regeln ab** - **Durch Spracherwerb & damit verbundenen symbolischen Fähigkeiten erlangt das Denken eine neue Qualität:** - **Sich etwas vorstellen können** - **Etwas nachahmen können** - **So-Tun-Als-Ob Spiele (Rollenspiel, Fiktionsspiele)** - **Denkfehler:** - **Animistisches Denken (alle Dinge werden als lebend & haben menschliche Züge -- Zeichen für magisches Denken** - **Theorie of mind** - **Ursache und Wirkung gibt es nicht** - **Antropomorphismus (alles ist menschenähnlich)** - **Zentrierung (Kinder in dem Alter schaffen es noch nicht, sich auf zwei Dinge zu konzentrieren** - **Wahrnehmungseindruck bestimmt das Denken** - **Invarianz (Objekte sind unveränderbar in Zahl und Menge -- Menge bleibt immer gleich** - **Naive Realisten (nehmen Umwelt so wahr, wie sie im Moment abgebildet ist** - **Egozentrismus (unvollständige Unterscheidung zw. Selbst und Außenwelt** - **Welt ausschließlich aus eigenen Perspektive wahrzunehmen und zu begreifen** 3. **Phase der konkreten Operationen (7 -- 12 Lebensjahr)** - **Entwirft logisches Denken** - **In andere Menschen hineinversetzen** - **Legt Egozentrismus, magisches Denken ab** - **Kind nicht in der Lage, hypothetisch zu denken (noch an konkrete Objekte gebunden)** - **Konstanzen werden als solche erkannt** - **Transitivität (Reihenbildung, Seriation wird jetzt verstanden** - **Kombination mehrerer Merkmale** - **Logische Konjunktion beider Dimensionen** 4. **Phase der formalen Operationen (11 / 12 -... Lebensjahr)** - **Auf rein theoretischer Ebene können logische Schlussfolgerungen gezogen werden** - **Gedanklich können mehrere Merkmale einer Situation systematisch variiert werden** - **Problemsituationen können systematisch analysiert werden, Modelle /Abläufe können gedanklich durchgespielt werden**