Systemische Therapie bei Kindern, Jugendlichen - UNIKASSEL PDF
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Universität Kassel
Greta Helene Probst
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Summary
Diese Vorlesungsfolien, erstellt von Greta Helene Probst von der Universität Kassel, bieten eine Einführung in die systemische Therapie mit Kindern und Jugendlichen. Die Präsentation behandelt Grundlagen, spezifische Interventionen sowie die Besonderheiten in der therapeutischen Arbeit mit verschiedenen Altersgruppen. Im Fokus stehen die Rahmenbedingungen und die klinische Praxis.
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Greta Helene Probst Kontexte verstehen Systemisch Denken & therapeutisch Handeln Heute: Fahrplan Systemische Therapie bei Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen 1) Allgemeine Einführung 2) Besonderheiten in der therapeutischen Arbeit mit… …Kleinkindern …Schulkindern …Jugendlichen 3) Spezif...
Greta Helene Probst Kontexte verstehen Systemisch Denken & therapeutisch Handeln Heute: Fahrplan Systemische Therapie bei Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen 1) Allgemeine Einführung 2) Besonderheiten in der therapeutischen Arbeit mit… …Kleinkindern …Schulkindern …Jugendlichen 3) Spezifische Interventionen Systeme sind wie ein Mobile! Wird sich ein Sys 3 temmitglied verändern, hat dies Auswirkungen Allgemeine Einführung - Zusammenhang der psychischen Gesundheit von K&J mit familiärem und außerfamiliärem sozialen Umfeld - Risiko- & Schutzfaktoren: direkte & indirekte familiäre Einflussfaktoren - Wechselseitige Bezüglichkeit - Probleme von Kindern und Jugendlichen im Kontext ihrer Familie verstehen + biologische, individualpsychologische Faktoren + „größere“ soziale und kulturelle Kontexte Systeme sind wie ein Mobile! Wird sich ein Sys 4 temmitglied verändern, hat dies Auswirkungen Allgemeine Einführung: Klinische Praxis – Grundprinzipien - Allparteilichkeit - Gute Arbeitsbeziehung auch mit den Eltern - Beschreibung der Probleme und Behandlungsziele von Eltern und Kindern - In der Regel sind Kinder keine eigentlichen „Kunden“ für eine Psychotherapie - Erkunden der Wechselwirkung zwischen Symptomatik und Kontextbedingungen à Beziehungskontext Kind-Familie-soziale Umwelt so gestalten, dass Symptome überflüssig werden à Probleme als Herausforderungen - Kinder und Eltern als Team - Problem-Trance überwinden 5 Allgemeine Einführung: Klinische Praxis – Rahmenbedingungen - Flexible Settings In flexiblen Settings arbeiten Mögliche Settings: gesamte Familie, einzelne/beide Elternteile, Indexpatient (mit Geschwistern), etc. Sitzungen mit den Eltern alleine (z.B. bei Beziehungsthemen auf der Paarebene, elterlicher Sexualität) Sitzungen mit Kind/ern alleine (z.B. für Diagnostik, prekäre Themen verbunden mit Scham- oder Schuldgefühlen) - Zeitstruktur Zeitstruktur auf kindliche/jugendliche Bedürfnisse abstimmen Kürzere und häufigere Sitzungen im Wochenabstand mit kleinen Kindern (v.a. in der Anfangsphase) 6 Allgemeine Einführung: Klinische Praxis – Rahmenbedingungen - Kindgerechte / Jugendgerechte Therapie Auf kindliche/jugendliche Welt, Sprache und Ausdrucksformen wie auf die der Eltern einstellen; Setting auf die besonderen Belange von Kindern & Jugendlichen abstimmen Sehr junge Kinder: Räumlichkeiten kindgerecht ausstatten (Spiel- und Explorationsmaterial) Jüngere Kinder im Schulalter: Auswahl von geeigneten Methoden und Interventionen (nicht zu viele rein verbale Interventionen) Ältere Kinder & Jugendliche: weniger Einschränkungen, aber alle Anwesenden adäquat in das Gespräch einbeziehen Abbildung 2: Bernd Reiners, Menschen © 2015 Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen | Reinert Hanswille (Hg.) – Handbuch systemische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie Abbildung 2: Bernd Reiners, Menschen Abbildung 3: Bernd Reiners, Bäume und wilde Tiere , Göttingen | Reinert Hanswille (Hg.) – Handbuch systemische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie 6.2.5 Kinderorientier te Familientherapie | Bildmaterial 2 7 Allgemeine Einführung: Klinische Praxis – Techniken - Spielerische, lösungsorientierte Vorgehensweise, die kreative Techniken nutzt - Aktives therapeutisches Vorgehen - Breite Palette an Techniken (neben sprachlichen insbesondere analoge Interventionen) Systemisches Fragen Malen und kreatives Gestalten Aufgaben und Verschreibungen Familienskulpturen und Zeitlinienarbeit Arbeit an Grenzen Geschichten und Metaphern Problem- und Lösungsinszenierungen Externalisierungen … um sich dann wieder auf eine Lösung Aktivierung von Ressourcen Rollenspieltechniken (reale Personen, zu konzentrieren. Genogrammarbeit Minifiguren, Handpuppen, Puppen) Reframings Wunderfrage, Skalierungen Aktivierung sozialer Netzwerke 8 Übung: Reframing – positive Konnotation Übungsblatt 1 Verhalten Ideen zu anderen/positiven Deutungen Respektlosigkeit gegen- über Erwachsenen Widerspenstigkeit/ Verweigerung unkonzentriert und abwesend sein distanziert sein sich oft weinerlich und leidend geben Stehlen verbale und physische der- und Jugendlichenpsychotherapie Gewalt einsetzen Trödeln, häufiges Zuspätkommen Faulheit 9 Heute: Fahrplan Systemische Therapie bei Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen 1) Allgemeine Einführung 2) Besonderheiten in der therapeutischen Arbeit mit… …Kleinkindern …Schulkindern …Jugendlichen 3) Spezifische Interventionen Systeme sind wie ein Mobile! Wird sich ein Sys 10 temmitglied verändern, hat dies Auswirkungen Therapeutische Arbeit von Familien mit Kleinkindern Für die Therapie und Beratung von Familien mit Säuglingen und Kleinkindern bietet sich eine systemisch orientierte Sichtweise in besonderem Maße an. WARUM? 11 Therapeutische Arbeit von Familien mit Kleinkindern Warum ist ein systemischer Ansatz in der Beratung und Therapie von Familien mit Säuglingen und Kleinkindern besonders geeignet? - Fokus auf unterschiedliche Ebenen bzw. Teilsysteme Ebene der Erwachsenen (aktuelle psychische Situation, Beziehungserfahrungen mit eigenen Eltern, Paarbeziehung, soziales Umfeld) Ebene des Kindes (Temperament, Erregbarkeit, Selbstregulationskompetenzen) Interaktionen (zwischen Eltern und Kind, auf der Paarebene, im Kontakt mit Therapeut*in) 12 Therapeutische Arbeit von Familien mit Kleinkindern Warum ist ein systemischer Ansatz in der Beratung und Therapie von Familien mit Säuglingen und Kleinkindern besonders geeignet? - Fokus auf unterschiedliche Ebenen bzw. Teilsysteme - Beratungsanliegen als Verkettung wechselseitiger Prozesse der verschiedenen Ebenen Einseitige Pathologisierung der Kinder vorbeugen: Kinder als Symptomträger und Auslöser keine monokausalen Ursachenzuschreibungen Beratungsanliegen entstand aufgrund Verkettung wechselseitiger Prozesse der verschiedenen Ebenen à es gibt nicht „den*die Schuldige*n“ 13 Therapeutische Arbeit von Familien mit Kleinkindern Warum ist ein systemischer Ansatz in der Beratung und Therapie von Familien mit Säuglingen und Kleinkindern besonders geeignet? - Fokus auf unterschiedliche Ebenen bzw. Teilsysteme - Beratungsanliegen als Verkettung wechselseitiger Prozesse der verschiedenen Ebenen - Wechselseitige Bezüglichkeit auf der Interventionsebene Interventionsmaßnahmen auf der einen Ebene können sich auch auf andere Ebenen auswirken Es ist folglich nicht notwendig, die vermeintlich richtige Ansatzebene zu finden Die Wahl der Interventionsstrategie hängt ab von: Anliegen der Familie, Eindruck des*der Therapeut*in, Ansprechen auf Ebene 14 Therapeutische Arbeit von Familien mit Kleinkindern Fütter-, Schlaf- und Schreistörungen (=Regulationsstörungen) = alters- oder entwicklungsmäßig außergewöhnliche Schwierigkeit eines Säuglings sein Verhalten in einem oder mehreren Interaktionskontexten (Selbstberuhigung, Schreien, Schlafen, Füttern, Aufmerksamkeit) angemessen zu steuern + Belastungen und Störungen der Eltern-Kind-Beziehungen + übersteigerte Ansprüche an sich selbst durch Leistungsanforderungen durch die Medien + Ängste, Verunsicherungen, beeinträchtigtes intuitives Elternverhalten 15 Therapeutische Arbeit von Familien mit Kleinkindern Beziehungsmuster / Ursachen - Interaktionsproblematik - Zirkuläre Sichtweise: „kompetenter Säugling“ “intuitive Elternkompetenzen“ - Selbstorganisationsmuster: komplexes Zusammenspiel des Entwicklungsniveaus und der Selbstregulation des Säuglings mit den intuitiven elterlichen Kompetenzen - Teufelskreis 16 Therapeutische Arbeit von Familien mit Kleinkindern Entstörung - Videofeedback zur Eltern-Kind-Interaktionsbeobachtung in verschiedenen Kontexten (u.a. Marte-Meo-Konzept von Maria Aarts) - Weitere systemische Instrumente, die sich in der Elternberatung von Säuglingen bewähren: Zirkuläres Fragen, Fragen nach Ausnahmen vom Problem, Beobachtungsaufgaben, Verschlimmerungsfragen, strukturelle Interventionen, Familienaufstellungen, Skulpturen, Visualisierungstechniken (z.B. Zeitstrahl, Analogskalen) à Es gibt nicht eine Ursache; Veränderung = interaktioneller / kommunikativer Akt à Schuld liegt nicht bei den Eltern à Wichtig: Teufelskreis verstehen und die Sprache des Kindes wieder verstehen 17 Heute: Fahrplan Systemische Therapie bei Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen 1) Allgemeine Einführung 2) Besonderheiten in der therapeutischen Arbeit mit… …Kleinkindern …Schulkindern …Jugendlichen 3) Spezifische Interventionen Systeme sind wie ein Mobile! Wird sich ein Sys 18 temmitglied verändern, hat dies Auswirkungen Therapie mit Schulkindern - Herausforderungen bei Schulkindern (6-12 Jahre) Schwierigkeiten in der Erwachsenensprache zu kommunizieren Denken in Bildern Fehlende Übung ihre Gefühle und aufmerksamen Beziehungsbeobachtungen in der Erwachsenensprache zu kommunizieren - Stärken: hohe Fähigkeit sich nonverbal auszudrücken à Darauf achten, dass die Stimme der Kinder in diesem Alter im Gespräch mit der Familie ebenfalls gehört wird! 19 Therapie mit Schulkindern: Entwicklungspsychologische Aspekte - Orientierung nach Außen - Von Bildern, Metaphern, Mythen und Geschichten geprägter Denkstil - Kinder erinnern das für sie subjektiv emotional Bedeutsame - Bezeichnend für Kinder: Nähe ihrer Wachwelt zur Fantasiewelt / dem Tagtraum Kindliche Fantasieproduktionen sind Spiegel ihrer inneren Erlebensprozesse Präventive Funktion im Umgang mit Belastungen 20 Therapie mit Schulkindern: Entwicklungspsychologische Aspekte Entwicklungsaufgaben des Kindes sowie die korrespondierenden Entwicklungsaufgaben der Eltern Kind Eltern Weitere Schritte der Lösung aus der Familie Ein neues Gleichgewicht zwischen Loslassen vollziehen. und Schützen (Festhalten) finden. Weiterentwicklung von Eigenständigkeit und Freude an den Autonomieschritten des Kindes Autonomie. entwickeln und kritisches Hinterfragen der eigenen Ängste. Weiterentwicklung sozialer Fähigkeit im Kontakt Selbst ein Stück zurücktreten und den eigenen mit Gleichaltrigen und Erwachsenen (Aufbau Freundeskreis wieder mehr pflegen. eines Freundeskreises), Spielen und Arbeiten im Team. Aufbau der Fähigkeit zur Übernahme der Eigene Zuständigkeiten abgeben und Zutrauen Verantwortung für sich und andere im entwickeln. Nahbereich. Auseinandersetzung mit der eigenen Die eigenen Geschlechtsstereotypen Geschlechtsrolle. hinterfragen. Entwicklung von Kompetenz im Umgang mit Lernen, Selbstkritik im Hinblick auf das eigene Medien und Konsumangebot. Medien- und Konsumverhalten zu kommunizieren. 21 Therapie mit Schulkindern: Entwicklungspsychologische Aspekte - Orientierung nach Außen - Von Bildern, Metaphern, Mythen und Geschichten geprägter Denkstil - Kinder erinnern das für sie subjektiv emotional Bedeutsame - Bezeichnend für Kinder: Nähe ihrer Wachwelt zur Fantasiewelt / dem Tagtraum Kindliche Fantasieproduktionen sind Spiegel ihrer inneren Erlebensprozesse Präventive Funktion im Umgang mit Belastungen 22 Therapie mit Schulkindern: Folgerungen für die Kontaktgestaltung - Sensible Kontaktaufnahme auf Augenhöhe - Sprache auf Entwicklungsalter des Kindes abstimmen, Schlüsselwörter aufgreifen - Indirekte Dialoge mit Kindern über Handpuppen, Fingerpuppen o.ä. - Aktionsmethoden einsetzen (Malen, Spielen, Gestalten, Metaphern, …) - Objekte nutzen, um gesprächsbegleitend kleine Inszenierungen zu entwickeln - Eine Erwachsenen-/Familienecke und eine Kinderecke - Kürzere Aufmerksamkeitsspannen à Arbeit in kurze Sequenzen gliedern 23 Therapie mit Schulkindern: Vorannahmen & Grundsätze - Vorannahmen „Alle Eltern wollen gute Eltern sein.“ & „Alle Kinder wollen gute Kinder sein.“ „Eltern wollen stolz auf ihr Kind sein und positive Dinge über ihr Kind hören.“ & „Kinder wollen, dass ihre Eltern stolz auf sie sind, und sie wollen selbst stolz auf ihre Eltern sein.“ - Gute Beziehung zwischen Kind und Therapeut*in ist die Grundlage jeden therapeutischen Erfolgs. - Das Symptom bringt Vorteile, sonst wäre es nicht aufgetreten. à Es muss etwas anderes an die Stelle treten oder entsprechende Veränderungen des Familiensystems eintreten, sodass das Symptom überflüssig wird. - Das Verschwinden des Symptoms sollte nicht primär das Ziel der Arbeit sein, sondern vielmehr die Kontrolle des Symptoms durch das Kind. 24 Therapie mit Schulkindern: Ressourcenaktivierung - Stärkung des Selbstwerterlebens à Fokus auf Fähigkeiten, Kompetenzen… - Stärkung des Kontrollerlebens à Sitzungen transparent gestalten à Vertrautheitserleben à Entscheidungsmöglichkeiten Ressourcenorientierung als Grundhaltung setzt Potenziale in Menschen frei. - Erlebenlassen von positiven Emotionen à Therapie sollte fröhlich, spaßig und in heiterer Stimmung ablaufen 25 Heute: Fahrplan Systemische Therapie bei Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen 1) Allgemeine Einführung 2) Besonderheiten in der therapeutischen Arbeit mit… …Kleinkindern …Schulkindern …Jugendlichen 3) Spezifische Interventionen Systeme sind wie ein Mobile! Wird sich ein Sys 26 temmitglied verändern, hat dies Auswirkungen Therapie mit Jugendlichen - Jugendalter = 12. – 17. Lebensjahr - Übergangsperiode zwischen Kindheit und Erwachsenenalter - Pubertät (vielfache körperliche Veränderungen) 27 Therapie mit Jugendlichen: Sozial- & entwicklungspsychologische Aspekte Entwicklungsaufgaben des Jugendlichen sowie die korrespondierenden Entwicklungsaufgaben der Eltern Jugendliche*r Eltern Von den Eltern unabhängig werden, sich vom Die*den Jugendliche*n loslassen und seine*ihre Elternhaus lösen. Eigenständigkeit unterstützen. Aufbau eines Freundeskreises: Zu Alters- Eine einseitige Familienzentrierung aufgeben genossen beiderlei Geschlechts neue, tiefere und den eigenen Freundeskreis wieder mehr Beziehungen herstellen. pflegen. Sich das Verhalten aneignen, das man in unserer Selbst wieder lernen, als Ehepartner zu leben Gesellschaft von einer Frau bzw. einem Mann (und nicht vorwiegend als Eltern), Neuaus- erwartet. handeln des Ehesystems als Zweierbeziehung. Entwicklung einer Zukunftsperspektive: Sein Eine Perspektive für die verbleibende Lebenszeit Leben planen und Ziele ansteuern, von denen entwickeln. man glaubt, dass man sie erreichen kann. 28 Therapie mit Jugendlichen: Sozial- & entwicklungspsychologische Aspekte Herausforderungen - Erhöhte emotionale Labilität - Sprunghafte Wechsel im Verhalten - Im Kontakt zu Erwachsenen: abrupte Distanzierungsprozesse und Kommunikationsstörungen - Risikofaktoren: ungünstige familiäre Bedingungen, schwieriger sozialer und ökonomischer Kontext etc. - Beginn schwerer Störungen des Erwachsenenalters liegt häufig im Jugendalter 29 Therapie mit Jugendlichen: Zugang zu Jugendlichen - Transparenz - Informationen über Vertraulichkeit und Schweigepflicht - Ressourcenorientierung und Wertschätzung - Orientierung an den Zielen des*der Jugendlichen - Therapie = Konflikt mit ihren Entwicklungsaufgaben der Ablösung von Erwachsenen, der Selbstbestimmung und der Orientierung an Gleichaltrigen Widerstand = gesundes Empfinden Entscheidungsmöglichkeiten bieten - 2 Kriterien, damit sich Jugendlicher auf Therapie einlässt Ziel muss hinreichend attraktiv sein Überzeugung, über notwendige Fähigkeiten zu verfügen - Symptom würdigen 30 Heute: Fahrplan Systemische Therapie bei Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen 1) Allgemeine Einführung 2) Besonderheiten in der therapeutischen Arbeit mit… …Kleinkindern …Schulkindern …Jugendlichen 3) Spezifische Interventionen Systeme sind wie ein Mobile! Wird sich ein Sys 31 temmitglied verändern, hat dies Auswirkungen Spezifische Interventionen: Zeichnen und Malen - Mal- und Zeichenutensilien, Zeitschriften und Bastelutensilien - Flexible Wahl der Themen - Familienmitglieder parallel oder gemeinsam; Einzelsetting - Vielfältiger Einsatz Kontaktaufnahme Ausdrucksmittel Diagnostische Zwecke Wunderfrage Problem- und Lösungsbilder … - Enorme Vielfalt an künstlerisch-therapeutischen Methoden und kreativen Techniken 32 Spezifische Interventionen: Dramatisierungen - Familienmitglieder „führen“ besonderes Ereignis / typische Situation im Therapiezimmer vor - Vorgehen: Familienmitglieder schildern das Geschehen aus ihrer jeweiligen Sicht Therapeut fasst wesentliche Inhalte zusammen Aufforderung, die eigenen Rollen im Therapieraum darzustellen - Alternative mit Stofftieren oder Handpuppen - Positive Zukunftsdramatisierungen, abgeschwächte / verstärkte Dramatisierungen anschließen 33 Spezifische Interventionen: Externalisierung - Annahmen: Kind beschreibt sich als vom Problem beherrscht Hilflosigkeit & Ohnmacht bestimmen das Erleben von Eltern und Kind Erlebte Schwierigkeiten und Probleme zu Gefühl, Opfer des Geschehens zu sein externalisieren, ist auch ein Handwerkszeug aus der systemischen Methodenschatzkiste. - Externalisierung des Problems: Kontrolle übernehmen, Einflussnahme erleben Problem bekommt eigene Identität Problem wird zum Problem gemacht und nicht die Person à Veränderungsarbeit wird erleichtert, da das Kind nicht „gegen sich selbst“ vorgehen muss 34 Spezifische Interventionen: Arbeit mit Tieren und Puppen - Handpuppen, Marionetten, Stofftiere, Holzfiguren, Minifiguren etc. Erleichtern den Zugang zum Kind Interviews mit Handpuppen Handpuppen zum freien Spiel (neue Erfahrungen machen) - Einsetzen von Handpuppen bei der Externalisierung des Problems - Teilearbeit mit Handpuppen Einzelne Person als komplexes System unterschiedlicher Anteile Handpuppen symbolisieren unterschiedliche Anteile des Kindes (z.B. Symptom, Mut…) Anteile des Kindes herausarbeiten und miteinander in Kontakt bringen 35 Spezifische Interventionen: Skulpturen - Diagnostische Instrumente und Interventionsmethoden - Abbildung der Familie im Raum - Familienskulptur = Gestalten einer Beziehungsskulptur mit den Familienmitgliedern - Z.B. Inside-Out-Perspektive Kind soll sich vorstellen, Familienmitglieder seien aus Ton/Knetmasse Gestaltung entsprechend des inneren Bildes des Kindes (Position, Haltung, Mimik, Gestik) Befindlichkeiten wahrnehmen und explorieren „Verbesserungsbild“ oder „Verschlimmerungsbild“ - Mit Einzelklient*innen: Nutzen kreativer Materialien - Alternative: Familienbrett 36 Heute: Prüfungsrelevant - Allgemeine Besonderheiten in der therapeutischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen - (Beratung und Therapie von Familien mit Säuglingen und Kleinkindern) - (Besonderheiten in der therapeutischen Arbeit mit Schulkindern) - (Besonderheiten in der therapeutischen Arbeit mit Jugendlichen) - Text: Retzlaff, 2015 _______________________________________________________________________ - Weiterführende Literatur: Hanswille, R. (Ed.). (2016). Handbuch systemische Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie. Vandenhoeck & Ruprecht. (Kapitel 1.1, 2.1, 2.2, 2.3, 6) Schweitzer, J. & von Schlippe, A. (2016). Lehrbuch der systemischen Therapie und Beratung II. Vandenhoeck & Ruprecht. (Kapitel 3.1) 37 Greta Helene Probst Kontexte verstehen Systemisch Denken & therapeutisch Handeln