Systemische Therapie - Prüfungsrelevant (PDF)

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This document is a set of lecture notes and exam preparation material for systemische Therapie. It covers various topics such as systemische Diagnostik, models, and types of therapy sessions. The document references specific dates and times for exams, indicating a focus on course content.

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Prof. Dr. Christoph Flückiger Kontexte verstehen Systemisch Denken & therapeutisch Handeln Save the Date: Termine für die Prüfung - 18.02 16.00-17.00 Verfahrenslehre A (wahrscheinlich VT/Systemisch) - 19.02 15.30-16.30 Verfahrenslehre B (wahrscheinlich Psydyn/Neuro) - 14.04.25 9.15-10.15 Verf...

Prof. Dr. Christoph Flückiger Kontexte verstehen Systemisch Denken & therapeutisch Handeln Save the Date: Termine für die Prüfung - 18.02 16.00-17.00 Verfahrenslehre A (wahrscheinlich VT/Systemisch) - 19.02 15.30-16.30 Verfahrenslehre B (wahrscheinlich Psydyn/Neuro) - 14.04.25 9.15-10.15 Verfahrenslehre A (wahrscheinlich WiSe 24/25 VT/Systemisch) - 16.04.25 9.15-10.15 Verfahrenslehre B (wahrscheinlich  Psydyn/Neuro) 17.02 09:15 – 10:15 „Vorlesungen - VT/Systemische“  19.02 15:30 – 16:30 „Vorlesungen - PsyDyn/Neuro“ Wiederholungsklausuren  09.04 10:00 – 11:00 „Vorlesungen - VT/Systemische (Wiederholungsklausur)“  16.04 09:15 – 10:15 „Vorlesungen - PsyDyn/Neuro (Wiederholungsklausur)“ Letztes Mal: Zentrale Inhalte - Wertevorstellungen & Grundfragen in Familien & Paaren - Systemische Diagnostik in Paaren und Familien ? Diagnostik in Paaren und Familien - DSM- Kategorien - Dynamik in Beziehungen - Mehrgenerationenperspektive Systeme - Lebenszyklusperspektive - Ressourcenperspektive verstehen - Fragebogen-Diagnostik Struktur: Koalitionen Grenzsetzung, Dynamik in der Therapie Adaptilität (rigide - chaotisch), Kohäsion (verstrickt – losgelöst) Doppelbindung? - Bateson (1972): Schizophrenogene Mutter - EE und Rückfälle: Angehöriger spricht abwertend über den Patienten (inkl. nonverbal unterstützt); Auswertung: Tonbandaufnahmen, Anzahl Äusserungen Camberwell family interview Ursachen-Wirkung von EE - Verhalten der Verwandten => Rückfälle - Symptome => Verhalten der Verwandten - Vulnerabilität / Stress Symptome / Verhalten der Verwandten Diagnostik in Paaren und Familien - DSM- Kategorien - Dynamik in Beziehungen - Mehrgenerationenperspektive Systeme - Lebenszyklusperspektive - Ressourcenperspektive verstehen - Fragebogen-Diagnostik Mehrgenerations- Perspektive Genogramm: - Beziehungsperspektive - Systemperspektive - Mehrgenerationenperspektive Mehrgenerationenperspektive Beziehungsperspektive Systemperspektive Diagnostik in Paaren und Familien - DSM- Kategorien - Dynamik in Beziehungen - Mehrgenerationenperspektive Systeme - Lebenszyklusperspektive - Ressourcenperspektive verstehen - Fragebogen-Diagnostik Lebenszyklus-Perspektive - Havighurst, 1956: Entwicklungsaufgaben (Quellen: körperliche Entwicklung, kultureller Druck, individuelle Wünsche) - Erickson, 1977: Psychosoziale Krisen (Intimität vs. Isolierung; Generativität vs. Selbstabsorption; Integrität vs. Verzweifl ung) - Kritische Lebensereignisse: Normative (Heirat, Auszug der Kinder, Verlust der Partner u.s.w.), nicht-normative (Unfall, Schicksalsschläge, Krankheiten u.s.w.) Diagnostik in Paaren und Familien - DSM- Kategorien - Dynamik in Beziehungen - Mehrgenerationenperspektive Systeme - Lebenszyklusperspektive - Ressourcenperspektive verstehen - Fragebogen-Diagnostik Ressourcen-Perspektiven z. - Finanzen – Sozio-ökonomischer Status B. - Besitz – Modell - Betreuung – Ausgleich - Zuwendung – Vertrauen - Liebe – Sicherheit - Unterstützung – Wertschätzung - Vorbild – sozialer Rhythmus Ressourceogramm & Ecogramm (Flückiger & Wüsten, 2014) Diagnostik in Paaren und Familien - DSM- Kategorien - Dynamik in Beziehungen - Mehrgenerationenperspektive Systeme - Lebenszyklusperspektive - Ressourcenperspektive verstehen - Fragebogen-Diagnostik Fragebogen - Fragebogen zur Parternschaftsdiagnostik (Hahlweg, 1996): - Fragen zur Lebensgeschichte - Problemlisten - Partnerschaftsfragebogen - Paar Interview (Sassmann, 2001) - Dyadisches Coping (Gmelch, Bodenmann, 2008) Problemliste Dyadisches Coping Heute: Fahrplan Settings in der systemischen Therapie - Systemisches Erstgespräch - Paargespräche - Familiengespräche - Mehrgenerationen-Gespräche - Multi-(Familien) Gruppen / Selbsthilfe Gespräche Systemische Erstgespräch Vor dem Gespräch: – Therapeut:in bespricht im ersten Einzelgespräch, wen die Patient:in einladen möchte, die die Situation gut kennt und Patient:in vertraut. - Mögliche Personen: Partner:in, Mutter, Vater, Tochter, Sohn, Freund:in, Arbeitsgeber:in, Arbeitskolleg:in - Terminvereinbarung: Therapeut:in bietet 2-3 Timeslotes an (nicht mehr), 90 Minuten - Fragebogen zur Fremdeinschätzung (z.B. Ressourcenfragebogen Fremdeinschätzung; Impact Message Inventory; Interpersonelle Stärken Fremdeinschätzung; Partnerschaftsfragebogen) Systemische Erstgespräch Erstgespräch: – Beginn: Stundenziele (nicht Therapie, Außensicht, Ressourcen & Probleme, 90 Minuten) – Einstieg: Von wo kennen Sie sich? In welchem Rahmen? (neutral, was, wann, wo, wie) – Regel im Erstgespräch: Allparteilichkeit & Zirkularität; Therapeut:in gibt keine Information von sich aus, sondern diese gibt entweder Patient:in oder eingeladene Person – Achtung: Schweigepfl icht strickt einhalten! Keine suggestiven Fragen („Ist es nicht so, dass ?) – 1. Hauptanliegen: Was denken Sie, warum hat sich Frau/ Herr XY hier gemeldet? (Besprechen der Hauptanliegen und Exploration der Außensicht des Hauptproblems) – 2. Ressourcen: Jetzt haben wir viel über Probleme gesprochen. Ist Switch ok? Was schätzen Sie an Person? Was kann sie gut? (Abblocken, falls nicht Ressource und auf Ressource lenken; darf emotional durchaus etwas ergriff en, locker, lustig werden) – 3. Lebensbereiche & Therapiewünsche: Jetzt haben wir über Anliegen und auch sehr viele erfreuliche Dinge gesprochen. Gerne würde ich im dritten Teil nun noch etwas über verschiedene Bereiche erfahren, die wir nicht angesprochen haben (Beruf, Freizeit, Beziehungen, ev. Sexualität, Kinder, Wohnsituation, Wochenend- und Abendgestaltung) – 4. Abschluss: (Falls Zeit, Hauptpunkte kurz zusammenfassen.) Gibt es zentrale Dinge, die wir nicht angesprochen haben? – 5. Danken: Besten Dank, dass Sie sich beide die Zeit genommen haben. Ich bin Ihnen sehr dankbar dafür. Gespräch war sehr wichtig und zentral Paargespräche Vor dem Gespräch: – Hauptthema: Therapeut:in bespricht im ersten Einzelgespräch, was Thema des Paargesprächs sein soll – Eingrenzung & Schweigepfl icht: Aushandeln, was Thema sein darf und was nicht Thema sein soll. (Ist das für mich als Therapeut:in ok?). – Therapeut:innenrolle: Über Rollentauschtausch informieren (Einzeltherapeut:in in Einzelstunde. In Paargespräch habe ich – wie sie aus Abklärung kennen – eine etwas andere Aufgabe und ich werde das Gespräch zwischen Ihnen moderieren). Paargespräche Paargespräch: – Beginn: Allgemeines Anliegen formulieren (Oberthema für Paargespräch, 90 Minuten) – Auftragsklärung: Off ene Frage, beide beantworten: Was sind Hauptanliegen der Stunde? max. 3 Themen – Regel im Paargespräch: Allparteilichkeit & Zirkularität; Therapeut:in gibt keine Information von sich aus, sondern diese gibt entweder Patient:in oder eingeladene Person – Achtung!!! Schweigepfl icht strickt einhalten! (Sie, Patient:in, sagten letztes mal). Keine suggestiv Fragen („Ist es nicht so, dass ?) – 1. Zielexploration: Exploration und Koordination der Wünsche, wie Zielzustand ausschauen soll. – 2. Problemexploration: Exploration und Koordination der Schwierigkeiten – 3. Möglichkeitsraum öff nen: Sammeln von konkreten Veränderungsmöglichkeiten – 4. Formulierung eines Auftrags: Gemeinsame Lösungsversuche konkretisieren (wann, wo, was) – 5. Danken: Besten Dank, dass Sie sich beide die Zeit genommen haben. Ich bin Ihnen sehr dankbar dafür. Gespräch war sehr wichtig und zentral. Paargespräche Nachbesprechung in Einzelsitzung: – Zusammenfassung: Was war für sie wichtig – Einsicht für Einzeltherapie: Was nehmen sie heraus, was jetzt auch für uns hier, für unsere Therapieziele, wichtig ist? Was denken Sie, was nimmt andere Person heraus? Was war entlastend? – Eigene Anteile der Patient:in: Eigene Verhaltensanteile, die im Paargespräch ersichtlich wurden. Bewusstsein für eigene Anteile herausarbeiten – Transfer auf zentrale Therapieanliegen in der Einzeltherapie: Verknüpfung mit Hauptthemen in der Therapie (der Patient:in als individuelle Person) – Abschluss / Bogen schließen: Ok, gibt es noch andere Aspekte im Paargespräch, die wir noch nicht angesprochen haben? (Falls nein  Einzeltherapie). Achtung: vielleicht gibt es Dinge, die nicht angesprochen sind. Diesen Themen Raum geben („Störungen haben Vorrang“). Familiengespräche Familiengespräche: – Therapieregeln: Ziel – gutes Gespräch, wo jede Person zu Wort kommt, darf durchaus zwischendurch auch noch etwas lustig sein, nicht Köpfe einschlagen – Beginn: Allgemeines Anliegen formulieren (Oberthema für Familiengespräch, 90 Minuten) – Auftragsklärung: Off ene Frage, beide beantworten: Was sind Hauptanliegen der Stunde? Hauptschwierigkeit (max. 2 Themen) – Regel im Familiengespräch: Allparteilichkeit & Zirkularität; Therapeut:in lässt Kinder zu Wort kommen (falls Erwachsene in Einzeltherapie) – 1. Zielexploration: Exploration und Koordination der Wünsche, wie Zielzustand ausschauen soll – 2. Problemexploration: Exploration und Koordination der Schwierigkeiten – 3. Möglichkeitsraum öff nen: Sammeln von konkreten Veränderungsmöglichkeiten – 4. Formulierung eines Auftrags: Gemeinsame Lösungsversuche konkretisieren (wann, wo, was) – 5. Danken: Besten Dank, dass Sie sich beide die Zeit genommen haben. Ich bin Ihnen sehr dankbar dafür. Gespräch war sehr wichtig und zentral. Mehrgenerationen-Gespräche Größere Gruppe: – Therapieregeln: Ziel – gutes Gespräch, wo jede Person zu Wort kommt, dafür sind wir alle verantwortlich. – Beginn: Allgemeines Anliegen formulieren (Wir sind hier um Oberthema zu besprechen, ist das richtig? 90 Minuten) – Auftragsklärung: Off ene Frage, beide beantworten: Was sind Hauptanliegen der Stunde? Hauptschwierigkeit (max. 2 Themen) – Regel im Mehrgenerationen-Gespräch: Allparteilichkeit & Zirkularität; Therapeut:in lässt alle zu Wort kommen – 1. Zielexploration: Exploration und Koordination der Wünsche, wie Zielzustand ausschauen soll – 2. Problemexploration: Exploration und Koordination der Schwierigkeiten – 3. Möglichkeitsraum öff nen: Sammeln von konkreten Veränderungsmöglichkeiten – 4. Formulierung eines Auftrags: Gemeinsame Lösungsversuche konkretisieren (wann, wo, was) – 5. Danken: Besten Dank, dass Sie sich beide die Zeit genommen haben. Ich bin Ihnen sehr dankbar dafür. Gespräch war sehr wichtig und zentral. Systemische Gruppen Gruppe ab 4 Personen: – Therapieregeln: 1) Verschwiegenheit, 2) respektvoller Umgang (Frage: wie wäre es für mich), 3) Verantwortung aller, dass alle zu Wort kommen dürfen, 4) Wünsche äußern, wenn etwas stört (ich-Botschaften) – Beginn: Allgemeines Anliegen formulieren (Wir sind hier um Oberthema zu besprechen, ist das richtig? 90 Minuten) – Auftragsklärung: Stundenthema vorgeben. Hauptschwierigkeiten/ -Themen sammeln (max. 2 Themen) – Hauptvorteil: Koalitionen und Grenzen über die verschiedenen Familien und Generationen hinweg – 1. Zielexploration: Exploration und Koordination der Wünsche, wie Zielzustand ausschauen soll – 2. Problemexploration: Exploration und Koordination der Schwierigkeiten – 3. Möglichkeitsraum öff nen: Sammeln von konkreten Veränderungsmöglichkeiten – 4. Was nehme ich für mich raus: Eigene Einsichten deklarieren und Lösungsversuche konkretisieren – 5. Danken: Besten Dank, dass Sie sich beide die Zeit genommen haben. Ich bin Ihnen sehr dankbar dafür. Gespräch war sehr wichtig und zentral. Mischsettings Erstgespräch Patient:in Erstgespräch Patient:in & Partner:in Sitzung 1: Patient:in Sitzung 2: Patient:in Sitzung 3: Patient:in Sitzung 4: Patient:in & Partner:in Sitzung 5: Patient:in Sitzung 6: Patient:in Sitzung 7: Patient:in gesamte Familie Sitzung 8: Patient:in Sitzung 9: Patient:in Abschlusssitzung: Patient:in & Partner:in Abschlusssitzung: Patient:in Mehrere ambulante Therapeut:innen mit Schwerpunkten möglich Zirkuläres Fragen Definition Prototypisch: Perspektiven der andern in die Fragen einbinden Fragen: - Konsequenzen: Konsequenzen von eigenem Verhalten bei anderen - Triadisch Denken: Was denken Sie, was XY denkt? - Beobachtungsfrage: Was fällt ihnen auf wenn XY mit SY, TZ? - Relevante Personen: Wer ist an was beteiligt? - Diskriminationsfragen: Was unterscheidet sich XY mit SY und XY mit TZ? - Gewichtungs- & %Fragen: Wer hat am meisten Anteile? Wieviele? - Übereinstimmungsfragen: Wer stimmt mit wem überein? - Subsysteme: Wer bildet mit wem Allianzen? - Zielfragen: Was denken Sie, was YZ möchte? - Veränderungsfrage: Was wäre für XY eine gute Lösung? Übung Zu zweit Person: Wählen Sie eine nahe Person XY Therapeut*in – Stellen Sie indirekte/zirkuläre Fragen XY + Person: - XYSie: Was denkt XY über Sie? Was Sie mögen, was Sie gut können, was weniger? - XY (SieXY): Was denkt XY, was Sie über ihn denken? Wo denken Sie hat er/sie ein anderes Bild? - XY*Sie: Wo bestehen Gemeinsamkeiten? Denkt er/sie auch, dies seien Gemeinsamkeiten? - XY*Sie von Außen: Was denken andere Personen aus Ihrem Umfeld, wenn Sie über Sie und XY denken? Was teilen Sie? Wo sind Sie sich verschieden? Wer denkt, was über Sie beide? Take home message – Mehrpersonen-Setting bereitet Freude – Therapeut:innenrolle etwas zurückhaltender; andere arbeiten für uns! – Keine Angst vor Mehrpersonen-Settings! Heute: Prüfungsrelevant - Grober Überblick über zentrale Aspekte in den verschiedenen Settings kennen - Idee haben, wie ich einzelne Gespräche in Mehrpersonen-Settings gestalten kann Text: Schlippe Prof. Dr. Christoph Flückiger Kontexte verstehen Systemisch Denken & therapeutisch Handeln

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