EuD23 Diabetes mellitus Typ 1 im Kindesalter PDF

Diabetes mellitus Typ 1 im Kindesalter – eine Herausforderung für die ganze Familie Isabelle Rieckh EuD23; 18.12.2024  Departement Gesundheit | Fachbereich Ernährung und Diätetik  1. DMT1 – Unterschiede im Kindes- und Erwachsenenalter 2. Herausforderungen für Eltern und Diabetesteam 3....

Diabetes mellitus Typ 1 im Kindesalter – eine Herausforderung für die ganze Familie Isabelle Rieckh EuD23; 18.12.2024  Departement Gesundheit | Fachbereich Ernährung und Diätetik  1. DMT1 – Unterschiede im Kindes- und Erwachsenenalter 2. Herausforderungen für Eltern und Diabetesteam 3. Prävalenz und Inzidenz des DMT 1 im Kindesalter 4. Symptome und Wichtigkeit der frühzeitigen Symptomerkennung 5. Leitlinien Ernährungsempfehlungen bei DMT1 im Kindesalter 6. Ersteintritt mit Diagnose DMT1 – was gibt es zu beachten und wie gehen wir vor? Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences  Lernziele 1. Die Studierenden nennen Unterschiede in der Therapie des DMT1 im Kindesalter und bei Erwachsenen 2. Die Studierenden kennen die Symptome eines DMT1 im Kindesalter und wissen um die Wichtigkeit der Früherkennung 3. Die Studierenden kennen die Ernährungsempfehlungen bei Kindern mit DMT1 und beziehen sich dabei auf aktuelle Leitlinien 4. Die Studierenden wissen, was es bei einem Erstkontakt mit einem Kind mit einem neudiagnostizierten DMT1 und dessen Familie zu beachten gibt. Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences  DMT1 bei Kindern – was ist anders als bei Erwachsenen? Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences  Prävalenz und Inzidenz des DMT1im Kinder- und Jugendalter  Häufigste Stoffwechselerkrankung im Kindes- und Jungendalter und nach Asthma die 2. häufigste, chronische Erkrankung  Prävalenz CH: ca. 3 000 Kinder/Jugendliche mit einem Typ 1 Diabetes – Tendez steigend  Inzidenz CH: von 8/100 000 Kinder (≤ 15-jährig) im 1991 auf 13.1 im Jahr 2008. Klee, P. et al. (2017). Behandlung von Typ 1 Diabetes im Kindes- und Jugendalter. Schweiz Med Forum ;17(46):998-1007 Hausschild , M. et al. (2016). Diabetische Kinder und Jugendliche in der Schule. Paediatrica 1/2016 Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences  Prävalenz und Inzidenz des DMT1im Kinder- und Jugendalter  Häufigste Stoffwechselerkrankung im Kindes- und Jungendalter und nach Asthma die 2. häufigste, chronische Erkrankung  Prävalenz CH: ca. 3 000 Kinder/Jugendliche mit einem Typ 1 Diabetes – Tendez steigend  Inzidenz CH: von 8/100 000 Kinder (≤ 15-jährig) im 1991 auf 13.1 im Jahr 2008. Klee, P. et al. (2017). Behandlung von Typ 1 Diabetes im Kindes- und Jugendalter. Schweiz Med Forum ;17(46):998-1007 Hausschild , M. et al. (2016). Diabetische Kinder und Jugendliche in der Schule. Paediatrica 1/2016 Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences  Kinder mit DMT1 – Symptome im Überblick Welche Symptome kennt ihr? Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences  Die Symptomerkennung ist essentiell – und kann Leben retten!  Zu späte Diagnose: Diabetische Ketoazidose bis hin zum ketoazidotischen Koma  Ketoazidose = Schwerwiegende Stoffwechselentgleisung bei Insulinmangel  Azidose = Übersäuerung des Blutes – ausgelöst durch Ketonkörper die in Folge des Insulinmangels bei DMT1 gebildet werden  CAVE Immer ein Notfall – lebensbedrohliche Situation! Kinder, die mit einer Ketoazidose ins Spital kommen haben eine deutlich schwierigere Stoffwechseleinstellung sowie ein erhöhtes Risiko für Spätkomplikationen! Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Herausforderungen für Betreuungspersonen und Diabetesteam Jugendalter Babies und Kleinkinder Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Fallbeispiel Felix, 4 Monate  Termingeburt, KG & KL: 50. Perz  Voll gestillt, gute Gewichtszunahme  Mit knapp 2 Mo auf Notfall:  dehydriert,  schlechter AZ,  schwere Lethargie und Schläfrigkeit  Polypnoe und Tachykard  Laboruntersuchung: BZ von 40.9 mmol/l & metabolische Azidose => diabetische Ketoazidose  3 Tage Neoips, IV- Flüssigkeit und Insulintherapie  Anschliessend in Absprache mit Eltern – auf Pumpentherapie gesetzt  Alle 2.5 h BZ Ko ( ~10x/24 h) um aktue Hypoglykämie zu verhindern  0.05- 0.1 IE Novorapid/ 10-15 g KH  Korrekturinsulin: 0.1 IE ab 8.5 mol/l, senkt BZ um 2 mmol Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences  Mein Kind hat Diabetes mellitus Typ 1 – Perspektive Eltern Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences  Ernährungsempfehlungen bei Kinder und Jugendlichen mit einem DMT1 Kapitel 9: Ernährungstherapie Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences  Blutzucker-Zielwerte für alle Kinder und Jugendliche mit Diabetes ISPAD Guidelines 2022 und S-3 Leitlinien 2023 Blutzucker-Zielwerte HbA1c < 7%* Routinemässiger Blutzucker Zw. 4-10 mmol/l (Fingerkapillarglukosewert) * Dieser Wert muss individuell angepasst werden, mit dem Ziel, einen Wert zu erreichen, der so nahe wie möglich am Normalwert liegt, und gleichzeitig schwere Hypoglykämien, häufige leichte bis mittelschwere Hypoglykämien und übermäßigen Stress/Belastung für das Kind mit Diabetes und seine Familie zu vermeiden. Unverzichtbare Aspekte für ein erfolgreiches Glukosemanagement: HbA1c-Messungen mindestens vierteljährlich Blutzuckermessung mit CGM oder selbst durchgeführten Blutzuckermessungen bis zu 6-10 x pro Tag regelmäßige Überprüfung der Glukosewerte und ggf. Anpassung der Therapie Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences  Ernährungsempfehlungen ISPAD Guidelines 2022 – Meine Top Picks  Eine Ernährungstherapie ist für alle Kinder und Jugendlichen mit DMT1 empfohlen  Die Ernährungsberatung sollte an kulturelle, ethnische und familiäre Traditionen sowie den kognitiven und psychosozialen Umständen des Kindes und der Familie angepasst werden  Die Ernährungsempfehlungen basieren auf den Grundsätzen einer gesunden Ernährung, die für alle Kinder und Familien geeignet sind. Ziel: Verbesserung der des DMT1 Outcomes und Reduktion von kardiovaskulärem Risiko  Eine spezialisierte pädiatrische Ernährungsfachperson mit Erfahrung in der Behandlung von DMT1 bei Kindern sollte Teil des multidisziplinären Teams sein und so früh wie möglich nach der Diagnose zur Verfügung stehen, um eine beständige Beziehung aufzubauen.  Regelmässige Kontrolle von Körpergrösse und Körpergewicht im Rahmen eines kontinuierlichen Monitorings von Wachstum und Entwicklung der Kinder ist erforderlich.  Fett und Eiweiß in der Nahrung beeinflussen die frühe und verzögerte postprandiale Glykämie. Bei Mahlzeiten mit hohem Eiweiß- und Fettgehalt müssen sowohl die Insulindosis als auch das Verabreichungsmuster geändert werden.. Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences  Verteilung der Makronährstoffe bei DMT1 gemäss ISPAD Guidelines 2022 Beispiel: Anna, 8 Jahre, 26 kg => Kcal-Bedarf: ca. 1640 kcal (63 kcal/kgKG) KH: ca. 50 % = 820 kcal = 205 g/d - (davon max. 164 kcal/d aus Saccharose = > 10 Würfelzucker/d) Fett: ca. 35% = 574 kcal = 64g /d Protein: ca. 15% = 246 kcal = 62 g/d Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences  Stellt euch vor……. ..... Ihr seid im Praktikum im Kinderspital und am Morgen, als ihr ins Büro kommt, liegt diese Verordnung auf eurem Tisch:  Was macht ihr? Wie bereitet ihr euch vor auf die erste Begegnung mit der Familie? Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences  Vergesst nicht, in welcher Situation die Familie sich befindet Angst Ohnmachts- Überforderung gefühl Trauer Schuld Verdrängen Übermüdet Ausnahme- Schock zustand Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Erstkontakt mit Familie Sutter 1. Vorstellen und Zuhören 2. Fragen klären, Druck aus der Situation rausnehmen 3. Zeit nehmen und präsent sein. 4. Vorwissen abholen. Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences  Beratung von Familie Sutter – wie gehen wir vor? 1. Ernährungsanamnese und Einschätzung der durchschnittlichen, täglichen Kohlenhydratzufuhr Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Beratung von Familie Sutter – wie gehen wir vor? 2. Kohlenhydratschulung: Was sind Kohlenhydrate und wo sind diese enthalten? Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences  Beratung von Familie Sutter – wie gehen wir vor? 3. Wieviel Kohlenhydrate sind in welchen Lebensmitteln enthalten?  Abwägen…  Werte berechnen…  Verpackungen lesen  Später: Kohlenhydrate schätzen Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences  Beratung von Familie Sutter – wie gehen wir vor? 4. Mahlzeitenzusammensetzung– Warum ist das wichtig bei einem DMT1? Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Beratung von Familie Sutter – wie gehen wir vor? 5. Spezielle Situationen - im Krankheitsfall, beim Sport, Kindergeburtstage etc. Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences  Ein starkes Team – das A & O in der Betreuung von Familien und Kindern mit einem DMT1 Kinder- und Jungendpsychiatrie Sozialdienst Diabetologen Diabetesfach Ernährungs- beratung beratung Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences Noch Fragen? Berner Fachhochschule | Haute école spécialisée bernoise | Bern University of Applied Sciences