Die Empirische Bildungsforschung: Was ist das? PDF
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Universität Regensburg
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Summary
Diese Forschungsarbeit behandelt die empirische Bildungsforschung und die zugrundeliegenden Methoden. Sie diskutiert qualitative und quantitative Forschungsansätze, Theorien und Hypothesen. Der Fokus liegt auf der Analyse des Bildungssystems durch einen empirischen Blickwinkel.
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Die Empirische Bildungsforschung: Was ist das? Aufstieg Ist das so wichtig mit der Evidenz? „Teaching is not at present a research-based profession“ (David G. Hargreaves, 1996) „Evidence-Based Education“ seit ca. 1995 Teilnahme Deutschlan...
Die Empirische Bildungsforschung: Was ist das? Aufstieg Ist das so wichtig mit der Evidenz? „Teaching is not at present a research-based profession“ (David G. Hargreaves, 1996) „Evidence-Based Education“ seit ca. 1995 Teilnahme Deutschlands an einer neuen Welle von internationalen Schulleistungstests ◦Ab 1995: Trends in International Mathematics and Science Study (TIMSS) der International Association for the Evaluation of Educational Achievement (IEA) ◦Ab 2000: Programme for International Student Assessment (PISA) der Organisation for Economic Co-operation and Development (OECD) „Pisa-Schock“ um 2000 ◦Eine Debatte über die mittleren Ergebnisse deutscher Schüler:innen ◦Ausbau der empirischen Bildungsforschung ◦System für „Bildungsmonitoring“ zur Verzahnung von Theorie, Empirie und Praxis im gesamten deutschen Bildungssystem (IQB Teil dieses Systems) De nition Die empirische Bildungsforschung betrachtet unser Bildungssystem durch einen empirischen Blickwinkel. —> Eine „tautologische De nition“: Begriff wird durch den Begriff de niert. Empirie: Gewinnung von Wissen durch die Erfahrung „Bildung“ in der empirischen Bildungsforschung wird eng de niert Formale Bildungsangebote Eine ausführliche De nition der empirischen Bildungsforschung —> s. Grips (Gräsel, 2022, S.4) De ntionsmerkmale: Bildungsrealität: das tatsächlich vorhandene Bildungssystem in einer Gesellschaft Institutionalisierte Bildung (v.a. Schulen) Bildungsprozesse in solchen Kontexten ◦Welche Quali kationen und Kompetenzen ◦Wie erwirbt man sie? ◦Wozu erwirbt man sie? Zugänge und Methoden Exkurs: Falsi zierbarkeit nach Karl Popper Karl Popper (1902-1944) Philosoph, Gedanken über Wissenschaftlichkeit ◦Kritischer Rationalismus ‣ Falsi zierbarkeit (=Überprüfbarkeit) ‣ Revidierbarkeit ‣ —> weitreichende Konsequenzen wie man forscht und Erkenntnisse gewinnt ‣ Fallibilismus bezeichnet das Bewusstsein für die prinzipielle Fehlbarkeit unseres Vermögens, die absolute Wahrheit zu erkennen —> Anerkennung der Fehlbarkeit des Menschen Zugänge Das Wie Empirische Bildungsforschung geht empirisch, rational und kritisch vor ◦Empirisch weil evidenzbasiert ◦Rational, weil schlussfolgernd ◦Kritisch, weil falsi zier- und/oder revidierbar Qualitative und quantitative Methoden (für uns: selektive Schwerpunktsetzung auf quantitative Methoden) ◦Qualitativ: Einzelfälle/besondere Fälle untersuchen und dadurch verstehen —> häu g genutzte Methode bei neuen Fragestellungen —> Experimente, systematische Beobachtungen Quantitative empirische Bildungsforschung (setzt an der Basis qualitativer Forschung an) Ausgangspunkt Annahme: Eine objektive Realität existiert Ausgangspunkt: Eine neue Frage Kontext: im Rahmen einer bestehenden Theorie (z.B.. ein Modell) Theorie und Hypothese unterscheiden Theorien: allgemeingültige Erklärungen (gestützt auf Forschungsergebnissen) Hypothesen: überprüfbare vorläu ge Annahmen zur Prüfung oder Weiterentwicklunug einer Theorie Ablauf 1 Ausgangstheorie trifft auf neue Idee —> Frage/ Hypothese L 5 Auswertung und ggf. Anpassung 2 der Ausgangstheorie Methodenauswahl 4 Erhebung 3 Operationalisierung r 1. Ausgangstheorie trifft auf neue Idee —> Frage / Hypothese 2. Methodenauswahl verschiedene Methoden hängen von Art der Fragestellung ab ◦ Hypothese hat mit Einstellungen der Menschen zu tun —> z.B. Befragung ◦Hypothese hat mit dem Verhalten der Menschen zu tun —> z.B. Experiment Methoden (Grundkonzepte) experimentell oder nichtexperimentell? experimentelle Ansätze ◦Experiment (Grundidee) ‣ Untersuchung von Ursachen-Wirkungs-Zusammenhängen ‣ „Beim Experiment geht es darum, unter möglichst gleichgehaltenen Bedingungen die Wirkung der Veränderung einer unabhängigen Variablen auf eine abhängige Variable zu beobachten.“ unabhängige Variable: wird systematisch verändert ◦z.B. Änderung der Tintenfarbe zur Korrektur (z.B. blau & rot) ◦unabhängige Variable (UV) heißt auch „Eingangsvariable“ abhängige Variable (AV) heißt auch „Antwortvariable ◦ist die Variable auf die sich die unabhängige Variable auswirkt ◦Schüler bekommen korrigierten Texte mit unterschiedlicher Tintenfarben —> Reaktion der Kinder (Dauer der Beschäftigung mit dem Text) Konstanthaltung (Gleichhaltung) anderer Faktoren —> dadurch, dass man genau weiß was sich verändert, kann man Wirkungszusammenhänge verstehen Planmäßigkeit Wiederholbarkeit nichtexperimentelle Ansätze ◦keine experimentelle Manipulation ◦Beobachtungsstudien oder Feldstudien ◦Warum brauchen wir nichtexperimentelle Ansätze ‣ Kostenfaktoren ‣ ethische Vertretbarkeit ◦Querschnittstudien und Längsschnittstudien (Korrelation) ‣ Fazit: Korrelationen sagen uns, dass zwei Merkmale zusammenhängen, aber nichts über die Wirkrichtung zwischen den beiden Merkmalen ◦Einzelne Methoden: Fragebogen, Tests, Interviews, quantitative Textanalyse 3. Operationalisierung Merkmale und Faktoren werden beobachtbar und messbar gemacht 4. Erhebung Stichprobenziehung ◦represantive Stichprobe ◦Gelegenheitsstichprobe 5. Auswerung und ggf. Anspassung der Ausgangstheorie