Vergleichende Politikwissenschaft - Wahlsysteme - PDF
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University of St. Gallen
Oliver Strijbis
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This document discusses political science, focusing on election systems. It includes various aspects of election systems, their functionalities, the different models from the past, and a brief overview of political science in general.
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Vergleichende Politikwissenschaft Wahlsysteme: Anwendungen Prof. Oliver Strijbis 1 Bevor wir beginnen: Gibt es bandwagoning bei Abstimmungen? Test für die Umweltverantwortungsinitiative: Bandwagoning Effekt: Erwartung, dass Vorlage angenommen wird,...
Vergleichende Politikwissenschaft Wahlsysteme: Anwendungen Prof. Oliver Strijbis 1 Bevor wir beginnen: Gibt es bandwagoning bei Abstimmungen? Test für die Umweltverantwortungsinitiative: Bandwagoning Effekt: Erwartung, dass Vorlage angenommen wird, erhöht Wahrscheinlichkeit Ja zu stimmen. Titanic Effekt: Erwartung, dass Vorlage abgelehnt wird, verringert Wahrscheinlichkeit Ja zu stimmen. Underdog Effekt: Erwartung, dass Vorlage abgelehnt wird, erhöht Wahrscheinlichkeit Ja zu stimmen. → Erhöhung des erwarteten Ja-Anteils durch Vergleich mit KVI (50,7% Ja) → Verringerung des erwarteten Ja-Anteils durch Vergleich mit Volksinitiative «Grüne Wirtschaft» (36,4% Ja) 2 Bevor wir beginnen: Gibt es bandwagoning bei Abstimmungen? Abbildung: Effekt von Treatment auf Erwartung Ja-Stimmenanteil bei der Umweltverantwortungsinitiative («Manipulationscheck») 3 Bevor wir beginnen: Gibt es bandwagoning bei Abstimmungen? Abbildung: Effekt von Treatment auf Stimmabsicht bei der Umweltverantwortungsinitiative 4 Bevor wir beginnen: Gibt es bandwagoning bei Abstimmungen? Abbildung: Resultat von «second stage» (Treatments => Erwartungen => Ja-Absicht) 5 Inhalte heute: 1. Wahlrecht und Wahlverhalten 2. Wahlrecht und räumliches Wählen 3. Wahlrecht und ethnischer Konflikt 6 1. Wahlrecht und Wahlverhalten (1) 1 Runde Abstände: 1. Wahl: 11 -> 0 2. Wahl: 11 -> 0 3. Wahl: 11 -> 0 4. Wahl: 11 -> 0 2 Runde Abstände: 1. Wahl: 11 -> 4 2. Wahl: 11 -> 0 3. Wahl: 14 -> 4 4. Wahl: 11 -> 0 3 Runde Abstände: 1. Wahl: 11 -> A,B gewählt 2. Wahl: B -> 4 1. Wahl: 11 -> B,C gewählt 2. Wahl: C -> 4 1. Wahl: 11 -> B,C gewählt 2. Wahl: C -> 4 1. Wahl: 11 -> B,C gewählt 2. Wahl: C -> 4 7 1. Wahlrecht und Wahlverhalten (2) Duverger's Gesetz: Das Mehrheitswahlrecht (FPTP) begünstigt Zweiparteiensysteme, während das Verhältniswahlrecht (PR) und das Zweirundensystem (TSR) Mehrparteiensysteme begünstigen Je nach Wahlsystem kann man nicht richtig wählen, wenn man nach Zwei Effekte: seiner ersten Präferenz wählt. Mechanischer Effekt reine Umwandlung von Anzahl Stimmen in Sitze Psychologischer Effekt besteht darin, wenn man weiss wie die Präferenzen verteilt sind, dazu tendiert, Leute zu wählen die überhaupt eine Chance hätten 8 1. Wahlrecht und Wahlverhalten (3) Duverger's mechanischer Effekt: Das Ausmass, in dem die Umwandlung von Stimmen in Sitze dazu führt, dass der Sitzanteil vom Stimmenanteil abweicht (Disproportionalität) Bei FPTP: Alle ausser den stärksten (zwei) Parteien sind stark unterrepräsentiert, da sie dazu neigen, in jedem Bezirk zu verlieren. 9 1. Wahlrecht und Wahlverhalten (4) Der psychologische Effekt von Duverger: In FPTP: Die Wähler erkennen, dass sie ihre Stimme vergeuden, wenn sie nicht für einen der (zwei) stärksten Kandidaten stimmen Daher stimmen sie für einen der beiden stärksten Kandidaten („strategische Wahl“, „taktische Wahl“) Kandidaten, die nicht erwarten können, den Wahlkreis zu gewinnen, treten nicht an.Man versucht Allianzen zu bilden mit den ähnlichen Präferenzen und dann die anderen zu schlagen -> strategisch koordinieren Der psychologische Effekt verstärkt also den mechanischen Effekt. 10 1. Wahlrecht und Wahlverhalten (5) Überarbeitung des Duvergerschen Gesetzes (Fortsetzung): Es können nur die Wähler, nur die Kandidaten oder beide koordinationsfähig sein Die Fähigkeit zur Koordinierung hängt ab von (Cox): - Verfügbare und vertrauenswürdige Informationen über die Präferenzen der Wählerschaft - Dass sich die Erwartungen bezüglich Stimmenanteil zwischen erstem und zweitem Verlierer deutlich unterscheiden (sonst wissen Wähler nicht auf wen koordinieren) - Ideologische Nähe der Kandidaten Wähler und Kandidaten können lernen und somit ihre Koordinationsfähigkeit verbessern 11 1. Wahlrecht und Wahlverhalten (6) Überarbeitung des Duvergerschen Gesetzes (Fortsetzung): Wenn Wählerschaft korrekte Erwartungen hat und ideologische Nähe berechnen kann, dann kann Duverger’s kann allgemeine Regel abgeleitet warden, dass sich die Stimmen auf M + 1 Kandidierende konzentrieren, wobei M die Wahlkreisgrösse angibt (Duverger’s Gleichgewicht) Es kann also auch strategisches Wählen bei PR und TRP erwartet werden Allerdings ist es nur für kleine Wahlkreise und relative stabile Parteiensysteme (wenig Volatilität) realistisch, da sonst nicht antizipiert werden kann, welche Kandidierende Platz M bzw. M + 1 einnehmen dürften. 12 1. Wahlrecht und Wahlverhalten (7) Evidenz zu Duverger’s Gesetz im Labor: Wird eingefügt 13 1. Wahlrecht und Wahlverhalten (8) In der Realität hat man hunderte Wahlkreise -> Situationen sind unterschiedlich -> Warum soll es zu einem Zwei-Parteien System kommen, wenn man mehrere Wahlkreise hat? Verlinkung der Wahlkreise und Duverger-Gesetz (Forts.): Das Duverger'sche Gesetz ist auf der Ebene der Wahlkreise sinnvoll, aber warum sollte es sich auf nationale Parteiensysteme beziehen? Leys: Die Wähler wählen strategisch im Hinblick auf die Verteilung der Sitze im Parlament, das auf nationaler Ebene angesiedelt ist Sartori: Das Duvergersche Gesetz funktioniert nur, wenn es landesweite Parteiorganisationen und Ideologien gibt 14 1. Wahlrecht und Wahlverhalten (9) Cox sagt dass es hauptsächlich eine Koordination der Eliten sind Verlinkung der Wahlkreise und Duverger'sches Gesetz (Forts.): Cox’ Grössenvorteile: Eine nationale Gruppe benötigt eine grosse Anzahl von Gesetzgebern und versucht, potenzielle Gesetzgeber aus verschiedenen Wahlkreisen zur Teilnahme an einer grösseren Organisation zu bewegen, weil …... sie die nationale Regierung kontrollieren will... sie die Präsidentschaftswahlen gewinnen/profitieren will... sie das Amt des Ministerpräsidenten anstrebt... sie Sitze im Oberhaus gewinnen will... sie Wahlkampfgelder erhalten will 15 1. Wahlrecht und Wahlverhalten (10) Abbildung: Wahlresultat und Sitzverteilung bei den britischen Wahlen 2024 mechanischer E ekt man sieht wenig 33,7% v für 63,2% s! strategisches Nicht so schlimm, wenn gross und „strongholds“ Wählen Kaum benachteiligt, wenn geographisch konzentriert. Katastrophal, wenn Dritte oder mehr und geographisch verteilt. wären besser da gestanden, wenn sie für die zweite Wahl gestimmt hätten 16 1. Wahlrecht und Wahlverhalten (11) Abbildung: Wahlresultate bei polnischen Parlamentswahlen 1993 die Wähler haben über die Jahre dazugelernt 2023 Polen hat eine 5% Wahlhürde: Von 35,1% vergeudete Stimmen auf 3,6% 17 1. Wahlrecht und Wahlverhalten (12) Abbildung: Wahlresultate bei französischen Parlamentswahlen 2017 dümmste linke der Welt -> klar verloren, weil sie nicht koordiniert haben -> alle getrennt und nicht in die zweite Wahlrunde gekommen, deswegen insgesamt wenig Sitze 18 1. Wahlrecht und Wahlverhalten (13) Abbildung: Erster Wahlgang Zweiter Wahlgang Wahlresultate bei französischen Parlamentswahlen 2017 19 1. Wahlrecht und Wahlverhalten (14) Erster Wahlgang Zweiter Wahlgang Abbildung: Wahlresultate bei französischen Parlamentswahlen 2024 20 1. Wahlrecht und Wahlverhalten (15) Abbildung: Wahlresultate bei polnischen Parlamentswahlen (Forts.) Fusionen/ Wahlallianzen Die Parteien haben gelernt sich zusammenzuschliessen -> Striche hoch (kleine Partei mit grosser Zusammengeschlossen) 21 1. Wahlrecht und Wahlverhalten (16) Abbildung: Zunahme strategischen Wählens in kleinen Wahlkreisen ohne ethnischen Konflikt SF ratio = VM+2 / (VM+1 + VM+2) d.h. Wähleranteil von erstem Verlierer als Anteil Wähleranteil von erstem um zweitem Verlierer. Wenn Wählerinnen strategisch sind, dann sollte zweite Verlierer viel weniger Stimmen machen als erster Verlierer. Quelle: Selb 2012 22 1. Wahlrecht und Wahlverhalten (17) Verlinkung der Wahlkreise historisch Man würde erwarten, dass es üer die Zeit mehr Koordination gibt, weil man immer die gleiche Ausgangslage hat. Quelle: Caramani 2005 23 Inhalte heute: 1. Wahlrecht und Wahlverhalten Ein uss des Wahlsystems auf das Wahlverhalten 2. Wahlrecht und räumliches Wählen 3. Wahlrecht und ethnischer Konflikt 24 2. Wahlrecht und räumliches Wählen (1) In der Diskussion um den Effekt des Wahlsystems haben wir angenommen: Für strategisches Wählen bei Mehrheitswahlen: Präferenzordnungen nicht weiter spezifiziert Für Koordinierung: Präferenzordnungen basierend auf ideologischer Distanz (Cox) Stabile Position von Kandidierenden (bzw. Parteien) Was, wenn Kandidierende/Parteien ihre ideologischen Positionen ändern können? 25 2. Wahlrecht und räumliches Wählen (2) Modelle des Wettbewerbs: ! Wahlwettbewerb, Wahlmarkt ! Downs (1957), An Economic Theory of Democracy. Rational choice Ansatz: ! Parteien maximieren Macht/Geld: Maximierung von Stimmen und/oder Jobs (Sitze im Parlament, Jobs in Regierung) ! WählerInnen maximieren Präferenzen: 1. Präferenzen geordnet 2. Nähe zwischen Präferenzen und Parteiprogrammen bekannt 3. Parteiprogramme = Policies 26 2. Wahlrecht und räumliches Wählen (3) Tabelle: Die Marktanalogie Dimensionen Wirtschaft Politik Markt Ökonomisch Wahlen Firmen Parteien Akteure KonsumentInnen WählerInnen Profit Geld Stimmen Produkte, Wir kaufen ein Programm, dass Angebot Programme, Policies unseren Präferenzen am nächsten Dienstleistungen ist -> rational choice oder andere Nachfrage Produkt-Präferenzen Policy-Präferenzen Theorien der VWL Kommunikation Werbung Kampagnen 27 2. Wahlrecht und räumliches Wählen (4) Konsumenten entscheiden nur darauf, wie weit sie gehen müssen -> Maximierung der Distanz Die räumliche Analogie von Hotteling (1929): ! Eine Strasse mit Einwohnern ! Zwei Bäckereien mit B zieht eher in die Mitte identischem Angebot ! Idealer Ort: Median- Einwohner so lange bis sie in der Mitte sind und sich den Markt 50/50 aufteilen Quelle: Linhart 2014 28 2. Wahlrecht und räumliches Wählen (5) Das Modell von Downs (1): ! Ideologischer Raum (Links-Rechts) anstatt des geographischen Raumes. ! Variable Verteilung von WählerInnen: "[I]f we know something about the distribution of voters’ preferences, we can make specific predictions about how ideologies change in content as parties maneuver to gain power" (p. 114). Downs, A. (1957). An Economic Theory of Democracy. New York: Harper and Row. 29 2. Wahlrecht und räumliches Wählen (6) guter Ausgangspunkt um die Realität zu erklären Das Modell von Downs (2): Medianwählertheorem bei Normalverteilung Anzahl Medianwählerin Wählerinnen z.B. in den USA optimale Distanz, wenn die Wähler nach sieht man extreme ideologischer Präferenz wählen Polarisierung, obwohl man ein zwei Parteien nach Majorzsystem: 2 Parteien in der Mitte System hat man muss links rechts etwas ändern um 0 25 50 75 100 das zu Parteien erklären A A’ B’ B 30 2. Wahlrecht und räumliches Wählen (7) Das Modell von Downs (3): 1. Medianwählertheorem Konvergenz in Richtung Medianwählerin und steigende Ähnlichkeit zwischen Parteiprogrammen: Definition: Wählerin, welche die Verteilung von Wählerinnen auf einer Skala in zwei gleiche Hälften teilt. Verteilung 0 bis 100, in welcher auf jedem Punkt eine Wählerin steht (inkl. Position 0): die Medianwählerin ist auf 50 (d.h.: 50 Wählerinnen pro Seite). Wenn aber 50 Wählerinnen auf 100, und die restlichen regelmässig zwischen 49 und 99, dann ist die Medianwählerin auf Position 99. 2. Die meisten Wählerinnen sind in der Mitte 3. Im Zentrum der Achse sind Wählerinnen flexibler als auf den Extremen (stark ideologisch eingebunden) 31 2. Wahlrecht und räumliches Wählen (8) Das Modell von Downs (4): Reaktion auf Änderung der Präferenzen (z.B. Wahlrechtserweiterung 19. Jh.) Anzahl Wählerinnen bei mehr als zwei Parteien, kein klarer Mittelpunkt 0 25 50 75 100 Parteien C D A B 32 2. Wahlrecht und räumliches Wählen (9) Wahlsystem hat nicht nur E ekt auf die Anzahl der Parteien, sondern auch auf die Positionierung Implikation für Parteiensystem: ! Proporzwahlrecht: Viele Parteien => keine klare Implikation des Medianwählertheorems ! Majorzwahlrecht: Wenige (2?) Parteien => Gemäss Medianwählertheorem schwache Polarisierung ! Wahlrecht hat also (gemäss räumlicher Theorie) auch Effekt auf Polarisierung, nicht nur Fragmentierung des Parteiensystems! 33 2. Wahlrecht und Wahlverhalten (10) Welche Auswirkungen hat das Wahlsystem auf die Parteiensysteme? Zwei Strategien: 1. Zusammenhang zwischen Merkmalen des Wahlsystems (z. B. Wahlformel, Grösse der Wahlkreise) und den Parteiensystemen Misst das Wahlsystem nicht in seiner Komplexität Misst das Wahlsystem unabhängig von seiner Wirkung 2. Verknüpfung eines Masses für die mechanische Wirkung mit Parteiensystemen Ein Mass für alle relevanten Aspekte des Wahlsystems Die Grösse des mechanischen Effekts ist nicht unabhängig von seinem psychologischen Effekt => Unterschätzung des Effekts 34 2. Wahlrecht und Wahlverhalten (11) Grad der Disproportionalität: Misst den mechanischen Effekt empirisch Z.B. der Gallagher-Index: - V = Stimmenanteile - S = Sitzanteile - i = Partei - n = alle Parteien 35 2. Wahlrecht und Wahlverhalten (12) Wahlsystem und Disproportionalität in verschiedenen Ländern Quelle: Shugart and Taagepera 2017 36 Inhalte heute: 1. Wahlrecht und Wahlverhalten 2. Wahlrecht und räumliches Wählen 3. Wahlrecht und ethnischer Konflikt nicht Prüfungsrelevant 37 3. Wahlrecht und ethnischer Konflikt (1) Was für ein Wahlsystem sollte ausgewählt werden für Kontexte mit (ethnischen) Minderheiten? 1. Proporzwahlrecht (PR): - Führt zu Vertretung von Minderheiten - Führt zu Notwendigkeit von Koalitionsregierungen - Schafft Kompromisse zwischen Eliten - Aber: Fördert die Gründung ethnischer oder sonst “sectarian” Parteien und verstärkt damit gesellschaftliche Spaltungen 38 3. Wahlrecht und ethnischer Konflikt (2) Was für ein Wahlsystem sollte ausgewählt werden für Kontexte mit (ethnischen) Minderheiten? 2. Mehrheitswahlrecht (MR): - Wenn Wahlkreise klein und Gruppen und Wahlkreise nicht kongruent, gewinnt die Mehrheit und führt zu fehlender Repräsentation von Minderheiten. - Bei Alternative Vote haben gemässigte Parteien einen Vorteil, weil sie von strategischem Wählen profitieren - Wenn Wahlkreise relativ gross sind (und es zwei Wahlgänge gibt), dann profitieren ebenfalls gemässigte Kandidierende - Dies ist zumindest dann der Fall, wenn Ethnizität eine unter mehreren Erklärungen für Präferenzordnung 39 3. Wahlrecht und ethnischer Konflikt (3) Was für ein Wahlsystem sollte ausgewählt werden für Kontexte mit (ethnischen) Minderheiten? (Fort.) Test für Kanton Freiburg: - Ca. 2/3 Französisch, 1/3 Deutsch - Wahlsystem: MR mit zwei Sitzen (Ständerat), MR mit sieben Sitzen (Regierungsrat), PR mit sieben Sitzen (Nationalrat) - Alle drei Wahlen finden im gleichen Jahr statt (hier 2011) - Methode: Schätzung Wähleranteile nach Sprachgruppen mittels ökologischer Inferenzmethode 40 3. Wahlrecht und ethnischer Konflikt (4) Was für ein Wahlsystem sollte ausgewählt werden für Kontexte mit (ethnischen) Minderheiten? (Fort.) 41 Quelle: Stojanovic und Strijbis 2019 3. Wahlrecht und ethnischer Konflikt (5) Was für ein Wahlsystem sollte ausgewählt werden für Kontexte mit (ethnischen) Minderheiten? (Fort.) 42 Quelle: Stojanovic und Strijbis 2019 3. Wahlrecht und ethnischer Konflikt (6) Was für ein Wahlsystem sollte ausgewählt werden für Kontexte mit (ethnischen) Minderheiten? (Fort.) Quelle: Stojanovic und Strijbis 2019 43 3. Wahlrecht und ethnischer Konflikt (7) Was für ein Wahlsystem sollte ausgewählt werden für Kontexte mit (ethnischen) Minderheiten? (Fort.) Quelle: Stojanovic und Strijbis 2019 44 3. Wahlrecht und ethnischer Konflikt (8) Was für ein Wahlsystem sollte ausgewählt werden für Kontexte mit (ethnischen) Minderheiten? (Fort.) Es gibt noch andere Wahlsysteme mit noch stärkeren Anreizen für Ethnien- übergreifendes Wählen und multiethnische Kandidierende/Parteien (“zentripetale” Wahlsysteme) Horizontale Anreize: Vorteil für Parteien/Kandidierende, die über (alle) geographischen Einheiten Wählerinnen gewinnen Vertikale Anreize: Vorteil für Kandidiernde, die nicht der ethnischen Mehrheit angehören, innerhalb der Wahlkreise 45 3. Wahlrecht und ethnischer Konflikt (9) Was für ein Wahlsystem sollte ausgewählt werden für Kontexte mit (ethnischen) Minderheiten? (Fort.) 46 3. Wahlrecht und ethnischer Konflikt (10) Was für ein Wahlsystem sollte ausgewählt werden für Kontexte mit (ethnischen) Minderheiten? (Fort.) 47 3. Wahlrecht und ethnischer Konflikt (11) Was für ein Wahlsystem sollte ausgewählt werden für Kontexte mit (ethnischen) Minderheiten? (Fort.) 48 Wahlysteme Fazit: Grosse Varianz an Wahlsystemen zwischen/innerhalb von Staaten und (weniger) über die Zeit Wahlsysteme haben bedeutenden Effekt auf Wahlverhalten und damit auch Parteiensysteme Wahlsysteme können “engineered” werden, um ethnische Konflikte abzuschwächen Doch wie sehr sind Wahlsysteme unabhängig von gesellschaftlichen Konflikten oder ihre Folge? (Endogenität) 49