Ausbilderschein Handlungsfeld 2 PDF

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This document outlines the legal basis for vocational training planning in Germany, along with key points for developing a comprehensive training framework plan.

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**Handlungsfeld 2** **Grundlagen zum Ausbildungsplan** **Welches Gesetz bildet die Grundlage für die Planung einer Ausbildung?** **§ 5 BBIG Ausbildungsordnung.** Dies beinhaltet eine Einleitung zu der zeitlichen und sachlichen Gliederung der Ausbildung. Diese Gliederung wird auch als Ausbildungsr...

**Handlungsfeld 2** **Grundlagen zum Ausbildungsplan** **Welches Gesetz bildet die Grundlage für die Planung einer Ausbildung?** **§ 5 BBIG Ausbildungsordnung.** Dies beinhaltet eine Einleitung zu der zeitlichen und sachlichen Gliederung der Ausbildung. Diese Gliederung wird auch als Ausbildungsrahmenplan bezeichnet und umfasst damit das Recht und Groblernziele der Ausbildung. **Nach § 11 BBIG** ist der Betrieb verpflichtet einen solchen Ausbildungsplan zu erstellen. Diesen muss den Azubi spätestens zum Start der Ausbildung zusammen mit dem Berufsausbildungsvertrag aushändigen. **Welche punkte müssen bei dem Ausbildungsrahmenplan beachtet werden?** - Zeitliche Vorgaben: also wann soll der Azubi was vermittelt werden. - Das Ausbildungsziel in der vorgehenden Zeit erreicht werden kann. Dies ist in § 14 BBIG festgelegt. **Was muss vor der Erstellung der Ausbildungsrahmenplan beachtet werden?** Die betrieblichen Rahmenbedingungen müssen geprüft werden. Die Inhalte und Kriterien dieser Überprüfung sind in Handlungsfeld 1. **Welche Punkte müssen bei dem betrieblichen Ausbildungsplan berücksichtigt werden?** - Mindestanforderungen aus Ausbildungsrahmenplan berücksichtigen. - betriebliche Zusatzqualifikationen berücksichtigen. Diese sind spezifische Kenntnisse und Fertigkeiten wie z.B. betriebliche Buchungsprogramme, die für tägliche Arbeit gebraucht werden. - Lernziele aus dem Rahmenlehrplan der Berufsschule berücksichtigen, um einen stimmigen Ablauf der Ausbildung zu ermöglichen. - insgesamt sollten die verschiedenen Inhalte zu thematischen Einheiten zusammengefasst und dementsprechenden Abteilungen zugeordnet werden. - Größere Einheiten untergliedern - Die einzelnen Einheiten sollten vom Aufbau her mit den Grundlagen beginnen und dann die Fachausbildung mit spezifischen Inhalten vermitteln. - Lernort bestimmen. - Probezeit der Azubi berücksichtig werden. Das heißt der Betrieb muss die Leistung der Azubi innerhalb der Probezeit beurteilen. - Wichtig ist auch, dass die Anforderungen der IHK bzw. der Handwerkskammer- Prüfungen berücksichtigt werden. - Abschnitte oder Einheiten sollten überschaubar sein. Dauer ist 4 bis 6 Monate. - Sollten sich Abweichungen im Ausbildungsplan ergeben, müssen diese der zuständigen Stelle gemeldet werden. **Wie wird die Planung der Ausbildungszeit berechnet?** **365 Tage Brutto -- Wochenende, Berufsschule und Urlaubstage = ca. netto 160 Tage pro Jahr.** **Was beinhaltet den individuellen Ausbildungsplan?** - Dies ist individuell für jeden Azubis - individueller Ausbildungsverlauf. Beispielweise bei Lehrzeitverkürzungen zu Beginn der Ausbildung oder am Ende der Ausbildung bei schwacher Leistung ein betrieblicher Förderunterricht notwendig wird. - für alle Azubis sollte ein Versetzungsplan angefertigt werden. Dies beinhaltet welche Azubis zu welcher Zeit und wie lange in welcher Abteilung arbeitet. - Lernorte und Standorte müssen berücksichtigt werden. Das bedeutet, dass nicht alle Azubis eines Jahrgangs zur gleichen Zeit in einer Abteilung beschäftigt werden können. - Zusatzangebote integrieren. Dazu gehört beispielweise der Gabelstapler der Führerschein oder Sprachkurse. **Lernorte der Ausbildung in Betrieb und Ausland** **Wo werden die Lernorte der Ausbildung geregelt?** **in § 2 BBIG (auch für Ausbildung im Ausland)** **Welche Lernorte sind das?** 1. Betriebe 2. Berufsbildende Schulen. 3. Berufsbildungseinrichtungen außerhalb der betrieblichen und beruflichen Ausbildung. Beispielweise bei einer außerbetrieblichen Ausbildung. **Hier gelten Vorschriften uns Vorordnungen, die eingehalten werden müssen. Wie z.B. Arbeitssicherheit in Ausbildungswerkstätten.** **Welche betriebliche Lernorte gibt's?** 1. **Arbeitsplatz:** hier lernen die Azubis praxisnah die verschiedenen Aufgaben des Berufs kennen 2. **Lernecke:** dies wird für die Azubis eingerichtet, damit sie selbstständig lernen können. 3. **Ausbildungswerkstatt:** hier können die Azubis Übungsaufgaben und reelle Aufträge abgearbeitet werden. 4. **Lernbüro:** hier können Azubis aus kaufmännischen und Verwaltungsberufen verschiedene lernaufgaben erledigen. 5. **Unterrichtsraum,** der für innerbetrieblichen Unterricht benutzt wird. 6. **Extern:** wie Verbundausbildung. Hier können Die Azubis auch in einem partnerbetrieb lernen. **Welche Ziele hat eine Ausbildung im Ausland?** - interkulturelle Kompetenzen erwerben. - Sprachkenntnisse verbessern - Fremde Arbeitswelten kennenlernen **Was muss bei der Ausbildung im Ausland beachtet werden?** - Die Ausbildung soll nicht länger als ¼ der Ausbildungszeit im Ausland verbracht werden. - Bei mehr als 4 Wochen Ausbildungsplan im Ausland ist zu empfehlen, einen eigenen Ausbildungsplan zu erstellen. - Zuschüsse durch Leonardo da vinci Programm. In diesem Programm wird der Weiter-und Ausbildungsbereich gefordert. Außerdem bieten die verschiedenen IHK inzentiven an, die für die Ausbildung im Ausland attraktiv sein können. - Die Azubis müssen bei einer Ausbildung im Ausland eine Freistellung in der Schule beantragen. - Die verpassten Inhalte in der Schule selbstständig nacharbeiten. - Vertraglich gesehen, kann der Auslandsaufenthalts bereits im Berufsausbildungsvertrag geregelt werden. - Der Aufenthalt im Ausland gilt auch als Entsendung für die Arbeitnehmer: innen. Das heißt der Lohn wird fortgezahlt. - Damit die Leistungen. die die Azubis im Ausland erbringen nachgewiesen werden können, kann der Euro pass beantragt werden. In diesem kann dann alle Nachweise dokumentiert werden. Die Lernorte im Betrieb können auch in zentrale und dezentrale Lernorte unterteilt werden. Zu den zentralen Lernorten zählt vor allem die Ausbildungswerkstatt oder z. B. die Seminarräume. Sie verfügen über die nötige Ausstattung und geschultes Ausbildungspersonal. Hier können gezielt Themen aus dem Ausbildungsrahmenplan didaktisch aufbereitet vermittelt werden. Ebenso zählen Lernecken im Betrieb zu den zentralen Lernorten. Vorteilhaft ist hierbei vor allem die Praxisnähe und der Erwerb von methodischen sowie fachlichen Kompetenzen. Mit dezentralen Lernorten verbindet man das Lernen im realen Arbeitsprozess bzw. am Arbeitsplatz. Das kann z. B. in der Produktion, Instandhaltung, Verkauf oder in der Verwaltung sein. Aufgrund der Zusammenarbeit mit Mitarbeitern, Vorgesetzten oder Kunden können hier zusätzlich die sozialen Kompetenzen gefördert werden. Nachteilig können sich dagegen die vielen Störfaktoren sowie der Alltagsstress auf den Lernprozess auswirken. **Welche Vorteile haben Mobile und digitale Lern- und Ausbildungsmöglichkeiten?** - Die Azubis können ihren eigenen Zeitplan gestalten. - Lernen überall möglich. - Personalisierte Lerninhalte und Wege. - Individuelles Lerntempo. - Digitale Lerngebote sind kostengünstiger als herkömmliche Bildungsformen - Digitale Lernplattformen bieten interaktive Elemente, die das Lernen spannend und ansprechend gestalten. - Fortschritt der Lernenden in Echtzeit verfolgen und gezielte Rückmeldung geben. - Digitales Lernen kann umweltfreundlicher sein, da es Bedarf an gedruckten Materialen reduzieren. - Digitale Lernressourcen können leicht aktualisiert werden, um den neuen Entwicklungen Schritt zu halten. - Online-Kurse - Interaktive Übungen - Lernvideos uns Podcasts - Zugriff auf Wissen aus der ganzen Welt - Lernen, unabhängig vom Standort **Warum ist die Berücksichtigung betrieblicher Anforderungen und individueller Lernvoraussetzungen im Ausbildungsplan entscheidend?** Die Berücksichtigung betrieblicher Anforderungen und individueller Lernvoraussetzungen im Ausbildungsplan ist entscheidend, um eine effektive und erfolgreiche Ausbildung zu gewährleisten. **Was stellt die Berücksichtigung dieser beiden Aspekte sicher?** Es stellt sicher, dass die Auszubildenden die erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse erwerben, um den betrieblichen Anforderungen gerecht zu werden, während gleichzeitig ihren individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten Rechnung getragen wird. **Welche Rolle spielen betriebliche Anforderungen im Ausbildungsplan?** Betriebliche Anforderungen bilden das Fundament eines Ausbildungsplans, da jeder Betrieb spezifische Anforderungen an die Qualifikationen und Fähigkeiten hat, die ein Auszubildender erwerben sollte. **Warum müssen betriebliche Anforderungen im Ausbildungsplan berücksichtigt werden?** Ein maßgeschneiderter Ausbildungsplan berücksichtigt betriebliche Anforderungen und stellt sicher, dass die Auszubildenden auf die spezifischen Anforderungen des jeweiligen Arbeitsumfelds vorbereitet sind. **Warum sind individuelle Lernvoraussetzungen wichtig im Ausbildungsplan?** Individuelle Lernvoraussetzungen sind wichtig, weil jeder Auszubildende einzigartige Fähigkeiten, Erfahrungen und Lernstile mitbringt, die berücksichtigt werden sollten. **Was sollte ein gut durchdachter Ausbildungsplan bieten?** Ein gut durchdachter Ausbildungsplan sollte die Vielfalt der Lernenden berücksichtigen und Möglichkeiten bieten, ihre individuellen Fähigkeiten und Bedürfnisse zu fördern. **Warum ist Flexibilität im Ausbildungsplan wichtig?** Flexibilität im Ausbildungsplan ist wichtig, um auf unterschiedliche Lerngeschwindigkeiten und -stile sowie auf individuelle Stärken und Schwächen der Auszubildenden einzugehen. **Was ist eine Teilzeitausbildung und warum sollte sie berücksichtigt werden?** Eine Teilzeitausbildung ist eine flexible Ausbildungsform, die Personen mit unterschiedlichen Lebensumständen ermöglicht, berufliche Qualifikationen zu erwerben, indem sie den zeitlichen Unterschieden gerecht wird. **Wie sollte ein Ausbildungsplan hinsichtlich Teilzeitausbildung gestaltet sein?** Der Ausbildungsplan sollte flexibel genug sein, um den zeitlichen Unterschieden gerecht zu werden und sicherzustellen, dass die Auszubildenden ausreichend Zeit haben, die erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse zu erwerben, auch bei Ausbildungsverkürzungen oder -verlängerungen. **Wie fördert die Berücksichtigung betrieblicher Anforderungen und individueller Lernvoraussetzungen die Motivation der Lernenden?** Die Berücksichtigung fördert die Motivation der Lernenden, weil sie sehen, dass ihre Ausbildung relevante Fähigkeiten für ihre zukünftige berufliche Karriere vermittelt und gleichzeitig auf ihre individuellen Bedürfnisse Rücksicht genommen wird. **Welche Aufgaben übernehmen Mobilitätsberater?** Mobilitätsberater und -beraterinnen spielen eine Schlüsselrolle, indem sie, - Sprachkurse für Auszubildende organisieren. - Unternehmen und Auszubildende bei der Planung von Mitarbeiteraustauschprogrammen unterstützen und über Förderprogramme informieren. - Sie gewährleisten eine erfolgreiche Vorbereitung der Teilnehmer durch umfassende Unterstützung bei finanziellen Fragen und der Anerkennung von Qualifikationen. **Teilzeitausbildung** **Was ist eine Teilzeitausbildung und warum ist sie eine gute Alternative zur Vollzeitausbildung?** Eine Teilzeitausbildung ist eine Alternative zur Vollzeitausbildung, die es ermöglicht, die Berufsausbildung in einem reduzierten Zeitrahmen zu absolvieren, um auf Umstände wie Kinderbetreuung, pflegebedürftige Angehörige oder körperliche Einschränkungen Rücksicht zu nehmen. **Wie hat sich die Zielgruppe für die Teilzeitausbildung verändert?** Früher richtete sich die Teilzeitausbildung hauptsächlich an Personen mit Familienverantwortung, doch nun steht sie allen Auszubildenden zur Verfügung. **Wer kann nach § 7a BBiG eine Teilzeitausbildung absolvieren und was sind die Voraussetzungen?** Jeder Auszubildende kann nach **§ 7a** im Berufsbildungsgesetz seine Ausbildung in Teilzeit absolvieren, allerdings gibt es keinen rechtlichen Anspruch darauf. Der Ausbildungsbetrieb muss zustimmen und gemeinsam mit dem Auszubildenden einen schriftlichen Antrag bei der zuständigen Stelle einreichen. **Wie wird die wöchentliche Arbeitszeit in einer Teilzeitausbildung geregelt?** In Absprache mit dem Ausbildungsbetrieb kann die tägliche oder wöchentliche Ausbildungszeit um maximal 50 Prozent reduziert werden, wobei in der Regel zwischen 20 und 30 Wochenstunden im Ausbildungsbetrieb absolviert werden. **Welche zwei Modelle gibt es für die Aufteilung der Arbeitsstunden in einer Teilzeitausbildung?** - **Teilzeit ohne Verlängerung der Ausbildungszeit:** Mindestens 25 Stunden pro Woche einschließlich der Berufsschule, um die Ausbildungsdauer unverändert zu lassen. - **Teilzeit mit Verlängerung der Ausbildungszeit:** Mindestens 20 Stunden pro Woche einschließlich der Berufsschule, wobei die Ausbildung um ein halbes oder ein ganzes Jahr verlängert werden kann. **Wie wird die Vergütung während einer Teilzeitausbildung angepasst?** Die Vergütung wird oft an die tatsächlich geleisteten Stunden im Unternehmen angepasst und kann gemäß **§ 17 Absatz 5 BBiG** unterboten werden, muss jedoch angemessen sein und nicht niedriger als der prozentuale Anteil der Kürzung der täglichen oder wöchentlichen Arbeitszeit sein. **Wie wird der Urlaubsanspruch während einer Teilzeitausbildung geregelt?** Der Urlaubsanspruch ist im Grunde wie in einer Vollzeitausbildung. Wenn weiterhin fünf Tage pro Woche im Betrieb und in der Berufsschule gearbeitet wird, besteht voller Urlaubsanspruch. Bei reduzierter Anzahl der Arbeitstage kann der Urlaub anteilig gekürzt werden. **Die Interessenvertretung** **Welche Maßnahmen ergreifen Gleichstellungsbeauftragte zur Förderung von Gleichstellung, Vielfalt und Inklusion in der Berufsausbildung?** - Organisieren von Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen - Entwickeln und Umsetzen von Gleichstellungsrichtlinien - Überwachen der Einhaltung von Gleichstellungsrichtlinien - Anbieten von Unterstützung und Beratung bei Geschlechterdiskriminierung - Mitwirken bei Personalentscheidungen zur Sicherstellung von Gleichstellung und Vielfalt **Was sind die Hauptaufgaben eines Gleichstellungsbeauftragten?** - Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern - Verhinderung von Diskriminierung aufgrund des Geschlechts - Sicherstellung der Chancengleichheit in allen Bereichen des Arbeitslebens - Dokumentation von Fortschritten und Herausforderungen in regelmäßigen Berichten - Unterstützung von Auszubildenden bei Geschlechterdiskriminierung und Problemen - Förderung von Vielfalt und Inklusion in der Berufsausbildung **Welche Aufgaben hat die Schwerbehindertenvertretung in der Berufsausbildung?** - Beratung und Unterstützung von schwerbehinderten Auszubildenden - Unterstützung bei Fragen zur Anpassung des Arbeitsplatzes und zur Barrierefreiheit - Hilfe bei der Bewältigung von besonderen Herausforderungen und der Nutzung von Unterstützungsleistungen - Zusammenarbeit mit der Betriebsleitung und dem Betriebsrat zur Förderung der beruflichen Integration - Einsatz für Anpassungen in Bezug auf Arbeitszeit, Ausbildungsinhalte oder technische Hilfsmittel - Förderung der Inklusion durch Schaffung eines diskriminierungsfreien Ausbildungsumfelds - Organisation von Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen für Ausbilder und Auszubildende **Welche Rechte hat der Betriebsrat bei der Besetzung von Arbeitsplätzen?** Der Betriebsrat hat das Recht, **gemäß § 93 BetrVG** zu verlangen, dass offene Arbeitsplätze innerhalb des Unternehmens ausgeschrieben werden, bevor sie extern besetzt werden. **Wie kann der Betriebsrat Einfluss auf die Richtlinien für Personalentscheidungen nehmen?** Der Betriebsrat hat gemäß **§ 95 BetrVG** das Recht, der Festlegung von Richtlinien für Einstellungen, Versetzungen, Umgruppierungen und Kündigungen zuzustimmen oder diese abzulehnen. **Welche Aufgaben hat der Betriebsrat bei der Förderung der Berufsbildung und der Beratung zu Ausbildungsfragen?** Nach **§ 96 BetrVG** hat der Betriebsrat die Aufgabe, die Berufsbildung der ArbeitnehmerInnen zu fördern, indem er über die beabsichtigte Durchführung der Berufsausbildung informiert wird und Anmerkungen sowie Empfehlungen entgegennehmen kann. **Wie beteiligt sich der Betriebsrat an der Errichtung und Ausstattung betrieblicher Einrichtungen zur Berufsbildung?** Gemäß **§ 97 BetrVG** berät der Betriebsrat über die Errichtung und Ausstattung betrieblicher Einrichtungen zur Berufsbildung sowie über die Einführung und Teilnahme an betrieblichen Berufsbildungsmaßnahmen. **Welche Rechte hat der Betriebsrat bei Kündigungen von Auszubildenden und Jugendlichen?** Der Betriebsrat hat gemäß **§ 102 BetrVG** das Recht, vor jeder Kündigung gehört zu werden, und gemäß § 103 BetrVG benötigt die außerordentliche Kündigung von Jugendlichen und Auszubildenden die Zustimmung des Betriebsrats. **Die Jugend- und Auszubildendenvertretung** **Wie kann eine Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) in einem Betrieb gegründet werden?** Eine JAV kann gegründet werden, wenn im Unternehmen ein Betriebsrat existiert und mindestens fünf Auszubildende oder ArbeitnehmerInnen unter 18 Jahren beschäftigt sind. **Wer darf wählen und wer darf gewählt werden bei der JAV-Wahl?** Wählen dürfen alle Angestellten unter 18 Jahren und alle Auszubildenden. Gewählt werden dürfen alle Arbeitnehmer: Innen unter 25 Jahren, die nicht Mitglied im Betriebsrat sind, sowie Auszubildende. **Wie lange beträgt die Amtszeit eines JAV-Mitglieds?** Die Amtszeit eines JAV-Mitglieds beträgt zwei Jahre. **Was müssen Arbeitgeber beachten, wenn sie einen Auszubildenden, der Mitglied in der JAV ist, nicht übernehmen wollen?** Der Arbeitgeber muss dem Auszubildenden drei Monate vor Abschluss der Ausbildung schriftlich mitteilen, dass er ihn nicht übernehmen will. Der Auszubildende hat das Recht, drei Monate vor Abschluss schriftlich eine unbefristete Übernahme zu verlangen. **Welchen Kündigungsschutz genießen JAV-Mitglieder?** JAV-Mitglieder dürfen **gemäß § 15** des Kündigungsschutzgesetzes (KSCHG) nicht gekündigt werden, außer aus wichtigem Grund und mit Zustimmung des Betriebsrats gemäß **§ 103 BetrVG.** **Welche Rechte und Aufgaben hat die JAV?** 1. Die JAV überwacht die Einhaltung von Gesetzen, Tarifverträgen, Betriebsvereinbarungen und Unfallverhütungsvorschriften. 2. Sie reicht Anträge beim Betriebsrat ein, nimmt Anregungen von Auszubildenden entgegen und fördert die Integration ausländischer Auszubildender. 3. Zudem hält sie JAV-Sitzungen während der Arbeitszeit ab, richtet Sprechstunden ein und führt Jugend- und Auszubildendenversammlungen durch. **Welche Möglichkeiten haben Auszubildende in einer außerbetrieblichen Ausbildung zur Interessenvertretung?** Auszubildende in einer außerbetrieblichen Ausbildung können in der schulischen Phase ihrer Ausbildung eine Schülervertretung gründen oder eine eigene Interessenvertretung **gemäß § 51** BetrVG wählen, die direkt mit der Berufsbildungseinrichtung interagiert. Eine Betriebsvereinbarung kann die Aktivitäten und den Handlungsspielraum dieser Interessenvertretung regeln. **Ausbildungsmarketing und Kooperationspartner** **1. Was gehört zum Ausbildungsmarketing und welche Maßnahmen werden dabei ergriffen?** Zum Ausbildungsmarketing gehören alle Maßnahmen, die die Attraktivität eines Ausbildungsunternehmens zeigen und die Kandidatenansprache umfassen. Dazu gehören: - herkömmliche Verfahren wie Anzeigen in Tageszeitungen, Lehrstellenbörsen. - Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit. - Sponsoring von Sportveranstaltungen. - Beteiligung an Messen und Schulveranstaltungen. - Betriebsbesichtigungstage. - persönlicher Kontakt. - zielgerichtetes Marketing über E-Mails und soziale Medien, sowie die Bereitstellung von Praktikumsplätzen. **2. Welche Rolle spielt die Zusammenarbeit zwischen Ausbildungsbetrieb und Berufsschule im Ausbildungsmarketing?** Die Zusammenarbeit zwischen Ausbildungsbetrieb und Berufsschule ist für eine erfolgreiche Berufsausbildung wichtig. - Sie umfasst die Abstimmung der betrieblichen Ausbildungspläne mit den Lehrplänen der Berufsschule. - die Sicherstellung des inhaltlichen und zeitlichen Gleichlaufs der Vermittlung von Fertigkeiten, Kenntnissen und Fähigkeiten. - die Abstimmung von Lehr- und Lernmaterial. - die Information der Berufsschullehrer über neue technische Entwicklungen. - den Austausch von Erfahrungen. - die Einsichtnahme der Lehrer in die Ausbildungsnachweise. - die Kontrolle der Teilnahme am Berufsschulunterricht. - die direkte Kontaktaufnahme bei Schulversäumnissen oder Lernschwierigkeiten. - die Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen und die Durchführung von Praktika. **3. Was sind die Vorteile eines dualen Studiums und welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, um ein duales Studium zu beginnen?** Vorteile eines dualen Studiums sind: - Die Kombination von Theorie und Praxis. - finanzielle Eigenständigkeit durch Vergütung vom Ausbildungsbetrieb. - zwei erworbene Abschlüsse (Bachelor und Ausbildungsberuf). - Die hohe Übernahmequote durch die Ausbildungsbetriebe nach Abschluss des Studiums. - Die allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife bzw. eine als gleichwertig anerkannte Hochschulzugangsberechtigung. - Ein abgeschlossener Berufsausbildungsvertrag mit einem Kooperationsunternehmen. **4. Wie profitieren Unternehmen und Hochschulen von der Zusammenarbeit im Rahmen eines dualen Studiums?** Unternehmen und Hochschulen profitieren durch die Entwicklung gemeinsamer Studiengänge, die speziell auf die wirtschaftlichen Bedürfnisse der Unternehmen zugeschnitten sind. Diese Studiengänge entsprechen durch praxisnahe Lerninhalte den aktuellen Anforderungen und Bedürfnissen der Wirtschaft. Zudem können gemeinsame Forschungsprojekte geplant und durchgeführt werden, die sowohl für die Wirtschaft als auch für die Wissenschaft von Interesse sind. Ein großer Wissenstransfer erfolgt durch die Bildung eines kooperativen Netzwerks aus Unternehmen und Hochschulen, was zu Innovationen führt. **Die Auswahl geeigneter Bewerber** **Welche Punkte müssen bei den Unterlagen eines Bewerbers geprüft werden ?** 1. Anschreiben 2. Lebenslauf 3. Aktuelle Zeugnisse 4. Sonstige Nachweise wie z.B. ehrenamtliche Tätigkeiten, die für die Stelle Interessant sein können. 5. Die Unterlagen sollten vollständig und ordentlich sein. 6. Der Anforderungsprofiel mit dem Profil der Bewerber: innen (Eignungsprofil) **Was muss bei dem Auswahlprozess beachtet werden?** Es ist zwingend das Betriebsverfassungsgesetz **(BetrVG)** zu beachten und der Betriebsrat einzubeziehen. **Nach §92 (BetrVG)** ist der Betriebsrat zunächst zu unterrichten, dass zukünftig eine Ausbildung geplant ist. Vor jeder Einstellung ist der Betriebsrat nach **Nach §99 (BetrVG)** nicht nur zu unterrichten, sondern auch Mitbestimmungspflichtig und muss sein Einverständnis geben. Dafür prüft der Betriebsrat die vereinbarten Bedingungen in den Ausbildungsverträgen. **Wann sollte man am besten mit der Suche nach Bewerber: innen beginnen?** Man sollte mit der Suche ein Jahr vor dem Ausbildungsbeginn starten. **Welche Möglichkeiten gibt's, um Bewerber zu finden?** - **Stellenanzeige** (am erfolgreichsten): wie z.B. Zeitungen oder Onlinestellenbörsen die Anzeige muss ansprechend und authentisch sein. Außerdem müssen die wesentlichen Inhalte der Stelle beinhalten. In den Ausschreibungen muss man **die AGG (Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz)** beachten. **§ 1** ist das Ziel des Gesetzes, dass keine Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen. - **potenzielle Bewerber: innen direkt ansprechen:** z.-B. durch Info-Veranstaltungen in Schulen, Messeauftritte, Tag der offenen Tür oder Schülerpraktikanten - **Onlineausbildungsmarketing:** wie social Media Kanäle, hier werden die Follower ermuntern, auf einen Ausbildungsplatz zu bewerben. - **Agentur für Arbeit:** immer ein guter Ansprechpartner bei der Suche nach Bewerber: innen. **Welche Auswahlverfahren gibt's in einem Unternehmen?** ![](media/image2.png) **Anforderungsprofil** **Welche Schulabschlüsse sind für die Ausbildungsstelle erforderlich?** Mindestanforderung: Mittlere Reife, Abitur oder vergleichbarer Abschluss. **Welche fachlichen Kenntnisse sollten Bewerber mitbringen?** - Grundlagen in relevanten Fächern wie Mathematik, Englisch oder Naturwissenschaften, je nach Ausbildungsberuf. - Erste berufsspezifische Kenntnisse durch Praktika oder ähnliche Erfahrungen. **Welche persönlichen Eigenschaften sind für die Ausbildungsstelle wichtig?** - Zuverlässigkeit. - Motivation und Lernbereitschaft. - Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, Eigeninitiative. **Welche sozialen Kompetenzen sollten Bewerber besitzen?** - Kundenorientierung - Konfliktfähigkeit - Empathie. **Welche praktischen Fähigkeiten sind für die Ausbildungsstelle relevant?** - Handwerkliches Geschick, technisches Verständnis, analytische Fähigkeiten, Organisationsfähigkeit. **Gibt es zusätzliche Anforderungen, die für die Ausbildungsstelle wichtig sind?** Flexibilität (z.B. Bereitschaft zu Schichtarbeit), Sprachkenntnisse, körperliche Belastbarkeit (falls relevant). **Wie sollte man die Bedeutung der einzelnen Kriterien im Anforderungsprofil bewerten?** Die wichtigsten Kriterien sollten fachliche Kenntnisse, Zuverlässigkeit und Motivation sein, während andere Kriterien wie zusätzliche Sprachkenntnisse je nach Stelle weniger Priorität haben könnten. **Heterogenität und Inklusion** **Warum ist die Vielfalt der Bewerber in Betrieben wichtig?**\ Vielfalt der Bewerber fördert Innovation und Kreativität, da verschiedene Perspektiven und Hintergründe den Betrieb insgesamt bereichern können. **Was versteht man unter Heterogenität im Bewerberauswahlverfahren?**\ Heterogenität bezieht sich auf die Vielfalt und Unterschiedlichkeit von Menschen in Merkmalen wie Geschlecht, Alter, ethnische Herkunft, Religion, sexuelle Orientierung, Bildungsniveau, Fähigkeiten und Erfahrungen. **Wie definiert sich Inklusion im Arbeitskontext?**\ Inklusion bedeutet, eine Umgebung zu schaffen, in der alle Menschen unabhängig von ihren Unterschieden gleichberechtigt teilnehmen, respektiert und wertgeschätzt werden. **Welche Maßnahmen fördern Heterogenität und Inklusion im Bewerberauswahlverfahren?** - Ausbildungsbetriebe sollten Diversität als Schlüsselressource betrachten. - Sensibilisierungsprogramme für Mitarbeiter durchführen. - Auswahlkriterien transparent kommunizieren. - Barrieren beseitigen. - ein vielfältiges Auswahlkomitee sicherstellen und eine klischeefreie Ansprache pflegen. **Warum sollte ein Ausbildungsbetrieb Heterogenität und Inklusion fördern?**\ Ein inklusives und heterogenes Bewerberauswahlverfahren schafft eine gerechtere Umgebung, fördert Kreativität und Innovation und sichert dem Ausbildungsbetrieb einen Wettbewerbsvorteil.**\ Rechtliche Regelungen im Auswahlverfahren** **Welche rechtlichen Regelungen müssen Ausbildungsbetriebe bei der Planung und Durchführung von Auswahlverfahren beachten?** Ausbildungsbetriebe müssen insbesondere das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) beachten, dass Chancengleichheit für alle Bewerber: innen fördert, sowie die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) und das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) für den Datenschutz. **Welche geschützten Merkmale dürfen laut AGG nicht Grundlage für Diskriminierung sein?** Zu den geschützten Merkmalen gehören Geschlecht, Rasse, ethnische Herkunft, Glaubensrichtungen, religiöse Überzeugungen, körperliche, geistige oder psychische Beeinträchtigungen, Alter und sexuelle Orientierung. **Welche Fragen sind beim Bewerbungsgespräch unzulässig?** Unzulässige Fragen beziehen sich auf die Familienplanung, Vorstrafen, familiäre Probleme, Gewerkschafts- oder Parteizugehörigkeit, sowie Rasse oder ethnische Herkunft. **Welche Fragen können situationsbedingt erlaubt sein?** Situationsbedingt erlaubte Fragen können nach sexueller Identität bei religiösen Gemeinschaften, Religionszugehörigkeit, ansteckenden Krankheiten in Gesundheitsberufen, Stasi-Tätigkeit bei höherem öffentlichem Dienst, Vermögensverhältnissen bei Bankangestellten, Vorstrafen mit Berufsauswirkungen, Schwerbehinderung zur Erfüllung der Quote, oder Schwangerschaft bei gefährlichen Arbeitsplätzen gestellt werden. **Was regelt die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO)?** Die DSGVO regelt die Verarbeitung personenbezogener Daten von EU-Bürgern, einschließlich der Erhebung, Speicherung, Verarbeitung und Weitergabe von Daten, und stellt Transparenz und das Recht auf Zugang und Löschung der Daten sicher. **Wie ergänzt das Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) die DSGVO?** Das BDSG ergänzt die DSGVO mit nationalen Regelungen für die Verarbeitung von Beschäftigtendaten, Videoüberwachung, Datenschutzbeauftragte und Aufsichtsbehörden in Deutschland. **Welche Rolle spielt der Betriebsrat bei der Gestaltung des Auswahlverfahrens?** Der Betriebsrat muss bei der Ausgestaltung des Auswahlverfahrens gemäß dem Betriebsverfassungsgesetz (BetrVG) beteiligt werden und kann Empfehlungen aussprechen, die das Verfahren beeinflussen. **Das Vorstellungsgespräch** **Warum ist eine gründliche Planung und Vorbereitung für ein Vorstellungsgespräch wichtig?** Eine gründliche Planung und Vorbereitung sind wichtig, um einen strukturierten und effektiven Ablauf zu gewährleisten und die Bewerber: innen fair und gleichwertig vergleichen zu können. **Wie lange dauert ein Vorstellungsgespräch in der Regel?** Ein Vorstellungsgespräch dauert in der Regel etwa 30 bis 45 Minuten. **Wie sollte man sich auf ein Vorstellungsgespräch vorbereiten?** Man sollte einen Fragenkatalog oder einen groben Ablaufplan erstellen, um Konsistenz zu gewährleisten, und überlegen, wer am Gespräch teilnehmen soll, idealerweise zwei Personen plus die sich bewerbende Person. **Wer sollte an einem Vorstellungsgespräch teilnehmen?** Idealerweise sollten zwei Personen, plus die sich bewerbende Person am Vorstellungsgespräch teilnehmen. **Wie sollten die Notizen nach einem Vorstellungsgespräch gehandhabt werden?** Nach dem Gespräch sollten umgehend Notizen gemacht werden, um wichtige Punkte festzuhalten und die Bewerber: innen effektiv vergleichen zu können. **Worauf sollte man während des Gesprächs besonders achten?** Man sollte auf die Beantwortung der Fragen, das Verhalten, den Blickkontakt, die Sprachwahl, das Auftreten und das Erscheinungsbild achten. **Was ist ein wichtiger Aspekt für die Bewerber: innen während des Vorstellungsgesprächs?** Das Vorstellungsgespräch ist auch eine Gelegenheit für die Bewerber: innen, das Unternehmen kennenzulernen und zu entscheiden, ob es zu ihnen passt. **Welche Auslagen müssen nach § 670 BGB erstattet werden?** Nach **§ 670 BGB** müssen mögliche Auslagen wie Fahrtkosten erstattet werden, was besonders für Schüler: innen wichtig ist. **Wie beginnt der Ablauf eines Vorstellungsgesprächs?** Der Ablauf beginnt mit der Begrüßung der Bewerber: innen und der gegenseitigen Vorstellung, gefolgt von der Vorstellung des Unternehmens. **Welche Fragen sollten während des Vorstellungsgesprächs gestellt werden?** Fragen sollten die Interessen der Bewerber: innen, ihre Beweggründe für die Bewerbung, ihre Vorstellungen vom Ausbildungsberuf und ihre langfristigen Ziele umfassen. **Was sollte im Schritt zur Klärung der Anforderungen an die Stelle besprochen werden?** Es sollte besprochen werden, welche Aufgaben und Themen die Stelle umfasst, die Arbeitsbedingungen, die Vergütung, Sozialleistungen und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung. **Wie sollte das Vorstellungsgespräch abgeschlossen werden?** Am Ende sollten die Bewerber: innen gefragt werden, ob sie noch Fragen haben, und das weitere Vorgehen im Bewerbungsprozess sollte geklärt werden. **Welche Fragen sind grundsätzlich unzulässig im Vorstellungsgespräch?** Unzulässig sind Fragen nach Vorstrafen, Familienplanung, familiären Problemen, einer bestehenden Schwangerschaft, religiöser Zugehörigkeit und bisherigen oder aktuellen Krankheiten, es sei denn, sie sind berufsbezogen und relevant. **Wann dürfen Fragen nach einer Schwangerschaft gestellt werden?** Fragen nach einer Schwangerschaft dürfen gestellt werden, wenn die Tätigkeit im Beruf Risiken für Mutter und Kind darstellen könnte. **Wann dürfen Fragen zur Religion gestellt werden?** Fragen zur Religion dürfen gestellt werden, wenn sich der Bewerber bei einer kirchlichen Einrichtung bewirbt. **Wann dürfen Fragen zu Krankheiten gestellt werden?** Fragen zu Krankheiten dürfen gestellt werden, wenn sie einen direkten Einfluss auf den Beruf haben, zum Beispiel bei ansteckenden Krankheiten im Kontakt mit Patienten. **Stellen Anzeige** **Welche Inhalte sollte eine Stellenanzeige grundsätzlich beinhalten?** Eine Stellenanzeige sollte, - die Vorstellung der Firma. - den Titel der Stelle. - die Aufgaben und Inhalte der Stelle. - die Anforderungen an den Bewerber. - optional das Angebot der Firma an den Bewerber. - Anforderungen an die Bewerbungsunterlagen. - den Startzeitpunkt und die Kontaktdaten beinhalten. **Wie sollte eine Stellenanzeige gestaltet sein?** Die Stellenanzeige sollte klar, strukturiert und ansprechend gestaltet sein, und es ist ratsam, sich dazu mit der Personalabteilung auszutauschen. **Beispiel für eine Stellenanzeige:** Die Firma AEVO GmbH & Co. KG gehört zu den führenden IT-Systementwicklungshäusern Deutschlands. Zum 1. August 2017 suchen wir eine/n Auszubildenden zur/zum **Kauffrau/-Mann für Büromanagement (m/w/d).** Deine Aufgaben werden sein: - Du lernst unsere verschiedenen Abteilungen kennen. Dazu gehören beispielsweise das Rechnungswesen, Office Management, Marketing und Personal. - Du arbeitest aktiv in den Abteilungen mit und erhältst erste eigene Aufgaben. Das bringst du mit: - einen abgeschlossenen Realschulabschluss - eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit und Spaß an der Arbeit mit anderen - gute Englisch-Kenntnisse - Motivation und Engagement Was wir dir bieten: - eine abwechslungsreiche Ausbildung - praxisnahe Projekte mit anderen Azubis Deine Bewerbungsunterlagen (Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse) sendest du bitte bis 30. Juni an Frau Schmidt: ch.schmidt\@aevo.de Bei Fragen kannst du dich gerne bei uns melden: Tel.: 0101-0101 0101. Wir freuen uns auf deine Bewerbung! **\ Preboarding** **Warum ist Preboarding wichtig für den erfolgreichen Start eines Azubis?** Preboarding beginnt nach der Unterzeichnung des Ausbildungsvertrags und zielt darauf ab, den neuen Azubi vor dem offiziellen Ausbildungsbeginn als integralen Bestandteil des Unternehmens zu etablieren, um eine reibungslose Integration zu erleichtern und möglichen Ausbildungsabbrüchen vorzubeugen. **Welche Informationen sollten im Rahmen des Preboardings bereitgestellt werden?** Der Azubi sollte Informationen wie Ansprechpartner: innen, Anfahrtsplan, betrieblicher Ablaufplan für die ersten Tage sowie das Leitbild und die Unternehmenskultur des Betriebs erhalten. **Wie kann das Leitbild des Unternehmens dem Azubi nähergebracht werden?** Das Leitbild und die Unternehmenskultur können dem Azubi durch Informationsmaterialien, wie beispielsweise einem Newsletter über aktuelle Themen im Unternehmen, vermittelt werden. **Welche Veranstaltungen können im Preboarding eingeplant werden?** Der Azubi kann zu Workshops, Weiterbildungsmaßnahmen oder einem „Tag der Azubis" eingeladen werden, um frühzeitig ein Netzwerk innerhalb des Unternehmens aufzubauen. **Welche Rolle spielen soziale Medien im Preboarding-Prozess?** Soziale Medien können genutzt werden, um den zukünftigen Azubi über den Ausbildungsbetrieb zu informieren, wobei die Privatsphäre des Azubis beachtet werden muss. **Wie sollte ein Ausbildungsbetrieb auf Krisen wie die Corona-Pandemie reagieren?** Eine klare Informationspolitik und ein gut organisiertes Krisenmanagement sind notwendig, um den Azubi über mögliche Änderungen in Unternehmensstruktur und Abläufen zu informieren. **Wie kann der Ausbildungsbetrieb den Azubi bei einem Umzug unterstützen?** Der Betrieb kann den Azubi durch Informationen und eine aktive Suche nach Wohnmöglichkeiten unterstützen, insbesondere in Ballungszentren mit Wohnungsknappheit. **Warum ist die Wertschätzung des Azubis wichtig im Preboarding?** Die Wertschätzung kann durch ein Einstiegspaket, wie „Nervennahrung" für Prüfungen oder ein T-Shirt mit Firmenlogo, vermittelt werden, um die Vorfreude und Bindung zum Unternehmen zu zeigen. **Der Berufsausbildungsvertrag** **Was ist Bestandteil des Berufsausbildungsvertrages?** Der Ausbildungsplan **Was ist der Berufsausbildungsvertrag und wie unterscheidet er sich von einem Arbeitsverhältnis?** Der Berufsausbildungsvertrag begründet das Berufsausbildungsverhältnis zwischen dem Auszubildenden und dem ausbildenden Betrieb. Es handelt sich dabei nicht um ein Arbeitsverhältnis. **Welche gesetzlichen Grundlagen regeln den Abschluss eines Berufsausbildungsvertrags?** Der Abschluss eines Berufsausbildungsvertrags wird durch das Berufsbildungsgesetz (BBiG) geregelt, insbesondere durch die **§ 10, 11, 17, 20 und 26.** **Ist der Berufsausbildungsvertrag formfrei oder muss er schriftlich abgeschlossen werden?** Der Vertrag kann formfrei abgeschlossen werden, jedoch muss er gemäß **§ 11 BBiG** unverzüglich nach Abschluss schriftlich niedergelegt werden. **Welche Informationen müssen mindestens im Berufsausbildungsvertrag enthalten sein?** Der Vertrag muss folgende Informationen enthalten: - Name und Anschrift der Vertragsparteien. - Beginn und Dauer der Ausbildung. - Ort der Ausbildungsstätte. - Tägliche und wöchentliche Ausbildungszeit. - Probezeit. - Vergütung. - Urlaubsanspruch. - Kündigungsvoraussetzungen. - Anwendbare Betriebs- oder Dienstvereinbarungen und Form des Ausbildungsnachweises. **Wie lange darf die Probezeit in einem Berufsausbildungsvertrag dauern?** Die Probezeit muss gemäß **§ 20 BBiG** mindestens 1 Monat und darf maximal 4 Monate dauern. **Welche Regelungen gibt es zur Vergütung von Auszubildenden?** Gemäß **§ 17 BBiG** muss die Vergütung jährlich ansteigen. Ab 2024 beträgt die Mindestvergütung im ersten Ausbildungsjahr 649 Euro. **Welche Besonderheiten gibt es beim Abschluss eines Berufsausbildungsvertrags mit minderjährigen Auszubildenden?** Bei minderjährigen Auszubildenden ist die Einwilligung der gesetzlichen Vertreter erforderlich, d.h., beide Erziehungsberechtigten müssen den Vertrag unterzeichnen. Zudem gelten besondere Bestimmungen gemäß dem Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG). **Was muss bei minderjährigen Azubis bezüglich der Gesundheitsuntersuchungen beachtet werden?** Vor Beginn der Ausbildung muss eine Erstuntersuchung nach **§ 32 JArbSchG** vorliegen. Ein Jahr nach Beginn der Ausbildung muss eine Nachuntersuchung gemäß **§ 33 JArbSchG** durchgeführt werden. **Welche Schritte müssen nach dem Abschluss des Berufsausbildungsvertrags unternommen werden?** Der Vertrag, der betriebliche Ausbildungsplan, und ggf. die Erstuntersuchung müssen der zuständigen Kammer vorgelegt werden. Außerdem ist ein Antrag auf Eintragung in das Verzeichnis der Berufsausbildungsverträge zu stellen, und der Azubi muss bei der Berufsschule sowie den Sozialversicherungsträgern angemeldet werden. **Welche Anforderungen gibt es an Ausbildende, die zum ersten Mal einen Azubi einstellen?** Ausbildende, die zum ersten Mal einen Azubi einstellen, müssen eine Ausbilderkarte ausfüllen und das Zeugnis der Ausbildereignungsprüfung vorlegen. **Rechte und Pflichten von Auszubildenden und Ausbildenden** **Was sind die grundsätzlichen Pflichten von Auszubildenden gemäß § 13 BBiG?** Die Pflichten umfassen, 1. Die Lernpflicht. 2. Regelmäßigen Besuch der Berufsschule. 3. Das Führen von Ausbildungsnachweisen. 4. Sorgfaltspflicht. 5. Befolgen von Weisungen. 6. Beachtung der betrieblichen Ordnung und Wahrung der Vertraulichkeit. **Welche Rechte haben Auszubildende während ihrer Berufsausbildung?** Auszubildende haben das Recht auf, - Eine angemessene Ausbildung. - Eine steigende Ausbildungsvergütung. - Bezahlten Urlaub. - Fachliche Betreuung und Feedback. - Chancengleichheit und Schutz vor Diskriminierung. **Was versteht man unter der Lernpflicht eines Auszubildenden?** Die Lernpflicht bedeutet, dass Auszubildende aktiv am Ausbildungsprozess teilnehmen, sich Wissen und Fertigkeiten aneignen und die Anweisungen der Ausbildenden befolgen müssen. **Welche Pflichten haben Ausbildende gemäß § 14 Abs. 1 BBiG?** Ausbildende müssen die Ausbildung so gestalten, dass Auszubildende die erforderlichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten erlangen. Dazu gehört, - Die Bereitstellung von Ausbildungsmitteln. - Förderung des Berufsschulbesuchs. - Charakterliche und physische Fürsorge. - Anleitung zum Führen von Ausbildungsnachweisen und die Zuweisung angemessener Aufgaben. **Was sind die Anforderungen an die Sorgfaltspflicht von Auszubildenden?** Die Sorgfaltspflicht verlangt von Auszubildenden, dass sie ihre Aufgaben sorgfältig und verantwortungsvoll ausführen, Arbeitszeiten einhalten, Vertraulichkeit wahren und sich respektvoll gegenüber Vorgesetzten und Kollegen verhalten. **Welche Pflichten haben Ausbildende in Bezug auf die Bereitstellung von Ausbildungsmitteln?** Ausbildende müssen den Auszubildenden kostenlos die für ihre Berufsausbildung und Prüfungen erforderlichen Ausbildungsmittel zur Verfügung stellen, wie Werkzeuge, Werkstoffe und Fachliteratur. **Was sind die Voraussetzungen für die Eintragung eines Berufsausbildungsvertrags gemäß § 36 BBiG?** Ausbildende müssen unverzüglich nach Abschluss des Vertrags die Eintragung in das Verzeichnis beantragen, schriftlich oder elektronisch. Beide Parteien müssen auf Verlangen alle erforderlichen Informationen mitteilen, wie im **§ 34 BBiG** festgelegt. **Welche Verantwortung tragen Ausbildende gemäß § 832 BGB?** Ausbildende haften für den Schaden, den eine beaufsichtigte Person (z.B. minderjähriger Auszubildender) einem Dritten zufügt, wenn sie gesetzlich zur Aufsicht verpflichtet sind. **Wie wird der Besuch der Berufsschule durch Ausbildende gefördert?** Ausbildende sind verpflichtet, Auszubildende zu ermutigen und zu unterstützen, regelmäßig die Berufsschule zu besuchen, da dieser Besuch ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung ist. **Welche Schutzrechte haben Auszubildende in Bezug auf ihre Arbeitsbedingungen?** Auszubildende haben das Recht auf Schutz vor unangemessenen Verhaltensweisen oder gefährlichen Arbeitsbedingungen und darauf, nur Aufgaben zu übernehmen, die ihrem Ausbildungszweck dienen und ihren körperlichen Kräften angemessen sind. **Geschäftsfähigkeit von Jugendlichen** **Warum ist es erforderlich, die Zustimmung der gesetzlichen Vertreter: innen einzuholen, bevor ein minderjähriger Auszubildender einen Berufsausbildungsvertrag abschließen kann?** Minderjährige Auszubildende besitzen gemäß **§ 106 BGB** eine eingeschränkte Geschäftsfähigkeit, weshalb die Zustimmung der gesetzlichen Vertreter: innen notwendig ist. **Welche Personen zählen gemäß § 1629 BGB zu den gesetzlichen Vertreter: innen eines minderjährigen Auszubildenden?** Zu den gesetzlichen Vertreter: innen zählen die Eltern, Stiefeltern gemäß **§ 1687b** BGB, der Vormund gemäß **§ 1773 BGB**, der Betreuer gemäß **§ 1902 BGB** und der Prozesspfleger gemäß **§ 57 ZPO.** **Welche Unterschriften sind erforderlich, wenn beide Elternteile eines minderjährigen Auszubildenden sorgeberechtigt sind?** Beide Elternteile müssen gemäß **§ 106 BGB** den Berufsausbildungsvertrag unterschreiben, wenn sie beide sorgeberechtigt sind. **Was passiert, wenn ein minderjähriger Auszubildender den Berufsausbildungsvertrag ohne die Unterschrift der gesetzlichen Vertreter: innen unterzeichnet?** Der Vertrag ist gültig, wenn einer oder beide gesetzlichen Vertreter: innen den Vertrag nachträglich unterzeichnen, gemäß § 108 BGB. **Welche Informationen über minderjährige Auszubildende und deren gesetzliche Vertreter: innen** müssen im Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse aufgeführt werden? Im Verzeichnis müssen die Daten des minderjährigen Auszubildenden (Name, Vorname, Geburtsdatum, Anschrift) sowie die Daten der gesetzlichen Vertreter: innen (Name, Vorname, Anschrift) aufgeführt werden. **Welche Auskunftsrechte haben die gesetzlichen Vertreter: innen eines minderjährigen Auszubildenden?** Die gesetzlichen Vertreter: innen haben Anspruch auf Auskunft über Angelegenheiten, die das Berufsausbildungsverhältnis betreffen, wie die Zufriedenheit des Ausbilders mit der Ausbildungsleistung oder die Erfüllung der Pflichten des Auszubildenden. **Welche Verpflichtung haben Ausbilder: innen gegenüber den gesetzlichen Vertreter: innen eines minderjährigen Auszubildenden, wenn während der Ausbildung Probleme auftreten?** Ausbilder: innen sind verpflichtet, die gesetzlichen Vertreter: innen zu informieren, wenn Probleme wie Lernschwierigkeiten oder unregelmäßiger Berufsschulbesuch auftreten. **Wer kann den Berufsausbildungsvertrag eines minderjährigen Auszubildenden kündigen?** Nur die gesetzlichen Vertreter: innen können den Berufsausbildungsvertrag gemäß **§ 1629 BGB** kündigen. **Was muss der Ausbildungsbetrieb beachten, wenn er den Berufsausbildungsvertrag eines minderjährigen Auszubildenden kündigen möchte?** Der Betrieb muss die Kündigung an die gesetzlichen Vertreter: innen richten und den Azubi namentlich nennen, da die Kündigung gemäß **§ 131 BGB** sonst unwirksam wäre. **Mutterschutzgesetz** **Was ist das Ziel des Mutterschutzgesetzes (MuSchG)?** Das Mutterschutzgesetz (MuSchG) zielt darauf ab, den Schutz von schwangeren Frauen, Müttern und stillenden Frauen am Arbeitsplatz sicherzustellen. Es regelt die Rechte und Pflichten sowohl der Arbeitnehmerinnen als auch der Arbeitgeberinnen während der Schwangerschaft, nach der Geburt und während der Stillzeit. **Auf wen findet das Mutterschutzgesetz Anwendung?** Das Mutterschutzgesetz gilt für schwangere Frauen, Wöchnerinnen (Frauen bis acht Wochen nach der Entbindung) und stillende Frauen, die in einem Arbeitsverhältnis stehen oder in Heimarbeit tätig sind. Es gilt auch für Frauen in Ausbildungsverhältnissen und selbstständig tätige Frauen, sofern sie andere Personen beschäftigen. **Welche Schutzfristen gelten gemäß § 3 MuSchG?** Schwangere Frauen dürfen in den letzten sechs Wochen vor der Entbindung nicht beschäftigt werden, es sei denn, sie erklären sich ausdrücklich dazu bereit. Nach der Entbindung dürfen Frauen acht Wochen lang nicht arbeiten. **Wie lange dürfen schwangere oder stillende Frauen gemäß § 4 MuSchG arbeiten?** Schwangere oder stillende Frauen ab 18 Jahren dürfen nicht länger als achteinhalb Stunden pro Tag und 90 Stunden in einer Doppelwoche arbeiten. Für Frauen unter 18 Jahren gilt eine maximale Arbeitszeit von acht Stunden pro Tag oder 80 Stunden in einer Doppelwoche. **Wann darf eine schwangere Frau gemäß § 5 MuSchG nachts arbeiten?** Schwangere Frauen dürfen in der Regel nicht zwischen 20:00 Uhr und 6:00 Uhr arbeiten. Ausnahmen bestehen, wenn Schutzmaßnahmen ergriffen werden und bestimmte Bedingungen erfüllt sind, z.B. im Rahmen von Ausbildungsveranstaltungen bis 22:00 Uhr, sofern keine unverantwortbare Gefährdung besteht. **Ist die Arbeit an Sonn- und Feiertagen für schwangere oder stillende Frauen erlaubt?** Grundsätzlich dürfen schwangere oder stillende Frauen nicht an Sonn- und Feiertagen arbeiten. Ausnahmen sind möglich, wenn die Frau ausdrücklich zustimmt, eine Ausnahmegenehmigung gemäß § 10 des Arbeitszeitgesetzes vorliegt und keine unverantwortbare Gefährdung besteht. **Was regelt § 7 MuSchG bezüglich Freistellung für Untersuchungen und Stillzeiten?** Der Arbeitgeber muss eine schwangere Frau für erforderliche Untersuchungen freistellen. Stillende Frauen können während der ersten zwölf Monate nach der Entbindung freigestellt werden, um Stillzeiten zu haben. Die Freistellung beträgt mindestens zweimal täglich eine halbe Stunde oder einmal täglich eine Stunde. **Welche Verpflichtungen hat der Arbeitgeber gemäß § 9 MuSchG bezüglich der** **Arbeitsbedingungen?** Der Arbeitgeber ist verpflichtet, die Arbeitsbedingungen einer schwangeren oder stillenden Frau so zu gestalten, dass ihre physische und psychische Gesundheit sowie die ihres Kindes geschützt sind. Dies basiert auf einer Gefährdungsbeurteilung gemäß § 10 MuSchG. **Wie erfolgt die Beurteilung der Arbeitsbedingungen gemäß § 10 MuSchG?** Der Arbeitgeber muss die Arbeitsbedingungen von schwangeren oder stillenden Frauen hinsichtlich möglicher Gefährdungen beurteilen und entsprechende Schutzmaßnahmen ergreifen. Falls erforderlich, sind die Arbeitsbedingungen anzupassen, um unverantwortbare Gefährdungen zu vermeiden. **Welche Tätigkeiten sind für schwangere Frauen gemäß § 11 MuSchG unzulässig?** Schwangere Frauen dürfen keine Tätigkeiten ausüben oder Arbeitsbedingungen ausgesetzt sein, bei denen sie einer Gefahrstoffexposition ausgesetzt sind oder sein könnten, die eine unverantwortbare Gefährdung für sie oder ihr Kind darstellt. **Welche Mitteilungs- und Nachweispflichten haben schwangere und stillende Frauen gemäß § 15 MuSchG?** Schwangere Frauen müssen ihrem Arbeitgeber ihre Schwangerschaft und den voraussichtlichen Entbindungstag mitteilen. Auf Verlangen des Arbeitgebers ist ein ärztliches Zeugnis oder das Zeugnis einer Hebamme vorzulegen. Stillende Frauen sollten dem Arbeitgeber ebenfalls frühzeitig mitteilen, dass sie stillen. **Wie ist der Kündigungsschutz gemäß § 17 MuSchG geregelt?** Schwangere Frauen genießen während der Schwangerschaft und bis vier Monate nach der Entbindung Kündigungsschutz. Eine Kündigung ist nur in Ausnahmefällen mit behördlicher Genehmigung möglich und darf nicht im Zusammenhang mit der Schwangerschaft oder Entbindung stehen. **Welche Bußgeldvorschriften sieht das Mutterschutzgesetz gemäß § 32 MuSchG vor?** Ordnungswidrigkeiten können mit einer Geldbuße bis zu 30.000 Euro, in anderen Fällen bis zu 5.000 Euro, geahndet werden.

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