VL8: Emotion PDF
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Universität des Saarlandes
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Lecture notes about emotion, covering definitions, aspects, theories and important individuals. This is a psychology document.
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VL8: Emotion Wie wird Emotion definiert? Emotionen sind zeitlich datierte, konkrete einzelne Vorkommnisse von zum Beispiel Freude, Traurigkeit, Ärger, Angst, Eifersucht, Stolz, Überraschung, Mitleid, Scham, Schuld, Neid, Enttäusch...
VL8: Emotion Wie wird Emotion definiert? Emotionen sind zeitlich datierte, konkrete einzelne Vorkommnisse von zum Beispiel Freude, Traurigkeit, Ärger, Angst, Eifersucht, Stolz, Überraschung, Mitleid, Scham, Schuld, Neid, Enttäuschung, Erleichterung sowie weiteren Arten von psychischen Zuständen, die den genannten genügend ähnlich sind Gemeinsame Merkmale aktuelle psychische Zustände von Personen von bestimmter Qualität, Intensität und Dauer objekt- oder ereignisbezogen Personen, die sich in einem dieser Zustände befinden, haben normalerweise ein… …charakteristisches Erleben (Erlebensaspekt von Emotionen) …häufig treten auch bestimmte physiologische Veränderungen (physiologischer Aspekt von Emotionen) und Verhaltensweisen (Verhaltensaspekt von Emotionen) auf Begriffsbestimmung: Affekt: kurze intensive Emotionszustände (Affekttat) Emotion: mittelintensive Emotionszustände von mittlerer Dauer Stimmung: gering intensive Emotionszustände von längerer Dauer → eher als ein Kontinuum zu betrachten, da diese Begriffe schwer abzugrenzen sind Welche Fragen sind Gegenstand der Emotionsforschung? Wie viele Emotionen gibt es? Wie unterscheiden sie sich? Aktualgenese (Entstehung von Emotionen im aktuellen Geschehen) von Emotionen? VL8: Emotion 1 Physiologische Grundlagen? Welche Funktionen haben Emotionen? Wie stellt man bei sich und anderen Emotionen fest? Entwicklung, differentielle, klinische und kognitive Psychologie Was versteht man unter lernpsychologischen Emotionstheorien? Bekannter Vertreter: John B. Watson Frage wie emotionale Reaktionen bzw. die ihnen zugrunde liegenden Dispositionen gelernt, durch Lernen verändert und verlernt werden können Ontogenese: Betrachtung des Einflusses von Erfahrungen, die die Person während des Lebens macht, auf emotionale Dispositionen durch welche Lernerfahrungen werden neutrale Objekte/Ereignisse in die Lage versetzt, Emotionen auszulösen? behavioristisch orientiert, d.h. Beschränkung auf Beobachtbares Was versteht man unter evolutionspsychologischen Emotionstheorien? Bekannte Vertreter: Charles Darwin, William McDougall, Robert Plutchik, (Lazarus, Ekman) Phylogenese: Frage nach der stammesgeschichtlichen Entwicklung der den Emotionen zugrunde liegenden Dispositionen bzw. Mechanismen Frage nach biologischer Funktion von Emotionen (Überlebensvorteil) Beispiel: Welchen Vorteil hatten Lebewesen, die über Disposition verfügten, in bestimmten Situationen mit Furcht zu reagieren? Was versteht man unter kognitiven Emotionstheorien? Bekannte Vertreter: W. James, S. Schachter Frage nach den kognitiven Einschätzungen, die bestimmten Emotionen zugrunde liegen Aktualgenese: Beschäftigung damit, wie Emotionen in einer konkreten Situation erzeugt werden VL8: Emotion 2 Qualität und Intensität der Emotionen sind von den Bewertungen und Einschätzungen der jeweiligen Objekte abhängig evolutionspsychologische und lerntheoretische Theorien (außer behavioristische) stimmen damit überein, dass Emotionen auf kognitiven Einschätzungen beruhen Was versteht man unter neuro- und psychophysiologischen Emotionstheorien? Bekannte Vertreter: LeDoux, Stemmler Frage nach den körperlichen Prozessen und neuronalen Strukturen, die den Emotionen zugrunde liegen Neurophysiologische Theorien: Welche zentralnervösen Gehirnprozesse sind an der Entstehung spezifischer Emotionen beteiligt? Psychophysiologische Theorien: Gehen unterschiedliche Emotionen mit spezifischen peripherenphysiologischen Veränderungen einher? Welche Emotionskomponenten werden unterschieden? Mit welchen Forschungsmethoden können die Emotionskomponenten erfasst werden? Subjektive Komponente: Fragebodenverfahren VL8: Emotion 3 Eindimensionale Variable (z.B. Ängstlichkeit) vs. mehrdimensionale Variable Variation nach Valenz, Intensität, Dauer, Häufigkeit Voraussetzungen zur validen Erfassung / Probleme Fähigkeit zur Wahrnehmung der eigenen Gefühle → Kategorie “weiß nicht” sinnvoll Sprachliche Kompetenzen Induktion oder zeitliche Vorgabe → Merkfähigkeit (Beschränkung des Zeitraums nach Ereignis) Mitteilungsbereitschaft Reaktivität der Messung VL8: Emotion 4 Mehrdimensionale Fragebögen → PANAS (1996): Positiver und negativer Affekt Expressive Komponente: Mimikanalyse Mimik (damit hat sich Paul Ekman besonders beschäftigt), Stimme, Gestik, Körperhaltung → Beispiel: Bewegungsmuster, -tempo und Kontaktaufnahme unterscheiden sich zwischen Gewinner- und Verlierermannschaften im Fußball Wichtige Kommunikationsfunktion 6 Basisemotionen (Ekman): Ekel, Angst Freude, Ärger Überraschung Traurigkeit Gelten als die wichtigsten Emotionen universell und angeboren VL8: Emotion 5 Bekanntestes Auswertungssystem: Facial action coding system (FACS) Standardisierte Verhaltensauswertung von Filmaufzeichnungen mimischer Ausdrucksveränderungen Kleine Ausschnitte des Gesichts werden beobachtet und codiert Auswertungsobjektivität: r = 0.80 Physiologische Komponente: Physiologische Messmethoden → Periphere vs. zentralnervöse Prozesse Periphere Prozesse: Zuordnung der Veränderung peripherer Muster (Herzfrequenz, Puls, elektrodermale Aktivität) zu induzierten Emotionslagen Zentralnervöse Prozesse mittels EEG und fMRI Technik negative Emotionen: gehen mit erhöhter Aktivierung rechtfrontaler Aktivierung einher (Aktivierung eines Meidungs- bzw. Rückzugssystems) positive Emotionen: gehen mit eher linksfrontaler Aktivierung einher VL8: Emotion 6 VL8: Emotion 7