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Technische Universität Dortmund

2024

Michael J. Böhm

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monopol mikroökonomie wirtschaft vwl

Summary

Dies ist eine Vorlesung über Monopole. Sie beschreibt die Entstehung und die Markteigenschaften von Monopolen und stellt Beispiele und Modelle vor. Die Vorlesung wird im Wintersemester 2024/25 an der Technischen Universität Dortmund gehalten.

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Vorlesung 3: Monopol Michael J. Böhm Professur Empirische Wirtschaftsforschung Wintersemester 2024/25 Böhm (TU Dortmund, EWF) Wettbewerbspolitik Wintersemester 2024/25 1 | 43 VL 3: Monopol Einleitung Ziele dieser Vorlesung In dies...

Vorlesung 3: Monopol Michael J. Böhm Professur Empirische Wirtschaftsforschung Wintersemester 2024/25 Böhm (TU Dortmund, EWF) Wettbewerbspolitik Wintersemester 2024/25 1 | 43 VL 3: Monopol Einleitung Ziele dieser Vorlesung In dieser Vorlesung werden wir versuchen, die Entstehung von und die Markteigenschaften in Monopolen zu verstehen. Definition (Monopol) Ein Unternehmen ist ein Monopol, wenn es der einzige Anbie- ter eines Produkts auf einem Markt ist. Die Nachfragekurve eines Monopolisten fällt ab, weil die Nachfrage des Unternehmens der Nachfrage der Industrie entspricht. Böhm (TU Dortmund, EWF) Wettbewerbspolitik Wintersemester 2024/25 2 | 43 VL 3: Monopol Einleitung Themenübersicht 1. Grundmodell Monopol 2. Preisdifferenzierung 3. Bündelungen (Übung) 4. Williamson Trade-off 5. Natürliches Monopol Böhm (TU Dortmund, EWF) Wettbewerbspolitik Wintersemester 2024/25 3 | 43 VL 3: Monopol Einleitung Beispiele Microsoft, Markt für Betriebssysteme. Marktanteil ca.90%. Tyco, Markt für Kunststoffbügel. Marktanteil ca.70–80%. IBM, Computermarkt, von 1960 bis 1980. Gillette, Markt für Rasierklingen, 72 % Marktanteil. Google: – 70% aller US-Websuchen – 70% des Online-Werbemarktes. Versorgungsunternehmen (Strom, Wasser, Telefon, Bahn usw.) Böhm (TU Dortmund, EWF) Wettbewerbspolitik Wintersemester 2024/25 4 | 43 VL 3: Monopol Grundmodell Monopol Monopol - Ein einfaches Modell Betrachten wir ein Monopol mit einer Marktnachfrage P(Q) und einer Kostenfunktion C(Q). Gewinn: Π(Q) = P(Q)Q − C(Q) = R(Q) − C(Q) Bemerkung: Es macht keinen Unterschied, ob man P oder Q wählt, denn P(Q) ist streng monoton fallend. Dies ist nicht der Fall, wenn wir später Oligopolprobleme betrachten. Böhm (TU Dortmund, EWF) Wettbewerbspolitik Wintersemester 2024/25 5 | 43 VL 3: Monopol Grundmodell Monopol Monopol - Ein einfaches Modell Differenzieren von Π nach Q liefert: R′ (Q) = C′ (Q) Grenzerlös = Grenzkosten Grenzerlös: MR(Q) = P(Q) + P ′ (Q)Q Die Erhöhung von Q hat zwei Auswirkungen auf die Einnahmen des Monopolisten: Der Monopolist verkauft eine zusätzliche Einheit zum Preis P(Q). Das ist der Term P(Q)(> 0). Der Preis für alle infra-marginalen Einheiten sinkt: P ′ (Q)Q < 0. Böhm (TU Dortmund, EWF) Wettbewerbspolitik Wintersemester 2024/25 6 | 43 VL 3: Monopol Grundmodell Monopol Grenzerlös: Trade-off Böhm (TU Dortmund, EWF) Wettbewerbspolitik Wintersemester 2024/25 7 | 43 VL 3: Monopol Grundmodell Monopol Grenzerlös Wann sollten wir im Allgemeinen erwarten, dass der Grenzerlös positiv ist? dP MR(Q) = P(Q) + Q dQ dP Q = P(Q) (1 + ) dQ P 1 = P(Q) (1 − ) εD Daher ist MR(Q) dann und nur dann positiv, wenn εD > 1 gilt. (Zur Erinnerung: εD ist als nicht negative Zahl definiert). Böhm (TU Dortmund, EWF) Wettbewerbspolitik Wintersemester 2024/25 8 | 43 VL 3: Monopol Grundmodell Monopol Grenzerlös MR(Q) kann nur positiv sein wenn die Nachfrage elastisch ist, d.h. tendenziell links oben im Q-P Diagramm wenn eine kleine prozentuale Änderung von P mit einer großen prozentualen Änderung von Q einher geht. -> Intuition? Böhm (TU Dortmund, EWF) Wettbewerbspolitik Wintersemester 2024/25 9 | 43 VL 3: Monopol Grundmodell Monopol Grenzerlös MR(Q) kann nur positiv sein wenn die Nachfrage elastisch ist, d.h. tendenziell links oben im Q-P Diagramm wenn eine kleine prozentuale Änderung von P mit einer großen prozentualen Änderung von Q einher geht. -> Intuition? Beispiel: Bei linearer Nachfrage: P(Q) = a − bQ. R(Q) = Q(a − bQ) = aQ − bQ2 MR(Q) = dR/dQ = a − 2bQ Ein Vergleich von P(Q) und MR(Q) zeigt: Sie haben den selben Achsenabschnitt aber MR hat die doppelte Steigung. Böhm (TU Dortmund, EWF) Wettbewerbspolitik Wintersemester 2024/25 9 | 43 VL 3: Monopol Grundmodell Monopol Das Marktergebnis im Monopol Abbildung 1: Marktergebnis im Monopol Im Vergleich zum Ergebnis des vollkommenen Wettbewerbs produziert das Monopol weniger und verlangt einen höheren Preis. Intuition? Böhm (TU Dortmund, EWF) Wettbewerbspolitik Wintersemester 2024/25 10 | 43 VL 3: Monopol Grundmodell Monopol Die Regel der inversen Elastizität Preis-Kosten-Spanne oder Lerner-Index ist: L ≡ P−MC P Die Bedingung erster Ordnung für den Monopolisten lautet: 1 dC P(Q) (1 − )= εD (P(Q)) dQ Die Regel der inversen Elastizität besagt: P − MC 1 = >0 P εD Oder nach der Definition des Markups aus der letzten Vorlesung: P εD = >1 MC εD − 1 Böhm (TU Dortmund, EWF) Wettbewerbspolitik Wintersemester 2024/25 11 | 43 VL 3: Monopol Grundmodell Monopol Die Regel der inversen Elastizität Beispiel mit einer Nachfragefunktion mit konstanter Elastizität: Q(P) = aP −σ mit σ > 1. Die Nachfrageelastizität für alle P lautet: dQ/Q d log(Q) εD = − =− =σ dP/P d log(P) Die Regel der inversen Elastizität besagt hier L = σ1 , d.h. weniger elastische Nachfrage (niedrigeres σ) niedrigere Menge, höherer Preis, höherer Markup. Böhm (TU Dortmund, EWF) Wettbewerbspolitik Wintersemester 2024/25 12 | 43 VL 3: Monopol Grundmodell Monopol Wohlfahrtsverluste beim Monopol Grenzerlös-Kurve 𝑃 A (GE) hat doppelte negative Steigung der Nachfrage- 𝑃𝑀 Kurve Konsumentenrente B 𝑑𝑘 Produzentenrente 𝑃𝑤 𝑑𝑞 Wohlfahrtsverluste durch Monopol 𝑞𝑀 𝑄 GE Monopolpreis: pM Wettbewerbspreis: Abbildung 2: Wohlfahrtsverluste beim Monopol pW Böhm (TU Dortmund, EWF) Wettbewerbspolitik Wintersemester 2024/25 13 | 43 VL 3: Monopol Grundmodell Monopol Marktbeherrschende Firmen Zwei Arten von Firmen: Ein großes, unbeschränktes („unconstrained“) und strategi- sches Unternehmen mit Grenzkosten c: Das „marktbeherr- schende Unternehmen“. Eine Gruppe von sich nach vollkommenem Wettbewerb verhal- tenden Unternehmen mit Grenzkosten c. Annahmen: – Diese Gruppe ist kapazitätsbeschränkt, d. h. sie können nicht mehr als K produzieren. – Diese Gruppe ist klein K bei Wiederverkauf bricht Preisdiskriminierung zusammen. Akademische Zeitschriften sind für Bibliotheken teurer als für Privatpersonen. Ermäßigungen für Studenten oder Senioren. Böhm (TU Dortmund, EWF) Wettbewerbspolitik Wintersemester 2024/25 27 | 43 VL 3: Monopol Preisdifferenzierung (-diskriminierung) Preisdifferenzierung 3. Grades Preis bestimmt sich nach Gruppenzugehörigkeit der Konsu- menten – Gruppen werden nach ihrer Zahlungsbereitschaft bestimmt – Typischerweise wird Gruppen, die auf Preiserhöhungen mit Abwanderung reagieren, ein Rabatt gewährt – Studierende, Rentner, Arbeitslose Da Unternehmen gewinnmaxierend handeln, wird von den Gruppen mit hoher Zahlungsbereitschaft ein höherer Preis verlangt – In der Realität eher: Ein hoher Preis für alle, außer bestimm- ten Gruppen mit geringer Zahlungsbereitschaft Böhm (TU Dortmund, EWF) Wettbewerbspolitik Wintersemester 2024/25 28 | 43 VL 3: Monopol Preisdifferenzierung (-diskriminierung) Preisdifferenzierung 3. Grades Preiselastizität unterschiedlicher Konsumentengruppen π= p 1 (q1 )q1 ⏟⏟⏟⏟⏟⏟⏟⏟⏟ +p 2 (q2 )q2 − c(q1 + q2 ) ⏟⏟⏟⏟⏟⏟⏟⏟⏟ Umsatzerlöse Gruppe 2 aus Verkäufen an Gruppe 1 dπ dp1 ! = p1 + q −c=0 GE aus Verkauf an Gruppe 1 dq1 dq1 1 dπ dp2 ! = p2 + q −c=0 Gruppe 2 dq2 dq2 2 dq p εq1p1 = − 1 ⋅ 1 Nachfrageelastizität Gruppe 1 dp1 q1 dq p εq2p2 = − 2 ⋅ 2 Gruppe 2 dp2 q2 2 Gruppen, die sich hinsichtlich ihrer Nachfrageelastizität ε unterscheiden Böhm (TU Dortmund, EWF) Wettbewerbspolitik Wintersemester 2024/25 29 | 43 VL 3: Monopol Preisdifferenzierung (-diskriminierung) Preisdifferenzierung 3. Grades dq1 p1 p εq1p1 εq1p1 = − ⋅ ⇒ μ1 = = dp1 q1 c εq1p1 − 1 dq p p εq2p2 εq2p2 =− 2 ⋅ 2 ⇒ μ2 = = dp2 q2 c εq2p2 − 1 Angehörige der Gruppe 2 reagieren stärker auf Preisverände- rungen (z.B. wegen geringerem Einkommen und/oder mehr Zeit für Preisvergleiche): εq1p1 < εq2p2 Böhm (TU Dortmund, EWF) Wettbewerbspolitik Wintersemester 2024/25 30 | 43 VL 3: Monopol Preisdifferenzierung (-diskriminierung) Preisdifferenzierung 3. Grades Preis für Gruppe 1 ist höher, da diese Nachfrager weniger stark auf Preisveränderungen reagieren p1 > p2 Dies gilt, da ε1 < ε2 und damit μ1 > μ2 gilt Böhm (TU Dortmund, EWF) Wettbewerbspolitik Wintersemester 2024/25 31 | 43 VL 3: Monopol Preisdifferenzierung (-diskriminierung) Preisdifferenzierung 3. Grades 𝑝𝑝 1 Für die beiden Nachfragekur- ven gilt εq1p1 < εq2p2 𝑥𝑥1 Der Preis wird aufgrund der un- 𝑝𝑝2 terschiedlichen Reaktionen auf Preisänderungen differen- ziert Nachfrager deren Preiselas- tizität niedrig ist müssen in 𝑥𝑥2 diesem Fall mehr zahlen Abbildung 6: Nachfrageelastizitäten bei Preisdifferenzierung 3. Grades Böhm (TU Dortmund, EWF) Wettbewerbspolitik Wintersemester 2024/25 32 | 43 VL 3: Monopol Williamson Trade-Off Trade-Off nach Oliver Williamson Annahme: Existenz von Größenvorteilen (sinkende DK-Kurve, Skaleneffekte) Nach wie vor führt ein Monopol zu allokativer Ineffizienz durch überhöhten Preis Jedoch: Sinkende DK führen dazu, dass große Unternehmen aufgrund von Skaleneffekten effizienter und daher billiger produzieren Ist ein Monopol wohlfahrtsökonomisch effizienter als Wettbe- werb? ⇒ Trade-Off: Wohlfahrts-Gewinn durch allokative Effizienz über P = GK vs: Größenvorteile a priori ist nicht klar welche Lösung wohlfahrtsoptimal ist Böhm (TU Dortmund, EWF) Wettbewerbspolitik Wintersemester 2024/25 33 | 43 VL 3: Monopol Williamson Trade-Off Williamson Trade-Off 𝑃 Monopolfall: Bei GE = GK liegt das Ge- winnmaximum des Monopo- 𝑃𝑀 listen 𝑃𝑤 (PR′ = 0) 𝐺𝐾 DK Hieraus folgen QM und PM Der Gewinn bestimmt sich aber durch die DK 𝑄𝑀 𝑄  =̂ PR GE ▴ =̂ KR Abbildung 7: Williamson Trade-Off Böhm (TU Dortmund, EWF) Wettbewerbspolitik Wintersemester 2024/25 34 | 43 VL 3: Monopol Williamson Trade-Off Williamson Trade-Off Wettbewerbsfall: 𝑃 Wie üblich PW = GK Die UN sind allerdings so klein, dass sie keine Skalen- 𝑃𝑀 𝑃𝑤 effekte nutzen können 𝐺𝐾 DK Es folgt: PW entspricht dem Maximum der GK (ineffizi- ent) 𝑄𝑀  =̂ in KR umgewandelte 𝑄 GE PR Abbildung 7: Williamson Trade-Off ▴ =̂ Gewinn an KR Böhm (TU Dortmund, EWF) Wettbewerbspolitik Wintersemester 2024/25 35 | 43 VL 3: Monopol Williamson Trade-Off Williamson Trade-Off Im Monopolfall werden Skaleneffekte genutzt und somit kos- teneffizient produziert Im Wettbewerbsfall gilt PW = GK, es werden keine Gewinne erzielt und die KR steigt an. Der Williamson Trade-Off besteht hier zwischen: ▴ ⏟ vs. ⏟  − ⏟  Gewinn an KR PR in KR umgewandelte PR ⏟⏟⏟⏟⏟⏟⏟⏟⏟⏟⏟⏟⏟⏟⏟⏟⏟⏟⏟⏟⏟⏟⏟⏟⏟⏟⏟⏟⏟⏟⏟ Verlust an Produzentenrente Hier: Der Gewinn an KR ist offensichtlich kleiner als der Verlust an PR Grundsätzlich ist es sehr schwierig den wohlfahrtsoptimalen Fall zu bestimmen Böhm (TU Dortmund, EWF) Wettbewerbspolitik Wintersemester 2024/25 36 | 43 VL 3: Monopol Natürliches Monopol Definition: Natürliches Monopol Ein Anbieter kann Branchenoutput günstiger als zwei oder mehr Anbieter produzieren. Output: q1 + ⋯ + qk = Q. Subadditive Kostenfunktion: C(Q) < c(q1 ) +... + c(qk ). Häufiges Vorkommen in Branchen mit hohen Fixkosten. → Typisch für netzwerkbasierte Industrien (z.B. Schienenverkehr, Energieversorgung) Böhm (TU Dortmund, EWF) Wettbewerbspolitik Wintersemester 2024/25 37 | 43 VL 3: Monopol Natürliches Monopol Regulierung im natürlichen Monopol Normalerweise optimiert ein Monopolist wie oben. Welcher Preis sollte das Ziel einer Regulierung sein? Zwei Szenarien: Szenario 1: Monopolist setzt P = PDK → macht weder Gewinne noch Verluste π = 0 Szenario 2: Monopolist setzt P = PGK → macht Verluste π < 0 in Höhe von Fixkosten → z. B. Subventionen müssen die Verluste decken ⇒ für Szenario 1 & 2 gilt: PR = 0, also π = 0. Für die Wohlfahrtsanalyse wird daher die Konsumentenrente betrachtet Böhm (TU Dortmund, EWF) Wettbewerbspolitik Wintersemester 2024/25 38 | 43 VL 3: Monopol Natürliches Monopol Regulierung im natürlichen Monopol p Kostenfunktion: C = F + GK ∗ q Durchschnittskosten: A 𝑃𝑃𝐷𝐷𝐷𝐷 D DK = Cq Fixkosten DK 𝑃𝑃𝐺𝐺𝐺𝐺 GK C B Hohe Fixkosten (F) füh- Nachfrage ren zu DK > GK 𝑄𝑄𝐷𝐷𝐷𝐷 𝑄𝑄𝐺𝐺𝐺𝐺 Q Abbildung 8: Preisfestlegung beim natürlichen Monopol I Böhm (TU Dortmund, EWF) Wettbewerbspolitik Wintersemester 2024/25 39 | 43 VL 3: Monopol Natürliches Monopol Regulierung im natürlichen Monopol p Zur grafischen Verdeut- lichung werden die Fix- kosten unterhalb der Wohlfahrtsverlust bei 𝑃𝑃𝐷𝐷𝐷𝐷 NF-Kurve dargestellt 𝑃𝑃𝐷𝐷𝐷𝐷 A DK Fixkosten ▴ =̂ WF-Verlust 𝑃𝑃𝐺𝐺𝐺𝐺 C B GK PGK ist Wohlfahrtsüberle- Nachfrage gen gegenüber PDK 𝑄𝑄𝐷𝐷𝐷𝐷 𝑄𝑄𝐺𝐺𝐺𝐺 Q Abbildung 9: Preisfestlegung beim natürlichen Monopol II Böhm (TU Dortmund, EWF) Wettbewerbspolitik Wintersemester 2024/25 40 | 43 VL 3: Monopol Natürliches Monopol Regulierung im natürlichen Monopol Alternativen zur Steuer als Mittel zur Defizitbeseitigung – Preisdifferenzierung (nicht alle bezahlen p = GK) – Zweiteilige Tarife: fixe Grundgebühr (deckt F) + nutzenab- hängige Preise (deckt GK) (z. B. Bahncard + Fahrkarte) Minimierung des Wohlfahrtsverlustes: – Mehrere Produkte – Mehrere Märkte separierbar, diese unterscheiden sich im Hinblick auf die Nachfrageelastizität – Restriktion: keine Defizite insgesamt (jedoch in einzelnem Markt durchaus) Böhm (TU Dortmund, EWF) Wettbewerbspolitik Wintersemester 2024/25 41 | 43 VL 3: Monopol Natürliches Monopol Natürliches Monopol und Essential Facility Neuerer Ansatz in der Regulierung: identifiziere zur Erbringung bestimmter Dienstleistungen oder zur Herstellung bestimmter Produkte wesentlichen Einrichtungen oder Informationen („Essential Facility“). Beispiele: Elektrizität – Übertragungsnetzwerk = Essential Facility. – Ermögliche Zugang und Wettbewerb zwischen Kraftwerken kann sich entwickeln. Markt für Internetbreitband: – Teilnehmeranschlussleitungen („letzte Meile“) = Essential Facility. – Neue Breitbandbetreiber können ein nationales Netz auf- bauen und erhalten Zugang zum Teilnehmeranschluss des etablierten Betreibers. Böhm (TU Dortmund, EWF) Wettbewerbspolitik Wintersemester 2024/25 42 | 43 VL 3: Monopol Natürliches Monopol Literatur Wir danken Prof. Nicolas Schutz (Uni Mannheim) und Prof. Kor- nelius Kraft dafür, dass sie ihre Vorlesungs-Slides zur Verfü- gung stellen. Diese Folien basieren großenteils darauf. Böhm (TU Dortmund, EWF) Wettbewerbspolitik Wintersemester 2024/25 43 | 43

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