Die 3 Marktformen PDF
Document Details
Uploaded by RightGravity
FOS/BOS Unterschleißheim
Tags
Summary
Dieses Dokument fasst die drei grundlegenden Marktformen zusammen: Polypol, Oligopol und Monopol. Es erklärt die Eigenschaften jeder Marktform, den Einfluss von Angebot und Nachfrage sowie den Wettbewerbsmechanismen.
Full Transcript
## Die 3 Marktformen - **Polypol** (griechisch für viel Verkauf) - es gibt viele Anbieter und viele Nachfragen - sehr viele Anbieter wollen das selbe bzw. ein ähnliches Produkt verkaufen, wodurch sie wenig Spielraum mit den Preisen haben - durch zu hohe Preise würde der Verkäufer an Mar...
## Die 3 Marktformen - **Polypol** (griechisch für viel Verkauf) - es gibt viele Anbieter und viele Nachfragen - sehr viele Anbieter wollen das selbe bzw. ein ähnliches Produkt verkaufen, wodurch sie wenig Spielraum mit den Preisen haben - durch zu hohe Preise würde der Verkäufer an Marktanteil verlieren - wodurch es durch den Wettbewerb zwischen den Unternehmen fast unmöglich ist, den Preis sehr zu erhöhen - **Oligopol** - es gibt wenige Anbieter und wenige Nachfragen - durch die wenige Zahl der Anbieter, hat jeder Anbieter eine gewisse Marktmacht - kann durch seine Preisentscheidung das Marktgeschehen beeinflussen - durch die Senkung eines Preises läuft die Nachfrage vermehrt zu ihm - wodurch die Mitanbieter auch ihre Preise senken, um nicht an Kunden zu verlieren - es bildet sich ein Wettkampf und Preiskampf unter den Oligopolisten - es besteht die Gefahr, dass sich die wenigen Anbieter besprechen und gemeinsam einen Preis festlegen - wodurch sie hohe Gewinne einbringen - eine Gruppe von Anbietern nennt man Kartell - in Deutschland besteht ein Kartellverbot - **Monopol** - es gibt ein einzigen Anbieter und einen Nachfrager - da er keinerlei Konkurrenten hat, kann er den Preis und die Menge so anpassen das sie für ihn und den Gewinn optimal sind - wodurch dem Kunden keine andere Wahl bleibt als das Angebot anzunehmen - durch den fehlenden Wettbewerb hat der Monopolist keinen Anreiz auf die Verbesserung oder bessere Wege für die Herstellung des Guts zu finden - muss dafür sorgen das seine Monopolstelle gesichert bleibt, da es viele ähnliche Produkte zu einem niedrigen Preis gibt, wodurch er seinen Produkten ein sehr gutes Image zu machen und sehr exklusiv wirken lassen - da diese Stelle sehr hohen Gewinn verspricht, zielen sie darauf hin ihn von Konkurrenten abzuschirmen ## Markt und Marktformen **Der Markt** - In den meisten Städten und Dörfern gibt es Märkte, auf denen sich Menschen treffen, um Produkte zu kaufen oder zu verkaufen. - Das Grundprinzip jedes Marktes ist der Tausch. - Heutzutage ist Geld das allgemein anerkannte Tauschmittel. **Markt in der Wirtschaftswissenschaft** - In der Wirtschaftswissenschaft bezeichnet der Markt jedoch nicht den Markt, auf dem sich Käufer und Verkäufer physisch gegenübertreten und direkt miteinander kommunizieren können, sondern das generelle Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage. - **Angebot:** Die Summe der Mengen eines Handelsgutes, die alle Firmen zu verschiedenen Preisen auf dem Markt anbieten. - **Nachfrage:** Alle Käufer zusammen, die das Gut erwerben möchten. **Ob jemand seine angebotenen Güter verkaufen kann oder ob alle Nachfrager, die dies wünschen, auch ein Gut kaufen können, hängt von der Marktsituation ab.** - **Überangebot:** Bei einem hohen Preis wollen viele Anbieter verkaufen, aber nur wenige wollen kaufen. Wollen die Anbieter ihre Produkte doch verkaufen, müssen sie den Preis senken. Der Preis sinkt so lange, bis angebotene und nachgefragte Menge übereinstimmen. - **Marktgleichgewicht:** Bei diesem Preis besteht ein Marktgleichgewicht. - **Unterangebot:** Ist die Nachfragemenge größer als die Angebotsmenge, werden die Nachfrager eher bereit sein mehr zu bezahlen. Dadurch werden aber auch potenzielle Käufer vom Kaufen abgebracht. Gleichzeitig wollen nun aber mehr Verkäufer das Gut produzieren, da ein höherer Preis einen höheren Gewinn verspricht. So verringert sich die Nachfrage bei steigendem Angebot genau bis zu dem Punkt, an dem die angebotene Menge der Nachfrage entspricht. - **Markt-Preis-Mechanismus:** Es ist der Preis, der Angebot und Nachfrage zum Ausgleich bringt. Das Resultat ist ein Marktgleichgewicht, bei dem ein Preis gefunden ist, der den Markt räumt, also bei dem genau so viel angeboten wie nachgefragt wird. **Marktformen** - Der Markt-Preis-Mechanismus mit seiner Ausgleichsfunktion wirkt jedoch nicht immer und auch nicht bei jeder Marktform. - Märkte lassen sich unter anderem danach kategorisieren, wie viele Marktteilnehmer es gibt. **Das Polypol (griechisch für viel Verkauf)** - es gibt sehr viele Anbieter, die alle dasselbe bzw. ein sehr ähnliches und austauschbares Produkt verkaufen. - Somit ist der Spielraum eines jeden Anbieters sehr gering. - Anbieter, die höhere Preise verlangen als die Konkurrenz werden aufgrund des ähnlichen Produktes nicht mehr verkaufen können, da die Kunden sofort zu den Konkurrenten gehen würden, um das gleiche Produkt dort zu einem günstigeren Preis zu kaufen. - Der Verkäufer mit dem hohen Preis würde dabei leer ausgehen und seinen Marktanteil verlieren. **Das Oligopol** - es gibt nur wenige Anbieter eines Produktes. - Hat jeder Anbieter eine gewisse Marktmacht und kann durch seine Preisentscheidung das Marktgeschehen beeinflussen. - Die Abhängigkeit unter den wenigen Anbietern ist umso stärker, je gleichartiger das Produkt ist. - Es besteht die Gefahr, dass sich die wenigen Anbieter absprechen und gemeinsam einen Preis festlegen, an den sie sich alle halten und der ihnen hohe Gewinne einbringt. - Eine Gruppe von Anbietern, die solche Preisabsprachen treffen, nennt man Kartell. - In Deutschland besteht ein Kartellverbot. **Das Monopol** - es existiert nur ein einziger Anbieter für ein Produkt in einem Markt. - kann quasi einen Preis setzen und die Menge anbieten, die für ihn und seinen Gewinn optimal sind. - den interessierten Käufern bleibt nichts anderes übrig, als das Gut für den Preis beim Monopolisten zu kaufen. - hat wenig Anreiz, sein Gut zu verbessern oder bessere Wege zu finden es herzustellen. - muss dafür sorgen, dass seine Monopolstellung gesichert bleibt. - Strategie des Monopolisten kann demnach unter anderem sein, seinem Produkt ein besonderes Image zu geben oder sehr exklusiv zu sein. - Da eine Monopolstellung höchstmöglichen Gewinn verspricht, wird ein Monopolist aber immer darauf abzielen, den Markt weiterhin vor möglichen Konkurrenten abzuschirmen. ## Arbeitsblatt „Markt und Marktformen" - **Marktzutrittsmöglichkeiten:** - **Offene Märkte:** unbeschränkter Zugang für alle Marktleilnehmener - **Geschlossene Märkte:** es gibt Zugangsbeschränkungen in technischer, rechtlicher, finanzieller Hinsicht. - **Räumliche Einteilung:** - **Örtliche Märkte** - **Regionale Märkte** - **Nationale Märkte** - **Internationale Märkte** - **Art der gehandelten Güter:** - **Gütermärkte:** - **Konsumgütermarkte** - **Investitionsgütermärkte** - **Faktormärkte:** - **Arbeitsmarkt** - **Immobilienmarkt** - **Kapitalmarkt** ## Markt und Preisbildung **Was versteht die VWL unter einem „Markt“?** - Ein wichtiger Schritt in der Entwicklung des Wirtschaftslebens war die Erfindung der Arbeitsteilung. - Der Produktionsprozess wird dabei aufgeteilt und jeder stellt das Gut her, das er am effektivsten produzieren kann. - Ziel ist es, dass jeder Zugang zu den Gütern bekommt, die er selbst nicht produziert. - Der Markt stellt also den Ort dar, an dem sich die Produzenten und die Konsumenten treffen. **Wie erfolgt die Preisbildung auf einem polypolistischen Markt?** - Der Preis entsteht in diesem Fall ausschließlich durch das Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage. - **Angebot**: Die Anbieter verhalten sich genau umgekehrt. Der Anbieter verfolgt mit seinem Angebot die Absicht, eine bestimmte Menge eines bestimmten Gutes zu verkaufen. Dabei soll der erzielbare Preis mindestens seine Kosten decken. - **Nachfrage**: Es gilt, dass von einem Gut umso mehr gekauft wird, je geringer der Preis des Gutes ist. Umgekehrt wird von einem Gut umso weniger gekauft, je teurer dieses Gut ist. **Gleichgewichtspreis**: Wenn im Ideal das Angebot der Nachfrage entspricht, gibt es einen Preis, der alle Parteien am Markt zufriedenstellt. **Beispiel: Warenterminbörse für landwirtschaftliches Produkt X** - **Arbeitsauftrag:** - Übertragen Sie die Daten der zum jeweiligen Preis angebotenen Menge aus der Tabelle in das Koordinatensystem und verbinden Sie die Punkte zur Angebotsgeraden. - Übertragen Sie auch die Daten der nachgefragten Menge und des entsprechenden Preises aus der Tabelle in das Koordinatensystem und verbinden Sie die Punkte zur Nachfragegeraden. - Tragen Sie die folgenden Begriffe in die grafische Darstellung ein: Angebotsüberhang, Nachfrageüberhang, Gleichgewichtspreis. - Bei welcher Menge kommt das Marktgleichgewicht zustande? Was sagt dieses Gleichgewicht aus? **Gesetz von Angebot und Nachfrage:** - Falls A > N→P↓ - Bei sinkendem Preis → N↑,Α↓ - Falls N > A→P↑ - Bei steigendem Preis → N↓, A↑, **Ergebnis:** - GG-Preis und GG-Menge bilden sich am Markt. - Der einzelne Anbieter kann bei dem sich am Markt ergebenden GG-Preis nur noch entscheiden, ob und wieviel er anbietet, er ist also Mengenanpasser. - Derjenige Anbieter, der beim sich am Markt ergebenden GG-Preis gerade noch seine Selbstkosten decken kann, wird als Grenzanbieter bezeichnet. - Erwirtschaften eine sog. Produzentenrente, d. h. sie erzielen zusätzliche Gewinne im Vergleich zur ursprünglichen Preisvorstellung. - Diejenigen Nachfrager, die bereit gewesen wären, das Produkt auch zu einem höheren Preis als dem GG-Preis zu kaufen, erwirtschaften eine sog. Konsumentenrente, d.h. sie haben eine Ersparnis im Vergleich zur ursprünglichen Preisvorstellung. **Arbeitsauftrag:** - Überlegen Sie, von welchen Faktoren die Kaufentscheidung der Nachfrager - neben dem Preis - noch beeinflusst wird. - Finden Sie anschließend weitere Einflussfaktoren auf die Höhe der angebotenen Menge.