Einführung in das politische System der Bundesrepublik Deutschland PDF
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FernUniversität in Hagen
Viktoria Kaina
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This document is a material band for an online lecture on the political system of Germany. It includes the lecture notes (power-point slides) and accompanying questions and further reading to help students understand the political system and democracy. This document is an introduction to German political systems. It is part of a Bachelor degree program.
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Viktoria Kaina Einführung in das politische System der Bundesrepublik Deutschland Materialband zur...
Viktoria Kaina Einführung in das politische System der Bundesrepublik Deutschland Materialband zur Online-Vorlesung – Teil I Fakultät für Kultur- und Sozialwissen- schaften YwvF11StCDO2Ub3nK1CITnOgRAhuI+O//iW5PbeRG3petj+zy3OTCoTlQ0zhqwwC Urheberrechtlich geschützt. Persönliche Kopie für Matrikelnummer 8667683 Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbrei- tung sowie der Übersetzung und des Nachdrucks, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung der FernUniversität reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Wir weisen darauf hin, dass die vorgenannten Verwertungsalternativen je nach Ausgestaltung der Nutzungsbedingungen bereits durch Einstellen in Cloud- Systeme verwirklicht sein können. Die FernUniversität bedient sich im Falle der Kenntnis von Urheberrechtsverletzungen sowohl zivil- als auch strafrechtlicher Instrumente, um ihre Rechte geltend zu machen. Der Inhalt dieses Studienbriefs wird gedruckt auf Recyclingpapier (80 g/m2, weiß), hergestellt aus 100 % Altpapier. QUac0wN8mozl6dYmzKy8YthbcotHZQoCYJfp/uhVN11DC4a/e4i4tRT5+1V9b2Gz Urheberrechtlich geschützt. Persönliche Kopie für Matrikelnummer 8667683 III Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis...................................................................................................................... III Vorwort oder: Wenn Du Gott zum Lachen bringen willst…....................................................... 4 Vorlesung 1: „Wozu braucht Gott ein Raumschiff?“ oder: Was ist Wissenschaft?....................... 6 Vorlesung 2: „Die lügen doch ALLE in der Politik!“ oder: Zu den Grundlagen einer oft missverstandenen Disziplin...................................................................................................... 26 Vorlesung 3: TRUDI und die politische Form der Menschlichkeit oder: Was ist Demokratie? Was sind Demokratien?.................................................................................................................. 56 Vorlesung 4: Die Pudding-Revolution in der Politikwissenschaft oder: Ist es wichtig, wie die Bevölkerung „tickt“?............................................................................................................. 111 Vorlesung 5: Was würde Mr. Spock dazu sagen, dass Frodo wählen darf? oder: Wie lässt sich Wahlverhalten erklären?........................................................................................................ 163 Vorlesung 6: Wenn Kaffeetrinken zum politischen Akt wird oder: Gibt es Wunder also DOCH?................................................................................................................................. 203 /asm7ped56EMoHO1dhPe69qLYPSwzST9uu/482Hayp5cfC0Ve8RuSp2Cz4IpH6Tw Urheberrechtlich geschützt. Persönliche Kopie für Matrikelnummer 8667683 4 Vorwort oder: Wenn Du Gott zum Lachen bringen willst… Vorwort oder: Wenn Du Gott zum Lachen bringen willst… Eigentlich wollte ich Journalistin werden. Ich hatte bereits ein einjähriges Volontariat bei der Chemnitzer „Freien Presse“ absolviert und schon beinahe zwei Jahre als Zeitungsredakteurin gearbeitet, als ich im Oktober 1991 mein Dip- lomstudium in Politikwissenschaft an der Universität Potsdam aufnahm. Und danach, so mein damaliger Plan, wollte ich Karriere als politische Journalistin machen. Aber schon Blaise Pascal, der französische Mathematiker, Physiker, Literat und Philosoph des 17. Jahrhunderts wusste: Wenn Du Gott zum Lachen bringen willst, erzähl ihm von Deinen Plänen. Mein Studium führte mich auf eine ganz andere Bahn oder besser: in eine ganz andere Welt. In die Welt der Wissenschaft. Die mich von Anfang an faszinierte und begeisterte. Und weil ich mich in dieser Welt nicht übel schlug, blieb ich dabei. Und gab meine Journalismus-Pläne auf. Darum haben Sie und ich jetzt miteinander zu tun. Und Sie werden sich im Verlauf Ihres Bachelor-Studiums „BAPVS“ ganz bestimmt Ihre eigene Meinung bilden, wie Sie das eigentlich finden sollen. Meine erste Vorlesung in Politikwissenschaft vor mehr als 25 Jahren ist auch unser gemeinsames Thema: eine Einführung in das politische System der Bundesrepublik Deutschland. Doch was Sie hier in Händen halten, ist kein Studienbrief im üblichen Sinn. Dieses Dokument flankiert den ersten Teil Ihrer Online-Vorlesung zur Einführung in das deutsche politische System. Die fertiggestellte Online-Vorlesung wird einmal aus insgesamt drei Teilen bestehen. Hier und heute starten wir aber erst einmal mit Teil I. Der besteht aus sechs Sitzungen und insgesamt 19 Teilkapiteln. Dieser Materialband bietet zu jeder der sechs Vorlesungs-Sitzungen weiterführende Informatio- nen. Zum ersten sind im Folgenden alle Power-Point-Folien abgedruckt. Wenn Sie mögen, können Sie bestimmte Notizen also an passenden Stellen direkt hier im Materialband festhalten. Das macht diesen Materialband für Sie auch zu einem Arbeits- und Notizbuch. Zum zweiten habe ich zu jeder Sitzung Verständnis- und Übungsfragen formuliert. Diese Fragen sollen Sie dazu anregen, die Inhalte der Vorlesung zu reflektieren, zu wiederholen und zu festigen. Sie sollen damit aber auch angestiftet werden, sich selbst Fragen an den Stoff zu stellen. Zum dritten erhalten Sie zu jeder Sitzung eine Literaturliste. Dort sind alle Quellen aufgeführt, die ich in der Vorlesung benutzt habe und auf die ich nur verkürzt verweise. Außerdem will Ihnen damit einen ersten Überblick über vertiefende Forschungsliteratur zum jeweiligen Thema geben. Ich hoffe, dass Sie diese Vorlesung mit Gewinn hören werden. Wenn sich diese Hoffnung erfüllt, so läge das Verdienst allerdings nicht bei mir allein. Als eingefleischter Star Trek-Fan weiß ich: Ein Raumschiff-Captain ist nichts ohne seine Crew. Das gilt auch für meine Crew. Daher danke ich an dieser Stelle herzlich meinen studentischen und wissenschaftlichen Hilfskräften, die mich in meiner Arbeit an Teil I dieser Online-Vorlesung und am Materialband tatkräftig unterstützt haben. Rein- hold Melcher, Berivan Güclü und Hoang Long Nguyen bin ich für so manche Datenauswertung und Grafik zu großem Dank verpflichtet. Kolja Rost und Johannes Lessinger haben mir mit auf- wendigen Recherchen den Rücken für das Wesentliche freigehalten, wichtige Informationen bei- getragen und aufwendig die Aktualität von Informationen und Fakten überprüft, die in früheren TF06F7ydfHQMgyN1TlaipCwJGUCJW7Gw0anewmuYTaqonTIJlr9SfHs2Fe/5ilsl Urheberrechtlich geschützt. Persönliche Kopie für Matrikelnummer 8667683 5 Versionen dieser Vorlesung bereits Eingang gefunden hatten. Kolja Rost und Berivan Güclü haben sich außerdem um die sorgfältige Gestaltung dieses Materialbands mit verdient gemacht. Darüber hinaus bin ich meinem Mitarbeiter Raphael Kruse und unserer Online-Tutorin Dr. Franziska Cars- tensen außerordentlich dankbar für ihr großartiges Engagement bei der Entwicklung des Übungs- angebots auf der Online-Lehrplattform Moodle. Schließlich haben Reinhold Melcher und vor allem Matthias Heine-Bohnes vom ZMI der FernUniversität in Hagen dafür gesorgt, dass meine einzelnen Aufnahme-Schnipsel hör- und anschaubar zusammengefügt wurden. Und Pia Klein hat sich um notwendige Lizenzierungsfragen gekümmert. Auch dafür meinen aufrichtigen Dank. Was Sie, liebe Studierende, in den folgenden Wochen hören werden, was Sie mit diesem Materi- alband in den Händen halten und worin Sie sich auf Moodle trainieren können – das alles ist auch die Frucht der fleißigen und enthusiastischen Arbeit jener, die für Sie allzu oft unsichtbar bleiben. Für Ihre akademische Ausbildung an der FernUniversität in Hagen ist die Einsatzbereitschaft dieser Menschen dennoch unverzichtbar und von unschätzbarem Wert. Vielleicht können Sie in der Vor- lesung an der einen oder anderen Stelle etwas davon spüren, wie viel Freude meinem Team und mir die Arbeit an Teil I Ihrer Online-Vorlesung gemacht hat. Und wieviel Spaß wir zusammen hat- ten. Mir bleibt nun noch zu wünschen, dass unser Enthusiasmus auf Sie ein wenig ansteckend wirkt. Hagen, im Dezember 2018 Viktoria Kaina xBwtphEv5P2adKNP7MEXrglE60l3nMe/uK9f/MuOWt6GqjEVjTWMNd/VRTmC4e+1 Urheberrechtlich geschützt. Persönliche Kopie für Matrikelnummer 8667683 6 Vorlesung 1: „Wozu braucht Gott ein Raumschiff?“ oder: Was ist Wissenschaft? Einführung in das politische System der Bundesrepublik Deutschland von und mit Univ.-Prof. Dr. Viktoria Kaina Vorlesung 1: „Wozu braucht Gott ein Raumschiff?“ oder: Was ist Wissenschaft? (Kapitel 1.1) © Jakob Studnar, Hilden © FernUniversität in Hagen / Horst Pierdolla Der Grundwiderspruch liberaler Demokratien Einerseits Andererseits Zustimmung der repräsentative Bevölkerung = Verfahren und notwendige Bedingung Freiheit sicherndes demokratischer Institutionensystem Herrschaft verleiht den Bürgerinnen schränkt die Macht der und Bürgern Macht Bürgerinnen und Bürger ein 2 6d/ZLQGc1rfKruhY7CjTU3HUy2b5Kh0DSYpx12iZM4AwplirWqjBXmepDVRFXG0b Urheberrechtlich geschützt. Persönliche Kopie für Matrikelnummer 8667683 7 Gliederung Vorlesung 1: Symbole: Videotutorial Kapitel 1.1 1. Vorlesungsplan Tipps und Hinweise 2. Literaturempfehlungen Webseiten 3. Service Übung in Moodle 4. Klausurhinweise Kapitel 1.2 5. Was ist Wissenschaft? 3 Müller-Lyer-Illusion Quelle: Kahneman 2012: 41. 4 HYWiekcs9lIkL+o+X56Sc9evLCejbMKzXDVfPr+/b7abJWomU1Rdx89Elv/JgNED Urheberrechtlich geschützt. Persönliche Kopie für Matrikelnummer 8667683 8 Vorlesung 1: „Wozu braucht Gott ein Raumschiff?“ oder: Was ist Wissenschaft? Vorlesungsplan – Teil I Vorlesung 2 „Die lügen doch ALLE in der Politik!“ oder: Zu den Grundlagen einer oft missverstandenen Disziplin Vorlesung 3 TRUDI und die politische Form der Menschlichkeit oder: Was ist Demokratie? – Was sind Demokratien? Vorlesung 4 Die Pudding-Revolution in der Politikwissenschaft oder: Ist es wichtig, wie die Bevölkerung „tickt“? Vorlesung 5 Was würde Mr. Spock dazu sagen, dass Frodo wählen darf? oder: Wie lässt sich Wahlverhalten erklären? Vorlesung 6: Wenn Kaffeetrinken zum politischen Akt wird oder: Gibt es Wunder also DOCH? Vorlesungsplan Literatur Service Klausurhinweise Wissenschaft 5 Literaturempfehlungen neben dem Grundgesetz: R Rudzio, Wolfgang (2015): Das politische System der Bundesrepublik Deutschland, 9., akt. u. erw. Auflage, B W Wiesbaden: Springer VS. SSchmidt, Manfred G. (2016): Das politische System Deutschlands. Institutionen, Willensbildung und Politikfelder, D 3 3., überarb., akt. u. erw. Auflage, München: C.H. Beck. Vorlesungsplan Literatur Service Klausurhinweise Wissenschaft 6 TYZdQaxAxfEEbJs8ZmCGSzepOK6YMOhjSxJuvgVur0xOylnZPL/W4XhXv5l4Sc3+ Urheberrechtlich geschützt. Persönliche Kopie für Matrikelnummer 8667683 9 …Literaturempfehlungen Beyme, Klaus von (2016): Sturm, Roland / Pehle, Das politische System der Heinrich (2012): Das neue Bundesrepublik deutsche Regierungs- Deutschland. Eine system. Die Europäisierung Einführung, 12. Aufl., von Institutionen, Entschei- Wiesbaden: Springer VS. dungsprozessen und Politikfeldern in der Bundesrepublik Deutsch- land, 3., akt. und erw. Aufl., Wiesbaden: Springer VS. Bernauer, Thomas et al. Schmidt, Manfred G. et (2015): Einführung in die al. (2013): Studienbuch Politikwissenschaft, 3., Politikwissenschaft, akt. Aufl., Baden-Baden: Wiesbaden: Springer VS. Nomos. Vorlesungsplan Literatur Service Klausurhinweise Wissenschaft 7 Moodle: Ihre virtuelle Lernumgebung Modulleitung: Wiss. Online-Tutorin: © Jakob Studnar, Hilden © Viktoria Kaina, FeU Hagen © Bernd Müller, FeU Hagen Prof. Dr. Viktoria Kaina M.A. Raphael Kruse Dr. Franziska Carstensen @ [email protected] @ [email protected] @ [email protected] +49 2331 987-2165 +49 2331 987-2161 Vorlesungsplan Literatur Service Klausurhinweise Wissenschaft 8 +yEbKo0kg+OR7CB79zQeVMpQlWVkp0DYAEzDZBVZHkOuXTssxuPiPIQrawazLpqy Urheberrechtlich geschützt. Persönliche Kopie für Matrikelnummer 8667683 10 Vorlesung 1: „Wozu braucht Gott ein Raumschiff?“ oder: Was ist Wissenschaft? …Moodle Vorlesungsplan Literatur Service Klausurhinweise Wissenschaft 9 Service: Hinweise zum Studium http://www.fernuni-hagen.de/polis/lg1/ Vorlesungsplan Literatur Service Klausurhinweise Wissenschaft 10 nBkeqfvf40H4e56xN3cBjyggbdf4WJ+HA3XOaPhclDNygISRnXTIJGO8mpchJcVL Urheberrechtlich geschützt. Persönliche Kopie für Matrikelnummer 8667683 11 …Service: Hinweise zum Studium Vorlesungsplan Literatur Service Klausurhinweise Wissenschaft 11 …Service: Hinweise zum Studium Vorlesungsplan Literatur Service Klausurhinweise Wissenschaft 12 +s///UyADoAIjfwX058jw032NasrOm1TUA+8emDIf5k4XgrpWQcVqeGPBgISg7/4 Urheberrechtlich geschützt. Persönliche Kopie für Matrikelnummer 8667683 12 Vorlesung 1: „Wozu braucht Gott ein Raumschiff?“ oder: Was ist Wissenschaft? …Service: Hinweise zum Studium Vorlesungsplan Literatur Service Klausurhinweise Wissenschaft 13 …Service: Hinweise zum Studium Christiane Geise-Fronzek Universitätsstr. 33, Raum B 1.008 Sprechzeit: Mo bis Do: 9 - 11 Uhr Tel: +49 (0) 2331 / 987-4805 Fax: +49 (0) 2331 / 987-194805 email: Christiane.Geise-Fronzek Vorlesungsplan Literatur Service Klausurhinweise Wissenschaft 14 +6CTbCKiVb04itaHBfP00yjYoMbanGFNc1oiQ1hM0aPJTvkkTpANo7+oJGRK1rdd Urheberrechtlich geschützt. Persönliche Kopie für Matrikelnummer 8667683 13 Klausurhinweise Die Prüfungsform im Modul B2 ist eine Klausur. Ö Der prüfungsrelevante Klausurstoff wird Ihnen zu Beginn eines jeden Semesters bekannt gegeben. Ö Bereiten Sie jede Vorlesung nach und achten Sie dabei neben Fakten auf: Begriffe und Konzepte, zentrale Theorien und wichtige Autoren (!) Zusammenhänge und Erklärungen Probleme, deren Ursachen und Konsequenzen Termin: wird zentral vom Prüfungsamt festgelegt Moodle-Lernumgebung und Seiten des Prüfungsamts konsultieren! Vorlesungsplan Literatur Service Klausurhinweise Wissenschaft 15 …Klausurhinweise Anmeldung: Achten Sie darauf, sich rechtzeitig zur Klausur anzumelden! https://www.fernuni-hagen.de/studium/fernstudieren/pruefungen.shtml Weitere Fragen zur An- und Abmeldung: Bitte direkt ans Prüfungsamt! Vorlesungsplan Literatur Service Klausurhinweise Wissenschaft 16 f8+l38lX95/J3y0HTxm6k5YDaaKoMWSHHTARc43YEsdxupac0pXnZuFXHnEnlgzm Urheberrechtlich geschützt. Persönliche Kopie für Matrikelnummer 8667683 14 Vorlesung 1: „Wozu braucht Gott ein Raumschiff?“ oder: Was ist Wissenschaft? Klausurhinweise Die Prüfungsform im Modul B2 ist eine Klausur. Ö Der prüfungsrelevante Klausurstoff wird Ihnen zu Beginn eines jeden Semesters bekannt gegeben. Ö Bereiten Sie jede Vorlesung nach und achten Sie dabei neben Fakten auf: Begriffe und Konzepte, zentrale Theorien und wichtige Autoren (!) Zusammenhänge und Erklärungen Probleme, deren Ursachen und Konsequenzen Termin: wird zentral vom Prüfungsamt festgelegt Moodle-Lernumgebung und Seiten des Prüfungsamts konsultieren! Vorlesungsplan Literatur Service Klausurhinweise Wissenschaft 17 Und in der nächsten Sitzung: „Was ist Wissenschaft?“ 18 vgnCxGxzkxe9VrHII7c0Qimvklp/HXcxuq4rkGyHqGXXXK/OqUNq4PxxkCjFLUFL Urheberrechtlich geschützt. Persönliche Kopie für Matrikelnummer 8667683 15 Einführung in das politische System der Bundesrepublik Deutschland von und mit Univ.-Prof. Dr. Viktoria Kaina Vorlesung 1: „Wozu braucht Gott ein Raumschiff?“ oder: Was ist Wissenschaft? (Kapitel 1.2) © Jakob Studnar, Hilden © FernUniversität in Hagen / Horst Pierdolla Gliederung Vorlesung 1: Symbole: Videotutorial Kapitel 1.1 1. Vorlesungsplan Tipps und Hinweise 2. Literaturempfehlungen Webseiten 3. Service Übung in Moodle 4. Klausurhinweise Kapitel 1.2 5. Was ist Wissenschaft? 2 ciCOxJMTQ7IMgdKPEqaeaVZFP9xbNEbab3LzW1+G7HXK3UrvZi8jP7S7UPpFvXgU Urheberrechtlich geschützt. Persönliche Kopie für Matrikelnummer 8667683 16 Vorlesung 1: „Wozu braucht Gott ein Raumschiff?“ oder: Was ist Wissenschaft? Wozu Wissenschaft? Ö Erfassung und Gestaltung von Wirklichkeit Aber: Ö Wissenschaft z alltäglichen Begegnungen, Zufälligkeiten u. Routinen Was bedeutet Wissenschaft? Vorlesungsplan Literatur Service Klausurhinweise Wissenschaft 3 Was bedeutet Wissenschaft? Def.: theoretisches und methodisch geregeltes System zur Erfassung und Gestaltung der Wirklichkeit theoretisch: methodisch geregelt: Ö Wissenschaft trifft Aussagen Öa) Intersubjektivität Öb) Überprüfbarkeit empirischer Wahrheitsgehalt logischer Wahrheitsgehalt Vorlesungsplan Literatur Service Klausurhinweise Wissenschaft 4 Ad05ZQ3XRIGgVr4JRxTLa72VL4NzPPiWo+iTw9t1R29SKWkkRw/7u5fQ4DvjDVr4 Urheberrechtlich geschützt. Persönliche Kopie für Matrikelnummer 8667683 17 …Was bedeutet Wissenschaft? Der Unterschied zum Alltagswissen: wissenschaftliche Erkenntnis basiert auf objektivierbaren Informationen Theorien dienen der Systematisierung von Erfahrungen Æ Falsifizierbarkeit Erfassung: Beschreibung von Wirklichkeit (deskriptiv – wie etwas ist) und Erklärung (analytisch) mit Ziel von Prognosen Gestaltung: Bewertung von Wirklichkeit anhand normativer Kriterien (präskriptiv – wie etwas sein sollte) Vorlesungsplan Literatur Service Klausurhinweise Wissenschaft 5 …Was bedeutet Wissenschaft? Def.: theoretisches und methodisch geregeltes System zur Erfassung und Gestaltung der Wirklichkeit System: Ö Zusammenhang von Personen, die auf spezifische A + W Wirklichkeit erkennen Ö Zusammenhang von Sätzen, in denen Wirklichkeit ausgedrückt wird Wissenschaft setzt Kommunikation voraus Ö Transformationsprozess Wissen Probleme Instrumente Ö W‘ P‘ I‘ Wissenschaft = stets unabgeschlossener Prozess Vorlesungsplan Literatur Service Klausurhinweise Wissenschaft 6 iwgU8vPN4+StcUbsk/nFnc+SDtJiOh7nM0Heu7Gsv3XRhX/Lx+enyWifwz/EGi80 Urheberrechtlich geschützt. Persönliche Kopie für Matrikelnummer 8667683 18 Vorlesung 1: „Wozu braucht Gott ein Raumschiff?“ oder: Was ist Wissenschaft? …Was bedeutet Wissenschaft? Wissenschaft bedeutet: & Theorie, Methode und Daten & Wissen als fließend und Schlüsse als vorläufig zu betrachten & kumulative und additive Erkenntnissuche & Erfolg durch „produktives“ Scheitern Vorlesungsplan Literatur Service Klausurhinweise Wissenschaft 7 …Was bedeutet Wissenschaft? Standards wissenschaftlichen Arbeitens n Nachprüfbarkeit und Wahrhaftigkeit Ö Grundvoraussetzung: präzise Sprache und klare Begriffe Ö kein Zitat ohne Nachweis Ö kein geistiger Diebstahl (keine Plagiate) Ö keine Manipulation von Quellen und Statistiken o Vollständigkeit Ö das Streben ist das Ziel p Übersichtlichkeit Ö klarer Aufbau Ö verständliche und widerspruchsfreie Argumentation Ö Stringenz Vorlesungsplan Literatur Service Klausurhinweise Wissenschaft 8 NBGlQ6r5ZOtpZSh6eI3oq66lRJXIevCq7FkLbhu4N/Xw1hC1G8k1Jp9OEE5G/4Ny Urheberrechtlich geschützt. Persönliche Kopie für Matrikelnummer 8667683 19 Grundlagen „guter“ Forschung Zwei Ausgangsfragen (Nørgaard 2008): 1. Was wissen wir? 2. Was wollen wir herausfinden und dazulernen? Ö Antriebskraft von Forschung: Rätsel und Anomalien Verwendung von Begriffen, Kategorien und Konzepten Skepsis gegenüber gesetzesähnlichen Formulierungen systematisches, strategisch geplantes Vorgehen Vorlesungsplan Literatur Service Klausurhinweise Wissenschaft 9 Methoden und Arten von Wissen Forschung als Strategie zur Lösung von Problemen Ö Methoden als Mittel Unterscheidung von Methoden: 1. Arbeitstechniken 2. Wissenschaftliche Arbeitsmethoden Arten von Wissen: 1. Verfügungswissen 2. Orientierungswissen Vorlesungsplan Literatur Service Klausurhinweise Wissenschaft 10 LGS1CV1ciNAz+w2L6U4P8k7TCO/Pi3a5hMoN1NTPwfub4dqMj05Gsyn9vyC5aItD Urheberrechtlich geschützt. Persönliche Kopie für Matrikelnummer 8667683 20 Vorlesung 1: „Wozu braucht Gott ein Raumschiff?“ oder: Was ist Wissenschaft? Verstehen und Erklären Verstehen (idiographische Wissenschaft) Ö gesell. Phänomene durch spezif. Sinngehalt charakterisiert Ö Analysegegenstand: Einzelfall Î Interpretation und Abstraktion Ö Verfahren: Hermeneutik Ö Ziel: Wertformulierung Ö Ergebnis: i.d.R. normative Positionen Erklären (nomothetische Wissenschaft) Ö gesell. Phänomene auf allgemeine Gesetze zurückzuführen Ö Analysegegenstand: viele Fälle Î Generalisierung Ö Verfahren: Heuristik Ö Ziel: Gesetzes- und Regelformulierung Ö Ergebnis: empirisch überprüfbare Aussagen Vorlesungsplan Literatur Service Klausurhinweise Wissenschaft 11 Zusammenhänge, Hypothesen und Gesetze Unterscheidung kausaler Zusammenhänge direkte Kausalität Ö X zu Y (X Æ Y) umgekehrte Kausalität Ö Y zu X (Y Æ X) reziproke Kausalität Ö X zu Y und Y zu X (X Æ Y Æ X) selbst-unterminierende Kausalität Ö X zu Y und Y verringert X Hypothesen (vermuteter Zusammenhang zw. mind. zwei Phänomenen) Kausal-Hypothesen (X bewirkt / begründet Y) Nicht-kausale Hypothesen (Korrelationen) Gesetze (regelmäßig beobachtete Beziehung zw. Phänomenen) deterministische probabilistische kausale nicht-kausale Vorlesungsplan Literatur Service Klausurhinweise Wissenschaft 12 NpTJnPdoD43hAZiIcQ03XUaXw2HTUQXs5PtNXGOc0yO8OBqmsiur97nmBNsbLEjn Urheberrechtlich geschützt. Persönliche Kopie für Matrikelnummer 8667683 21 Und in der nächsten Sitzung: „‘Die lügen doch ALLE in der Politik!‘ oder: Zu den Grundlagen einer oft missverstandenen Disziplin“ 13 g9YTrRxud4IRsiBWCx3qKqk64ksJibs4J4SHlro2oaNR46QCDCA8OOjkEuYK4j8D Urheberrechtlich geschützt. Persönliche Kopie für Matrikelnummer 8667683 22 Vorlesung 1: „Wozu braucht Gott ein Raumschiff?“ oder: Was ist Wissenschaft? Vorlesung 1: „Wozu braucht Gott ein Raumschiff?“ oder: Was ist Wissenschaft? Aufgaben 1. Was ist und wozu betreiben Menschen Wissenschaft? 2. Was ist damit gemeint, wenn von der „wissenschaftlichen Methode“ der Erkenntnissuche die Rede ist? 3. Was ist eine tautologische wissenschaftliche Aussage und warum sind solche Aussagen in aller Regel wertlos? Finden Sie Beispiele mit politikwissenschaftlichem Bezug! 4. Was unterscheidet wissenschaftliche Erkenntnisse von Alltagswissen? Welche Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang („guten“) Theorien zu? 5. Was ist in der Wissenschaft mit dem Begriff der „Falsifizierbarkeit“ gemeint und welche Rolle spielt er für die Theoriebildung? 6. Was kennzeichnet „gute“ Forschung? Und welche Konsequenzen für die wissenschaftliche Arbeitsweise ergeben sich daraus? 7. Wovon hängt die Wahl einer wissenschaftlichen Methode hauptsächlich ab? 8. Geben Sie in eigenen Worten die zentralen Merkmale ideographischer und nomothetischer Wissenschaftspositionen wieder! Finden Sie sozialwissenschaftliche Beispiele für beide Positi- onen! 9. Was ist in den Sozialwissenschaften mit einem analytischen Vorgehen gemeint und an welche (wissenschaftstheoretischen) Voraussetzungen ist es gebunden? 10. Nennen Sie je ein sozialwissenschaftliches Beispiel für eine Korrelations- und eine Kausalitäts- beziehung! 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Persönliche Kopie für Matrikelnummer 8667683 25 Internet-Links x „Brain Food” – I: Die Homepage von Edge: https://www.edge.org/ x „Brain Food“ – II: Die Homepage von Steven Pinker: https://stevenpinker.com/ x „Brain Food“ – III: Die Homepage von Michael Shermer: https://michaelshermer.com/ x Die Homepage der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft (DVPW): https://www.dvpw.de/ x Die Homepage der europäischen Vereinigung für Politikwissenschaft – European Consortium für Political Research (ECPR): https://ecpr.eu/ x Die Homepage der Weltvereinigung der Politikwissenschaftlerinnen und Politikwissen- schaftler – International Political Science Foundation (IPSA): https://www.ipsa.org/ x „Factfulness“ against „Ignorance“ - I: Die Homepage von Gapminder: https://www.gap- minder.org/ x „Factfulness“ against „Ignorance“ - II: Die Homepage von Our World in Data: https://ourworldindata.org/ x Für notorische Optimisten – Argumente, die Untergangspropheten garantiert abstreiten werden: Die Homepage von Human Progress: https://humanprogress.org/ x Wissenschaft im Dialog (u.a. das Wissenschaftsbarometer Deutschland): https://www.wissenschaft-im-dialog.de/ x Wenn Ihr Kopf dringend Pause machen muss (gilt immer, also auch für die nächsten Vor- lesungs-Sitzungen): https://www.serienjunkies.de/ oder https://www.spotify.com/de/ 2WR37r7e6d35/Q46DbEhXiqXgGPZEl28y2wLq2S/Q4lmp8+GalF/qWB11iBZZ723 Urheberrechtlich geschützt. Persönliche Kopie für Matrikelnummer 8667683 26 Vorlesung 2: „Die Lügen doch ALLE in der Politik!“ oder: Zu den Grundlagen einer oft missverstandenen Disziplin Einführung in das politische System der Bundesrepublik Deutschland von und mit Univ.-Prof. Dr. Viktoria Kaina Vorlesung 2: „Die lügen doch ALLE in der Politik!“ oder: Zu den Grundlagen einer oft missverstandenen Disziplin (Kapitel 2.1) © Jakob Studnar, Hilden © FernUniversität in Hagen / Horst Pierdolla Quelle: http://www.zeit.de/studium/hochschule/2012-05/Politikwissenschaft-Kritik; letzter Zugriff am 23.02.2017. 2 AVrmB3vsp9BY9IH3FvgII5S7HCNwPp0Tb750vYEK2EJr3dvjlR1AxC+ptwv9OWdT Urheberrechtlich geschützt. Persönliche Kopie für Matrikelnummer 8667683 27 Gliederung Vorlesung 2: Symbole: Kapitel 2.1 Videotutorial 1. Ursprünge der Politikwissenschaft: Wann fängt ihre Geschichte an? Tipps und Hinweise Kapitel 2.2 Webseiten 2. Einordnung der Politikwissenschaft: Wo gehört sie hin? Übung in Moodle 3. Inhalte der Politikwissenschaft: Was ist ihr Gegenstand? Kapitel 2.3 4. Das „politische System“ als Analyse- objekt der Politikwissenschaft 5. „Macht“ und „Herrschaft“ als zentrale Analysekategorien 3 Eine zugleich alte und junge Wissenschaft (?) Zwei Entwicklungsstränge der modernen Politikwissenschaft denkerische Auseinandersetzung mit politischen Phänomenen Æ normativ und präskriptiv Beschreibung und Erklärung politischer Sachverhalte Æ empirisch-analytisch Fokus auf drei Entwicklungsetappen 1. Antike und Mittelalter 2. Neuzeit und Moderne 3. Entwicklung in Deutschland nach dem II. WK Ursprünge Einordnung Gegenstand Politisches System Macht & Herrschaft 4 bG99Plc2SHwHn+pZOkYuIf+Z/8n/TKQimW/d5C+0brLXJaN+McKBW+jkcX/6Lsj+ Urheberrechtlich geschützt. Persönliche Kopie für Matrikelnummer 8667683 28 Vorlesung 2: „Die Lügen doch ALLE in der Politik!“ oder: Zu den Grundlagen einer oft missverstandenen Disziplin „Eigenarten“ der Politikwissenschaft Æ Anfänge der Disziplin sind umstritten Æ Blüte als „Krisenwissenschaft“ Æ Voraussetzung: freie Staats- und Gesellschaftsform 1. Antike und Mittelalter Æ Platon und Aristoteles: philosophische Zeitkritik an der Polis Æ Aristoteles: Mensch als „zoon politikon“, PoWi als „Königswissenschaft“ und Teil der praktischen Philosophie Æ Mittelalter: Lehre von der Politik als Suche nach der gottgefälligen, „guten“ Ordnung Æ einseitig normativ, Aristoteles-Rezeption dominiert Ursprünge Einordnung Gegenstand Politisches System Macht & Herrschaft 5 2. Neuzeit und Moderne Æ Säkularisierung, Entstehung moderner Naturwissenschaft und Staatenbildung als Impulsgeber einer „Neubegründung“ der PoWi Æ Niccoló Machiavelli (1469-1527) als Begründer der neuen PoWi Æ läutet empirisch-analytische Richtung der modernen PoWi ein Æ 1880: Gründung des „Department of Political Science“ an New Yorker Columbia University Æ 1886: Political Science Quarterly als erste u. älteste politikwissenschaftliche Fachzeitschrift Æ im 18. u. 19. Jhd. in Deutschland: Entstehung der Staatswissenschaft (auch: „Policeywissenschaft“ oder „Kameralwissenschaft“) Æ 1920: Gründung der Deutschen Hochschule für Politik in Berlin Æ 1933 von den Nationalsozialisten geschlossen Ursprünge Einordnung Gegenstand Politisches System Macht & Herrschaft 6 DudbnjisL+bE986ASIQNqvJ2OwmBd3SqjPOrRdowCA7fx51mKlVCHY+dMGVZvGpf Urheberrechtlich geschützt. Persönliche Kopie für Matrikelnummer 8667683 29 3. Entwicklung in Deutschland nach dem II. Weltkrieg Æ zentrales Ziel: Demokratieerziehung der Deutschen Æ erste Professorengeneration: aus der Emigration zurückkehrende Hochschullehrer und Autodidakten Æ deutsche PoWi knüpft zunächst an normative, politiktheoretische Entwicklungslinie an; ergänzt um zeithistorische Erkenntnisinteressen u. starken Praxisbezug Æ mit Beginn der 1970er Jahre Akzentverschiebung hin zur empirisch- analytischen Ausrichtung auch der deutschen PoWi Ursprünge Einordnung Gegenstand Politisches System Macht & Herrschaft 7 Traditioneller Fächerkanon der Politikwissenschaft: (z.B.: Jürgen Bellers/Rüdiger Kippke (2006): Einführung in die Politikwissenschaft, München.) (Vergleichende) Regierungslehre Politische Philosophie und Ideengeschichte Internationale Beziehungen Aber: nicht mehr „up to date“ ! Ursprünge Einordnung Gegenstand Politisches System Macht & Herrschaft 8 nPCThzeB4uu7MuM02A3cXXMwPgUhE2gzU4Kdup/ZOmT/iBhfXpmnH+Q1pyKdaOEv Urheberrechtlich geschützt. Persönliche Kopie für Matrikelnummer 8667683 30 Vorlesung 2: „Die Lügen doch ALLE in der Politik!“ oder: Zu den Grundlagen einer oft missverstandenen Disziplin Ursprünge Einordnung Gegenstand Politisches System Macht & Herrschaft 8a Neue Bestandsaufnahmen der Politikwissenschaft als Lehr- und Forschungsdisziplin (u.a. Klingemann 2007, 2008) 1. Spezialisierung – Fragmentierung – Hybridisierung des Faches 2. Sieben Sub-Disziplinen: Politische Theorie und Ideengeschichte Politisches System des eigenen Landes und der Europäischen Union Öffentliche Verwaltung und Policy-Analyse Vergleichende Politikwissenschaft Internationale Beziehungen Methoden, einschließlich Statistik Politische Ökonomie und Politische Soziologie Ursprünge Einordnung Gegenstand Politisches System Macht & Herrschaft 9 nqaba93+qfaJozti87Bsl+SinA+JYdNw36AUaDQ+6UER3GIPZsG2Q34MjEXedET0 Urheberrechtlich geschützt. Persönliche Kopie für Matrikelnummer 8667683 31 Zusammenfassung 1. Ursprünge der Politikwissenschaft sind umstritten 2. Zwei grundlegende Entwicklungslinien: a) philosophisch Æ normative Erkenntnisperspektiven b) empirisch-analytisch Æ erklärende Erkenntnisperspektiven 3. Profilbildung in der Universitätsausbildung aufgrund fortschreitender Spezialisierung, Fragmentierung und Hybridisierung des Faches Ursprünge Einordnung Gegenstand Politisches System Macht & Herrschaft 10 Und in der nächsten Sitzung: „Einordnung und Inhalt der Politikwissenschaft: Wo gehört sie hin und was ist ihr Gegenstand?“ 11 klGL6BWho+NXaDZhueSICxFybww5u492sZVU5/9mNED6CJnFUap7vMewQ1seNQ5Q Urheberrechtlich geschützt. Persönliche Kopie für Matrikelnummer 8667683 32 Vorlesung 2: „Die Lügen doch ALLE in der Politik!“ oder: Zu den Grundlagen einer oft missverstandenen Disziplin Einführung in das politische System der Bundesrepublik Deutschland von und mit Univ.-Prof. Dr. Viktoria Kaina Vorlesung 2: „Die lügen doch ALLE in der Politik!“ oder: Zu den Grundlagen einer oft missverstandenen Disziplin (Kapitel 2.2) © Jakob Studnar, Hilden © FernUniversität in Hagen / Horst Pierdolla Quelle: https://www.philosophie-forum.com/viewtopic.php?t=2492 (Zugriff: 16. März 2017). 2 ENgQ1c37WYRpdwRy1j1egfbUtDlXTBbiScqMUtWhmC8sI9QwPLegCTclknX/a8gk Urheberrechtlich geschützt. Persönliche Kopie für Matrikelnummer 8667683 33 Gliederung Vorlesung 2: Symbole: Kapitel 2.1 Videotutorial 1. Ursprünge der Politikwissenschaft: Wann fängt ihre Gesch