Einführung VWL Teil 1 (VWA WS 2024/25) PDF
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Karen Rudolph & Sebastian Stramka
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This document is a course outline for the first semester of a VWL (Volkswirtschaftslehre) course for Betriebswirt*in (VWA) students in the academic year 2024/2025. The course introduces fundamental concepts of economics and covers topics from 1.7 Volkswirtschaftliche Grundlagen to the 6th semester.
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Betriebswirt*in (VWA) 1. Semester WS 2024/25 Thema: 1.7 Volkswirtschaftliche Grundlagen Dozenten: Karen Rudolph& Sebastian Stramka Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gese...
Betriebswirt*in (VWA) 1. Semester WS 2024/25 Thema: 1.7 Volkswirtschaftliche Grundlagen Dozenten: Karen Rudolph& Sebastian Stramka Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf deshalb der vorherigen 1.7 Volkswirtschaftliche Grundlagen schriftlichen Einwilligung des Urhebers. Stoffplan Volkswirtschaftslehre 1. Semester Volkswirtschaftliche Grundlagen (12 Std.) Mikroökonomik (20 Std.) Klausur VWL 1 (1,5 Std., Stoff aus den beiden o. g. Veranstaltungen) Grundlagen der Wirtschaftspolitik (8 Std.) Stoffplan Volkswirtschaftslehre 2. Semester Makroökonomik (20 Std.) Geldtheorie und Geldpolitik (20 Std.) Klausur VWL 2 (1,5 Std, Stoff beider Veranstaltungen des 2. Semesters) Stoffplan Volkswirtschaftslehre 3. Semester Sozialpolitik I: Alterssicherung und Gesundheitsökonomie (24 Std.) Sozialpolitik II: Arbeitsmarkt und Grundsicherung (12 Std.) Klausur VWL 3 (1,5 Std., Stoff aus Sozialpolitik I und II) Realausgaben des Staates (12 Std.) Stoffplan Volkswirtschaftslehre 4. Semester Finanzwissenschaftliche Steuerlehre (28 Std.) Klausur VWL 4 (1,5 Std., Stoff allein aus dieser Veranstaltung) Staatsverschuldung, Konjunktur- und Wachstumspolitik (12 Std.) Klausur VWL 5 (1,5 Std., Stoff dieser Veranstaltung und aus Veranstaltung „Realausgaben des Staates“ aus dem 3. Semester) Stoffplan Volkswirtschaftslehre 5. Semester Währungstheorie und -politik (16 Std.) Internationaler Handel (20 Std.) Klausur VWL 6 (1,5 Std., Stoff beider Veranstaltungen des 5. Semesters) Stoffplan Volkswirtschaftslehre 6. Semester Ordnungs- und Wettbewerbspolitik (12 Std.) VWL Colloquium (20 Std.), Schwerpunktmäßige Wiederholung des Lehrstoffes zur Vorbereitung auf die Diplomprüfung im Fach Volkswirtschaftslehre Organisation Kurs: Volkswirtschaftliche Grundlagen Freiburg VWL-Grundlagen 1 VWL-Grundlagen 2 VWL-Grundlagen 3 Donnerstag, Dienstag, Dienstag, den 26. September den 22. Oktober den 29. Oktober Karen Rudolph Sebastian Stramka Karen Rudolph Vorstellung Bitte loggen Sie sich bei Menti.com ein und nutzen den Code XXXXXXX 25.09.2024 1.7 Volkswirtschaftliche Grundlagen 8 Gliederung 1. Grundlagen 2. Produktion, Märkte und Preisbildung 3. Konjunktur, Wachstum und Beschäftigung 4. Geld, Inflation und Währung 5. Finanzwissenschaft und staatliche Haushalte 25.09.2024 1.7 Volkswirtschaftliche Grundlagen 9 Literaturempfehlungen Herbert Sperber: Wirtschaft verstehen, Schäfer und Poeschel, 5. Aufl. Hartwig Bartling, Franz Luzius und Frank Fichert: Grund- züge der Volkswirtschaftslehre, Verlag Vahlen, 18. Aufl. Beeker, Detlef: VWL für dummies, Wiley-VCH Verlag Einführung in die Volkswirtschaftslehre 1. Grundlagen 1.1 Gegenstand, Wirtschaftskreislauf und Teilbereiche 1.2 Geschichte der VWL 1.3 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung WAS BEDEUTET EIGENTLICH „VOLKSWIRTSCHAFTSLEHRE“? Einteilung der Wirtschaftswissenschaften Wirtschaftswissenschaften Betriebswirtschaftslehre Volkswirtschaftslehre Wirtschaftstheorie Wirtschaftspolitik Finanzwissen- schaft Mikroökonomik Makroökonomik Außenwirtschafts- lehre Sperber, H.: „Wirtschaft verstehen“ (2016), S. 7. Makroökonomie Mikroökonomie Dieser Teil der Volkswirtschaftslehre Die Mikroökonomie konzentriert befasst sich mit gesamtwirtschaftlichen sich auf das Verhalten von Größen und Phänomenen. Individuen, Unternehmen und Branchen auf dem Markt. Dazu gehören Themen wie. Es wird untersucht wie Angebot und Inflation, Arbeitslosigkeit, Nachfrage Preise bestimmen, wie Wirtschaftswachstum, Geldpolitik, Unternehmen Märkte organisieren Fiskalpolitik und Handelsbilanz und wie Konsumenten ihre Ressourcen effizient nutzen. Die Makroökonomie untersucht, wie Die Mikroökonomie untersucht, wie diese Faktoren die Gesamtwirtschaft diese Faktoren die Teilwirtschaft beeinflussen. beeinflussen. WAS IST VWL? „Die Volkswirtschaftslehre (VWL) ist ein Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaft und beschäftigt sich mit gesamtwirtschaftlichen Fragestellungen. Sie betrachtet die verschiedenen Wechselwirkungen zwischen allen am Wirtschaftsprozess beteiligten Akteuren. Dazu gehört auch die Rolle der Politik, die steuernd eingreift, damit Wirtschaftsprozesse zu gesamtgesellschaftlich wünschenswerten Ergebnissen führen. Damit unterscheidet sie sich von der Betriebswirtschaftslehre, in der es vornehmlich um die Interessen und Wirkungsweisen einzelner Unternehmen geht.“ Quelle: Universität Osnabrück, 2023 WAS IST VWL? Volkswirtschaftslehre befasst sich mit: der Produktion, Verteilung und dem Konsum von Waren und Dienstleistungen in einer Gesellschaft. menschlichem Handeln unter ökonomischen Bedingungen: Analyse von Individuen, Unternehmen und Regierungen die auf Anreize reagieren Nutzenmaximierung für den Einzelnen und die Gemeinschaft /dem Wohlstandsniveau Gesetzmäßigkeiten und Handlungsempfehlungen Zielkonflikte: Knappheit von Ressourcen WAS IST VWL? Quelle: Gablerlexikon, 2023 WAS IST VWL? Quelle:Frauenhofer Quelle: ZDF Quelle:BSF Quelle: RUHR24 Warum benutzen wir Modelle? Abstraktion und Vereinfachung Hypothetisches Experimentieren Vorhersage und Planung Politikberatung Effizienz und Ressourcennutzung Klarstellung von Annahmen Kommunikation Schematische Darstellung einer Volkswirtschaft Produktions- Arbeit faktoren Boden Kapital Volkswirt- Universalgut schaft „Sozialprodukt“ technisches Wissen Input Produktions- Output prozess Bartling et al.: „Grundzüge der Volkswirtschaftslehre“ (2019), S. 23. Der Produktionsprozess einer Volkswirtschaft Produktionsfaktoren Arbeit Boden Volkswirtschaftliche Produktion Kapital Inlandsprodukt Technologie Sperber, H.: „Wirtschaft verstehen“ (2016), S. 10. Die einzelnen Wirtschaftssysteme ergeben sich aus der Kombination der Bauelemente „Koordinationsprinzip“ und „Eigentumsordnung“ Eigentums- ordnung Privateigentum an Gemeineigentum an Produktionsmitteln Produktionsmitteln Koordinations- prinzip kapitalistische sozialistische Dezentrale Planung Marktwirtschaft Marktwirtschaft kapitalistische Sozialistische Zentrale Planung Zentralverwaltungs- Zentralverwaltungs- wirtschaft wirtschaft Sperber, H.: „Wirtschaft verstehen“ (2016), S. 9. Die volkswirtschaftliche Wertschöpfungskette am Beispiel der Broterzeugung Landwirt Getreidemühle Brotfabrik Löhne Wert- Vorleis- Inlands- schöpfung Getreide tung Vorleis- tung produkt Mehl Löhne Gewinn Brot Wert- schöpfung Gewinn Löhne Wert- Gewinn schöpfung Sperber, H.: „Wirtschaft verstehen“ (2016), S. 11. Der einfache Wirtschaftskreislauf Einnahmen Ausgaben Konsumgütermärkte Unternehmen Güterverkäufe verkaufen Güterkäufe Haushalte kaufen Unternehmen Haushalte produzieren und Kaufen und verkaufen Güter konsumieren Güter Beschäftigen und Sind Eigentümer der nutzen Produktionsfaktoren Produktionsfaktoren und verkaufen Faktorleistungen Faktormärkte Inputs für die Haushalte Arbeit, Boden, Produktion verkaufen Kapital Unternehmen kaufen Löhne, Miete, Pacht, Einkommen Zinsen, Gewinn Sperber, H.: „Wirtschaft verstehen“ (2016), S. 13. Geldströme durch die Volkswirtschaft Staatliche Güterkäufe Faktoreinkommen Subventionen Staat Transferzahlungen Steuern Steuern Kredite an den Staat Konsumgüter- märkte Konsumausgaben EZB Investitions- gütermärkte Unternehmen Finanzmärkte Haushalte Eigen- und Fremdkapital Sparen Investitionsausgaben Faktormärkte Faktoreinkommen Nettokapitalexport Primäreinkommen Primäreinkommen Devisenmärkte Importausgaben Importausgaben Exporteinnahmen Transferzahlungen Ausland Was misst jetzt aber die volkswirtschaftliche Wertschöpfung? Das BIP – Ein Überblick Entwicklung des BIP Prognosen zur Entwicklung des realen BIP in Deutschland für die Jahre 2024 und 2025 Was ist eine Zahlungsbilanz? Die Zahlungsbilanz Güterimport Güterexport Importe von Waren Exporte von und Dienstleistung- Waren und en Dienstleistungen Leistungsbilanz Geleistete Empfangene Erwerbs- und Ver- Erwerbs- und mögenseinkommen Vermögensein- Geleistete kommen Übertragungen Empfangene Übertragungen Finanzierungssaldo = Kapitalverkehrssaldo Kapitalimport Kapitalexport Direktinvestitionen Direktinvestitionen Wertpapiertrans- Kapitalbilanz Wertpapiertransaktionen aktionen Übriger Kapitalverkehr Übriger Transaktionen der Kapitalverkehr Zentralbank Transaktionen der Zentralbank Sperber, H.: „Wirtschaft verstehen“ (2016), S. 42. Wichtige Posten der Zahlungsbilanz Sept. 2024 Quelle : Deutsche Bundesbank Wichtige Konzepte der VWL Externe Effekte Komparative Vorteile Externe Effekte, auch als externe Kosten oder Komparative Vorteile sind ein grundlegendes Konzept in der externe Nutzen bezeichnet, sind ökonomische Wirtschaftstheorie. Sie beziehen sich auf die Fähigkeit eines Auswirkungen, die durch wirtschaftliche Aktivitäten Landes, bestimmte Güter oder Dienstleistungen mit einem Opportunitätskosten entstehen, aber nicht von denjenigen verursacht geringeren Opportunitätskostenverhältnis im Vergleich zu werden, die die Konsequenzen zu tragen haben. anderen Ländern zu produzieren. Dies bedeutet, dass ein Land Diese Effekte können sowohl positiv als auch sich auf die Herstellung von Gütern konzentrieren sollte, bei negativ sein und treten auf, wenn die Handlungen denen es im Vergleich zu anderen Ländern einen relativen einer Person oder Organisation Auswirkungen auf Produktionsvorteil hat, und diese Güter dann mit anderen die Wohlfahrt oder die Interessen anderer haben, die Ländern austauschen sollte. z.B. Herstellung von Bier und Wein nicht in den Marktpreisen erfasst werden. Z.B. absolut in einem Land billiger, relativ macht es Sinn nur Bier zu schönes Blumenbeet, Imker (positiv) oder produzieren. Luftverschmutzung (negativ) Opportunitätskosten Komplementäre und Substitutionsgüter Opportunitätskosten sind die Kosten, die entstehen, wenn man sich für eine Sache entscheidet und dadurch auf die Möglichkeit Komplementäre sind Wirtschaftsgüter, die in der Verwendung verzichtet, eine andere Sache zu wählen, die gemeinsam auftreten und sich gegenseitig ergänzen. Das bedeutet, ebenfalls wertvoll ist, z.B. um 5 Uhr dass die Nachfrage nach einem Gut dazu führt, dass die Nachfrage nachmittags Arbeit gegen Freizeit abwägen. nach dem anderen Gut steigt. Z.B. Auto und Benzin oder Milch und Müsli. Substitutionsgüter sind Wirtschaftsgüter, die anstelle eines anderen verwendet werden können, um ein ähnliches Bedürfnis oder Knappheit Verlangen zu befriedigen. Es handelt sich um Produkte oder Knappheit bedeutet, dass es nicht genug Dienstleistungen, die in gewissem Maße miteinander konkurrieren, Ressourcen gibt, um alle Bedürfnisse und da sie als austauschbar gelten. Z.B. Butter und Margarine, Zug und Wünsche der Gesellschaft zu befriedigen, was Bus zu Entscheidungen über die Ressourcenallokation führt. Wiederholungsfragen 1. Schreiben Sie einen kurzen Absatz dazu, was die Volkswirtschaftslehre umfasst? 2. Was ist der Unterscheid zwischen Mikro- bzw. Makroökonomie? 3. Nennen und erläuterten Sie die drei wesentlichen Produktionsfaktoren in einer Volkswirtschaft. 4. Definieren Sie kurz die Kennziffer Bruttoinlandsprodukt und was bedeutet es, wenn von einem "realen Wachstum" dieser gesprochen wird? 5. Nennen und erläutern Sie die zwei Möglichkeiten zur Berechnung des Bruttoinlandsprodukts. 6. Bitte füllen Sie die nachfolgende Folie mit einer Definition der Begriffe in eigenen Worten aus. Nennen Sie bitte je ein typisches Beispiel. Wichtige Konzepte der VWL Externe Effekte Komparative Vorteile Opportunitätskosten Opportunitätskosten Komplementäre und Substitutionsgüter Knappheit Lösungen 2. Während die Mikroökonomie das Verhalten der (einzelner) Wirtschaftssubjekte (vor allem der Unternehmen und Haushalte) unter bestimmten Bedingungen untersucht, widmet sich die Makroökonomie dem Verhalten aller Wirtschaftssubjekte und des Staates. 3. Produktionsfaktoren (aus volkswirtschaftlicher Sicht) sind Güter und Leistungen, die den Unternehmen zur Herstellung von Gütern und Leistungen zugeführt werden - mit dem Ziel der Erlangung entsprechender Faktorentgelte. Aus volkswirtschaftlicher Sicht unterscheidet man die Produktionsfaktoren Arbeit (Arbeitskräfte mit Erfahrungen, Fertigkeiten und Qualifikationen), Kapital (Geld- und Sachkapital) und Boden, welche zu den Faktorentgelten Lohn, Zins und Rente führen. Mitunter werden die Produktionsfaktoren weiter untergliedert und die drei "klassischen" Faktoren durch Information und Organisation ergänzt. 4. Unter Bruttoinlandsprodukt versteht man die Summe der in einem bestimmten Zeitraum, in der Regel in einem Jahr, in den Grenzen einer Verwaltungseinheit hergestellten Güter und Dienstleistungen. Da sich diese hoch aggregierte Größe nur in Geldeinheiten ermitteln läßt, enthält seine nominale Entwicklung auch die Entwicklung des Geldwertes (Inflation/Deflation). Wird letztere heraus gerechnet (Verwendung einer Preisbasis, d.h. Basisjahr), spricht man von wirklichem bzw. realem Wachstum. 5. BIP kann man nach der Entstehungs-, Verteilungs- und Verwendungsrechnung ermitteln. Die Entstehungsrechnung geht von der Summe der durch die Unternehmen geschaffenen Güter und Leistungen (Bruttoproduktionswert) vermindert um den Eigenverbrauch einer Wirtschaft (Vorleistungen) aus, die Verwendungsrechnung unterscheidet nach dem Ge- und Verbrauch der Güter und Leistungen, die Verteilungsrechnung schließlich ermittelt die bei entstandenen Einkommen aus wirtschaftlicher Tätigkeit (Gewinne, Löhne und Abschreibungen - ohne Vorleistungen). Einführung in die Volkswirtschaftslehre 1. Grundlagen 1.1 Gegenstand, Wirtschaftskreislauf und Teilbereiche 1.2 Geschichte der VWL 1.3 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (Vor-) Geschichte der Ökonomik Antike (ca. 800 v. Chr. bis 600 n. Chr.) Aristoteles (384 v. Chr. – 322 v. Chr.), Platon (427 v. Chr. – 348 v. Chr.) Mittelalter (ca. 1100 bis 1600) Thomas von Aquin (1225 – 1274) Merkantilismus (ab 1600) Jean Baptiste Colbert (1619 – 1683), William Petty (1623 – 1687) Physiokratie (ab 1700) François Quesnay (1694 – 1774), Jacques Turgot (1727 – 1781) Philosophische Vorläufer David Hume (1711 – 1776), Thomas Hobbes (1588 – 1679), John Locke (1632 – 1794) Geschichte der Ökonomik Klassische Nationalökonomie (ab 1776) Adam Smith (1723 – 1790), Thomas Malthus (1766 – 1834), David Ricardo (1882 – 1823), John Stuart Mill (1806 – 1873) Marxistische Wirtschaftstheorie (ab 1850) Karl Marx (1818 – 1883), Friedrich Engels (1820 – 1895) Deutsche Historische Schule (ab 1850) Friedrich List (1789 – 1846), Gustav von Schmoller (1838 – 1917), Max Weber (1864 – 1917), Werner Sombart (1863 – 1941) Marginalismus (ab 1850) Johann Heinrich von Thünen (1783 – 1850), Hermann Heinrich Gossen (1810 – 1851), William Stanley Jevons (1835 – 1882), Carl Menger (1840 – 1921), Eugen von Böhm Bawerk (1851 – 1914) Geschichte der Ökonomik Neoklassische Theorie (ab 1870) Alfred Marshall (1842 – 1924), Léon Walras (1834 – 1910), Irving Fisher (1867 – 1947) Österreichische Schule / Neoliberalismus (ab 1880) Friedrich August von Hayek (1899 – 1992), Ludwig von Mises (1881 – 1973) Keynesianismus (ab 1936) John Maynard Keynes (1883 – 1946), Alvin Hansen (1887 – 1975), Paul Samuelson (1915 – 2009), Abba Lerner (1903 – 1982), John Hicks (1904-1989), Robert Mundell (1932 – 2021) Chicago School / Monetarismus (ab 1970) Milton Friedman (1912 – 2006), Georg Stigler (1911 – 1991), Gary Becker (1930 – 2014), Robert Lucas (*1937) Freiburger Schule / Ordoliberalismus (ab 1940) Walter Eucken (1891 – 1950), Franz Böhm (1895 – 1977) Geschichte der Ökonomik Institutionalismus / Institutionenökonomik (ab 1900) Thorstein Veblen (1857 – 1929), Roland Coase (1910 – 2013), Douglas North (1920 – 2015), Daron Acemoglu (*1967), Schumpeter (1883-1950) Spieltheorie (ab 1940) John von Neumann (1903 – 1957), John Nash (1928 – 2015), Reinhard Selten (1930 – 2016) Public Choice Neue Politische Ökonomie (ab 1950) James Buchanan (1919 – 2013), Gordon Tullock (1922 – 2014), Mancur Olsen (1932 – 1988), Kenneth Arrow (1921 – 2017), Elinor Ostrom (1933 – 2012) Verhaltensökonomik / Experimentelle Ökonomik (ab 1970) Daniel Kahnemann (1934*), Richard Thaler (1945*), Cass Sunstein (*1954), Ernst Fehr (1956*) Einführung in die Volkswirtschaftslehre 1. Grundlagen 1.1 Gegenstand, Wirtschaftskreislauf und Teilbereiche 1.2 Geschichte der VWL 1.3 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung Der reale Wirtschaftskreislauf II Einnahmen-/Ausgabenkreislauf Das erweiterte Kreislaufmodell Ausland Einnahmen und Ausgaben der Sektoren (a) Unternehmen (d) Gesamtwirtschaftliche Vermögensbildung (b) Private Haushalte (c) Staat { Haushaltsüberschuss (Finanzierungsüberschuss) Einnahmen und Ausgaben der Sektoren (a) Verwendungsseite d.h. Wert des Inputs Nettosozialprodukt zu Marktpreisen Nettosozialprodukt zu Faktorkosten = Volkseinkommen (b) Entstehungsseite Volkseinkommen Verfügbares Einkommen BSP/BIP in Entstehung und Verwendung Ausflug: Bruttoinlandsprodukt, Wohlstand und Glück Lebenszufriedenheit in Deutschland – Corona Effekt? 2021 lag die Zufriedenheit bei 6,6 Punkten (Skala 1-10) Deutlicher Rückgang auf den niedrigsten Wert seit 2004 7.60 7.40 Grad der Lebenszufriedenheit 7.20 (im Durchschnitt) 7.00 6.80 6.60 6.40 6.20 6.00 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Jahr Insgesamt Westdeutschland Ostdeutschland Flatten-the-curve auch im Glück 2021 ist der Anteil derjenigen, die eine geringe Lebenszufriedenheit von 6 oder weniger angeben, auf insgesamt knapp 39 Prozent gestiegen – 2019 waren es noch 28 Prozent 35 2019 2020 30 2021 Anteil der Befragten (in Prozent) 25 20 15 10 5 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Grad an Lebenszufriedenheit Wo leben die glücklichsten Deutschen? Einführung in die Volkswirtschaftslehre 2. Produktion, Märkte und Preisbildung 2.1 Güterproduktion, Produktionsfaktoren und Wachstum 2.2 Angebot und Nachfrage aus mikroökonomischer Sicht Produktionsfunktion 70 Ertrag 60 ∆ Gesamtertrag (X) 50 ∆ X X ∆ Abnehmende X 40 Grenzerträge ∆ X Dieses Prinzip besagt, dass unter der Annahme, dass andere Faktoren 30 konstant gehalten werden, die ∆ Erhöhung des Einsatzes einer X Ressource in einem Produktionsprozess schließlich zu 20 abnehmenden zusätzlichen Erträgen führt. Z.B. der 10te Apfel schmeckt nicht mehr so gut wie der ∆ Erste. 10 X Arbeitseinsatz (A) 0 1 2 3 4 5 6 7 Wiederholungsfragen 1. Was verstehen Sie a) unter einer offenen Volkswirtschaft und b) unter einem geschlossenen Wirtschaftskreislauf? 2. Erläutern Sie aus volkswirtschaftlicher Sicht den Zusammenhang zwischen Sparen und Investieren. Lösungen 1. Eine Volkswirtschaft gilt als offen, wenn sie wirtschaftliche Beziehungen mit dem Ausland unterhält. Ein Kreislauf ist dann geschlossen, wenn es aus ihm keine Abströme und in ihn keine Zuströme gibt oder aber an jedem Pol des Kreislaufes die Summe der Zustöme gleich der Summe der Abströme ist. Offene Volkswirtschaften lassen sich daher durch Verwendung eines Kontos Ausland in einem geschlossenen Kreislauf abbilden. 2. Die Summe der Einkommen, die in einer Volkswirtschaft entstehen, entspricht dem Wert der verkauften Güter und Leistungen. Daher müssen diese Einkommen auch wieder ausgegeben werden, um alle Güter und Leistungen verkaufen zu können. Wird in einer Volkswirtschaft aber gespart (Konsumverzicht), käme es zu einem Ungleichgewicht, würde nicht der adäquate Betrag durch andere (über kreditfinanzierte) Investitionsgüter nachgefragt. Einführung in die Volkswirtschaftslehre 2. Produktion, Märkte und Preisbildung 2.1 Güterproduktion, Produktionsfaktoren und Wachstum 2.2 Angebot und Nachfrage aus mikroökonomischer Sicht Nachfrage eines Haushalts Preis Steigendes Einkommen, Präferenzen Nachfrage Menge Sperber, H.: „Wirtschaft verstehen“ (2016), S. 66. Nachfrageelastizitäten Vollkommen elastische Elastizitätswerte Vollkommen Nachfrage entlang der unelastische Nachfrage Nachfragekurve Preis Preis Preis Menge Menge Menge Sperber, H.: „Wirtschaft verstehen“ (2016), S. 72f. Nachfrage eines Haushalts Preis Angebot Weniger Fachkräfte Menge Sperber, H.: „Wirtschaft verstehen“ (2016), S. 66. Das einfache Marktschema – „Marshall Kreuz“ Preis Angebot Nachfrage Menge Sperber, H.: „Wirtschaft verstehen“ (2016), S. 76. Das einfache Marktschema: Angebots- Nachfrageüberhang Preis Angebot zu Angebotsüberhang hoher Preis Gleich- gewichts- preis zu niedriger Nachfrageüberhang Nachfrage Preis Menge Sperber, H.: „Wirtschaft verstehen“ (2016), S. 76. Konsumenten- und Produzentenrente Preis Angebot Konsumentenrente Gleich- gewichts- preis Produzentenrente Nachfrage Menge Sperber, H.: „Wirtschaft verstehen“ (2016), S. 77. Wirkung einer Nachfragesteigerung Preis Angebot neuer Gleich- gewichts- preis alter Gleich- gewichts- Nachfrage preis Menge Alte Neue Gleichgewichts- Gleichgewichts- menge menge Sperber, H.: „Wirtschaft verstehen“ (2016), S. 78. Wirkung einer Rohstoffverteuerung Preis neuer Angebot Gleich- gewichts- preis alter Gleich- gewichts- preis Nachfrage Menge neue alte Gleich- Gleich- Sperber, H.: „Wirtschaft verstehen“ gewichts- gewichts- (2016), S. 79. menge menge Auswirkungen eines Höchstpreises Preis Angebot Gleich- gewichts- preis staatlich fixierter Höchstpreis Nachfrage Menge angebotene nachgefragte Menge Menge Sperber, H.: „Wirtschaft verstehen“ (2016), S. 89. Auswirkungen eines Mindestpreises Preis Angebot staatlich fixierter Mindest- preis Gleich- Gewichts- preis Nachfrage Menge nachgefragte angebotene Menge Menge Sperber, H.: „Wirtschaft verstehen“ (2016), S. 90. Einführung in die Volkswirtschaftslehre 2. Produktion, Märkte und Preisbildung 2.1 Güterproduktion, Produktionsfaktoren und Wachstum 2.2 Angebot und Nachfrage aus mikroökonomischer Sicht Wiederholungsfragen 1. Was verstehen Sie unter einem Marktgleichgewicht? 2. Zeichen Sie ein einfaches Marktschema. Beschriften Sie die Achsen und erklären Sie Konsumenten- und Produzentenrente in der Abbildung. 3. Erläutern Sie kurz die Folgen, die entstehen, wenn der Staat durch eine Aufkaufgarantie einen Mindestpreis für ein Gut garantiert. Welche Motive könnten dieser Entscheidung zugrunde liegen? Lösungen 1. Unter dem Marktgleichgewicht versteht man die Übereinstimmung von Angebot und Nachfrage nach Preis und Menge (Gleichgewichtspunkt). Im Marktgleichgewicht entsteht der Marktpreis, zu dem Handel stattfindet. 3. Durch einen Mindestpreis (Festlegung über dem Marktpreis, z.B. ursprüngliche EU-Agrarpreise) wird die angebotene Menge vergrößert, die nachgefragte hingegen verringert. Dadurch entsteht ein Angebots- Überschuss bzw. eine Nachfrage-Lücke. Dieser höhere Preis wird in der Regel durch Intervention, z.B. Aufkaufgarantie nach dem Preis, erreicht. Die entstehenden Überschüsse müssen dann durch Folgeinterventionen beseitigt werden (z.B. Vernichtung). Ausgangspunkt und Motiv für die Etablierung eines Mindestpreises ist in der Regel der Schutz bzw. die Förderung der Anbieter. Wie die meisten Marktinterventionen ist auch der Mindestpreis wegen der hohen Kosten und der nicht gewollten Folgen umstritten. VIELEN DANK und Spaß an der VWA ☺