Psychologische Beratung 1 – Erstkontakt und Beziehungsaufbau PDF

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This document discusses the initial stages of psychological counseling, focusing on the first contact and building a positive relationship with the client. It highlights the crucial role of understanding client issues, expectations, and goals during this initial phase.

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**Psychologische Beratung 1 -- Erstkontakt und Beziehungsaufbau** **1. Einleitung** Beratung, Coaching: befassen sich, je nach Definition, mit individuellen Problemen, die keinen Krankheitswert in Sinne der Psychotherapie haben niederschwelliger als Psychotherapie, trotzdem wichtig: professionelle...

**Psychologische Beratung 1 -- Erstkontakt und Beziehungsaufbau** **1. Einleitung** Beratung, Coaching: befassen sich, je nach Definition, mit individuellen Problemen, die keinen Krankheitswert in Sinne der Psychotherapie haben niederschwelliger als Psychotherapie, trotzdem wichtig: professionelle Begleitung eines Hilfesuchenden bei konkretem Problem Berater, Coaches: Prozessberater u/o Facharbeiter, die Hilfesuchenden bei persönlicher Entwicklung unterstützen o. fachliche Kompetenz verbessern; oft psychotherapeutische Techniken u. Methoden angewandt, daher psychologische Kenntnisse als Voraussetzung Unterteilung Psychologischer Beratung: Erstkontakt und Beziehungsaufbau, Zielanalyse und Problemanalyse, Lösungsentwicklung, Abschluss und Hausaufgaben, Coaching: Modelle, Coaching: Vorgehen **1.1 Thematische Einführung** Unterteilung Beratungsprozess in 6 Phasen: Erstkontakt per Telefon, Beziehungsaufbau, Zielentwicklung, Problemanalyse, Lösungsentwicklung, Lösungsevaluation und Abschluss aber Phasen verschwimmen **Beratung -- ein Definitionsversuch** Beratung u. Therapie: unterschiedliche Begriffe, meinen jedoch dasselbe (Beratung = Therapie) Beratung u. Therapie: unterschiedliche Konzepte, die sich klar voneinander abgrenzen lassen Psychotherapie: Teilmenge von Beratung Beratung u. Therapie: überlappende Konzepte Beratung: „kleine Psychotherapie" Begriffe Beratung u. Therapie oftmals synonym verwendet; Begriff Beratung weniger stigmatisierend vs. Abgrenzung aufgrund verschiedener Unterscheidungsmerkmale, wichtigstes Kriterium: „Krankheitswert" bzw. Ausmaß u. Intensität des Problems Psychotherapie: geschützter Begriff, Kostenübernahme Krankenkasse, wenn Problem des Klienten Kriterien einer psychischen Störung nach Diagnosesystemen ICD o. DSM erfüllen u. Durchführung Therapie von Psychiater o. Psychologen mit Fachtitel Psychotherapie Beratung demnach bei Problemen, d8e nicht klinischen Ausmaßes sind, u. Durchführung von Person, die anderweitig qualifiziert sind: Psychologen ohne entsprechende Weiterbildung in Psychotherapie, Seelsorgern, Mediatoren, Vertrauenslehrern, Allgemeinärzte, Sozialarbeiter, Pädagogen etc. Einige Gemeinsamkeiten u. Unterschiede zwischen Beratung u. Therapie **Gemeinsamkeiten zwischen Therapie u. Beratung** Mensch wird im Rahmen einer helfenden Beziehung bei Lösung eines Problems begleitet u. unterstützt; psychologische Mittel wie Methoden der Gesprächsführung, Übungen. Rollenspiele usw. Dafür Kompetenzen in der Gesprächsführung u. Anwendung weiterer psychologischer Mittel nötig; fähig, Veränderungsprozesse zu initiieren, hilfreiche Beziehung aufzubauen, Ziele zu vereinbaren, Probleme zu analysieren u. Klienten bei Umsetzung von Lösungsversuchen zu begleiten **Unterschiede zwischen Therapie u. Beratung** Therapeuten: fundierte Kenntnisse im Bereich psychoscher Störungen (klassifizieren, diagnostizieren, erfolgreich behandeln) vs. Berater nicht, aber psychische Störungen erkennen u. Klienten an geeignete Stellen weiterweisen Berater: (vs. Therapeuten nicht) Wissen, Kompetenzen u. Erfahrungen in bestimmtem Fachgebiet oder Problembereich; oftmals Spezialisierung auf eine Thematik u. entsprechende Berufsbezeichnung (Berufs, Erziehung, Mobbing, Schulden, Unternehmens, Lern, Ehe, Ernährungsberater) **Unterschiede zwischen Beratungs- u. Therapie-Klienten** Beratungs-Klienten: im Allgemeinen geringeren Leidensdruck, in Lebensführung weniger eingeschränkt und erwehrten zumeist punktuelle Hilfe bei klar definierter Problemstellung; erwarten vom Berater, dass er Fachwissen einsetzt, fehlende Infos vermittelt, Wege aufzeigt und ihnen dabei hilft, schwierige Entscheidungen zu treffen o. mit best. Situationen besser zurechtzukommen Therapie-Klienten mit psychischer Störung: in Lebensführung meist deutlich eingeschränkt; Probleme zu Beginn oft diffus, als belastend wahrgenommen und führen zu Hilflosigkeit u. starkem Leidensdruck; länger dauernder Veränderungsprozess notwendig, der tiefgreifende Veränderungen im Erleben u. Verhalten u. manchmal gar in Persönlichkeit zur Folge hat Herausforderung Psychotherapeuten: mit Leiden u. Verzweiflung Klienten umzugehen, hartnäckiges Problemverhalten zu verändern, gute Beziehung zu „schwierigen Klienten" aufzubauen o. bei Klienten, die bereits seit Jahren an Störung leiden, neue Perspektiven zu schaffen vs. Berater: Zeitdruck, schnell ausreichend gute Beziehung zu rasch wechselnden Klienten aufbauen, Probleme aufgrund geringen Infobasis einzuschätzen u. binnen weniger Sitzungen Veränderungsprozesse zu initiieren; Klienten aufgrund geringen Leidendrucks teilweise weniger motiviert; bei Geld bei Berater das Gefühl, in jeder Sitzung etwas bieten zu müssen Therapie-Klienten: Wünschen sich Beseitigung der Störung vs. Berater-Klienten: neue Kompetenzen erwerben, mit schwierigen Situationen besser zurechtkommen o. Entscheidungen treffen Beratung: professionelle Begleitung Klient bei Lösung konkreten u. umgrenzten Problems ohne Krankheitswert (= Coaching: ursprünglich spezifische Form, die sich an Führungskräfte richtete u. sich organisations- u. berufsbezogenen Fragestellungen widmete im Laufe der Jahre enge Definition zunehmend verwässert; heute kaum noch Abgrenzung zwischen Beratung u. Coaching) **Gute Beratung: Worauf es wirklich ankommt:** *Zeit nehmen, eingehen, interessieren, verständnisvoll, konsequent u. gerecht, Respekt, Wertschätzung, zugetraut u. ermutigt, engagiert, Vertrauen, gefordert u. unterstützt, gerecht, Äußerung Erwartungen* *Beziehung zwischen Lehrkraft und Schülern, positive Erwartungen der Lehrkraft in Schüler, bestimmte Unterrichtsmethoden* Umgang Lehrperson mit Schüler, Verständnis, Einfühlungsvermögen, Interesse, das sei zeigt, Wertschätzung, die sie entgegenbringt, positiven Erwartungen, sie die in sie setzt, tragen scheinbar wesentlich stärker zur Motivation u. Lernfreude Schülers bei als pädagogisch-didaktische Konzepte scheint auch für Therapie zu gelten: alle Therapieverfahren vergleichbare Effekte (Unterschiede: oft für KVT, aber gering u. noch kleiner, wenn man nur Studien einbezieht, die für alle zu vergleichenden Verfahren entsprechend ausgebildete u. motivierte Therapeuten eingesetzt (sog. Bona-fide-Therapien)) Gleichzeitig große Unterschiede zwischen einzelnen Therapeuten: **Es ist wichtiger, wer dich therapiert, als wie er dich therapiert!** Welche allgemeinen Faktoren tragen zum Ergebnis einer Therapie bei? Von Empathie, Echtheit u. Wertschätzung geprägte Beziehung sowie Erwartungen u. klare Ziele, die Klient u. Therapeut im Team verfolgen, sind deutlich stärker mit Erfolg einer Therapie assoziiert als einzelne Methoden **1.2 Lernziele des Lehrbriefes** Beginn einer guten Beratung, Informationen im Erstkontakt mit dem Klienten abgeklärt, beraterische Allianz, Indikation für Beratung, positive Erwartungen seitens des Klienten wecken u. Auswirkungen der Erwartungen, Merkmale einer professionellen Beziehungsbeziehung u. Methoden, Strukturierung ersten Sitzung, Erfragen der Ziele u. Probleme des Klienten, Bedeutung der Grundbedürfnisse eines Klienten für Beratungsprozess **1.3 Wegweiser durch den Lehrbrief** Reflexionsaufgaben, Online-Self-Assessment **\ ** **2. Phase 1: Erstkontakt** 16 Seiten **2.1 Klient ruft an -- die ersten, entscheidenden Minuten** Weichen für wirksame Beratung stellen; organisatorischen Details (Termin- u. Honorarvereinbarung) wichtige Fragen klären, Anregungen geben, pos. Erwartungen induzieren u. beim Klienten Arbeitshaltung fördern Grundlagen: Klienten meist nervös o. angespannt; hier werden bereits Beziehungsfragen wichtig: vertrauen, verstehen, kompetent, angenommen fühlen u. zutrauen, dass Berater bei Lösungsfindung unterstützt 1. Probleme, Ziele u. Erwartungen des Klienten informieren u. während Zuhörens Verständnis zeigen 2. Indikation klären 3. Klienten über Vorgehen informieren 4. Wesentliche organisatorische Punkte besprechen **Informieren Sie sich über Probleme, Ziele u. Erwartungen** Welches Problem, Seit wann Problem, Weiß Klient was er verändern möchte, bestimmte Erwartungen an Berater u. Vorgehen? Je mehr Berater weiß, desto besser auf erste Sitzung vorberieten Bsp.: „Können Sie mir kurz schildern, was Sie momentan beschäftigt u. was Sie in Beratung erreichen möchten?" Wenn Klient ausufernd über Problem spricht, ihn unterbrechen u. Antwort stärker vorstrukturieren: „Wir würden in 1. Sitzung genauer anschauen, was Problem ist u. was Sie verändern möchten. Jetzt wäre es v.a. wichtig, dass ich grobe Vorstellung erhalte, worum es geht, damit ich mich entsprechend vorbereiten kann." --Y wenn Berater ungefähr weiß, was Klient von ihm möchte, kann er sich frage, ob er Klienten annehmen kann u. will **Klären Sie die Indikation** Herausfinden, ob Berater richtige Person für Anrufer ist; bereits während Problemschilderung folgende Punkte überprüfen: - Bin ich für Problemstellung kompetent? - Kann ich bereits jetzt raushören, dass evtl. keine Beratung, sondern Therapie indiziert wäre? - Kenne ich jemanden, der Klient besser unterstützen könnte? - Habe ich genügend Zeit, um Klienten anzunehmen? Manchmal Indikationsfrage nicht am Telefon klären; spricht einiges gegen Annahme Klienten, sollten Sie ihn von 1. Sitzung über Alternativen informieren mit Fragen über Intensität, Häufigkeit u. Dauer Problem oft eruieren, ob Therapie notwendig ist **Informieren Sie Klienten über Vorgehen** In einigen Sätzen schildern, wie Beratung gestaltet wird; grobe Beschreibung des Ablaufs u. Arbeitsweise reicht; Bsp.: „Falls Sie sich für Beratung entscheiden, würden wir in 1. Stunde darüber sprechen, was Sie momentan beschäftigt u. was Sie verändern möchten. Am Ende auch wichtig, dass Sie sich fragen, ob ich der richtige Berater für Sie bin, ob Sie sich wohlfühlen u. mit mir zusammen an Ihren Zielen u. Problemen arbeiten möchten." ; Klienten fragen, was er gerne über Berater u. Beratung wissen möchte u. ob er Vorstellung hat, was in Beratung passieren wird; irrige Annahmen u. Vorstellungen korrigieren wenn Klient genügend Infos hat, organisatorische Fragen klären **Klären Sie Fragen zu Honorar, Kostenübernahme u. Terminen** Zuerst Honorar u. ob Krankenkasse Kosten übernimmt; einige Klienten trauen sich nicht von selbst zu fragen, daher nicht unbeantwortet lassen (peinlich, wenn Klient von Kostenübernahme durch Krankenkasse ausgeht u. dies erst nach 1. Sitzung als Irrtume erweist) wenn Klient informiert, fragen, ob er 1. Sitzung vereinbaren möchte u. Termin festlegen **Zeigen Sie Verständnis u. Interesse** Während gesamten Gesprächs sollte Klient Erfahrung machen, dass Berater interessiert zuhört, Problem nachvollziehen kann u. wesentlichen Punkte verstanden Methoden des Spiegelns, Paraphrasieren, Zusammenfassen Bsp.: - Berater erfragt Probleme u. Wünsche des Klienten - Sie notiert sich Stichpunkte, zeigt damit Interesse u., kann so in 1. Sitzung darauf zurückkommen - Berater gelingt es hier, bereits vorläufigen Auftrag zu definieren - Berater kann aufgrund bisherigen Infos die Indikationsfrage pos. beantworten - Berater skizziert Vorgehen - Klient spricht von sich aus Honorarfrage nicht an, weshalb Berater sie informiert... und Kostenfrage klärt - Klient möchte gern Beratung in Anspruch nehmen; restlichen organisatorischen Fragen werden geklärt **Übung**: **Klient ruft an**: mit Partner Telefonanrufe mit vers. Problemen durchspielen (Erziehungsprobleme, Lernschwierigkeit, Probleme in Partnerschaft, gesundheitliche Sorgen) **Übungs- und Transferaufgaben** 1. 4 vers. Aspekte, die im Erstgespräch auftauchen sollten; zentrale Ziel des Erstkontakts erläutern Zentrales Ziel: Infos über Klienten sammeln, kennenlernen - Sich über Probleme, Ziele u. Erwartungen des Klienten informieren, Verständnis zeigen - Indikation klären - Klienten über Vorgehen informieren - Organisatorische Punkte besprechen **2.2 Den Klienten aktivieren und positive Erwartungen wecken** Anrufe gewinnbringender gestalten (ersten 10 min am Telefon können gesamte Beratung pos. beeinflussen); Anruf nutzen, um pos. Erwartungen zu induzieren u. beim Klienten Arbeitshalten aufbauen u. ihn so aktiveren, dass er Zeit bis zur 1., Sitzung optimal nutzen kann **Aktivieren Sie Klienten u. beginnen Sie mit Aufbau einer beraterischen Allianz** Klient soll Arbeitshaltung entwickeln bereit sein, aktiv mitzuarbeiten; Berater begleitet bei Lösungssuche, aber Problem muss Klient selbst lösen: für effektive Beratung muss zwischen Klienten u. Berater eine beraterische Allianz bestehen; belegt durch Metaanalysen von Sorvarth u.Symonds (1991): Bedeutung der Allianz ist unabhängig von Dauer u. Art der Therpaie u. Martin et al. (2000): 79 Studien hinweg durchschnittl. Korrelation r =.22 zwischen Ausmaß der therapeutischen Allianz u. Therapieerfolg Auf solche Allianz hinarbeiten u. Klient aktivieren, indem: - Berater zuversichtlich zeigen, dass Klient fähig ist, Probleme selbst zu lösen, braucht lediglich Unterstützung; Berater soll ihm aktiv zuhören u. mit ihm zusammen klären, an welchen Zielen u. mit welchen Strategien gearbeitet werden soll; bewusste Formulierungen verwenden, die Erwartungen verdeutlichen u. diese laufend ins Gespräch mit Klienten einstreuen - Bsp.: „Wissen Wie bereits, woran Sie arbeiten möchten?", „Wie stellen Sie sich unsere Zusammenarbeit genau vor", „Ein wichtiger Teil der Beratung werden Übungens ein, die Sie zu Hause alleine durchführen" - Klient zu aktiven Zusammenarbeit anregen, indem Berater Klient tatsächlich arbeiten lässt -- Hausis geben, Experimente vorschlagen u. Fragen stellen, über die er bis zur 1. Sitzung nachdenken soll - Bsp. bis zur 1. Sitzung bitten: sein Problem so präzise wie möglich aufzuschreiben; sich zu überlege, woran er arbeiten möchte u. 1-3 Punkte aufzuschreiben die er verändern möchte; bis zur Sitzung Tagebuch zu führen u. darauf zu achten ob sich Problem verändert bzw. Unterschiede zwischen einzelnen Tagen gibt Klient anleiten, sich bis zur 1. Sitzung aktiv mit seinen Problem o. Zielen zu beschäftigen (Klienten verändern sich bereits vor 1. Sitzung u. oft deutliche Verbesserungen: Metaanalyse von Howard et al. (1986): 15 Studien mit 2431 Patienten: 15% der Patienten weisen bereits messbare Verbesserungen auf, bevor sie zur 1. Sitzung kommen) = **Pretreatment Change** **\ ** **Positive Erwartungen wecken** Erwartungen können Arbeit des Beraters erschweren (Angst) o. erleichtern (Freude vor Entwicklung u. Wachsen); insbesondere positive, aber dennoch realistische Erwartungen sind hilfreich u. führen zu besseren Ergebnissen („Dieser Berater u. dieses Vorgehen werden mir helfen") Hinweis: Ergebnis aus der Forschung Placebostudien (Medizinische Forschung): Induktion positiver Besserungserwartungen führt allein bereits zur deutlichen Verbesserungen bei diversen somatischen Krankheiten; in letzten Jahren zunehmend Hinweise auch für Psychotherapie u. Beratung Grawe (1998): 15 Studien, in denen Angstbewältigung, Systematische Desensibilisierung mit Placeboverfahren verglichen; hier Placebotherapie von Klienten als wirksamstes Verfahren wahrgenommen Bereits Mitte 20. Jhdt.. Hinweise Erwartung als allgemeiner Wirkfaktor Neuere Reviews: positive, aber dennoch realistische Erwartungen wirken sich günstig auf Therapieerfolg aus; weniger beeindruckender Weise als früher angenommen (Mehrzahl positive Effekte, aber auch Studien mit keinem Zusammenhang zwischen Klientenerwartungen u. Therapieerfolg Ziel des Beraters: bei Klienten allgemein positive Erwartungen zu wecken, besonders bei jenen, die sich von Beratung wenig erhoffen o. ihr Problem als kaum lösbar beurteilen; gleichzeitig unrealistisch hohe Erwartungen korrigieren oft müssen Berater daran arbeiten, bei Klienten positivere Erwartungen zu wecken; mit einigen Hinweisen Klienten bereits während 1. Telefonts vermitteln, dass seine Schwierigkeiten prinzipiell lösbar u. Berater der richtige Ansprechpartner ist **Vermitteln Sie Klienten, dass es sich um Standard-Problem handelt** Allgemeine Neigung, dass eigenen Probleme speziell, selten, schwer sind in Eingangssitzungen wohltuenden Effekt, wenn Klienten feststellen, dass ihr Problem weit verbreitet ist; Gefühl, nicht allein zu sein u. Erkenntnis aktiviert positive Erwartungen hinsichtlich Behandelbarkeit (da Annahme: für häufige Probleme eher erprobte Lösungswege) Sätze wie z.B.: viele Eltern haben zu Beginn diese Schwierigkeiten, das zeigen auch Studien; das kommt häufiger vor als man denkt, Studien zeigen, dass durchschnittlich 1-2 Trainings für Kinder pro Klasse betroffen sind, Zum Glück gibt es dafür inzwischen gut evaluierte Trainings für Kinder und wirksame Erziehungsprinzipien für Eltern **Falls Sie Erfahrungen mit Problematik haben: Sprechen Sie diese an** Annahme: Menschen die Erfahrung mit bestimmter Problematik haben, können gezielter helfen; besonders hilfreich zur Induktion positiver Erwartungen ist Expertenstatus eines Beraters Sobald im Bereich etwas Erfahrung, sollte Berater dies im Gespräch einfließen lassen; gezielt nach Symptomen, Gedanken u. Erwartungen fragen, die für dieses Problem typisch sind; Bsp. Berater kann auch von anderen Klienten sprechen (in allgemeiner Form), um anzudeuten, dass er bereits bei ähnlichen Problemen Beratungen durchgeführt hat; Bsp. durch Aussagen Klient verdeutlichen, dass Berater über Fachwissen, Ressourcen u. Strategien verfügt, die für seine Schwierigkeiten hilfreich sein könnten; mit nächsten Strategen zeigt Berater Person am Telefon, dass er selbst Ressourcen z. Fertigkeiten mitbringt, die zur Lösung beitragen können: **Sprechen Sie Ressourcen der Klienten u. bisher Erreichtes an** Klienten haben positive Erwartungen hinsichtlich Lösung des Problems, wenn sie sehen, dass sie - Ressourcen haben, auf die sie zurückgreifen können - Bereits ähnliche Probleme gelöst haben - Selbst schon Fortschritte gemacht haben o. zumindest Verschlechterung vorbeugen konnten Bsp. am Telefon sagen „Ich finde es erstaunlich, wie klar u. bewusst Sie diese Schwierigkeiten schildern konnten. Diese Fähigkeiten werden uns sicher auch bei Lösungsfindung Hilfe sein." „Das ist wirklich schwierige Situation. Ich glaube, andere hätten bei einem solchen Arbeitsklima bereits innerlich gekündigt. Ich frage mich, was Ihnen bisher dabei geholfen hat, weiterhin so engagiert zu bleiben u. die Dinge anzupacken (Hausi für 1. Sitzung)" Bsp.: Strategien im 1. Telefon verwenden: - Berater versetzt sich in Lage des Anrufers u. zeigt mit seinen Äußerungen, dass er Schwierigkeiten nachvollziehen kann; damit zeigt er Verständnis u. schafft gleich zu Beginn Vertrauensbasis - Berater hört heraus, dass Klient vom Vorschlag seiner frau wenig begeistert ist (Entspannungstraining) -- u. spiegelt diese Empfindung; Er schält aber aufgrund des bisherigen Problemverständnisses den für Klienten annehmbaren Kern des Vorschlags heraus -- u. damit ein mögliches Ziel - Berater greift positive Formulierung des Klienten auf -- Kunst zu lernen, statt Problem zu lösen; Berater weist bereits jetzt darauf hin, dass gemeinsam an Lösungen gearbeitet wird (Arbeitshaltung fördern) u. Lösungen individuell auf Klienten abgestimmt werden müssen - Frage nach Stift erhöht Neugier u, macht Aufgabe verbindlicher („Sehr gut, Also wegen der Aufgabe: Haben Sie Stift zur Hand.") - Klient wird aktiviert; Zielklärung wird angeregt u. Klient beginnt bereits vor Sitzung, sich über seine Ziele Gedanken zu machen - Absprache organisatorische Details,... u. Klient wird nochmals an Aufgabe erinnert Berater achtet während Telefonts, Klienten Wertschätzung u. Verständnis entgegenzubringen, indem er - sich in Situation Klient einfühlt u. dessen Aussagen in eigenen Worten wiedergibt - Widerstand, den Klient gegenüber Vorschlag seiner Frau empfindet, spiegelt u. zeigt, dass er Sichtweise Klienten verstehen kann (allerdings ohne Vorschlag abzuwerten) - Begriffe des Klienten (Coaching, Kunst) aufgreift u. z.T. in eigenen Formulierungen einbaut Berater fördert zielorientierte Arbeitshaltung u. positive Erwartungen, indem er - aus Aussagen des Klienten möglichen Arbeitsauftrag ableitet - Klienten bereits vor 1. Sitzung Auftrag gibt, sich Zeit nach der gewünschten Veränderung vorzustellen u. daraus mögliche Beratungsziele abzuleiten - Klient indirekt zu verstehen gibt, dass er ihm vieles zutraut; Klient hat kein schlechtes Zeitmanagement, sondern Beruf, der hohe Ansprüche stellt u. bei dem man lernen muss, aktiv abzuschalten; außerdem geht Berater davon aus, dass Klient diese Kunst noch besser beherrschen möchte (Min-Max-Intervention von Manfred Prior, 2012) - Indirekt zeigt, dass er öfter mit Unternehmern u. Selbstständigen arbeitet; kennt Schwierigkeiten wie bspw. unklaren Grenzen zwischen Arbeitszeit u. Freizeit u. hat auch seine Homepage so gestaltet, dass dieser Schwerpunkt ersichtlich wird (organisatorischen Details nur kur, da Homepage grundlegenden Infos enthält) **Übung**: **Positive Erwartungen wecken u. Arbeitshaltung fördern**: mit Partner Telefonanrufe (Klient mit Erziehungsprobleme) durchspielen wie positive Erwartungen wecken u. konstruktive Arbeitshaltung fördern? Von welchen bisherigen Erfahrungen berichten, um zu zeigen, dass gewisses Maß an Wissen u. Kompetenzen in Bereich mitbringen (nicht zwangsläufig Beratungserfahrung) **Übungs- und Transferaufgaben**: 2. Was meint „aktivieren" u. warum ist das wichtig? 3 Strategien, wie Berater seinen Klienten aktivieren kann; Erläutern Sie, warum es wichtig ist, positive Erwartungen beim Klienten zu wecken Aktivieren= Klienten motivieren, aktiv bei Beratung mitzuwirken, seine eigenen Überlegungen u. Vorschläge einzubringen u. an Problem- u. Zielanalyse u. bei Lösungsfindung mitzuarbeiten Wichtig, damit Erfolge vom Klienten leichter erreicht werden können u. bestimmte zielführende Maßnahmen leichter umgesetzt werden; sichert auch langfristigen Erfolg der Beratung, wenn sich Klient selbst mit Problemen beschäftigt u. eigene Strategien entwickeln lernt Strategien: - Präzises Aufschreiben der Probleme - Klient soll sich vorstellen, was am Ende Beratung anders sein soll - Tagebuch führen u. schauen, ob sich Problem verändert Pos. Erwartungen: wichtig, um Wirksamkeit Beratung u. Selbstwirksamkeit des Klienten zu stärken; sichert allgemein den Erfolg der Beratung ohne pos. Erwartung keine Lösung **Zusammenfassung** Bedeutung des Erstgesprächs u. Bedeutung von positiven Erwartungen an Beratung; Erste Kontakt dient dazu, Basis für erfolgsversprechende u. vertrauensvolle Beziehung zu schaffen; Impulse, die beim Klienten die Selbstwirksamkeitserwartung steigern u. positive Erwartungen in Bezug auf Beratung erwecken; Aspekte, die Teil des Erstgesprächs sind (wie z.B. Planung weiteres Vorgehen, eventuelle Suche nach Alternativen etc.); Wie positive Arbeitshaltung beim Klienten erwecken u. ihn aktiv zur Mitarbeit u. Auseinandersetzung mit eigenen Schwierigkeiten, Befürchtungen u. Wünschen ermutigen **Reflexionsaufgaben**: 1. Themen, die beim Erstkontakt wichtig sind - Sich über Probleme, Ziele u. Erwartungen des Klienten informieren, Verständnis zeigen - Indikation klären - Klienten über Vorgehen informieren - Wesentliche organisatorische Punkte besprechen 2. „beraterische (therapeutischen) Allianz"? - Klient muss Arbeitsbereitschaft zeigen; Berater kann in Beratung bei Lösungssuche begleiten, aber lösen Muss Klient Problem selbst 3. 4 Bsp. für Aufgaben, die im Vorfeld Beratung aufgegeben werden können, um WS eines „Pretreatment Change" zu erhöhen - Problem so präzise wie möglich aufzuschreiben - Sich zu überlegen, woran er arbeiten möchte u. 1-3 Punkte aufzuschreiben, die er verändern möchte - Sich vorzustellen, was anders wäre, wenn Beratung zu Ende ist u. er seine Ziele erreicht - Bis zur Sitzung Tagebuch führen u. darauf zu achten, ob sich Problem verändert bzw. Unterschiede zwischen einzelnen Tagen gibt; Zeichnung o. Grafik anzufertigen, die Problem verdeutlicht 4. Wie positive Erwartungen induzieren? - Klienten vermitteln, dass es sich um Standard-Problem handelt - Erfahrungen des Beraters mit Problematik, diese ansprechen - Ressourcen u. bisher Erreichtes des Klienten herausarbeiten Self-Assassement: Positive Erwartungen: wichtig, damit Klient erkennt, dass es sinnvoll ist, an Beratung teilzunehmen u. um beim Klienten aktive Mitarbeit zu fördern; oft haben Klienten Angst, sie müssen sich auf Dinge einlassen, die sie nicht wollen u. positive Erwartungen helfen, diese Ängste zu minimieren u. zu vermeiden, dass sich Klient vor Berater verschließt; generell gilt: pos. Erwartungen erhöhen WS, dass Beratung erfolgreich sein wird **\ ** **3. Phase 2: Beziehungsaufbau** **3.1 Gute Beziehung -- wirksame Beratung** Carl Rogers: „*nicht selten bleibt wohlgemeinte Beratung ohne Erfolg, weil nie befriedigende therapeutische Beziehung zustande gekommen; Berater u. Therapeut haben häufig gar keine klaren Vorstellungen von Beziehungen, die existieren sollte, u. ihre therapeutischen Bemühungen bleiben deshalb (Richtung u. Ergebnis) unklar u. unzuverlässig"* 2\. Phase: oft Teil der 1. Sitzung o. über ganz andere o. mehrere Sitzungen; Vordergrund: Kennenlernen des Klienten, Auswahl der Bereiche u. Probleme, für die Veränderung angestrebt werden soll, u. Aufbau kooperativen u. konstruktiven Beziehung; Phase geschlossen, wenn Klient - Schwierigkeiten in groben Zügen darstellen - Seine Rolle eingenommen hat - Hinreichend stabiles Arbeitsbedürfnis mit Berater aufbauen konnte - Indikation geklärt (wenn nicht am Telefon vor 1. Sitzung) Berater soll Aufmerksamkeit auf Beziehung richten; Testfrage: Ist Beziehung stabil u. kooperativ genug, um Prozess fortzuführen u. bspw. konkrete Ziele festzulegen o. vertieft auf problematische Gefühle u. Verhaltensweisen einzugehen? Wie bei Beziehungsgestaltung vorgehen -- was sollte Berater tun u. unterlassen? Beratung braucht vertrauensvolle, tragende Beziehung, wenn sie wirken soll; verlangt eigene Beziehungsform zwischen 2 Menschen, die sich von anderen Beziehungen unterscheidet: keine Freundschaft, Eltern-Kind, Lehrer-Schüler, Arzt-Patient o. Vorgesetzten-Mitarbeiter-Beziehung (daher keine Übertragung anderer Beziehungsformen auf Beraterbeziehung) Beginn Aus-/Weiterbildung Berater: oft unwohl, künstlich, Gefühl vorzuspielen (Tendieren Beratung wie Gespräch unter Freunden zu gestalten) **Übung**: Unterschiede Beziehung zwischen Berater u. Klient u. Freundschaft **Merkmale professionellen Beratungsbeziehung** **Asymmaterie**: Beziehung zwischen Klienten u. Berater ist asymmetrisch; klare Rollenverteilung, viele nicht wechselseitige Elemente; nur Klient schildert Schwierigkeiten u. Ziele, Berater verzichtet darauf; nur Berater unterstützt Klient durch Fragen, Spiegeln, Konfrontation u. andere Interventionen bei Problemlösung; für Unterstützung finanzielle Entschädigung, Klient trägt Kosten **Arbeitsorientierung**: Freundschaften gemeinsame Aktivitäten u. Erlebnisse vs. Beratung reine Arbeitsbeziehung; zweckgerichtet, folgt Auftrag u. keine gemeinsame Erlebnisse außerhalb Sitzung **Zeitliche Begrenzung**: Beratungsbeziehung zeitlich auf einzelne, in Dauer festgelegte Sitzungen begrenzt u. bereits zu Beginn darauf ausgerichtet, nach Beendigung des Arbeitsauftrags ausgelöst zu werden **Professionelle Distanz**: Beratungsbeziehung durch professionelle Distanz (physische u. psychische Ebene); körperliche Ebene: Begrüßung Hand geben; psychisch: Berater lässt sich auf Klient ein u. versucht, ihn zu verstehen, identifiziert sich aber nicht mit ihm; Berater fühlt mit ihm; wahrt zudem möglichst neutralen Blickpunkt vs. In Freundschaft Solidarität u. Loyalität **Verzecht auf persönliche Meinungen u. Wertungen**: Beratung keine eigene Meinung u. persönliche Standpunkte (vs. Freundschaften); typische Verhaltensweisen aus Freundschaft verzichten (mit Klient identifizieren, auf eigene Schwierigkeiten eingehen; persönliche Wertungen abgeben, Klienten von eigenen Meinung überzeugen; oberflächliche Ratschläge; argumentieren); solche Beraterreaktionen sind nicht hilfreich können Sichtweise des Klienten zementieren p. dazu führen, dass Klient in Zukunft weniger offen äußert, da Befürchtung, Verurteilung für Gefühle o. Verhaltensweisen, nicht Ernst genommen o. mit vorschnellen Ratschlägen abgefertigt zu werden vs. in Freundschaft angemessen (weil selbst einbringen möchte; gegenseitiges Unterstützen u. füreinander Partei ergreifen; Spaß am Argumentieren u. Diskutieren unterschiedlicher Standpunkte; vom Gegenüber gemocht; meist nicht Absicht, andere Person zielgerichtet bei Veränderung zu unterstützen) Unterstützung zielgerichtete Veränderung oft Ziel der Beratung: alleinige Zweck: möglichst effektive Lösung der Klientenprobleme; Beraterbeziehung muss sich diesem Zweck unterordnen u. entsprechend als konstruktives Arbeitsbündnis gestaltet werden; Berater verhält sich akzeptierend u. wertschätzend, um Klienten bei Lösung Probleme zu unterstützen (nicht weil er gemocht werden möchte); Berater fordert u. konfrontiert mit Zeil einer Veränderung auf Klientenseite (nicht weil Standpunkt kundtun will); er fragt, um beim Klienten konstruktive Suchprozesse auszulösen o. um wichtige Infos zusammenzutragen (nicht Neugier) Berater: Dienst der Problemlösung, fungieren als Katalysator, der Veränderung erleichtern u. beschleunigen soll, u. richten Beziehungsgestaltung nach diesem Kriterium aus; erschwert wird Aufgabe durch z.T. widersprüchlichen Anforderungen an Berater u. Beziehung -- Gratwanderung zwischen - Akzeptieren vs. verändern - Raum geben, reden lassen vs. strukturieren - Verhältnis zeigen vs. konfrontieren **Akzeptieren u. Aktivieren: Pole einer Beratungsbeziehung** Die mit den unterschiedlichen Anforderungen verbundenen Beziehungsbotschaften lassen sich folgendermaßen umschreiben: **Akzeptieren u. bei Klärung unterstützen**: vorurteilsfrei zuhören u. zuhören, wenn Innenwelt erforscht; zurückmelden, dass Berater versteht, indem zusammenfasst u. spiegelt; zu erkennen geben, dass sie über schwierige u. schambesetzte Inhalte sprechen u. darüber nachdenken, indem mit Wertungen zurückhalten u. zeigen, dass Klient unabhängig vom Inhalt des Gesprächs mit Wertschätzung benennet wird **Aktivieren u. bei Problemlösung unterstützen**: beim Umsetzen der Lösung zur Seite stehen, ermutigen u. verstärken u. zeigen, dass Berater ihnen u. Fähigkeiten sowie Möglichkeiten vertraut; aus gutem Grund glauben, dass Übungen o. Vorgehensweise Berater helfen wird, sich weiterzuentwickeln, u. dass sie mit Misserfolg umgehen u. daraus lernen können; arbeiten im Tempo des Klienten: „Ich traue Ihnen viel zu, überfordere sie aber nicht; manchmal wenn sie zweifeln, spreche ich Ihnen Mut zu u. überzeuge Sie davon, dass Sie mehr können, als Sie sich zugetraut haben; ich bin aber auch bereit, Sie zu fordern o. mit Unangenehmen zu konfrontieren, wenn es Lösung Ihrer Probleme dient" **Beziehungsgestaltung** Berater: Beziehungsgestaltung der aktuellen Situation u. Ziele entsprechend variieren u. anpassen; als Berater Beziehungsbotschaften senden u. Methoden nutzen (v.a. Ziel Akzeptieren u. Klären), zeigt Berater Klient, dass - Berater ihm bedingungslose Wertschätzung entgegenbringt - Verständnis für ihn u. Situation hat - Gefahrlos öffnen u. Gefühlswelt erforschen kann - Er Berater als Mensch vertrauen kann Beziehungsbotschaften senden u. Methoden nutzen, die Ziel Aktvierung u. Problemlösung dienen, dann Botschaft, dass - Klient eigener u. Berater Kompetenzen vertrauen kann - Er notwenigen Fähigkeiten u. Ressourcen mitbringt, die er zur Problemlösung benötigt - Er sich seinen Ängsten stellen kann u. sich dadurch weiterentwickeln kann - Berater von ihm erwartet, dass er aktiv an Lösung mitarbeitet Beide Beziehungsbotschaften wichtig, u. beide müssen von Berater ausreichend realisiert werden; Kanfer et al. (2000) Buch Selbstamangement-Therapie: Klienten berichten retrospektiv: hilfreich, während Therapie in gewisser Weise herausgefordert zu sein, bisherige Grenzen minimal zu überschreiten; aber auch wichtig, stets das Gefühl zu haben, dass Therapeut Verständnis für Zögern, Angst u. Unsicherheit beim Versuch kleiner Änderungsschritte aufbringen konnte" Zweck der beiden Arten der Beziehungsgestaltung u. Methoden Ein Bild, das Tisch enthält. Automatisch generierte Beschreibung Wie Beziehung im Einzelfall gestaltet wird, abhängig von vielen verschiedenen Faktoren; Aufbau vertrauensvollen Beziehung umso mehr Zeit u. Gewicht, je stärker Klient auf Veränderungsprozess einlassen muss, je schwerer Klient fällt, über sein Problem zu sprechen, je schwerer Klienten im Allgemeinen fällt, sich auf neue Beziehung einzulassen u. Vertrauen zu entwickeln **Beziehungsgestaltung in Abhängigkeit vom Anliegen des Klienten**: je nach Anliegen unterschiedliches Ausmaß an Vertrauen u. unterschiedliche Qualität der Beziehung notwendig; Einfachster Fall: Klient fehlen zur Entscheidungsfindung o. Problemlösung nur Infos; Beratung dient gezielten Vermittlung von Wissen, das auf jeweiligen Klienten zugeschnitten wird; Klient fragt sich, ob Berater auf neusten Stand des Wissens ist; Beziehung spielt untergeordneter Rolle: reicht, wenn Klient Sympathie empfindet u. Berater kompetent findet Deutlich mehr Vertrauen u. stabilere Beziehung, wenn neues Verhalten anregen u. trainieren bei Klienten (z.B. Rollenspiele, Verhaltensexperimente, Übungen, Hausaufgaben), Bsp.: Ernährungsberaterin möchte Klientin anleiten ihr Essverhalten zu ändern u. sich mehr zu bewegen; Lernberaterin möchte dass Klient neue Lernstrategie ausprobiert o. sich Herausforderung stellt mittels Videofeedback Kompetenzen mit mündlichen Prüfungen zu verbessern Klienten beschäftigen sich vor und während Übungen sinngemäß mit Fragen wie: Werde ich das Können? Ist diese Übung tatsächlich sinnvoll für mich? Was ist, wenn es schiefgeht? Was ist, wenn es durch Übung schlimmer wird? Könnte es peinlich werden? deshalb wichtig, dass Klient auf Kompetenzen des Beraters vertrauen kann u. weiß, dass Übungen gut ausgesucht u. auf ihn abgestimmt; sollte Gefühl haben; dass Übung nützlich ist, dass er fähig ist, sie durchzuführen; dass Berater an ihn und seine Fähigkeiten glauben u. ihn im Falle Misserfolgs auffangen als Berater diese Sicherheit vermitteln, indem Berater einleuchtend erklärt, weshalb Übung o. Experiment sinnvoll u. welche Gewisse Klient daraus ziehen könnte; vor u. während Übung ermutigen, verstärken, Komplimente machen u. Verhalten nach Übung durch konstruktives Feedback optimieren; [ ] Berater kann u. soll sicherstellen, dass Klient Erfolge erlebt u. sich nach u. nach mehr zutraut, indem Berater Übungen u. Aufgaben so gestaltet, dass Klient sie meistern u. mit Stolz auf erzielten Fortschritte reagieren kann; besondere Bedeutung: Beziehungsbotschaften, die Klienten aktivieren u. Problemlösung unterstützen Beratung aber auch: mit Klient über schwierige Gefühle u. Erlebnisse sprechen u. persönliche Bedeutung zu klären; führt zu anderen Ausgangslage: Klient schämt sich vielleicht, Probleme sind ihm peinlich, er verheimlicht sie normalerweise o. ist bisher bei Gesprächen im Bekanntenkreis auf Unverständnis gestoßen; Klient wird sich fragen: Wird Berater mich verstehen? Wird er mich für meine Gefühle o. Verhalten verurteilen? Wird er mir helfen können? diese Fragen stellen wieder andere Ansprüche an Beziehung: Beziehung muss so gestaltet sein, dass Klient merkt, dass er sich -- nach u. nach -- mehr öffnen kann; Klient ist auf Beziehungssignale angewiesen, die ihm zu verstehen geben: ich darf Inhalte ansprechen, die für mich schwierig sind; Berater versteht mich u. meine Schwierigkeit, er begegnet mir mit Wertschätzung, Wärme u. Verständnis u. hilft mir dabei, mich meinen Problemen zu stellen; hier darf ich ohne Zensur über mich nachdenken u. Intimes preisgeben; Weiterer Faktor, den man bei Beziehungsgestaltung berücksichtigen sollte, sind Bedürfnisse, Fertigkeiten u. bisherigen Beziehungserfahrungen des Klienten **Beziehungsgestaltung in Abhängigkeit vom Klienten**: zu manchen Klienten lässt sich problemlos kooperative Arbeitsbeziehung aufbauen (Vertrauen Berater, von Beginn an offen u. finden sich gleich in Klientenrolle zurecht); vs. andere: ängstlich, machen sich viele Gedanken, was Berater von ihnen denken könnte u. brauchen dementsprechend Ermutigung, Wertschätzung u. zeit, sich zu öffnen; vs. andere: misstrauisch, testen Berater hinsichtlich Vertrauenswürdigkeit u. Kompetenz, bevor sie sich auf Beratung einlassen können Studie Staatsi et al. (2007; Bindungsstil von Klienten mit Depression) zeigt, wie bedeutsam Beziehungsfähigkeit des Klienten für Beratung u. Therapie ist: 93% der sicher gebundenen Klienten erzielten signifikante Verbesserungen vs. 53% der unsicher-vermeidend gebundenen u. 39% ambivalenten Bindungsstil; in Beratung Anteil sicher gebundener Klienten höher als in Therapie; aber: bei manchen Klienten aufgrund bisherigen Bindungserfahrung mehr Zeit in sichere Beratungsbeziehung investieren; Beziehungsgestaltung auch abhängig von Phase, in der sich Beratungsprozess befindet **Beziehungsgestaltung in Abhängigkeit vom Beratungsprozess**: Im Allgemeinen überwiegen zu Beginn Beratung Signale, die Klärung u. Selbstöffnung erleichtern; Berater bemüht sich vorwiegend darum. Wertschätzende, sanktionsfreie Atmosphäre zu schaffen, die Klienten ermöglicht, über persönliche Inhalte zu sprechen; dazu Methoden: Spiegeln u. Zusammenfassen; keine Methoden einsetzen, die Beziehung gefährden (wie bspw. Konfrontieren mit Wiedersprüchen o. unangenehmen Inhalten); mit Zeit stärkere Strukturierung u. Initiierung Veränderungsprozess durch Berater, indem er ermutigt, verstärkt u. Klienten zu Übungen anleitet; Berater kann auch Methoden einsetzen, die stabile Beziehung voraussetzen u. Klienten z.B. mit Widerspruch konfrontieren **Hinweis: Ergebnisse aus Forschung**: Beziehung zwischen Berater/Therapeut u. Klient ist für Erfolg wesentlich; Lambert: Beziehung ist wichtigste beeinflussbare Faktor (Schätzung: ca. 40% der Verbesserungen auf Klientenfaktoren u. Ereignisse außerhalb Therapie zurückzuführen, 30% der Verbesserungen auf Qualität der Beziehung zurückzuführen, 15% auf Erwartungen des Klienten u. jeweilige Therapiemethode) **Aufbau einer tragfähigen Arbeitsbeziehung** Franz Kafka: „*Alles Reden ist sinnlos, wenn das Vertrauen fehlt."* Mit verschiedenen Verhaltensweisen (Äußerungen, Handlungen, nonverbale Signale) kann Berater dazu beitragen, dass Klient Beziehung als sicher, stabil u. wertschätzend erlebt u. sich nach u. nach Veränderungen zutraut; Rogers (1940er Jahre): 3 Beziehungsaspekte als notwendige Grundlage seiner Beratungsbeziehung: unbedingte Wertschätzung, Echtheit u. Empathie *„Therapie ist Erfahrung, in der ich mich subjektiv geben kann. Forschung andere Form, bei der ich zur Seite trete u. versuche, diese reiche subjektive Erfahrung mit Objektivität zu betrachten, all die eleganten Methoden der Wissenschaft anzuwenden, um festzustellen, on ich mich selbst betrogen habe."* (betrieb Prozessforschung) Entscheidend für Therapieerfolg, ob Berater fähig ist Beziehungsvariablen umzusetzen (zeigten Rogers Tonaufnahmen) **\ ** **Unbedingte Wertschätzung** Klient so annehmen, wie er ist u. ihm mit Wärme u. Herzlichkeit begegnen, ohne dass er sich dies durch bestimmtes Verhalten verdienen muss; Berater stellen eigenen Ansichten u. Werte bewusst zurück angstfreie Atmosphäre (öffnen, ohne Beurteilung) Hinweis: Ergebnisse aus Forschung: Orlinsky et al. (2004) sowie Farber u. Dooblin (2011): unbedingte Wertschätzung wirkt sich signifikant u. bedeutsam auf Therapieerfolg aus; Effekte variierten zwischen einzelne Studien (-.15 bis.83) schwer valide u. reliabel zu messen; aber meist Korrelation von.27 zwischen Ausmaß der unbedingten Wertschätzung u. Therapieerfolg. Umsetzung schwierig (oft unbemerkt vom Berater, wie seine Wertvorstellung in Gespräch einfließt u. wie rasch er implizite Ziele verfolgt mit unbewussten Wunsch, Klienten eigenen Vorstellungen anzupassen) **Übung: Eigene Wertmaßstäbe wahrnehmen** Ziel Beraters nicht, seine eigenen Werte ganz zu negieren; aber: er sollte während Sitzung bei Klienten bleiben u. wahrnehmen können, wenn seine eigenen Maßstäbe sich auf Beratung auswirken, wenn Klient beginnt, sich unfrei zu fühlen u. sich selbst zu zensieren, o. wenn er auf Inhaltsebene implizite Ziele für Klienten bildet u. versucht, ihn noch vor Auftragsklärung in eine o. andere Richtung zu drängen Hilfreich bei Umsetzung wertschätzender Haltung: - Genaues Zuhören u. Bemühen, Klienten zu verstehen, ermöglicht es auch in Fällen in denen man es vorher kaum für möglich gehalten hätte, den anderen erst einmal so anzunehmen, wie er ist - Supervision u. kollegiale Intervision verhelfen zu mehr Distanz (hilfreiches Mittel, um eigenen Anteile bei Frage „Warum habe ich mit diesem Klienten Mühe" zu erkennen u. zu bearbeiten) Aber: Wertschätzung nicht in allen Fällen möglich Klienten weiterverweisen (nicht mögen, Problem nicht nachvollziehen, an Grenzen stoßen bei Klienten-Schwierigkeiten), aber Gefühle des Klienten nicht verletzen **Echtheit** Dem Klienten gegenüber nicht verstellen, sich nicht unecht verhalten; als Berater: nicht anlügen, keine Gefühle vorspielen, die nicht vorhanden sind, nicht hinter Expertenrolle verstecken. Nicht: Klienten mit allen Gedanken u. Gefühlen zu konfrontieren, sondern: Klienten als Mensch begegnen u. sich Gefühle u. Gedanken bewusst sein, die diese Begegnung auslöst; vorgespielte Gefühle können (wenn Klient bemerkt) zu Vetrauensverlust führen; schablonenhaftes Vorgehen kann Selbsteröffnung beim Klienten blockieren; Klient sollte sagen: „Berater fühlt sich wohl in unserer Beziehung; kann spüren, dass er offen, ehrlich, echt ist u. habe Gefühl, er sagt, was er denkt" **Hinweis: Ergebnisse aus Forschung**: Metaanalyse (Kolden et al., 2011): mittleren korrelativen Effekt.24 zwischen Ausmaß an Echtheit u. Therapieerfolg; etwas weniger wichtig als unbedingte Wertschätzung u. Empathie, aber: bei dieser Variable auch wenig Varianz im Therapeutenverhalten zu erwarten (in keiner Studie: Therapeut angewiesen, sich absichtlich unecht zu verhalten) in manchen Studien zentral: für Therapieerfolg wichtig, ob Klienten Therapeuten als vertrauenswürdig einschätzen **Selbsteröffnung des Beraters -- Sonderfall von Echtheit**: generell Zurückhaltung geboten: Beratungsbeziehung ist asymmetrisch u. Probleme, Wünsche, Gefühle, Verhaltensweise, Gedanken Klienten im Vordergrund; Zweck: Lösung Klientenprobleme u. nicht Austausch Moderate Selbsteröffnung (laut Forschung) hilfreich u. sinnvoll: Aussagen, die etwas über Biographie des Therapeuten aussagen ([self-disclosure]) u. Selbstaussagen, die Therapeut zum aktuellen Geschehen in Sitzung macht ([self-involving statements]) **Hinweis: Ergebnisse aus Forschung**: bisher aussagekräftigste Studie Barrett u. Berman (2001): Klienten in Selbstöffnungs-Bedingung zeigen stärkere Verbesserungen hinsichtlich Symptome u. geben an, Berater mehr zu mögen; andere Studien: Klienten u. unabhängige Beobachter Therapeuten, die sich mehr öffnen, als wärmer u. sympathischer wahrnehmen; andere Studie (Hill et al., 1988): Klienten werteten Selbsteröffnung des Therapeuten als besonders hilfreiche Intervention tendenziell diejenigen Therapeuten am besten eingeschätzt, die moderate Selbsteröffnung; Hanson (2005): Selbstaussagen des Therapeuten wirken sich positiv auf Beziehung aus, helfen Erfahrungen zu relativieren Einsichten zu gewinnen u. Machtgefälle zu reduzieren; vs. Therapeuten verschlossen, wenn Klienten Selbstaussage erhofft o. erwartet hatten, wirkte sich negativ auf Beziehung aus u. ggf. Vermeidung gewisser Themen Äußerungen im richtigen Moment auf Klient abgestimmt (moderat, nicht möglichst viel Einsicht) **Umsetzung**: Eckdaten (Studium, Weiterbildung, Methoden), Erfahrungen u. Spezialisierungen (die eigene Kompetenz unterstreichen); Andere eher persönlichere Daten können für Klienten hilfreich sein, aber jeder selbst entscheiden, was u. wieviel preisgeben; z.B. Infos über sexuelle Ausrichtung, Nationalität, Glauben (Homosexuelle Klienten fällt leichter bei Homosexuellen Therapeuten; religiöse Klienten religiöse Therapeuten); Neugier, z.B. Eheberater selbst verheiratet o. Erziehungsberater selbst Kinder; Negative Effekte: Aufmerksamkeit vom Klienten weg auf Berater lenken, Klient zu Intimes mitteilen u. Grenzen verletzt o. ihn verstört o. mit starken negativen Emotionen konfrontiert **Übung**: Selbstoffenbarungen formulieren, die auf Klienten o. Beziehung verschiedene Effekte (verdeutlicht, dass Berater wichtig ist; zur Einsicht verhelfen; Vertrauen schaffen; Klienten verstört; Klient unter Druck setzt; Grenzen überschreitet) haben können **Empathie** Klienten aus dessen inneren Bezugsrahmen heraus verstehen; als Berater versuchen, Klient u. seine Welt so zu sehen, wie er sie sieht u. ihm etwas von diesem Verständnis mitteilen (Rogers, 1973); „genaues empathisches Vorgehen: Fähigkeit, Gefühle u. Erfahrungen anderen Person u. auch deren Bedeutung u. Signifikanz, akkurat u. sensibel erkennen u. mitteilen zu können" (Truax, Mitchell, 1971); Aktives Einfühlen u. Verstehen: verdeutlicht Klienten, dass Berater ihm interessiert zuhört, ihn versteht u. annimmt aktuelle Forschung: Empathie: bedeutsamste der Rogers postulierten Variablen **Hinweis: Ergebnisse aus Forschung**: Elliot et al. (2011): Korrelation.30 zwischen Ausmaß der Empathie u. Therapieergebnis (in KVT u. humanistischen Ansätzen gleich bedeutend) **Beziehungsgestaltende Methoden** 3 Variablen Echtheit, unbedingte Wertschätzung u. Empathie stehen in engen Verhältnis zueinander; müssen auch von Klienten wahrgenommen werden, damit sie zu guten Beziehung beitragen u. Klienten höheres Ma0 an Selbstöffnung ermöglichen als Berater durch Wiederholung des gesagten, spiegeln u. vertiefende Fragen erreichen **Wiederholen**: einfachste Methode u. zu verdeutlichen, dass zuhören; verdeutlichen, dass Berater Schilderungen es Klienten folgt, u. ihm zum Weitersprechen ermutigen --\> Methode: leicht anzuwenden, anwenden wenn nichts Besseres einfällt, aber: sparsam einsetzen **Spiegeln**: benötigt mehr Einfühlungsvermögen; Klienten mitteilen, was Berater verstanden hat, indem er Gehörtes, anderweitig Wahrgenommenes u. Erschlossenes in eigenen Worten wiedergibt; einfachster Fall: Klientenaussage reformulieren; auch: nonverbale u. paraverbale Hinweise u. inhaltliche Aspekte früherer Aussagen in Verständnis miteinbeziehen u. Klienten Dinge zurückmelden, die diesem selbst noch kaum bewusst sind o. er gesagt hätte, wenn er offener u. freier übe problematische Gefühle u. Erlebnisse sprechen möchte; Auf Ton Klienten achten, Mimik, Gestik, Körperhaltung u. ob Aussage zu früheren Aussagen passt; Solche Äußerungen: Hypothesen, Annahmen des Beraters die Klient bestätigen o. ablehnen kann, also vorsichtig äußern **3 Übungen zum Spiegeln: Übung**: Beispiele durchgehen u. wichtiges Wort o. Teil Aussage wiederholen; Aussage reformulieren; zu spiegeln **Was soll in Beratung gespiegelt werden?** In klassischen Gesprächspsychotherapie: Fokus beim Spiegeln auf Gefühle des Klienten; Berater hat Aufgabe, Klienten mehr u. mehr zur Klärung relevanter emotionaler Bedeutungsinhalte anzuleiten; Gesprächspsychotherapie wirkt auf andere Weise als bspw. VT: Klienten, die mittels klassischer GT behandelt, fühlen sich nach 20. Sitzung schlechter als vor Therapie, erst danach verbessern sich Befindlichkeitswerte (vs. andere wie IVT, IVG Steigerung) Klienten werden sich durch Spiegeln negativer Emotionen u. problematischer Aspekte ihrer Schwierigkeiten bewusster, müssen sich mit vermiedenen Inhalten auseinandersetzen u. bisherige Strategien im Problemumgang als untaugliche erkennen + reines Spiegeln vermittelt keine neuen Lösungen o. Strategien (Klient evtl. vorübergehend verunsichert, frustriert, hilflos) Aber: Beratungsklienten haben andere Erwartungen; sie möchten nur Infos u. bestimmtes Problem lösen (keine länger andauernde, intensive Auseinandersetzung mit sich selbst) intensive Klärungsbemühungen: störendes Problematisieren o. Analysieren empfunden, Klient fühlt sich nicht verstanden obwohl Äußerungen Beraters zutreffen Klassische GT: spiegelt insbesondere negative Gefühle u. unterstützen Klienten dabei, deren Bedeutung zu klären vs. Berater: auch Sachverhalte, Problemaspekte, positive Gefühle, Ressourcen, Wünsche, Fortschritte spiegeln Klient Gefühl, Berater versteht mich u. zutraut, Lösung zu finden u. Fähigkeiten, Fertigkeiten sieht u. anerkennt **Spiegeln u. Führen**: besonders hilfreiches sprachliches Mittel; verbindet einfühlendes Verstehen mit Schritt in Zukunft: Berater lässt sich auf Klienten ein, teilt ihm mit, dass er ihn verstanden hat, u. führt ihn dann zu neuen Erkenntnis, neuen Sichtweise o. hilfreichen Handlung; Zweck: Ressourcen hervorheben, Klienten aktivieren o. positive Erwartungen induzieren u. gleichzeitig hohes Maß an Wertschätzung u. Verständnis **Übung: Spiegeln u. Führen**: Bsp. wird genannt: Spiegeln Schwierigkeiten u. damit verbundenen Gefühle bis sich andere Person verstanden fühlt; Wünsche, Hoffnungen, Ressourcen hinter der Problemstellung; zu diesen Aspekten überleiten u. diese spiegeln; Klient versichern, dass in Beratung an diesem Problem bzw. entsprechenden Wünschen gearbeitet wird (ohne vorschnell Lösung zu versprechen) **Weitere Gesprächsmethoden** **Zusammenfassen**: damit prüfen, ob alles verstanden; Infos in kompakter Form aufbereiten u. Klienten zum Weiterdenken einladen; mit guten Zusammenfassung: Sitzung beenden o. in andere Phase überleiten **Vertiefende Fragen stellen**: Klient kennenlernen u. dabei wertschätzende, echte u. empathische Haltung einnehmen; halten Gesprächsfluss aufrecht, fördern wertvolle Infos zutage, vermitteln Klienten Gefühl, akzeptiert u. verstanden zu werden u. dabei hilfreich, aktive Arbeitshaltung aufzubauen; gleichzeitig gilt: schlechte o., schlecht gestellte Fragen: können Gespräch blockieren, zu Flur an irrelevanten Infos führen, anklagende, passive Haltung bei Klient auslösen o. verstärken „Schlechte Fragen": - Warum-Fragen: Warum o. Woher: führen zu Suche nach Gründen für Problem, die zwar selten objektiv u. richtig sind, aber plausible Erklärungen bieten, weshalb Problem u. weshalb evtl. schwer lösbar - Geschlossene Fragen: lassen nur wenig Antwortmöglichkeiten zu (Extremfall ja, nein); sinnvoll dann, wenn Berater Gespräch stärker strukturieren o. ganz bestimmte Infos erfragen will o. bei sehr gesprächigen Klienten; einzelne geschlossene Fragen stören nicht negativen Effekte treten nur bei Serie auf „gute Fragen": laden zum Nachdenken ein, unterstützen Klient bei Problemanalyse u. Lösungssuche, leiten Klärungsprozesse ein; aktivieren Ressourcen u. Kompetenzen u. führen zu klaren Zielvorstellungen - W-Fragen dienen Infogewinnung, helfen bei Zielformulierung, können Suchprozesse auslösen u. Ressourcen aktivieren; - In Kennenlernphase: Klient kennenlernen, Situation in groben Zügen erfassen u. Anteilnahme ausdrücken hilfreich, Klient zu Beginn eher sprechen zu lassen u. ihm zu folgen, statt Gespräch stark zu strukturieren (öfter spiegeln, offene statt geschlossene Fragen, Zeit geben u. Gesprächspausen zulassen, Klient zum Weitersprechen ermutigen) **Hinweis: Ergebnisse aus Forschung**: Fragen: häufigste Interventionsform in Beratungsgesprächen (insbesondere wenn Berater kein Training in Gesprächsmethoden wie Reformulieren, Spiegeln, Interpretieren) noch nicht viel Forschung; einige Studien: offene u. geschlossene Fragen als eine der am wenigsten hilfreichen Therapeuten-Äußerungen hilfreich um Infos zu erhalten u. Gespräch zu vertiefen, aber nicht zu oft einsetzen **Nonverbale u. paraverbale Signale** Simple Signale, die aktives Zuhören anzeigen (ab u. zu nicken, wenn Klient etwas sagt; Blickkontakt halten; Hmm, Aha etc. verlauten lassen um Klient zum Weitersprechen zu ermutigen) o. indirekt darauf aufmerksam machen, dass Berater Klienten mit Wertschätzung u. Echtheit begegnet u. empathisch ist **Sitzordnung**: 90 Grad Winkel; Tisch: Klient Blick auf Notizen Klient so nicht Gewühl, dass Berater evtl. ganz andere Gedanken macht u. wenig schmeichelhafte Gedanken u. Theorien niederschreibt **Sitzhaltung**: offene, rezeptive Haltung -- Arme u. beine nicht verschränken; kleine Veränderungen in Haltung können bei wichtigen Äußerungen besonderes Interesse zeigen; nonverbales Verhalten spiegeln: ähnliche Haltung einnehmen (wenn wir mit Klient sprechen, den wir mögen) **Woran erkennen Sie gute Beziehung?** Verdeutlichen Klient, dass Berater ihn versteht, Wertschätzung, aufmerksam zuhört u. vertrauenswürdig ist, indem: wiederholen, spiegeln, zusammenfassen, Sprachmuster „Spiegeln u. Führen" verwenden, Fragen stellen, darauf achten, welche paraverbalen u. nonverbalen Signale aussenden Für stabile, vertrauensvolle Arbeitsbeziehung sprechen bspw. folgenden Hinweise: Klient: - Spricht offen über persönliche Inhalte u. Gefühle - Deutet evtl. an, dass er besonderes Vertrauen zum Berater hat - Denkt aktiv mit - Macht (in späteren Phasen) selbst Vorschläge, wie er Problem angehen könnte - Geht auf Vorschläge des Beraters ein (Rollenspiele) - Hält sich an Abmachungen - Macht Hausis - Bereit, kurzfristig negative Gefühle (Scham, Angst) auszuhalten Anzeichen unzureichende Beziehung, die Berater veranlassen sollten, Augenmerk wieder hauptsächlich auf Beziehungsgestaltung zu richten: Klient - Spricht über oberflächliche Inhalte, bagatellisiert o. weicht aus u. hüpft von einem Thema zum anderen, sobald Berater vertiefende Fragen stellt - Weigert sich, Verantwortung zu übernehmen, indem er Berater signalisiert, dass er Lösung von ihm erwartet - Reagiert auf Vorschläge Beraters ablehnend - Stellt Berater o. dessen Methode in Frage - Kommt zu spät, vergisst Hausis o. hält sich nicht an Vereinbarungen - Zeigt nonverbale Anzeichen von Widerstand (zieht Augenbrauen hoch, verschränkt Arme u. Beine, vermeidet Blickkontakt o. lehnt sich zurück u. wirkt desinteressiert) Falls klare Anzeichen für Beziehungsstörung thematisieren, indem Berater Wahrnehmungen spiegelt: - Ich hab Gefühl, es fällt Ihnen im Moment schwer, sich auf Beratung u. mich einzulassen - Ich würde Ihnen gern vorschlagen, dass wir folgendermaßen vorgehen... Aber es scheint mir, Sie haben sich Beratung ganz anders vorgestellt - Ich glaube im Moment möchten Sie einfach, dass ich Ihnen sage, was Sie tun sollen, damit Sie dieses Problem endlich los sind Aussagen dieser Art bieten Berater Gelegenheit, Erwartungen zu thematisieren, Unstimmigkeiten auszuräumen u. mit Klient zusammen an Beziehung zu arbeiten **Übungs- u. Transferaufgaben:** 3\) Erklären, warum Berater anfangs oft Schwierigkeiten haben, sich wie professioneller Berater zu verhalten; Erläutern, welche Merkmale professionelle Beziehung ausmachen Schwierigkeit liegt darin, dass sich viele Berater Klienten möglichst verständnisvoll u. freundschaftlich zeigen wollen, sich mit ihm auf eine Ebene stellen u. bei Problemen intuitiv eher Mitgefühl zeigen anstatt reine Lösungsfindung konzentrieren Merkmale professionellen Beratung: - Asymmetrie: klare Rollenverteilung - Arbeitsorientierung: zweckgerichtet, kein Teilen von persönlichen Erfahrungen seitens des Beraters - Zeitliche Begrenzung: meistens wenige Sitzungen - Professionelle Distanz: physisch u. psychisch, kein Mitleiden - Verzicht auf persönliche Meidungen u. Wertungen: Risiko der Verzerrung der Sichtweise des Klienten **3.2 Die erste Sitzung -- Überblick gewinnen** **Inhalte der ersten Sitzung** Inhalte u. Vorgehen 1. Sitzung; Zweck 1. Sitzung: Überblick über Ziele u. Probleme Klienten, ihn kennenlernen u. Arbeitsbeziehung aufbauen; z.B. folgender Ablauf: 1. **Begrüßung u. Aufwärmphase** Aufwärm-Fragen (Klient Zeit, sich einzufinden); Begrüßen, Vorstellen, in Beratungszimmer führen, Platz nehmen, einige Fragen stellen, die noch nichts mit Beratung zu tun haben: Haben Sie gut hergefunden? Möchten Sie Wasser/Kaffee? Aufwärmphase nicht allzu lange (Klient bezahlt), ca. 1-5min, damit Klient innerlich ankommt und 1. Eindruck gewinnen kann 2. **Vorgehen erläutern** Klient Einstieg erleichtern, indem Berater Anfang macht u. bspw. Vorgehen in 1. Sitzung schildert: kennenlernen, genauer verstehen, was Sie durch Beratung erreichen möchten, Ich würde vorschlagen dass Sie mir zunächst erzählen, was sie zu mir geführt hat, Ich werde dann Fragen stellen, um genaueres Bild -- u. vielleicht kommen wir schon dazu, uns Gedanken darüber zu machen, an welchen Zielen Sie arbeiten möchten 3. **Überleitung zum Thema** Nach Begrüßung u. kurzen Einführung in Thema überleiten; z.B. offene Frage: Möchten Sie gleich beginnen u. mir erzählen, was Sie herführt?; O. geschlossene Frage: Ich möchte zu Beginn kleinen Überblick Ihre Situation, Ist es Ihnen recht, wenn ich Ihnen zuerst einige Fragen stelle (zunächst einige unpersönliche); O. Klient wählen lassen: Möchten Sie beginnen u. mir erzählen, was sie herführt o. ist es Ihnen lieber, wenn ich zunächst einige Fragen stelle?; O. Vorinfos: Email ausgedruckt/Sie haben am Telefon erzählt, dass Sie momentan... Können Sie mir noch etwas mehr erzählen? 4. **Überblick über Problematik gewinnen** 1\. Überblick über Situation des Klienten u. Anlass für Beratung gewinnen; in 3. Klient angefangen, über Problem o. Situation zu sprechen; nun ermutigen, mehr zu erzählen, indem spiegeln, offene Fragen o. zusammenfassen; nach u. nach Gespräch stärker strukturieren u. Klient darin unterstützen, wichtige Infos über Schwierigkeiten zu geben; z.B. Fragen stellen, anleiten, detaillierter u. konkreter über Problem zu sprechen, Bsp. zu erläutern, auf Gedanken u. Gefühle eingehen; Bsp.: Aussage Spiegeln (Umgang mit Chefin bereitet Ihnen Schwierigkeiten), danach Fragen stellen, die Aufschluss über Art, Dauer, Intensität, Häufigkeit, Breite u. mögliche Ursachen u. aufrechterhaltende Bedingungen des Problems, Gefühle, Gedanken, Reaktionen, Kompetenzen, Ressourcen u. bisherige Lösungsversuche: War das schon immer so? Wie war es bei letzten Chef? Wie gefällt Ihnen Arbeit sonst? Klienten bereist hier dazu anleiten, bei Problem o. Situation zu bleiben u. diese genauer zu beschreiben; Gespräch vertiefen, indem Fragen stellen u. Antworten spiegeln; erfahren mehr über Klienten u. seine Schwierigkeit, wenn Beispielsituation genau ansehen (als wenn Klient von Bsp. zu Bsp. hüpft); In ähnlicher Weise nach Wünschen, Zielen, Erwartungen fragen: Vielen Dank für diese gute Beschreibung, Ich habe nun viel klareres Bild von Situation, Wir haben nun länger über Beziehung zu Chefin gesprochen, u. wurde deutlich, dass Sie sich dahingehend Veränderung wünschen, Wie könnte solche Veränderung aussehen? Woran möchten Sie in Beratung arbeiten? Was erhoffen Sie von unseren Gesprächen? Wie möchten Sie Chefin gegenüber auftreten? 5. **Zusammenfassung u. Ausblick** Gegen Ende Stunde 1. Eindrücke zusammenfassen u. Klienten erläutern, wie weitere Vorgehen aussehen wird: Haben noch ca. 15min, Ich habe guten 1. Eindruck gewinnen u. würd gern nochmal zusammenfassen, Schwierigkeiten in Beratung gern bearbeiten möchten u. was Sie erhoffen, Ich bin froh, wenn Sie mich korrigieren, falls ich etwas falsch verstanden o. Wichtiges fehlt; Nach Zusammenfassung weitere Vorgehen beschrieben, wenn möglich, bereits auf seine Schwierigkeiten u. Ziele zugeschnitten: In nächsten Sitzung würden wir detaillierter auf Frage, was Sie erreichen möchten, Sie haben mir bereit gesagt, dass Sie gerne souveräner auftreten möchten, Wir werden daher u.a. besprechen, was das bedeutet, d.h. wie sie sich verhalten möchten, wie Sie sich im Umgang mit Chefin fühlen möchten u. woran Sie merken würden, dass Sie sicherer auftreten; Dann einzelne Situationen ansehen, wobei wir uns wie mit Art Lupe ansehen, was sich abgespielt hat, wie Sie reagiert, was Sie gefühlt u. gedacht haben, Von da an überlegen wir, wie Sie sich gerne gefühlt u. verhalten hätten u. wie Sie mit Zeit mehr u. mehr auf diese Weise reagieren können, Falls sinnvoll ist, können wir auch Rollenspiele einsetzen, um besonders schwierige Situationen nachzuspielen u. neue Strategen zu üben; Anschließend Klienten fragen, ob er mit Vorgehen einverstanden ist, ob er noch Fragen hat u. ob er weitere Sitzung vereinbaren möchte; In 1. Sitzung nicht von innerer Agenda unter Druck setzen lassen; Klient kennenlernen u. zuhören (falls Klient drängen, der mehrere Sitzungen benötigt, werden nachfolgenden Phasen schwieriger **Beispiel für Erstgespräch** Bsp.: Frau F., Hausfrau, Mutter (20, 22 J.), leidet an „Empty-Nest-Syndrom" u. will Neuorientierung; Gespräch: Vorgehen in Kennenlernphase; Berater beginnt mit Aufwärmphase (neutrale Inhalte), leitet dann zu Beratunsgthema über; exploriert behutsam Aspekte des Problems u. Bedeutung die Schwierigkeit für Klientin hat: damit verbundenen Gefühle, betroffene Lebensbereiche, Erwartungen, Hoffnungen, Ängste? Berater lässt Klient viel Raum u. folgt in weiten Teilen Erzählungen (spiegeln, offene Fragen stellen, zusammenfassen); teilweise strukturiert Berater Gespräch, um bestimmte Infos erhalten u. Problem genauer zu erfassen;\ Berater achtet primär auf Beziehung; wichtiger, dass Klientin wohlfühlt, Vertrauen aufbaut, sich öffnet, als dass spezifische Infos erhoben für genauere Analyse Ziele u. Probleme ist später noch Zeit - Gespräch beginnt mit kurzen Aufwärmphase, on der über neutrale Inhalte „geplaudert" - Beraterin weiß aus Telefonat, dass Frau F. sich Neuorientierung wünscht, u. lenkt Gespräch behutsam in Richtung Beratunsgthema - Beratunsgthema wird angesprochen - Beraterin spiegelt, wobei sie neutrale Ausdrücke verwendet („Sie machen sich Gedanken" anstelle Sorgen o. bedrückt Sie sehr) - Klientin gelingt es gut, Problem bzw. anstehende Veränderung zu schildern... -... u. Beratungsauftrag grob zu umreißen - Beraterin geht Schritt weiter: nimmt aufgrund non- u. paraverbaler Hinweise wahr, dass Klientin Veränderung nicht nur negativ sieht u. spiegelt diese Empfindung - Beraterin stellt fest, dass Klientin offen u. frei erzählt u. sich auch bewusst sit, was sie in Beratung ungefähr erreichen möchte - Beraterin versucht in restlichen Zeit der 1. Sitzung klares Bild zu erhalten, welche Veränderungen auf Klientin zukommen u. welche sie sich wünschen würde; 1. Sitzung führt dadurch zu mehr Klarheit auf Seiten Beraterin u. Klienten u. bietet gute Ausgangslage für nachfolgende, detaillierte Ziel- u. Problemanalyse - Beraterin weist darauf hin, dass 1. Sitzung bald zu Ende, u. beendet mit Zusammenfassung u. Ausblick Organisatorischen Punkte am Telefon besprochen; falls nicht: in 1. Sitzung auf Rahmenbedingungen eingehen (Kostenübernahme durch Krankenkasse, Honorar, Dauer, evtl. Frequenz Sitzungen) **Klienten weiterverweisen** Oft im 1. Gespräch deutlich, dass Problem nicht in Beratung behandelt, sondern Therapie bedarf Klient kompetent verweisen; folgendes klären: Wie kann ich Klient vermitteln, dass Beratung nicht ausreicht u. er Therapie bräuchte? Wie kann ich ggf. Motivation Klient erhöhen, Therapie in Anspruch zu nehmen? Welche Person könnte Klienten übernehmen? Braucht Klient Unterstützung bei Kontaktaufnahme? Wie kann ich Klient Wertschätzung zeigen u. ihm vermitteln, dass ich ihn nicht einfach loswerden möchte? Bsp. Gespräch (Vertrauenslehrerin): - Beraterin fragt nach Dauer Einschlafprobleme - Sie fragt genauer nach - Sie erfasst Breite des Problems -- geht es bei Sorgen Klientin um eingeschränkten Bereich? - Sie fragt nach, wie stark Klientin von Symptomen betroffen ist u. inwiefern sie unter ihnen leidet - Sie fragt nach, wie Tagesablauf Klientin an freien Tag aussieht u. wie häufig u. intensiv Symptome auftreten - Sie fragt nochmals nach, wie lange Symptomatik bereits besteht - Sie erfasst Verlauf -- hat sich Zustand Klientin verschlechtert? - Sie fragt nach Gefühlen der Klientin - Spätestens jetzt wird klar, dass Art, Intensität, Dauer, Häufigkeit Symptome nicht für Beratung sprechen sondern Therapie - Vertrauenslehrerin weiß, dass sie Schülerin weiterverweisen muss; sie spricht dies aber nicht sofort an, sondern nimmt sich Zeit, um Schülerin zuzuhören u. sich zu überlegen, wie sie vorgehen könnte; Lehrerin verdeutlicht Schülerin, dass weitere Hilfe nötig ist; gleichzeitig signalisiert sie aber auch, dass sie sie nicht einfach „abschieben" möchte, sondern weiter für sie da ist - Lehrerin verdeutlicht, dass Problem ihre Kompetenzen übersteigt - Lehrerin merkt, dass Schülerin Mühe mit Gedanken, zur Psychologin zu gehen; Sie normalisiert zunächst Situation (dort wird auch einfach geredet u. viele Schüler nutzen Angebot)... -... und fragt nach Bedenken der Schülerin - Lehrerin räumt häufige Bedenken aus (Angst, dass es andere erfahren könnten, u. Sorgen wegen Kosten) - Lehrerin verdeutlicht Schülerin, dass sie sie nicht „endgültig" entscheiden muss; sie darf sich Angebot auch ansehen u. sich dann immer noch dagegen entscheiden Lehrerin merkt, wie unsicher Schülerin noch fühlt -- u. macht Angebot, sie zu begleiten...... u. Termin für sie auszumachen Lehrerin vereinbart weiteren Termin, um sicherzustellen, dass Überweisung klappt u. Schülerin tatsächlich anruft Insbesondere bei Jugendlichen (niemanden haben, mit dem sie reden können) besonders wichtig zu signalisieren, dass sie recht auf Hilfe haben, kompetente Hilfe verfügbar ist u. kostenlos ist, man als verweisende Person dennoch weiterhin erreichbar ist u. sich kümmert Verweisende Person sollte alles in ihrer Machtstehende tun, damit Jugendliche Hilfe tatsächlich in Anspruch nimmt: Bedenken ausräumen, motivieren zur 1. Probesitzung, Zugang erleichtern indem behilflich bei Kontaktaufnahme, Sicherheit schaffen indem mitgehen, nachfragen um sicherzugehen dass Überweisung geklappt hat Wichtig: keine vorschnelle Diagnose stellen (u. nicht äußern) **Übung: Erstgespräch**: reales Problem besprechen (Aufwärmphase, Vorgehen 1. Sitzung erläutern, Thema überleiten, Problem explorieren u. Wünsche/Ziele Klienten, nach einiger Zeit darauf hinweisen dass Sitzung Ende Methoden spiegeln, Spiegel u. Führen, offene Fragen Übung: Überweisungsgespräch: Gespräch beginnen wie normales Erstgespräch: Aufwärmphase, Vorgehen 1. Sitzung erläutern, Thema überleiten, Thema explorieren (genauer: Art Symptome, Dauer, Häufigkeit, Intensität, Verlauf, Ausmaß betroffenen Bereiche), Klient hinweisen dass Beratung unzulänglich ist bzw. Berater der Problemstellung nicht kompetent, Klienten motivieren Therapie in Anspruch zu nehmen indem er Vorteile hinweist u. Bedenken diskutiert, Klienten bei Kontaktaufnahme unterstützen **Übungs- u. Transferaufgaben:** 4\) 5 Schritte der 1. Sitzung charakterisieren 1. Begrüßung u. Aufwärmphase: für Klienten Zeit sich einzufinden, freundliche Atmosphäre, Smalltalk; Phase soll kurz dauern 2. Vorgehen erläutern: was passiert in 1. Sitzung? 3. Zum Thema überleiten: offene Fragen o. Aufgreifen bereits bekannter Infos über Klienten 4. Überblick über Problematik verschaffen: Vertiefung von 2. Schritt, d.h. Berater reflektiert, spiegelt, strukturiert Gespräch, fragt nach Zielen, Hoffnungen, Erwartungen an Beratung 5. Zusammenfassung u. Ausblick: Berater fasst Inhalte noch einmal zusammen u. beschreibt weitere geplante Vorgehen in nächsten Sitzungen, fragt ob Klient einverstanden ist o. Anmerkungen hat **\ ** **3.3 Auf wichtige Bedürfnisse achten -- die Beziehung vertiefen** Effektive Mittel, die Beziehungsaufbau erleichtern u. zur Motivation Klienten beitragen; wichtige theoretischen Grundlagen **Bedürfnisse u. Motive** Physiologische (Schlaf, Nahrung), emotionale u. soziale Bedürfnisse (z.B. Sicherheit, Anerkennung, Bindung, Macht, intaktes Selbstwertgefühlt); Bedürfnisse motivieren zu bestimmten Handlungen, die -- bewusst o. unbewusst -als hilfreich erachtet, um diese zu befriedigen; viele Handlungstendenzen, Verhaltensweisen u. damit assoziierten Gedanken u. Gefühle bauen sich in frühen Kindheit auf; Erfahrungen, die in jungen u. jüngsten Jahren mit wichtigsten Bezugspersonen machen, die prägen u. zum Aufbau von Motivation führen, mit denen auch im späteren Leben Bedürfnisse zu befriedigen versuchen; Motive: in 2 Klassen unterteilen, je nachdem ob sie dazu veranlassen, bestimmte Dinge zu meiden o. aufzusuchen (Meide- u. Annährungsmotiven) **Annährungs- u. Vermeidungsmotive**: erwünschtem Zustand annähern (Freundschaften eingehen um Bedürfnis nach stabilen sicheren Bindung) vs. bestimmte Zustände, die Bedürfnisse frustrieren, verhindern (Diskussion nachgeben um Beziehung nicht zu gefährden) Meidemotive **Bedeutung von Bedürfnissen u. Motiven im Beratungsprozess**: herausragende Bedeutung -- auf mehreren Ebenen: Beziehungsebene, Prozess- u. Inhaltsebene Beziehungsebene: höchst bedeutsam, dass Berater Bedürfnissen Klienten in ausreichendem Maß befriedigt, allgemein: Befriedigung wichtiger Klienten Bedürfnisse durch Berater verbessern Beziehunsgqualität, erhöht Vertrauen des Klienten in Berater u. fördert positive Gefühle im Beziehungserleben + Frustration wichtiger Bedürfnisse reduziert Beziehungsqualität u. kann zum Abbruch Beratung führen Prozessebene: nicht befriedigte Bedürfnisse können Arbeit blockieren; Klienten sollen offen mit sich selbst auseinandersetzen können, müssen Berater Persönliches anvertrauen u. eigenes Verhalten u. eigene Denkmuster kritisch betrachten u. sich möglichen Veränderungen gegenüber öffnen können Klienten nicht solange wichtige Bedürfnisse u. Motive aktiviert sind, die Ziel entgegenstehen (kann sich nicht auf Beratung konzentrieren, weil wichtige physiologische Bedürfnisse in Vordergrund drängen: Klient zu müde o. zu hungrig, um an sich zu arbeiten) Häufiger: soziale u. emotionale Bedürfnisse u. daraus resultierende Bedürfnisse (insbesondere Meidemotive) blockieren Prozess: Klient fürchtet sich vor Kontrollverlust u. lässt sich daher wenig auf Übungsvorschläge o. Strukturierungsversuche Beraters ein; fürchtet vor Abwertung u. enthält Berater Infos vor die ihm peinlich; er fühlt sich nicht genügend anerkannt u. ist deshalb damit beschäftigt, Berater zu beeindrucken u. keine Schwäche zu zeigen Allgemein: unbefriedigte Bedürfnisse können Prozess blockieren, Befriedigung wichtiger Bedürfnisse durch Berater kann Arbeit an Problemen immens erleichtern Inhaltsebene: Klientenprobelme auch aus Bedürfnisperspektive betrachten: Klienten wünschen sich [klärendes G]espräch wenn sie sich ihrer Bedürfnisse u. Motive wenig bewusst sind o. als konfliktreich wahrnehmen, möchten [Unterstützung bei Problemlösung] wenn es ihnen an Wissen o. Kompetenzen fehlt um Ziele zu erreichen u. damit Bedürfnisse zu befriedigen, u. suchen Hilfe bei [Entscheidungsfindung] wenn sie sich nicht sicher sind welche Option der Gesamtheit ihrer Bedürfnisse in höherem Ma0e Rechnung trägt Berater sollen Bedürfnisse von Klienten nachkommen, um Beziehung zu festigen u. Prozess voranzutreiben; Bedürfnisse: durch Befriedigung kurzzeitig gesättigt, Motivation sie zu befriedigen wird abgeschwächt u. Klingt frei sich anderem anzuwenden **Wichtige Bedürfnisse**: Grawe (2004): 4 Grundbedürfnisse, in Beratung u. Therapie laufend beachten: Bedürfnis nach Orientierung u. Kontrolle, Bindungsbedürfnis, Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung u. Selbstwertschutz alle Menschen weisen Grundbedürfnisse auf, aber unterscheiden sich darin wie stark Bedürfnisse aktivieret u. mit welchen Motiven u,. entsprechenden Handlungsweisen sie verknüpft sind; Berater: 2 Möglichkeiten: möglichst allen 4 Grundbedürfnissen gerecht werden o. herausfinden welche Bedürfnisse u. Motive beim Klienten aktiviert sind u. sich so verhalten dass vorwiegend diese befriedigt Rat: zunächst alle (in 1. Phase des Kennenlernens u. Zielanalyse leichter als Arbeit an Probleme in späteren Phasen), sobald zeigt, dass ein bestimmtes Bedürfnis oft o. besonders stark aktiviert u. mit spezifischen Motiven verknüpft, stärker darauf eingehen u. komplementär dazu verhalten (genau dieses Bedürfnis befriedigt) **Bedürfnis nach Orientierung u. Kontrolle** Alle streben nach Orientierung u. Kontrolle; positive Gefühle, wenn Erfahrung dass durch Handeln auf Umwelt einwirken können (Ziele beeinflussen) vs. Gegenteil negative Emotionen; Häufen sich Kontrollerfahrungen allgemein o. in bestimmten Bereich entwickeln mit Zeit positive Kontrollüberzeugungen bzw. hohe Selbstwirksamkeitserwartungen (halten fähig, Umwelt zu gestalten u. Ziele zu erreichen); Bedürfnis nach Kontrolle häufig verletzt: schwerwiegende Folgen für psychische Gesundheit: Seligman (1979): Tierversuche u. Experimente mit Menschen wiederholte Erfahrungen Situation nicht kontrollieren zu können, kann zu erlernter Hilflosigkeit führen in Folge werden Kontrollversuche auch dann nicht mehr unternommen, wenn Kontrolle möglich wäre ( Motivationsdefiziten u. depressive Verstimmungen) A. Antonovsky (1997): (KZ Überlebende) Menschen die psychisch gesund sind, verfügen über hohen Kohärenzsinn: nehmen Welt als verstehbar, kontrollierbar, bedeutsam wahr; In Beratung häufig Menschen, die zumindest hinsichtlich Problems negative Kontrollerfahrungen gemacht haben o. sich bzgl. bestimmter Wünsche u. Schwierigkeiten selbst nicht verstehen Berater deshalb annehmen, dass dieses Bedürfnis akut aktiviert ist u. Berater Klient entsprechende Erfahrungen ermöglichen sollte mehrere Möglichkeiten (z.B. Kapitel „Induktion positiver Erwartungen") **Für Transparenz sorgen**: Bedürfnis nach Orientierung u. Kontrolle befriedigt, wenn wissen, was geschieht, wohin bewegen u. was auf Klient zukommt; Bedürfnis nachkommen, indem Klient nächsten Schritte erläutern, Vorgehen erklären, Einsicht in Notizen gewähren **Klienten an Planung der Beratung beteiligen**: Klient in gesamte Planung miteinbeziehen (nicht nur nächsten Schritte) u. an Entscheidungen teilhaben lassen: Klient zwischen Übung A und B wählen lassen, fragen ob er sich Übung C bereits zutraut u. warten möchte, ihn nach eigenen Lösungsvorschlägen fragen u. dabei unterstützen sie umzusetzen, ihn fragen ob er mitschreiben möchte, ihn aus mehreren Hausis auswählen lassen je mehr Klient über Gestaltung Sitzungen, Übungen, Vorgehensweise u. Arbeitstempo mitbestimmt, desto höher Gefühl von Kontrolle **Klienten positive Kontrollerfahrungen machen lassen**: wichtiger für Klienten sind konkrete Erfahrungen, ihn erleben lassen, dass er Kontrolle über sein Problem sowie Beratung hat: - Zusammen mit Klienten große Ziele in kleinere Schritte (die er machbar hält) unterteilen - Mit Klienten diskutieren, ob er in Vergangenheit Erfahrung hat, Problem -- zumindest wenig -- beeinflussen zu können (über Kontrollerfahrungen sprechen) - Kompetenz des Klienten ansprechen, die bei Zielerreichung hilfreich sein könnten - Aktuelle Kontrollerfahrungen verdeutlichen („Finde es schön, dass Sie entschlossen haben, etwas zu tun, u. sich für Beratung enzschieden haben", „Ich finde, dass es Ihnen sehr gut gelingt, Problem zu umschreiben; wird uns sicher dabei helfen, nach Lösungen zu suchen") - Bereits zu früherem Zeitpunkt kleinere Übungen u. Hausaufgaben einsetzen, die Klienten ermöglichen, Ziel näherzukommen o. Aspekt des Problems zu kontrollieren (Beobachtungsaufgaben) - Klienten bestimmen, wo er sitzen möchte - Klienten fragen, ob er zunächst einfach erzählen möchte o. ob Eingangsfragen stellen sollen (Klient wählt, wie viel Struktur er möchte; eingeengt vs. verloren fühlen) - Klienten wissen lassen, dass er Themen Beratung u. Bearbeitungstempo bestimmen kann - Klienten versichern, dass er Übungen jederzeit abbrechen darf **Über Ziele des Klienten sprechen**: Klienten immer wieder verdeutlichen, dass Berater da ist, um mit ihm zusammen an Zielen zu arbeiten; Wünsche Klienten regelmäßig ansprechen u. Bezug herstellen zwischen Methoden, Übungen u. Zielen **Verständnis für Problem erhöhen**: zusammen mit Klient Modell erarbeiten, aus dem klar ersichtlich wird, wieso Problem vorhanden u. bisher nicht gelöst werden konnte -- aber lösbar sein wird, sobald man an richtigen Stelle ansetzt (mehr in Phase 4: Problemanalyse) viele der Vorgehensweisen vermitteln Klienten Gefühl Kontrolle u. verdeutlichen ihm, dass Berater ihm etwas zutraut, damit wird neues Grundbedürfnis angesprochen: **Bedürfnis nach Selbstwerterhöhung u. Selbstwertschutz** Selbstwert schützen u. erhöhen: Menschen möchten von anderen geschätzt, gemocht, anerkannt werden, sich kompetent u. wertvoll fühlen; Bedürfnis frustriert, wenn sich Berater lediglich „Helfer bei Problemen" sieht u. vorwiegend Schwierigkeiten, Schwäche, negative Gefühle Klienten anspricht, den Klienten andauernd mit Widersprüchlichkeiten konfrontiert, ihn auf blinde Flecken hinweist o. Problem mittels selbstwertschädigender Deutungen u. Interpretationen unnötig anschwellen lässt Klienten nicht durch Beratung noch kleiner hilfloser, abhängiger u. unzugänglicher fühlen (als sie durch Schwierigkeiten evtl. zu Beginn schon sind) Je mehr es Berater gelingt, Stärken, Ressourcen, Fertigkeiten u. Fähigkeiten, positiven Seiten, Interessen u. Fortschritte Klienten zu sehen, in Vordergrund zu stellen u. Klienten erleben zu lassen, desto leichter wird Berater vorankommen, desto mehr wird sich Klient auf Berater u. gemeinsame Arbeit einlassen, desto mehr wird er sich selbst Veränderungen zutrauen u. aktiv daran arbeiten; folgenden Hinweise können Berater darin unterstützen, diesem Bedürfnis gerecht zu werden **„gesunde Bereiche" ansprechen**: Interesse an gesunden Seiten des Klienten zeigen u. ihn darin unterstützen, diese wieder wahrzunehmen; z.B. „Im Moment läuft einfach alles im Leben schief" „alles" genauer auf Grund gehen (nur Arbeit läuft viel schief, aber mit Frau, Kinder, Exfrau gut) **Fortschritt ausreichend Beachtung schenken**: meisten Beratungsstunden beginnen mit Frage, was seit letzten Treffen verändert u./o. wie Klient mit Hausi zurechtkam gute Gelegenheiten, Selbstwertgefühl u. Selbstwirksamkeitserwartung von Klienten zu erhöhen, indem Berater über Verbesserung spricht, Klienten seine Leistungen vor Augen führt, Klienten dabei hilft Fortschritte auf eigene Bemühungen zurückzuführen Viele Klienten schwächen Fortschritte ab, sprechen eher darüber, was noch nicht geklappt hat u. attribuieren Erfolg auf ungünstige Weise (external auf Zufälle, Berater o. andere äußere Umstände zurückzuführen); Bsp.: Klientin geht schnell auf Schwierigkeit ein (war nervös, Chefin autoritäres Auftreten) u. untergräbt Fortschritt (war schon besser als sonst) Berater muss Schatzsucher-Mentalität entwickeln u. Klient helfen, Erfolge u. Fortschritte auszugraben; Schatzsucher sein bedeutet: - Nachfragen, was genau gelungen ist - Klienten bewusst machen, dass Fortschritte bedeutsam sind - Positiven Konsequenzen herausstreichen u. Klienten verdeutlichen, dass es sich gelohnt hat, sich zu überwinden - Sich mit Klienten freuen - Neuen Kompetenzen durch mentales Wiederholen u. Zusammenfassen bewusst u. verfügbar machen - Überzogene Erwartungen (\"Ich sollte gelassen sein, wenn ich mit Chefin schwieriges Gespräch führe") korrigieren u. darauf hinarbeiten, dass Klient stolz darauf ist, trotz Angst zu handeln u. für sich einstehen zu können Wird Selbstwertgefühl gestärkt, geht dies auch mit positiven Empfindungen einher: spricht zusätzlich Bedürfnis nach Lustgewinn an; vs. kränkende Erfahrungen führen zu starken Unlustgefühlen; nächste Bedürfnis daher: übergeordnetes Bedürfnis: werden Bindungs- u. Kontrollbedürfnis befriedigt o. Selbstwertgefühl gestärkt empfinden auch Lustgewinn; Bedürfnis kann aber auch durch Erfahrungen angesprochen werden, die keinem anderen Bedürfnis dienen **\ ** **Bedürfnis nach Lustgewinn u. Lustvermeidung** Allgemein gilt: wollen Angenehmes erleben, Unangenehmen aus Weg gehen; Beratung Gefahr: Klient erlebt sie zu negativ; allein Tatsache, Beratung in Anspruch nehmen zu müssen, ist für viele schwer zu verkraften: vielen peinlich, dass sie selbst nicht schaffen; In Beratung müssen über Problem sprechen aktiviert negative Emotionen, die mit Problem assoziiert sind; Unlustempfinden wird noch stärker, wenn Übungen, die negative Gefühle der Klienten aktualisieren: Rollenspiele, die Ängste auslösen, Hausis, die Klienten mit unangenehmen u. bisher vermiedenen Handlungen konfrontieren etc. Wenn Beratung von Klient als zu aversiv erlebt: Gefahr, dass Klient Widerstand zeigt o. Beratung abbricht **Hinweis: Ergebnisse aus Forschung**: Garfield (1994): 23 - 49% der Klienten erscheinen nach 1. Sitzung nicht mehr, 2/3 brechen Behandlung vorzeitig ab; zu Motivation gibt es bisher kaum Forschungsergebnisse 5 Faktoren mitunter bedeutend: Leidensdruck, Attraktivität des Zielzustandes, Glaube an Wirksamkeit Verfahren, Art der Methode, Person des Beraters; Klienten eher bereit, Beratung zu machen u. zu Ende, - Je stärker Leidensdruck bzw. Unzufriedenheit mit momentanem Zustand - Je besser sie sich attraktiven Zielzustand vorstellen können - Je stärker Glaube an Wirksamkeit des Verfahrens - Je angenehmer Verfahren - Je besser Beziehung zum Berater werden Lust- u. Unlustempfindungen vom Klienten u. diesbezügliche Erwartungen nicht beachtet, kann dies Folgen haben: - Klienten, die Therapie benötigen würden, nehmen diese nicht in Anspruch - Effektive, aber unangenehme Verfahren lassen sich nicht durchführen - Klienten brechen Beratung u. Therapie vorzeitig ab - Klienten sind nicht gewillt, Therapieerfolge aufrechtzuerhalten u. erleiden Rückfall **Diskrepanz zwischen Ist- u. Sollzustand erhöhen**: Diskrepanz zwischen Ist- u. Sollzustand erhöhen, indem negative Aspekte derzeitigen Situation vor Augen führen u. damit Leidensdruck erhöhen; kann hilfreich sein, um Problembewusstsein zu fördern u. Motivation für Therapie zu erhöhen; Bsp-. Suchtberater: Klienten zunächst hinarbeiten, dass Sucht als Problem anerkennen u. sich bewusst werden, dass sie ohne Hilfe von außen nicht zurechtkommen; anderen Seite: zusammen mit Klienten Vorteile Leben ohne jeweilige Problematik erarbeiten (Kapitel „Zielanalyse")\ \ **Beratung angenehmer gestalten**: Beratungssitzungen angenehmer gestalten, um positive Gefühle Klienten zu fördern, unangenehme Erfahrungen in Grenzen halten u. gleichzeitig Beziehung zwischen Berater u. Klient weiterhin positiv zu gestalten; Buch *Verhaltenstherapeutische Standardmethoden* (Fliegel et al., 1998): Patient erfährt von Therapeuten was er tun soll vs. *Exposition bei Ängsten und Zwängen* (Hoffmann, Hoffmann, 2004): Klient entscheidet sich für Situation, die er sich aussetzen möchte **Klienten mit Respekt behandeln u. ihn an Entscheidungen teilhaben lassen**: Erfahrung in Beratung mitentscheiden u. eigene Ideen u. Lösungsvorschläge einbringen zu können, mit Wünschen respektiert zu werden u. Behandlung zu erhalten, die auf eigenen Vorstellungen u. Bedürfnisse zugeschnitten wird, erhöht Gefühl Kontrolle u. lässt ihn erleben, dass man ihm mit Wertschätzung u. Respekt begegnet führt dazu, dass Beratung als angenehmer beurteilt; **Bsp**.: Klient erlebt während Turmbesteigung, dass Therapeut ihn motiviert aber nicht unter Druck setzt u. ihn nicht überfordern möchte unter dieser Bedingung wächst intrinsische Motivation (u. Klient spürt Dran, Aussicht zu genießen). Als Berater dieses Prinzip umsetzen, indem er - Klient mitentscheiden lassen (durch fragen welche Situation er sich genauer ansehen o. in Rollenspiel üben möchte) - Klienten nach eigenen Lösungsvorschlägen fragen o. ihm Alternativen anbieten - Klient nicht überfordern u. nachfragen, ob er bereit ist, Schritt weiter zu gehen, bestimmte Übung zu machen, etwas auszuprobieren o. sich auch nur Vorschlag anzuhören („Wenn Sie möchten, kann ich Ihnen Methode vorstellen, die schon vielen anderen Klienten geholfen; Würden Sie gern merh erfahren?") **Darauf achten, dass Beratung einen Bezug zu Erfahrungen, Wünschen u. Hoffnungen des Klienten hat**: Turmbesteigung hat bei Hoffmann u. Hoffmann andere Bedeutung als Kirchturm für Klientin; es geht nur darum, irgendeinen Turm zu besteigen, um Angst auszusetzen; Klient verbindet Turm mit persönlichen schmerzlichen Erlebnis ihm wird so auch bewusst, inwiefern Höhenphobie Lebensqualität beeinträchtigt u. das erhöht Motivation, etwas dagegen zu tun; Ende Exposition fragt Therapeut, was Klient davon hat er regt Klient an, Antwort auf Frage zu finden („warum er sich Angst aussetzen soll"); Häufig Annahme Berater: Bewältigung Problems an u. für sich ist bereits bedeutsam genug; Schüchterne Klientin hat es gewagt, sich neben Mann zu setzen u. einige Dinge von sich zu erzählen; leistungsängstliche Studentin hat Vortrag doch noch gehalten; Klientin mit Übergewicht gelungen, 10kg abzunehmen Beratung erfolgreich beendet? Was Klient oft fehlt, ist Gefühl, dass sein Leben nur angenehmer ist u. er tatsächlich etwas für seine Mühen erhält; Er muss überzeugende Antwort finden auf Frage: Was habe ich davon? Ist schüchterne Klientin so weit, dass sie Gespräch mit Mann auch genießen kann? Kann sich Studentin nach Vortrag über Erfolg freuen? Falls nein, Rückfall wahrscheinlich Was hat Klient davon? Berater soll nicht locker lassen immer nach positiven Aspekten der Veränderung fragen **Übungen so ausgestalten, dass Klient positive Gefühle u. Erfolge erlebt**: Klient Bsp. 1: Angst, danach Erleichterung u. wenig Stolz, vielleicht auch nur froh, dass es vorbei ist vs. Bsp. 2: Angst, überrascht von den eigenen Fortschritten, stolz auf Erreicht, sogar „total begeistert" u. genießt Aussicht; manchmal wird innegehalten, Therapeut bremst Klienten, lässt ihn Stufen heruntergehen u. ihn erleben, dass er sich auf dieser Höhe bereits viel sicherer fühlt, beide lachen Stolz, Freude, Humor, Überrascht sein von eigenen Fortschritten, vom eigenen Mut Klient erlebt in Situation, in der sonst nur Angst assoziiert, neue positive Gefühle; diese u. nicht Abwesenheit von Angst, können ihn dazu veranlassen, nach Therapie mit seiner Familie nochmals auf Turm zu steigen Bsp. 2: Verzichtet auf Drohung (Abbruch Exposition kann Verschlechterung führen); Klient müsste nicht ganz nach oben, müsste nicht ausharren bis Angst vollständig nachlässt; könnte stehen bleiben, wahrnehmen, wie sicher sich hier schon fühlt, stolz auf Erreicht sein u. mit gutem Gefühl, Hälfte geschafft zu haben, hinuntersteigen; hätte Therapeut an Seite, der ihm hilft, dies als Teilerfolg statt Versagen zu werten u. sich in Woche drauf nochmals auf Turm wagen -- mit Vorsatz noch weiter zu gehen; Als Berater diesem Prinzip nachkommen: Übungen u. Hausis so gestalten, dass diese nicht zu schwierig u. Klient mit großer Wahrscheinlichkeit Erfolge erleben wird + Übungen u. Hausis so planen, dass auch bei Abbruch nicht Misserfolg gewertet indem hinweisen, was Klient bereits erreicht hat, dass dieser Teilerfolg für Sitzung bereits genügen würde u. Sie überrascht sind, wenn Klient sich noch mehr zutraut; nicht zwängen, drängen, drohen **Bindungsbedürfnis** Menschen Bedürfnis nach sicheren, vertrauensvollen Bindung; wünschen sich stabile Beziehungen, in denen sie anerkannt u. geschätzt werden, sie selbst sein dürfen, ernst genommen werden, für Gegenüber wichtig sind -- in denen Grenzen respektiert werden u. Autonomie möglich ist; Bindungsforschung (Bowlby, 1975): weist auf Umstand hin, der für Beratung von besonderer Bedeutung: sichere Bindung erlaubt Explorationsverhalten (Kinder umso besser Lage, Umwelt zu konzentrieren, entdecken, neues ausprobieren, je mehr Gefühl primären Bezugspersonen...) auf Beratung übertragen: je weniger sich Klienten fragen müssen, ob Berater sie mag, sich für sie einsetzen würde, sie auffangen könnte, desto eher sind sie bereit, sich auf Neues einzulassen, zu experimentieren u. sich ihren Problemen zuzuwenden; je mehr Beratung signalisiert: ich engagiere mich für Sie, Sie sind mir wichtig, ich höre Ihnen zu, u. ich erkenne Ihre Leistungen u- Fähigkeiten an, desto eher entwickelt sich tragfähige u. belastbare Beratungsbeziehung; Viele Studien, die zeigen, dass Beziehung zwischen Klient u. Berater einer der wichtigsten (wichtigste) Faktor für wirksame Beratung ist; Literatur befasst sich mit unterschiedlichen Aspekten wie - Zusammenarbeit zwischen Berater zu. Klient - Vertrauen in Person u. Kompetenz des Beraters - U. Beziehungstiefe v.a. „Empathie, Respekt, Wertschätzung, Engagement, Glaubwürdigkeit, Echtheit" (Eckert et al., 2006) **Klienten verstärken**: Gesprächstherapie: echte, wertschätzende, empathische Beziehung für Therapie notwendig u. evtl. sogar hinreichend (sofern Klient Beratungsangebot annehmen kann) vs. Verhaltenstherapie: Beziehung lediglich notwenige Grundlage für späteren Veränderungsarbeit (aber Forschung zeigt, dass Beziehung auch in KVT wichtig); Verhaltenstherapeuten verstärken Klienten, begleiten sie in schwierigen Situationen, bieten sich Rollenspiele als Modelle, unterstützen sie aktiv bei Problemlösung, machen Komplimente, zeigen in besonderem Ausmaß dass sie sich für Klienten engagieren (diese Form Beziehungsgestaltung oft weniger echt, manipulativ, aber: andere Bezeichnung, z.B. humanistische Version vs. Verhaltensmodifikation andere Beurteilung); Verstärkung: Wertschätzung, Möglichkeit Anerkennung auszudrücken; in Beratung zentrales Mittel um Veränderungen zu motivieren u. zu stabilisieren u. Beziehung aufzubauen u. aufrechtzuerhalten; Generell: mögen Menschen, die uns loben u. verstärken, wenn wir dabei authentisch sein können, aber: sollten uns gewisse Leichtigkeit angewöhnen; Erfolge, Ressourcen, Fertigkeiten, Fähigkeiten sehen u. wertschätzen können u. frei fühlen, dies als Berater Klient mitzuteilen; Menschen nicht sparsam ermutigen, da sie für kleine positive Veränderungen sensibilisiert werden sollen; Besonderer Bedeutung: kleinen Gesten u. Hinweise, die zum Weitersprechen ermutigen; Signalisieren, dass Klient weitersprechen soll, indem - Beim Zuhören nach vorne lehnen - Kurze Äußerungen wie Hm, Ja, Aha - Nicken - An geeigneter Stelle lächeln - spiegeln u\. sofern passend Äußerungen einbauen wie: - genau - Aha -- das ist gut, dass Sie das sagen - Das hilft mir weiter -- können Sie noch mehr darüber erzählen? - Das sind wichtige Hinweise - Ja -- können Sie mir noch etwas genauer sagen, was das für Sie bedeutet hat? kleinen unscheinbaren Verstärkern Aufmerksamkeit widmen, bis sie automatisiert sind u. in Gesprächen automatisch einsetzen; Klienten auch verstärken, indem Lob u. Komplimente aussprechen **Für Klienten engagieren**: Klienten oft Engagement Beraters besonders wichtig; - Pünktlich sein - Während Sitzungen Anrufbeantworter einschalten - Falls Telefon klingelt: später zurückrufen (Falls Klient sagt Sie können angehen: „Jetzt ist Ihre Zeit") Berater können sich engagieren, indem sie - Sich kurz auf Sitzungen vorbereiten u. Notizen nachschauen, welche Hausis u. was letzte Sitzung besprochen - Namen von Personen merken, von denen Klient öfters spricht - Auf frühere Äußerungen Klienten zurückgreifen u. verdeutlichen, dass Sie sich an wichtige Inhalte erinnern - Klienten zwischen 2 Sitzungen Mail fragen, ob Übung bereits durchführen konnte u. wie es ggf. lief - Sich mit Klienten über Fortschritte freuen - Etwas für Klienten tun („letzte Woche gutes Kapitel über... musste dabei an Sie denken. Handelt von genau dem. Was wir letztes Mal besprochen. Habe Kopie mitgebracht") Gleichzeitig Engagement nicht so weit, dass es Grenzen professionellen Beziehung sprengt; Arbeitshaltung überprüfen u. evtl. Superrevision, wenn Berater merkt, dass - Bei bestimmten Klienten regelmäßig Sitzungen ausdehnen, weil Berater sich durch Klienten u. dessen Bedürftigkeit dazu gedrängt fühlen - Berater sich übermäßig Sorgen beschäftigen u. „nicht abschalten" kann - Problem am liebsten für Klient lösen möchte Grenzen bewahren (damit Engagement hilfreich ist, ihn nicht abhängig macht u. Gesundheit als Berater nicht strapaziert) profitieren am meisten, wenn Berater in Lage, eierseits zu stark engagieren u. andererseits klar abzugrenzen **Übungs- u. Transferaufgaben:** 5\) Erläutern, warum es in Beratung wichtig ist, auf Bedürfnisse u. Motive von Klienten zu achten; Erklären, wie verschiedene Bedürfnisse von Klienten Wünsche an Beratung bestimmen können? Bedürfnisse haben auf verschiedenen Ebenen in Beratung Bedeutung, es ist wichtig, dass Berater Bedürfnisse berücksichtigt, damit Klient sich wohlfühlt u. auf Berater einlässt; Dies erhöht Beziehungsqualität u. Vertrauen; Bei Nicht-Befriedigung: Beratungsprozess kann blockiert werden, Berater findet keinen Zugang zum Klienten; Wie bestimmen Bedürfnisse die Erwartungen? - Konfliktreiche o. unbewusste Bedürfnisse: Klienten wünschen klärendes Gespräch - Fehlende Kompetenzen zur Befriedigung wichtiger Bedürfnisse: Wunsch nach Unterstützung - Unsicherheit darüber, welches Handeln Bedürfnisse optimal befriedigt: Suche nach Hilfe bei Entscheidungsfindung **3.4 Wie weiter nach dem Erstgespräch?** Nach Telefonat, Erstgespräch nun genauere Einschätzung Ausgangslage u. darauf aufbauend Planung weiteres Vorgehen; Nicht bei jeder Ausgangslage müssen alle Phasen durchlaufen werden **Der Klient weist gravierendes Problem auf u. sollte weiterverwiesen werden** Klient weiterverweisen, da Problem Kompetenzen übersteigt o. aus anderen Gründen nicht annehmen kann; weitere Vorgehen: Kontaktaufnahme unterstützen u. ggf. so lange begleiten, bis Überweisung erfolgt **Klienten fehlen bestimmte Infos** Manche Klienten möchten sich nur informieren; Berater = Experte: Aufgabe nur, Klienten zu informieren, indem Wissen so weitergeben, dass es Wissensstand, Persönlichkeit, sprachlichen u. kognitiven Kompetenzen des Klienten angepasst (Hinweise in Kapitel „Lösungsentwicklung") **Klient kann Problem o. Ziel nicht beschreiben** Manchen Klienten fällt es schwer, Schwierigkeiten o, Ziele zu schildern (Bsp.: Arbeitsplatz unwohl, aber keine Ahnung woran es liegt u. was er verändern möchte); Bei der Ausgangslage: bisher kennengelernte Methoden (offene Fragen, W Fragen, Spiegeln) ideal um Klienten bei Klärung zu unterstützen (weitere Hinweise „Zielanalyse") **Klient kann sich nicht entscheiden** Wichtige Beratungsaufgabe: Unterstützen bei Entscheidungsfindung; Viele durch Beratung Alternativen kennenlernen, Vor- u. Nachteile bestimmter Optionen u. sich schließlich entscheiden; manche Beratungszweige unterstützen fast ausschließlich bei Entscheidungsfindung (Berufsberatung); Bsp.: Klient nicht sicher, ob Beförderung annehmen, da bessere Bezahlung aber auch höhere Arbeitsbelastung; Ziel: relativ klar: Klient will bestimmte Entscheidung treffen können u. benötigt Infos o. Hilfe bei Auswertung u. Gewichtung von Kosten-Nutzen-Relationen einzelner Optionen; Können Phase 3 u. 4 (Ziel- u. Problemanalyse) überspringen u. mittels geeigneter Entscheidungshilfen zu Problemlösung (Phase 5) übergehen **Klient klagt über störende Gefühle o. Verhaltensweisen** Mehrheit meldet sich aufgrund von störenden Gefühlen u. Verhaltensweisen zu Beratung; Gefühle wie Angst, Eifersucht, Ärger, Scham, Traurigkeit u. Verhaltensweisen wie Aufschieben, übermäßiges Esse, Vermeiden, Rauchen etc. Sind wohl häufigsten Gründe, Beratung aufzusuchen; Dann: alle Phasen durchlaufen (Ziel-, Problemanalyse u. Lösungsentwicklung): Zielklärung: Klient festlegen, was er verändern u. erreichen möchte Problemanalyse: gibt Berater Hinweise, an welcher Stelle Veränderung sinnvoll ist, um Gefühle u. Verhaltensweisen in Richtung Ziel zu beeinflussen Problemlösung: Lösungsschritte ausprobieren u. evaluieren **Klienten fehlen wichtige Kompetenzen** Beratungsstellen aufsuchen aufgrund fehlender Kompetenzen (Lehr, Studienabgänger, die sich auf Bewerbungsgespräche vorbereiten möchten, Führungskräfte, die sich Rolle unsicher sind, Schüler, die aufgrund mangelhaft ausgebildeter Lernkompetenzen Schwierigkeiten haben o. Klienten, die nicht nein sagen können, immer wieder anecken u. sich von Training sozialer Kompetenzen zufriedenstellenden Umgang mit anderen erhoffen); Dann auch sinnvoll, alle Phasen zu durchlaufen u. zunächst Ziele festzulegen, genauer eruieren, über welche Kompetenzen Klient verfügt u. welche ihm fehlen, u. darauf aufbauend Verhaltensweisen zu üben u. Fertigkeiten zu trainieren (grundlegende beraterische Strategien, die bei verschiedenen Kompetenztrainings sinnvoll: Rollenspiele, (Video-)Feedback, Hausis) In welchem Bereich Berater Kompetenzen vermitteln kann (Unternehmensführung, Führung von Mitarbeitern, soziales Verhalten, Lernen, Ernährung, Stressbewältigung, Kommunikation, Finanzen, Erziehung etc.) bestimmt im Wesentlichen Spezialisierung **Ausgangslage kann sich im Verlauf Beratung ändern** Nicht immer lassen sich Probleme einer Kategorie zuordnen; häufig verändert sich Ausgangslage, z.B.: erst Klärungsproblem, aber nach Klärungsphase Entscheidungsproblem, dann Führungsverhalten verändern (Kompetenz trainieren) dabei wurden Phasen teilweise mehrfach durchlaufen; nach Klärung (Phase 1 u. 2) u. Unterstützen bei Entscheidungsfindung (Phase 5) führt Berater hinsichtlich Aufbau neuer Führungskompetenzen Zielanalyse durch (Phase 3), analysiert bisherige Führungsverhalten (Phase 4) u. trainiert schließlich neue Kompetenzen (Phase 5) Beratung muss nicht alle Phasen durchlaufen u. in Praxis nicht möglich/sinnvoll, Reihenfolge strikt einzuhalten Berater: immer wieder fragen: Mit welcher Ausgangslage bin ich konf

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