Einführung in die Politikwissenschaft PDF

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Universität Heidelberg

2024

Prof. Dr. Jale Tosun

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political science political theory political ideologies political economy

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Diese Vorlesungsfolien behandeln die Einführung in die Politikwissenschaft, den Wintersemester 2024/25, an der Universität Heidelberg. Die Folien behandeln die Themen Konfliktlinien und Ideologie.

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Prof. Dr. Jale Tosun Wintersemester 2024/25 Vorlesung POL_P1 Einführung in die Politikwissenschaft Konfliktlinien und Ideologie 19. November 2024 Einleitung Liberalismus: − Betonung individueller Freiheitsrechte und der individuellen Präferenzen eines jeden Menschen, die es beim...

Prof. Dr. Jale Tosun Wintersemester 2024/25 Vorlesung POL_P1 Einführung in die Politikwissenschaft Konfliktlinien und Ideologie 19. November 2024 Einleitung Liberalismus: − Betonung individueller Freiheitsrechte und der individuellen Präferenzen eines jeden Menschen, die es beim politischen Handeln zu berücksichtigen gilt − In der Wirtschafts- und Sozialpolitik: möglichst wenig Intervention des Staates Konservativismus: − Betonung der Bedeutung einer langfristig geordneten Gesellschaft mit Orientierung an gemeinsamen Werten − Staat und Politik: Der Staat hat für die Einhaltung der Ordnung zu sorgen und muss damit auch aktiv in individuelle Freiheiten eingreifen Einführung in die Politische Wissenschaft 2 Einleitung Sozialismus: − Betonung individueller Freiheitsrechte, jedoch unter Einschränkung des Solidaritätsgebotes − Staat und Politik haben zur Erzielung sozialer Gerechtigkeit aktiv in die Wirtschaftsprozesse einzugreifen − Wir schauen uns „Ideologie“ empirisch an – hierzu verwenden wir Daten von Debus (2017), der die Positionen der Parteien auf der Grundlage von Wahlprogrammen mit dem Programm „Wordscores“ (Laver et al. 2003) geschätzt hat Einführung in die Politische Wissenschaft 3 Einleitung (Parteipositionen, 1990-2017) 20 98 13 Gesellschaftspolitik progressiv - konservativ AfD 1705 94 02 17 CDU/CSU 09 90 13 98 17 05 05 13 SPD FDP 13 09 94 17 09 98 13 17 PDS/Linke 17 94 09 02 09 13 90 90 05 05 02 Grüne 02 90 90 98 94 9890 02 94 1 1 20 Wirtschaftspolitik links - rechts Einführung in die Politische Wissenschaft Quelle: Debus (2017) 4 Einleitung (Parteipositionen, 2017-2021) Einführung in die Politische Wissenschaft 5 Gliederung 1. Moderne Politische Theorie 2. Rational Choice-Theorien 3. Ökonomische Theorien der Politik 4. Demokratie: „Markt für Nutzenmaximierer“ 5. Ökonomisches Wählen 6. Ökonomisches Wählen und Ideologie 7. Fazit 8. Literatur Einführung in die Politische Wissenschaft 6 1. Moderne Politische Theorie 1. Allgemeine Theorien der Politik (Großtheorien) sind wissenschaftliche Theorien, die einen allumfassenden Erklärungsanspruch besitzen und abstrakt sind Bsp. Realismus 2. Theorien mittlerer Reichweite (Bereichsbezogene Theorien) sind weniger abstrakt und machen ein Erklärungsangebot für spezifische Phänomene; sie sind von ihrem Erklärungsanspruch her begrenzt: Bsp. Drittwirkung von europäischem Recht in den EU-Nachbarstaaten 3. Generalisierungen (Gegenstandsbezogene Verallgemeinerung) sind konkret und erklären einzelne Fälle und werden dann auf eine übergeordnete Gruppe von Fällen bezogen (Induktion); Bsp. Rechtsstaatsreformen in den ‚neuen‘ EU-Mitgliedstaaten Einführung in die Politische Wissenschaft 7 1. Moderne Politische Theorie Moderne Politische Theorie: Das Hauptanliegen und Ziel moderner politischer Theorie liegt darin, eine präzise Erfassung politischer und sozialer Phänomene zu ermöglichen und mit Hilfe empirischer Theorien zu erklären, weshalb bestimmte Phänomene auftreten, wie sie beschaffen sind und wie sie sich weiter entwickeln werden. Einführung in die Politische Wissenschaft 8 1. Moderne Politische Theorie Eine der zentralen Fragen der Theoriebildung (nicht nur) in der PoWi lautet: Welches Modell bietet einen adäquaten Zugang zur Analyse sozialer und politischer Phänomene und welche Maßstäbe sind hierfür anzulegen? Theoriedualismus: Bestimmen gesellschaftliche Strukturen das menschliche Handeln? Oder sind gesellschaftliche Prozesse und Strukturen prinzipiell aus menschlichem Handeln abzuleiten? − Struktur- oder „Makrotheorien“: z.B. Systemtheorie (vgl. z.B. das Modell von Easton) − Akteurs- oder „Mikrotheorien („Handlungstheorien“): z.B. Rational Choice-Theorien (vgl. das Modell des ökonomischen Wählens) Einführung in die Politische Wissenschaft 9 1. Moderne Politische Theorie Bsp.: Makro-Mikro-Makro-Modell sozialwissenschaftlicher Erklärungen Ausgangssituation „Makro-Ebene“ Kollektives Explanandum Situationslogik Aggregationslogik Individuum Verhalten „Mikro-Ebene“ Selektionslogik „Badewannen-Modell“ nach James Coleman (1990) Einführung in die Politische Wissenschaft 10 2. Rational Choice-Theorien Rational Choice (RC) = Theorien rationaler Wahl Hat eine lange Tradition in der politischen Philosophie, ist in der modernen politischen Theorie aber vor allem über die Wirtschaftswissenschaften wirksam geworden Ökonomische Theorien der Politik (Anthony Downs, Ökonomische Theorie der Demokratie; Mancur Olsen, Logik des Kollektiven Handelns) − Spieltheorie − RC-Institutionalismus Einführung in die Politische Wissenschaft 11 2. Rational Choice-Theorien Menschenbild des homo oeconomicus: „Ökonomisches Verhaltensmodell“ Methodologischer Individualismus: Entscheidungsträger können nur Individuen sein Rationales Handeln: Prinzip der ökonomischen Rationalität − Rationalität bedeutet lediglich, „dass das Individuum, wenn es seinen Intentionen folgt, prinzipiell in der Lage ist, gemäß seinem relativen Vorteil zu handeln, d.h. seinen Handlungsspielraum abzuschätzen und zu bewerten und entsprechend zu handeln“ (Kirchgässner 2000: 17) Annahmen zu menschlichen Zielen − Eng: individuelle Wohlstandsmaximierung − Weit: auch altruistische und wertgebundene Präferenzen („aufgeklärtes Rationalitätsverständnis“); „denn selbstlose Menschlichkeit ist oft eine große Wohltat für den, der sie übt“ (Downs 1968: 36) Einführung in die Politische Wissenschaft 12 2. Rational Choice-Theorien Individuen handeln in rationaler Verfolgung der eigenen Interessen Anreize bestimmen das Verhalten Anreize werden bestimmt über − Präferenzen und Einschränkungen − Beide sind strikt zu trennen! Präferenz: Eigennutz − Individuen sind grundsätzlich auf den eigenen Vorteil bedacht – „gegenseitig desinteressierte Vernünftigkeit“ (Rawls 1971: 168) − Konsistenzbedingungen von Präferenzstrukturen: Vollständigkeit, Transitivität, Reflexivität (siehe nächste Folie) Einschränkungen: Institutionen − Institutionen bestimmen Möglichkeitsraum, Verhaltensänderungen werden über Veränderung im Möglichkeitsraum erklärt Einführung in die Politische Wissenschaft 13 2. Rational Choice-Theorien Vollständigkeit: Jede Handlungs- oder Entscheidungsalternative muss in eine Reihenfolge gebracht werden können. Bsp.: Stimme für einen Kandidaten; S = {Meier; Müller; Schneider; Schulze} 1. Schulze 2. Müller 3. Meier 4. Schneider Transitivität: Die Präferenzordnung darf nicht zirkulär sein PSchulze > PMüller > PMeier > Pschneider Reflexivität: Eine Alternative wird unabhängig von der Situation stets gleich bewertet Einführung in die Politische Wissenschaft 14 2. Rational Choice-Theorien https://www.mvnews.org/student-political-opinions-are-influenced-by-societal-factors/ Einführung in die Politische Wissenschaft 15 3. Ökonomische Theorien der Politik Verschiedene Bezeichnungen: − Ökonomische Theorie der Politik − Public Choice − (Moderne) Politische Ökonomie − Positive Political Theory − Positive Political Economy Hauptmerkmale sind die analytischen Werkzeuge der modernen Wirtschaftswissenschaften − Ökonomisches Verhaltensmodell (Rational Choice Theorie) − Positive Theorie (erklärt, „was ist“) − Politik ist das Resultat von Tauschbeziehungen Einführung in die Politische Wissenschaft 16 4. Demokratie: „Markt für Nutzenmaximierer“ Anthony Downs (1957) adaptierte die ökonomische Tauschlogik auf politische Systeme Moderne (westliche) Demokratien werden als politische Märkte betrachtet, auf denen die Parteien als Anbieter und die Wähler als Nachfrager auftreten Die Parteien bieten ihre politischen Programme an und werben so um die Stimmen der Wähler Dabei postuliert das Axiom der rationalen Wahl, dass eine Bürgerin bzw. ein Bürger stets diejenige Partei wählen wird, deren Programm für diese Person in der Zukunft den höchsten Nettonutzen erwarten lässt Einführung in die Politische Wissenschaft 17 4. Demokratie: „Markt für Nutzenmaximierer“ https://btw2021.die-linke.de/kampagne/ https://www.wuv.de/Archiv/AFD-Spot- https://gruene-suew.de/bereit-weil-ihr-es-seid- kommt-ohne-die-Spitzenkandidaten-aus bundestagswahlkampf-2021/ https://www.meedia.de/article/nicht-die-garnitur-fuer- plakatkampagne-c56e17e869843de21b29e9f1f36b7b6f wahlprogramme-polizeigewerkschaft-kritisiert-cdu- https://www.horizont.net/galerien/Wahlplakate -der-FDP-4380 https://www.spd.de/aktuelles/detail/news/das-rennen-ist-offen/26/08/2021 Einführung in die Politische Wissenschaft 18 4. Demokratie: „Markt für Nutzenmaximierer“ Politik als komplexes Tauschsystem, ein politischer Markt, auf dem eigennutzmaximierende Unternehmer (Politiker) und eigennutzmaximierende Käufer (Wähler) interagieren Demokratie als ein „Markt für Nutzen- maximierer“ (Schmidt) Einführung in die Politische Wissenschaft 19 4. Demokratie: „Markt für Nutzenmaximierer“ Die Analogie zum Markt erlaubt es in Angebot- und Nachfrage-Kategorien zu denken Es könnte sein, dass politische Positionen angeboten werden, für die es keine Nachfrage gibt („Über-Angebot“) Es könnte ebenfalls sein, dass politische Positionen nachgefragt werden, es hierfür aber kein Angebot gibt („Unter-Angebot“) Das Ergebnis von solchen Störungen des Marktes kann sein, dass die Wählerschaft nicht mehr politisch partizipiert oder dass neue Parteien entstehen, um bestehende Angebots-Lücken zu schließen Einführung in die Politische Wissenschaft 20 5. Ökonomisches Wählen The Reagan Question: “Are you better off than you were four years ago?” https://www.newyorker.com/news/daily-comment/the-age-of-nuclear-drift Einführung in die Politische Wissenschaft 21 5. Ökonomisches Wählen https://twitter.com/phillipmbailey/status/1325555453758214145 Einführung in die Politische Wissenschaft 22 5. Ökonomisches Wählen https://theconversation.com/americans-have-voted-for-donald-trump-to-become-president-again-and-the-economy-is-the-biggest- reason-243035 Einführung in die Politische Wissenschaft 23 5. Ökonomisches Wählen Zentrale Annahme: Die Wahlentscheidung von Personen hängt von der wirtschaftlichen Performanz (klassische Konjunkturindikatoren: Arbeitslosigkeit, Inflationsrate und Wirtschaftswachstum) von Regierungen ab Zentraler Mechanismus: Regierungen werden für gute wirtschaftliche Performanz belohnt und für schlechte abgestraft Bedingungen: 1. Verantwortungszuschreibung; 2. Beobachtung der wirtschaftlichen Situation; 3. Verknüpfung von Verantwortungszuschreibung und der Bewertung der wirtschaftlichen Situation Es gilt zu bedenken, dass die verschiedenen Theorien des ökonomischen Wählens zumeist von amerikanischen Kolleginnen und Kollegen entwickelt wurden, die das dort bestehende Zwei-Parteien-System (zumindest implizit) zugrunde legen Einführung in die Politische Wissenschaft 24 5. Ökonomisches Wählen Retrospektives Wählen (vor allem assoziiert mit Vladimir O. Key und Morris Fiorina) − Stellt die dominante theoretische Sichtweise dar − Betrachtet die stattfindenden Wahlen als eine Art ‚Referendum‘ der Wählerschaft über die bisherigen wirtschaftspolitischen Leistungen der Regierungsparteien in der laufenden Wahlperiode − Die Chancen auf eine Wiederwahl der regierenden Parteien sollte steigen, wenn die Wahlberechtigten eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage seit der letzten Wahl wahrnehmen − Diese Variante wird häufig in Zusammenhang gebracht mit der Incumbency-Hypothese nach Kiewiet (1983), die besagt, dass die Regierungsparteien belohnt oder bestraft werden Einführung in die Politische Wissenschaft 25 5. Ökonomisches Wählen Prospektives Wählen (vor allem assoziiert mit Anthony Downs) − Geht von einer in die Zukunft gerichteten Wählerperspektive aus − Diese Variante legt nahe, dass bei gegenwärtig stattfindenden Wahlen die Wahlberechtigten auch gegen die regierenden Parteien stimmen könnten, wenn sie die zukünftige Entwicklung pessimistisch einschätzen Pocketbook-Voting (siehe Arbeiten von Michael Lewis-Beck) − Die Wahrnehmungen der persönlichen wirtschaftlichen Situation („pocketbook“) ist für die Wahlpräferenz und die Wahlentscheidung ausschlaggebend Sociotropic-Voting (siehe Arbeiten von Hans Rattinger) − Die Wahrnehmungen der allgemeinen wirtschaftlichen Situation ist für die Wahlpräferenz und die Wahlentscheidung ausschlaggebend Einführung in die Politische Wissenschaft 26 5. Ökonomisches Wählen Die wissenschaftlichen Studien zu ökonomischem Wählen zeigen sowohl, dass dieser Mechanismus greift, als auch, dass er nicht greift bzw. nur in eingeschränkter Form Neuere Arbeiten gehen daher auf die Frage ein, ob nationale Regierungen überhaupt für die Wirtschaftslage verantwortlich gemacht werden können (Europäisierung und Globalisierung) sowie, welchem Akteur in der Regierung Verantwortung zugeordnet wird (Koalitionsregierungen; vgl. Debus et al. 2014) Ein weiterer Ansatzpunkt betrifft die Frage, ob ökonomisches Wählen symmetrisch oder asymmetrisch stattfindet, also ob eine gute Wirtschaftslage genauso belohnt wie eine schlechte bestraft wird, oder ob eine schlechte Wirtschaftslage stärker sanktioniert wird (negativity bias) Zudem verweisen jüngere Forschungsarbeiten auf die Rolle von Wissen Einführung in die Politische Wissenschaft 27 5. Ökonomisches Wählen Wagner (2016) zeigt in einer ländervergleichenden Studie, dass im Zusammenhang mit der Wirtschafts- und Finanzkrise die Regierungsparteien nicht abgestraft wurden Dieser Befund legt nahe, dass der einfache Mechanismus, der den Theorien des ökonomischen Wählens zugrunde liegt, dahingehend erweitert werden könnte, dass die „Krisenkommunikation“ eine wichtige Rolle bei der Bewertung von Regierungen spielt Diese Frage wird sich sicher im Zusammenhang mit der (wirtschaftlichen) Performanz der Regierungen bzw. der Parteien während der COVID-19- Krise stellen Einführung in die Politische Wissenschaft 28 6. Ökonomisches Wählen und Ideologie Wie gehen Parteien damit um, dass die Wählerinnen und Wähler vor allem auf ihre wirtschaftliche Performanz achten? Alle Parteien versuchen eine gute wirtschaftliche Performanz aufzuzeigen, wobei rechte Parteien diesem Thema größere Aufmerksamkeit schenken (ihnen wird hierfür eine größere Kompetenz zugeschrieben) und daher auch stärker auf wirtschaftliche Entwicklungen reagieren, als linke Parteien dies tun (vgl. Adams et al. 2009) Die Parteien setzen aber durchaus auf unterschiedliche Politikinstrumente (z.B. Regulierung vs. Anreizstrukturen) Wie sich diese Politikinstrumente dann tatsächlich auf die Wirtschaftslage auswirken, hängt von vielen Faktoren ab, aber wichtig ist, dass die Parteien, trotz bestehender Anreize sich einander inhaltlich anzunähern, bestrebt sein werden, unterscheidbar zu bleiben (vgl. Downs‘ Ansatz – nachfolgende Folien) Einführung in die Politische Wissenschaft 29 6. Ökonomisches Wählen und Ideologie Bräuninger et al. 2020 Einführung in die Politische Wissenschaft 30 6. Ökonomisches Wählen und Ideologie Bräuninger et al. 2020 Einführung in die Politische Wissenschaft 31 6. Ökonomisches Wählen und Ideologie Diskurs: Medianwähler-Theorem nach Duncan Black (und im Zusammenhang mit dem Ansatz von Anthony Downs) − In einem Zweiparteiensystem mit Mehrheitswahlrecht werden die Parteien ihre Positionen zu einem Thema so weit aneinander anpassen, dass sie der Position des „Medianwählers“ entsprechen; die Parteien bleiben unterscheidbar, aber die Unterschiede werden im Zeitverlauf weniger markant − Ein Beispiel: Verschiebt sich das Median-Einkommen weg vom Durch- schnitt – was bei stark wachsenden hohen Einkommen passiert – sollte der „Medianwähler“ ein zunehmendes Umverteilungsinteresse entwickeln und eine entsprechende Steuerpolitik unterstützen Einführung in die Politische Wissenschaft 32 6. Ökonomisches Wählen und Ideologie https://www.researchgate.net/publication/266385457_Essays_on_political_actors_and_attitudes_Do_they_constitute_distributed_ reflexivity_Part_I_Median_voter_theorem_vs_competence_fields Einführung in die Politische Wissenschaft 33 6. Ökonomisches Wählen und Ideologie https://www.lowyinstitute.org/the-interpreter/death-median-voter Einführung in die Politische Wissenschaft 34 7. Fazit Historisch entstandene Ideologien strukturieren Parteiensysteme in modernen Demokratien Ideologien können als die Bandbreite an thematischer Anpassungsfähigkeit verstanden werden, die eine Partei bereit ist, vorzunehmen Ökonomische Theorien befassen sich unter anderem mit der Frage, wie die Stabilität und Dynamik der Parteiensysteme erklärt werden können (vgl. hierzu vor allem die Arbeiten von Anthony Downs) Ökonomisches Wählen beschäftigt sich mit der Nachfrage-Seite nach Politik und stellt Erklärungsansätze zur Verfügung, um die elektorale Performanz von Parteien zu erklären Einführung in die Politische Wissenschaft 35 8. Literatur Adams, J., Haupt, A. B., & Stoll, H. (2009). What moves parties? The role of public opinion and global economic conditions in Western Europe. Comparative Political Studies, 42(5), 611-639. Arzheimer, K./Schmitt, A. (2014). Der ökonomische Ansatz. In J.W. Falter; H. Schoen (Hrsg.), Handbuch Wahlforschung (331-405), 2. Auflage, Wiesbaden: Springer VS. Black, D. (1948). On the Rationale of Group Decision-making. Journal of Political Economy. 56(1), 23–34. Bräuninger, T., Debus, M., Müller, J., & Stecker, C. (2020). Parteiensysteme und Parteienwettbewerb in den Bundesländern von 1990 bis 2019. In Parteienwettbewerb in den deutschen Bundesländern (pp. 69- 182). Springer VS, Wiesbaden. Brennan, G., & Lomasky, L. (1997). Democracy and decision: The pure theory of electoral preference. Cambridge University Press. Bürklin, W. & Klein, M. (1998). Wahlen und Wahlververhalten. Eine Einführung. Opladen: Leske & Budrich. Debus, M. (2017). It’s a Match! Koalitionspartner im Check Parteienwettbewerb und Muster der Regierungsbildung im Vorfeld der Bundestagswahl 2017. Präsentation an der Universität Mainz Debus, M., Stegmaier, M., & Tosun, J. (2014). Economic voting under coalition governments: Evidence from Germany. Political Science Research and Methods, 2(1), 49. Downs, A. (1968). Eine ökonomische Theorie der Demokratie (An EconomicTheory of Democracy. New York: Harper, 1957). Friedman, M. (1953). The Methodology of Positive Economics. In Essays in Positive Economics (S.4–14). Chicago: University of Chicago Press. Kirchgässner, G. (2000). Homo oeconomicus: das ökonomische Modell individuellen Verhaltens und seine Anwendung in den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Tübingen: Mohr Siebeck. Einführung in die Politische Wissenschaft 36 8. Literatur Kiewiet, D. R. (1983). Macroeconomics and micropolitics: The electoral effects of economic issues. University of Chicago Press. Krumpal, I., & Vatter, A. (2008). Ökonomisches Wählen: Zum Einfluss von Wahrnehmungen der allgemeinen Wirtschaftslage auf das Abschneiden der Bundesregierungsparteien bei Landtagswahlen. Zeitschrift für Parlamentsfragen, 93-111. Laver, M., K. Benoit und J. Garry (2003). Extracting Policy Positions from Political Texts Using Words as Data. American Political Science Review 97 (2): 311-331. Rawls, J. (1971). A Theory of Justice, Cambridge: Harvard University Press. Schmidt, M.G. (2010). Demokratietheorien. Eine Einführung. Wiesbaden: VS. Uhlaner, C. J. (1989). Rational Turnout: The Neglected Role of Groups. American Journal of Political Science, 33, 390–422. Volkens, A., J. Bara, I. Budge, M.D. McDonald und H.-D. Klingemann (Hrsg.) (2013). Mapping policy preferences from texts: statistical solutions for manifesto analysts. Oxford: Oxford University Press. Wagner, A. (2016). Parteispezifisches Economic Voting. Vergleichende Perspektiven auf performanzbasiertes Wählen. In Wahlen und Wähler (pp. 421-445). Springer VS, Wiesbaden. Zintl, R. (2001). Rational Choice as a Tool in Political Science. Associations, 5, 35–50. Einführung in die Politische Wissenschaft 37

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