Biologische Psychologie: Nervenleitung und synaptische Übertragung PDF

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This document presents lecture notes on biological psychology, specifically focusing on nerve conduction and synaptic transmission. Diagrams and explanations are included. The document covers topics like neurons, glial cells, resting potentials, action potentials, EPSPs, IPSPs, neurotransmitters, and pharmacology.

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Biologische Psychologie 03 Nervenleitung und synaptische Übertragung Franziska Leimeister-Kunst 1 Gliederung Neurone und Gliazellen Ruhepotenziale & Aktionspotenziale Weiterleitung von Aktionspotenzialen EPSP & IPSP N...

Biologische Psychologie 03 Nervenleitung und synaptische Übertragung Franziska Leimeister-Kunst 1 Gliederung Neurone und Gliazellen Ruhepotenziale & Aktionspotenziale Weiterleitung von Aktionspotenzialen EPSP & IPSP Neurotransmitter Pharmakologie 2 Neurone und Gliazellen 3 Zelle, Neuron & co Zellen Was ist eine Zelle? Zelle, Cellula, kleinste, lebens- und vermehrungsfähige Einheit, bei der sich die Grundfunktionen des Lebens nachweisen lassen 4 Zelle, Neuron & co Neuronen Neuronen werden auch Nervenzellen genannt Neuronen sind spezialisierte Zellen auf Signalübertragung Neuronen bilden zusammen mit den Gliazellen das Nervensystem Pinel, Barnes &Pauli, 2019 https://www.laborjournal.de/blog/?tag=neuronen 5 Zelle, Neuron & co Gliazellen Sind Zellen des Nervengewebes Übernehmen vielfältige Aufgaben Sind in den Prozess der Neurotransmission eingebunden Astrozyten https://www3.unifr.ch/apps/med/elearning/de/biochemie/allg/popup_allg/astrozyt.php 6 Zelle, Neuron & co 7 Ruhepotenziale & Aktionspotenziale 8 Zellmembran Zellmembran Dünne Struktur, wie eine Haut, die das Zellinnere umschließend und abgrenzt um das innere Milieu aufrechterhält 9 (Ruhe)Membranpotenzial Membranpotenzial = Die Differenz im Potential zwischen Innenseite und Außenseite einer Zelle Ruhemembranpotenzial = Potenzial von -70 mV im Inneren eines ruhenden Neurons 10 (Ruhe)Membranpotenzial Wie entsteht das Ruhepotential? Durch Ionen Zelle K+ Mehr Na+ Ionen befinden sich außerhalb als K+ K+ Na+ innerhalb der Zelle Extrazellulärer Raum Na+ Mehr K+ Ionen befinden sich innerhalb als Na+ K+ Na+ außerhalb der Zelle Pinel, Barnes &Pauli, 2019 Birnbaumer & Schmidt, 2010 11 (Ruhe)Membranpotenzial Na+’s Bestreben ins Zellinnere Na+ versucht ins Zellinnere zu gelangen 1. Gegensätzliche Ladungen ziehen sich an: Na+ positiv, Zellinnere = negativ (-70mV) 2. Zufallsbewegung (=Brown ´sche Molekularbewegung) Ionen neigen dazu sich gleichmäßig zu verteilen Wollen vom hohen zum niedrigen Konzentrationsgefälle (= Zellinneres) Pinel, Barnes &Pauli, 2019 Birnbaumer & Schmidt, 2010 12 (Ruhe)Membranpotenzial Aber wenn Ionen dazu neigen sich in ihrer Konzentration auszugleichen wieso diffundiert Na+ dann nicht in das Neuron? Die Na+ Ionenkanäle sind bei ruhenden Neuronen geschlossen Die K+ Ionenkanäle sind bei ruhenden Neuronen offen Pinel, Barnes &Pauli, 2019 Birnbaumer & Schmidt, 2010 13 (Ruhe)Membranpotenzial ABER: Trotzdem wandern einige Na+ Ionen in das Neuron Innere obwohl die Ionenkanäle verschlossen sind (Leckströme).... Natrium-Kalium-Pumpe Eine wichtiger aktiver Transportmechanismus sorgt aktiv für die Aufrechterhaltung des Ruhemembranenpotentials Pinel, Barnes &Pauli, 2019 14 Aktionspotenzial Aktionspotenzial Ist eine kurzzeitige Umkehrung des Membranpotenzials von −70 auf ungefähr +50 mV Entsteht immer dann, wenn die Membran, vom Ruhepotenzial ausgehend, auf etwa –60 mV depolarisiert wird Dauert häufig nur 1-2 Millisekunden (ms) Basiert auf dem Alles-oder-Nichts-Gesetz Birnbaumer & Schmidt, 2010 15 Aktionspotenzial Aktionspotenzial Reize an der Membran Natriumkanäle öffnen sich & Na+-Ionen strömen ein Membranpotenzial wird positiv (Depolarisation) Kaliumkanäle öffnen sich & K+ Ionen strömen raus (Repolarisierung) https://bodylab.ch/2018/10/09/das-aktionspotential/ 16 Aktionspotenzial Aktionspotenzial Reize an der Membran Da K+ Ionenkanäle sich nach Repolarisation nur langsam schließen, strömen zu viele K+ Ionen aus dem Neuron (Hyperpolarisation) Konzentrationsunterschiede werden durch die Natrium-Kalium-Pumpe ausgeglichen Ruhepotenzial https://bodylab.ch/2018/10/09/das-aktionspotential/ 17 Aktionspotenzial Aktionspotenzial Refräktärzeiten Absolute Refraktärzeiten = Kurze Zeitspanne in der kein zweites Aktionspotenzial auslösbar ist (1-2 ms) = Depolarisation + Repolarisation Relative Refraktärzeiten folgt nach der absoluten Refraktärzeit Zeit, in der das Neuron wieder "feuern" kann wenn es stärker als normal gereizt wird Pinel, Barnes &Pauli, 2019 18 Aktionspotenzial Aktionspotenzial Wo entsteht das Aktionspotential? Man ginge lange Zeit vom Axonhügel (Hillock) als Entstehungsort eines Aktionspotentials aus Aktuelle Forschungslage spricht aber für das Initialsegment des Axons als Ursprung des Aktionspotentiales Leterrier, C. (2018). The Axon Initial Segment: An Updated Viewpoint. Journal of Neuroscience, 38 (9), 2135-2145. Kole, H.P. M., Stuart, G. J. (2012). Signal Processing in the Axon Initial Segment. 19 Neuron, 73(2), 235-247. Aktionspotenzial Weiterleitung des Aktionspotenzials Marklose Nervenfasern (unmyelinisiert) Markhaltige Nervenfasern (myelinisiert) 20 Aktionspotenzial Weiterleitung des Aktionspotenzials Marklose Nervenfastern (unmyelinisiert) = Kontinuierliche Erregungsleitung Langsame Erregungsleitung durch kontinuierliche Leitung Impulse werden weitergeleitet von Nachbar zu Nachbar Membranabschnitt 21 Aktionspotenzial Weiterleitung des Aktionspotenzials Marklose Nervenfastern (unmyelinisiert) 22 Aktionspotenzial Weiterleitung des Aktionspotenzials Markhaltige Nervenfastern (myelinisiert) = saltatorische Erregungsleitung Schnelle Erregungsleitung durch Myelinisierung Passive Ausbreitung des Signals von Ranvier- Schnürring zu Ranvier-Schnürring Birnbaumer & Schmidt, 2010 23 Aktionspotenzial Weiterleitung des Aktionspotenzial Markhaltige Nervenfastern (myelinisiert) Birnbaumer & Schmidt, 2010 24 Aktionspotenzial Weiterleitung des Aktionspotenzial Artikel „Fortpflanzung des Aktionspotenzials“ Bear, Connors & Paradiso (2009) 25 Aktionspotenzial Exkurs Lokalanästhesie (Örtliche Betäubung) Lokalanästhetika blockieren vorübergehenden die Aktionspotenziale in den Axonen „Lokal“ weil direkt dort injiziert wo gebraucht Unmyelinisierte Axone sind empfindlicher gegenüber einer Weiterleitungsblockierung Erstes genutztes Lokalanästhetikum war Kokain Heute Lidocain als meistgenutztes Lokalanästhetikum (Stört den Na+-Fluss) Bear, Connors & Paradiso (2009) 26 Kommunikation von Neuronen Wie können Informationen von einem Neuron zum anderen gelangen? Elektrische Synapsen Chemische Synapsen Bear, Connors & Paradiso (2009) 27 Weiterleitung Elektrische Synapsen Ermöglichen die direkte Übertragung einer Zelle zu nächsten Kommen an spezialisierten Stellen vor die man gap junctions nennt An diesen Stellen sind zwei Zellen nur etwa 3 nm voneinander entfernt Connexine bilden einen Kanal (=Connexon) Zwei Connexone (von jeder Zelle eines) bilden zusammen die gap junction Gap junction lässt die Ionen passieren (bidirektional) Bear, Connors & Paradiso (2009) 28 Weiterleitung Elektrische Synapsen 1. Depolarisierung der präsynaptischen Zelle durch ein Aktionspotenzial 2. Ionenstrom durch fließt durch Konnexone hindurch 3. Entstehung eines Postsynaptischen Potenzials 4. Auslösung eines Aktionspotenzials an der postsynaptischen Zelle, wenn das Schwellenpotenzial überschritten wird Bear, Connors & Paradiso (2009) 29 Weiterleitung Elektrische Synapsen Exzitatorisches postsynaptisches Potenzial (EPSP) Die Wahrscheinlichkeit das ein Aktionspotential ausgelöst wird ist umso höher wenn: 1. Mehrere aufeinanderfolgende EPSP am Axonhügel eintreffen (Summation) und 2. Die Depolarisation länger anhält. Je mehr Neurotransmitter freigesetzt werden und an den Rezeptoren binden, desto länger sind auch die Na+ Kanäle geöffnet Bear, Connors & Paradiso (2009) 30 Chemische Synapsen Chemische Synapsen explain-it-arium.de Pinel, Barnes &Pauli, 2019 31 Chemische Synapsen Chemischer Synapsen Mehrheit an synaptischer Übertragung ist chemisch Die Präsynapse Verfügt über synaptische Bläschen (Vesikel) Setzt Transmitter frei Die Vesikel Speichern Neurotransmitter Birnbaumer & Schmidt, 2010 healthfoodaddict.blogspot.com 32 Chemische Synapsen Chemischer Synapsen Mehrheit an synaptischer Übertragung ist chemisch Der synaptische Spalt Trennt Prä- und Postsynapse voneinander Ist zehnmal breiter als die Lücke bei gap junctions Die Postsynapse Binden Transmitter durch Rezeptoren Birnbaumer & Schmidt, 2010 healthfoodaddict.blogspot.com 33 Chemische Synapsen Chemischer Synapsen Ionenkanäle (Postsynapse) Durch deren Änderungen der Permeabilität (Durchlässigkeit) entsteht das postsynaptische Potential Birnbaumer & Schmidt, 2010 healthfoodaddict.blogspot.com 34 Chemische Synapsen Chemischer Synapsen 1. Umwandlung des elektrischen Signals (Aktionspotenzial) innerhalb der Präsynapse in ein chemisches Signal 2. Transmitterfreisetzung in den Synaptischen Spalt 3. Transmitterbindung und Umwandlung des chemischen Signals innerhalb der Postsynapse in ein Elektrisches Signal (postsynaptisches Potenzial) 4. Auslösung eines Aktionspotenzials an der postsynaptischen Zelle, wenn das Schwellenpotenzial überschritten wird Birnbaumer & Schmidt, 2010 healthfoodaddict.blogspot.com 35 Chemische Synapsen Wie wird in der Postsynapse ein Aktionspotenzial ausgelöst? Erregende oder Hemmende Synapsen entscheiden, ob ein weiteres Aktionspotenzial entsteht oder nicht Erregende Synapsen erhöhen die Wahrscheinlichkeit dass ein Aktionspotenzial ausgelöst wird Hemmende Synapsen vermindern die Wahrscheinlichkeit dass ein Aktionspotenzial ausgelöst wird Birnbaumer & Schmidt, 2010 healthfoodaddict.blogspot.com 36 Weiterleitung Erregende Synapsen: Depolarisierung der postsynaptischen Membran = Exzitatorisches Postsynaptisches Potenzial (EPSP) Hemmende Synapsen: Hyperpolarisierung der postsynaptischen Membran = Inhibitorisches Postsynaptisches Potenzial (IPSP) Bear, Connors & Paradiso (2009) 37 EPSP & IPSP EPSP & IPSP EPSPs und IPSPs verhalten sich proportional zur Intensität der Signale Werden schnell aber fortschreitend abgeschwächt weitergeleitet Basieren nicht auf dem "Alles-oder-Nichts-Prinzip" Pinel, Barnes &Pauli, 2019 Birnbaumer & Schmidt, 2010 38 EPSP & IPSP EPSP & IPSP Pinel, Barnes &Pauli, 2019 Birnbaumer & Schmidt, 2010 39 EPSP & IPSP Summation (EPSP & IPSP) Räumliche Summation Zeitliche Summation Pinel, Barnes &Pauli, 2019 Birnbaumer & Schmidt, 2010 40 EPSP & IPSP Summation (EPSP & IPSP) Räumliche Summation EPSP und IPSP von mehreren verschiedenen Synapsen gelangen zum Axon − Wenn Summe der Spannung über dem Schwellenwert Aktionspotenzial − Wenn Summe der Spannung unter dem Schwellenwert Kein Aktionspotenzial Pinel, Barnes &Pauli, 2019 Birnbaumer & Schmidt, 2010 41 EPSP & IPSP Summation (EPSP & IPSP) Zeitliche Summation An einer einzigen Synapse erreichen mehrere EPSP oder lPSP innerhalb einer sehr kurzen Zeit das Axon − Wenn Summe der Spannung über dem Schwellenwert Aktionspotenzial − Wenn Summe der Spannung unter dem Schwellenwert Kein Aktionspotenzial Pinel, Barnes &Pauli, 2019 Birnbaumer & Schmidt, 2010 42 EPSP & IPSP Summation (EPSP & IPSP) Pinel, Barnes &Pauli, 2019 43 Postsynaptische Potenziale https://www.youtube.com/watch?v=_xSJjGFeJ4g 44 Neurotransmitter 45 Neurotransmitter Neurotransmittermoleküle Neurotransmittermoleküle sind heterogene biochemische Stoffe die Informationen beinhalten, welche über den synaptischen Spalt zu anderen Synapsen transportiert werden 46 Neurotransmitter Neurotransmittermoleküle Kleine niedermolekulare Neurotransmittermoleküle Große hochmolekulare Neurotransmittermoleküle Pinel, Barnes &Pauli, 2019 47 Neurotransmitter Neurotransmittermoleküle Kleine niedermolekulare Neurotransmittermoleküle Eigenschaften Im Neuron selbst synthetisiert Anschließend in den Vesikeln der präsynaptischen Endigungen gespeichert Übertragung von schnellen, kurz andauernde exzitatorischen/inhibitorischen Signale z.B. Acetylcholin, Aminosäuren, Monoamine, lösliche Gase, Endocannabinoide Pinel, Barnes &Pauli, 2019 48 Neurotransmitter Neurotransmittermoleküle Kleine niedermolekulare Neurotransmittermoleküle Pinel, Barnes &Pauli, 2019 49 Neurotransmitter Neurotransmittermoleküle Begriffsklärung -energ Neuronen die Dopamin ausschütten werden als dopaminerg bezeichnet, Serotonin -> serotonerg, Acetylcholin -> cholinerg etc. übernommen von Birnbaumer & Schmidt, 2010; S.56 50 Neurotransmitter Neurotransmittermoleküle Kleine niedermolekulare Neurotransmittermoleküle Biogene Amine − Zu den biogenen Aminen zählen die Katecholamine Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin. Sie sind Monoamine, wie auch das Serotonin (5-HT) und das Histamin − Die Monoamine werden nach ihrer Freisetzung in den synaptischen Spalt durch die Monoaminooxidase (MAO) abgebaut (-> Wirkung beendet) 51 Neurotransmitter Neurotransmittermoleküle Kleine niedermolekulare Neurotransmittermoleküle Katecholamine − werden alle durch Tyrosin synthetisiert Tyrosin L-Dopa Dopamin Noradrenalin Adrenalin 52 Neurotransmitter Neurotransmittermoleküle Kleine niedermolekulare Neurotransmittermoleküle Dopamin − Unmittelbare Vorstufe von Noradrenalin und Adrenalin sowie der Melanine − Verfügt über mehrere Rezeptor-Typen (D1, D2, D3, D4, D5) − Dopaminerge Neuronen befinden sich im Zentralen Nervensystem (ZNS) − Kann die Blut-Hirn-Schranke nicht durchdringen (L-Dopa schon) Pinel, Barnes &Pauli, 2019 Schröger, 2010 53 Neurotransmitter Neurotransmittermoleküle Kleine niedermolekulare Neurotransmittermoleküle Dopamin - Mesocortcialer Pfad Verbindet die Area tegmentalis ventralis mit dem Frontallappen Wichtig für kognitive Kontrolle, Motivation, Aufmerksamkeit, Gedächtnis https://sitn.hms.harvard.edu/flash/2018/dopamine-smartphones-battle-time/ Pinel, Barnes &Pauli, 2019 Schröger, 2010 54 Neurotransmitter Neurotransmittermoleküle Kleine niedermolekulare Neurotransmittermoleküle Dopamin - Nigrostrialer Pfad Auch Mesostriataler Pfad genannt Entspringt der Substantia Nigra und projiziert unter anderem zu den Basalganglien Involviert in Bewegungssteuerung https://sitn.hms.harvard.edu/flash/2018/dopamine-smartphones-battle-time/ Pinel, Barnes &Pauli, 2019 Schröger, 2010 55 Neurotransmitter Neurotransmittermoleküle Kleine niedermolekulare Neurotransmittermoleküle Dopamin - Mesolimbischer Pfad Entspringt der Area tegmentalis und projiziert unter anderem zum limbischen System Involviert bei Belohnung, Sucht, Emotion https://sitn.hms.harvard.edu/flash/2018/dopamine-smartphones-battle-time/ Pinel, Barnes &Pauli, 2019 Schröger, 2010 56 Neurotransmitter Neurotransmittermoleküle Kleine niedermolekulare Neurotransmittermoleküle Störungen in Verbindung mit Dopamin Morbus Parkinson Schizophrenie (Dopamin- Hypothese) Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADHS) Sucht Pinel, Barnes &Pauli, 2019 57 Neurotransmitter Neurotransmittermoleküle Kleine niedermolekulare Neurotransmittermoleküle Noradrenalin Auch Norepinephrin genannt Im ZNS hauptsächlich im Locus coeruleus produziert Wichtig für die Vitalfunktionen des Körpers z.B Herzschlag, Blutdruck Wirkt aufmerksamkeitssteigernd Fight-Flight-Response Pinel, Barnes &Pauli, 2019 58 Neurotransmitter Neurotransmittermoleküle Kleine niedermolekulare Neurotransmittermoleküle Adrenalin Findet im Gehirn kaum Verwendung, da in Nebenniere gebildetes Adrenalin die Blut-Hirn-Schranke die passieren kann Bewirkt schnelle Energiefreisetzung Wird bei Erregungs- und Angstzuständen ausgeschüttet (Fight-Flight-System) Wirkt auf das Herz-Kreislauf-System und Magen- Darm-Trakt Pinel, Barnes &Pauli, 2019 59 Neurotransmitter Neurotransmittermoleküle Kleine niedermolekulare Neurotransmittermoleküle Ideolamine Serotonin (5-HT) − wird aus Tryptophan synthetisiert Histamin − an allergischen Reaktionen und − Immunsystem-Abwehr beteiligt Pinel, Barnes &Pauli, 2019 60 Neurotransmitter Neurotransmittermoleküle Kleine niedermolekulare Neurotransmittermoleküle Serotonin (5-HT) Wird von Neuronen in den Raphe-Kernen im Hirnstamm abgegeben Ist unter anderem an der Schlafsteuerung und der Schmerzwahrnehmung, Temperaturregulation, Appetit, Stimmung beteiligt Pinel, Barnes &Pauli, 2019 61 Neurotransmitter Neurotransmittermoleküle Kleine niedermolekulare Neurotransmittermoleküle Acetylcholin Neurotransmitter von neuromuskulären Synapsen, Synapsen des ZNS und autonomen Nervensystems Beteiligt an Gedächtnis-, Aufmerksamkeit- und Lernprozessen Erweiterung der peripheren Gefäße, blutdrucksenkende Wirkung, Verlangsamung des Herzschlags Wird im synaptischen Spalt durch das Enzym Acetylcholinesterase abgebaut Pinel, Barnes &Pauli, 2019 62 Neurotransmitter Neurotransmittermoleküle Kleine niedermolekulare Neurotransmittermoleküle Acetylcholin Muskarinerge Rezeptoren − Sind G-Protein gekoppelte Rezeptoren Nikotinerge Rezeptoren − nach ACh-Bindung, für Natrium-, Kalium und Calcium-Ionen durchlässig ist Pinel, Barnes &Pauli, 2019 63 Neurotransmitter Neurotransmittermoleküle Kleine niedermolekulare Neurotransmittermoleküle Acetylcholinesterase-Hemmstoff als Gift dauerhafte blockieren das Enzym Überstimulierung der cholinergen Synapsen Dauererregung mit Kontraktion jeglicher Muskeln und anschließender Lähmung Chemische Kampfstoffe wie Nowitschok oder Sarin 64 Neurotransmitter Neurotransmittermoleküle Kleine niedermolekulare Neurotransmittermoleküle Aminosäuren Exzitatorische Aminosäure-Transmitter (z.B Glutamat) Inhibitorische Aminosäure-Transmitter (z.B GABA, Glycin) Birnbaumer & Schmidt, 2010 65 Neurotransmitter Neurotransmittermoleküle Kleine niedermolekulare Neurotransmittermoleküle Aminosäuren GABA = Gamma-Amino-Buttersäure wird durch eine strukturelle Modifikation von Glutamat synthetisiert GABA A, GABA B, GABA C Rezeptoren GABA A Rezeptoren wichtig für neuropharmakologische Stoffe (Barbiturate, Benzodiazepine) Petroff, O. A. C. (2002). Book Review: GABA and Glutamate in the Human Brain. The Neuroscientist, 8(6), 562–573. https://doi.org/10.1177/1073858402238515 66 Neurotransmitter Neurotransmittermoleküle Kleine niedermolekulare Neurotransmittermoleküle Aminosäuren Glycin Wichtig für den Stoffwechsel und in fast jedem Protein enthalten Hall, J.C. (1998), Review: Glycine. Journal of Parenteral and Enteral Nutrition, 22: 393-398. https://doi.org/10.1177/0148607198022006393 67 Neurotransmitter Neurotransmittermoleküle Kleine niedermolekulare Neurotransmittermoleküle Aminosäuren Glutamat im Essen? Wird nicht ganz korrekt als "Geschmacksverstärker" bezeichnet Nach aktuellem wissenschaftlichen Stand nur in sehr hohe Dosen schädlich https://www.youtube.com/watch?v=X6hSrYsB_k0 Sri Rahayu, Riska Annisa, Ivakhul Anzila, Yuyun Ika Christina, Aries S. Garattini, Glutamic Acid, Twenty Years Later (2020), The Journal of Nutrition, 130, ( 4), 901S–909S, https://doi.org/10.1093/jn/130.4.901S Soewondo, Agung Pramana Warih Marhendra, Muhammad Sasmito Djati. (2021) Marsilea crenata ethanol extract prevents monosodium glutamate adverse effects on the serum levels of reproductive hormones, sperm quality, and testis histology in male rats. Veterinary World, pages 1529- 68 1536. Neurotransmitter Neurotransmittermoleküle Große Hochmolekulare Neurotransmittermoleküle 69 Neurotransmitter Neurotransmittermoleküle Große hochmolekulare Neurotransmittermoleküle Neuropeptide Große Anzahl an Neuropeptiden z.B. Prolactin, CRH, Oxytocin Prolactin 70 Neurotransmitter Neurotransmittermoleküle Lösliche Gase Stickstoffmonoxid Hökfelt, T. et al. (2000). Neuropeptides — an overview. Neuropharmacology,39(8), 1337-1356. 71 Neurotransmitter Neurotransmittermoleküle Lösliche Gase Stickstoffmonoxid Erweitere Darstellung: Pinel, Barnes & Pauli, 2019, S.110 72 Psychopharmakologie 73 Psychopharmakologie Psychopharmakologie "..beschreibt die Wirkungsweisen von psychoaktiven Substanzen bei Mensch und Tier und deren Anwendungen mit therapeutischer Zielsetzung. Psychopharmakologie bezeichnet somit das spezielle Gebiet der Pharmakologie, das sich auf die pharmakologischen Kenntnisse zentralnervös wirksamer Substanzen mit Wirkungen auf die Psyche konzentriert..." T. Elbert & B. Rockstroh (2000). https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/psychopharmakologie/12144 https://www.springermedizin.de/de/psychopharmakotherapie/728144-themenseite/18118010?viewType=StandardTeaserList&collectionId=10863700 74 Psychopharmakologie Psychopharmakologie Wirkungsmechanismen Agonisten Antagonisten 75 Psychopharmakologie Psychopharmakologie Agonisten Verstärkung von Effekten der Neurotransmitter 1. Stimulation der Produktion (z.B Gabe von L-Dopa) 2. Förderung der Ausschüttung 3. Hemmung der Transmitterinaktivierung durch Wiederaufnahme-Hemmung (Re-uptake-Hemmung) oder Hemmung des abbauenden Enzyms (z.B MAO-Hemmer) 4. Direkte Stimulation postsynaptischer Rezeptoren (z.B Nikotin, das nikotinerge Ach-Rezeptoren stimuliert) 76 Psychopharmakologie Psychopharmakologie Antagonisten Schwächung von Effekten der Neurotransmitter 1. Blockade präsynaptischer Rezeptoren 2. Blockade postsynaptischer Rezeptoren (Rezeptorblocker) 77 Psychopharmakologie Psychopharmakologie 78 Psychopharmakologie Psychopharmakologie Antidepressiva Selektive Wiederaufnahme-Hemmer − Selektive Serotonin Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI´s) − Selektive Noradrenalin Wiederaufnahme-Hemmer (NARI´s) Nicht-Selektive Wiederaufnahme-Hemmer − Trizyklische Antidepressiva MAO-Hemmer Etc. Köhler, T. (2013). Medizin für Psychologen und Psychotherapeuten. 3. Auflage. Schattauer: Stuttgart. 79 Psychopharmakologie Psychopharmakologie Neuroleptika Einsatz bei psychotischen Störungen Blockade von postsynaptischen Dopamin-Rezeptoren Artikel Typische Antipsychotika „Krise_der_Psychopharmaka“ − Hauptsächlich D2 Rezeptor-Blockade Atypische Antipsychotika − D2 Rezeptor-Blockade im Zusammenspiel mit anderen Rezeptorsystemen (z.B. 5HT) Köhler, T. (2013). Medizin für Psychologen und Psychotherapeuten. 3. Auflage. Schattauer: Stuttgart. 80 Das war´s Vielen Dank für die Aufmerksamkeit 81

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