Critical Thinking 4/6

Kritisches Denken und Wissenschaft

• Das Kapitel behandelt die Beurteilung von Argumenten und unterscheidet zwischen deduktiv-gültigen, stichhaltigen und schwachen Argumenten.
• Typische Fehler bei der induktiven Argumentation sind: Voreiliges Verallgemeinern, unpassende Erklärungen, irrelevante Schlussfolgerungen, Vernachlässigung von Informationen und Analogiefehler.
• Wissenschaft als Hilfsmittel für kritisches Denken: Das Kapitel erläutert die zentralen Eigenschaften von Wissenschaft, unterscheidet zwischen wissenschaftlicher Tätigkeit, Institution und Ergebnis, und beschreibt wissenschaftliche Kriterien wie Intersubjektivität, Kontrollierbarkeit und rationale Begründung.
• Fünf Ideale der Wissenschaft nach Tetens werden besprochen, ebenso wie wissenschaftstheoretische Positionen wie Konstruktivismus, Realismus, Rationalismus und Empirismus.
• Weitere Themen: Notwendigkeit der Hypothese-Widerlegung, Korrelation, Korrelationkoeffizient nach Bravais-Pearson, Erklärung von Korrelationen und Fehlschlüsse.
• Beurteilung von wissenschaftlichen Quellen: Aktualität, wissenschaftstheoretische Aspekte und Themenbezug werden berücksichtigt. Mehrdeutigkeiten und der Unterschied zwischen vagen und präzisen Begriffen werden analysiert.

Definition von Wissenschaft

• Wissenschaft wird als ein System menschlichen Wissens definiert, das nach spezifischen Kriterien erhoben, gesammelt, aufbewahrt, gelehrt und tradiert wird.
• Wissensgewinnung und die Kriterien/Regeln der Wissensbeschaffung haben sich im Laufe der Geschichte verändert.
• Wissenschaft kann als Tätigkeit, Institution oder Ergebnis der Tätigkeit betrachtet werden.
• Wissenschaftliche Tätigkeit: Systematische Erkenntnisgewinnung, um das Wissen zu erweitern und das Leben zu verbessern (Beschreiben, Erklären, Prognostizieren, Gestalten, Werturteile/Kritik).
• Wissenschaft als Institution: Universitäten, Forschungsinstitute und andere wissenschaftliche Einrichtungen.
• Wissenschaft als Ergebnis: Gesamtheit der Erkenntnisse in einem bestimmten Bereich.

Wissenschaftliche Tätigkeit

• Angewandte Wissenschaft: Methodische Erforschung von grundsätzlichen oder konkreten Fragen/Vorgängen bzgl. ihrer Ursachen und Einordnung in einen Sinnzusammenhang.
• Wissenschaftliche Tätigkeiten müssen einen bestimmten Schwierigkeitsgrad aufweisen und nachprüfbar sowie nachvollziehbar sein.

Historische und moderne Kriterien der Wissenschaftlichkeit

• Unterschiedliche Definitionen und Kriterien der Wissenschaft im Laufe der Geschichte (z.B., Aristoteles, René Descartes, Immanuel Kant).
• Moderne Aspekte: Sprachliche Klarheit, Intersubjektivität, Nachvollziehbarkeit, Begründbarkeit und Selbstreflexivität.
• Formale Bedingungen der Wissenschaftstheorie (Stegmüller).

Ideale der Wissenschaft nach Tetens

• Fünf Ideale der Wissenschaft: Wahrheit, Begründung, Erklärung/Verstehen, Intersubjektivität und Selbstreflexivität.

Wissenschaftstheoretische Ansätze

• Rationalismus, Empirismus, Konstruktivismus und Realismus beschreiben unterschiedliche Wege zur Erkenntnisgewinnung.
• Rationalismus: Fokus auf Vernunft und Verstand.
• Empirismus: Fokus auf sinnliche Wahrnehmung.
• Konstruktivismus: Wirklichkeit als subjektives Konstrukt.
• Realismus: Annahme einer objektiven Realität.

Kritischer Rationalismus und Fallibilismus

• Kritischer Rationalismus (Karl Popper): Wissensgewinnung durch Widerlegung von Hypothesen.
• Fallibilismus: Annahme, dass menschliches Wissen immer vorläufig und möglicherweise fehlerhaft ist.

Hypothesen widerlegen

• Kritisches Denken zielt darauf ab, etablierte Hypothesen zu hinterfragen und zu widerlegen statt sie zu bestätigen.
• Beispiele für Methoden, um Hypothesen zu widerlegen, wie das Kartenexperiment von Pfister.

Korrelation und Kausalität

• Korrelation misst den Zusammenhang zwischen zwei Variablen.
• Korrelationskoeffizienten geben die Stärke und Richtung der Korrelation an (-1 bis +1).
• Korrelation ist keine Kausalität und muss kritisch analysiert werden.
• Beispiele für Fehlschlüsse, die Kausalität unterstellen, aber nur Korrelationen vorliegen.

Beurteilung wissenschaftlicher Quellen

• Wissenschaftliche Quellen müssen kritisch hinterfragt und beleuchtet werden.
• Berücksichtigung von Entstehungszusammenhängen, Manipulationen möglicher Informationen und Fälschungen.
• Beispiele für wissenschaftlichen Betrug (z.B. Koreanischer Forscher).
• Wichtig: Quellen kritisch beurteilen und Vertrauenswürdigkeit prüfen.

Mehrdeutige und vage Formulierungen

• Mehrdeutigkeit: Eine Formulierung hat mehrere mögliche Bedeutungen.
• Vage Formulierung: Eine Formulierung hat keine klare und eindeutige Bedeutung.
• Wichtigkeit der präzisen Definitionen in wissenschaftlichen Kontexten, um Mehrdeutigkeit zu vermeiden und die Kommunikation zu verbessern.

Zusammenfassung

• Wissenschaftliche Zusammenfassung der wichtigsten Punkte wie Wissensdefinition, wissenschaftliche Ansätze und Kriterien.