Wissenschaftliche Publikationen und KI

Integrität und Übereinstimmung mit den Werten der handelnden Person und der Gemeinschaft.

Ein gemeinsamer Wertekodex, der die Struktur und Ziele der wissenschaftlichen Gemeinschaft festigt.

Der Wert, wissenschaftliche Sachverhalte gewissenhaft, ehrlich und präzise zu ermitteln und darzustellen.

Ein grundlegender Grundsatz der wissenschaftlichen Praxis, der die Veröffentlichung wissenschaftlicher Ergebnisse als Resultat gemeinsamer Anstrengungen fordert.

Die Pflicht und das Recht zur Veröffentlichung wissenschaftlicher Ergebnisse, mit Schwerpunkt auf die Bewertung der Ergebnisse.

Die Leitung wissenschaftlicher Einrichtungen trägt die Verantwortung für eine verantwortungsvolle Organisation und die Förderung der wissenschaftlichen Praxis.

Die Leitung wissenschaftlicher Einrichtungen garantiert, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler rechtliche und ethische Standards einhalten können.

Klare und schriftliche Verfahren und Grundsätze für Personalauswahl, Personalentwicklung, Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und Chancengleichheit sind Teil der Rahmenbedingungen.

In wissenschaftlichen Einrichtungen muss eine angemessene Organisationsstruktur geschaffen werden, um die Aufgaben der Leitung, Aufsicht, Qualitätssicherung und Konfliktregelung zu gewährleisten.

Die Gleichstellung der Geschlechter und die Vielfältigkeit („Diversity“) müssen bei Personalauswahl und -entwicklung berücksichtigt werden.

Transparenz und Vermeidung von unbewussten Einflüssen („unconscious bias“) sind essenziell bei den Prozessen der Personalauswahl und -entwicklung.

Es müssen angemessenen Betreuungsstrukturen und -konzepte für den wissenschaftlichen Nachwuchs etabliert werden.

Eine aufrichtige Beratung für die Laufbahn, Karrierewege, Weiterbildungsmöglichkeiten und Mentoring für das wissenschaftliche Personal und Personal im wissenschaftsakzessorischen Bereich sind notwendig.

Bei der Überprüfung und Bewertung von wissenschaftlichen Ergebnissen sollten konkrete fachliche Empfehlungen beachtet werden. Sind diese nicht vorhanden, müssen die Einschränkungen und Gründe für die Nichtbeachtung klar dargelegt werden.

Wissenschaftliche Dokumentationen dürfen nicht manipuliert werden und müssen gegen Fälschungen geschützt sein.

Um die Nachvollziehbarkeit von Forschungsergebnissen zu ermöglichen, sollten Informationen zu Daten, Methoden, Analysen, Hypothese, Zitationen und Quellcode dokumentiert und Dritten zugänglich gemacht werden.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben die Pflicht, ihre Ergebnisse in den wissenschaftlichen Diskurs einzubringen.

In bestimmten Fällen können Ergebnisse aus Gründen des Datenschutzes oder der Sicherheit nicht öffentlich zugänglich gemacht werden.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler entscheiden in eigener Verantwortung über die Veröffentlichung ihrer Ergebnisse. Sie müssen die Gepflogenheiten des jeweiligen Fachgebietes berücksichtigen.

Soll eine Veröffentlichung erfolgen, müssen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Informationen vollständig und nachvollziehbar darlegen. Dies umfasst die Bereitstellung von Daten, Methoden, Materialien und Informationen, sowie der verwendeten Software.

Soll eine Veröffentlichung erfolgen, sollten die Forschungsergebnisse und die zugrunde liegenden Daten, Methoden und Informationen öffentlich zugänglich gemacht werden, soweit dies zumutbar ist.

Die Ombudsstelle ist eine Anlaufstelle für Fragen zur guten wissenschaftlichen Praxis (GWP) und zur Meldung von Verdachtsfällen wissenschaftlichen Fehlverhaltens. Sie bietet Erstberatung, Unterstützung bei der Klärung von Konflikten und die Möglichkeit, ein Verfahren einzuleiten.

Das Ombudsgremium kann ein Verfahren einstellen, wenn sich der Verdacht auf wissenschaftliches Fehlverhalten nicht bestätigt, ein Vergleich zwischen den beteiligten Personen geschlossen wird oder vom Ombudsgremium festgesetzte Auflagen erfüllt werden.

Frühe Sensibilisierung und Einweisung in die GWP, Verbreitung der Ordnung zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis, Ombudspersonen, Regelwerke an den Fachbereichen, regelmäßige Fortbildungen und transparente Gestaltung von wissenschaftlichen Abläufen sind wichtige Maßnahmen zur Prävention von wissenschaftlichem Fehlverhalten.

Open Science Praktiken, wie z. B. Open Data und Open Access, Open Peer Review, Preprints und Pre-Registration tragen zur Transparenz und Nachvollziehbarkeit von Forschungsprozessen bei und können so das Risiko wissenschaftlichen Fehlverhaltens reduzieren.

Frühzeitige Absprachen über die Autorenschaft bei der Verfassung von Manuskripten, dokumentierte Vereinbarungen über Nutzungsrechte an Forschungsdaten und -ergebnissen sowie ein regelmäßiger Austausch bei Betreuungsverhältnissen fördern die Klarheit und Transparenz in der Forschung.

Wenn eine Kollegin Daten nutzen möchte, die Sie aufwändig gesammelt haben, sollten Sie zunächst die Nutzungsrechte klären und die Einverständniserklärung der Kollegin einholen. Sie sollten auch transparent über die Verwendung der Daten in Publikationen kommunizieren.

Wenn Sie Zweifel an der Forschungsarbeit eines Kollegen haben, sollten Sie zunächst die Situation selbständig klären versuchen. Wenn dies nicht funktioniert, können Sie sich an die Ombudsstelle wenden.

Künstliche Intelligenz (KI) stellt bestehende Regeln für gute wissenschaftliche Praxis im DFG-Kodex nicht in Frage, sondern erfordert ihre Anpassung.

Der Einsatz von KI-Systemen in der Forschung erfordert eine genaue Betrachtung, welche persönlichen Leistungen eines Forschenden zur Autorschaft berechtigen.

Die Entscheidung, wer als Autor eines Forschungsartikels gilt, wird durch den Einsatz von KI-Systemen komplexer.

Es ist wichtig, den Einsatz von KI-Systemen in Forschungsprojekten konsequent zu berücksichtigen.

Eine Neuinterpretation der Regeln guter wissenschaftlicher Praxis unter Einbeziehung von KI-Systemen ist notwendig.

Die Bedeutung der Autorenschaft liegt in der Teilhabe, Urheberschaft von geistigen Leistungen und deren Anerkennung. Sie beinhaltet die Verantwortung für den Inhalt, die positive Resonanz, die Reputation und den (beruflichen) Erfolg.

Die Nutzung von KI in der wissenschaftlichen Arbeit wirft Fragen der Leistungszurechnung und -anerkennung auf. Eine Publikation mit KI-generierten Inhalten stellt die Frage nach der Authentizität und dem Beitrag des menschlichen Autors.

Die Entscheidung über die Autorenreihenfolge sollte transparent und gerecht sein, basierend auf dem Beitrag jedes Mitglieds zum gesamten Projekt. Dabei sollten die individuellen Beiträge, die Zeit und die spezifischen Verantwortlichkeiten berücksichtigt werden.

Wenn Daten von anderen Forschenden benötigt werden, ist es wichtig, eine klare Vereinbarung zu treffen, unter welchen Bedingungen die Daten verwendet werden. Hierbei sollten die Rechte des Datenproduzenten, die Nutzungsrechte und die Veröffentlichungspläne berücksichtigt werden.

Die Nutzung von KI in der wissenschaftlichen Arbeit kann zu einem „fahlen Beigeschmack“ in Bezug auf die Autorenschaft führen. Die Frage, ob KI-generierte Inhalte als „originale“ Arbeit betrachtet werden können, ist noch nicht vollständig geklärt.

Die Nutzung von KI in der wissenschaftlichen Arbeit bringt neue Herausforderungen für die wissenschaftliche Integrität. Die Frage nach der Authentizität und der angemessenen Nutzung von KI-generierten Inhalten muss geklärt werden.

Die Nutzung von KI in der wissenschaftlichen Arbeit sollte transparent erfolgen und das Potenzial von KI zur Unterstützung der menschlichen Kreativität und Forschung genutzt werden, ohne das Konzept der wissenschaftlichen Autorschaft zu verfälschen.

Die Zukunft der wissenschaftlichen Authentizität in Zeiten der KI ist ungewiss. Die kontinuierliche Debatte über die ethische Nutzung von KI in der akademischen Welt ist notwendig.