Suizid und Selbstverletzung: Aktuelle Fragen
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Questions and Answers

Innerhalb welchen Zeitraums nach einem ersten Suizidversuch ist die Wahrscheinlichkeit eines erneuten Versuchs am höchsten?

  • Innerhalb von zwölf Monaten
  • Innerhalb von zwei Jahren
  • Innerhalb von sechs Monaten (correct)
  • Innerhalb von drei Monaten
  • Welcher Prozentsatz von Personen, die einen Suizidversuch unternehmen, wiederholt diesen innerhalb des ersten Jahres?

  • 10%
  • 5%
  • 20%
  • 15% (correct)
  • Welche der folgenden Aussagen beschreibt die Häufigkeit von Suizidversuchen und vollendeten Suiziden zwischen Männern und Frauen am genauesten?

  • Frauen versuchen dreimal häufiger Suizid als Männer, während Männer dreimal häufiger Suizid begehen als Frauen. (correct)
  • Männer versuchen dreimal häufiger Suizid als Frauen, während Frauen dreimal häufiger Suizid begehen als Männer.
  • Frauen versuchen dreimal häufiger Suizid als Männer und begehen auch häufiger Suizid.
  • Männer versuchen dreimal häufiger Suizid als Frauen und begehen auch häufiger Suizid.
  • Welche Suizidmethode wurde im Jahr 2007 bei 10- bis 20-Jährigen am häufigsten angewandt?

    <p>Erhängen</p> Signup and view all the answers

    Was war die Hauptreaktion auf die Veröffentlichung von Goethes 'Die Leiden des jungen Werther' hinsichtlich der Suizidprävention?

    <p>Ein Verbot der Verbreitung des Buches in Leipzig.</p> Signup and view all the answers

    Welche Aussage über die Prävalenz von Selbstverletzung in klinischen Inanspruchnahmepopulationen trifft laut den angegebenen Studien zu?

    <p>Die Prävalenz variiert, liegt aber in der Regel zwischen 40% und 60%.</p> Signup and view all the answers

    Welche Schlussfolgerung kann basierend auf den Informationen von Plener et al. (2015) über die Rolle der Jugend in Bezug auf selbstverletzendes Verhalten gezogen werden?

    <p>Die Jugend ist eine Phase, in der selbstverletzendes Verhalten seinen Höhepunkt erreicht.</p> Signup and view all the answers

    Was wird in Bezug auf den Zusammenhang zwischen Selbstverletzung und Psychopathologie laut Brunner, Kaess et al. (2014) ausgesagt?

    <p>Selbstverletzung kann als ein Risikofaktor für die Entwicklung psychischer Störungen betrachtet werden.</p> Signup and view all the answers

    Welche Aussage beschreibt die Ergebnisse der Studie von Koenig, Kaess (2017) zum Zusammenhang zwischen Selbstverletzung und Suizidversuchen am genauesten?

    <p>Eine deutliche Minderheit (weniger als 10%) der Studienteilnehmer hatte in der Vergangenheit einen Suizidversuch unternommen.</p> Signup and view all the answers

    Welche Hypothese wird bezüglich der Funktion von nicht-suizidaler Selbstverletzung (NSSV) als Regulationsmechanismus vorgeschlagen?

    <p>NSSV wird als dysfunktionale Methode zur Regulierung von Gefühlen angesehen.</p> Signup and view all the answers

    Welches der folgenden Verhaltensweisen könnte ein Warnzeichen für eine Suizidgefährdung im Kindes- und Jugendalter sein?

    <p>Ein unerwarteter Rückzug von Freunden und eine Zunahme von Isolation.</p> Signup and view all the answers

    Wie sollte man sich verhalten, wenn man mit einem Jugendlichen über mögliche Suizidgedanken spricht?

    <p>Die Suizidgedanken ernst nehmen und konkret nachfragen, z.B. ob es Pläne gibt.</p> Signup and view all the answers

    Was bedeutet es, wenn ein zuvor depressiver Jugendlicher plötzlich eine gehobene Stimmung zeigt?

    <p>Es könnte ein Warnzeichen für eine bevorstehende Suizidhandlung sein.</p> Signup and view all the answers

    Welche Aussage sollte man NICHT verwenden, wenn man mit einer suizidgefährdeten Person spricht?

    <p>„Sich umbringen ist ja schrecklich.“</p> Signup and view all the answers

    Was sollte man tun, wenn ein Jugendlicher sich nicht deutlich von Suizidgedanken distanzieren kann?

    <p>Einen Kinder- und Jugendpsychiater (KJP) einschalten, auch gegen den Willen des Betroffenen.</p> Signup and view all the answers

    Warum ist es wichtig, bei einem Verdacht auf Suizidgefährdung zuerst mit einer Kollegin oder dem Schulleitungsteam zu sprechen?

    <p>Um Unterstützung zu erhalten und gemeinsam die Situation einzuschätzen und adäquat zu handeln.</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Handlungen kann ein Anzeichen für eine geplante Suizidhandlung sein?

    <p>Die Person beschäftigt sich gedanklich mit Suizidmethoden und plant diese.</p> Signup and view all the answers

    Was sollte man nicht tun, wenn ein Patient bagatellisierende Äußerungen verwendet?

    <p>Diese Äußerungen als Zeichen dafür sehen, dass es dem Patienten gut geht.</p> Signup and view all the answers

    Welches der folgenden Symptome ist kein diagnostisches Kriterium für die Borderline-Persönlichkeitsstörung gemäß DSM-5?

    <p>Emotionale Stabilität</p> Signup and view all the answers

    Welche Aussage über die Diagnostik der Borderline-Persönlichkeitsstörung ist korrekt?

    <p>Es gibt kein Mindestalter für die Diagnose.</p> Signup and view all the answers

    Wie lange müssen die Symptome einer Borderline-Persönlichkeitsstörung mindestens konstant auftreten, um eine korrekte Diagnose zu stellen?

    <p>Mindestens zwei Jahre</p> Signup and view all the answers

    Was beschreibt die affektive Instabilität bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung am besten?

    <p>Episodische Niedergeschlagenheit, Reizbarkeit oder Angst</p> Signup and view all the answers

    Welches Verhalten fällt unter die Impulsivität bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung?

    <p>Rücksichtsloses Autofahren</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Aussagen zur Therapie der Borderline-Persönlichkeitsstörung ist falsch?

    <p>Eine Therapie hat keinen Einfluss auf die Beziehungsgestaltung.</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Punkte ist kein charakteristisches Merkmal einer identitätsstörung bei Borderline-Persönlichkeitsstörung?

    <p>Starke Durchsetzung des eigenen Selbstbildes</p> Signup and view all the answers

    Study Notes

    Selbstverletzung, Suizidalität, Borderline-Persönlichkeitsstörung, Dialektisch-Behaviorale Therapie

    • Nicht-suizidales selbstverletzendes Verhalten (NSSV) ist ein freiwilliges und direktes Zerstören von Körpergewebe ohne suizidale Absicht.
    • Repetitives Verhalten, das nicht sozial akzeptiert ist.
    • Kann zu kleinen und moderaten Schädigungen führen.

    Definition von NSSV

    • Freiwillige und direkte Zerstörung des Körpergewebes.
    • Ohne suizidale Absicht.
    • Nicht sozial akzeptiert.
    • Repetitiv.
    • Führend zu kleinen bis moderaten Schädigungen.

    Formen von NSSV mit Anteilen

    • Schneiden/Ritzen (97,6% Gesamt, 97,2% weiblich, 100% männlich).
    • Kratzen (76,2%, 77,8%, 66,7%).
    • Schlagen (66,7%, 69,4%, 50,0%).
    • Ausreißen von Haaren (57,1%, 66,7%, 0%).
    • Beißen (54,8%, 61,1%, 16,7%).
    • Störung der Wundheilung (50,0%, 52,8%, 33,3%).
    • Kopfschlagen (47,6%, 50,0%, 33,3%).
    • Nagelbeißen/ -verletzungen (45,2%, 47,2%, 33,3%).
    • Verbrennen (45,2%, 47,2%, 33,3%).
    • Durchstechen von Körperteilen (31,0%, 33,3%, 16,7%).
    • Stechen mit Nadeln (26,2%, 30,6%, 0%).
    • Versuche, sich die Knochen zu brechen (14,3%, 16,7%, 0%).

    Prävalenz/ Häufigkeit von NSSV

    • Weltweit 17-18% Jugendliche und 5,5% Erwachsene.
    • 25-35% der Jugendlichen in Deutschland geben NSSV an.
    • 12,25% repetitives NSSV (mind. 5x im Jahr) in Deutschland.
    • Deutschland Platz 2 von 11 Ländern.
    • Deutlich höhere Rate von weiblichen Jugendlichen im Vergleich zu anglo-amerikanischen Raum (55% vs. 42%).
    • Höchste Rate zwischen 14-16 Lebensjahren.
    • Prävalenz in klinischer Inanspruchnahmepopulation 40-60%.

    Selbstverletzung und Psychopathologie

    • Selbstverletzung ist ein Hochrisikomarker für die Entwicklung psychischer Störungen.
    • NSSV als dysfunktionale Regulation von Gefühlen.
    • Berichterstattung von Suiziden erhöht die Selbstmordrate.

    Funktionen von NSSV

    • Lerntheoretische Modelle (sozial vermittelte Verstärkung, automatische Verstärkung).
    • Modell der Erfahrungsvermeidung.

    Risikofaktoren von NSSV

    • Biologische Faktoren (z.B. Störungen der Opioidsysteme, Schmerzempfinden).
    • Soziodemografische Faktoren (z.B. Jugendalter, Geschlecht, Arbeitslosigkeit, NSSV in der Familie).
    • Biografische Belastungen in der Kindheit (Psychische/Gesundheitsprobleme in der Familie, Instabile Beziehungen, Vernachlässigung, Misshandlung, sexueller Missbrauch).
    • Soziokulturelle Faktoren (Mobbing, Social Media).

    Behandlung von NSSI

    • Klare Absprachen zum Vorgehen bei Suizidalität.
    • Aufbau einer Behandlungsmotivation.
    • Psychoedukation.
    • Identifikation auslösender und aufrechterhaltender Faktoren.
    • Vermitteln alternativer Handlungs- und Konfliktlösestrategien.
    • Leitliniengerechte Mitbehandlung komorbider Störungen.

    Suizidalität

    • Definition 1: Willentliche Beendigung des Lebens im Bewusstsein der Irreversibilität.
    • Definition 2: Suizidgedanken (Gedanken eigene Leben durch entsprechendes Verhalten zu beenden), Suizidplan (konkretes Verhalten zum Tod).

    Häufigkeit von Suiziden

    • Alle 53 Minuten stirbt in Deutschland eine Person am Suizid.
    • 15% der depressiven Erwachsenen suizidieren sich (Kindes- und Jugendalter 1,8%).
    • Suizidversuche und Suizidalität sind in dem Altersbereich stärker und schwer zu erkennen.

    Suizidmethoden (10-20-Jährige 2007)

    • Erhängen: 243 Fälle
    • Sich werfen/legen: 132 Fälle
    • Stürze: 97 Fälle
    • Vergiftung: 60 Fälle
    • Erschießen: 14 Fälle
    • Ertränken: 5 Fälle
    • Sonstige: 29 Fälle

    Werther-Effekt

    • Nach Veröffentlichung von Goethes Buch "Die Leiden des jungen Werthers" wurde eine Selbstmordwelle beobachtet.
    • Stadtrat von Leipzig verbot die Verbreitung des Werks.

    Medien und Suizid

    • Berichterstattung über Suizide kann die Selbstmordrate erhöhen.
    • Wichtig ist Zurückhaltung und Vermeidung von Detailberichten über die Methode der Selbsttötung.
    • Keine Glorifizierung des Suizids, Strategien und Hilfsangebote thematisieren.

    Richtlinien für die Medien

    • Vereinfachende Erklärungen vermeiden.
    • Wiederholte Berichte vermeiden.
    • Sensationelle Aufmachung verhindern.
    • Details der Suizidmethode unterlassen.
    • Suizid nicht als Mittel zum Zweck darstellen.

    Warnzeichen für Suizid (Jugendliche)

    • Vorangegangene Suizidabsichten, konkrete Versuche.
    • Vernachlässigung des Aussehens.
    • Verschenken von persönlichen Gegenständen.
    • Starke Beschäftigung mit dem Tod (Zeichnungen, Briefe, Gedichte)
    • Offene oder indirekte Suizidgedanken ("ohne mich seid ihr besser dran").

    Umgang mit suizidalen Patient*innen

    • Ernst nehmen
    • Genau nachfragen
    • Fragen, was den Patienten am Leben erhält
    • Nicht bagatellisieren
    • Bei Bedarf Fachkräfte einschalten.

    Borderline-Persönlichkeitsstörung

    • Kriterien (DSM-5)
    • Verzweifeltes Bemühen, Alleinsein zu vermeiden.
    • Instabile Beziehungen (Idealisierung, Abwertung).
    • Identitätsstörung (instabiles Selbstbild).
    • Impulsivität (z.B. Geld, Sex, Drogen).
    • Wiederkehrende Suiziddrohungen, Selbstverletzungen.
    • Affektive Instabilität (extreme Stimmungsschwankungen).
    • Chronisches Gefühl der Leere.
    • Unangemessene Wut und Schwierigkeiten, Wut zu kontrollieren.
    • Übergehende paranoide Vorstellungen oder schwere dissoziative Symptome.

    BPS - Epidemiologie und Verlauf

    • 0.9%-3.2% Prävalenz (12-23 Lebensjahre).
    • Hohe Komorbidität.
    • Mittlere Remissionsrate von 60%.
    • Prospektive Suizidrate 2-6%.
    • Mortalität auch ohne Suizid 14%.

    Störungen der Affektregulation (AWP 2019)

    • Familiäres Umfeld (sozioökonomischer Status, Bindung, Psychopathologie Elternteil, Trauma, Misshandlung).
    • Neurobiologische Faktoren (z.B. Volumen OFC).

    Prävention und Psychotherapie

    • Hohe Kosten (5 Mrd. Euro jährlich).
    • Früherkennung und -behandlung (emotionale Instabilität, psychische Erkrankungen).
    • Stufen-Stadienmodelle für die Prävention.
    • Psychotherapie (DBT-A, MBT-A).
    • Stepped-Care-Treatment (Krisenintervention, stationäre/teilstationäre Behandlung, ambulantes Netzwerk).

    Krisenmanagement

    • Schritt 1: Krisencharakter und Fremdgefährdung ausschließen.
    • Schritt 2: Differenzierte Diagnostik.
    • Schritt 3: Ambulante Behandlung planen und Commitment sichern.

    Probleme in der Psychotherapie

    • Dropout-Rate (20-36% bei störungsspezifischen Verfahren, 36-72% im klinischen Alltag).
    • Geringe Wirksamkeitsunterschiede.
    • Schwierigkeiten beim Einbezug der Familie.
    • Versorgungssituation.

    Dialektisch-Behaviorale Therapie (DBT)

    • Entwicklung und Zielsetzung.
    • Standardbausteine.
    • Stadienkonzept.
    • Skills.

    Zusammenfassung

    • Die Präsentation bietet umfassende Informationen über NSSV, Suizidalität, Borderline-Persönlichkeitsstörungen und zugehörige Behandlungen und Prävention.

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