Sprachentwicklung und -störungen

Choose a study mode

Play Quiz
Study Flashcards
Spaced Repetition
Chat to Lesson

Podcast

Play an AI-generated podcast conversation about this lesson
Download our mobile app to listen on the go
Get App

Questions and Answers

Welche der folgenden Methoden wird typischerweise verwendet, um die Aufmerksamkeitslenkung von Babys in einer kontrollierten Umgebung zu untersuchen?

  • Die Durchführung von ausführlichen Interviews mit den Eltern über die sprachliche Entwicklung des Babys.
  • Das Präsentieren von visuellen oder auditiven Reizen, um die Kopfdrehung des Babys zu beobachten. (correct)
  • Die Analyse von MRT-Bildern des Gehirns von Babys während der Interaktion mit ihren Eltern.
  • Die Beobachtung von Babys in natürlichen Spielgruppen ohne Intervention.

Warum sind wiederholte Teilnahmen von Babys an Forschungsstudien (z.B. zwei Teilnahmen) wichtig?

  • Um die Belastung für die Babys zu minimieren und ethische Standards einzuhalten.
  • Um sicherzustellen, dass die Babys die Anweisungen der Forscher besser verstehen und befolgen.
  • Um den Eltern die Möglichkeit zu geben, sich besser mit dem Forschungsprozess vertraut zu machen.
  • Um die Konsistenz und Reliabilität der gesammelten Daten über einen längeren Zeitraum zu gewährleisten. (correct)

Welche der folgenden Ursachen kann nicht zu Sprach- und Sprechstörungen führen?

  • Strukturelle Veränderungen im Gehirn, sichtbar auf MRT-Bildern.
  • Eine Infektion wie Meningitis oder Enzephalitis.
  • Regelmäßiges Vorlesen durch die Eltern. (correct)
  • Ein Unfall, der das Gehirn schädigt.

Wie können MRT-Bilder zur Erforschung von Sprachstörungen beitragen?

<p>Sie zeigen strukturelle Veränderungen im Gehirn, die mit Sprachstörungen in Verbindung stehen könnten. (B)</p> Signup and view all the answers

Was versteht man im Kontext von Sprachstörungen unter einem 'Neologismus'?

<p>Die Bildung eines neuen, nicht existierenden Wortes, wenn man ein bekanntes Wort nicht abrufen kann. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Art von Fehler liegt vor, wenn eine Person ein Phonem in einem Wort weglässt oder durch ein anderes ersetzt?

<p>Ein phonologischer Fehler. (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist die wahrscheinlichste Ursache, wenn eine Person zwei Wörter kombiniert, die semantisch ähnlich sind?

<p>Eine Strategie zur Kompensation von Wortfindungsschwierigkeiten. (A)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet der Begriff 'artikulatorische Suchbewegung' im Kontext von Sprachstörungen?

<p>Eine kurze Pause oder ein Zögern beim Sprechen, oft begleitet von Versuchen, das richtige Wort zu finden. (A)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Klassisches Setting

Ein klassisches Setting in der Babyforschung, bei dem sich nur das Baby und ein Elternteil im Raum befinden.

Kopfdrehung-Methode

Das Kind wird darauf trainiert, den Kopf zu drehen, um Aufmerksamkeit auf einen Stimulus (z.B. von links) zu richten.

Studienteilnahme

Babys nehmen zweimal an der Studie teil.

Kombinierte Störungen

Sprach- und Sprechstörungen können gleichzeitig auftreten.

Signup and view all the flashcards

Ursachen von Sprachstörungen

Sprachstörungen können durch Schädel-Hirn-Trauma oder Krankheiten wie Meningitis und Enzephalitis verursacht werden.

Signup and view all the flashcards

MRT-Erkennung

Veränderungen, die durch Sprachstörungen verursacht wurden, können auf MRT-Bildern des Gehirns sichtbar sein.

Signup and view all the flashcards

Hesitation

Eine kurze Pause oder ein Zögern im Sprechen.

Signup and view all the flashcards

Phonem-Fehler

Das Ersetzen oder Auslassen von einzelnen Phonemen in Wörtern.

Signup and view all the flashcards

Study Notes

Organisatorisches

  • Die Klausur findet am Donnerstag, den 13. Februar 2025 im Audimax statt und dauert 90 Minuten.
  • Es wird empfohlen, um 15:15 Uhr vor dem Audimax zu sein.
  • Für die meisten Studien fehlt noch die Einladung zur individuellen Teilnahme.
  • Die Studie besteht aus zwei Teilen.
  • Einladungen sind teilweise versendet, der Rest folgt bald.

Methoden der Babyforschung

  • Head-Turn-Preference-Procedure (Kopfwendungsmethode)
  • High-Amplitude-Sucking-Procedure (Methode des verstärkten Saugens)

Head-Turn-Preference-Procedure (Grundlegende Informationen)

  • Methode der Säuglings- und Kleinkindforschung
  • Erfasst das Interesse eines Kindes an einem sprachlichen Stimulus.
  • Anwendbar ab etwa 4 Monaten, sobald der Säugling den Kopf selbstständig drehen kann.
  • Geeignet bis ca. 24 Monate zur Erforschung des Erlernens komplexer sprachlicher Strukturen.

Head-Turn-Preference-Procedure (Klassischer Fall)

  • Unabhängige Beobachter (einer oder mehrere) tragen Kopfhörer, um Objektivität zu gewährleisten.
  • Einsatz einer Kamera zur Aufzeichnung für spätere Auswertung.

Head-Turn-Preference-Procedure (Funktionsweise)

  • Der Versuchsaufbau beinhaltet Lautsprecher, die seitlich vom Kind angebracht sind.
  • Im Raum befinden sich nur das Baby und ein Elternteil, um die Aufmerksamkeit nach vorne zu lenken.
  • Lichter werden ausgestellt, dann erfolgt ein Stimulus von rechts oder links.

Head-Turn-Preference-Procedure (Details)

  • Ein neutraler Versuchsraum wird verwendet.
  • Das Kind sitzt auf dem Schoß der Bezugsperson.
  • Die Bezugsperson trägt Kopfhörer und eine Sonnenbrille, um Beeinflussung zu vermeiden.

Gegenstand der Untersuchung (Kuhl et al., 2006)

  • Hypothese: Sprachliche Erfahrung verändert die phonematische Wahrnehmung (z.B. Englisch: th, Spanisch: ñ).
  • Zentrale Frage: Wann verändern sich phonematische Differenzierungsmuster von universal zu sprachspezifisch?
  • Wodurch wird diese Veränderung motiviert?
  • Schwerpunkt: Rezeption von Vokalen bei 6 Monate alten Säuglingen aus den USA und Japan.

HT-Design (Kuhl et al., 2005) - Conditioned Head Turn Technique

  • Antrainieren, dass Kind Kopf dreht
  • Das Kind sitzt auf dem Schoß des Elternteils.
  • Rechts vom Kind befindet sich ein Assistent mit einem Spielzeug, um die Aufmerksamkeit des Kindes zu erregen.
  • Links vom Kind ist ein Lautsprecher mit einem mechanischen Spielzeug angebracht.
  • Reinforcement: Verstärkung erfolgt durch Aktivierung des Spielzeugs.
  • In der Trainingsphase lernen Babys die Kopfwendereaktion beim Wechsel auf Nicht-Prototypen.

Testung der Phonematischen Differenzierung (Kuhl et al., 2005)

  • Methode: Konditionierte HT-Aufgabe.
  • Das Kind sitzt auf dem Schoß des Elternteils.
  • Rechts vom Kind befindet sich ein Assistent mit dem Spielzeug.
  • Links vom Kind ist ein Lautsprecher mit einem mechanischen Spielzeug als "Reinforcer" angebracht.
  • Der Experimentleiter beobachtet die Reaktionen des Kindes auf einem Videomonitor im Kontrollraum, ohne die Stimuli zu hören.
  • Bias-Kontrolle: Eltern sowie Assistent tragen Kopfhörer mit Musik.
  • Trainingsphase

HP-Design (Kuhl et al., 2005)

  • Die HP-Prozedur besteht aus zwei Phasen: Konditionierung und Testung.
  • Konditionierung: Nur Change-Trials: Babys lernen die Assoziation zwischen Target-Laut und visueller Verstärkung (Spielzeug).
  • Ende nach 3 richtigen HT-Reaktionen, Konditionierungs-Kriterium im Laufe von 60 Trials erreicht.
  • Testung: Change-Trials und Control-Trials (n = 30).
  • Change-Trial: Hintergrund-Laut wechselt mit dem Target-Laut.
  • Verstärkung der HT-Reaktion durch Spielzeug.
  • Control-Trials: nur Hintergrund-Laut.

Conditioned Head Turn Technique

  • Technik des konditionierten Kopfwendens.
  • 32 US-Babys / 32 japanische Babys.
  • Einige Babys konnten die Aufgabe nicht abschließen (Weinen, Experimentfehler, Nichterscheinen).
  • Stimuli: /ra/ und /la/ Silben.
  • 30 Aufgaben pro Baby.

Phonematische Differenzierung bei Säuglingen (Kuhl et al., 2006)

  • Säuglinge zeigen universale phonematische Differenzierung.
  • Sie nehmen phonematische Kontraste aller Sprachen unabhängig von ihrer Muttersprache wahr.
  • Bei Erwachsenen ist diese Fähigkeit reduziert, nur muttersprachliche Kontraste werden wahrgenommen.
  • Kontrast zwischen /l/ und /r/ wird von japanisch lernenden Säuglingen (noch) wahrgenommen.

Neural-Commitment-Mechanismus (Kuhl et al., 2005)

  • Native-Language-Magnet-Theorie: früher Erwerb phonetischer Eigenschaften verändert Perzeption.
  • Neural-Commitment-Mechanismus (NLNC): Säuglinge verpflichten sich den akustischen Eigenschaften der muttersprachlichen Phoneme.
  • NLNC fördert den Erwerb der Muttersprache, bremst aber den Erwerb alternativer phonetischer Muster.

Ergebnisse (Kuhl et al., 2005)

  • Hypothese bestätigt:
  • Erfahrung mit der Muttersprache verändert die phonematische Wahrnehmung im Alter zwischen 6 und 9 Lebensmonaten.

Head-Turn-Preference-Procedure (Vor- und Nachteile)

  • Vorteile: Nicht invasiv, objektiv (Beobachter/Kamera), keine Stresssituation, einfach durchzuführen (wenige technische Mittel).
  • Nachteile: Hauptsächlich für auditive Stimuli gedacht, Laborsituation (keine Mobilität).

High-Amplitude-Sucking-Procedure (Grundlegende Informationen)

  • Sie ist eine Methode der Säuglings- und Neugeborenen-Forschung.
  • Sie erfasst das Interesse des Kindes an einem sprachlichen Stimulus.

High-Amplitude-Sucking-Procedure (Versuchsaufbau)

  • Das Kind sitzt in einem Kindersitz und saugt an einem Schnuller mit Druckmessgerät.
  • Ein auditiver Stimulus wird in Abhängigkeit von der Saugrate präsentiert.

High-Amplitude-Sucking-Procedure (Ablauf)

  • Durchschnittliche Saugrate wird vor dem Experiment ermittelt.
  • Ein gleich bleibender Stimulus wird jedes Mal präsentiert, wenn das Kind stark saugt (High Amplitude Suck).
  • Das Kind lernt schnell, dass es die Kontrolle über den Stimulus hat.
  • Es verliert das Interesse und Anpassungen des Stimulus erfolgen.

High-Amplitude-Sucking-Procedure (Vor- und Nachteile)

  • Vorteile: Nicht invasiv, nutzt natürliches Verhalten (Saugen), objektiv (messbare Saugrate).
  • Nachteile: Laborsituation, keine Mobilität, ungewöhnliche technische Apparate.

Sprachstörung vs. Sprechstörung

  • Sprachstörung: Betrifft die Verarbeitung, Erzeugung und den Zugriff auf sprachliche Information. Fokus liegt auf dem sprachlichen System und Beeinträchtigung des Sprachaufbaus.
  • Sprechstörung: Betrifft primär die motorische Erzeugung von Lauten, Fokus liegt auf der Artikulation.
  • Sprach- und Sprechstörungen können gemeinsam auftreten.

Definition Aphasie

  • Aphasien sind zentral bedingte Störungen der Sprache, die nach abgeschlossenem Spracherwerb aufgrund einer erworbenen Hirnschädigung auftreten.

Beschreibung Aphasie

  • Leistungen auf allen sprachlichen Ebenen beeinträchtigt sein.
  • Keine visuelle Störung, Sprechstörung, Intelligenzstörung oder Gedächtnisstörung.
  • Auch das nicht-sprachliche verhalten der Patienten ist betroffen.

Sprachareal

  • Sprachareal (KEIN „Sprachzentrum").
  • Broca und Wernicke Areale/Regionen.
  • Sprachverarbeitung findet auch außerhalb dieser Strukturen statt.
  • Zentrum Areal Netzwerk.

Broca und Wernicke Regionen als Brodmann Areale

  • Broca: BA 44 & 45 - gyrus frontalis inferior
  • Wernicke: BA 22: gyrus superior temporal posterior
  • Broca/Wernicke: in der Regel in der linken Hemisphäre (97%).

Symptome Aphasie (lexikalisch-semantische Ebene)

  • Wortfindungsstörungen: Pausen, Hesitationen, Umschreibungen.
  • Semantische Paraphasien: Ersetzen von Wörtern durch bedeutungsähnliche Wörter.
  • Semantischer Jargon: Verwendung von sinnlosen, aber ähnlich klingenden Wörtern.

Symptome Aphasie (syntaktisch-morphologische Ebene)

  • Überblendungen / Verschränkungen: Verschmelzung von zwei ähnlichen Ausdrücken.
  • Pivot-Konstruktionen: Verwendung von einfachen Satzstrukturen und Wiederholung von Satzteilen.
  • Fehlerhafte Verwendung von Präfixen/Suffixen/Flexionen.

Symptome Aphasie (phonologische Ebene)

  • Probleme bei der Auswahl von Phonemen: Additionen, Substitutionen, Elisionen, Metathesen.
  • Phonemische Paraphasien: Austausch von Phonemen.
  • Formale Paraphasien
  • Jargon: Flüssige Sprachproduktion ohne Sinn für Zuhörer.

Symptome Aphasie (weitere Symptome)

  • Neologismen: Wortneuschöpfungen (phonematisch, abstrus, semantisch).
  • Kontaminationen: Verschmelzung von Wörtern.
  • Perseverationen: Wiederholung von Wörtern.
  • Automatismen: Automatische Äußerungen.
  • Echolalien: Wiederholen von Äußerungen des Gesprächspartners.

Demenz (Allgemein)

  • Demez ist ein Oberbegriff für Erkrankungsbilder, die mit einem Verlust der geistigen Funktionen einhergeht.
  • Dazu gehören Denken, Erinnern, Orientierung und Verknüpfen von Denkinhalten, die dazu führen, dass alltägliche Aktivitäten eingeschränkt werden.

Demenz (Allgemeiner Hintergrund)

  • Die Alzheimer-Krankheit ist eine fortschreitende, unheilbare Gehirnstörung.
  • Symptome umfassen Gedächtnisverlust, Verwirrtheit, Beeinträchtigung der Urteilsvermögens.
  • Sie verläuft immer tödlich und ist die häufigste Form irreversibler Demenz.

Demenz (Epidemiologie)

  • Rund 60% aller Demenzen sind Alzheimer.
  • Weltweit sind 15 Millionen Menschen betroffen, in Deutschland 1,2 Millionen.
  • Die Zahl der Alzheimer-Kranken steigt mit zunehmender Lebenserwartung.

Geschichte zur Forschung der Krankheit

  • Alois Alzheimer: Deutscher Psychiater und Neuropathologe (1864-1915).
  • 1907: Veröffentlichung „Über eine eigenartige Erkrankung der Hirnrinde".

Neurologische Grundlagen

  • Zwei pathologische Kennzeichen der Alzheimer-Krankheit: Fibrillen & Amyloide Plaques.

Symptome und Krankheitsverlauf (Anfangsstadium)

  • Betroffene entwickeln Strategien zu kompensieren.
  • Erste geistige Defizite, Vergesslichkeit und zeitliche Orientierungsschwierigkeiten.

Symptome und Krankheitsverlauf (Mittelschweres Stadium)

  • Zunehmender Verlust der geistigen Fähigkeiten und eingeschränkte,desorientiertheit.
  • Desorientierung (Zeit und Ort).
  • Sprachstörungen.

Symptome und Krankheitsverlauf (Schweres Stadium)

  • Verlust der Alltagskompetenz mit völliger Pflege, mangelnde Orientierung.
  • Sprachzerfall
  • Inkontinenz.

Sprachliche Symptomatik (Überblick)

  • Sprachverständnis ist eingeschränkt.
  • Verwendung von Leerformeln und Umschreibungen.
  • Mehrdeutigkeit und kontextueller Rückbezug problematisch.

Ausgewählte Symptome

  • Lexik: Kleinerer Wortschatz und Wortfindungsstörungen.
  • Grammatik & Syntax : Geringe syntaktische Komplexität.
  • Orthographie: Rechtschreibfehler.

Weitere Störungen

  • Dyslexie: Lesestörung (Schlaganfall, Aphasie)
  • Dysgraphie: Schreibstörung (Schlaganfall, Aphasie)
  • Dysphagie:Schluckstörung (Schlaganfall/Traumta) usw...

Modulprüfung / Klausur

  • Die Klausurzeit beträgt 1,5 Stunden (15: 30-17:00)
  • Die Klausur wird hauptsächlich in Multiple Choice abgefragt.
  • Aber es wird auch offene Aufgaben geben.

Studying That Suits You

Use AI to generate personalized quizzes and flashcards to suit your learning preferences.

Quiz Team

More Like This

Die Geschichte der deutschen Sprache
8 questions
Sprachentwicklung und Komponenten
35 questions
Sprachentwicklung im frühen Kindesalter
41 questions
Use Quizgecko on...
Browser
Browser