Soziale Wahrnehmung und Attributionsfehler

Sozialpsychologie ist ein Teilgebiet der Psychologie, das untersucht, wie die tatsächliche oder vorgestellte Präsenz anderer Menschen unser Denken, Fühlen und Handeln beeinflusst.

Die Soziologie untersucht Gesellschaften und deren Strukturen, während die Sozialpsychologie sich auf individuelle Prozesse in sozialen Situationen konzentriert.

Die Sozialpsychologie betont, dass unser Verhalten stärker von der Situation beeinflusst wird, in der wir uns befinden, als von unseren persönlichen Eigenschaften.

Die Sozialpsychologie arbeitet an der Schnittstelle zwischen Persönlichkeitspsychologie und Soziologie, indem sie individuelle Unterschiede und gesellschaftliche Einflüsse auf unser Verhalten betrachtet.

Vorurteile sind vorgefasste Meinungen über Personen oder Gruppen, die oft auf Stereotypen basieren und zu Diskriminierung führen können.

Prosoziales Verhalten bezeichnet Handlungen, die zum Wohle anderer Menschen ausgeführt werden, wie z.B. Hilfeleistung oder Spenden.

Aggressives Verhalten ist jede Handlung, die darauf abzielt, einer anderen Person zu schaden, sei es physisch oder psychisch.

Sozialer Einfluss beschreibt den Prozess, wie Menschen durch andere Personen oder Gruppen beeinflusst werden, z.B. durch Konformität, Gehorsam oder Nachahmung.

Die Tendenz, das Verhalten von anderen Personen durch Persönlichkeitsmerkmale zu erklären und den Einfluss sozialer Faktoren zu unterschätzen.

Der Prozess, wie wir uns einen Eindruck von anderen Personen bilden.

Die Suche nach Erklärungen für das eigene oder das Verhalten anderer. Dieser Prozess beantwortet die Frage "Warum?" und unterscheidet zwischen internalen (in der Person liegend) und externen (in der Situation liegend) Gründen.

Ein Modell, das den Attributionsprozess in zwei Schritte unterteilt: 1. Spontane interne Attribution 2. Anpassung unter Einbezug situativer Faktoren (erfordert mehr Aufmerksamkeit und Anstrengung)

Die Tendenz, das Verhalten anderer Personen internal zu erklären, aber das eigene External.

Vorurteile, die auf der Geschlechtszugehörigkeit basieren, zum Beispiel die Annahme, dass Frauen weniger gut in Mathematik sind als Männer.

Vorurteile, die auf der ethnischen Zugehörigkeit basieren, zum Beispiel die Annahme, dass alle Menschen einer bestimmten Nationalität kriminell sind.

Vorurteile, die auf dem Alter einer Person basieren, zum Beispiel die Annahme, dass ältere Menschen weniger fit und intelligent sind.

Vorurteile, die auf der äußeren Erscheinung einer Person basieren, zum Beispiel die Annahme, dass attraktive Menschen intelligenter sind.

Dieser Stereotyp besagt, dass Menschen, die als attraktiv wahrgenommen werden, auch als intelligenter, kompetenter und vertrauenswürdiger angesehen werden.

Diese Form von Vorurteilen bezeichnet die Diskriminierung und negative Einstellungen gegenüber übergewichtigen Menschen.

Vorurteile gegenüber Homosexuellen sind in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen, doch sie bestehen weiterhin.

Vorurteile haben einen Einfluss auf unser Verhalten und können zu Diskriminierung führen, zum Beispiel in Form von Benachteiligung im Berufsleben.

Die Selbsterfüllende Prophezeiung beschreibt, dass eine Person durch ihre eigenen Erwartungen das Verhalten einer anderen Person beeinflusst, was wiederum dazu führt, dass die Person sich so verhält, wie es den eigenen Erwartungen entspricht.

Die Bedrohung durch Stereotype (Stereotype-Threat) beschreibt die Angst von Personen, dass ihr Verhalten ein Stereotyp über ihre Gruppe bestätigen könnte. Dies kann zu schlechteren Leistungen führen, da sich die Person stärker auf die Angst konzentriert, statt auf die Aufgabe.

In einem Experiment mussten Mädchen Bilder von Puppen ausmalen, bevor sie einen Mathematiktest schrieben. Die Mädchen schnitten schlechter ab, da die Bilder ein stereotypisches Bild von Frauen vermittelten.

Die Angst, beim Sprachtest ein Stereotyp über die eigene Kultur zu bestätigen, führte bei Schüler*innen mit Migrationshintergrund zu schlechteren Leistungen.

Die Information, dass ein Test zur sprachlichen Intelligenz absolviert werden soll, kann zu schlechteren Leistungen führen. Die schlechten Leistungen bleiben aus, wenn die Aufgabenentwicklung als Testanlass kommuniziert wird.

Kontakt zwischen Gruppen kann Vorurteile reduzieren, aber nur unter bestimmten Bedingungen.

Positive Zusammenarbeit an gemeinsamen Zielen, auf Augenhöhe und mit institutioneller Unterstützung sind die Schlüssel.

Stereotype sind vereinfachte und oft negative Annahmen über eine Gruppe von Menschen.

Diese Interventionen reduzieren den Stress, der durch negative Stereotype entsteht, indem sie die Wahrnehmung der Stereotype verändern oder die Ressourcen der Betroffenen stärken.

In Interventionen gegen Stereotypen-Bedrohung werden diese Interventionen unterschieden. Die eine Art greift bei der Wahrnehmung problematischer Stereotype an. Die andere Art konzentriert sich auf die Fähigkeiten, mit diesen Stereotypen umzugehen.

Menschen, die sich stark mit ihrer Domäne identifizieren, ihrem Geschlecht, ihrer Herkunft oder Ethnie, sind weniger anfällig für Stereotypen-Bedrohung. Diese Faktoren wirken als Schutzschild.

Es ist wichtig, dass Interventionen gegen Stereotype-Bedrohung sensible Gruppenkategorien nicht unbeabsichtigt aktivieren. Die Thematisierung von Kategorien wie Geschlecht, Herkunft oder Ethnie sollte sorgfältig überlegt werden.

Das Konzept bezeichnet ein Gefühl der Bedrohung, das bei Personen auftritt, von denen erwartet wird, dass sie negative Stereotype bestätigen. Es kann ihre Leistung und ihr Selbstbild beeinträchtigen.

Interventionen gegen Stereotype-Bedrohung können die Leistung und die Selbstwirksamkeit von Menschen verbessern, die von diesen Stereotypen betroffen sind. Sie können auch Angst und Stress reduzieren.

Positive Erfahrungen und Interaktionen zwischen Menschen aus unterschiedlichen Gruppen können Vorurteile abbauen und Toleranz fördern.