Psychotrauma und Belastungsreaktionen
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Questions and Answers

Welche Symptome sind typischerweise bei einer akuten Belastungsreaktion zu beobachten?

  • Depression und Angst (correct)
  • Erinnerungslücken
  • Langfristige Veränderungen im Verhalten
  • Flashbacks
  • Die Symptome einer akuten Belastungsreaktion können mehrere Wochen andauern.

    False

    Wie lange nach einem belastenden Ereignis können Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung auftreten?

    innerhalb von sechs Monaten

    Die Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung können ________ und ________ umfassen.

    <p>Schlafstörungen, Hypervigilanz</p> Signup and view all the answers

    Ordne die Symptome den entsprechenden Belastungsreaktionen zu:

    <p>Akute Belastungsreaktion = Wechselndes Symptom-Bild Posttraumatische Belastungsstörung = Erinnerungslücken</p> Signup and view all the answers

    Welche Phase folgt direkt auf die Diagnostik und Anamnese?

    <p>Probatorik</p> Signup and view all the answers

    Die Therapie sollte in kurzen Sitzungen durchgeführt werden.

    <p>False</p> Signup and view all the answers

    Nenne eine Voraussetzung für ein traumabearbeitendes Vorgehen.

    <p>Stabilität der Patientin</p> Signup and view all the answers

    Die Beobachtertechnik hilft, zwischen dem erlebenden und dem __________ Ich zu vermitteln.

    <p>erzählenden</p> Signup and view all the answers

    Welches Ziel hat die Phase der Trauma-Exposition?

    <p>Bearbeitung und Konfrontation mit dem Trauma</p> Signup and view all the answers

    Ordne die Phasen der Therapie den entsprechenden Zielen zu:

    <p>Phase I = Ressourcenaktivierung Phase II = Trauma-Exposition Phase III = Integration und Neuorientierung Erstgespräch = Diagnostik und Anamnese</p> Signup and view all the answers

    Ein anhaltender Täterkontakt ist für die Therapie förderlich.

    <p>False</p> Signup and view all the answers

    Was ist ein Beispiel für eine imaginative Übung in der Beobachtertechnik?

    <p>Sicherer Ort</p> Signup and view all the answers

    Welche Sitzung behandelt die Modelle und Psychotherapie der Traumafolgestörungen?

    <p>Sitzung 7</p> Signup and view all the answers

    Die Sitzung über analytische Psychotherapie findet am 4. November 2024 statt.

    <p>False</p> Signup and view all the answers

    Welche Fachrichtung wird im Modul 4 behandelt?

    <p>Psychodynamische Modelle und Therapien</p> Signup and view all the answers

    Die Behandlung der komplexen ____________ Belastungsstörung wird behandelt.

    <p>Posttraumatischen</p> Signup and view all the answers

    Ordnen Sie die Sitzung den Themen zu:

    <p>Sitzung 1 = Organisation, Auffrischung Bachelorvorlesung Sitzung 2 = Psychodynamisches Störungsverständnis Sitzung 3 = Settings, Techniken, Manuale Sitzung 12 = Forschung zur Psychodynamischen Psychotherapie</p> Signup and view all the answers

    Welches Thema wird in der Sitzung am 20. Januar 2025 behandelt?

    <p>Psychotherapie der Persönlichkeitsstörungen II</p> Signup and view all the answers

    Die letzte Sitzung vor der Weihnachtszeit behandelt die Psychotherapie der Persönlichkeitsstörungen I.

    <p>False</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Formen sexueller Gewalt sind korrekt? (Wählen Sie alle zutreffenden aus)

    <p>Erzwungene Prostitution</p> Signup and view all the answers

    Nennen Sie den Referenten der Vorlesung.

    <p>PD Dr. Sonja Etzler</p> Signup and view all the answers

    Männer sind häufiger von sexueller Gewalt betroffen als Frauen.

    <p>False</p> Signup and view all the answers

    Nennen Sie zwei häufige traumatische Auswirkungen sexueller Gewalt.

    <p>Zerstörung der leib-seelischen Integrität, generelle Abneigung gegen Sexualität</p> Signup and view all the answers

    Bei männlichen Betroffenen ist _____________ als sexuelles Risikoverhalten häufiger.

    <p>Promiskuität</p> Signup and view all the answers

    Was ist eine häufige Motivation für sexuelle Gewalt?

    <p>Macht</p> Signup and view all the answers

    Ordnen Sie die folgenden Motivationen der sexuellen Gewalt den entsprechenden Prozentzahlen zu:

    <p>Macht = 70 % Wut = 25 % Sadismus = 5 %</p> Signup and view all the answers

    Die Abspaltung von traumatischen Erinnerungen fördert die integrierte Verarbeitung.

    <p>False</p> Signup and view all the answers

    Wie wirken sich frühkindliche Traumata auf die Ich-Funktionen aus?

    <p>Sie überfordern die Psyche und können zu widersprüchlichen Erlebnissen führen.</p> Signup and view all the answers

    Welche Reaktionen deuten auf eine Traumaverarbeitung hin?

    <p>Zittern</p> Signup and view all the answers

    Überflutungen sind ein gewünschter Teil der traumatischen Verarbeitung.

    <p>False</p> Signup and view all the answers

    Was ist das Ziel der Beobachtertechnik in der Traumaverarbeitung?

    <p>Die traumatischen Erlebnisse mit Distanz zu betrachten, um sie sicher zu verarbeiten und in die Persönlichkeit zu integrieren.</p> Signup and view all the answers

    Die Technik, die bei belastbaren Traumaerinnerungen eingesetzt wird, nennt sich ______.

    <p>EMDR</p> Signup and view all the answers

    Ordne die Techniken den ihren Beschreibungen zu:

    <p>Beobachtertechnik = Traumatische Erlebnisse mit Distanz betrachten EMDR-Standardprotokoll = Bei belastbaren Stabilität anwenden Umgekehrtes Standardprotokoll = Bei Kindheitstraumatisierungen anwenden Fraktioniertes Prozessieren = Bei labiler Emotionsregulierung einsetzen</p> Signup and view all the answers

    Was sollte vermieden werden, um eine sichere und effektive Behandlung zu gewährleisten?

    <p>Dissoziationen</p> Signup and view all the answers

    Die Nachbearbeitung der Traumakonfrontationen ist nicht erforderlich.

    <p>False</p> Signup and view all the answers

    Nenne eine Technik zur Unterstützung der Emotionsregulierung bei Traumaerinnerungen.

    <p>Pendeltechniken</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Symptome sind typisch für eine andauernde Persönlichkeitsveränderung nach Extrembelastung?

    <p>Gefühle von Leere und Hoffnungslosigkeit</p> Signup and view all the answers

    Dauerhafte Persönlichkeitsveränderungen nach Extrembelastung können durch Hirnschäden erklärt werden.

    <p>False</p> Signup and view all the answers

    Nennen Sie einen Auslöser für komplexe posttraumatische Belastungsstörungen.

    <p>Langfristige totalitäre Unterdrückung</p> Signup and view all the answers

    Die Dauer einer Anpassungsstörung beträgt maximal __________ Monate nach Ende der Belastung.

    <p>sechs</p> Signup and view all the answers

    Ordnen Sie die Symptome den entsprechenden Störungen zu:

    <p>Dysphorie = Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung Soziale Beeinträchtigungen = Anpassungsstörung Verhaltensauffälligkeiten = Anpassungsstörung Ohnmacht = Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung</p> Signup and view all the answers

    Was sind häufige Gefühle bei jemandem, der an komplexer posttraumatischer Belastungsstörung leidet?

    <p>Scham und Schuldgefühle</p> Signup and view all the answers

    Eine Anpassungsstörung kann bei Verlust oder Trennung auftreten.

    <p>True</p> Signup and view all the answers

    Was ist eine der Auswirkungen einer andauernden Persönlichkeitsveränderung nach Extrembelastung?

    <p>Beeinträchtigungen in Beziehungen und Beruf</p> Signup and view all the answers

    Study Notes

    Psychodynamische Modelle und Therapien - Sitzung 7

    • Thema: Modelle und Psychotherapie der Traumafolgestörungen
    • Semester: Wintersemester 2024/2025
    • Dozentin: PD Dr. Sonja Etzler
    • Modul: Master Klinische Psychologie und Psychotherapie, Modul 4
    • Institut: Institut für Psychologie, Universität Kassel

    Agenda

    • Definition von Trauma und Übersicht über Traumafolgestörungen
    • Psychodynamische Modelle der Traumafolgestörungen
    • Behandlung der komplexen posttraumatischen Belastungsstörung

    Definition psychisches Trauma

    • Ein Diskrepanzerlebnis zwischen bedrohlichen Situationen und den individuellen Bewältigungsfähigkeiten.
    • Gefühl von Hilflosigkeit und schutzloser Preisgabe.
    • Dauerhafte Erschütterung von Selbst- und Weltverständnis.
    • (Fischer & Riedesser 2003, S.82)

    Definition Trauma (Terr 1995)

    • Typ I: Einzelne, kurz dauernde, plötzliche Ereignisse (z. B. Unfälle, Vergewaltigung, Überfälle, Naturkatastrophen). Charakteristisch: Akute Bedrohung, Überraschung, Plötzlichkeit.
    • Typ II: Länger dauernde, mehrmalige, sich wiederholende Traumata (z.B. Geiselhaft, Folter, Krieg, Kindesmissbrauch, häusliche Gewalt). Charakteristisch: Viele verschiedene Einzelereignisse, geringe Vorhersehbarkeit.

    Übersicht über Traumafolgestörungen

    • Anpassungsstörung
    • Akute Belastungsreaktion
    • Depression
    • Angst
    • Somatisierung
    • Sucht
    • Dissoziation
    • PTSD
    • Persönlichkeitsstörung (komplexe PTSD)

    Akute Belastungsreaktion (gekürzte Kriterien)

    • Klarer zeitlicher Zusammenhang zwischen Belastung und Beginn der Symptome (sofort oder nach Minuten).
    • Wechselndes Symptom-Bild (viele Symptome wie Depression, Angst, statt eines dominierenden Symptoms).
    • Rasche Symptomrückbildung (meist innerh. weniger Stunden nach Entfernung aus der belastenden Situation; nach 24-48 Stunden minimal).

    Posttraumatische Belastungsstörung (gekürzte Kriterien)

    • Ereignis und Belastung: Außergewöhnliche Bedrohung, die Verzweiflung auslöst.
    • Wiedererleben und Vermeidung: Flashbacks, Träume, innere Bedrängnis, Vermeidung ähnlicher Situationen.
    • Symptome: Erinnerungslücken, Schlafstörungen, Reizbarkeit, Konzentrationsprobleme, erhöhte Schreckhaftigkeit.
    • Zeitrahmen: Symptome innerhalb von 6 Monaten nach dem Ereignis.

    Andauernde Persönlichkeitsveränderung nach Extrembelastung

    • Merkmale: Unflexibles Verhalten, Feindseligkeit, Misstrauen, sozialer Rückzug, Gefühle von Leere, Hoffnungslosigkeit, chronische Nervosität.
    • Dauer: Mindestens zwei Jahre.
    • Auswirkungen: Beeinträchtigung von Beziehungen und im Beruf.
    • Diagnose: Fremdanamnese erforderlich.

    Komplexe Posttraumatische Belastungsstörung (gekürzte Kriterien)

    • Auslöser: Langfristige Unterdrückung (z.B. Geiselnahme, Krieg, familiärer oder sexueller Missbrauch).
    • Zusätzlich: Affektregulation, Bewusstseinsveränderungen, Selbstwahrnehmung, Täterschutz, Beziehungen, Wertesystem.

    Anpassungsstörung (gekürzte Kriterien)

    • Ereignisse: Unterhalb der Traumaschwelle.
    • Auslöser: Psychosoziale Belastung (z.B. Verlust, Trennung).
    • Symptome: Beginn innerhalb eines Monats, depressive Stimmung, Angst, Überforderung und soziale Beeinträchtigungen.
    • Dauer: Maximal sechs Monate nach Ende der Belastung.
    • Ausschluss: Keine andere psychische Störung.

    Exkurs Sexuelle Gewalt

    • Formen: Vergewaltigung, Belästigung, häusliche Gewalt, Inzest, erzwungene Prostitution.
    • Betroffene: Frauen und Mädchen häufiger betroffen.
    • Traumatische Auswirkungen: Zerstörung des leib-seelischen Integrität, möglicher Missbrauch als Machtinstrument.
    • Motivationen: Macht, Wut, Sadismus, sexuelle Befriedigung.
    • Sexualität: Häufig generelle Abneigung, Vermeidung, Selbst- oder fremdschädigendes Verhalten.

    Verlauf psychischer Traumatisierung

    • Abwehr: Aufschrei, Verleugnung, Überflutung.
    • Vermeidung: Verleugnung, Abstumpfung.
    • Durcharbeiten: Intrusion, sich aufdrängende Bilded, Gedanken.
    • Kontrolle: Lockerung, Schwäche der Abwehr.

    Psychodynamik – Entstehung Repräsentanzen

    • Frühkindliche Traumata: Führen zu inneren Repräsentationen des Täters, die unbewusst autoaggressives Verhalten und Wiederholungen fördern.
    • Traumatische Erinnerungen: Häufig abgespalten.
    • Beeinträchtigte Verarbeitung: Abspaltungen verhindern eine integrierte Verarbeitung und schwächen psychische Funktionen.
    • Überforderung und Ich-Funktionen: Traumata übertöfen die Psyche, besonders bei unreifen Ich-Funktionen.
    • Zeitpunkt: Je früher das Trauma, desto schwerwiegender die Folgen.

    Psychodynamik – Selbst- und Objektrepräsentanzen

    • Identifikation mit dem Aggressor: Destruktive Bindung zum Täter, intensive Bindungen zu schädlichem Objekten.
    • Selbstrepräsentanzen: Oft als wertlos und schuldig empfunden, Illusion von Kontrolle.
    • Wünsche nach nahen Beziehungen: oft mit Ohnmacht und Destruktion verknüpft.

    Psychodynamik – Beziehungen

    • Wiederholte destruktive Beziehungen.
    • einfache Wiederholung
    • Bestrafung für innere Repräsentation.
    • Heilung durch Veränderung des Partners.

    Dissoziations- und Gedächtnisforschung

    • Traumagedächtnis: Dissoziative Mechanismen, um extreme Erregungsniveaus zu schützen.
    • Nicht-symbolisiertes Gedächtnis: Erfahrungen werden nicht im expliziten Gedächtnis gespeichert, sondern in implizitem Gedächtnis.
    • Assoziative Erinnerungen: Auslösbarkeit durch Stimuli, Flashbacks, traumatische Träume.
    • Neurotische Repräsentation: Kann als neurotische Verarbeitung verlaufen.

    Behandlung der komplexen Posttraumatischen Belastungsstörung

    • Generelles: Therapieentwicklung, Debatte Stabilisieren/Konfrontieren. Therapie als aktive Behandlungsform.
    • Regressionsfördernde Elemente: Vermeidung von Regressionen, um die Beziehung und die Patientin nicht zu schädigen.
    • Behandlungsmanual: Verfügbar (eines davon wurde erwähnt, aber nicht detailliert besprochen).

    Verschiedene Phasen der Therapie

    • 1. Erstgespräch: Diagnostik und Anamnese.
    • 2. Probatorik: Erprobung möglicher Behandlungsmethoden.
    • 3. Phase I: Stabilisierung und Ressourcen Aktivierung.
    • 4. Phase II: Trauma-Exposition.
    • 5. Phase III: Integration und Neuorientierung.

    Traumaspezifische Stabilisierung

    • Imaginationsübungen: "Sicherer Ort", "Schützender Mantel".
    • Körperzustände herstellen: Atemübungen, Yoga.
    • Schutz: Vermeidung von neuer Traumatisierung.
    • Gefühle benennen und walidieren: Verarbeitung von Gefühlen.
    • Therapie als Beziehung: Neuorientierung als neue Beziehungserfahrung.

    Voraussetzungen für traumabearbeitendes Vorgehen

    • Stabilität: Fähigkeit zur Selbstberuhigung.
    • Kein anhaltender Täterkontakt.
    • Umfassende Diagnostik: dissoziative Symptomatik.
    • Einverständnis: Aufklärung und Einverständnis der Patientin.
    • Traumaarbeit: Im Rahmen einer längeren Sitzung.

    Beobachtertechnik I & II

    • Voraussetzungen: Vertrautheit mit dem inneren Beobachter, Imaginationsübungen.
    • Vorbereitung: Benennung der traumatischen Situation, Feststellung des Belastungsgrades.
    • Durchführung: Body-Check, Sicherheit herzustellen, Bearbeitung durch das beobachtende Ich.
    • Nachbereitung: Bedürfnisse des verletzten Ich erfüllen.
    • Ziel: Traumaspezifische Verarbeitung.

    Videobeispiele

    • Videobeispiel 1 und 2: Darstellung von Therapiemethoden.
    • EMDR: Behandlungsmethode.

    Gemeinsamkeiten der Techniken

    • Aushaltbare Belastungen, Vermeidung von Überflutungen/Dissoziationen, starke Gegenwartsbezug,
    • Verbesserte Lebensqualität.
    • Nachbearbeitung der Traumakonfrontation.

    Integration und Neuorientierung

    • Trauer- und Integrationsprozesse.
    • Bewertung der Bedeutung von Traumatherapie.
    • Visionen für die Zukunft.

    Weiterführende Informationen

    • Vorträge/Bücher: von Luise Reddemann, Bessel van der Kolk ("The Body Keeps Score").

    Gliederung der Vorlesung (Wiederholung)

    • Sitzungen und Themen des Kurses.

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    Dieser Quiz behandelt die Symptome und Phasen von akuten Belastungsreaktionen sowie posttraumatischen Belastungsstörungen. Erfahren Sie mehr über die Therapieansätze und Techniken zur Traumabearbeitung. Testen Sie Ihr Wissen über die relevanten Konzepte in der Psychotraumatologie.

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