Persönlichkeitspsychologie und Big Five Modell
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Questions and Answers

Welche Aussage beschreibt am besten eine 'normale' Persönlichkeitsstruktur laut dem Text?

  • Eine Struktur, die sich durch übermäßige emotionale Reaktionen und Schwierigkeiten im Umgang mit Stress auszeichnet.
  • Eine Struktur, die zu Konflikten mit anderen Menschen führen kann und durch mangelnde Flexibilität gekennzeichnet ist.
  • Eine flexible Struktur, die angepasste Reaktionen und zufriedenstellende Beziehungen zu anderen ermöglicht. (correct)
  • Eine starre Struktur, die vorhersehbare Reaktionen in allen Situationen ermöglicht.
  • Im Big Five-Modell, welcher Faktor beschreibt eine Person, die erfinderisch und neugierig ist?

  • Gewissenhaftigkeit
  • Offenheit für Erfahrungen (correct)
  • Neurotizismus
  • Extraversion
  • Welcher der folgenden Begriffe beschreibt NICHT einen Pol des Faktors 'Verträglichkeit' im Big Five-Modell?

  • Zurückhaltend (correct)
  • Kooperativ
  • Freundlich
  • Antagonistisch
  • Was ist eine Stanine-Skala laut dem Text, die in der Persönlichkeitsauswertung verwendet wird?

    <p>Eine Skala von 1 bis 9 mit einem Mittelwert von 5 und einer Standardabweichung von 2.</p> Signup and view all the answers

    Wo kann man laut dem Text einen kostenlosen Big Five Persönlichkeitstest (B5T) online finden?

    <p>Unter <a href="https://www.psychomeda.de/online-tests/persoenlichkeitstest.html">https://www.psychomeda.de/online-tests/persoenlichkeitstest.html</a></p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Klassifikationssysteme für psychische Störungen ist derzeit in Deutschland gültig?

    <p>ICD-10</p> Signup and view all the answers

    Welches Merkmal gehört nicht zu den Kriterien einer Persönlichkeitsstörung nach ICD-10?

    <p>Beginn der Störung im frühen Erwachsenenalter nach dem 25. Lebensjahr</p> Signup and view all the answers

    In welchen Bereichen zeigt sich laut ICD-10 eine Normabweichung bei Persönlichkeitsstörungen?

    <p>In der Kognition, Affektivität, Impulskontrolle, Bedürfnisbefriedigung und in zwischenmenschlichen Beziehungen</p> Signup and view all the answers

    Welche Kritikpunkte werden an der Definition der Persönlichkeitsstörung gemäß ICD-10 geäußert?

    <p>Es werden Fragen aufgeworfen, was eine 'normale' Persönlichkeit ist und wie 'dauerhaft' zu definieren ist</p> Signup and view all the answers

    Inwiefern unterscheidet sich die ICD-11 grundlegend von der ICD-10 bezüglich der Klassifikation von Persönlichkeitsstörungen?

    <p>Die ICD-11 verwendet eine völlig andere, neue Klassifikation, die sich fundamental von der ICD-10 unterscheidet.</p> Signup and view all the answers

    Welches der folgenden Merkmale ist kein typisches Kriterium für die schizoide Persönlichkeitsstörung nach ICD-10?

    <p>Übermäßiges Interesse an anderen und dem Aufbau von Beziehungen</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Beschreibungen passt am besten zu einer Person mit einer schizoiden Persönlichkeitsstörung?

    <p>Eine Person, die wenig Freude empfindet und sich lieber mit eigenen Gedanken beschäftigt.</p> Signup and view all the answers

    Was ist kein Merkmal der schizoiden Persönlichkeitsstörung gemäß DSM-5 in Bezug auf das Denken und die Sprache?

    <p>Detaillierte und präzise Kommunikation</p> Signup and view all the answers

    Welches der folgenden Kriterien ist sowohl in ICD-10 als auch im DSM-5 für die schizoide Persönlichkeitsstörung relevant?

    <p>Mangel an engen Freunden oder vertrauensvollen Beziehungen</p> Signup and view all the answers

    In welchem Cluster findet man die dissoziale Persönlichkeitsstörung?

    <p>Cluster B</p> Signup and view all the answers

    Welche Aussage beschreibt am treffendsten die soziale Angst bei der schizoiden Persönlichkeitsstörung gemäß DSM-5?

    <p>Sie ist verbunden mit paranoiden Vorstellungen und nimmt bei Vertrautheit nicht ab.</p> Signup and view all the answers

    Welches der folgenden Merkmale ist nicht typisch für die 'dramatischen' Persönlichkeitsstörungen im Cluster B?

    <p>Soziale Distanziertheit</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten den stigmatisierenden Charakter einer Persönlichkeitsstörungsdiagnose?

    <p>Eine Diagnose kann zu einer dauerhaften Zuweisung von negativen Eigenschaften führen.</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Persönlichkeitsstörungen gehört nicht zu den spezifischen Persönlichkeitsstörungen (F60.0-F60.7) nach ICD-10?

    <p>Narzißtische Persönlichkeitsstörung</p> Signup and view all the answers

    Welche Persönlichkeitsstörungen sind laut ICD-10 im Cluster A zusammengefasst?

    <p>Paranoide, schizoide und schizotype Störungen</p> Signup and view all the answers

    Eine Person mit paranoider Persönlichkeitsstörung zeigt übertriebene Empfindlichkeit gegen Zurückweisung. Welches andere Merkmal ist typischerweise bei dieser Störung vorhanden?

    <p>Misstrauen und die Tendenz, Erlebtes als feindlich zu interpretieren</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Verhaltensweisen ist kein typisches Kriterium für die paranoide Persönlichkeitsstörung nach ICD-10?

    <p>Ständige Suche nach Sympathie und Akzeptanz</p> Signup and view all the answers

    Was bedeutet 'Cave Schuldzuweisung' im Kontext von Persönlichkeitsstörungen?

    <p>Schuldzuweisungen können kontraproduktiv sein und die Stigmatisierung verstärken</p> Signup and view all the answers

    Was ist ein typisches Merkmal einer Person, die eine 'streitsüchtiges, beharrliches, situationsunangemessenens Bestehen auf eigenen Rechten' zeigt, im Kontext der Persönlichkeitsstörungen?

    <p>Sie neigt dazu, ihre eigenen Interessen unnachgiebig durchzusetzen und zu vertreten</p> Signup and view all the answers

    Welche der folgenden Aussagen trifft für den Begriff der 'Störende Persönlichkeitsänderungen' (F61.1) nach ICD-10 zu?

    <p>Sie können als Folge von affektiven oder Angststörungen auftreten.</p> Signup and view all the answers

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    Study Notes

    Vorlesung Kinder- und Jugendpsychiatrie: Persönlichkeitsstörungen

    • Übersicht: Der Vortrag behandelt Definitionen/Klassifikationen, Ätiologie und Prävalenz, Diagnostik, Behandlung und Verlauf von Persönlichkeitsstörungen, mit einem Fokus auf der Borderline-Persönlichkeitsstörung.

    Definition Persönlichkeit (I)

    • Begriffsbestimmung: Persönlichkeit ist die Gesamtheit der überdauernden individuellen Besonderheiten im Erleben und Verhalten eines Menschen. Diese Eigenschaften sind über einen Zeitraum von einigen Wochen bis Monaten stabil.
    • Dispositionen: Persönlichkeitseigenschaften können als Dispositionen interpretiert werden, Tendenzen, bestimmte Situationen auf bestimmte Weise zu erleben und zu verhalten.
    • Persönlichkeitsprofil: Die Ausprägung einer Person in verschiedenen Persönlichkeitseigenschaften beschreibt deren Persönlichkeitsprofil.

    Definition Persönlichkeit (II, III)

    • gesellschaftlich-kulturelle Anforderungen: Persönlichkeit wird auch durch die Fähigkeit eines Individuums geprägt, gesellschaftlich-kulturellen Anforderungen und Erwartungen zu entsprechen und zwischenmenschliche Beziehungen zu gestalten.
    • Interaktionsmuster: Persönlichkeit erweist sich im Ausdruck von charakteristischen Verhaltensweisen und Interaktionsmustern, die den individuellen Umgang mit der Sozialität und der Suche nach Identität widerspiegeln.
    • Einflussreiche Faktoren: Persönlichkeitsentwicklung wird durch körperliche-genetische Bedingungen, die Umwelt und Erfahrungen während des gesamten Lebens, beginnend mit der Kindheit, beeinflusst. Eine "normale" Persönlichkeitsstruktur erlaubt flexible Reaktionen und zufriedenstellende Beziehungen zu anderen.

    Standardmodell der Persönlichkeitsforschung (Big Five/OCEAN-Modell)

    • Modellbeschreibung: Das Modell beschreibt fünf Hauptfaktoren der Persönlichkeit (Offenheit für Erfahrungen, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit, Neurotizismus).
    • Faktoren: Für jeden Faktor gibt es eine Skala von schwach bis stark ausgeprägt.

    Beispiel-Auswertungen (I, II)

    • Beispiel-Auswertung I: Stanine-Normwerte für Neurotizismus, Extraversion, Offenheit, Gewissenhaftigkeit und Sozialer Verträglichkeit werden dargestellt.
    • Beispiel-Auswertung II: Persönlichkeitstypen anhand des DISC-Modells (Dominant, Initiativ, Stetig, Gewissenhaft) werden vorgestellt und beschrieben.

    Definition Persönlichkeitsstörung (ICD-10, DSM-V, ICD-11)

    • ICD-10 (WHO, 1990): Definition einer deutlichen Normabweichung in mindestens einem der Bereiche Kognition, Affektivität, Impulskontrolle, Bedürfnisbefriedigung, zwischenmenschliche Beziehungen und Art des Umgangs mit ihnen.
    • Dauer und Beginn: Störungsmuster sind stabil, lang anhaltend und haben im späten Kindesalter oder in der Adoleszenz begonnen (Diagnose vor dem Alter von 16-17 Jahren wahrscheinlich unangemessen).

    Kritik an der ICD-10-Definition

    • "Normalität": Was genau ist eine "normale" Persönlichkeit?
    • Dauer: Was bedeutet "dauerhaft" bezüglich der Persönlichkeitsstörung im Kontext der Lebenslangen Entwicklung?
    • Kategoriale vs. Dimensionale Beurteilung: Wann beginnt eine Persönlichkeitsstörung?
    • Zeitpunkt der Diagnose: Ist eine Persönlichkeitsstörung ab einem bestimmten Alter (z.B. 18 Jahren) zu diagnostizieren?
    • Stigmatisierung: Der diagnostische Fokus auf Konstanz kann die Persönlichkeitsstigmatisieren.
    • Änderungsmöglichkeit: Ist die Persönlichkeitsstigmatisierung noch veränderbar?
    • Schuldzuweisung: Die Diagnose sollte nicht dazu genutzt werden, Schuld zuzuweisen.

    Einteilung Persönlichkeitsstörungen (ICD-10)

    • Kategorien: Der Vortrag teilt die Persönlichkeitsstörungen in spezifische, sonstige, nicht näher bezeichnete (F60.9) und kombinierte (F61.0) und störende Persönlichkeit (F61.1) unterteilt.

    Cluster A, B, C (Persönlichkeitstypen)

    • Cluster A: Auffälligkeiten der Persönlichkeit sind sonderbar oder exzentrisch (Paranoide, Schizoide, Schizotype).
    • Cluster B: Auffälligkeiten in der Persönlichkeit sind dramatisch (Dissoziale, emotional instabile, Histrionische, narzisstische).
    • Cluster C: Auffälligkeiten sind ängstlich-vermeidend (Anankastische, ängstliche, abhängige).

    Spezifische Störungen (z.B. Paranoide, Schizoide PS)

    • Paranoide PS: Übertriebene Empfindlichkeit gegenüber Zurückweisung, Misstrauen und Verdachtigkeit, Groll, Schwierigkeiten beim Verzeihen, Missachtungs- und Feindseligkeit in den Reaktionen, Schwierigkeiten zu vertrauen. Seltene/unveränderliche, überhöhte Selbstwahrnehmung des Betroffenen.
    • Schizoide PS: Emotionale Kühle, Distanziertheit, wenig Vergnügen oder Interesse an Aktivitäten, wenig Interesse an sozialen Kontakte, Schwierigkeiten beim Erleben / Zeigen von Empathie / Intimität

    Borderline-Persönlichkeitsstörung (F60.31)

    • Diagnose: Wiederholtes suizidales Verhalten, erhöhte emotionale Instabilität, Koexistenz mit anderen psychischer Störungen, mangelnde erfolgreiche Therapien hinsichtlich Symptome, erheblicher Verlust von psychosozialen Funktionen.
    • Psychotherapie: Structured, intensive Therapieangebote, die an die Altersgruppen angepasst sind, und die Einbeziehung von Angehörigen, und andere Bezugspersonen.

    Weitere Persönlichkeitsstörungen (z.B. Anankastische, ängstliche, abhängige PS)

    • Anankastische PS: Zu detailorientierter, perfektionistischer, und zwanghafter Verhaltensstil.
    • Ängstliche PS: Wiederholende Tendenzen zu Vermeidung von sozialen Situationen, Beziehungen und Aktivitäten, aus Angst vor Abweisung, Kritik und sozialer Begrenzung.
    • Abhängige PS: Verhaltensweisen und Strategien zur Unterordnung, der Unterstützung und Abhängigkeit von anderen. Tendenz, Verantwortung zu delegieren, und Schwierigkeiten bei Entscheidungsfindungen.

    ICD-11: Diagnostik

    • Paradigmenwechsel: Die ICD-11 geht von einem dimensionalen Ansatz zur Diagnostik von Persönlichkeitsstörungen weg, abseits der Kategorisierung.
    • Diagnostisches System: Bestimmung des Schweregrades und des Persönlichkeits-Profils (Traits) wird als wichtiger Aspekt genannt.

    Ätiologie von Persönlichkeitsstörungen

    • Vulnerabilitäts-Stress-Modell: Genetische Disposition, Umweltfaktoren in frühen Lebensabschnitten (Erziehungs-, Sozialisationsstil, traumatische Erfahrungen etc.) und/oder psychische Belastung, als wichtige Einflussfaktoren für die Entwicklung einer Persönlichkeitsstörung beschrieben.
    • Modell doppelte Handlungsregulation: Betroffene versuchen ihr Motiv - z.B. nach Anerkennung - indirekt zu befriedigen, indem sie von anderen bestimmte Verhaltensweisen (bei ihnen) bewirken wollen (= Dysfunktionale Coping Strategien).
    • Prävalenz im Kindes- und Jugendalter: Borderline-typische Symptome finden sich bereits im Kindes-/Jugendalter, mit vergleichbarer Häufigkeitsverteilung wie im Erwachsenenalter.

    Diagnostik (Persönlichkeitsstörung)

    • Anamnese: Essentielle Punkte um die Persönlichkeitsstörung zu verstehen sind das Selbstbild, die Ziele, die inneren Präferenzen (inklusive des sexuellen), das Selbst-Regulatorisches Verhalten, die Fähigkeit zur Empathie, die soziale Fähigkeit um zwischenmenschliche Beziehung zu verstehen, und Konflikte in zwischenmenschlichen Beziehungen zu bewältigen.
    • Instrumente (Fragebögen, Interviews): Strukturierte und halbstrukturierte klinische Interviews und Fragebögen (z.B. FLOPF-Q, AIDA) sind zur Diagnostik von Persönlichkeitsstörungen hilfreich.

    Behandlung und Verlauf

    • Psychotherapie: Psychotherapie, insbesondere psychoanalytische/tiefenpsychologische und verhaltenstherapeutische Ansätze, sind die primären Behandlungsmethoden.
    • Risiken: Persönlichkeitsstörungen sind mit erhöhtem Risiko für weitere psychische Störungen, Frühberentungen und erhöhte Suizidrate verbunden , sowie Beeinträchtigung auf der gesellschaftlichen Ebene.
    • Spontanverlauf: Therapie ist in der Regel essenziell, um die Symptome verbessern zu können, wobei die Lebensdauer beeinflusst werden kann, aber nicht vermeidbar in allen Fällen.

    Psychopharmakotherapie

    • Zusätzliche Behandlungsmethode: Die Medikamenteneinnahme steht in einem sekundären Verhältnis.
    • Komorbiditäten: Die Behandlung der komorbiden psychischen Störungen erfolgt eigenständig und entsprechend den aktuellen Leitlinien.
    • Vorsichtsmaßnahmen: Medikamente müssen mit Vorsicht eingesetzt werden, insbesondere Medikamente mit Abhängigkeitspotential.

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