MOHO - Modell der menschlichen Betätigung

MOHO - Model of Human Occupation

• Das MOHO-Modell wurde in den 1970er Jahren von Gary Kielhofner in den USA entwickelt.
• Ziel des Modells war es, einen besseren Einblick in die Bedeutung von Tätigkeiten für den Menschen zu gewinnen.
• Das MOHO-Modell verfolgt einen ganzheitlichen Blick auf das Tätigsein, ohne den Fokus auf Probleme zu legen.
• Stattdessen liegt der Fokus auf Motivation, Lebensstil und den Einfluss der Umwelt.
• Die zentrale Aktivität des Menschen wird als "Aktion oder Tun" beschrieben, wodurch der Mensch in seiner Welt agiert.

Betätigung im MOHO

• Betätigung im MOHO umfasst Tätigkeiten wie Arbeit, Spiel und alltägliche Aktivitäten.
• Prozess der Auswahl und Ausführung von täglichen Aktivitäten.
• Organisation und Durchführung der Tätigkeiten in unterschiedlichen Umgebungen.

Das MOHO ist...

• klient*innenzentriert
• betätigungsorientiert
• holistisch
• evidenzbasiert
• multinational und multikulturell
• alltagsnah

Grundpfeiler des Tätigseins

• Volition: persönliche Effektivität, Werte, Interessen, Gewohnheiten, Rollen, Selbstbild, Wissen um die eigenen Fähigkeiten, Gefühl der Selbstwirksamkeit, Fähigkeit zu Planen.
• Habituation: verinnerlichte Bereitschaft zu konsistenten Verhaltensmustern, Rollen, Gewohnheiten, Routine, zeitliche, physische und soziale Umwelt, Beziehungen zu anderen, Verinnerlichung von Rollen.
• Performanzvermögen: Fähigkeit, Dinge zu tun, basierend auf physischen und psychischen Fähigkeiten, durch subjektive Erfahrung in Kombination mit objektiven Fähigkeiten, Dynamik der sich entfaltenden Performanz.

Volitionsprozess

• beinhaltet die Prozesse des Antizipieren, Wählens, Erlebens und Interpretierens von Betätigungsverhalten.
• Prozesse umfassen Aufmerksamkeit, Erfahren, Auswählen und Interpretieren.

Habituation

• verinnerlichte Bereitschaft zu konsistenten Verhaltensmustern.
• durch soziale Systeme gesteuert, um angemessenes Verhalten in bestimmten Rahmen zu gewährleisten.
• organisiert in Mustern und Routinen
• beinhaltet latente Tendenzen, erworbene Fertigkeiten durch Wiederholung und das Operieren auf unbewußter Ebene.
• Verhaltensmuster hängen mit bekannten Lebensräumen/Umgebungen zusammen.
• Die Gewohnheiten betreffen die Art und Weise, wie Aktivitäten ausführt werden, die Zeitnutzung und den allgemeinen Verhaltensstil.

Einfluss von Rollen auf das Betätigungsverhalten

• Rollen beeinflussen, wie Tätigkeiten ausgeführt werden: Kombinationsform von Aufgaben und Routinen.
• Rollen beeinflussen die Tagesstruktur und die Aufgaben während des Wochenzyklus.

Änderung der Habituation

• Habituation sorgt für die Konstanz und Stabilität von Verhaltensmustern.
• Beinhaltet Veränderungen der Identität, Beziehungen zu anderen und des Lebensstils.

Performanzvermögen

• beinhaltet physische und psychische Fähigkeiten.
• ermöglicht die Ausführung von Tätigkeiten, basierend auf objektiven und subjektiven Erfahrungen der Person.
• hängt von den Faktoren Muskuloskelettales System, Neuronales System, Kardiopulmonales System und weiteren Körpersystemen ab.

Anpassung einer Betätigung

• Anpassung eines individuellen Betätigungsverhaltens an ein komplexeres Wechselspiel von Volition, Habituation, Performanzvermögen, Partizipation und Umwelt.

Umwelt

• Umwelt ermöglicht und fordert Handlungen
• Freiheiten, Gelegenheiten und bestimmte Verhaltensweisen werden von der Umwelt vorgeben und verlangt.
• räumliche und soziale Umwelteinflüsse.

Umwelten

• Räumliche Umwelt: Natürliche (Berge, Flüsse, Landschaften) und Künstliche (Gebäude, Zimmer, Treppen, Gehwege, Gegenstände : Kleider, Bücher, Werkzeuge etc.) Lebensräume.
• Soziale Umwelt: Soziale Gruppen (Familien, Mitarbeiter, Klassenkameraden) und Betätigungsformen (Radfahren, Angeln, Rasenmähen, etc.).

Dimensionen der Umwelt

• Globaler Kontext: Ökonomische Aspekte, soziale Haltung, Gesetze und Politik, Lebensraum, Existenzgrundlage, Klima, Geographie, Ökologie.
• Lokaler Kontext: Institutionen, soziale Einrichtungen, Freizeitgestaltung, Netzwerke.
• Unmittelbarer Kontext: Zuhause, Arbeitsplatz, Schule, Behandlungseinrichtungen.

Erfahren Sie mehr über das MOHO-Modell, das in den 1970er Jahren von Gary Kielhofner entwickelt wurde. Dieses Modell bietet einen ganzheitlichen Blick auf das Tätigsein und betont die Bedeutung von Motivation, Lebensstil und Umwelt. Tauchen Sie ein in die relevanten Konzepte der klient*innenzentrierten und evidenzbasierten Praxis.