Lungenkrankheiten: Prävention und Management
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Questions and Answers

Welche der folgenden Maßnahmen fällt nicht unter die Primärprävention von Lungenerkrankungen?

  • Vermeidung von Passivrauchen.
  • Nikotinverzicht.
  • Regelmäßige Lungenfunktionstests. (correct)
  • Meiden schadstoffbelasteter Luft.

Ein Patient mit COPD möchte durch körperliches Training seine Belastbarkeit steigern. Welche Empfehlung ist im Rahmen der Tertiärprävention am sinnvollsten?

  • Ausdauertraining wie Spazierengehen oder Radfahren in der Ebene. (correct)
  • Intensives Krafttraining zum Muskelaufbau im Brustbereich.
  • Vermeidung jeglicher körperlicher Anstrengung, um die Lunge zu schonen.
  • Hochintensives Intervalltraining zur Verbesserung der Sauerstoffaufnahme.

Welche der folgenden Ursachen tragen nicht zu einer Exazerbation (Verschlechterung) des Zustands bei chronischen Lungenerkrankungen bei?

  • Bakterielle oder virale Atemwegsinfekte.
  • Psychische Faktoren wie Stress oder Angst.
  • Inhalation von allergenen Stoffen wie Pollen. (correct)
  • Extreme Wetterbedingungen wie Hitze, Kälte und hohe Luftfeuchtigkeit.

Welche Veränderung des Auswurfs deutet am ehesten auf eine bakterielle Infektion im Rahmen einer Exazerbation hin?

<p>Gelb-grüne Verfärbung des Auswurfs. (C)</p> Signup and view all the answers

Bei der Anamnese eines Patienten mit Verdacht auf eine Lungenerkrankung, welche der folgenden Vorerkrankungen ist am wenigsten relevant?

<p>Chronische Nierenerkrankung. (D)</p> Signup and view all the answers

Welcher Befund bei der Inspektion des Thorax ist typisch für ein Lungenemphysem?

<p>Fassthorax. (A)</p> Signup and view all the answers

Welches bildgebende Verfahren wird üblicherweise als Erstdiagnostik bei Verdacht auf eine Lungenerkrankung eingesetzt?

<p>Röntgen-Nativaufnahme des Thorax. (D)</p> Signup and view all the answers

Wie beeinflusst die Körperposition die Ventilation und Perfusion der Lunge bei einem Patienten in Rückenlage?

<p>Dorsale Lungenbereiche sind mässig ventiliert, während die Durchblutung in den unteren Bereichen erhöht ist. (A)</p> Signup and view all the answers

Welchen Zweck erfüllt der Euler-Liljestrand-Mechanismus in Bezug auf Ventilation und Perfusion?

<p>Er gleicht das Missverhältnis zwischen Ventilation und Perfusion aus, indem er die Blutgefässe in schlecht belüfteten Bereichen verengt. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Massnahmen ist KEIN Bestandteil der Exazerbationstherapie bei COPD?

<p>Regelmässige Anwendung von Atemmuskulaturtraining (C)</p> Signup and view all the answers

Warum ist eine jährliche Grippeimpfung bei COPD-Patienten besonders wichtig?

<p>Um das Risiko einer infektbedingten Exazerbation zu reduzieren. (A)</p> Signup and view all the answers

Welches Hauptziel wird mit der inhalativen Therapie bei COPD verfolgt?

<p>Die Erweiterung der Atemwege (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage trifft auf die medikamentöse Therapie von COPD zu?

<p>Sie ist rein symptomatisch und zielt auf die Linderung der Beschwerden ab. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Faktoren werden bei der Bestimmung des Exazerbationsrisikos eines COPD-Patienten berücksichtigt?

<p>Atemflussbehinderung und frühere Exazerbationen (B)</p> Signup and view all the answers

Warum ist die Berücksichtigung von Komorbiditäten bei älteren COPD-Patienten wichtig?

<p>Um die Therapie besser an die individuellen Bedürfnisse und Begleiterkrankungen anzupassen. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt am besten das Hauptziel der Therapie bei Patienten mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD)?

<p>Die Symptome lindern, die Belastungsfähigkeit erhalten und die Lebensqualität verbessern. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Konsequenz hat die körperliche Schonung bei Atemnot für COPD-Patienten?

<p>Ein Teufelskreis der Inaktivität mit Muskelabbau und verminderter Leistungsfähigkeit. (D)</p> Signup and view all the answers

Welchen Effekt haben die endoskopisch implantierten Ventile (Coils) bei der Behandlung von schwerem Lungenemphysem?

<p>Sie verhindern den inspiratorischen Lufteinstrom in stark emphysematös zerstörte Lungenlappen. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Komplikationen ist eine direkte Folge der Hypoxie bei COPD?

<p>Pulmonale Hypertonie (C)</p> Signup and view all the answers

Was ist die Ursache für die Polyglobulie bei COPD-Patienten?

<p>Als Kompensation für den verminderten Sauerstoffgehalt im Blut und Gewebe (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Maßnahmen zielt nicht primär darauf ab, die Lebensqualität von COPD-Patienten zu verbessern?

<p>Endoskopische Ventil-Implantation zur Blockierung der Atemwege. (D)</p> Signup and view all the answers

Wie führt die pulmonalen Hypertonie, bedingt durch COPD, zur Rechtsherzinsuffizienz?

<p>Durch eine erhöhte Belastung des rechten Herzens aufgrund des erhöhten Widerstands in der Lunge. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt am besten die Beziehung zwischen Hypoxie und Polyglobulie bei Patienten mit COPD?

<p>Hypoxie stimuliert die Erythrozytenproduktion, um den Sauerstoffmangel im Blut auszugleichen, was zu Polyglobulie führt. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Komplikationen der COPD trägt wesentlich zur Entwicklung von pulmonaler Kachexie bei?

<p>Ständige Hypoxie und kompensatorisch vermehrte Atemarbeit. (A)</p> Signup and view all the answers

Wie wirkt sich eine Atelektase großflächig auf den Körper aus, wenn das betroffene Lungengewebe nicht wiederbelüftet werden kann?

<p>Es resultiert eine Hypoxie aufgrund des fehlenden Gasaustauschs. (B)</p> Signup and view all the answers

Ein Patient mit COPD entwickelt einen Pneumothorax. Welche Ursache ist am wahrscheinlichsten?

<p>Strukturelle Schäden durch COPD, die zum Einreißen der Alveolen führen. (C)</p> Signup and view all the answers

Warum ist eine frühzeitige und konsequente Vermeidung von Auslösern bei chronischer Bronchitis entscheidend für die Prognose?

<p>Um das Fortschreiten der Erkrankung und schwere Lungen- und Herzschäden zu verhindern. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage trifft am ehesten auf den Verlauf eines Lungenemphysems zu?

<p>Es kann durch konsequente Behandlung verlangsamt oder gestoppt werden, ist aber nicht heilbar. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche physiologische Konsequenz hat das 'Air Trapping' bei Patienten mit respiratorischer Insuffizienz typischerweise?

<p>Respiratorische Azidose durch Hyperkapnie. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche langfristigen Folgen drohen bei einer Atelektase, wenn diese nicht ausreichend behandelt wird?

<p>Ödematöse Entzündungen, Fibrosierungen und Bronchiektasen. (D)</p> Signup and view all the answers

Bei einem Patienten mit chronischer Bronchitis sind die Atemwege dauerhaft verengt. Welche Aussage über die Behandlung dieser Verengung trifft am ehesten zu?

<p>Die Verengung kann durch Medikamente wie Sympathomimetika nur teilweise rückgängig gemacht werden. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Medikamentenklassen wird hauptsächlich zur Bedarf- und Notfalltherapie bei einer Verschlechterung der Symptome eingesetzt?

<p>Kurzwirksame ß2-Sympathomimetika (B)</p> Signup and view all the answers

Ein Patient mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) erhält Sauerstoff. Welche Aussage bezüglich der Sauerstoffgabe ist am wichtigsten zu beachten?

<p>Eine intermittierende Sauerstoffgabe ist geboten, um das Risiko einer Apnoe zu minimieren. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Therapieansätze ist bei nachgewiesenem Alpha1-Antitrypsin-Mangel indiziert?

<p>Regelmässige intravenöse Substitution mit Prolastin HS (D)</p> Signup and view all the answers

Ein Patient mit produktivem Husten erhält Guaifenesin (Resyl). Wie wirkt dieses Medikament?

<p>Es wirkt mukolytisch und erleichtert das Abhusten. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage zur Anwendung von langwirksamen Medikamenten bei Atemwegserkrankungen trifft am ehesten zu?

<p>Sie bilden die Basistherapie zur langfristigen Kontrolle der Erkrankung. (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden potenziellen Nebenwirkungen ist besonders wichtig bei der Langzeitgabe von Sauerstoff zu beachten?

<p>Schädigung des Surfactant und daraus resultierende Beeinträchtigung der Lungenfunktion (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Massnahmen ist bei der Behandlung von Atemwegsinfekten besonders wichtig, um die Wirksamkeit der Therapie zu gewährleisten?

<p>Antibiogramm mit Resistenzbestimmung zur gezielten Auswahl des Antibiotikums (A)</p> Signup and view all the answers

Warum ist es entscheidend, dass Patienten Medikamente regelmäßig und gewissenhaft einnehmen?

<p>Um einen Wirkspiegel aufzubauen und die volle Wirkung zu entfalten (A)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Exazerbation

Verschlechterung des Krankheitszustands, oft in den Wintermonaten.

Symptome einer schweren Exazerbation

Erhöhung von Husten, Auswurf, Atemnot und Erschöpfung; SpO2 < 90%.

Anamnese Fragen bei Lungenerkrankungen

Herzfehler, Herzschwäche, Beinödeme, Allergien, Tuberkulose, Tumore, Beinvenenthrombosen, Rauchen, Beruf, Hobbies.

Hinweis auf Rauchen

Braunverfärbung von Zeige- und Mittelfinger.

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Beobachtung der Endglieder

Uhrglasnägel und Trommelschlägelfinger.

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Inspektion (körperliche Untersuchung)

Beurteilung des äusseren Brustkorbes, Atemzüge.

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Klopfschall gesunde Lunge

Sonorer Klopfschall.

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Lungenfunktionsprüfung (LuFu)

Dient der genauen Messung der Leistungsfähigkeit der Lunge

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Bronchodilatation

Erweitern die Atemwege, um Symptome zu lindern und die Belastbarkeit zu erhöhen.

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ß2-Sympathomimetika

Kurz- oder langwirksame Medikamente, die die Bronchien erweitern.

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Parasympatholytika/Anticholinergika

Kurz- oder langwirksame Medikamente, die die Bronchien erweitern, indem sie die Wirkung des Parasympathikus hemmen.

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Kortison (inhalativ)

Inhalative Medikamente, die Entzündungen in den Atemwegen reduzieren.

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Sekretolytika/Mukolytika

Medikamente zur Verflüssigung von zähem Schleim.

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Alpha1-Antitrypsin-Substitution

Behandlung zur Verlangsamung des Fortschreitens eines Alpha1-Antitrypsin-Mangels.

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Antibiogramm

Messung zur Bestimmung von Antibiotika-Wirksamkeit bei Atemwegsinfekten.

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Antitussiva

Medikamente zur Unterdrückung von Husten.

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Lungenbelüftung & Lage

In Rückenlage sind die dorsalen Anteile der Lunge weniger belüftet, in Bauchlage stärker. Unten liegende Abschnitte sind weniger ventiliert, aber stärker durchblutet.

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Euler-Liljestrand-Mechanismus

Blutgefässe in schlecht belüfteten Lungenbezirken verengen sich, um die Durchblutung zu reduzieren.

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Ventilations-Perfusions-Kopplung

Ventilation und Perfusion sind gekoppelt: Schlechte Belüftung führt zu schlechter Durchblutung.

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COPD-Behandlung (nicht-medikamentös)

Schulungen für Patienten, pneumologische Rehabilitation, Lungensportgruppen und Physiotherapie.

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Exazerbationstherapie (COPD)

Bronchialerweiternde Medikamente, Kortison, ggf. Antibiotika und Sauerstofftherapie. In schweren Fällen maschinelle Beatmung.

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COPD-Prävention (Impfung)

Jährliche Grippeimpfung, um infektbedingte Exazerbationen zu verhindern.

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Dyspnoe-Management

Verbesserung der Atmung und Reduktion der Angstatmung. Medikamente können eingesetzt werden.

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Inhalative Therapie (COPD)

Ziel ist die Erweiterung der Atemwege. Mittel der Wahl sind ß2-Sympathomimetika und Parasympatholytika.

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Patientenedukation

Schulung von Patienten über ihre Erkrankung und Behandlung.

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Belastungsfähigkeit & Ausdauer

Die Fähigkeit, körperliche Anstrengung über einen längeren Zeitraum aufrechtzuerhalten.

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Symptome lindern

Symptome verringern.

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Lebensqualität erhöhen

Die Gesamtheit des Wohlbefindens eines Patienten.

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Exazerbationen vermeiden

Verschlimmerung von Symptomen oder Krankheitsschübe vermeiden.

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Teufelskreis der Inaktivität

Ein sich selbst verstärkender Kreislauf, speziell bei Atemnot.

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Pulmonale Hypertonie

Erhöhter Blutdruck in den Lungenarterien, oft durch Hypoxie.

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Polyglobulie durch Hypoxie

Zunahme der Anzahl roter Blutkörperchen aufgrund von Sauerstoffmangel.

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Hypoxämie

Sauerstoffmangel im Blut.

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Respiratorische Azidose

Erhöhter CO2-Gehalt im Blut durch unzureichende Atmung.

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Pulmonale Kachexie

Muskelabbau aufgrund chronischer Hypoxie und erhöhter Atemarbeit.

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Bronchiektase

Irreversible Erweiterung der Bronchien durch Zerstörung des Gewebes.

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Atelektase

Nicht entfalteter oder kollabierter Alveolarraum der Lunge.

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Pneumothorax

Luftansammlung im Brustraum durch Risse in den Alveolen.

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Psychische Komplikationen (COPD)

Dauerhafte Angst und Suizidgedanken aufgrund von Atemnot.

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COPD Verlauf

Eine fortschreitende Lungenerkrankung, welche chronisch und irreversibel ist.

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Primärprävention

Massnahmen zur Verhinderung der Entstehung einer Krankheit (z.B. Nikotinverzicht).

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Sekundärprävention

Früherkennung und Behandlung einer Krankheit im Frühstadium (z.B. Lungenfunktionstest).

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Tertiärprävention

Massnahmen zur Verhinderung der Verschlimmerung einer bereits bestehenden Krankheit (z.B. Rauchstopp).

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Spirometrie

Einfacher, schmerzfreier Test zur Messung der Lungenfunktion.

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Physiotherapie (Atemtherapie)

Atemübungen und Techniken zur Verbesserung der Atmung und Thoraxbeweglichkeit.

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Study Notes

Chronisch-obstruktive Lungenerkrankungen (COPD)

  • COPD umfasst chronisch-obstruktive Bronchitiden und Lungenemphysem
  • Hauptursache sind inhalative Schadstoffe, vor allem Rauchen
  • Kennzeichen ist chronische Entzündung und Verengung der Atemwege

Chronische Bronchitis

  • Husten und Auswurf an den meisten Tagen über mindestens drei Monate in zwei aufeinanderfolgenden Jahren
  • Einfache chronische Bronchitis: schleimig-weisser Auswurf ohne Obstruktion (Raucherhusten)
  • Chronisch-obstruktive Bronchitis: Symptome der Bronchitis plus Obstruktion durch Bronchospasmus, zähes Sputum (Dyskrasie) und Schleimhautödem

Lungenemphysem

  • Überblähung des Lungengewebes mit Elastizitätsverlust und irreversibler Zerstörung der Alveolen
  • Führt zu grösseren Emphysemblasen, verminderter Gasaustauschfläche und vergrössertem Totraum

Krankheitsentstehung der chronischen Bronchitis

  • Langjähriges, regelmässiges Zigarettenrauchen oder Einwirkung anderer Schädigungsfaktoren, wie Feinstaubinhalation, bei genetischer Disposition
  • Selten erbliche Ursachen, z.B. α1-Antitrypsin-Mangel
  • Entzündung der Bronchialschleimhaut mit Hyper- und Dyskrinie, Funktionsstörung des Flimmerepithels, Sekret wird nicht ausreichend abgehustet
  • Infekte verschlimmern Entzündung und führen zu Hyperreagibilität der Bronchien (Überreaktion), was zur Obstruktion führt
  • Botenstoffe und Enzyme zerstören Alveolarsepten, Umbauvorgänge fixieren Atemwegsverengung, was zu Lungenemphysem führt
  • Chronische Entzündungsprozesse und Sympathikusaktivierung haben Folgen für den gesamten Körper, wie Arteriosklerose, Muskelabbau, Osteoporose und Gewichtsverlust

Lungenemphysem Ursachen und Folgen

  • Meist verbunden mit chronisch-obstruktiver Bronchitis, seltener andere inhalative Schadstoffe
  • Folge ist ein Proteasen-Antiproteasen-Ungleichgewicht: Proteasen „verdauen“ Lungengerüststrukturen, Totraum vergrössert sich, Gasaustauschfläche und Lungengefässe nehmen ab
  • Beeinträchtigter Gasaustausch führt zur respiratorischen Insuffizienz
  • Gefässverminderung und Druckerhöhung im Lungenkreislauf können zu Cor pulmonale führen

Risikofaktoren für COPD

Beeinflussbar:

  • Inhalation schädlicher Substanzen, Rauchen, Passivrauchen, Luftverschmutzung (Feinstaub), berufliche Belastung (giftige Dämpfe), rezidivierende Infekte in der Kindheit und Asthma

Nicht beeinflussbar:

  • Alter, Geschlecht (Männer häufiger), genetische Disposition (α1-Antitrypsinmangel)

COPD Symptome

  • Leitsymptome: Atemnot, Belastungsdyspnoe, chronischer Husten, Auswurf (zäh, glasig, braun, gelblich oder blutig)
  • Zunächst chronische Bronchitis, reversibel bei Rauchstopp
  • Regelmässiger Husten mit Auswurf, v.a. morgens
  • Zunehmend stärkerer Husten, ganztägig, schlechtere Luft, Belastungsdyspnoe, später Ruhedyspnoe, eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit

Exazerbationen

  • Plötzliche Verschlechterung der Lungenfunktion mit verstärkter Atemnot
  • Tritt vorwiegend in den Wintermonaten auf

Ursachen für Exazerbationen

  • Erkältungen oder andere Atemwegsinfekte durch Bakterien oder Viren
  • Extreme Wetterlagen, Inhalation von Reizstoffen, Psychische Faktoren

Anzeichen für Exazerbationen:

  • Verstärkter Husten, Auswurf und Atemnot, erhöhte Zähigkeit, gelb-grüne Verfärbung des Auswurfs, Erschöpfung und niedrige Sauerstoffsättigung (SpO2 < 90%, < 88% kritisch)

Diagnostik

  • Anamnese: Leitsymptome, Herzfehler, Herzschwäche, Beinödeme, Allergien, Lungenerkrankungen, Tumore, Tuberkulose, Beinvenenthrombosen
  • Rauchen (Braunverfärbung von Zeige- und Mittelfinger?), Beruf und Hobbies zur Risikoidentifizierung, Beobachtung der Endglieder (Uhrglasnägel, Trommelschlägelfinger)

Körperliche Untersuchung

  • Inspektion: Beurteilung des Brustkorbs (Fassthorax?), Atembewegungen (Pleuritis, Rippenserienfraktur)
  • Perkussion: Sonorer Klopfschall (gesunde Lunge), hypersonor (Emphysem, Pneumothorax), gedämpft (Pneumonie, Erguss)
  • Auskultation: Leises, rauschendes Atemgeräusch (gesunde Lunge), abgeschwächt (kollabierte Lungenpartien, Emphysem), Nebengeräusche (Rasselgeräusche, Pleurareiben)

Weitere Diagnostische Maßnahmen

  • Sputum: Bakteriologische Untersuchung (Hinweis auf Entzündungen), zytologische Untersuchung (bösartige Gewebstrümmer?)
  • Bildgebende Verfahren: Röntgenaufnahme des Thorax, Computer- und Kernspintomografie, Sonografie

Lungenfunktion

  • Lungenfunktionsprüfung (LuFu) zur genauen Messung der Leistungsfähigkeit
  • Spirometrie: Messung von Atem- und Lungenvolumina
  • Einsekundenkapazität (FEV): gibt Auskunft über den Grad der Obstruktion
  • Bronchospasmolysetest: unspezifischer inhalativer Provokationstest
  • Peak-Flow-Meter: Höchstwert des Ausatmungsstroms
  • Laboruntersuchung: Blutgasanalyse (Gasverteilung, pH-Wert), Entzündungsparameter (BSR, CRP, Lc)

Therapie der Chronischen Bronchitis

Allgemeinmassnahmen:

  • Raucherentwöhnung
  • Vermeidung von Noxen (Feinstaub)
  • Individuelles Körpertraining (Physiotherapie)
  • Atemtherapie (Training der Atemhilfsmuskulatur, exspiratorischer Atemtrainer, keine inspiratorischen Atemtrainer bei COPD)
  • Sekretolytische Massnahmen (ausreichende Trinkmenge, Inhalation mit Kochsalzlösung, Atemphysiotherapiegerät, Perkussion, Vibration, Wickeltherapie, ätherische Öle, Absaugen)
  • Atemvertiefende Massnahmen (Massagetherapie, Atemtrainer, Kutschersitz, Lippenbremse, Kontaktatmung)
  • Atemunterstützende Positionierungen (Ventilation und Perfusion optimieren)
  • Patientenschulungen
  • Pneumologische Rehabilitation, Lungensportgruppen und Physiotherapie

Medikamentöse Therapie für Fortgeschrittene COPD

  • Langzeit-Sauerstoff-Therapie und Heimbeatmung
  • Exazerbationstherapie: Bronchialerweiternde Massnahmen, Lippenbremse, Körperhaltungen, Kortison, Antibiotika, Sauerstofftherapie, Intensivstation (Beatmung), Grippeimpfung
  • Dyspnoe-Management: Atmung verbessern, Angst entgegenwirken

Medikamentöse Therapie

  • Antiasthmatisches Therapiekonzept zur Minimierung der Obstruktion, rein symptomatisch
  • Therapie individualisiert nach Komorbiditäten, nach Stufenplan
  • Exazerbationsrisiko wird bestimmt

Basismedikamente

  • Ziel: Erweiterung der Atemwege (Bronchodilatation)
  • Mittel der Wahl: β2-Sympathomimetika und Parasympatholytika
  • Inhalative Medikamente: β2-Sympathomimetika (kurz- bzw. langwirksam), Parasympatholytika/Anticholinergika (kurz- bzw. langwirksam), Kortison
  • Langwirksame Medikamente für Basistherapie, kurzwirksame für Bedarfs- und Notfalltherapie

Weitere Medikamente

  • Kortisonpräparate, Phosphodiesterasehemmer, Methylxanthine (Entzündungsprozesse dämpfen), Antibiotika (Infektionen)
  • Sekretolytika/Mukolytika (bei zähem Sekret), Sekretomotorika

Weitere Behandlungen

  • α1-Antitrypsin-Mangel: Substitutionsbehandlung
  • Antibiotika: Antibiogramm und Resistenzbestimmung, Dauertherapie evtl. befristet intensiviert
  • Sauerstoff: Bei Dyspnoe und Hypoxie, BGA-Kontrolle, intermittierende Gabe, Austrocknung beachten, „Surfactant“ kann geschädigt werden
  • Patienten mit dauerhaft erhöhtem CO2-Gehalt haben einen veränderten Atemantrieb (O2-Gehalt gesteuert), Sauerstoffgabe kann zur Apnoe führen
  • Antitussiva: Guaifenesinum (Resyl), Guaifenesinum/Codein (Resyl plus) bei unproduktive Husten

Gradeinteilung der COPD und Therapie erster Wahl

  • Therapieentscheidung basiert auf Exazerbationen, Atemflussbehinderung, Symptome
  • Milde Verlaufsformen: Ggf. SABA nach Bedarf
  • Moderate bis schwere Verlaufsformen: LABA oder LAMA Therapie , ggf. in Kombination mit ICS

Medikamente

  • Medikamente müssen regelmässig eingenommen werden
  • Die richtige Inhalationstechnik und eine Patientenedukation ist wichtig
  • Medikamente unterdrücken Symptome, aber stoppen die Progression nicht
  • Ziel ist, Verbesserung Belastungsfähigkeit, Symptomlinderung, Lebensqualität, Exazerbationsvermeidung

Prüfung weiterer Massnahmen

  • Endoskopische Ventil-Implantation („Coils“), Emphysemchirurgie, Lungentransplantation

Akute Komplikationen bei COPD Patienten

  • Akute Exazerbation, Pneumonie, pulmonale Hypertonie, Rechtsherzinsuffizienz, Polyglobulie, Hypoxämie, respiratorische Azidose, pulmonale Kachexie, Bronchiektasen, psychische Komplikationen

Atelektase

  • Nicht entfalteter Alveolarraum durch Obstruktion, Hypoxie, ödematöse Entzündungen, Fibrosierungen und Bronchiektasen

Pneumothorax

  • Strukturelle Schäden durch COPD führen zum Einreissen der Alveolen

Verlauf der COPD

  • Chronisch und irreversibel, verschlechtert sich in Schüben, Komplikationen können durch Behandlung und Vorsorgemassnahmen vermieden werden

Chronische Bronchitis Prognose

  • Gute Prognose bei frühzeitiger und konsequenter Vermeidung der Auslöser, sonst fortschreitender Verlauf, Lungenschäden, Herzschäden

Lungenemphysem Heilbarkeit

  • Nicht heilbar, Krankheitsverlauf kann jedoch verlangsamt oder sogar gestoppt werden

Prävention

  • Primärprävention: Nikotinverzicht, Vermeidung schadstoffbelasteter Luft, Passivrauchen
  • Sekundärprävention: Ärztliche Untersuchungen, Lungenfunktionstest, Rauchentwöhnungsberatung, Arbeitsplatzberatung, konsequente Behandlung mit Lebensstiländerung, Spirometrie
  • Tertiärprävention: Inhalative, schädigende Einflüsse kennen und meiden

Weitere Informationen die der Patient beachten sollte

  • Rauchstopp, Vermeidung schadstoffbelasteter Luft, Vermeidung von Kälte und trockener Luft, Einatmung über die Nase, konsequente Medikamenteneinnahme, Atemtechniken, atemunterstützende Massnahmen, Vermeidung einengender Kleidung, körperliches Training, Physiotherapie und Lungensportgruppe, Ausdauertraining

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Quiz Team

Description

Dieses Quiz befasst sich mit verschiedenen Aspekten der Prävention und des Managements von Lungenerkrankungen, einschließlich Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention. Es werden Themen wie Spirometrie, Nasenatmung, körperliches Training bei COPD und Exazerbationen behandelt. Ziel ist es, das Verständnis für umfassende Strategien zur Verbesserung der Lungengesundheit zu fördern.

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