Klausurvorbereitung M2 Bildungszugänge

Humboldts Theorie der Bildung betont die allgemeine Bildung, die über die bloße Ausbildung hinausgeht. Bildung soll den ganzen Menschen fördern und ihn zu einem selbstständigen und kritischen Denken befähigen.

Ein Fremdzweck ist ein Ziel, das außerhalb der Aktivität selbst liegt, wie beispielsweise eine bessere Note. Ein Selbstzweck hingegen liegt in der Aktivität selbst und wird aus innerer Motivation betrieben, wie zum Beispiel das Erlernen eines Instruments.

Universalität bezieht sich auf allgemeine Prinzipien, die für alle gelten, wie z.B. Menschenrechte. Partikularität hingegen bezieht sich auf spezielle Prinzipien, die nur für bestimmte Personen oder Kontexte gelten.

Sozialbildung betont die gesellschaftliche Dimension von Bildung. Bildung ist nicht nur individuelle Entwicklung, sondern auch Teilhabe und Mitgestaltung der Gesellschaft.

Der Entelechie-Bildungsbegriff akzentuiert die Selbstzweckhaftigkeit von Bildung. Bildung soll die eigene Entfaltung des Menschen fördern, unabhängig von äusseren Anforderungen.

Allgemeinbildung bezeichnet die umfassende Bildung in verschiedenen Wissensgebieten, die über spezifische Qualifikationen hinausgeht.

Der kritische Bildungsbegriff betont die Notwendigkeit, kritisch mit der Gesellschaft und ihren Normen umzugehen. Bildung soll nicht nur anpassen, sonderm auch zu selbstständigem Denken und Handeln befähigen.

Eine Irritation ist eine Erfahrung, die unser bisheriges Wissen in Frage stellt und uns zum Nachdenken anregt. Sie kann zu einem Lernprozess führen, in dem wir neues Wissen aufnehmen oder unsere Sichtweise verändern.

Die Form bezieht sich auf die Struktur und Gestalt dessen, was wahrgenommen wird. Es ist das "Wie" der Wahrnehmung.

Das Medium ist der Träger oder die Vermittlungsform der Wahrnehmung und Erfahrung. Es ist das "Womit" oder "Durch was" der Wahrnehmung.

Die sinnliche Erfahrung wird nicht nur aufgenommen, sondern in ihrer spezifischen Anordnung oder Gestaltung analysiert.

Medien prägen, wie sinnliche Eindrücke entstehen und wie sie verstanden werden können.

Form und Medium bestimmen, wie wir etwas sinnlich wahrnehmen. Zum Beispiel wirken Farben oder Klänge unterschiedlich, je nach Medium (Bild, Musik, Theater) und je nach Gestaltung (Form).

Das Nachdenken über die Wirkung von Form und Medium fördert das Verständnis dafür, wie Wahrnehmung gestaltet und kulturell geprägt ist. Dadurch wird nicht nur das sinnliche Erlebnis vertieft, sondern auch die Reflexion darüber angeregt.

Indem man Form und Medium bewusst wahrnimmt und reflektiert, schult das ästhetisch-aisthetische Lernen sowohl die Sinne als auch das Denken über Kunst und Kultur.

Mit Stift und Papier oder einem Musikinstrument können Kinder verschiedene Stufen der Wahrnehmung und des ästhetischen Erlebens durchlaufen.

Wir Menschen erschaffen unsere eigene Welt durch den Kreislauf von Erkennen und Handeln. Wir können nicht anders, als ein Selbst- und Weltverhältnis aufzubauen, das ein Ich-Selbst und eine komplementäre Welt erzeugt.

Symbole kennen keine Trennung zwischen 'Bild' und 'Sache' oder 'Zeichen' und 'Bezeichnetem'. Sie vereinen 'bloß-sinnliches' Dasein und geistigen Gehalt.

Jede „echte geistige Grundfunktion“ bringt Symbole hervor, die immer auch konkret wahrnehmbare Versinnlichungsformen sind. Das Bewusstsein produziert permanent Symbole, weshalb der Mensch auch als animal symbolicum bezeichnet wird.

Symbolische Formen haben eine „ursprünglich-bildende, nicht bloß eine nachbildende Kraft“. Sie sind Bedeutungsquellen, die etwas Neues stiften.

Symbolische Formen können „auf jeden beliebigen Gegenstand angewendet werden“. Ein symbolisch geformtes Bewusstsein findet keine Gegenstände, die sich seiner symbolischen Formung widersetzen.

Jede neue symbolische Form stellt einen neuen ‚Aufbau' der Welt dar, der sich nach spezifischen, nur für sie gültigen Richtmaßen vollzieht.

Aisthetik befasst sich mit den Grundlagen und Prozessen der Wahrnehmung, wie wir Sinneseindrücke (Formen, Farben, Klänge, Gerüche, Berührungen…) wahrnehmen und verarbeiten.

Symbolische Formen schaffen nicht nur die Möglichkeit zum Erleben, sondern auch für gezieltes Handeln und Kommunikation.

Transformatorische Bildung beschreibt einen Lernprozess, der zu tiefgreifenden Veränderungen in der Sichtweise und im Verhalten führt. Diese Transformation geschieht durch Irritation, die zum Hinterfragen der eigenen Annahmen führt, und durch den Erwerb neuen Wissens, das die alte Sichtweise in Frage stellt.

Der erste Schritt in transformatorischer Bildung ist die Irritation. Dies bedeutet, dass ein bestimmtes Ereignis oder eine Erfahrung Ihre bestehenden Annahmen und Überzeugungen in Frage stellt und Ihnen neue Sichtweisen eröffnet.

Das katalytische Moment beschreibt einen Schlüsselmoment, der eine tiefgreifende Veränderung im Denken oder Verhalten hervorruft. Dieser Moment kann ein Ereignis, eine Erfahrung oder auch ein neuer Gedanke sein, der zu einem Aha-Erlebnis führt und die Denkweise grundlegend verändern kann.

Redundanzerfahrungen sind unscheinbare, alltägliche Erfahrungen, die wir unbewusst und ohne grosse Anstrengung machen. Sie sind nicht lernintensiv und führen zu keinen neuen Erkenntnissen. Beispiele sind das Sitzen auf einem Stuhl oder das Öffnen einer Flasche.

Subsumtionsresistente Erfahrungen sind Erfahrungen, die unvorstellbar sind und die es unmöglich machen, sie in ein bestehendes Denksystem einzuordnen. Sie erzeugen ein Gefühl der Fremdheit oder des Staunens und fordern Offenheit und Empathie.

Symbolische Formen im Sinne von Cassirer sind kulturelle Ausdrucksmittel, die Menschen nutzen, um die Welt zu verstehen und zu strukturieren. Zu diesen Formen gehören Sprache, Kunst, Religion, Wissenschaft und viele weitere.

Laut Ernst Cassirer ist der Mensch ein ,,animal symbolicum

Von einer symbolischen Form kann man sprechen, wenn die Beziehung des Menschen zur Welt durch die Schaffung von Symbolen aktiv und productiv gestaltet wird.