Erzähltheorie: Autor, Erzähler und Perspektive
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Questions and Answers

Der implizite Autor ist die tatsächliche Person, die den Text geschrieben hat.

False (B)

Ein auktorialer Erzähler hat immer einen begrenzten Einblick in die Gedanken und Gefühle der Charaktere.

False (B)

Fokalisierung beschreibt, aus welcher Perspektive ein Ereignis erzählt wird.

True (A)

Der reale Autor ist eine vermittelnde Instanz zwischen implizitem Autor und Erzähler.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Ein neutraler Erzähler hat Einblick in die Gedanken und Gefühle der Figuren.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Die Distanz in einer Erzählung bezieht sich darauf, wie stark sich der Erzähler mit den Charakteren identifiziert.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Ein personaler Erzähler weiß mehr als die Figuren in der Geschichte.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

In Lukas 1,1-4 findet sich ein Beispiel für die Präsenz des Autors im Text.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Ein heterodiegetischer Erzähler ist Teil der Handlung und an Handlungsträger gebunden.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Im autodiegetischen Erzählen ist die erzählende Person nicht nur Teil der Erzählung, sondern auch deren Hauptperson.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Das Petrusevangelium ist ein Beispiel für heterodiegetisches Erzählen, bei dem der Erzähler außerhalb der erzählten Ereignisse steht.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Die Analyse von Figuren beinhaltet nur die direkte Beschreibung durch den Erzähler.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Das Aktantenmodell dient dazu, die Beziehungen zwischen den Figuren in einer Erzählung darzustellen.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Der intendierte Leser entspricht immer dem realen Leser eines Textes.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Die sprachliche und kulturelle Kompetenz des Lesers spielen keine Rolle bei der Interpretation eines Textes.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Das Aktantenmodell wurde im Jahr 1866 von dem Semiotiker Algirdas Julien Greimas entwickelt.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Die Empathie für Romanfiguren beruht hauptsächlich auf der Möglichkeit, uneingeschränkt Einblick in deren Leben zu erhalten, wodurch sie uns so vertraut werden wie wir selbst.

<p>True (A)</p> Signup and view all the answers

Im Kontext der Erzähltheorie bezieht sich der Begriff 'Story' auf die Art und Weise wie etwas erzählt wird, während 'Diskurs' beschreibt was erzählt wird.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Bei der Analyse einer Erzählung sollte der Fokus primär auf den historischen Ereignissen liegen, die den Text beeinflusst haben.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Nach Bildhauer und Schäffer ist es für einen Protagonisten im Film entscheidend, dass sein Ziel leicht erreichbar ist, um unnötige Konflikte zu vermeiden.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Die Analyse des Handlungsgerüsts einer Erzählung beinhaltet die detaillierte Auflistung der Ereignisse in ihrer chronologischen Reihenfolge, idealerweise anhand der verwendeten Adjektive.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Das Verschmelzen eigener biografischer Erinnerungen mit Gelesenem kann irrelevant für den Religionsunterricht sein.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Das Ziel eines Protagonisten sollte keine Notwendigkeit für die Figur haben, damit nichts Wesentliches verloren ist, wenn die Hauptfigur es nicht erreicht.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Die Unterscheidung zwischen Story und Diskurs in der Erzähltheorie ist irrelevant bei der Filmanalyse.

<p>False (B)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Homodiegetischer Erzähler

Erzähler ist Teil der Handlung.

Autodiegetischer Erzähler

Erzähler ist Hauptperson der Erzählung.

Heterodiegetischer Erzähler

Erzähler steht außerhalb der Handlung.

Diskursanalyse (Erzählung)

Untersucht die sprachliche Gestaltung einer Erzählung: Wortwahl, Satzbau, Stilmittel.

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Impliziter Leser

Bild des Lesers, das der Autor beim Schreiben im Kopf hat. Erwartungen, Vorwissen.

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Figurenanalyse

Analyse von Eigenschaften, Beziehungen und Entwicklung der Figuren.

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Aktantenmodell

Modell zur Analyse von Handlungsstrukturen in Erzählungen.

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Direkte Charakterisierung

Direkte Beschreibung der Figur durch den Erzähler.

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Empathie für Romanfiguren

Fähigkeit, Figuren so zu verstehen als ob wir sie selbst wären.

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Verschmelzung von Erfahrung

Eigene Erinnerungen vermischen sich beim Lesen mit den Erfahrungen der Figuren.

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Story

Was erzählt wird (Handlung, Charaktere).

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Diskurs

Wie etwas erzählt wird (Stil, Perspektive).

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Bestandteile der Story

Die einzelnen Geschehnisse und beteiligten Figuren einer Erzählung.

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Handlungsaufbau im Film

Ein Ereignis motiviert den Protagonisten, ein Ziel zu verfolgen und einen Konflikt zu erleben.

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Notwendigkeit des Ziels

Der Hauptfigur muss etwas Wichtiges verlieren, wenn sie ihr Ziel nicht erreicht.

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Analyse des Handlungsgerüsts

Die chronologische Reihenfolge der Ereignisse wird anhand der Verben aufgelistet.

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Impliziter Autor

Das Bild des Autors, das sich der Leser macht, vermittelnde Instanz zwischen realem Autor und Erzähler.

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Distanz (Erzählperspektive)

Unmittelbarkeit vs. Mittelbarkeit der Erzählung (Drama vs. Erzählung mit vielen Kommentaren).

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Fokalisierung

Die Perspektive, aus der erzählt wird; kann wechseln, ohne dass der Erzähler wechselt.

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Auktorialer Erzähler

Der Erzähler weiß alles (Nullfokalisierung).

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Personaler Erzähler

Der Erzähler weiß nicht alles (interne Fokalisierung).

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Neutraler Erzähler

Der Erzähler weiß weniger als die Figuren (externe Fokalisierung).

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Autorpräsenz

Präsenz des Autors im Text (Beispiele: Lk 1,1-4; Joh 21,24-25).

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Sprachliche und kulturelle Kompetenzen (Autor)

Die Fähigkeiten und Kenntnisse des Autors, die im Text erkennbar sind (z.B. Lukas als hellenistischer Christ).

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Study Notes

Einführung in narratologische Methoden der Textauslegung

  • Die Narratologie, auch bekannt als die Wissenschaft vom Erzählen, untersucht, wie Geschichten auf unterschiedliche Weise in Erzählungen umgesetzt werden können.
  • Inhalt und Präsentation einer Geschichte beeinflussen sich gegenseitig.

Was macht eine Erzählung aus?

  • Erzählungen aktualisieren Vergangenes und setzen es sprachlich in der Gegenwart in Szene.
  • Konflikte werden in Erzählungen symbolisiert und sprachlich umgesetzt.
  • Zuhörer werden in Erzählungen einbezogen, indem sie die Perspektive des Erzählers einnehmen und sich mit den Hauptfiguren identifizieren.
  • Wichtige Merkmale einer Erzählung sind ein (fiktiver) Erzähler und die Hauptfiguren.

Empathie-Reflex

  • Je mehr man über die Motive der Figuren erfährt, desto stärker ist die Empathie.
  • Ziel von Erzählungen ist es, Leser oder Hörer einzubeziehen.
  • Das Empfinden von Empathie für Romanfiguren ist eine Folge der Fähigkeit der Erzählung, Einblick in Andere zu gewähren.
  • Eigene biografische Erinnerungen können mit dem Gelesenen und dem Schicksal von Figuren verschmelzen.
  • Es besteht ein Potenzial, das eigene Leben in die Gestalt einer Erzählung zu bringen.

Story vs. Diskurs

  • Story: Was wird erzählt?
  • Diskurs: Wie wird erzählt?

Was wird erzählt? Die Story

  • Es interessieren nicht die historischen Ereignisse hinter dem Text, sondern die einzelnen Ereignisse und die beteiligten Figuren.

Handlungsaufbau

  • Ein Ereignis/Information/Entscheidung soll eine Motivation für den Protagonisten schaffen, ein bestimmtes Ziel zu verfolgen.
  • Der Protagonist muss in einen Konflikt geraten und sich diesem mit allen Unannehmlichkeiten stellen.
  • Die Erreichung des Ziels soll für die Figur notwendig sein.

Analyse des Handlungsgerüsts

  • Die chronologische Abfolge der Ereignisse wird anhand der vorkommenden Verben aufgelistet.
  • Methode zur Erhebung von Alternativen für Ereignisse, Handlungen und deren Folgen.
  • Spannung entsteht, wenn der Leser Wünsche für die Hauptfigur entwickelt, sich aber die tatsächliche Handlungsebene anders entwickelt.

Lukas 10,38-42

  • Ein Beispiel für Story-Analyse ist die Geschichte von Martha und Maria (Lk 10,38-42).
  • Kritik/Bedauern an Martha aus Sicht Jesu.
  • Zuhören ist wichtig für Jesus.

Knotenpunktanalyse

  • Methode zur Erhebung von Alternativen für Ereignisse, Handlungen und deren Folgen.
  • Wird angewendet für Geschichte von Martha und Maria.

Analyse der Figurenkonstellation

  • Kontrastierende Rollen: Maria und Martha.
  • Komplementäre Rollen: Jesus im Verhältnis zu Maria und Martha.
  • Handlungssouverän: Jesus.
  • Dramatische Hauptfigur: Martha.
  • Dramatische Nebenfigur: Maria.
  • Es gibt kein direktes Verhältnis zwischen Martha und Maria.

Wie wird erzählt? Der Diskurs

  • Der Erzähler (allgemein):
    • Wenn er kein Teil der Geschichte ist (heterodiegetisch), tritt er oft nur als Stimme im Hintergrund auf.
    • Unterscheidung zwischen latentem und manifestem Erzähler.
    • Der manifeste Erzähler tritt explizit auf und kommentiert das Geschehen, lenkt die Sympathie der Lesenden, entwickelt ein Normensystem und vermittelt zwischen der erzählten Welt und den Lesern.
  • Erzähler und Autor können auseinandergehen.
  • Unterscheidung zwischen "telling" und "showing" (Franz Karl Stanzel): "Telling" ist kommentierend, "Showing" ist unkommentiert.
  • Evangelien erzählstimme so, dass Jesus zentral steht; der Erzähler weiß mehr als Jesus.
  • Jesus ist nicht immer Handlungssouverän und Identifikationsfigur.

Fokalisator

  • Jesus erscheint meist als "Fokalisator" (= Wahrnehmungszentrum oder Linse), aber nur dezent, dadurch wird die Erzählperspektive nicht eingeschränkt.

Markus 5

  • Die Geschichte von der Heilung der blutflüssigen Frau aus Markus 5 ist ein Beispiel.
  • Der Erzähler (allgemein).
  • Wahrnehmungszentrum: Frau mit Blutfluss.

Autorprofil

  • Das Autorprofil kann real oder implizit sein (Autor vs. Erzähler)
  • Die Konzeption des Autors wird von den Lesern aus der vermittelnden Instanz zwischen dem realen Autor und dem Erzähler konstruiert.
  • Die "Präsenz" des Autors manifestiert sich durch seinen "legend", also dem was dem Autor wichtig ist.
  • Sprachliche und kulturelle Kompetenzen spielen eine Rolle.

Distanz und Fokalisierung

  • Distanz beschreibt, wie unmittelbar oder mittelbar die Geschichte erzählt wird, bspw. Drama oder Erzählung.
  • Fokalisierung beleuchtet, aus welcher Perspektive die Geschichte wiedergegeben wird, auch bekannt als Point of View.
  • Autorale Erzähler zeichnen sich durch Nullfokalisierung aus und besitzen vollständiges Wissen.
  • personale Erzähler bieten interne Fokalisierung, beschränkt durch das Wissen des Erzählers.
  • Neutrale Erzähler weisen eine externe Fokalisierung auf und wissen weniger als ihre Figuren.

Erzählperspektive

  • Wie verhält sich der Erzähler zur erzählten Welt? Ist er Teil derselben (homodiegetisch) oder steht er außerhalb (heterodiegetisch)?
  • Sonderfall des homodiegetischen Erzählens: autodiegetisch (die erzählende Person ist nicht nur Teil der Erzählung, sondern deren Hauptperson).

Leserprofil

  • Das Leserprofil wird durch den realen Leser und dem intendierten/implizierten Leser vs. den vermittelnden Instanzen gebildet und durch das Rollenangebot für den Leser erzeugt.
  • Wichtig sind sprachliche und kulturelle Kompetenzen.

Figurenanalyse

  • Wie sind die Figuren charakterisiert (direkt/indirekt)?
  • In welchen Relationen stehen Sie zueinander (Figurenkonstellation)?
  • Ein Beispiel sind Aktantenmodelle.

Der Diskurs anhand der Heilung des blinden Bartimäus

  • Ähnlich wie die Geschichte der blutflüssigen Frau finden sich die Glaube, Fokus, Menge als Widerstand im Bartimäus wieder.
  • Sender, Objekt, Empfänger, Helfer, Held und Widersacher spielen wichtige Rollen.

Zeitgestaltung in Erzählungen

  • Umgang mit der Zeit: Verhältnis von erzählter Zeit und Erzählzeit.
  • Untersuchung von Beschleunigungen (Summarien) und Entschleunigungen (Erzählerkommentare).
  • iteratives/repetitives Erzählen.
  • Umgang mit Chronologie: Prolepsen (Vorverweise) und Analepsen (Rückblicke).

Narrative Analyse des Diskurses: Hilfreiche Fragen

  • Wie ist die Erzählung aufgebaut?
  • Gibt es einen Spannungsbogen/Höhepunkt?
  • Beschreiben Sie Autoren, Erzähler und Leser des Textes!
  • Welche Wertevorstellungen teilen sie?
  • Was weiß der Erzähler von seinen Figuren (Innenwelt)?
  • Werden die Figuren charakterisiert (Empathie-Reflex)?
  • Gibt es Identifikationsangebote für die Leser?
  • Wie ist das Verhältnis zwischen Erzählzeit und erzählter Zeit?

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Description

Dieses Quiz behandelt die Grundlagen der Erzähltheorie, einschließlich des Unterschieds zwischen implizitem und realem Autor. Es werden Erzählperspektiven, Fokalisierung und die Rolle verschiedener Erzähltypen (auktorial, personal, neutral) untersucht. Außerdem wird die Distanz des Erzählers zu den Figuren analysiert.

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