Einführung in das Recht und die Menschenrechte
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Questions and Answers

Welche Aussage trifft nicht auf die Definition von Recht nach Gschiegl zu?

  • Recht ist allgegenwärtig.
  • Recht ist eine der wichtigsten Seiten des Staates. (correct)
  • Alles, was wir tun, ist vom Recht beeinflusst.
  • Man kann sich dem Recht nicht entziehen.

Was ist das Hauptziel des Rechtsstaats?

  • Die Durchsetzung der Interessen der Herrschenden zu fördern.
  • Staatliche Willkür durch Bindung staatlicher Gewalt an das Recht zu verhindern. (correct)
  • Die Rechtssicherheit durch geheime Regeln zu gewährleisten.
  • Die unbeschränkte Macht des Staates zu gewährleisten.

Was versteht man unter dem Begriff 'Bürgerrechte' im Kontext der Grundrechte?

  • Eine Sammlung von Rechten, die nur für bestimmte Bevölkerungsgruppen gelten.
  • Grundrechte, die ausschließlich Staatsbürgern zustehen. (correct)
  • Universelle Menschenrechte, die jedem Menschen zustehen.
  • Rechte, die nur durch staatlichen Akt verliehen werden können.

Welches Ziel des Rechts stand im Mittelpunkt der Philosophie des 17. Jahrhunderts nach Hobbes?

<p>Die Selbsterhaltung. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Funktion des Rechts trägt maßgeblich zur Konfliktlösung in der Gesellschaft bei?

<p>Befriedung/Konfliktlösung (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist ein wesentliches Merkmal des Naturrechts im Gegensatz zum positiven Recht?

<p>Es ist universell, unveränderbar und leitet sich aus moralischen Prinzipien ab. (B)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet 'promulgation' im Kontext von Fullers acht Prinzipien des Rechts?

<p>Die allgemeine Bekanntmachung von Gesetzen. (A)</p> Signup and view all the answers

Angenommen, ein Staat erlässt ein Gesetz, das rückwirkend Strafen für Handlungen einführt, die zum Zeitpunkt ihrer Begehung legal waren. Welches Prinzip der Rechtsstaatlichkeit wird hierdurch verletzt?

<p>Das Prinzip der non-retroactivity (B)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Rechtsstaatlichkeit

Bindung staatlicher Gewalt an das Recht zur Verhinderung von Willkür.

Grundrechte

„Positivierte Menschenrechte", die jedem Staatsbürger zustehen.

Ein Recht

Konkretes Recht, das Rechtsträger (Berechtigte) und Pflichtenträger (Verpflichtete) bestimmt.

Soziale Gestaltung (Funktion des Rechts)

Recht als Mittel zur Gestaltung der Gesellschaft und zur Steuerung des Verhaltens.

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Befriedung (Funktion des Rechts)

Recht schafft Frieden, indem es Mechanismen zur Konfliktlösung bereitstellt.

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Rechtssetzungsmonopol

Der Staat besitzt das alleinige Recht, Gesetze zu erlassen und durchzusetzen.

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Fullers Prinzipien des Rechts

Acht Prinzipien, die ein Rechtssystem erfüllen sollte, um als gerecht zu gelten (z.B. Klarheit, Nicht-Rückwirkung).

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Natürliches Recht

Eine Theorie über Moral, die davon ausgeht, dass es universelle und unveränderliche Prinzipien gibt, die für alle Menschen gelten.

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Study Notes

  • Recht ist allgegenwärtig und unvermeidlich.
  • Es ist nahezu unmöglich, einen Rechtsbegriff zu schaffen, der universell gültig ist, da sich die Interessenlagen ständig ändern.
  • Recht ist eine der wichtigsten Säulen eines Staates; kein Staat kann ohne Recht existieren.
  • Grund- und Menschenrechte gelten nur durch die Selbstbeschränkung der Staatsgewalt in der Verfassung.
  • Staatliche Willkür wird durch die Bindung staatlicher Gewalt an das Recht verhindert.
  • Rechtssicherheit wird durch klare, allgemein bekannte Regeln und das Rückwirkungsverbot gewährleistet.

Menschenrechte

  • Sie haben einen universellen Geltungsanspruch, d.h. Grundrechte gelten für jeden Menschen, jederzeit und überall.
  • Jedermann hat das Recht auf Leben, Freiheit und Sicherheit der Person.
  • Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit; die Freiheit der Person ist unverletzlich.
  • Grundrechte sind "positivierte Menschenrechte".
  • Der Geltungsbereich der Grundrechte ist die jeweilige Rechtsordnung und ihr Hoheitsgebiet.
  • Die Würde des Menschen ist unantastbar; sie zu achten und zu schützen ist die Pflicht aller staatlichen Gewalt.
  • Das deutsche Volk bekennt sich zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.
  • Die nachfolgenden Grundrechte binden Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung als unmittelbar geltendes Recht.
  • Bürgerrechte sind eine Teilmenge der Grundrechte.
  • Alle Staatsbürger sind Rechtsträger.
  • Eine Person A hat gegenüber einer Person B ein Recht auf x.
  • Person B hat gegenüber Person A die Pflicht, x zu gewährleisten oder zu unterlassen.
  • Person A ist staatsübergreifend, Person B ist der Staat (Schutzfunktion).
  • Recht bezieht sich auf die Rechtsordnung und ist konstitutiv für die Politik und den modernen Verfassungsstaat.
  • Das konkrete Recht hat Rechtsträger und Pflichtenträger.

Ziele des Rechts

  • Antike bis Mittelalter: das Gute, Gerechtigkeit, Glück, Gemeinwohl
    1. Jahrhundert: Hobbes sah die Selbsterhaltung als Ziel von Politik und Recht, mit dem Befehl als Mittel.
  • Locke sah die Erhaltung des Eigentums als Ziel.
  • Utilitarismus (Bentham/Mill) setzte auf Nutzen-/Glücksmaximierung.
    1. Jahrhundert: Rousseau setzte auf den Gesellschaftsvertrag (unter dem Gesichtspunkt des Gemeinwillens).
  • 19./20. Jahrhundert: Austin sah Recht als sanktionierten Befehl.
  • Kelsen sah Recht als dynamisch hierarchisches System von Normen.
  • Nach dem Zweiten Weltkrieg: Das Naturrecht wurde als Maßstab für positives Recht betrachtet.
  • Von der Pfordten: Ziel des Rechts ist die Vermittlung zwischen möglicherweise gegenläufigen, konfligierenden Belangen.

Funktionen des Rechts

  • Legitimation: Einhaltung rechtlich vorgegebener Verfahren und Kompetenzen der beteiligten Organe; Übereinstimmung mit allgemein akzeptierten Normen; Mehrheitlicher Konsens der Rechtsgemeinschaft
  • Freiheitssicherung: Recht schafft sichere Räume der Freiheitsentfaltung; Freiheit in den Grenzen der Freiheit der anderen; Freiheit vor staatlichen Eingriffen; Ermöglichung und Förderung privater Autonomie, persönlicher Entfaltung und Lebensgestaltung.
  • Soziale Gestaltung: Recht als Instrument der Politik zur sozialen Ausgestaltung des gesellschaftlichen Zusammenlebens gegenwärtiger Bedürfnisse; vorausschauende, vernünftige Planung
  • Recht begrenzt die tatsächlichen Handlungsmöglichkeiten auf eine gemeinverträgliche Auswahl.
  • Integration und Stabilität: Recht schafft miteinander vereinbare, verlässliche Verhaltensmuster, die das gesellschaftliche Handeln koordinieren und es vielfach in den Dienst weitergreifender Gemeinschaftszwecke stellen.
  • Befriedung/Konfliktlösung: Recht führt Konflikte, die in einer Gemeinschaft zwischen widerstreitenden Bedürfnissen und konkurrierenden Verhaltensorientierungen entstehen, einer geordneten Lösung zu.
  • Der Staat hat ein Gewaltmonopol und ein Rechtssetzungsmonopol.
  • Recht ist ein Gestaltungsmittel der Herrschenden, Legitimation und Begrenzung von Herrschaft sowie Abbild gesellschaftlicher Verhältnisse, Überzeugungen und Sitten.

Natürliches Recht

  • Recht ist nach Bedarf veränderbares positives Recht.
  • Naturrecht ist eine unfertige Theorie über Moral, die universell und unveränderbar ist.
  • Utilitaristen unterscheiden zwischen dem, was gut ist, und dem (Recht), was existiert.
  • Acht Prinzipien des Rechts: Allgemeinheit, Verkündung, keine Rückwirkung, Klarheit, keine Widersprüche, Möglichkeit der Einhaltung, Beständigkeit, Übereinstimmung zwischen erklärten Regeln und offiziellem Handeln.
  • Finnis entwickelte eine Liste mit menschlichen Bedürfnissen, aus der sich eine Liste mit Voraussetzungen für vernünftiges Handeln ableiten lässt.

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Description

Das Recht ist eine allgegenwärtige und unvermeidliche Säule eines Staates. Grund- und Menschenrechte gelten durch die Selbstbeschränkung der Staatsgewalt in der Verfassung. Die Bindung staatlicher Gewalt an das Recht verhindert staatliche Willkür.

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