Didaktik und Methodik in der Chemie
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Questions and Answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten den Unterschied zwischen induktiver und deduktiver Erkenntnisgewinnung?

  • Induktive Erkenntnisgewinnung wird hauptsächlich in den Geisteswissenschaften verwendet, während deduktive Erkenntnisgewinnung typisch für die Naturwissenschaften ist.
  • Induktive Erkenntnisgewinnung verwendet ausschliesslich qualitative Daten, während deduktive Erkenntnisgewinnung sich auf quantitative Daten konzentriert.
  • Induktive Erkenntnisgewinnung beginnt mit spezifischen Beobachtungen und leitet daraus allgemeine Theorien ab, während deduktive Erkenntnisgewinnung von allgemeinen Theorien ausgeht und spezifische Hypothesen ableitet. (correct)
  • Induktive Erkenntnisgewinnung ist ein linearer Prozess, während deduktive Erkenntnisgewinnung zyklisch verläuft.

In welcher Phase des forschend-entwickelnden Unterrichtsverfahrens nach Schmidkunz und Lindemann steht die Auswahl eines geeigneten Lösungsvorschlags im Vordergrund?

  • Abstraktion der gewonnenen Erkenntnisse
  • Überlegungen zur Problemlösung (correct)
  • Problemgewinnung
  • Durchführung eines Problemlösevorschlages

Welchen Zweck haben Kontrollexperimente im Rahmen der wissenschaftlichen Problemlösung?

  • Neue, unerwartete Ergebnisse zu finden, die zu einer völlig anderen Lösung führen können.
  • Die ursprüngliche Hypothese zu bestätigen, unabhängig von den experimentellen Ergebnissen.
  • Die Validität der experimentellen Ergebnisse zu überprüfen und sicherzustellen, dass die Schlussfolgerungen korrekt sind. (correct)
  • Die Komplexität des Problems zu erhöhen, um ein tieferes Verständnis zu erlangen.

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten die Rolle der Lehrkraft im forschend-entwickelnden Unterrichtsverfahren?

<p>Die Lehrkraft initiiert den Lernprozess mit Impulsen und Hilfen, tritt aber im Verlauf in den Hintergrund. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Reihenfolgen stellt die Schritte der deduktiven Erkenntnisgewinnung korrekt dar?

<p>Problemformulierung -&gt; Theorieauswahl -&gt; Anwendung der Theorien -&gt; Hypothesenaufstellung -&gt; Experimentelle Überprüfung (B)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt am besten die Definition von Didaktik nach Comenius?

<p>Die allgemeingültige Kunst, alle alles zu lehren. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Frage gehört nicht zu den zentralen Fragen der Didaktik?

<p>Welche Hobbys haben die Lerner? (D)</p> Signup and view all the answers

Was ist die zentrale Aufgabe der Chemiedidaktik?

<p>Die Erschließung chemischer Inhalte für Erziehungs- und Bildungsaufgaben. (C)</p> Signup and view all the answers

Welches Modell der Wissenschaftstheorie impliziert Wissenschaftsgläubigkeit und Wissenschaftsoptimismus?

<p>Das positivistische Modell der Wissensakkumulation. (B)</p> Signup and view all the answers

Was ist laut Karl Popper das Hauptkriterium zur Beurteilung einer wissenschaftlichen Theorie?

<p>Falsifizierbarkeit. (B)</p> Signup and view all the answers

Was kennzeichnet einen Paradigmenwechsel im Sinne von Thomas S. Kuhn?

<p>Ein grundlegender Meinungsumschwung innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft. (C)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage entspricht am besten der Position von Paul K. Feyerabend?

<p>In der Wissenschaft ist alles erlaubt ('Anything goes'). (B)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Optionen ist kein Lerntyp nach Frederic Vester?

<p>Digital (A)</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden Ziele steht nicht im Vordergrund, wenn Chemie als mathematisierter Gegenstand elementarisiert wird?

<p>Komplexe mathematische Modelle frühzeitig einführen, um eine umfassende Darstellung zu bieten. (C)</p> Signup and view all the answers

Welches Prinzip der Elementarisierung wird verletzt, wenn ein Lehrer vereinfachte Modelle verwendet, ohne die Schüler über die Grenzen und potenziellen Ungenauigkeiten dieser Modelle zu informieren?

<p>Prinzip der fachlichen Richtigkeit. (B)</p> Signup and view all the answers

Eine Lehrkraft möchte das Thema Säure-Base-Reaktionen elementarisieren. Welche Maßnahme wäre kein Beispiel für eine Elementarisierung im Sinne des Textes?

<p>Die Durchführung quantitativer Experimente zur Bestimmung von pH-Werten. (A)</p> Signup and view all the answers

Warum ist es wichtig, bei der Elementarisierung der Chemie als sprachlich gefasster Gegenstand eine verfrühte oder falsche Begriffsverwendung zu vermeiden?

<p>Um eine korrekte Basis für das Verständnis chemischer Konzepte zu schaffen. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Maßnahmen würde am besten das Prinzip der Angemessenheit an die kognitive Struktur der Lernenden berücksichtigen?

<p>Verwendung von Alltagserfahrungen der Schüler, um chemische Konzepte zu veranschaulichen. (D)</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden Elemente ist KEIN explizites Merkmal der Projektmethode nach H. Gudjons?

<p>Strenge Chronologie der Arbeitsphasen (A)</p> Signup and view all the answers

In welcher Phase des projektorientierten Unterrichts wird ein detaillierter Plan entwickelt, der die Vorgehensweise und Verantwortlichkeiten festlegt?

<p>Gemeinsame Entwicklung des Betätigungsfeldes (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten ein Kennzeichen des problemorientierten Unterrichts?

<p>Die Lernenden und Lehrenden entwickeln gemeinsam den Erkenntnisweg, wodurch ein tiefgehendes Verständnis gefördert wird. (C)</p> Signup and view all the answers

Welcher Aspekt der Projektmethode betont besonders die Fähigkeit der Schüler, ihre Lernprozesse selbst zu steuern und Verantwortung zu übernehmen?

<p>Selbstorganisation und -verantwortung (B)</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden Ziele gehört NICHT zu den Hauptzielen des historisch-problemorientierten Unterrichtsverfahrens nach Jansen?

<p>Schüler erkennen, dass Erkenntnisgewinnung geradlinig erfolgt. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aktivitäten findet typischerweise NICHT im Rahmen der Vorbereitung einer Projektwoche statt?

<p>Festlegung des genauen Budgets für jedes Projekt (B)</p> Signup and view all the answers

Welches der folgenden Konzepte steht im direkten Zusammenhang mit der Entwicklung der Projektmethode durch John Dewey und W.H. Kilpatrick?

<p>Pragmatismus (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage charakterisiert am besten den Unterschied zwischen dem allgemeinen problemorientierten und dem historisch-problemorientierten Unterricht?

<p>Im historisch-problemorientierten Unterricht ist der Erkenntnisweg historisch vorgegeben, während er im allgemeinen problemorientierten Unterricht von Lernenden und Lehrenden entwickelt wird. (A)</p> Signup and view all the answers

Welches Merkmal des projektorientierten Unterrichts wird am stärksten betont, wenn Lernende bei der Themenauswahl, Zielsetzung und Durchführung des Unterrichts beteiligt werden?

<p>Selbstorganisation (A)</p> Signup and view all the answers

Welches der nachfolgenden Elemente ist KEIN typisches Kennzeichen des historisch-problemorientierten Unterrichts?

<p>Eine starre Strukturierung des Erkenntnisweges. (C)</p> Signup and view all the answers

Was bedeutet 'Außerschulische Öffnung' im Kontext von projektorientiertem Unterricht?

<p>Die Einbeziehung externer Experten und Lernorte (C)</p> Signup and view all the answers

Beim analytisch-synthetischen Unterrichtsverfahren steht ein technischer Vorgang oder Gegenstand im Mittelpunkt. Welche der genannten Artikulationsstufen gehört zu diesem Verfahren?

<p>Technische Analyse des Gegenstands. (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt am besten die Rolle der 'Metainteraktion' in Bezug auf die Prozessmerkmale von projektorientiertem Unterricht?

<p>Die Reflexion und Anpassung des Projektprozesses während der Durchführung (D)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt am besten die Rolle von Experimenten im historisch-problemorientierten Unterricht?

<p>Experimente sind zentral, um die Bedeutung für den Erkenntnisprozess zu erfahren und Hypothesen zu überprüfen. (A)</p> Signup and view all the answers

In welcher Phase des analytisch-synthetischen Unterrichtsverfahrens werden die grundlegenden Herausforderungen oder Schwierigkeiten, die mit dem technischen Gegenstand verbunden sind, identifiziert?

<p>Analyse der Grundprobleme. (C)</p> Signup and view all the answers

Welcher Aspekt der Chemiegeschichte soll durch den historisch-problemorientierten Unterricht nach Jansen besonders vermittelt werden?

<p>Die menschliche Seite bedeutender Chemiker und deren Emotionen. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche der folgenden Aussagen beschreibt am besten den Unterschied zwischen 'Schülerdemonstrationsexperimenten' und 'Schülerexperimenten'?

<p>Bei Schülerdemonstrationsexperimenten zeigen die Schüler bestimmte Prinzipien oder Phänomene, während Schülerexperimente eine breitere, explorative Untersuchung ermöglichen. (A)</p> Signup and view all the answers

Welche didaktische Funktion erfüllen 'Wiederholungsexperimente' im naturwissenschaftlichen Unterricht primär?

<p>Die Festigung von Wissen und das Einüben von Fertigkeiten durch praktische Anwendung bekannter Konzepte. (B)</p> Signup and view all the answers

Ein Lehrer möchte ein Experiment durchführen, um das Interesse der Schüler an einem neuen Thema zu wecken. Welchen Typs von Experiment sollte er wählen?

<p>Ein Einführungsexperiment zur Motivation und Stimulierung. (D)</p> Signup and view all the answers

Welches der genannten Auswahlkriterien ist nicht entscheidend, um die Durchführbarkeit eines Experiments im Unterricht zu gewährleisten?

<p>Das Experiment beinhaltet die Verwendung von hochmodernen Technologien. (B)</p> Signup and view all the answers

Ein Experiment, bei dem Schüler ein Problem selbstständig lösen sollen, fällt unter welche didaktische Funktion?

<p>Experiment als Teil der Problemlösestrategie (A)</p> Signup and view all the answers

Welche Aussage beschreibt am besten, wie gestaltpsychologische Grundlagen das Lehren und Lernen mit Experimenten beeinflussen?

<p>Sie heben hervor, dass eine prägnante Wahrnehmung und Beobachtung den Lernprozess erleichtern, indem sie Fühlen und Denken verbinden. (B)</p> Signup and view all the answers

Welches der Schmidkunz'schen Gesetze der visuellen Wahrnehmung beschreibt das menschliche Bestreben, Elemente, die ähnlich aussehen, als zusammengehörig wahrzunehmen?

<p>Gleichartigkeit (A)</p> Signup and view all the answers

Warum ist es wichtig, bei der Planung von Experimenten im Unterricht auch die 'formale Bildung' zu berücksichtigen?

<p>Um zu überprüfen, ob die Experimente den aktuellen Lehrplanrichtlinien und Bildungsstandards entsprechen. (B)</p> Signup and view all the answers

Flashcards

Induktive Erkenntnisgewinnung

Ein Prozess, bei dem aus Beobachtungen allgemeine Theorien entwickelt werden.

Deduktive Erkenntnisgewinnung

Ein Prozess, bei dem aus allgemeinen Theorien spezifische Vorhersagen abgeleitet werden.

Forschend-entwickelndes Unterrichtsverfahren

Eine Methode, bei der Lernende selbstständig neue Erkenntnisse erarbeiten, unterstützt durch Impulse des Lehrenden.

Problemgewinnung

Der erste Schritt im forschend-entwickelnden Unterricht, bei dem ein Problem erkannt und formuliert wird.

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Überlegungen zur Problemlösung

Dieser Schritt beinhaltet die Analyse des Problems, das Entwickeln von Lösungsvorschlägen und die Auswahl des besten Vorschlags.

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Comenius' Didaktik (1627)

Die allgemeingültige Kunst, alle alles zu lehren.

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Klafki's Didaktik (1963)

Die Lehre vom Unterricht.

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Weniger's Didaktik (1963)

Theorie der Bildungsinhalte, ihrer Struktur und Auswahl.

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Chemiedidaktik

Inhalte, Ergebnisse und Methoden der Chemie für Bildungsaufgaben erschließen.

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Positivistisches Modell

Wissensentwicklung durch Anhäufung von Wahrheiten aus Beobachtungen.

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Kritischer Rationalismus (Popper)

Theorien können nur falsifiziert, aber nie bewiesen werden.

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Paradigma (Kuhn)

Ein Satz anerkannter wissenschaftlicher Leistungen, der für eine gewisse Zeit maßgebend ist.

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Anarchisches Modell (Feyerabend)

Es gibt keine festen Regeln; alles ist erlaubt, solange es nützlich ist.

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Wissenssicherung

Methoden zur Festigung von Gelerntem durch Anwendungsbeispiele, Wiederholung und Lernzielkontrolle.

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Problemorientierter Unterricht

Ein Unterrichtsansatz, bei dem Lernende und Lehrende gemeinsam einen Erkenntnisweg entwickeln.

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Historisch-problemorientierter Unterricht

Schüler durchlaufen einen historischen Erkenntnisweg, um die Entwicklung chemischer Vorstellungen zu verstehen.

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Ziele des historisch-problemorientierten Unterrichts

Hypothesen aufstellen, Experimente durchführen, Modelle bewerten.

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Leitlinien historisch-problemorientierten Unterrichts

Theorienentwicklung, Einführung neuer Stoffklassen, spannende historische Episoden.

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Kennzeichen historisch-problemorientierten Unterrichts

Problemorientierung basierend auf historischen Gegebenheiten.

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Analytisch-synthetisches Unterrichtsverfahren

Ein Unterrichtsverfahren, das einen technischen Vorgang oder Gegenstand ganzheitlich analysiert.

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Artikulationsstufen des analytisch-synthetischen Verfahrens

Problemfindung, technische Analyse, Analyse und Bearbeitung von (Neben)Problemen.

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Projektunterricht

Eine Unterrichtsform, die Schülern Mitbestimmung bei Inhalten, Zielen, Methoden, Ergebnissen und Beurteilung ermöglicht.

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Bedürfnisbezogenheit (Projekt)

Schülerinteresse löst das Problem aus.

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Situationsbezogenheit (Projekt)

Alltagssituation als Startpunkt.

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Interdisziplinarität (Projekt)

Fachliche Grenzen zu Nebenfächern werden überschritten.

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Selbstorganisation (Projekt)

Lernende bestimmen Ziele, Planung und Durchführung selbst.

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Produktorientiertheit (Projekt)

Orientierung auf ein Handlungsergebnis.

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Kollektive Realisierung (Projekt)

Gemeinsames Vorgehen und soziales Lernen.

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Projektwoche: Start

Die Projektwoche startet mit einer Entscheidung in der Gesamtkonferenz.

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Chemiesprache

Vermeidung von zu früher oder falscher Verwendung von Fachbegriffen, um ein schülerverständliches und fachlich korrektes Lehrerdeutsch zu erreichen.

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Chemische Zeichen

Gründliche und schrittweise Einführung in die Symbole und Formeln, die in der Chemie verwendet werden.

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Mathematisierung in Chemie

Eine vorsichtige und bedachte Anwendung mathematischer Konzepte, um die zugrundeliegende mathematische Logik hinter chemischen Prozessen zu verdeutlichen.

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Fachliche Richtigkeit

Die Vermittlung von fachlich korrekten Inhalten, wobei Fehler, Grenzen und Einschränkungen von Modellen und Theorien bekannt sein müssen.

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Fachliche Ausbaufähigkeit

Der Unterricht muss so gestaltet sein, dass er problemlos an das Vorwissen der Lernenden anknüpfen kann, um einen nahtlosen Übergang zu ermöglichen.

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Realbegegnung (im Unterricht)

Direkte Erfahrungen im Unterricht.

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Eigentätigkeit und Psychomotorik

Aktivität und die Verbindung von Denken und Handeln.

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Kriterium: Zeigen, was zu zeigen ist

Experimente sollten zeigen, was sie sollen.

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Einführungsexperimente

Experimente zur Motivation der Schüler.

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Wiederholungsexperimente

Experimente zur Festigung des Wissens.

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Demonstrationsexperimente

Der Lehrer führt das Experiment vor.

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Schülerexperimente

Der Schüler führt Experimente selbst durch.

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Gestaltpsychologische Grundlagen

Wahrnehmung von Formen und Mustern.

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Study Notes

Didaktik

  • Comenius (1627) definierte Didaktik als die allgemeingültige Kunst, alle alles zu lehren
  • Klafki (1963) beschrieb sie als die Lehre vom Unterricht
  • Weniger (1963) erfasst sie als die Theorie der Bildungsinhalte, ihrer Struktur und Auswahl

Fragen und Perspektiven der Didaktik

  • Wesentliche Fragen umfassen: Wer, Was, Wozu, Wann, Mit wem, Wo, Wie, Womit?
  • Perspektiven beinhalten: Lerner, Lerninhalt, Lernziele, Altersstufe, Sozialformen, Lernort, Konzept und Lernmaterialien

Definition der Chemiedidaktik

  • Chemiedidaktik ist eine Fachdidaktik mit der zentralen Aufgabe, Inhalte, Ergebnisse und Methoden der Chemie einschließlich ihrer technischen Anwendung für Erziehungs- und Bildungsaufgaben zu erschließen

Bezug der Chemiedidaktik zu anderen Wissenschaften

  • Erkenntnistheorie
  • Chemiegeschichte und Technik
  • Philosophie, Wissenschaftstheorie, Anthropologie, Ethik
  • Physik, Biologie, Mathematik (einschließlich ihrer Didaktik)
  • Soziologie
  • Pädagogik (Schulpädagogik, Unterrichtswissenschaft)
  • Psychologie (Lern- und Denkpsychologie, Entwicklungspsychologie)

Chemiedidaktische Bezugsfelder

  • Fachliche Inhalte
  • Gesellschaftliche Bezüge
  • Vermittlungsprozesse
  • Pädagogische und psychologische Grundlagen
  • Entwicklung der Lernenden (Motivation, Vorkenntnisse)

Wissenschaftstheorie

  • Positivistisches Modell: Wissensentwicklung durch Induktion, Kumulation von Wahrheiten

Analytisches Modell

  • Karl Poppers kritischer Rationalismus (1935): Theorien können falsifiziert werden; Theorien sind Hypothesen

Revolutionäres Modell nach Thomas S. Kuhn

  • Paradigmen sind Leistungen, die Probleme und Lösungen für eine Gemeinschaft von Fachleuten liefern
  • Paradigmenwechsel führen zu wissenschaftlichen Revolutionen
  • Paradigma Definition: beobachtbar und überprüfbar, definiert Art der Fragen und Interpretation der Ergebnisse

Anarchisches Modell von Paul K. Feyerabend

  • "Anything goes": Naturwissenschaften sind nicht der Wissenschaftstheorie gleichgesetzt
  • Wissenschaft dient der Brauchbarkeit, die subjektiv ist
  • Integration des Menschen führt zum Verlust des Status der Wirklichkeit

Lerntypen nach Frederic Vester

  • Visuell, auditiv, motorisch, kommunikativ

Konstruktivistische Sicht (Flitner, 1986)

  • Lernen bedeutet Zuwachs an Wissen, Lebenserfahrung, Verhaltensänderung und Wertschätzung

Lernerfolg und Funktion des Lernenden

  • Der Lernerfolg hängt vom Wissensstand des Lernenden ab
  • Lernende konstruieren aktiv Beziehungen und sind für ihr eigenes Lernen verantwortlich

Entwicklungsstufen nach Piaget (1896-1980)

  • Jean Piagets kognitive Entwicklungspsychologie.
  • Assimilation: Aufnahme von Eindrücken
  • Akkommodation: Anpassung kognitiver Schemata an Umwelt

Phasen

  • Sensomotorische Phase (0-2 Jahre): Lernen durch Sensomotorik, Egozentrik, Objektpermanenz
  • Präoperationale Phase (2-7 Jahre): Präkonzeptuelles (2-4 Jahre) und intuitives Denken (4-7 Jahre), egozentrisch, keine Klassifizierung
  • Konkret-operationale Phase (7-11/12 Jahre): Klassifikation, Reihenbildung, Erhaltungslogik, Schwierigkeiten mit abstrakten Begriffen
  • Formal-operationale Phase (ab 11/12 Jahren): Abstraktionen, Hypothesen, systematisches Denken

Hans Aebli (1935-1990)

  • Schüler von Piaget- Geistige Entwicklung ist komplexes Zusammenspiel vieler Faktoren
  • Anschaulichkeit und Komplexität bilden eine konstante Qualität

Repräsentationsarten nach Jerome Seymour Bruner

  • Baut auf Piagets Theorie auf, ohne Stufentheorie zu übernehmen
  • Enaktive Stufe: Lernen durch Erfahrung; Ikonische Stufe: Verwendung geistiger Bilder; Symbolische Stufe: Verwendung von Symbolen

Kennzeichen und Bedeutung der Repräsentationsarten

  • Unterricht soll alle Arten ansprechen
  • Enaktiv: Praktische Tätigkeiten, Ikonisch: Bild, Symbolisch: Sprache, Diagramme

Kategorien

  • Menschen interagieren via Kategorien und Klassifikationen
  • Kategorien sind Regeln zur Klassifikation gleicher oder ähnlicher Dinge
  • Lernen: Absichtlicher/beiläufiger Erwerb von geistigen, körperlichen, sozialen Kenntnissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten

Außerschulischer Lernort

  • Außerhalb des Klassenzimmers, von Schülern und Lehrkräften besucht
  • Originale Begegnung ist ein Realbezug vor Ort, Erarbeitung von Fragestellungen

Psychologische und pädagogische Begründung

  • Lernpsychologie: Jean Piaget, Hans Aebli, John Dewey, Frederic Vester
  • Motivationspsychologie: Interesse, subjektive Bedeutsamkeit, intrinsische Motivation
  • Pädagogische Begründung: Lebensnahe Lage, unmittelbare Begegnung

Voraussetzungen für außerschulische Lernorte

  • Schule soll sich nach außen öffnen, externe sollen eingebunden werden, flexibler Stundenplan
  • Lehrkräfte benötigen Kenntnisse über Lernorte und Gruppendynamik
  • Schüler benötigen Grundmotivation, Arbeitstechniken, Arbeitsdisziplin und Kooperationsfähigkeit

Auswahlkriterien für außerschulische Lernorte

  • Situationsbezug, Orientierung an Interessen der Beteiligten, Selbstorganisation
  • Kompetenzgewinn, Einbeziehung vieler Sinne

Handlungsspielraum und methodische Realisierung

  • Interdisziplinarität und soziales Lernen
  • Unterrichtsgänge mit Vor- und Nachbereitung, Projektunterricht, entdeckendes Lernen

Schülerlabore

  • Dauerhafte außerschulische Initiativen zur Förderung des Interesses an MINT-Fächern
  • Ermöglichen selbständiges Experimentieren.
  • Ziel ist die Steigerung des naturwissenschaftlich-technischen Interesses bei Jugendlichen und Förderung des Nachwuchses

Prinzipien der Stoffauswahl im Chemieunterricht

  • Orientierung an Bildungsstandards, Planung von Unterrichtsreihen und -einzelstunden

Prinzipien der Planung und Gestaltung des Chemieunterrichts

  • Lernziel-, Wissenschafts- und Schülerangemessenheit
  • Exemplarisches Lehren/Lernen, Anschauung, Erfolgssicherung, Lebensweltbezug, Selbsttätigkeit, Motivation, fächerübergreifende Koordinierung

Bildung und Bildungsziele:

  • Zentralbegriffe: Emanzipation, Selbst- und Mitbestimmungsfähigkeiten
  • Mündigkeit, Partizipation, Kritik-, Urteilsfähigkeit, Leistungsbereitschaft

Bildungsziele nach W. Jung (1970)

  • Autonomie, Kommunikationsfähigkeit, Behauptungsfähigkeit, Reflexionsfähigkeit
  • Kategorale Bildung (W. Klafki): nicht jeder Bildungsinhalt hat auch Bildungsgehalt

Auswahlprinzipien für Bildungsinhalte

  • Elementare, fundamentale und exemplarische Inhalte
  • Thematische Strukturierung, Erweisbarkeit, Zugänglichkeit und Darstellbarkeit

Lernzielorientierung

  • Lernziele geben Antworten auf die Fragen:
    • Mit welchen Dingen und Inhalten sollen Schüler konfrontiert werden?
    • Was sollen Schüler daran lernen?
    • In welchen Schritten, in welcher Weise und anhand welcher Materialien sollen sie lernen?
    • Wie soll das Erreichen der Lernziele festgestellt werden?

Dimensionen von Lernzielen

  • Kognitive (Wahrnehmung, Gedächtnis, Denken)
  • Affektive (Interesse, Einstellung, Werte)
  • Psychomotorische (manuelle/motorische Fähigkeiten)
  • Operationalisierung beschreibt beobachtbare Verhaltensweisen (erwartet von Schülern)

Lernziel-Hierarchien (Bloom, 1972)

  1. Wissen: konkrete Daten und Fakten kennen; Regeln, Gesetze oder Symbole wissen

  2. Verstehen: Fakten verknüpfen; Daten interpretieren und extrapolieren; Folgerungen daraus ableiten

  3. Anwenden: Wissen in neuen Situationen anwenden können; Transfer auf neue Sachverhalte durchführen

  4. Analyse: komplexe Informationen zerlegen; Daten analysieren; Kausalbeziehungen und Muster erkennen

  5. Synthese: Einzelinformationen zu einem Komplex zusammenfügen; Daten koordinieren; systematisch denken

  6. Bewertung: komplexe Sachverhalte beurteilen; ein Fazit ziehen

Lernziel-Hierarchien (Deutscher Bildungsrat, 1971)

  • Reproduktion: Wiedergabe von Kenntnissen aus dem Gedächtnis
  • Reorganisation: Selbständige Neuordnung bekannter Sachverhalte zu einer neuen Struktur
  • Transfer: Übertragen bekannter Sachstrukturen auf neue Sachverhalte
  • Neuleistungen (Problemlösen): Lösen neuartiger Aufgaben, Finden neuer Erklärungen

Prinzip der Wissenschaftlichkeit (Wissenschaftsorientierung)

  • Ziel: Schüler befähigen, aktuelles Wissen als Handlungsgrundlage und zum Weiterlernen zu nutzen

Grundsätze

  • Wissensstrukturen, Denk- und Arbeitsweisen sind an Beispielen zu erarbeiten
  • Unterrichtsstoff soll Erkenntnisstand der Schüler nicht widersprechen

Prinzip der Schülerangemessenheit

  • Berücksichtigung des Entwicklungsstandes der Lernenden, Abstraktionsfähigkeit

Didaktische Regeln (Auswahl)

  • Vom Bekannten zum Neuen, vom Nahen zum Fernen, vom Einfachen zum Komplizierten, vom Leichten zum Schwierigen, vom Konkreten zum Abstrakten

Prinzip der fächerübergreifenden Koordinierung

  • Ziel: inhaltliche und methodische Gemeinsamkeiten zwischen Fächern aufzeigen
  • Schüler verstehen Wissen als Teil ihrer Allgemeinbildung

Definition von Kompetenz

  • Heimann (1976): dynamische Absicht gerichtet auf das Handeln
  • Klafki (1985): Fähigkeiten und Fertigkeiten
  • Klingberg (1975): Sicheres Können entwickelter Fähigkeiten und Fertigkeiten
  • Kompetenz = Wissen + Können; Bewältigung konkreter Anforderungssituationen

Kompetenzmodelle

  • Systematische, fachdidaktisch verankerte Konzepte von Kompetenzstufung und -entwicklung (Klieme)
  • Standardmodelle: Sach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenz

Kompetenzbereiche der nationalen Bildungsstandards (KMK)

  • Ordnung von Kompetenzen in Kompetenzbereiche: Fachwissen, Kommunikation, Bewertung.

Kompetenzentwicklung im Unterricht

  • Konkretes Thema, situiativer Kontext, anwendungsfähiges Wissen, Handeln
  • Soziale Bereitschaft, Wollen und Motivation

Paradigmenwechsel von Input- zur Output-Steuerung

  • Curriculum als System für Planung, Gestaltung und Evaluation von Lehr-Lernprozessen
  • Umfasst Kompetenzen, Inhalte/Themen/Kontexte, Methoden, Situationen, Diagnose/Förderkonzepte, Evaluation

Merkmale einer Lernaufgabe

  • Herausfordernd, inhalts- und prozessbezogene Kompetenzen, Verknüpfung mit Vorwissen
  • Vielfältige Lösungsstrategien, stärkt Könnensbewusstsein

Unterrichtskonzeption

  • Stimmiger Entwurf von Prinzipien für Ziele, Inhalte und Methoden
  • Berücksichtigt Bildungs- und Erziehungsziele, Lernvoraussetzungen

Leitideen des Unterrichts

  • Orientierung an Fachwissenschaft Chemie
  • Fachsystematik im Vordergrund
  • Primäre Ausrichtung an der Lebenswelt, der Genese der Lernenden, der Interdisziplinarität
  • Alltagschemie, Praxisorientierung

Unterrichtsverfahren

  • Was auf dem Weg zu einem Lernziel geschieht, wie dieser Weg gestaltet wird, welche Maßnahmen der Lehrer ergreift

Unterrichtsformen

  • Aktionsformen: darbietend, aufnehmend, zusammenwirkend, aufgebend, ausführend
  • Sozialformen: Frontalunterricht, Gruppenarbeit, Partnerarbeit, Einzelarbeit

Übersicht über Unterrichtsverfahren

  • Normalverfahren, forschend-entwickelnd, historisch-problemorientiert, analytisch-synthetisch

Faktoren und Perspektiven bei der Auswahl eines Unterrichtsverfahrens

  • Schüler (Individuallage, Vorwissen), Lerntheoretische Orientierung, Thema/Fachinhalt
  • Wissenschaftsorientierung, Lehrerpersönlichkeit, Didaktische Funktion, Didaktische Prinzipien, Unterrichtsform

Naturwissenschaftlicher Erkenntnisweg als Unterrichtsweg

  • Induktive Erkenntnisgewinnung: Einzelbeobachtungen -> Theorien/Gesetze
  • Deduktive Erkenntnisgewinnung: Theorien/Gesetze -> Ergebnis

Forschend-entwickelnder Unterricht (Schmidkunz, Lindemann)

  • Lernende erarbeiten neue Erkenntnisse
  • Die Lehrkraft gibt Impulse und Hilfen
  • Lernprozess wird gesteuert, die Lehrkraft tritt aber in den Hintergrund

Historisch-problemorientierter Unterricht (Jansen)

  • Hauptziel: Erkennen, wie sich chemische Vorstellungen, Ideen und Theorien entwickelt haben
  • Bedeutende Chemiker als Menschen sehen lernen und emotionale Distanz zur Chemie verringern

Analytisch-synthetisches Unterrichtsverfahren

  • Ganzheitlich-analytisch, zentraler technischer Vorgang

Chemie im Kontext

  • Kompetenzen, Kontexte, Basis-Konzepte, Methoden
  • Anwendung strukturierender Basiskonzepte

Projektunterricht

  • Schüler bestimmen Inhalte, Ziele und Methoden mit

Elementarisierung

  • Didaktische Reduktion komplexer Sachverhalte auf Kerninhalte für eine bestimmte Lerngruppe
  • Vorwissen und Fähigkeiten der Lernenden berücksichtigen

Ansätze der Elementarisierung

  • Dietrich Hering: Didaktische Vereinfachung mit gleichem Gültigkeitsumfang
  • Gustav Grüner: Didaktisches Reduktionsfeld mit vertikaler und horizontaler Reduktion
  • Wolfgang Bleichroth: Vereinfachung, Bestimmung des Elementaren, Zerlegung in methodische Schritte

Elementares in der Wissenschaft Chemie

  • Grundlegende Einsicht, formuliertes Gesetz, gültige Regel, prinzipielle Erkenntnis, Wirkung und Bedeutung

Prinzipien und Maßnahmen der Elementarisierung

  • Fachliche Richtigkeit, Ausbaufähigkeit, Angemessenheit
  • Generalisierung, Rückgriff auf historische Erkenntnisstufen, Vernachlässigung begrifflicher Differenzierung, Beschränkung auf qualitative Ebene

Medien und Modelle

  • Medien dienen als Lehr- und Lernmittel, Vermittler von Informationen, Kommunikationsmittel
  • Modelle sind vereinfachte Darstellungen der Realität und dienen der Veranschaulichung

Kognitive Theorie des Multimedialernens von Mayer

  • Verwendung verschiedener Codierungen und Modalitäten zur Unterstützung des Lernprozesses

Fachsprache - Schülervorstellungen

  • Chemische Fachsprache muss Stoffe und Prozesse benennen, charakterisieren und bezeichnen

Bildung von Begriffen

  • Genaue Analyse des Sachverhalts, Unterordnung unter einen umfassenderen Begriff, Beschreibung der Merkmale, Beziehungen zu anderen Begriffen
  • Wichtige Denkoperationen: Vergleichen, Differenzieren, Abstrahieren, Generalisieren, Typisieren, Klassifizieren

Schülerversändniss

  • Ursprüngliches oder vorwissenschaftliches Denken
  • Schülerverständnis oder Präkonzepte

Experimentieren im Chemieunterricht

  • Willkürlich herbeigeführter natürlicher Vorgang zur Bestimmung unbekannter Größen, Erkennung von Gesetzmäßigkeiten
  • Vorteile sind Realbegegnung, praktische Erfahrung
  • Auswahlkriterien: Zeigen, was zu zeigen ist, Passen in den zeitlichen Rahmen des Unterrichtes, zeigen deutlich erkennbaren Effekt, Hohe Wahrscheinlichkeit des gelingen
  • Experimente des Lehrenden oder Schülers, Filme

Gestaltpsychologische Grundlagen

  • Erkenntnis beginnt mit Beobachtung und visueller Wahrnehmung
  • Prägnante Wahrnehmung als Voraussetzung für Lernprozesse

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Description

Dieses Quiz behandelt Themen der Didaktik und Methodik mit Fokus auf den Chemieunterricht. Es werden sowohl induktive und deduktive Erkenntnisgewinnung als auch verschiedene Rollen der Lehrkraft betrachtet. Weiterhin werden Modelle der Wissenschaftstheorie und die Aufgaben der Chemiedidaktik thematisiert.

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